VERY important message

quäldich-Mitglied Nachtrenner kontaktieren

466 Befahrungen von 350 verschiedenen Auffahrten an 306 verschiedenen Pässen.

Mein erster Pass

Der erste Alpenpass war der Col du Lautaret von Osten, genauer von der Jugendherberge in Le Bez aus und gleich im Anschluß noch die Südrampe des Col du Galibier. Das war 1990, also schon vor grauer Urzeit im zarten Alter von 19 Jahren. Wenige Jahre vorher war ich schon einmal in Briancon, allerdings nur zu Fuß, aber die Stadt und die Umgebung hatten es mir angetan, also beschloß ich in meinem jugendlichen Leicht- und Wahnsinn hier vor Bundeswehr und Ausbildung einmal Radfahren zu gehen. Nach etwas umständlicher Anreise mit der Bahn nach gerade so überstandener Magendarmgrippe, perfekte Vorbereitung, ich weiß, mit Übernachtung in Grenoble kam ich dann in Briancon an. Als erstes war ein Reifen platt, was schon merkwürdig war, da er vor dem Versand mit der Bahn noch gut war. Der erste Tauschversuch des Schlauches scheiterte kläglich, wieder platt, der zweite Ersatzschlauch war schon in der Unterkunft mehrere km talaufwärts, also schieben. Warum ich kein Flickzeug hatte, weiß ich nicht mehr. Netterweise hat mich dann eine Einheimische nach 2 oder 3 km mit ihrem Auto samt meinem Fahrrad mitgenommen. Beim nächsten Schlauch war ich dann vorsichtiger, der hielt dann auch die ganze Tour durch. Am nächsten Morgen brachte ich dank der netten Vorerkrankung nicht mal ein halbes kleines Baguette runter. Dann habe ich mich auf den Weg gemacht. Der Weg zum ersten Pass zieht sich doch ziemlich in die Länge, aber das war gut so, wenn das gleich steil losgegangen wäre, ich glaube, dann wäre ich keine fünf km weit gekommen. Am Lautaret war dann erst mal Verschnaufen angesagt. Der Himmel wurde schon grauer, kein Vergleich zum letzten Besuch mit der Wandergruppe, da war Traumwetter. Nun hoch zum Galibier, der steigert sich ja bekanntermassen auch auf der Südrampe, was mir wieder entgegenkam, zwei- oder dreimal mußte ich trotzdem anhalten, aber das letzte Stück ab dem Tunnelportal war schon sehr heftig, das hätte keinesfalls länger sein dürfen, ich war schlicht fertig nach 1200 Hm. Mit Aussicht war nicht viel, ich war schon fast in den Wolken, die dann prompt auch immer mehr Regen fallen liessen, was die Abfahrt zu einem saukalten Erlebnis werden liess. Ich meine mich grau zu erinnnern, dass ich auf der Abfahrt auch ein oder zweimal zum Hände aufwärmen stehen geblieben bin, aber nur kurz, weil der Regen, wie gesagt immer stärker wurde. Ab in die Juhe und erstmal raus aus den nassen Sachen. Meinen ersten Alpenpass auf dem Rad stellte ich mich doch etwas anders vor, aber so wars halt. Der nächste Tag war dann erstmal Besichtigung von Briancon angesagt, da es am Vormittag immer noch regnete. Die nächsten Tage wurde es aber immer sommerlicher, so dass ich noch ein paar Pässe fahren konnte mit meinem Peugeotrad mit, ich glaube zwölf Gängen. Zum Abschluß ging es nochmal über den Lautaret, diesmal mit Gepäck am Rad und erstaunlicherweise schneller als bei der ersten Befahrung bei sogar einem Gang kleiner. Es ging dann bei brütender Hitze mit über dreßig Grad bis nach Grenoble, die letzten km auf nagelneuem Asphalt, also Hitze von allen Seiten bis zum Bahnhof von Grenoble. Dort wurde das Rad wieder auf den Heimweg gebracht und ich fuhr am nächsten Tag wieder mit der Bahn zurück. Das ganze war im Juni 1990. Die nächsten Alpenpässe folgten erst Jahre später in der Ostschweiz mit einem kleinen Abstecher nach Italien.