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tortenbäcker ist Redakteur im quäldich-Team.
615 Befahrungen von 603 verschiedenen Auffahrten an 490 verschiedenen Pässen.
Merlette Orcières
Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.09.2020, tortenbäcker:
Laut Wikipedia ist die Merlette ein heraldisch gestutzter, kleiner, entenartiger Vogel. Wie dem auch sei, natürlich hat dieser Vogel aber nichts gemein mit dem Skigebiet Orcières-Merlette im Parc National des Écrins, um das es hier geht. In einem Talkessel an einem Südhang gelegen, bietet der Skiort Merlette eine wunderbare Aussicht in die Natur, wenn man von den hässlichen Hotelbauten und Skiliften absieht. Sanfter Tourismus ist hier wahrlich nicht gegeben. Dennoch lohnt sich der Umweg hierher, wenn man in der Gegend ist. Besonders interessant ist wohl eine Tour mit einem geländegängigen Rad, denn dann kann man ab Merlette diverse Wege hochfahren, die im Winter als Pisten benutzt werden.
Zwirchi Sattelpass
Alpen, Berner und Luzerner Voralpen, Obwalden
28.06.2016, tortenbäcker:
Eingerahmt zwischen Glaubenbergpass im Nordosten und Glaubenbüelenpass im Südwesten existiert ein weiterer, allerdings unbedeutender Passübergang mit Namen Sattelpass. Auf der Ostseite ist dieser Pass bis 1350 m Höhe asphaltiert und schön zu befahren. Danach folgt eine gute Naturstraße bis zum Kulminationspunkt auf 1584 m Höhe. Auf den obersten 250 Höhenmetern der Westseite besteht leider vermutlich nur ein Wanderweg, zumindest sieht es auf der Karte so aus. Eine Befahrung der Ostseite lohnt sich durchaus, besonders an Tagen, an denen mit großem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Zeichen von Tourismus sucht man nämlich am Sattelpass vergebens. Mehrer Schilder markieren das Gebiet als Wildruhegebiet und gebieten einen, die Straße nicht zu verlassen. Am besten eignet sich für diese Strecke wohl ein Crossrad, da man damit bereits zur Passhöhe vorstoßen kann und die volle Geländetauglichkeit eines Mountainbikes nicht benötigt wird.
Zwirchi Sattelpass
Ostauffahrt von Grossteil
11,2 km / 915 Hm Alpen, Berner und Luzerner Voralpen, Obwalden
28.06.2016, tortenbäcker:
Man startet in Grossteil beim Kreisel an der Hauptstraße. Für den Anfang der Strecke hat man verschiedene Varianten zur Auswahl, die aber auf 915 m Höhe wieder zusammenführen. Das Schild Grossteilerberg zeigt den Weg. Bei der östlichen Variante biegt man nach 300 Metern rechts in die Hauetistrasse und nach weiteren 800 Metern links in die Bergstrasse ab.
Letzterer folgt man nun und gewinnt bei gut 10 % schnell an Höhe. Bei schöner Aussicht auf den Sarnersee und friedlicher Almlandschaft kommt man hier voll auf seine Kosten. Nach etwa 6,5 Kilometern folgt ein längeres Waldstück. Der Belag wird nun merklich rauer, aber immer noch gut befahrbar. Bei 1220 m Höhe lichtet sich der Wald wieder und man passiert die Hütte Hohnegg. Der Asphalt wird wieder feiner und hier und da bieten sich sehr schöne Ausblicke Richtung Westen.
Abgesehen von der Straße sind kaum Zivilisationsspuren auszumachen, die Gegend ist wirklich sehr einsam, zumindest für Schweizer Verhältnisse.
Monte Renoso Ski Station Ghisoni, Capanelle
Südostauffahrt von der D69 zum Col de Verde
13,9 km / 848 Hm Corse (Korsika)
01.02.2016, tortenbäcker:
In Ghisoni beginnt die Nordauffahrt des Col de Verde. Auf der zugehörigen Passstraße D69, knapp sieben Kilometer südlich von Ghisoni, befindet sich unübersehbar unser Abzweiger. Er ist mit einer großen Tafel gut angeschrieben und der einzige weit und breit.
Nach ein paar Metern beginnt das Grauen in Form einer Rüttelpiste. Schlaglöcher reihen sich in endloser Folge, dazwischen welliger Belag und teils Rollsplitt. Da die Steigung im humanen Bereich liegt, hat man aber kein grundsätzliches Problem. Immerhin verirren sich nur wenige Touristen hierhin. Die ersten etwa 600 Höhenmeter stellen die Pflicht der Auffahrt dar. Man fährt dabei durch Nadelwald und erhascht nur hier und da einen Blick in Richtung der Berge im Osten. Je höher man kommt, desto mehr lichtet sich der Wald.
Auf etwa 1400 m Höhe hat die Qual ein Ende, denn der Belag wurde ab hier erneuert. So folgt noch die wohlverdiente Kür in Form einer einsamen Bergfahrt hoch über dem Tal.
Monte Renoso Ski Station Ghisoni, Capanelle
Corse (Korsika)
01.02.2016, tortenbäcker:
Korsika wird wohl nur selten mit Skifahren in Verbindung gebracht. Wenn man in den Sommermonaten bei sengender Hitze auf dieser Mittelmeerinsel weilt, scheint kaum eine Aktivität ferner zu liegen. Trotzdem finden sich hier zumindest zwei kleine Skigebiete, zu denen jeweils eine asphaltierte Straße führt. Das eine, Haut Asco, liegt vom zentralen Corti ausgesehen im Nordwesten, das andere, hier beschriebene, liegt südlich davon. Gerade einmal drei Skilifte zählen zum Inventar dieses Kleinods eines Skigebietes, das am Nordosthang des Monte Renoso liegt, dem dritthöchsten Berg Korsikas. Am unverhältnismäßig großen Parkplatz gemessen scheint hier aber im Winter trotzdem einiges los zu sein.
Leider ist die Straße hierhin auf etwa 600 Hm in erbärmlichem Zustand (Stand Mai 2015). Es gibt trotzdem zumindest zwei Gründe, dieser Sackgasse einen Besuch abzustatten: Erstens gelangt man vermutlich nirgends auf Korsika höher mit dem Rennrad als hier, und zweitens ist die Aussicht auf den letzten 250 Hm großartig.
Les Fonts
Alpen, Dauphiné, Cottische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
15.12.2015, tortenbäcker:
Die Region Briançon ist verwöhnt mit lohnenden Anstiegen. Die Nordrampe des Izoard startet hier, ebenso die Ostrampe zum Lautaret beziehungsweise zum Galibier. Und über den Montgenèvre gelangt man nach Italien. Daneben stehen noch ein paar Sackgassen im Angebot, zum Beispiel Granon, Gandron und Vallée de la Clarée. Zu dieser Gruppe zählt auch die Auffahrt zum Weiler mit Namen Les Fonts. Wenn man den wunderbaren Izoard angeht und noch ein paar zusätzliche Höhenmeter einstreuen will, dann empfiehlt sich ein Abstecher in dieses malerische Seitental. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Während am Izoard an schönen Sommertagen die Verkehrsbelastung den Genuss beeinträchtigen kann, ist dies hier nicht zu befürchten. Die Straße nach Les Fonts ist übrigens erst seit wenigen Jahren asphaltiert.
Les Fonts
Westauffahrt von Cervières
11,8 km / 474 Hm Alpen, Dauphiné, Cottische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
15.12.2015, tortenbäcker:
Die Auffahrt startet in Cervières in der Mitte der Nordrampe des Izoard. Wenn man von Briançon her kommt, hat man bis hierhin bereits 400 Höhenmeter in den Knochen. Um in dieses Dorf zu gelangen, überquert man ab der D 902 zunächst den Bergbach namens Torrent de la Cerveyrette. Dieser wird uns noch treu bis nach Les Fonts begleiten. Dem Bach folgend erkennt man bald Les Fonts ausgeschildert.
Die Straße durchquert nun das Dorf ansteigend in zwei Kehren. Nach der zweiten kommt man an einer hübschen Kapelle vorbei. Spätestens ab hier ist Verfahren komplett unmöglich, denn es existiert nur noch eine asphaltierte Straße. Weiter ansteigend führt die Straße in einigen Kehren Richtung Nordosten. Dabei sind immer wieder interessante Gesteinsformationen auszumachen, ähnlich denen der berühmten Casse Déserte am Izoard. Auf der gegenüberliegenden Talseite erkennt man zudem Gestein in ungewöhnlichen Farben, zum Beispiel blau-grünlich schimmerndes Geröll.
Regenfahrt nach Bratislava
Stubaier Alpen, Alpen, Hohe Tauern, Zillertal, Nockberge, Lungau, Niedere Tauern, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark
30.08.2015, tortenbäcker:
Auf Neudeutsch: Ein Trip nach Bratislava reloaded.
Nach 2009 steht endlich wieder mal eine mehrtägige Fahrt durch die östlichen Alpen auf dem Programm. Die Voraussetzungen dazu sind schon fast worst-case: Noch zwei Tage vor der Tour schmerzen meine Hamstring-Ansätze, v.a. links. Zudem verheisst der Wetterbericht nichts Gutes: Nach der langen Schönwetterperiode sollen von Sonntag bis Donnerstag kumuliert satte null Sonnenstunden zusammenkommen. Fünfmal null gibt halt null. Mathe für Primarschüler. Dafür jeden Tag Regen, einmal mehr, dann mal weniger. Auch mein vorgesehenes Minimalgepäck von 2 kg reicht damit nicht aus, da es noch um ein paar Regensachen beziehungsweise einem Kilogramm aufgestockt werden muss. Alles nicht nach Wunsch.
Normalerweise würde man jetzt verschieben, das kann ich aber leider nicht. Hotels und Zugfahrten sind gebucht, ebenso der Flug zurück. Dazu kommt noch dieses Kunstschachtreffen in Marianka, bei dem ich als Abschluss zwei Tage vorbeischauen will, um ein paar alte Bekannte zu treffen.
Nach 2009 steht endlich wieder mal eine mehrtägige Fahrt durch die östlichen Alpen auf dem Programm. Die Voraussetzungen dazu sind schon fast worst-case: Noch zwei Tage vor der Tour schmerzen meine Hamstring-Ansätze, v.a. links. Zudem verheisst der Wetterbericht nichts Gutes: Nach der langen Schönwetterperiode sollen von Sonntag bis Donnerstag kumuliert satte null Sonnenstunden zusammenkommen. Fünfmal null gibt halt null. Mathe für Primarschüler. Dafür jeden Tag Regen, einmal mehr, dann mal weniger. Auch mein vorgesehenes Minimalgepäck von 2 kg reicht damit nicht aus, da es noch um ein paar Regensachen beziehungsweise einem Kilogramm aufgestockt werden muss. Alles nicht nach Wunsch.
Normalerweise würde man jetzt verschieben, das kann ich aber leider nicht. Hotels und Zugfahrten sind gebucht, ebenso der Flug zurück. Dazu kommt noch dieses Kunstschachtreffen in Marianka, bei dem ich als Abschluss zwei Tage vorbeischauen will, um ein paar alte Bekannte zu treffen.
Schiltli
Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Nidwalden
23.05.2015, tortenbäcker:
Im Engelbergertal im Schweizer Kanton Nidwalden bieten sich dem Rennradfahrer einige Möglichkeiten. Neben dem steilen Ächerlipass und dem ebenso schönen gegenüberliegenden Ochsenweidli besteht bei Wolfenschiessen die Option, Richtung Osten in ein hübsches Seitental einzubiegen. Die verkehrsarme und eher kurze Auffahrt zu den Bauernhöfen, die auf der Karte mit Schiltli bezeichnet sind, lohnt sich insbesondere wegen den schroffen Bergen im Süden, auf die man im oberen Teil der Auffahrt einen wunderbaren Blick genießt. Diese Berge sind beliebt bei Wanderern und Skitourengängern. Leider sind sie für den Rennradler unzugänglich, aber wie so häufig in der Schweiz führen Seilbahnen den unsportlichen Tourist nach oben. Besonders hübsch und deshalb hervorzuheben ist der Bannalpsee unterhalb der Walenstöcke.
Schiltli
Westauffahrt von Wolfenschiessen
5,8 km / 565 Hm Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Nidwalden
23.05.2015, tortenbäcker:
Der Abzweiger im Dorf Wolfenschiessen Richtung Oberrickenbach ist nicht zu verfehlen. Nach wenigen Metern wird es ernst, zweistellige Prozentwerte wollen überwunden werden. Eine lange und teilweise schattige Gerade führt zu einem Kehrenduo, wonach sich die Straße Richtung Südosten in das Hochtal hineinbegiebt.
Die Steigung lässt nach und bald erkennt man das Dorf Oberrickenbach. Dahinter befinden sich die imposanten Walenstöcke. Diverse Seilbahnen haben in Oberrickenbach ihren Startpunkt.
Hat man das Dorf erreicht, muss man direkt vor der Kirche links abbiegen. Dieser Straße folgt man nun bis zu deren Ende. Vorbei an Bauernhöfen und Almwiesen genießt man eine herrliche Aussicht. Auf knapp 1100 Metern Höhe ist dann leider Schluss.
Adventstour - alleine am Klausen
Zentralschweiz, Glarner Alpen, Alpen, Glarus, Uri
06.12.2014, tortenbäcker:
Ende Herbst und Anfang Winter können rennradtechnisch schrecklich aber auch sensationell sein. Letzteres wenn es mal für längere Zeit warm und niederschlagsfrei bleibt. Dann sind die Pässe zwar befahrbar aber schon längst offiziell geschlossen. Und die meisten Motorradfahrer haben ihre lärmenden Ungetüme bereits eingewintert. Die restlichen Störefriede werden jäh von strassenversperrenden Schlagbäumen ausgebremst. Richtig so.
Selten reicht diese gute Zeit allerdings bis in den Dezember hinein wie dieses Jahr. An Südhängen ist noch alles grün bis auf weit über 2000 m, schon fast beängstigend. Am 4. Dezember kann ich glücklicherweise ein paar Stunden freischaufeln und mache mich auf den Weg nach Flüelen. Hier gehts aufs Rad und ich wärme mich auf bis zum Start des Klausenpasses. Dicker Hochnebel versperrt die Sicht zur Sonne. Eigentlich würde ich gerne schnell hochdrücken, da es heute sowieso nur für diesen einen Anstieg reicht. Doch meine Fitness lässt dies nach einem gemütlichen vergangenen Monat nicht zu.
Selten reicht diese gute Zeit allerdings bis in den Dezember hinein wie dieses Jahr. An Südhängen ist noch alles grün bis auf weit über 2000 m, schon fast beängstigend. Am 4. Dezember kann ich glücklicherweise ein paar Stunden freischaufeln und mache mich auf den Weg nach Flüelen. Hier gehts aufs Rad und ich wärme mich auf bis zum Start des Klausenpasses. Dicker Hochnebel versperrt die Sicht zur Sonne. Eigentlich würde ich gerne schnell hochdrücken, da es heute sowieso nur für diesen einen Anstieg reicht. Doch meine Fitness lässt dies nach einem gemütlichen vergangenen Monat nicht zu.
Partnunmeder
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
28.10.2014, tortenbäcker:
Im schweizerischen Graubünden, nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Österreich, lässt sich in einem Seitental des Prättigaus die 2000 m-Marke überraschenderweise gleich dreimal knacken. Neben den schon seit längerem bestehenden Auffahrten Bärgli und Schollbergmeder, wurde vor kurzem noch ein Stück Schotterpiste hinter Partnun asphaltiert, was zu einer weiteren sehr lohnenden Möglichkeit geführt hat. Diese beginnt in Partnun und führt knapp 300 Hm den Südosthang der 2817 m hohen Sulzfluh hoch. Ohne erkennbares Ziel endet die Auffahrt unverhofft inmitten einer Bergwiese. Auf dem Weg dahin lässt sich wohltuend verkehrsfrei die wunderbare Bergwelt genießen. Die schroffen Felsformationen der Sulzfluh und der Schijenfluh erinnern einen dabei an die Dolomiten. Die sensationelle Aussicht und die Abgeschiedenheit dieses Sträßchens machen die Auffahrt zu einem Geheimtipp.
Als Tourenkombination drängt sich folgende 2000er Runde auf, die mit 65 km und 2600 Hm zu Buche schlägt:
Col du Lac
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
03.08.2014, tortenbäcker:
In Frankreich, unweit von Ganges am Südrand der Cevennen, befindet sich dieser hübsche Pass mit etwas mysteriöser Namensgebung. Denn wer hier anhand des Namens auf einen See an der Passstraße tippt, liegt leider falsch. Es ist weit und breit kein solches Gewässer auszumachen, weder auf der Nord- noch auf der Südseite. Trotzdem zählt dieses Kleinod zu einem der schönsten Pässe der Region. Diesen Eindruck bestätigte ein Einheimischer dem Schreibenden während der gemeinsamen Befahrung.
Von Norden her kommend steht das Passschild da, wo die Hauptsteigung aufhört. Drei wellige Kilometer folgen, deren höchster Punkt sogar die Höhe des Passschildes noch leicht übersteigen.
Der Col du Lac lässt sich gut als Auftakt oder Abschluss einer Cevennen-Runde einplanen. Gegen Norden hin bieten sich einige Kombinationsmöglichkeiten, der Col de l’Asclier und der Col du Mercou sind beispielsweise bequem erreichbar.
Col du Lac
Nordwestanfahrt ab Sumène
5,2 km / 379 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
03.08.2014, tortenbäcker:
Von Sumène aus folgt man auf der D153 fahrend etwa einen Kilometer dem Talboden in Richtung Osten. Beim Schild mit der Aufschrift La Cadière biegt man sich leicht rechts haltend ab und überquert sogleich einen kleinen Bach. Hier beginnt nun der eigentliche Anstieg. Bei friedlichen Prozentwerten gewinnt man stetig an Höhe, da und dort stehen vereinzelte Häuser. Halboffenes Gelände lässt einen gut erkennen, wie die Straße weiter oben verläuft. Gegen oben hin wird es einerseits immer offener und schöner, andererseits aber auch immer anstrengender. Nach etwas weniger als 400 Hm ab Talboden erreicht man schließlich etwas wehmütig das Passschild, denn gerne würde man in ähnlichem Stil noch viel weiter hochfahren.
Walenalp
Alpen, Urner Alpen, Obwalden
03.07.2014, tortenbäcker:
Die Walenalp liegt an der Westflanke der imposanten Walenstöcke im Kanton Obwalden, etwa vier Kilometer nördlich von Engelberg. Im Gegensatz zur benachbarten und wunderschönen Rigidalalp beziehungsweise der etwas höher gelegenen Brunnihütte sind an der Walenalp kaum Touristen zu erwarten. Bestimmt bietet die Rigidalalp noch etwas mehr für Freunde von schönen Gebirgslandschaften, doch auch die Walenalp braucht sich diesbezüglich nicht zu verstecken. Besonders die imposante Bergkulisse bei der Walenalp selbst kann sich wahrlich sehen lassen. Leider sind die letzten 500 m beziehungsweise 30 Hm nicht asphaltiert. Diese Strecke ist etwa zur Hälfte befahrbar und sollte wegen der tollen Aussicht bei der Alp selbst nicht außen vor gelassen werden.
Es drängt sich die Kombination mit der Rigidalalp auf, am besten fährt man Grafenort – Walenalp – Rigidalalp – Engelberg – Grafenort. Dabei müssen etwa 46 km und 1700 Hm bewältigt werden.
Walenalp
Ostauffahrt ab Grafenort
14,6 km / 1123 Hm Alpen, Urner Alpen, Obwalden
03.07.2014, tortenbäcker:
Etwas willkürlich definieren wir als Startpunkt Grafenort. Der erste Kilometer Richtung Engelberg ist fast flach, danach steigt die Straße langsam an. Grundsätzlich bewegt man sich in südlicher Richtung, ein paar Kehren versüßen einem diesen je nach Jahres- und Tageszeit ziemlich verkehrsreichen Abschnitt. An Wochenenden fährt man am besten am Nachmittag hoch, da die meisten Engelberg Touristen schon morgens unterwegs sind. Häufig ist man dabei im Bereich von 6 bis 10 % unterwegs.
Nach 5,8 km erblickt man linker Hand eine kleine Straße, die in die Hauptstraße einbiegt. Man biegt ab und sogleich sinkt das Verkehrsaufkommen auf epsilon. Das kleine Asphaltband ist anfänglich recht steil und unterquert nach kurzer Strecke die Eisenbahn in einer mit Wellblech verkleideten Unterführung. Nach einer flachen Waldpartie erreicht man ein hübsches, nach Westen ausgerichtetes Almgelände, das auf der Karte mit Schwand gekennzeichnet ist.
Nach etwas mehr als 9 km folgt eine Kreuzung, bei der man drei Varianten zur Weiterfahrt hat.
San Glisente Pozza
Alpen, Rätische Alpen, Lombardei
15.01.2014, tortenbäcker:
Bei Salite wird diese Auffahrt östlich von Esine in der Lombardei als die Härteste überhaupt geführt. Es steht da weiter, man müsse den Mortirolo unter einer Stunde schaffen, um diesen Anstieg ohne absteigen meistern zu können. Nach Meinung des Autors reicht dies bei weitem nicht, zumindest nicht bei einer Übersetzung von 34:28. Der Belag verdient das Prädikat katastrophal, er besteht aus zwei getrennten Spuren, die je zwischen 30 und 60 cm breit sind. An manchen Stellen sind diese Asphaltspuren dann auch noch mit Schlaglöchern versehen und man hat keine Möglichkeit auszuweichen. Die schmalen Spuren verschärfen die Schwierigkeit beträchtlich, da man sich kein Rumeiern erlauben darf. Und falls ein Auto entgegenkommt, muss man gezwungenermaßen absteigen und kann danach an den meisten Stellen unmöglich wieder einklicken. Der Schreiberling ist irgendwo nach der Hälfte umgedreht, weil die bevorstehende Tour an dem Tag noch lang war und es mit dem mitgeführten Material nach ein paar Schiebepassagen wenig Sinn zu machen schien.
San Glisente Pozza
Ostanfahrt von Esine
8,2 km / 1449 Hm Alpen, Rätische Alpen, Lombardei
15.01.2014, tortenbäcker:
Gestartet wird südlich von Esine an der SP8. Man biegt hier bergwärts ab. Knapp einen Kilometer genießt man noch besten Asphalt, und die Steilheit ist mit etwa 13 % nicht der Rede wert. Allerdings sollte man zwei Wasserrillen des Grauens ausweichen. Danach ist Schluss mit lustig, es beginnen die Asphaltspuren, immer steil, manchmal steiler und manchmal übersteil. 30 % werden hier durchaus erreicht. Die Straße führt durch den Wald, Aussicht gibt es keine. Dies stört jedoch nicht, die Asphaltspuren verlangen sowieso die gesamte Aufmerksamkeit. Im kleinen Dorf Shèle lässt ein kurzes Flachstück die Beine etwas erholen, doch sogleich geht die Tortur weiter. Immer wieder mal ist der Belag derart kaputt, dass es ein Wagnis darstellt, bei dieser Steilheit überhaupt drüber zu fahren. Der Autor ist mitten im steilsten Stück nach einigen Schiebepassagen umgedreht, die letzten drei Kilometer sollten gemäss Salite-Profil wieder fahrbar sein.
Obrist Boden
Alpen, Urner Alpen, Nidwalden
13.01.2014, tortenbäcker:
Am 1806 m hohen Buochserhorn empfiehlt sich vor allem die wunderschöne Westseite. Die Nordseite kann da in Sachen Aussicht und Höhenmeter nicht mithalten. Dafür bietet die stark bewaldete Nordseite an heißen Sommertagen noch verhältnismäßig angenehme Temperaturen.
Zwei Bergstraßen stehen dabei zur Auswahl: Diejenige nach Obrist Boden und eine etwas weiter westlich gelegene, die zu einem Wendeplatz namens Chüeblätz führt. Weshalb diese beiden Bergstraßen überhaupt existieren, konnte vom Autor nicht eruiert werden. Vermutlich dienen sie als Starthilfe für gehfaule Wanderer, die auf das Buochserhorn oder auf die Klewenalp wollen.
Diverse sehenswerte Anstiege befinden sich in der Nähe: Richtung Norden, auf der anderen Talseite, wartet der Bürgenstock mit wunderbarer Seesicht auf. Richtung Westen bieten sich die Ochsenweid und der Ächerlipass an. Ostseitig können die Klewenalp und die Alp Gummi angesteuert werden.
Obrist Boden
Nordauffahrt ab Buochs
7,6 km / 649 Hm Alpen, Urner Alpen, Nidwalden
13.01.2014, tortenbäcker:
Die ersten 3,9 km dieser Auffahrt sind identisch mit Nordanfahrt der Ochsenweid. Bei freundlicher Steigung und schöner Aussicht Richtung Bürgenstock und Rigi gewinnt man dabei etwa 250 Hm. Danach biegt man hier links ab in den Wald. Die Straße führt nun auf mässigem Belag ostwärts und wird etwas steiler. Der folgende Kilometer bietet auf zwei längeren Abschnitten noch schönes See- und Bergpanorama. Danach allerdings verläuft die Strecke meist im Wald, die Aussicht ist entsprechend eingeschränkt. Nach insgesamt 650 Hm erreicht man an einem Parkplatz das Ende des Asphalts. Ein Wanderweg führt ab hier weiter zum Buochserhorn.