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196 Befahrungen von 168 verschiedenen Auffahrten an 142 verschiedenen Pässen.
Côte de la Redoute
Ardennen, Wallonien
24.04.2022, Maulee:
Die Côte de la Redoute ist einer der bekanntesten Anstiege in Belgien. Er ist einer der Scharfrichter beim ältesten noch ausgetragenen Radklassiker Liège–Bastogne–Liège. Bei diesem Rennen ist er der neunte von insgesamt zwölf Anstiegen.
In unmittelbarer Umgebung liegen weitere reizvolle und klangvolle Anstiege, die man gemeinsam mit der Côte de la Redoute zu einer harten Tagesfahrt kombinieren kann. Die einzelnen Anstiege haben auf dem Papier nicht die besorgniserregenden Höhenmeter, doch die Anzahl der Anstiege und insbesondere die giftigen Steigungsprozente lassen die Oberschenkel am Ende des Tages schmerzen.
Die höchste Erhebung in den Ardennen ist mit 652 m der Baraque de Fraiture. Die Ardennen waren leider schon oft Schauplatz vieler Kriege. Vielerorts findet man Denkmäler, die an die Schlachten erinnern. So auch an der Côte de la Redoute.
Koppenberg
Vlaamse Ardennen, Flandern
05.04.2020, Maulee:
Der Koppenberg ist einer der bekanntesten und gefürchtetsten Anstiege in Belgien. Er ist einer der hellingen (Hügel) beim größten Klassiker – der Ronde van Vlaanderen (Flandernrundfahrt). In den letzten Jahren waren 17 hellingen in der letzten Hälfte der Ronde aneinander gereiht. Wenn der Koppenberg in der Ronde gefahren wurde, dann war er meist an siebter Stelle. Leider ist er kein regelmäßig gefahrener Anstieg bei der Ronde, und das hat gute Gründe. Das Pflaster ist wirklich schlecht, auch wenn es in den letzten Jahren mehrfach saniert wurde. Selbst gestandene Profis haben Respekt vor dem Koppenberg. Durch die Enge des Wegs gibt es für das Peloton kaum eine Chance, die helling fahrend zu bezwingen. Auch die Profis können den Anstieg nur äußerst langsam in Schlangenlinien fahren, so dass es bei der Enge des Pelotons nach den ersten Bremsmanövern zum Stau kommt. Deswegen sieht man die Profis regelmäßig am Koppenberg schieben.
Die Kombination aus schlechtem Pflaster und einer enormen Steilheit ist vor allem bei Regen gefährlich und kaum fahrbar.
Kemmelberg
Südostanfahrt vom Monteberg
0,4 km / 48 Hm Heuvelland, Flandern
29.03.2015, Maulee:
An den Fuß des Kemmelbergs gelangen wir über die Verbindungsstraße zwischen Monteberg und dem Ort Kemmel. Da die Hügel dieser Gegend – ähnlich wie in den Alpen – mit einem braunen Richtungsschild ausgestattet sind, ist die Anfahrt recht leicht zu finden. Von der oben genannten Verbindungsstraße geht ein kleiner gepflasterter Weg in den Wald hinein, der nach der Abzweigung direkt auf sportliche 11 % ansteigt. Am rechten Wegesrand zeigt uns ein Schild, dass wir diese 11 % zum Warmfahren nutzen sollten, da das Steigungsmaximum 20 % beträgt und uns weiter oben empfangen wird. Diese Prozentzahlen ziehen bei dem wirklich schlechten Pflaster ganz schön in den Oberschenkeln – anders als in den Alpen zwar, aber doch merklich. Der Anstieg ist knackig und zieht sich nicht lange hin. Wir passieren am Fußpunkt auf der linken Seite ein Restaurant, und am Ende befindet sich ebenfalls auf der linken Seite nochmals eine Bewirtung. Hier finden sich viele Wanderer ein.
Zwarte Berg Mont Noir
Heuvelland, Flandern, Hauts-de-France
07.10.2010, Maulee:
Der Zwarte Berg, also der schwarze Berg, liegt genau auf der Grenze zwischen Belgien und Frankreich. Die Anfahrt und der Fuß des Anstiegs liegen im belgischen Grenzgebiet, die Kuppe liegt im französischen Grenzgebiet. Fährt man den Zwarte Berg so wie wir vom Rodeberg kommend, so wird man am Fuß des Anstiegs von einem riesigem Rummel empfangen. Rund um die Straße ist eine ungewöhnliche Einkaufsstraße und Fressmeile mit reichlich Parkmöglichkeiten entstanden. Leider erschloss es sich uns nicht, warum hier so viel los war. Es gab keine Tankstelle mit günstigem Benzin oder sonst etwas. Irgendetwas muss in Belgien jedoch deutlich günstiger sein als in Frankreich...
Ergänzung von Boldi:
... Und dies ist auch der Fall. Das Geheimnis des Rummels liegt nämlich in den Preisen für Einrichtungsgegenstände, aber auch Kleidung und vor allem Tabak, Alkohol, etc. Trotz des Riesen-Rummels gehört dieser Berg immer noch in eine gut geführte Tour durch Westflanderns Hügel.
Zwarte Berg Mont Noir
Anfahrt vom Rodeberg
1,4 km / 39 Hm Heuvelland, Flandern, Hauts-de-France
07.10.2010, Maulee:
Am Zwarte Berg kommt man sich angesichts des Rummels fast wie am Stilfser Joch vor, jedoch wirklich nur vom Rummel her. Der Anstieg selber sollte uns wenig Schwierigkeiten bereiten. Die Maximalsteigung übersteigt nach Tacho des Autors die 10 % nicht. Die Maximalsteigung wird im Bereich des Grenzübergangs auf ziemlich genau der Hälfte des Anstiegs erreicht. Der Rest des Anstiegs (also sowohl der Fuß als auch die Ausrundung an der Kuppe) verlaufen deutlich flacher, so dass die Gesamtlänge ca. 1,2 km beträgt. Der Großteil der Höhenmeter wird jedoch eindeutig auf kurzer Strecke direkt an der Grenze überwunden.
Wenn man den Zwarte Berg erklommen hat, kommt man über Croix de Poperinge wieder nach Loker auf die belgische Seite zurück, oder man dreht um und kann den Rodeberg auch noch von der zweiten Seite befahren. Auf dieser Abfahrt wäre jedoch dann Vorsicht im Bereich des Rummels geboten, um nicht einige unvorsichtige Rummler umzufahren, die gerne ohne zu gucken über die Straße und danach in die Geschäfte stürmen.
Colle Santa Lucia
Westauffahrt von Rucava
2,5 km / 185 Hm Alpen, Dolomiten, Venetien
11.06.2010, Maulee:
Wir beginnen die Tour in Rucava, welches wir von der SR48 über die SR203 erreichen. Die SR48 ist die Hauptstraße in West-Ost-Richtung quer durch die Dolomiten, die große Dolomitenstraße. Dort nehmen wir die Abzweigung in Richtung Caprile und erreichen vor Caprile den Ort Rucava. Von hier ist die Strecke zum Colle Santa Lucia schon ausgeschildert.
Der eigentliche Anstieg ist recht kurz und schnell vorbei. Die schöne Aussicht in Richtung Osten und Süden begleitet einen jedoch nahezu auf dem ganzen Anstieg und verkürzt ihn so auch mental etwas.
Eine Busshaltestelle dient als Platz für Passschild-Fotostopps. Auch von hier hat man eine schöne Aussicht. Auf der Abfahrt durchfährt man das Dorf Santa Lucia und kommt an einer Imkerei vorbei. Durch die Geschwindigkeit der Abfahrt haben die Bienen jedoch keine Zeit zum Angriff. Direkt am Ende der Abfahrt geht es links ab zum Passo Giau, der direkt mit einer harten Steigung beginnt.
Bormio 2000
Alpen, Ortler-Alpen, Lombardei
03.05.2010, Maulee:
Die Skistation Bormio 2000 war 2004 Bergankunft des Giro dItalia. Vor der Etappe wurde von den Profis noch der Passo del Tonale und der Passo Gavia gefahren, bevor der Schlussanstieg in Angriff genommen wurde. Es siegte Damiano Cunego, der bald darauf auch den Gesamtsieg unter Dach und Fach bringen konnte.
Die Skistation und auch die Strecke ist landschaftlich wenig reizvoll – hier geht es rein um die Kletterei!
Die Tourenbeschreibung beginnt in Bormio, einem der besten Orte in den Alpen, um für ein paar Tage ein Quartier aufzuschlagen und die Passumgebung genau unter die Lupe zu nehmen. Selbst wenn man eine Woche bleibt, so wird einem sicher nicht langweilig werden, denn das Passangebot in der unmittelbaren Umgebung ist einfach zu umfangreich. Die Pässe Stelvio, Gavia, Mortirolo, Foscagno und Torri di Fraele sind direkt mit dem Rad von Bormio aus erreichbar.
Bormio 2000
Nordwestanfahrt von Bormio
9,8 km / 757 Hm Alpen, Ortler-Alpen, Lombardei
03.05.2010, Maulee:
Die Tour beginnt im Zentrum von Bormio, und wir begeben uns zur Orientierung in Richtung Nordauffahrt des Passo Gavia. Sobald wir das unmittelbare Zentrum von Bormio verlassen haben, fahren wir – noch im Ort – auf eine an einem Fluss gelegene Kreuzung zu. Wenn wir hier links abbiegen, kommen wir zum Gavia. Um nach Bormio 2000 zu kommen, fahren wir hier jedoch geradeaus weiter. An dieser Kreuzung liegt auf der linken Seite ein größeres Hotel mit vielen Holzbalkonen. Die Brücke ist mit den Fahnen der Region geschmückt und bringt uns zu einem Kreisverkehr, den wir an der dritten Ausfahrt verlassen.
Der nächste Kreisverkehr hat schon ein Schild „Bormio 2000“, und die Straße leitet uns recht schnell aus dem Ort heraus. Sobald wir durch einen kurzen Tunnel gefahren sind, beginnt der eigentliche Anstieg, mit der einzigen richtigen Rampe des Anstiegs (12 %). Nach dieser Rampe läuft die Steigung recht gleichmäßig und pendelt immer um die 8 %.
Die weitere Strecke ist nicht schwer zu finden.
Koppenberg
Anfahrt von Melden
0,6 km / 68 Hm Vlaamse Ardennen, Flandern
14.02.2009, Maulee:
Der Fuß des Koppenbergs liegt in Melden, einem Ort südlich von Oudenaarde. Wenn man seit dem Paterberg auf der Ronde van Vlaanderen Route gefahren ist, findet man durch die Beschilderung leicht die richtigen Abzweigungen nach und auch durch Melden. Alle anderen sollten die Hauptstraße, den Berchemweg, suchen. Wenn man aus Richtung Oudenaarde auf der Hauptstraße fährt, muss man ziemlich in der Ortsmitte links in die Meldenstraat abbiegen. Alle die aus der Gegenrichtung kommen, bitte entsprechend rechts in die Meldenstraat einbiegen. Von der Meldenstraat biegen wir bald in die Steengat ab. Hier treffen wir auf die Originalroute der Ronde, die auf die Steengat von der Rotelenberg aus trifft. An dieser Kreuzung ist der Koppenberg auch schon ausgeschildert.
Die Steengat geht nach dem Ortsausgang übergangslos in die Koppenbergstraat über. Direkt nach dem Ortsausgang sieht man auch schon den Anstieg (Bild 1).
Waldsiedlung Dreilägerbachtalsperre
Von Mulartshütte über die Dreilägerbachtalsperre
10,8 km / 278 Hm Eifel, Nordeifel, Rureifel, Hürtgenwald, Nordrhein-Westfalen
11.02.2009, Maulee:
Auch diese Variante beginnt in Mulartshütte, was zugegebenermaßen etwas willkürlich gewählt ist. Wir fahren durch diesen Ort hindurch in Richtung Roetgen und erreichen nach 1,5 km den nächsten Ort Rott. Hier erwartet uns eine schöne Rampe von knapp 1 km Länge mit Maximalsteigungen von 11 % – wirklich schön. Kurz vor dem Ortsende bleiben wir auf der Durchgangsstraße und folgen der Linkskurve in Richtung des Ortsausgangs. Die in Rott links abzweigende Lammersdorfer Straße verbindet diese Auffahrtsvariante mit der Hauptroute über die L12, wir führen sie jedoch nicht als eigene Auffahrt auf.
Etwa 1,7 km hinter dem Ort biegen wir links in eine kleine Straße in den Wald hinein ab. Die Schranke, die den Auto- und Motorradverkehr von dieser stillgelegten Kreisstraße abhält, ist für Radfahrer auf der rechten Seite gut zu umfahren. Wir befinden uns nun auf der Straße, die uns parallel der Dreilägerbachtalsperre immer höher führt.
Côte de Sprimont
Südauffahrt von Sprimont (Vieille Voie de Liège)
1,3 km / 66 Hm Ardennen, Wallonien
10.02.2009, Maulee:
Nachdem wir die Côte de la Redoute bezwungen haben, biegen wir vor Erreichen des nächsten Ortes rechts in die Rue de Warnoumont ab. Nun werden wir die Höhenmeter der Redoute in einem stetigem Auf und Ab bis zum Fußpunkt der Côte de Sprimont abbauen.
Wir folgen der Rue de Warnoumont durch den Wald, bis wir auf die N30/Grand Route stoßen. Hier biegen wir rechts ab und bleiben etwa 1,5 km auf dieser Straße. Die Straße ändert im weiteren Verlauf mehrfach den Namen, und zwar in Rue Jean Schinler und Rue du Centre. Am Ende der Rue du Centre erwartet uns ein Kreisverkehr, den wir an der dritten Ausfahrt in die Rue Mathieu van Roggen verlassen. Von dieser geht nach ca. 70 m rechts die Rue Vielle Voie de Liége ab, welche gleichzeitig die Côte de Sprimont darstellt.
Die Steigung ist mäßig und beträgt im Mittel nur ca. 6,5 %. Extreme Steigungsspitzen bleiben diesmal aus. Wir folgen der Rue Vielle Voie de Liége bis zu einer T-Kreuzung (im vorherigen Verlauf der Straße an einer Gabelung rechts abbiegen), welche gleichzeitig ziemlich unspektakulär das Ende des Anstiegs darstellt.
Côte de Saint-Nicolas Rue Bordelais, Vieux Thier de Tilleur
Südwestauffahrt vom Place Ferrer
1,2 km / 104 Hm Maastal (Vallée de la Meuse), Wallonien
08.02.2009, Maulee:
Die Côte beginnt am Place Ferrer im Ort Saint-Nicolas. Wenn jemand mit dem Auto anfährt, so kann man den Place Ferrer recht leicht über die N617 erreichen (Rue de la Digue–Rue de la Station–Place Ferrer). Am Place Ferrer blicken wir uns um und suchen die Rue Bordelais. Die Suche dürfte uns recht leicht fallen, da die Rue Bordelais die einzigste Straße ist, die vom Place Ferrer bergauf führt. Die Radprofis erreichen den Place Ferrer übrigens von der Rue Chiff dOr aus Richtung des markanten, da vollständig roten und bekannten Fußballstadions von Standard Lüttich (Standard de Liège).
Wir begeben uns also auf die Rue Bordelais, welche gleichzeitig diesen Anstieg darstellt. Die maximale Steigung beträgt zwar nur 11 %, aber die mittlere Steigung liegt nicht viel darunter, so dass ein hoher Durchschnitt zu bezwingen ist.
Viel mehr gibt es hierzu nicht zu schreiben. Wer der Straße folgt, findet einfach zum Kulminationspunkt, den man daran erkennt, dass sich auf der rechten Seite ein brachliegender Parkplatz mit einer dahinterliegenden Einfahrt befindet.
Côte de la Redoute
Südostauffahrt von Sougné-Remouchamps
2,1 km / 178 Hm Ardennen, Wallonien
17.12.2008, Maulee:
Der Fuß der Côte de la Redoute liegt im Ort Sougné-Remouchamps. Man findet diesen Ort auf der Karte durch die eigene Autobahnabfahrt von der E25/A26.
Die Côte de la Redoute wird schon im Ort ausgeschildert. Im Ort gibt es auch eine Rue Redoute, die jedoch nicht zum Anstieg führt. Stattdessen begeben wir uns zur Ortsmitte und starten auf der Rue du Broux. Wir folgen der Beschilderung in die Rue Ladry und in die Rue Trotinfosse, die den Beginn des Anstiegs darstellt. Auf dieser fahren wir bei noch angenehmer Steigung ortsauswärts. Den Weg zum „Gipfel” kann man generell nicht verfehlen, wenn man sich immer an den Schildern „La Redoute” orientiert.
Hinter dem Ortsausgang biegen wir nach einer Unterführung rechts ab und können die Atmosphäre beim Klassiker erahnen. Die gesamte Straße ist bemalt. Zumeist tauchen Anfeuerungen für den Lokalmatadoren Philippe Gilbert auf, aber auch ältere Graffiti sind noch vorhanden, so z.B.
Peterskopf Forsthaus Lindemannsruhe
Nordostauffahrt von Leistadt
3,8 km / 264 Hm Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
11.12.2008, Maulee:
Der Aufstieg beginnt am Kreisel außerhalb von Leistadt. Wer von Bad Dürkheim kommt, hat bis hierher bereits 120 Höhenmeter gewonnen und kann parallel zur Straße einen schönen Radweg entlang der Weinberge nutzen. Von Kallstadt kommend musste man schon eine einen Kilometer lange Rampe mit achtzig Höhenmetern aber auch schönen Rückblicken über die flache Vorderpfalz mit ihren leuchtenden Rebenmeeren bezwingen.
Nach etwa einem durchaus fordernden Kilometer durch die Weinberge kommen wir an eine Straßengabelung. Links geht es zum Dörfchen Weilach, rechts geht es weiter zum Gipfel. Die letzten Kilometer sind sehr kurzweilig, wenn man sich mit den – leider schon verblassenden – Anfeuerungen auf der Straße beschäftigt. Diese reichen von den üblichen Anfeuerungen wie „Quäl dich” und gehen bis zu gehaltvollen „Blut spucken!” und „Das geht schneller!”. Scheinbar ist diese Auffahrt Teil eines lokalen Rennens gewesen.
Schnell erreichen wir die Passhöhe, die uns mit einem Passschild mit der aktuellen Höhe begrüßt.
Peterskopf Forsthaus Lindemannsruhe
Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
01.01.2006, Maulee:
Der Peterskopf liegt am Nordostrand des Pfälzer Waldes. Er ist umgeben von vielen ähnlich hohen Bergen, die jedoch noch nicht für Rennradtouren erschlossen sind. Auf dem Gipfel des Peterskopf befinden sich zwei weithin sichtbare Bauwerke: der Bismarckturm und ein Sendeturm. Der Sendeturm ist der Zielpunkt dieser Streckenbeschreibung, da er über einen asphaltierten Waldweg erreichbar ist und somit noch ein paar Höhenmeter mehr als über die normale Landstraße gesammelt werden können.
Monteberg
Anfahrt von Dranouter
1,2 km / 63 Hm Heuvelland, Flandern
01.01.2006, Maulee:
Der Monteberg ist direkt vom Knotenpunkt 6 des flämischen Radwegenetzes zu erkennen. Zum Knotenpunkt kommt man, wenn man nicht dem Radwegenetz bis hierhin gefolgt ist, durch eine Ortsausgangsstraße von Dranouter. Wenn man von Loker kommt, ist dies die linke Abzweigung vor dem Marktplatz, von Nieuwkerke aus die rechte Abzweigung direkt hinter dem Marktplatz. Am Knotenpunkt Nr. 6 kann man links in Richtung Kemmelberg abbiegen oder schräg rechts in Richtung Monteberg fahren. Der Monteberg ist am Anfang mit Spitzen bis zu 13 % recht steil, am Ende jedoch deutlich flacher auslaufend. Daher kommt auch seine Länge mit 1,2 km, die für das Heuvelland recht lang ist. Der Anstieg an sich ist nicht allzu fordernd. Man fährt auf einer asphaltierten oder betonierten Straße durch diverse Gehöfte und erklimmt so die steilste Wegstrecke. Die Straße ist auch am Wochenende kaum befahren, da sie nur eine Verbindung zweier kleinerer Ortschaften darstellt. Nach ungefähr der Hälfte des Anstiegs hat man einen schönen Ausblick über die flachen Ausläufer des Heuvellands.
Scherpenberg Zandberg
Anfahrt von De Klijte
0,9 km / 42 Hm Heuvelland, Flandern
01.01.2006, Maulee:
Der Scherpenberg ist eigentlich nur ein kleinerer Hügel, gegenüber den großen Alpenanstiegen kaum mehr als eine Schippe Sand. Nichtsdestotrotz gehört er zum Heuvelland und erhält eine eigene Beschreibung.
Wie man an den Daten ablesen kann, wird die Fahrt mit nur 42 Hm auf einer Länge von 0,9 km nicht allzu anstrengend. Der Weg bis zur Kuppe verläuft auch recht gleichmäßig. Ich konnte auf dem Tacho keinen Steigungswert über 7 % ablesen. Den Anstieg habe ich auf dem Weg ins Heuvelland zwischen den Orten De Klijte und Loker gefunden. Von Ieper kommend ist er somit die nördliche Einfahrtsschneise in das Heuvelland.
Auf der Landstraße herrscht auch am Wochenende nur geringer Verkehr. Nichtsdestotrotz sollte man, wie in Belgien und den Niederlanden generell, den Radweg benutzen, da sonst empfindliche Strafen zu zahlen wären, falls man bei bestehendem Radweg auf der Straße erwischt wird. Oft genug haben wir auf RTF-Strecken, die durch Belgien und den Niederlanden führten, gesehen, wie unkundige deutsche RTFer von der Landespolizei zur Kasse gebeten wurden.
Côte de Sprimont
Ardennen, Wallonien
01.01.2006, Maulee:
Die Côte de Sprimont gehört zum Streckenplan des ältesten noch ausgetragenen Radklassikers Liège–Bastogne–Liège. Bei diesem Rennen ist er der zehnte von insgesamt zwölf Anstiegen und folgt direkt auf die Côte de la Redoute.
Da in nahezu jedem Fall vor diesem Anstieg die Côte de la Redoute gefahren worden ist, wird hier in der Anfahrtsbeschreibung der Originalweg des Klassikers von der Redoute zur Sprimont beschrieben.
In unmittelbarer Umgebung liegen weitere reizvolle und klangvolle Anstiege, die man zu einer harten Tagesfahrt kombinieren kann. Die einzelnen Anstiege haben auf dem Papier nicht die besorgniserregenden Höhenmeter, doch die Anzahl der Anstiege und insbesondere die giftigen Steigungsprozente lassen die Oberschenkel am Ende des Tages schmerzen.
Heuvelland
Flandern
01.01.2006, Maulee:
Im Südwesten von Belgien liegt das Heuvelland, also das Hügelland. Es ist eine sehr charakteristische Gegend mit vielen kleinen Anstiegen, die direkt an der französischen Grenze liegt. Als Radsportler kennt man das Heuvelland vielleicht dadurch, dass hier namhafte Rennen hindurchführen oder enden. Als bekanntestes Rennen wird man hier zuerst an Gent-Wevelgem denken, das seinen Höhepunkt in das Heuvelland gelegt hat. Zumeist werden dazu die beiden Anstiege Kemmelberg und Monteberg genutzt, um das Peloton zu zerpflücken. Oftmals werden die Anstiege mehrfach im Rennen gefahren.
Die Hügel dieser Gegend machen einzeln keinem trainierten Rennradfahrer Probleme (außer vielleicht der Kemmelberg, der neben der Maximalsteigung auch noch mit schlechtem Pflaster aufwartet), doch sind sie durchaus eine Tagesreise wert. Dadurch dass die Hügel sehr nah beieinander liegen, ist es leicht möglich 300 bis 400 Hm pro Stunde zu fahren. Kein Vergleich mit den Leistungen bei einem langen Anstieg in den Alpen, jedoch für flache Gegenden durchaus bemerkenswert.
Ausgezeichnet ist im Heuvelland das in ganz Flandern benutzte Wegpunktesystem für Fahrräder (flämisch Knooppunten). Es werden die schönsten Strecken über Wegpunkte gekennzeichnet und zwischen den Wegpunkten sehr gut ausgeschildert.
Die Gegend war im ersten Weltkrieg Schauplatz harter und erbitterter Kämpfe. Die Front ging lange Zeit durch das Heuvelland und seine Umgebung. Zahlreiche Denkmäler und Soldatenfriedhöfe erinnern an diese Zeit, als die Gegend zerstört wurde. Die nahe gelegene Stadt Ieper (Ypern) ist ein Synonym für den Schrecken des Krieges.
Côte de Saint-Nicolas Rue Bordelais, Vieux Thier de Tilleur
Maastal (Vallée de la Meuse), Wallonien
01.01.2006, Maulee:
Die Côte de Saint-Nicolas gehört zum Streckenplan des ältesten noch ausgetragenen Radklassikers Liège–Bastogne–Liège und ist dort die letzte gewertete Steigung kurz vor dem Ziel. Die Radprofis müssen diesen Anstieg nach 255 km fahren. 5 km später ist das Ziel des Radklassikers in Ans erreicht, so dass diese Steigung oft für eine Attacke genutzt wird. Der Autor ist die Côte nicht mit 255 km in den Beinen gefahren, jedoch auch bei weniger Anfahrtskilometern merkt man als Nichtprofi die Steigung deutlich in den Oberschenkeln. Die Côte de Saint-Nicolas verläuft direkt durch einen industriell geprägten Vorort bzw. Stadtteil von Lüttich. Entsprechend „schön” kann man sich die Landschaft vorstellen. Von Beginn bis zum Ende des Anstiegs begleiten uns auf beiden Straßenseiten alte Wohnhäuser und viele Baracken, zumindest werden wir nicht durch eine schöne Aussicht von der Steigung abgelenkt.