quäldich-Mitglied AP
AP ist Redakteur und Kulturattaché im quäldich-Team.
522 Befahrungen von 519 verschiedenen Auffahrten an 500 verschiedenen Pässen.
Knoten
Westerwald, Hoher Westerwald, Hessen
02.02.2021, AP:
Der hier besprochene Knoten hat nichts mit Seilen oder Schnürsenkel zu tun, sondern ist ein 605 m hoher Berg im hessischen Teil des Hohen Westerwalds. Typisch für den Hohen Westerwald ist der Knoten kein prominenter Gipfel, sondern eher ein langgezogener Höhenrücken, gespickt mit Windenergieanlagen. Bekannt unter Ausflüglern im Hohen Westerwald dürfte der Radweg „Rund um den Knoten” sein. Dieser Radweg erreicht westlich des Gipfels seinen Kulminationspunkt, der gleichzeitig eine Art von Passhöhe darstellt als Verbindung zwischen Mengerskirchen und Mademühlen. Die Passhöhe liegt nicht weit entfernt von der parallel verlaufenden Landstraße von Oberrod nach Mademühlen durch die Lehnstruth. Um die Passhöhe herum wechselt der Straßenbelag dreimal von Asphalt auf Erde. Diese Westerwälder Versionen der strade bianche sind kurz (maximal 300 m) und lassen sich im Prinzip einfach mit dem Rennrad befahren, aber der nördlichste dieser Abschnitte ist bei feuchtem Wetter eher schlammig.
Knoten
Südostauffahrt von Probbach 8,0 km / 342 Hm
Westerwald, Hoher Westerwald, Hessen
02.02.2021, AP:
Bei dieser Auffahrt wird die Letzte-Kreuzung-Regel zweimal missachtet, aber da kein anderer Hochpunkt zwischen Start und Ziel ersichtlich ist, soll es halt so sein. Im Grunde genommen könnte man den Beginn der Auffahrt auch ans Ufer der Lahn bei Löhnberg legen, aber auf den knapp sieben Kilometern von Löhnberg steigt die Landstraße (L 3281) nur für einen Kilometer durchgehend an und verläuft ansonsten eher wellig.
Die Auffahrt beginnt bei der westlichen Zufahrt nach Probbach (das Dorf liegt nicht direkt an der Landstraße, sondern etwas oberhalb davon). Man sieht dann schnell das nächste Dorf Winkels, in dem die Steigung etwas zulegt. Bis zu einer großen Kreuzung in Mengerskirchen, der letzten Ortschaft vor dem Knoten, flacht die Straße aber wieder ab.
In Mengerskirchen biegt man auf die L 3278 in Richtung Arborn ein. Diese Landstraße führt flach durch den Ort und steigt erst mit Ortsende wieder an. Etwa achthundert Meter hinter den letzten Häusern von Mengerskirchen weist ein Schild nach links auf den Radweg Richtung Knoten.
Coll de Sant Marc
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
28.01.2021, AP:
Steht beim Coll de Bóixols noch eine uneingeschränkte Empfehlung als ein höchst attraktiver Vorpyrenäenpass, kann man beim nahegelegenen Coll de Sant Marc fast schon abraten. Denn der Sant Marc bringt dem Pässesammler überhaupt keine Aha-Momente. Ich fuhr ihn nur deswegen, weil er sich als dritter Pass in einer Runde zusammen mit dem schon genannten Coll de Bóixols und dem Coll de Comiols anbietet. Diese Runde dürfte auch schon der einzige Grund sein, warum man über den Sant Marc drüberrutscht. Im Rahmen einer Pyrenäendurchquerung macht er wenig Sinn, weil man zu weit nach Süden ausholen müsste und dadurch weit attraktivere Pässe wie den Bóixols oder den Port del Cantó verpassen würde. Er ist also höchstens ein Fall für Vorpyrenäen-Komplettisten (wie mich). Noch kurz zur geographischen Einordnung: Der Coll de Sant Marc ist der Hochpunkt einer Landstraße, die aus der Nähe von Oliana im Tal des Segre über den Kamm der Serra de Sant Marc nach Politg, ein Dorf auf eine kleinen Hochfläche, führt.
Coll de Sant Marc
Nordostauffahrt aus der Nähe von Oliana 8,3 km / 374 Hm
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
28.01.2021, AP:
Die Nordostauffahrt startet nicht direkt in Oliana, sondern am anderen, westlichen Ufer des Segre. Dort steigt die Landstraße LV-5118 nach Überquerung eines Bachs (Torrent de Rombau) kurz durch ein Waldstück an und führt danach fast flach über eine landwirtschaftlich genutzte Ebene (Pla de Palou). Am oberen, westlichen Rand dieser Ebene liegt das Dorf Peramola, die Landstraße streift das Dorf aber nur. Vom Ende der Hochfläche schwingt sich die Straße über einige weite Kurven bis an den Rand der Serra de lArcosa. Dieser Abschnitt ist etwas steiler mit etwa 8 % Steigung im Schnitt.
An der Serra entlang flacht die Straße ab und führt in eine Gegend hinein, die man mit etwas gutem Willen als Hochtal beschreiben könnte. Zur Linken zieht sich nun die Serra de Sant Marc nach Südosten. Die Straße verläuft in diesem oberen Abschnitt zuerst wellig und zieht auf dem letzten Kilometer dann mit etwa 7 % Steigung zum Kamm der Serra de Sant Marc hinauf.
Llessui
Südostauffahrt von Sort 14,4 km / 762 Hm
Pyrenäen, Katalonien
21.01.2021, AP:
Am Kreisel vor dem nördlichen Ortseingang von Sort weist ein Schild auf Llessui und einige der unterhalb gelegenen Dörfer hin. Die Straße nach Llessui steigt zunächst parallel zu der Hauptstraße durch das Tal der Noguera Pallaresa an, wobei man das steilste Stück der Auffahrt schon auf dem dritten Kilometer absolviert (ca. 800 m mit 10 % Steigung im Schnitt).
Am Ende des Steilstücks biegt die Straße nach Westen und verläuft nun für einige Kilometer oberhalb des Riu de Sant Antoni. Diese Kilometer, während derer man das Dorf Altron durchquert, sind fast flach und leicht zu fahren. Hinter der Brücke über den Barranc del Pamano (siehe dazu oben) steigt die Straße am Weiler Sorre vorbei wieder an und führt ohne weiteres Flachstück hinauf nach Llessui. Da aber 8 % Steigung höchstens punktuell erreicht werden, sollte man keine übermäßigen Probleme beim Hochtreten bekommen. Die Aussichten in diesem Schlussstück sind nicht schlecht: Nach Osten hin sieht man das Haupttal mit den Bergen dahinter, nach Südwesten erkennt man die verlassene obere Skistation am Hang.
Llessui
Pyrenäen, Katalonien
21.01.2021, AP:
Die Skistation Llessui hat eine kurze, wenig ruhmreiche Geschichte. Geöffnet im Jahr 1966, geschlossen in 1987. Warum ist unklar. Manchmal heißt es, der Wind hätte den Schnee von den Pisten geweht, der letzte Direktor der Station berichtet von wirtschaftlichen Missständen. Wie dem auch sei, quasi in Sichtweite liegen zwei andere Skistationen (Super-Espot und Port Ainé), und so wäre vermutlich auf Dauer die Konkurrenz zu groß geworden. Letztendlich braucht man in einer eher abgelegenen Gegend wie dem Pallars Sobirá auch nicht an jedem Hang einen Skilift.
Mit Pallars Sobirá wissen wir nun auch schon, wo diese Ex-Skistation zu finden ist: in den Pyrenäen der Provinz Lleida. Llessui, das Dorf oberhalb dessen man zwanzig Jahre lang die Pisten hinabwedelte, klammert sich an einen Berghang nordwestlich von Sort.
Montdúver Montdúber
Cordilleras Béticas, Cordillera Prebética, València (Autonome Gemeinschaft)
02.01.2021, AP:
Eine außergewöhnliche Fahrt ist die auf den Montdúver (Montdúber auf valenzianisch-katalanisch). Der Berg, bzw. das kleine Massiv, liegt exponiert und von weitem zu sehen westlich von Gandia am südlichen Ende des Golfs von Valencía. Würde man Bergketten durch militärische Begriffe bestimmen, könnte man den Montdúver als den nordöstlichen Außenposten der Betischen Kordillere bezeichnen. Wie es sich als Außenposten gehört, befindet er sich ein Stück entfernt von anderen Gipfeln der Gegend und ist bestückt mit Antennenanlagen.
Die Antennenanlagen sind der Grund, warum der Montdúver für Radfahrer (und auch Wanderer) attraktiv ist. Es führt nämlich eine teils asphaltierte, teils betonierte Straße dort hinauf, die wegen ihrer Steilheit eine Kraftprobe darstellt und wegen der unglaublichen Aussicht ein Muss ist, wenn man in der Nähe der Costa Blanca unterwegs ist. Der Gipfel des Montdúver ist einer dieser Orte, von dem aus einem die Welt zu Füßen liegt. Der Blick reicht bei klarem Wetter weit über die östliche Betische Kordillere bis Valencía im Norden und Ibiza im Mittelmeer.
Montdúver Montdúber
Südauffahrt aus Richtung Gandía 11,5 km / 774 Hm
Cordilleras Béticas, Cordillera Prebética, València (Autonome Gemeinschaft)
02.01.2021, AP:
Den Beginn der Südauffahrt zu bestimmen, ist Geschmackssache. Von Gandía aus fängt die Straße nach La Drova schon vor der Unterquerung der Küstenautobahn (AP-7) durch unendliche Orangenbaumplantagen sanft an zu steigen. An einem Verkehrskreisel zwischen den Ansiedlungen Marxuquera Baixa und Marxuquera Alta steht das erste Hinweisschild auf den Port de la Drova, ausgestattet mit Steigungsprofil. Also wollen wir uns an die örtlichen Gepflogenheiten halten und an jener Stelle loslegen. Den Montdúver hat man schon von hinter Gandía fest im Blick.
Die Straße steigt weiter leicht an. Rechts neben der Straße hat man einen Fahrradstreifen appliziert, der später auf die linke Seite wechselt. Beim Hochfahren ist das eine gute Sache, bergab geht es so schnell, dass man ihn nicht unbedingt braucht.
Hinter Marxuquera Alta zieht die Steigung etwas an. Über eine Handvoll von Serpentinen erreicht man den Zugang zum Hochtal. Der besteht aus einer über ein Kilometer langen, leicht gebogenen Gerade, die zum Ende hin mit 10 % ansteigt.
Wetterhöhe
Rothaargebirge, Hessen
11.12.2020, AP:
Gut Ding braucht Weile, sagt man immer. In meinem Fall hat es mehrere Dekaden gebraucht, bis ich es über die Wetterhöhe geschafft habe. Den Weg selbst hatte ich schon hundert Mal gesehen, wenn ich zwischen Dexbach und Engelbach unterwegs war. Dass er nach Biedenkopf führt und rennradtauglich ist, war mir lange Zeit nicht bewusst, bis ich dann irgendwann mal auf ihn abgebogen und in Biedenkopf gelandet bin.
Um mehr Hintergrundinformation in die Sache zu bringen, sei gesagt, dass es hier um eine nicht für den allgemeinen Verkehr freigegebene Straße im Nordwesten des Landkreises Marburg-Biedenkopf geht. Die Wetterhöhe ist der höchste Punkt eines asphaltierten Waldwegs zwischen Engelbach und Biedenkopf, also quasi ein Pass zwischen dem Lahntal und dem Tal des Engelbach. Der Name Wetterhöhe prangt an einer kleinen Schutzhütte genau am höchsten Punkt. Westlich der Wetterhöhe gibt es noch weitere Übergänge ins Lahntal. Wer mehr darüber wissen will, möge den User Uwe kontaktieren.
Wetterhöhe
Nordostauffahrt aus Richtung Engelbach 3,2 km / 186 Hm
Rothaargebirge, Hessen
11.12.2020, AP:
Der Beginn der Nordostauffahrt liegt kurz vor einer Senke nicht weit vom Ortsausgang von Engelbach Richtung Dexbach entfernt. Ein Schild weist auf die eingeschränkte Nutzung des Weges hin. Am Pferdsbach entlang geht es in den Wald hinein. Der Bach, den man ein Weilchen rechts neben sich plätschern hört, ist weiter oben zu einer Handvoll Fischteiche gestaut.
Für etwa zwei Kilometer pedaliert man munter voran, inklusive Schwung auf einem kurzen Gefälle. Die entspannte Fahrt wird durch ein 700 m langes Steilstück unterbrochen, das in seinem oberen Abschnitt eine enorme Steigung von ca. 18 % hat. Das Steilstück endet abrupt an einer offenen Kreuzung mit einer Kastanie in der Mitte, an der zwei Waldwege auf die Straße treffen. Der Platz sieht aus wie die Passhöhe, ist es aber nicht. Kurz geht es bergab, und dann wieder leicht ansteigend zur Schutzhütte hinauf.
Wetterhöhe
Südwestauffahrt von Biedenkopf 2,4 km / 184 Hm
Rothaargebirge, Hessen
11.12.2020, AP:
Den Einstieg zur Südwestauffahrt erreicht man über zwei Wege. Wer von Wallau her kommt, fährt am besten über den Marktplatz nach Norden und biegt rechts in die Straße „Am Eschenberg” ein. Diese Straße steigt leicht an und wird in einer Linkskurve zur „Dexbacher Straße”. Auf der fährt man weiter, bis rechts die Straße „Am Leiseköppel” abzweigt. Der Abzweig ist der Beginn der Auffahrt. Es steht dort auch ein Hinweisschild auf die Verkehrsbeschränkung, ebenso wie hinter Engelbach.
Wer Biedenkopf von Süden her ansteuert, der muss nicht bis zum Marktplatz fahren, sondern kann am Forstamt Biedenkopf rechts in die „Freiherr-vom-Stein-Straße” abbiegen. Auf dieser Straße gelangt man hoch zur „Dexbacher Straße” und trifft auf diese wenige Meter vor dem Abzweig „Am Leiseköppel”.
Der Leiseköppel ist der Berg links oberhalb der Straße. Es geht ziemlich steil durch ein letztes Wohngebiet hinauf, dann flacht die Straße im Wald etwas ab, bleibt aber bis zur Wetterhöhe im Bereich von acht Prozent.
Coll de Comiols
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
16.11.2020, AP:
Der Coll de Comiols ist einer der südlichsten Tausender der Pyrenäen. Die L-512/C-74 über den Pass verbindet den Norden der sogenannten zentralen katalanischen Senke (sprich das Innere Kataloniens) mit dem Becken von Tremp (Conca de Tremp). Oder um Städte zu nennen: Artesa de Segre mit Isona. Beidseitig der Passhöhe gibt es Varianten zum Pass hinauf. Auf der Südseite trifft im letzten Drittel der Auffahrt eine Straße von Ponts her auf die L-512/C-74, auf der Nordseite führt eine schmale Alternativauffahrt über Sant Salvador de Toló.
Seinen Namen hat der Pass von der Serra de Comiols, die sich vom Übergang aus nach Südwesten zieht. In der Serra finden sich Reste einer alten Burg, die im frühen Mittelalter eine Grenzbefestigung zwischen dem musulmanischen Iberien und der karolingischen Grafschaft war, aus der sich Katalonien entwickelte. Von der Südauffahrt aus sieht man die Ruinen.
Als einen Pyrenäenkracher kann man den Coll de Comiols nicht bezeichnen. Die L-512/C-74 ist stellenweise sehr breit ausgebaut und hat Transitcharakter.
Coll de Comiols
Südostauffahrt von Ponts (Variante) 28,1 km / 886 Hm
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
16.11.2020, AP:
Diese Variante zur Südauffahrt beginnt nicht direkt in Ponts, einer etwas größeren Ortschaft, sondern nördlich davon auf einer Brücke über den Segre. Nicht weit weg flussaufwärts steht die Staumauer des Pantà de Rialb, die aber von der Brücke aus nicht zu sehen ist. Mit geringer Steigung zieht sich die Straße durch den Weiler Gualter. Über ein paar Serpentinen arbeitet man sich an einem Hang hinauf und erreicht nach etwa fünf Kilometern eine Hochfläche. Die Gegend firmiert unter der Bezeichnung La Baronia de Rialb, ein Sammelbegriff für die Weiler und Bauernhöfe auf der und um die Hochfläche herum. Von der Hochfläche aus erahnt man die zentralen Pyrenäen im Norden.
Die Straße führt wellig nach Norden und fällt dann in eine Senke ab. Hinter der Senke rollt man nach elfeinhalb Kilometern am Abzweig nach Politg vorbei. Auf dieser Straße käme man ans Ufer eines Seitenarms des Pantà de Rialb, über den eine Brücke gebaut wurde, und auf der anderen Seite hoch zum Coll de Sant Marc.
Alt de Puiggraciós Santuari de la Mare de Déu de Puiggraciós
Serralada Prelitoral, Katalonien
11.10.2020, AP:
Beim Santuari de Puiggraciós bin ich aus einer Mischung aus Langeweile und Entdeckungslust gelandet. Langeweile, weil ich keine Lust mehr hatte, die altbekannten Minipässe im Maresme abzuradeln. Entdeckungslust, weil ich vor Jahren von dem Santuari gehört hatte, es von Küste des Maresme aus in einer nicht übermäßig langen Tour zu erreichen ist und sich in 2020 eine Gelegenheit ergab, diesen neuen Anstieg auszuprobieren. Gedacht, getan, aber ehrlich gesagt lohnt sich der Anstieg nicht wirklich. Immerhin ist es ein Santuari mehr in der Sammlung.
Das Santuari de Puiggraciós liegt am Südrand der Cingles de Bertí oberhalb von Ametlla del Vallès. Die Cingles de Bertí sind ein Teil der Serralada Prelitoral und aufgrund ihrer mauerartigen Felsstruktur schon von Weitem auszumachen. Von den niedrigen serres, die sich zwischen dem Montseny und dem Massiv von Sant Llorenç del Munt erheben und das Vallès nach Norden begrenzen, sind sie die am weitesten östlich gelegene. Der Blick vom Santuari aus ist ganz in Ordnung, wenn man einen Tag erwischt, an dem die Luft klar ist.
Alt de Puiggraciós Santuari de la Mare de Déu de Puiggraciós
Südauffahrt von l'Ametlla del Vallès 5,5 km / 417 Hm
Serralada Prelitoral, Katalonien
11.10.2020, AP:
Die Kernzone des Vallès von Terrassa bis Llinars del Vallès ist, nicht nur aus radfahrerischer Sicht, keine meiner Lieblingsregionen in Katalonien. Zu dicht besiedelt, zu viele Industriegebiete, demzufolge zu viel Verkehr. LAmetlla del Vallès kann man gerade noch der Kernzone zurechnen, denn es hat alle Charakteristika einer typischen Ortschaft des Vallès, sprich viele Neubaugebiete und Industrie in den Randgebieten.
Besonders attraktiv ist es also nicht, zum Fuß des Anstiegs zum Santuari de Puiggraciós zu Radeln. Leider hält der Anstieg dann das Niveau der Zufahrt. Die Schönheitspunkte bekommt hier ausschließlich die Aussicht von oben.
Man startet im unteren Teil von lAmetlla del Vallès an einem Kreisel neben einem Park und fährt auf der Carrer del Bruc Richtung Ortsmitte. Nach 800 m weist ein Schild nach links auf das Santuari hin. Dem Schild sollte man nicht folgen, es dient nur dazu, den Autoverkehr von der Carrer Major durch das enge alte Zentrum von lAmetlla fernzuhalten.
Méribel-Mottaret
Alpen, Grajische Alpen, Savoyen, Auvergne-Rhône-Alpes
22.09.2020, AP:
Im Vanoise-Massiv in Savoyen gibt es mit Les Trois Vallées das selbsternannt größte Skigebiet Europas. Mit den drei Tälern sind gemeint:
(a) das Vallée des Belleville mit der Skistation Val Thorens
(b) das Vallée de Courchevel mit der gleichnamigen Skistation und
(c) mitten zwischen den beiden genannten Tälern das Vallée des Allues mit den Skidörfern Méribel und Mottaret. Méribel war einmal ein Bergdorf, Mottaret, die höchstgelegene Ortschaft im Tal, wurde als Skistation konzipiert.
Ob die Orte einen unvergesslichen Winterurlaub bieten oder die Gegend verschandeln, soll hier nicht Gegenstand der Beschreibung sein. Aus Rennradlersicht ist der Weg nach Mottaret ein passabler Anstieg mit im oberen Teil hübschen Blicken auf die Berge der südlichen Vanoise. Außerdem wird das Vallée des Allues für Rennradfahrer mittlerweile gewaltig aufgewertet durch den im Jahr 2019 asphaltierten Radweg über den Col de la Loze.
Méribel-Mottaret
Nordauffahrt von Brides-les-Bains 16,3 km / 1058 Hm
Alpen, Grajische Alpen, Savoyen, Auvergne-Rhône-Alpes
22.09.2020, AP:
Der Beginn der Auffahrt liegt oberhalb von Brides-les-Bains an der D 915 durch das Vallée de Bozel. Von Moutiers her steigt die Landstraße schon eine Handvoll Kilometer leicht an, und auch von Brides-les-Bain führt eine Rampe zur Landstraße hoch.
Allerdings ist Mottaret an besagtem Startpunkt schon komplett verdrängt. Auf den Kilometersteinen steht der Col de la Loze, vielleicht in weiser Voraussicht auf den künftigen Pass Nummer 1 der Trois Vallées. Ein Überbleibsel ist ein Hinweisschild auf den Anstieg zum Altiport von Méribel, an dem früher der Asphalt im Ortsgebiet Méribels endete.
Die ersten Kilometer sind mit einem gleichmäßigen Schnitt von 8 % Steigung die schwersten der Auffahrt und führen über Serpentinen im Wald nach oben. Der Wald weicht vor Les Allues, dem eigentlichen Hauptort im Hochtal, zurück. Mit dem Eintritt ins Hochtal ist es vorbei mit der gleichmäßigen Steigung. Es geht nun mal flacher, mal etwas steiler voran, immer mit Blick auf die Gipfel der südlichen Vanoise.
Planche des Belles Filles
Vogesen, Bourgogne-Franche-Comté
19.09.2020, AP:
La Planche-des-Belles-Filles heißt ein 1147 m hoher Berg, der sich in den südlichen Vogesen zwischen den Départements Haut-Saône und Territoire-de-Belfort erhebt. Wie ihr auf dieser Seite nachlesen könnt, erklärt eine Legende aus der grausamen Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, wie der Berg zu seinem anmutigen Namen kam.
Es gibt am Berg eine Skistation gleichen Namens, deren Parkplatz das Ziel des Radmarathons „les 3 Ballons“ ist (mehr dazu bei der Beschreibung des Ballon de Servance). Der Anstieg hinauf ist nicht sehr lang, zählt aber zu den steilsten Strecken in den Vogesen und ähnelt von den Steigungswerten her in etwa dem Weg zum Petit Drumont.
2012 fand an der Planche eine Bergankunft der Tour de France statt, die erste jemals bei diesem Rennen gefahrene Bergankunft in den Vogesen.
Col de la Loze
Alpen, Grajische Alpen, Savoyen, Auvergne-Rhône-Alpes
16.09.2020, AP:
Es sei mir gegönnt, die Beschreibung des Col de la Loze mit einer kleinen Anekdote zu beginnen. Als ich mich auf der Passhöhe herumlümmelte und ein paar Fotos von der Umgebung schoss, trafen andere Rennradfahrer im Minutentakt oben ein. Einer von ihnen hielt keuchend neben seinem Kumpel an, ein paar Meter entfernt von mir. Natürlich wurde er mit der Frage empfangen, wie es denn so war auf dem Weg hinauf. Seine Antwort: „Un massacre de montagne!”
Der Col de la Loze, ein Massakerberg also. Was für eine denkwürdige Einschätzung aus der lokalen Rennradgemeinde! Und das, obwohl der Kollege die leichtere Seite von Courchevel her genommen hatte. Dreht der Pass den gemeinen Rennradler denn wirklich durch den Fleischwolf? Nun, nachfolgend wollen wir das näher beleuchten.
Mit Courchevel haben wir einen Anhaltspunkt, wo der Pass zu finden ist. Nämlich zwischen Courchevel und Méribel in den Savoyer Alpen, konkret im Massiv der Vanoise.
Col de la Loze
Nordwestauffahrt von Brides-les-Bains über Méribel 21,6 km / 1653 Hm
Alpen, Grajische Alpen, Savoyen, Auvergne-Rhône-Alpes
16.09.2020, AP:
Bis Méribel ist diese Seite des Col de la Loze identisch mit der Auffahrt nach Mottaret. Vor dem eigentlichen Ortszentrum von Méribel geht es links hoch in die Rue de lAgentila zum Altiport. Am Abzweig ist auch der Col de la Loze ausgeschildert. Für drei Kilometer fährt man nun bei mäßiger Steigung durch die Hanglage von Méribel. Die Chalets sehen zum Teil ziemlich teuer aus, ein paar Restaurants und Sportläden stehen auch am Straßenrand.
Auf etwa 1650 m Höhe erreicht man die letzte Häuserreihe von Méribel. Nach links führt die Straße zum Altiport, man hält sich aber rechts und sieht hinter einem kleinen Parkplatzbereich den Anfang des Radwegs. Dort beginnt, nach 14,5 km Geplänkel mit immerhin 1000 Hm, im Grunde genommen der spannende Teil und damit die eigentliche Auffahrt zum Col de la Loze.
Die untere Hälfte des Radwegs führt durch ein Waldstück, die obere erst durch das offene Gelände der Skipisten und dann am Westabfall des Dent de Burgin entlang auf die Passhöhe zu.