quäldich-Mitglied Oldie71 kontaktieren
84 Befahrungen von 56 verschiedenen Auffahrten an 36 verschiedenen Pässen.
Scheideck
Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
12.07.2011, Oldie71:
Ein Muss für jeden Radfahrer, der im Naturpark Südschwarzwald seine Runden dreht, ist die beliebte Strecke zwischen Kandern und Schlächtenhaus (Gemeinde Steinen), die das Kandertal mit dem Wiesental verbindet. Bei Rennradlern und Mountainbikern, darunter auch vielen Sportlern aus der benachbarten Schweiz und dem nahen französischen Elsaß, gehören die Auffahrten zur Scheideck zum ständigen Trainingsprogramm. Die Passhöhe Scheideck ist schon wegen der Schreibweise (mit „ck“) nicht zu verwechseln mit den weitaus bekannteren Alpenpässen Kleine und Grosse Scheidegg im schweizerischen Berner Oberland oder dem Kurort Scheidegg im Allgäu.
Bedeutender als der Passnahme Scheideck dürften die Startorte der beiden Auffahrten sein. Kandern, bekannt als Töpferstadt und jährlich Ausrichter des „Rossmärt“ (Pferdemarkt), der seit Jahrzehnten Pferdefreunde und Reitsportler über die engere Region hinaus anlockt, hat sich dem sanften Tourismus und der gepflegten Gastronomie verschrieben.
Scheideck
Westanfahrt von Kandern
5,2 km / 201 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
12.07.2011, Oldie71:
Die Strecke wird in Kandern in der Bahnhofstraße (352 m), direkt am Bahnhof der historischen Kandertalbahn, in Angriff genommen. Wir fahren Richtung Innenstadt und biegen gleich nach 140 m links in die Hauptstraße ab, passieren Geschäfte, Gasthäuser und den klassizistischen Blumenplatz und stoßen nach 1,2 km auf die Waldeckstraße. Dort halten wir uns kurz links, Richtung Malsburg, um bereits nach weiteren 140 m rechts in die Straße nach Steinen einzubiegen. Nach bisher nur leichter, zum Warmfahren gut geeigneter Steigung, beginnt hier der eigentliche Anstieg zur Passhöhe. Meist durch Waldgebiet windet sich die gut asphaltierte Verbindungsstraße zwischen dem Kandertal und dem Wiesental (L135) kurvenreich mit einigen Kehren in die Höhe. Die moderaten Steigungen von 3 bis 7 %, im Durchschnitt 5 %, lassen sich gut bewältigen, zumal es auf der gesamten Strecke auch einige flache und erholsame Passagen gibt. Obwohl die Verbindungsstraße wegen ihrer Topografie und ihres Kurvenreichtums auch für Motorradfahrer äußerst attraktiv ist, hält sich der motorisierte Verkehr in gut erträglichen Grenzen und birgt für die relativ vielen Radfahrer kaum Gefahren.
Scheideck
Südostanfahrt von Schlächtenhaus
3,3 km / 168 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
12.07.2011, Oldie71:
Die Auffahrt von Schlächtenhaus zur Scheideck ist zwar um einiges kürzer und hat etwas weniger Höhenmeter als ihr westliches Pendant, muss sich aber weder in puncto landschaftlicher Schönheit noch in puncto Schwierigkeit hinter der Anfahrt von Kandern verstecken. Der Aufstieg beginnt Ecke Hofener-/Austraße, dort wo die von Steinen kommende L135 nach Kandern abbiegt. Noch bevor man das Dorf verlässt, fängt die Verbindungsstraße zwischen dem Wiesental und dem Kandertal leicht an zu steigen und führt mit 3 bis 7 Steigungsprozenten (Durchschnitt 5 %) auf insgesamt guter Fahrbahndecke und moderatem Verkehr zur Passhöhe, wobei sich freie Landschaft und schattige Waldstücke abwechseln.
Nach 2,6 km Auffahrt (505 m Höhe, 111 Hm) liegt linker Hand das beachtliche Anwesen der Jugendherberge Kandern-Platzhof mit ihrem Reiterhof.
Die traditionsreiche Jugendherberge ist ganzjährig geöffnet und bietet ein umfangreiches Raum- und Freizeitangebot.
Gresgen
Südanfahrt von Hausen
6,0 km / 310 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
20.11.2010, Oldie71:
Die Auffahrt beginnt in der Hausener Maibergstraße (Ecke Bergwerkstraße) am Wegweiser nach Weitenau/Kleines Wiesental auf 400 m Höhe. Wir verlassen Hausen in Richtung kleinem Wiesental und kommen bei moderater Steigung von
4 bis 7 % schnell ins Waldgebiet, fahren aber nicht bis zum Maiberg hoch, sondern verlassen die Kreisstraße 6348 nach 600 m direkt in einer Linkskurve und folgen rechts hinauf dem Wegweiser nach Gresgen/Schützenhaus. Auf dem schönen und schattigen Waldsträßchen mit wenig motorisiertem Verkehr erwartet uns gleich schweißtreibende Schwerarbeit, denn es gilt zunächst 1,2 km mit permanenter Steigung von 7 bis 12 % zu erstrampeln.
Doch wenn die an einer Linkskurve stehende Holzhütte mit Grillstelle und Rastplatz, auf dem Bänke und Tische zum Verweilen einladen, in Sichtweite ist, dann kommt auch schon der leichtere Teil der Auffahrt. Nach dem Genuss des Wiesental-Ausblickes und der Alpen-Fernsicht bringt uns die Weiterfahrt auf dem sich kurvenreich durch den Wald schlängelnden gut asphaltierten Sträßchen mit Steigungswerten von 5 bis 8 % – dazwischen auch flachere Passagen – zur Gresgener Ebene (695 m).
Endenburg
Südostauffahrt von Weitenau über Hofen
7,8 km / 322 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
01.01.2006, Oldie71:
Zur Passhöhe nach Endenburg, die sich am Ortsausgang Richtung Kandern befindet, starten wir auf 372 m Höhe in Weitenau (Gemeinde Steinen) am Beginn der Scheideckstraße gegenüber des Rathauses. Hier trifft die aus dem Kleinen Wiesental kommende L136 auf die Kreisstraße 6346 und biegt nach rechts zum Vogelpark in Richtung Schlächtenhaus/Kandern ab.
Schnell kommen wir aus dem Ort heraus, am Restaurant Dorfstüble vorbei und sind schon nach 1 km nur leicht ansteigender Fahrt am Vogelpark angelangt.
Der Vogelpark Steinen ist einer der schönsten Natur- und Erlebnisparks in Deutschland und bietet auf ca. 10 ha rund 1.000 Vögeln aus aller Welt ein prächtiges Zuhause. Zu den täglichen Darbietungen gehören Greifvogel-Flugvorführungen und Berberaffen-Fütterungen. In der Gartenwirtschaft und in der Vesperstube am Rande des Parks ist Gelegenheit für eine stärkende Vesperpause.
Unsere Fahrtroute verläuft unmittelbar am Gehege entlang, aus dessen Innerem unüberhörbar die verschiedensten Tierlaute dringen.
Ehrsberg Hasennest, Auf dem Köpfle
Nordauffahrt von Wembach
7,1 km / 458 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
01.01.2006, Oldie71:
Wer beim Bergfahren „hochprozentiges“ nicht scheut und gerne auf verkehrsarmen, überwiegend gut asphaltierten Straßen in idyllischer und typischer Schwarzwaldlandschaft unterwegs ist, kommt bei der Auffahrt von Wembach nach Ehrsberg zum Köpfle voll auf seine Kosten. Die am Weg liegenden, zur Gemeinde Fröhnd gehörenden Dörfer Künaberg, Stutz und Holz mit ihren imposanten Bauernhöfen sind typisch für die dörflich-bäuerlich geprägte Struktur und die offene, schöne Landschaft des Südschwarzwaldes. Große Weideflächen, aber auch das saftige Grün der Wiesen und Felder, zeigen eine vielerorts noch intakte Landwirtschaft, wo das Vieh noch die gesamte Weidesaison über auf der Bergweide verbleibt.
Die Auffahrt beginnt an der B317, von Süden kommend kurz vor Wembach bei der Abzweigung nach Künaberg auf die K6303. Die Straße steigt auf dem ersten Kilometer sofort mit 8–13 % (im Mittelwert 9 %) an, um erst kurz vor Künaberg etwas abzuflachen. Aber direkt danach liegen die Steigungswerte bis zum Dorf Holz wieder im zweistelligen Prozentbereich und es gilt kurze Rampen bis zu 14 % zu meistern. Bis Holz sind knapp 3 km und 250 Hm geschafft. Wer hier in einem typischen 300 Jahre alten Schwarzwaldhaus eine Rast einlegen will, dem bietet sich im sanft renovierten und liebevoll gestalteten Holzer Kreuz beim Ortseingang eine gute Gelegenheit.
Die Weiterfahrt gestaltet sich zunächst erholsam, denn eine fast 2 km lange rasante Abfahrt führt zur Historischen Klopfsäge, eine der Attraktionen im Südschwarzwald. Das rustikale Hinweisschild am Wegrand mit der Aufschrift „do unte stoht dChlopfsägi“ und die Säge selbst sind am Ende der Abfahrt kaum zu übersehen. Das Wunderwerk aus Stein und Holz, im Jahre 1808 ohne Mörtel und Beton errichtet, ist die einzige Säge, die heute noch an ihrem ursprünglichen Platz steht und voll funktionsfähig ist. Sie wird von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen und während der Ferienzeit von 10–12 und 14–17 Uhr zu Vorführzwecken in Betrieb genommen. Zu besichtigen ist die museale Säge aber immer, da sie auf einer Seite geöffnet ist und jedem Besucher Einblicke erlaubt.
Der Rest der Auffahrt wird nochmals schweißtreibend. Nach der Rechtskurve unmittelbar hinter der Klopfsäge folgt man dem Wegweiser nach Ehrsberg hinauf und hat noch viel Steigungsarbeit zu verrichten, obwohl man das Ziel, das Hasennest auf dem Köpfle, stets nah vor Augen hat. Erst beim Endspurt wird die Strecke flacher, aber auch der Straßenbelag schlechter, ehe der höchste Punkt einer der attraktivsten Auffahrten in der Region erreicht ist. Die Aussicht zum Belchen, auf Weiden, Felder, kleine Weiler und sehenswerte Bauernhöfe – einfach Schwarzwald-Idylle pur – entschädigen den Radler für die teilweise strengen Anstiege.
Bei der Entscheidung für die Abfahrt ins Wiesental kann man nichts falsch machen. Sowohl die Strecke durch die Wühre nach Fröhnd als auch über Häg nach Mambach ist dank reizvoller Landschaft und erstklassiger Straßen der reine Genuss und Fahrspaß.
Lipple
Südwestanfahrt von Kandern
12,2 km / 554 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
01.01.2006, Oldie71:
Aus Lörrach-Binzen durchs Kandertal kommend, wird die Auffahrt zum Wanderparkplatz Lipple kurz nach dem Ortseingang von Kandern (352 m Höhe) in Angriff genommen. Vor der ersten Verkehrsampel, wo die Straße rechts in Richtung Doppelgemeinde Malsburg-Marzell abzweigt, ist der Ausgangspunkt der landschaftlich attraktiven und sportlich anspruchsvollen Strecke.
Die Fahrt durch das Städtchen Kandern, auch „Badisch Nizza” oder „Brezelstadt” genannt, und auch die folgenden 4 km auf der K6350 nach Malsburg (493 m Höhe) eignen sich ideal als Aufwärmphase, bevor man auf guter Fahrbahndecke und nur mäßigem Verkehrsaufkommen mit moderater Steigung, maximal 5 %, nach weiteren 5 km den Ortsteil Marzell (710 m Höhe) erreicht. Die ersten 350 Höhenmeter sind in diesem idyllischen Feriendorf mit guten Einkehrmöglichkeiten am Weg geschafft.
Danach wird der Anstieg aber richtig hart, denn jetzt heißt es bis zur Abzweigung auf die
L140, die beim Marzeller Sportplatz (823 m Höhe) rechts ab zur Passhöhe führt, Anstiege mit zweistelligen Werten von bis zu 12 % zu erklimmen.
Hau Rindviehpaß
Westanfahrt von Neuenweg
2,0 km / 105 Hm Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
01.01.2006, Oldie71:
So kurz wie die Auffahrt und der Name des Passes ist auch diese Beschreibung.
Am Dorfplatz beim Hotel Gretherhof in Neuenweg (Alemannisch „Neuewäg“),
auf 720 m Höhe, dort wo die von Schopfheim durch das Kleine Wiesental führende L139 auf die links von Badenweiler und rechts vom Großen Wiesental kommende L131 trifft, starten wir die nicht gerade hochprozentige Auffahrt. Auf der Talstraße fahren wir Richtung Schönau/Wembach am Feuerwehrhaus vorbei und dem Wegweiser nach Oberböllen folgend aus dem Ort heraus.
Bei nur mäßigem motorisiertem Verkehr und auf gut asphaltierter Straße lässt sich die Auffahrt bei moderaten Steigungswerten von 3 bis 7 % angenehm bewältigen. In den letzten Kurven, nach 1,5 km, lohnt sich der Blick zurück auf den sehenswerten
„staatlich anerkannten Erholungsort“ Neuenweg, der seit 2009 zur neu gegründeten Gemeinde Kleines Wiesental gehört. 2001 wurde der idyllische Schwarzwaldort Neuenweg übrigens mit der Goldmedaille des Bundeswettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet.