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Le Haut-Folin
Morvan, Bourgogne-Franche-Comté
16.03.2009, huwegener:
Bei näherer Betrachtung gäbe es eigentlich kaum einen Anlass, über den Haut-Folin zu berichten, denn er ist weder besonders hoch, noch wirklich schwer zu fahren – wären da nicht drei Gründe, die inzwischen dafür sprechen, ihn jetzt endlich zu erwähnen: Der erste Grund liegt in der Routenplanung der Tour de France, denn sie adelte den Haut-Folin 2007 während der Etappe von Chablis nach Autun schließlich als Anstieg der 2. Kategorie und höchsten Punkt dieser 5. Etappe, die knapp 200 km durch Burgund führte. Der zweite Grund: der Haut-Folin ist in der Tat mit 901 m die höchste Erhebung der ostfranzösischen Region Burgund und am Scheitel mit exakt 867 m der höchste Punkt in dieser Region, der mit dem Rad bezwungen werden kann. Der dritte Grund: in keinem der einschlägigen Pässe-Lexika wird die Region Burgund mit ihren zugegebenermaßen eher moderaten Pässen auch nur mit einem Hinweis gewürdigt.
Le Haut-Folin
Nordwestanfahrt von Pont Charreau
13,0 km / 500 Hm Morvan, Bourgogne-Franche-Comté
16.03.2009, huwegener:
Der Anstieg nimmt seinen Ausgang auf einer Höhe von ca. 350 m an der Brücke, an der die Yonne die D978 kreuzt. Aus dieser Richtung sind also etwa 500 Hm Anstieg zu bewältigen. Die D197 in Richtung Le Chatelet folgt dem Yonne-Tal und zieht sich mit einer zunächst verhaltenen Steigung von 2–4 % auf der rechten Talseite an einem bescheidenen, waldreichen Höhenzug entlang. Nach 4,5 km wird dann Le Chatelet erreicht. Nach einer scharfen Rechtskurve der D197 in Richtung Les Carnes nimmt die Steigung erstmals für 1,5 km auf 8 % zu, um anschließend wieder zu einem eher gemütlichen Maß zwischen 3 und 5 % zurückzufinden. In sanften Biegungen läuft die Straße das dicht bewaldete Tal hinauf, und der grobe Granitsplit bremst den Vortrieb fast ebenso wie die Steigung selbst. Etwa 2 km hinter Les Carnes zweigt dann eine schmale Forststraße nach links zum Haut-Folin ab. Sofort wird es ernster, die Steigung führt durch eine dichte Bewaldung, pendelt für mehr als 2 km zwischen 8 und 10 % und wird erst langsam in Richtung D500 wieder flacher.
Le Haut-Folin
Nordanfahrt von Arleuf
10,0 km / 300 Hm Morvan, Bourgogne-Franche-Comté
16.03.2009, huwegener:
Die Profis der Tour de France nahmen am 12. Juli 2007 den Anstieg aus nördlicher Richtung von Arleuf aus in Angriff. Zunächst hatten sie kurz hinter Montreuillon die Côte de Saint Maurice (3. Kategorie, 389 m) bewältigen müssen, waren dann über Blismes in Richtung der Côte de Château Chinon (4. Kategorie 519 m) weitergefahren und hatten schließlich Arleuf (630 m) erreicht. Von hier aus bleiben insgesamt knapp 300 Hm Aufstieg bis zum Haut-Folin zu bewältigen, keine große Herausforderung, aber ein wirklich schöner Aufstieg mit spektakulären Ausblicken über die Hügellandschaft des Morvan.
Am Ortsausgang von Arleuf verliert man zuerst einige Höhenmeter, bevor die D500 mit zunächst relativ geringer Steigung von Arleuf bis Fosse führt; am Ortsausgang dieses bescheidenen Weilers steigt dann die Straße in wenigen Kehren rechts an einem Höhenzug entlang mit 6–8 % an und gibt den Blick frei für spektakuläre Ausblicke auf das Tal der Yonne.
Le Haut-Folin
Südanfahrt von Glux-en-Glenne
7,0 km / 250 Hm Morvan, Bourgogne-Franche-Comté
16.03.2009, huwegener:
Jedes Jahr im August findet in Glux-en-Glenne das Blaubeer-Fest, die Fete de la Myrtille, statt; das Dorf, das auf ca. 600 m Höhe liegt, hat mit seinen dichten Wäldern ideale Bedingungen für die Ernte „wilder” Blaubeeren, die von allen Dorfbewohnern geerntet und anschließend von den ortsansässigen Hausfrauen zu Blaubeer-Törtchen verarbeitet werden.
Es ist nicht sehr weit von Glux bis zum Haut-Folin, aber es sind immerhin etwas mehr als 7 km und 250 Hm auf der D500 zu überwinden.
Zunächst geht es mit 3–5 % Steigung durch dichten Wald bis kurz vor den Weiler Pré-du-Massé, wo die Straße mit ihrem groben Granitsplit kurzzeitig bis auf 8 % ansteigt. Mit durchschnittlich 6 % geht es weiter in Richtung Gipfel – immer durch dichten Wald, bis kurz vor der Kuppe noch einmal eine 8 %-ige Steigung eine gewisse Aufmerksamkeit fordert.
Die Abfahrt geht entweder Richtung Arleuf oder über den Weiler La Croisette in Richtung Roussillon-en-Morvan durch die sehenswerten Felseinschnitte der Gorges de la Canche.
Morvan
Bourgogne-Franche-Comté
09.03.2009, huwegener:
Morvan – ein verstecktes Radsportparadies mitten im Burgund
Ich denke, dass kaum jemand das Morvan kennen wird. Es ist eine Region, die man in Frankreich als „la France profonde”, als „tiefstes Frankreich” oder auch „tiefste französische Provinz” bezeichnet. In diesem Hügelland ist das ländliche Frankreich noch lebendig – aber man muss es schon mögen. Ich selbst bin 1987 in diese Gegend gekommen, eher durch Zufall, als durch eine bewusste Entscheidung. Mein Leben als Geschäftsführer einer Consultingfirma brauchte ein Gegengewicht. Und dieses Gegengewicht hieß: Nichts, Ruhe, Grün, eine fast schon provokativ kontemplative Landschaft mit dem rustikalen Charme tiefster Provinz und dem Verzicht auf jedes Anzeichen touristischer Modernität. Kein Golfplatz, keine reichen Leute, keine dicken Autos – einfach Nichts. Tagsüber mit Treckern und nachts mit einer Stille gesegnet, die von unseren gelegentlich anreisenden Freunden schon fast als lärmend empfunden wird.
Limburgs Mooiste 2007
Limburg (NL)
31.05.2008, huwegener:
Jedes Jahr im Juni ist es so weit – zusammen mit 10.000 - 12.000 weiteren radsportbegeisterten Teilnehmern geht es immer am Samstag nach Pfingsten auf die niederländisch-limburgischen Straßen rund um Heerlen, Valkenburg und Maastricht. Diese Tour-Version des Amstel Gold Race lockt seit genau 16 Jahren Tausende von Radsportlern aller Altersklassen in das grüne limburgische Hügelland („Heuvelland“), wo es auf unterschiedlich langen und anspruchsvollen Parcours auf eine einer Achterbahn ähnliche Strecke geht.
In diesem Jahr starteten zwischen 6.00 und 11.00 Uhr genau 12.070 Teilnehmer im Megaland-Stadion in Landgraaf und machten den 2. Juni 2007 in Südlimburg zu einem Albtraum für Autofahrer. Auf (kombinierbaren) Rundstrecken von 105, 150, 200 und 250 km zogen kilometerlange Schlangen von Rennradenthusiasten aus ganz Holland und den belgischen bzw. deutschen Grenzgebieten über die gewundenen schmalen Straßen im niederländischen und belgisch-flämischen Limburg.
Dabei hatten sich die Verantwortlichen für die Routenführung wie immer Mühe gegeben, jede unverschämte Rampe, die sich in diesem ländlichen Grenzgebiet finden lässt, in den Parcours einzubauen – mit dem Ergebnis, dass es zuging wie auf der Achterbahn, rauf und runter, ohne jemals die Möglichkeit zu haben, einen stabilen Rhythmus zu finden.
In diesem Jahr starteten zwischen 6.00 und 11.00 Uhr genau 12.070 Teilnehmer im Megaland-Stadion in Landgraaf und machten den 2. Juni 2007 in Südlimburg zu einem Albtraum für Autofahrer. Auf (kombinierbaren) Rundstrecken von 105, 150, 200 und 250 km zogen kilometerlange Schlangen von Rennradenthusiasten aus ganz Holland und den belgischen bzw. deutschen Grenzgebieten über die gewundenen schmalen Straßen im niederländischen und belgisch-flämischen Limburg.
Dabei hatten sich die Verantwortlichen für die Routenführung wie immer Mühe gegeben, jede unverschämte Rampe, die sich in diesem ländlichen Grenzgebiet finden lässt, in den Parcours einzubauen – mit dem Ergebnis, dass es zuging wie auf der Achterbahn, rauf und runter, ohne jemals die Möglichkeit zu haben, einen stabilen Rhythmus zu finden.
Cima Grappa
Venetien
03.08.2007, huwegener:
„Cima Grappa?“ „Oui…“ „C`est dur, très dur“. Der freundliche italienische Fahrradmechaniker am Ortsausgang von Bassano macht mich in bestem Französisch (wir hatten uns auf Französisch als Verkehrssprache geeinigt) auf etwas aufmerksam, was ich längst weiß: dass der Aufstieg zum Monte Grappa schwer werden kann. Fast 30 km bergauf über 1600 Höhenmeter. Der letzte veritable Gipfel, auf den ich geklettert bin, war der Mont Ventoux – aber das ist jetzt schon 9 Jahre her. Damals war ich fast 50, heute bin ich eben diese 9 Jahre älter und scheine mir wohl beweisen zu wollen, dass immer noch was geht. Nach einigen Radtagen in den Euganeischen Hügeln in der Nähe von Padua soll es jetzt als Abschluss also auf den Monte Grappa gehen.
Die durch den Radkoffer leicht lädierte Schaltung ist fachmännisch repariert und der freundliche Mechaniker kassiert mit der Frage, ob ich denn wirklich bis ganz nach oben wolle, 5 Euro für die Reparatur. Sehe ich so aus, als könnte ich nicht?
Die durch den Radkoffer leicht lädierte Schaltung ist fachmännisch repariert und der freundliche Mechaniker kassiert mit der Frage, ob ich denn wirklich bis ganz nach oben wolle, 5 Euro für die Reparatur. Sehe ich so aus, als könnte ich nicht?