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Flugrad ist Redakteur im quäldich-Team.
1507 Befahrungen von 1356 verschiedenen Auffahrten an 1236 verschiedenen Pässen.
Eck (Deilingen)
Nordauffahrt von der K 7135
1,7 km / 130 Hm Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Baden-Württemberg
26.02.2024, Flugrad:
Nimmt man sich eine alte topografische Karte aus den Endsechzigern als Grundlage, fahren wir auf der Hauptstraße aus Weilen hinaus und dann in den Wald... Heute dagegen müssen wir aufpassen, den Einstieg in unser ehemaliges Kreissträßchen nicht zu verpassen. Die K 7135 ist zwischen Weiler und Ratshausen inzwischen breit ausgebaut. Am höchsten Punkt, von Weiler her knapp ein Kilometer nach dem Ortsschild, muss man nach Süden abbiegen. Die abzweigende Straße ist nur an einem 6-Tonnen-Verbotsschild zu erkennen und an der für ein solches Sträßchen unsinnigen Breite samt langsam verblassenden Mittelstrichen, während man einen Wegweiser vergeblich sucht. Dafür kann man sich schon vom Abzweig an auf die weitgehend gleichbleibende Steigung von ca. acht Prozent einstellen. Linker Hand erhebt sich hinter den Häusern von Ratshausen die mächtige Wand des Plettenberges. Nach ca. zweihundert Metern erreichen wir den Waldrand, und die erste der insgesamt sechs Kehren führt uns in den Wald.
Buggenegg Schneiderspitze, Schneiderkopf
Südwestanfahrt von Schwarzach über Bildstein
7,2 km / 530 Hm Alpen, Bregenzerwaldgebirge, Vorarlberg
22.02.2024, Flugrad:
Von Dornbirn her kommend biegen wir im Ortszentrum von Schwarzach rechts ab in die - richtig: Bildsteinstraße. Ein LKW-Fahrverbot lässt schon mal frohlocken, und gleich nach dem Dorfplatz wird es steil... Der weitere Weg ist zwar nicht immer beschildert, wenn wir aber den satten Steigungsverläufen und den schön hergerichteten Bildstöcken am Wegesrand folgen können wir auch nicht vom rechten Weg abkommen. Richtig, das Bildsteinsträßchen ist gleichzeitig der Pilgerweg zur Wallfahrtskirche. Eine einzige kurze Erholung, noch innerhalb von Schwarzach, bietet die Brücke über die Minderach. Danach pedalieren wir, so gut es geht bei 10-14% Steigung, zwischen Obstwiesen, kurzen Waldstreifen, Villen und kleinen Höfen den Hang hinauf. Linkerhand lugen hoch über uns immer wieder die markanten Doppeltürme der Wallfahrtskirche Maria Bildstein hervor. Erst nach gut 1 1/2 km lässt die Steigung etwas nach, und in der folgenden Waldpassage wird es unvermittelt fast eben.
Santuario di Altino Santuario di Altino di Vallalta
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
04.02.2024, Flugrad:
Das Santuario di Altino bietet sich insbesondere für diejenigen an, die sich aus dem Val Seriana zum Passo del Colle Gallo zusätzlich quälen wollen - und als Gegenleistung, wie könnte es anders sein, mit einem nahezu verkehrsfreien Sträßchen und toller Aussicht belohnt werden. Die Wurzeln dieses Heiligtums fußen auf der wundersamen Entdeckung einer Quelle Ende des 15. Jh, mit der ein Vater seine Söhne und sich vor dem Verdursten gerettet hat - das könnte auch für uns Bergziegen durchaus von Nutzen sein... Für den Schutz vor Verdursten nützlich ist auch, dass die Steilrampe von Cene herauf überwiegend schattig im Wald verläuft - Aussicht hat man oben noch genügend.
Vom Colle Gallo her kann man dagegen neben der Verkehrsarmut noch ein paar hm dranhängen - der Belag der Abfahrt nach Cene ist zwar etwas rauh, aber in Ordnung.
Das Santuario selbst liegt ein paar m über der Passhöhe, es lohnt sich aber ein Abstecher zumindest bis zum Portal der Kiche, alleine der Aussicht wegen.
Sandbichlhof Gföllberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
29.01.2024, Flugrad:
Auf der Südflanke des Ahrntals im Bereich St. Johann ist dies ab Luttach die zweite für Rennradler mögliche Auffahrt. Wie beim benachbarten Obersteinerhof hat man prächtige Aussicht auf den gegenüberliegenden Zillertaler Hauptkamm, u.a. mit dem Schwarzenstein samt gleichnamiger markanter neuer Hütte und dem Großen Löffler. Garniert ist die Auffahrt mit prächtigen Höfen, und im Gegensatz zur Obersteiner-Auffahrt ist hier die Straße erst jüngst bis oben komplett erneuert worden - heißt: auf der Abfahrt kann man es unter Berücksichtigung der Kehren richtig laufen lassen.
Wie beim Obersteinerhof fehlt auch hier leider jegliche Gastronomie - es sei denn man gönnt sich vom Hochpunkt noch ca. 1 km und 120 hm Feinschotter bis zur Niederhoferalm.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Südauffahrt von Montemaggiore
4,6 km / 151 Hm Corse (Korsika)
25.01.2024, Flugrad:
Montemaggiore, der Startort der Auffahrt, ist ein kleines Bergdorf, dessen Ortskern auf einem Sporn hoch über dem Seccu-Tal liegt. Wer es bis hierher geschafft hat, dem stecken schon 200 - 350 Hm in den Knochen.
Am Dorfplatz orientieren wir uns von Calvi her kommend scharf links, von Calenzana her entsprechend scharf rechts. Nun geht es aus dem Dorf heraus auch gleich richtig zur Sache: bis zur ersten und einzigen Kehre erwarten uns knapp zweistellige Steigungswerte. Der geradeausführende Weg in der Kehre ist eine nach wenigen 100 m endende Sackgasse. Nach der Kehre flacht die hier noch relativ breit ausgebaute Straße zunächst etwas ab, um dann noch einmal heftiger anzusteigen. Dabei können wir schon die weiten Blicke über die breite Ebene Richtung Calvi sowie die begrenzende Bergwelt genießen. Das (falsche) Profil im TP täuscht dabei, denn den Löwenanteil der 150 Hm haben wir bereits auf den ersten 2 km vertilgt. Bald nach einem Startplatz für Paraglider haben wir den höchsten Punkt erreicht.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Ostauffahrt von San Cesario (Cateri)
2,6 km / 149 Hm Corse (Korsika)
23.01.2024, Flugrad:
Der Ausgangspunkt dieser Auffahrt ist die mitten im zu Cateri gehörenden Weiler gelegene Kreuzung der D 71 mit der D 151. Letztere kommt von Corbara hoch, während erstere auf direktem Weg Richtung Calvi führt.
Wir folgen der D 151 weiter in Richtung Montemaggiore. Unser nur gut einspuriges Sträßchen schlängelt sich bei gleichmäßiger Steigung bergwärts. Rechterhand ergeben sich trotz des vorherrschenden Begleitgrüns immer wieder Ausblicke Richtung Küste. Dieses Szenario ändert sich komplett mit dem Erreichen des Col de Salvi, an dem nach rechts ein Zufahrtspfad zur Antennenanlage abzweigt: ein Panorama vom Feinsten über die Bucht von Calvi erwartet uns hier.
Wie schon erwähnt: trotz der Kennzeichnung als Col (was er im Sinne einer Wasserscheide auch ist) steigt unser wellig verlaufendes Sträßchen noch ein paar m an ehe es in die deutlich breiter ausgebaute Abfahrt nach Montemaggiore übergeht. Bis zu diesem Ort dürfen wir nun auch weiterhin ausgiebig das beschriebene Prachtspanorama genießen.
Oberitalienische Seenplattenwallfahrt
Lago Maggiore (Langensee), Luganer Voralpen, Alpen, Laghi di Como e Lugano, Bergamasker Alpen, Brescia- und Gardasee-Voralpen, Lago di Garda (Gardasee), Lombardei, Tessin, Trentino - Südtirol
18.01.2024, Flugrad:
Wir schreiben das Jahr 2023, die Bergziegen sind ein Jahr älter geworden, und entsprechend vernünftig versuchte der Chronist die heurige Planung zu gestalten. Wenn er plant kommt meistens was mit Frankreich raus. Diesmal sollte es relativ entspannt an die Seen von Savoyen gehen, und wenn man ohnehin in der Gegend weilt wäre da auch noch eine Spur Vercors und Provence machbar.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Miragolo San Salvatore
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
13.01.2024, Flugrad:
Das markante Miragolo San Salvatore auf dem Höhenrücken des Monte Castello in den Bergamasker Alpen thront hoch über dem Tal der Ambria, diese mündet wiederum südlich von San Pellegrino in den Brembo. Somit stellt der von Zogno ausgehende Pass über das Miragolo in Kombination mit dem Selvino einen in der Rennradszene beliebten Übergang zwischen dem Val Brembana und dem Val Seriana dar. So beliebt, dass das Miragolo schon mehrfach auf einer Giro- oder Lombardei-Rundfahrtetappe als Bergwertung auftauchte. So auch 2023, als die 15. Etappe des Giro d'Italia von Seregno nach Bergamo über das Miragolo führte. Anno 2017 war das in umgekehrter Richtung der Fall. Für den 2023er-Giro anscheinend hat man der Westseite allerfeinsten Asphalt spendiert.
Der bei qd westlich hinterlegte Hochpunkt am Abzweig zum Miragolo San Marco liegt niedriger. Zwar führt die Hauptstraße tatsächlich weiter hinauf zu diesem Konkurrenz-Miragolo, allerdings als nicht so gekennzeichnete Sackgasse. Die direkte Fortsetzung auf der anderen Seite zunächst hinunter Richtung Selvino, die in älteren Karten auch noch als durchgehende Straße verzeichnet ist, mündet einige 100 m nach dem San Marco-Mirakel mirakulös in einem Wanderweg, der auf mindestens 1,5 km allenfalls MTB-tauglich zu sein scheint.
Obersteinerhof Herrenberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
05.01.2024, Flugrad:
Das Ahrntal als längstes der Seitentäler des Pustertal stellt mit dem Talschluss zugleich den nördlichsten Zipfel des heutigen Italiens dar. Die lange Talfahrt auf meist starkfrequentierter Straße ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, richtig attraktiv wird sie auch erst hinter Steinhaus bzw. ab St. Jakob. Allerdings kann man die Befahrung auflockern und deutlich herausfordernder gestalten, indem man sich unterwegs den diversen Steilwandauffahrten widmet, beginnend mit dem Weißenbachtal . Dieses ist ein Seitental mit Dorf, während die folgenden Auffahrten jeweils überwiegend am Talhang hoch zu diversen Höfen führen. Stichwort Höfe: Die liegen im Ahrntal meist abenteuerlich am Steilhang, sind meist mit modernisierten bzw. neu gebauten Ställen ausgestattet und zeugen von sehr gepflegter Bergbauerntradition. Das Ahrntal wendet sich ab Luttach in Richtung Ost-Nordost, weswegen die Nordhänge Richtung Zillertaler Hauptkamm deutlich sonnenverwöhnter sind und daher auch beliebtere Hofstandorte zu bieten haben.
Haut-Asco
Corse (Korsika)
30.12.2023, Flugrad:
Die Skistation Haut-Asco liegt im Norden Korsikas, unterhalb des Massiv des Monte Cinto, des mit 2706 m höchsten Punktes der Insel. Darunter darf man sich jedoch mitnichten ein Ski-Resort vom Ausmaß einer Alpe d'Huez oder dergleichen vorstellen; hier ist alles mehrere Nummern kleiner, und man muss mit einem einzigen Schlepplift Vorlieb nehmen. Nichtsdestotrotz ernmöglicht uns das Mini-Skigebiet eine der höchstgelegenen und auch höhenmeterreichsten Auffahrten Korsikas.
Die Sackgassen-Schlucht des Asco braucht sich keinesfalls verstecken hinter ihrem südöstlichen, wesentlich bekannteren und entsprechend überlaufenen Nachbarn Valle de la Restonica. Auf der ersten Hälfte glänzt sie mit einer grandiosen Felsenschlucht, hinter Asco dann, dem einzigen Dorf an der Strecke, kann man das Monte Cinto-Massiv ausgiebig bewundern. Straßenbelag und -breite lassen zudem Vorfreude auf eine flotte Abfahrt aufkommen. Asco ist ein nettes Dorf in Streckenmitte, in dem man sich im Bedarfsfall gut mit Speis und Trank versorgen kann.
Siblinger Randen
Hegau, Klettgau, Randen, Schaffhausen
14.12.2023, Flugrad:
Jedem Randen-Dorf gebührt sein eigener Randen - und hier ist nicht die rote Beete gemeint, sondern ein fast völlig bewaldeter Höhenzug im nördlichen Zipfel des Kantons Schaffhausen, welcher obendrein auch noch südbadische Gebiete mit einschließt. Unser Siblinger Randen hat mehrere Reize:
- oben, am Ende des feinen Asphaltes, gibt es eine Ausflugswirtschaft, deren Werbung als Tagungslokalität sich bisher zumindest nicht auf die Schweizer Durchschnittspreise ausgewirkt hat .
- etwas weiter unten, ca. 600 m vor dem Ziel, kann man einen kurzen Abstecher machen zum Siblinger Randenturm. Der ist neueren Datums und lässt dank seiner Höhe beeindruckende Rundblicke zu. Prädikat: lohnt sich, auch wenn der kurze Schotterabstecher viele Rennradler eher abschrecken wird.
- für Hitzetage: der Großteil der Auffahrt bietet netterweise Schatten
Noch ein Wort zur Sackgasse, bzw. Nordauffahrt von Hemmental: landschaftlich ein Traum. Dort, wo keine Bäume die Aussicht beeinträchtigen, fährt man auf einer richtigen Panoramastrecke, Bodenseeblick inklusive.
Buchelalpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
18.11.2023, Flugrad:
Die Buchelalpe bietet eigentlich alles, was man erwartet oder auch nicht erwartet von einer Alpe-Befahrung. Alsda wären: gute Tarnung (2,1 von 2,7 km für Allgäuer Alpsträßchen absolut harmlos, so gut wie nie deutlich über 15 % - dann aber, auf den letzten 600 m, machen wir es nicht unter 20%, gerne auch 25 %), gute Einkehr (hier sogar im Winter, man glaubt es kaum. Nur nicht montags), Prachtspanorama (hier exklusiv für den diese Gegend erkundenden Rennradler: Tannheimer Tal mit allen umliegenden Größen). Dazu ein sehr guter Belag (bis zur Alpe, und dann für Alpwege immer noch guter Belag bis fine asfalto). Zudem ist die Straße für den allgemeinen motorisierten Verkehr gesperrt (nur wenig Punkteabzug dafür, dass sie nur über die stark befahrene B 310 Wertach-Oberjoch zu erreichen ist, dieselbe ist jedoch breit ausgebaut und nur mäßig steil, siehe hier). Und schon sind wir bei den sonstigen Schätzchen der Gegend.
Riedle-Alpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
08.11.2023, Flugrad:
Die Riedle-Alpe gesellt sich zu ihren Nachbarn westlich wie östlich, am selben Hang. Alsda wären (von West nach Ost): das Bildstöckle (mit dem es sich die ersten 50 m der Auffahrt teilt), Gschwend, und wem das in seinem jugendlichen Übermut noch nicht reicht, die Klankhütte als würdigem Abschluss und Sahnehäubchen. Alle diese liegen am Südhang des Höhenzuges vom Illertal bis zum Spieser, hoch über dem Ostrachtal, mit fast identischen Prachts-Aussichten auf die südlich und westlich davon gelegene Bergwelt. Und alle weisen mehr oder weniger brutale Steilrampen auf, meist jenseits der 20 %. Insofern ist das Riedle nichts Besonderes in dieser Gegend. Oder doch? Bis auf das Bildstöckle hat es die besten Asphalt-Verhältnisse zu bieten. Und eine Zwischenhöhe im Weiler Riedle mit einem kleinen Ried - nomen est omen.
Für diejenigen, die von Hindelang bzw. Vorderhindelang kommen oder dorthin wollen: es gibt kurz unterhalb des Weilers Riedle auch eine asphaltierte wellige Querverbindung nach Vorderhindelang, für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Ruhsitz Ruhesitz
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
06.10.2023, Flugrad:
Der Ruhsitz (bzw. das Bergrestaurant Ruhesitz) liegt im Kanton Appenzel-Innerrhoden und reiht sich somit ein in die lange Reihe der meist sehr steilen Sackgassen im Umfeld des Kantonshauptortes Appenzell, wie das benachbarte Eggli, der Hohe Hirschberg, die Appenzeller Scheidegg oder die im anderen Halbkanton gelegene Hochalp. Allen diesen Sackgassen gemein ist die Begeisterung hervorrufende Aussicht, der obligate Säntisblick und natürlich das obligate sehr empfehlenswerte Berggasthaus.
Beim Ruhsitz kommt noch hinzu, dass man hier mit dem Rennrad von der Appenzeller Seite her dem Hohen Kasten am nächsten kommt. Sozusagen das Gegenstück zum Kamor auf der Rheintalseite. Der Aufstieg bietet keinerlei Schatten, dafür satte Steigungsprozente. Nicht zu vergessen: um nach Brülisau zu kommen hat man auf jeder der beiden Zufahrtsstraßen schon mal mehr als 100 hm zusätzlich in den Beinen. Doch wem das nicht reicht, der kann sich (nicht ganz legal) anschließend noch an diesem Nachbarn austoben...
Walzenhausen
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
26.09.2023, Flugrad:
Walzenhausen ist ein Bergdorf und Kurort, an der Nordostflanke des vom Kaien bis zum St. Margrethner Rheintal abfallenden Vorderländer Höhenzuges gelegen. Hoch über dem Bodensee gelegen und infolgedessen mit Panoramablick von Bregenz über die Lindauer Bucht bis weit in die Nordwestecke des Bodensees ausgestattet. Umgekehrt ist das Kurhotel Walzenhausens auch vom deutschen Seeufer als markante Landmarke zu erkennen. Somit wissen wir also schon von weitem, wohin es hinauf geht. Und wie im Streusiedlungsland Appenzell üblich gibt es gar etliche Wege aus dem Rheintal und vom Bodensee hinauf. Da Walzenhausen "nur" auf 680 m liegt, der Kamm des Höhenzuges aber bis knapp unter 1000 m geht, kann man per Rennvelo von diesem aussichtsreichen Ort aus auch problemlos noch höher klettern, um z.B. mittels eines steilen Schlenkers über Lachen ins nahegelegene Henry-Dunant-Dorf Heiden oder auf die Südseite via Oberegg nach Berneck ins Rheintal abfahren. Auch ein größerer Ausflug via Kaien Richtung Säntisvorland ist denkbar und ein landschaftlicher Hochgenuss.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Corse (Korsika)
18.09.2023, Flugrad:
Der Col de Salvi ist eine ruhige, sehr lohnenswerte Verbindungsvariante für Rennradler, die von (Nord)Osten her über den Col de San Colombano oder die Bocca di a Battaglia Calvi anpeilen.
Für diejenigen, die auch noch einen Abstecher zum Forêt Domaniale de Bonifatu einplanen oder die gedenken, an Calvi vorbei gleich Richtung Südwesten über den Col de Marsolino weiterzufahren, stellt er sogar eine Abkürzung über eine wunderschöne Hangstraße dar. Womit wir schon beim wichtigsten Punkt wären: das schönste Panorama über die Bucht von Calvi samt dem Kammgebirge Richtung Monte Cinto bietet sich wohl von der Straße über den Col de Salvi aus. Was zur Folge hat, dass auf der über den Pass führenden D 151 einem trotz des an sich sehr mäßigen Verkehrsaufkommens durchaus mal ein für das überwiegend nur eineinhalbspurig breite Sträßchen überdimensionierter Reisebus entgegenkommen kann.
Risi Schwellbrunn (968 m)
Alternative Nordostauffahrt über Hueb
7,9 km / 299 Hm Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
29.08.2023, Flugrad:
Normalerweise hegt der gemeine Rennradler ja eine gewisse Skepsis gegenüber ausgeschilderten Radrouten. In der Schweiz ist diese sicherlich weniger angebracht als z.B. in Deutschland. Und in diesem Fall kann man die Radroute nur wärmstens empfehlen als Alternative zur Hauptroute von Herisau bis Schwellbrunn. Konkret: wir ignorieren den Abzweig der Straße nach Schwellbrunn und folgen noch für ca. 200 m der Straße nach Degersheim. Als Radroutenbeschilderung taucht hier Schwellbrunn, Schachen und Bergli auf. Nun geht es links in die Huebstraße, mit Tonnagebeschränkung und trotz Klassifizierung ohne (Auto-)Wegweisung. Für uns nur von Vorteil, denn statt die (direkte) Huebstraße über den Berg sollen die Autler Richtung Schachen und Degersheim die Route "außenrum" nehmen. Wir haben also bereits auf den folgenden 1,6 km und fast 100 hm weitgehend unsere Ruhe, können rechterhand am Hang hoch Appenzeller Bauernhausarchitektur bewundern oder auch links zurück den Blick über die Appenzeller Metropole Herisau schweifen lassen.
Hödinger Berg Hödingen
Hegau, Baden-Württemberg
10.08.2023, Flugrad:
Hödingen ist ein Ortsteil von Überlingen, mit noch ausgeprägtem dörflichem Charakter. Obstbäume umgeben den Ort, der am steil abfallenden Rand des gleichnamigen Tobels liegt. Dieser Tobel gehört zur Überlinger-Sipplinger Molasselandschaft, geprägt von Steilwänden und tief eingeschnittenen Tobeln – zu letzteren gehört auch der benachbarte Spetzgarter Tobel. Dass in Hödingen noch Weinbau betrieben wird, sieht man nicht nur an Ortsgassen namens „Torkel“, sondern auch an den vielen Rebhängen.
Der Hödinger Berg liegt als Kuppe noch ein wenig höher, was der Aussicht zuträglich ist. Die beiden Auffahrten von Goldbach bieten sich als Einstieg an für ausgiebige Touren auf – trotz B 31 und B 31 n – ruhigen Wegen ins Hinterland des Linzgau. Vorteilhaft ist die mittlerweile vorhandene Beschilderung mit Radwegweisern, die fast schon den Standard der Eidgenossen auf der anderen Seeseite erreicht.
Wir danken Bodenseemann für die ursprüngliche Beschreibung.
Col de Sevi
Nordauffahrt von Cristinacce (Einmündung der D 24)
5,0 km / 313 Hm Corse (Korsika)
08.08.2023, Flugrad:
Wer beispielsweise in der Abfahrt vom Col de Vergio Richtung Südwestküste strebt, hat kurz hinter dem netten kleinen Gebirgsort Cristinacce an der Brücke über die Tavulella bereits das (vorläufige) Ende der Abfahrt erreicht. 300 m und 30 Hm weiter mündet in einer Linkskehre die D 24 von Marignana ein. Dieses winzige Sträßchen bietet damit eine direkte Zufahrtsvariante von Porto und damit der berühmten Calanche entlang der Gorges de Spelunca zum Col de Sevi.
An dieser Einmündung beginnt unsere offizielle Nordauffahrt. Die ersten beiden Kilometer führen durch lockere Wald-Weidelandschaft, Hoheitsgebiet der wilden Haus- oder zahmen Wildschweine. Wir durchfahren bei durchweg hohen einstelligen Prozenten drei Serpentinen. Danach bleiben wir überwiegend auf direktem Kurs Richtung Passhöhe und bewegen uns am Übergang zwischen Waldweide und Buschwerk – was wiederum der Aussicht förderlich ist. Etwa 500 m nach einem kurzen Flachstück, bei km 3,7, findet sich am linken Hang ein kleiner Bildstock samt Brunnen zwecks Auffüllen der Wasservorräte.
Kristberg Silberberg
Alpen, Rätische Alpen, Montafon, Vorarlberg
09.04.2023, Flugrad:
Im Montafon dominiert ganz klar der Tourismus, unübersehbar mit dem eindeutigen Schwerpunkt "Schi total". Und dementsprechend wuselig geht es auch überall zu. Überall? Nein, nicht ganz. Da gibt es noch das Silbertal, ein vom Hauptort Schruns in östliche Richtung abgehendes Seitental. Zwar hat es aus dem Dorf Silbertal mit der Kapellbahn sogar einen direkten Zubringer in den Hochjoch-Silvretta-Schizirkus, diese ist aber als Zweiersessel eher ein Relikt weniger massentouristischer Zeiten. Und im Dorf Silbertal ist auch Ende der Tal-Besiedlung, sprich: für den Talboden-Rennradler Schluss. Nicht aber für die Bergziege, denn ab Silbertal führt die sicherlich schönste der bei qd im Montafon hinterlegten Bergauffahrten hinauf auf den Kristberg, fein asphaltiert, nur Anwohnermotorisierten vorbehalten und mit zahlreichen Kehren gesegnet. Und wenn man mal Zeinisjoch und Silvretta-Hochalpenstraße außen vor lässt spielt diese Auffahrt auch in puncto sportlicher Herausforderung ganz vorne mit.
Der Kristberg ist ein wahrer Sonnenhang mit Aussicht vom Feinsten, im Gegensatz zum meist verschatteten Talboden.