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AP ist Redakteur und Kulturattaché im quäldich-Team.
718 Befahrungen von 715 verschiedenen Auffahrten an 695 verschiedenen Pässen.
Alt de Romanyà de la Selva
Ostauffahrt von Calonge
9,9 km / 330 Hm Serralada Litoral, Gavarres, Katalonien
09.09.2023, AP:
Der Beginn der Auffahrt liegt an der Kreuzung des Carrer de Romanyà mit der Landstraße GIV-6612 unterhalb des Ortskerns von Calonge. Auf fast fünf Kilometern verläuft die Straße fast flach durch das Tal der riera de Calonge, dabei zum Teil durch eine Ansiedlung, die noch zu Calonge gehört. Mit der Überquerung des Bachs riera de Molins (ausgeschildert) beginnt ein etwas steilerer Abschnitt, auf dem man umgeben von mediterranem Buschwald an der urbanización Vall Repòs vorbeifährt, ohne jedoch viele Häuser zu sehen zu bekommen.
Dieser steilere Abschnitt endet vor der oberen Zufahrt nach Vall Repòs mit einem kurzen Gefälle. An das Gefälle schließt sich ein zweiter, noch etwas steilerer Abschnitt (max 9%) an, der etwas mehr als einen Kilometer andauert. Die Straße flacht ungefähr auf Höhe eines kleinen Parkplatzes unter Pinien ab, von dem aus man zu einem Hinkelstein (Dolmen de la Cova d'en Daina) laufen kann.
Forcella Zovo
Alpen, Karnische Alpen, Venetien
02.09.2023, AP:
Im Cadore, quasi die Rückseite der Dolomiten, liegt versteckt die Forcella Zovo nördlich von San Pietro di Cadore, nicht weit weg von der Grenze zu Österreich. Der Pass ist benannt nach dem Monte Zovo (1944m) westlich davon. Auf der Paßhöhe steht ein apart ausschauendes rifugio, auf dessen Terrasse man inmitten der faszinierenden Bergwelt des Cadore in aller Ruhe tiefenentspannen kann.
Verkehrstechnisch macht die Straße über den Paß wenig Sinn, denn man fährt aus dem oberen Piave-Tal ins, nun ja, obere Piave-Tal, und macht dabei auf knapp 19km Bergstraße schlappe 3,3km Talstraße gut. Es handelt sich also eher um Zubringer zu Bergdörfern, die als Bonus über eine Bergfalte miteinander verbunden sind. Dies bedingt, dass wenig öffentliches Interesse besteht, die Strecke im oberen Teil in Schuß zu halten. Auf der Südseite, auf der zwei Varianten verlaufen, nämlich über Costalta und San Pietro, ist der jeweilige Straßenbelag hinter beiden Dörfern in keinem guten Zustand.
Aufm Knoll
Rothaargebirge, Sauerland, Nordrhein-Westfalen, Hessen
11.08.2023, AP:
Zwischen Usseln im Upland und dem winzigen Dorf Titmaringhausen (nicht zu verfehlen, liegt im hintersten Winkel des Sauerlands) gibt es einen asphaltierten Wirtschaftsweg, der sich in die illustre Riege der weltbewegenden Übergänge zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen einreiht.
Das Sträßlein hat zwei Besonderheiten: die Südseite ist kurz, aber ordentlich steil; auf der Nordseite fährt man an der Quelle der Diemel vorbei.
Für die Namensgebung des Übergangs gibt sich der westlich gelegene Gipfel Auf'm Knoll (738m) als Pate her und wurde in dieser Rolle vom Meister des Sauerlands bestätigt. Von der Paßhöhe aus kann man auf einer Stichstraße noch ein paar Meter zur Graf-Stolberg-Hütte fahren und sich dort ein Westheimer Wildschütz Klostermann gönnen. Alkoholverweigerer lassen die Hütte links liegen und beenden die Zusatzschicht nach 1,4 km kurz hinter dem Gipfel des Kahlen Pön (774m).
Ejer Bavnehøj

01.08.2023, AP:
Man mag es kaum glauben bei einem Blick auf die Höhe dieses Beitrags, aber das hier ist der höchste auf Asphalt erreichbare Punkt Dänemarks....und zu Fuß geht es nur noch 5m höher. Der "Berg", gekrönt von einem Nationaldenkmal, liegt südwestlich von Skanderborg in Jütland. Tatsächlich handelt es sich um einen Hügelrücken zwischen den Ortschaften Yding und Tebstrup, dessen Dellen die höchsten Erhebungen Dänemarks sind. Das Denkmal steht wohl auf dem dritthöchsten Berg des Landes, wobei der höchste, der 200m entfernte Møllehøj, auch nur 20cm höher ist. Hier muß man genau messen! Allerdings stehen all diese Angaben unter dem Vorbehalt, dass Grönland und die Faröer natürlich höhere Berge haben als "Festland-Dänemark".
Das Denkmal auf dem Berg wurde zu Ehren einer Volksabstimmung (anno 1920) und der daraus folgenden Vereinigung Nordschleswigs mit dem Rest von Dänemark errichtet.
Alt de Romanyà de la Selva
Serralada Litoral, Gavarres, Katalonien
26.07.2023, AP:
Romanyà de la Selva ist ein Weiler mit einer alten romanischen Kirche in den Gavarres oberhalb des Vall d'Aro, das die Gavarres nach Süden begrenzt. Durch das Tal führt die C-31, der Hauptzubringer zu den zum Teil potthäßlichen (Platja d'Aro aka das katalanische Benidorm), zum Teil wunderhübschen (Calella de Palafrugell) Ortschaften der mittleren Costa Brava. In Romanyà verbrachte Mercè Rodoreda, die bekannteste katalanische Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts, die letzten elf Jahre ihres Leben, und ist doch auch begraben. Ihr Haus in Romanyà taufte sie "Senyall Vell", ich weiß aber nicht, wo genau hinter der Kirche es steht. Der Name soll angeblich eine Referenz auf den Roman "Demian" von Hermann Hesse sein. Möglicherweise bezieht er sich auf das im Roman wiederkehrende Motiv vom Kainsmal; zu dieser Einschätzung habe ich aber keine Quelle gefunden.
Für Rennradler ist Romanyà de la Selva als einer der Hochpunkte des Straßennetzes der Gavarres ein beliebter, praktisch das ganze Jahr über problemlos befahrbarer Übergang.
Puig de Son Ric
Serralada Litoral, Katalonien
02.07.2023, AP:
Die katalanische Serralada Litoral fasert nach Norden hin ziemlich aus, sprich die vom Baix Llobregat (unteres Tal des Llobregat südlich von Barcelona) an durchgehende Bergkette zerfällt hinter den Gavarres im Dunstkreis der Costa Brava in ihre Einzelteile. Von Norden gesehen sind die letzten Teilgebirge das kleine karstige Massís del Montgrí bei L'Escala und das etwas größere Massís de Begur. Letzteres reicht von Pals bis zur Bucht von Palamós. Das Massiv beeindruckt nicht durch spektakuläre Gipfel, sondern mit herrlich zerklüfteten, von Pinien und Felsen gesäumten Meeresbuchten. Dort sieht man neben wunderschönen weißen Orten am Meer wie Calella de Palafrugell oder Llafranc leider auch völlig zersiedelte Berghänge. Doch wem will man es verdenken, Eigentümer eines chalets sein zu wollen, oben am Hang mit weitem Blick übers Mittelmeer?
Kernzone des Massivs ist die gleichnamige Ortschaft Begur.
Unterstmatt
Schwarzwald, Nordschwarzwald, Baden-Württemberg
09.06.2023, AP:
Bei all den Anstiegen zur Schwarzwälder Hochstraße wollen wir den Weg (bzw. die Kreisstraße) zur Unterstmatt nicht unterschlagen. Die Unterstmatt ist eine Häusergruppe an der Hochstraße nördlich der Hornisgrinde, die sich im Lauf der Zeit zu einem kleinen Skigebiet entwickelt hat. Tatsächlich liegt im Winter ein wenig Ischgl-Flair in der Luft: bei Besuch des Autors im Januar 2023 plärrte Andrea Berg aus einem Lautsprecher, der an der Hotel-Gaststätte "Zur großen Tanne" befestigt war. Skipisten gibt es im Norden am Hochkopf und im Süden Richtung Kleine Grinde. Der Name "Unterstmatt" entstammt wohl dem Althochdeutschen und weist auf eine Wiese hin, auf der sich mittags das Vieh herumtreibt. Also eine Art von Kantine für Rinder oder Schafe.
Anders als beim Sand oder beim Ruhestein kann man bei Unterstmatt nicht von einem Pass sprechen, es gibt eine einzige Auffahrt über die Omerskopfstraße aus dem Rheintal hinauf. Der Anstieg ist im unteren Teil, der gleichzeitig die Westauffahrt zum Neusatzeck darstellt, durchaus nicht unsteil, aber insgesamt hat es kein so langes Steilstück wie auf der Westseite des Sand.
Llaberia
Serralada Prelitoral, Katalonien
27.04.2023, AP:
Die Serra de Llaberia ist eine der südlichen Bergketten der Serralada Prelitoral. Sie erstreckt sich südwestlich von Tarragona und erreicht eine Höhe von über 900 m. Da die Ausläufer der Serralada Prelitoral im Bereich der Serra de Llaberia direkt in die Küstenebenen der Provinz Tarragona übergehen, kann man das Präfix "pre" dort getrost streichen. Ins Auge springen jedem Besucher der Serra die fast senkrecht abfallenden Kalksteinklippen. Regional bekannt ist die Serra für die Qualität ihres Trinkwassers, weil der Regen auf dem Weg zu den Quellen durch das Gestein gefiltert wird und dadurch eine saubere mineralische Note bekommt. Leider regnet es dort nicht so oft, daß man mit dem Wasser ein Riesengeschäft machen könnte.
Südlich des Kamms der Serra liegt das namensgebende Dorf Llaberia auf fast 700m Höhe, umgeben von ein paar Feldern und vielen Kiefern. Obwohl es verlassen anmutet, deuten die Müllcontainer am Ortseingang und die Satellitenschüsseln an den aus Naturstein gemauerten Häusern auf dauerhafte menschliche Anwesenheit hin.
Tak Ma Doon Road
Nordauffahrt aus dem Carron Valley
2,5 km / 120 Hm Campsie Fells
26.04.2023, AP:
Tak Ma Doon Road
Südauffahrt von Kilsyth
4,2 km / 265 Hm Campsie Fells
20.04.2023, AP:
Den Abzweig findet man östlich des Zentrums vom Kilsyth. Dort sind sowohl die Straße als auch Carronbridge ausgeschildert. Nachdem man die letzten Häuser hinter sich gelassen hat, zieht die Straße an einem Wäldchen entlang hinauf, wobei sich hinter dem Wäldchen wohl ein kleiner Golfplatz versteckt. An das Wäldchen schließt sich typisch britisches offenes Weideland an. Die Straße ist dort auch teils gesäumt von wiederum typisch britischen Steinmauern. Die steilsten Abschnitte drückt man etwa auf Höhe eines weißen B&B namens Brockieside sowie in einer Kurvenkombination hinter der Berryhill Farm weg. Ein, zwei Minirampen folgen ebenfalls ein paar Meter weiter höher, bevor das Hinweisschild auf den Parkplatz mit Aussicht das Ende der Auffahrt ankündigt.
Col de Fourtou Coll d'en Fortó
Nordauffahrt von Bouleternère
17,2 km / 555 Hm Pyrenäen, Occitanie
07.04.2023, AP:
Wie doch einige Anfahrten in den Ausläufern des Canigou ist auch diese Strecke zwar relativ lang, aber nicht besonders steil. Man nimmt Schwung im Kern des Dorfs Bouleternère, etwas abseits der N116 durch das Tal der Têt. Aus dem Ort heraus führt die D618 (schmal, rauer Belag) in das Tal des Le Boulès. Auf den ersten drei Kilometern zieht die Straße zweimal kurz an, bevor sich an ein Gefälle ein langes Flachstück anschließt. Die Straße führt dabei stetig oberhalb des Flußlaufs (eher ein breiter Bach) entlang. Das Tal selbst hat an manchen Stellen schluchtähnlichen Charakter, an anderen breiten sich Wiesen neben dem Le Boulès aus. Die Talhänge sind im wesentlichen mit mediterranem Buschwald bewachsen, durchsetzt mit höheren Steineichen.
Auf dem Flachstück zieht die Straße nur auf dem achten Kilometer für ein paar hundert Meter etwas an, und zwar direkt hinter den Abzweigungen zur Prieuré de Serrbona und dem Col Sainte Marguerite.
Col d'Adelspach
Nordostauffahrt von Ribeauvillé viaCol Ribeauvillé
14,4 km / 650 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
05.04.2023, AP:
Am Col de Haut de Ribeauvillé biegt man ab Richtung Aubure. Auf nicht allzu stark ansteigender Straße geht es durch den Wald nach Süden. Schon bald läßt die Steigung weiter nach und man durchfährt eine offene Passage am Berghang, mit den Gebäuden der Anlage Adelspach rechts über sich und einem weiten Blick in die Rheinebene nach links. Nach ein paar Metern ist man wieder im Wald, wo, wie oben erwähnt, der höchste Punkt der Straße um Kilometerschild 14 herum überfahren wird.
Col de Fourtou Coll d'en Fortó
Pyrenäen, Occitanie
01.04.2023, AP:
Der Coll de Fourtou (Coll d'en Fortó auf Katalanisch) ist einer der Verbindungspässe der Täler des Tech und der Têt in den östlichen Ausläufern des Canigou-Massivs am Pyrenäenrand kurz vor dem Mittelmeer. Konkret verbindet er Céret mit Bouleternère. Die östlichen Ausläufer des Canigou firmieren als Region unter dem Begriff "Aspres". "Aspres" bedeutet dabei, daß das Land rau und trocken ist, im Gegensatz zu der sich nördlich anschließenden Region des Ribéral, dem fruchtbaren unteren Tal der Têt.
Wie der Col Xatard kann der Fourtou sowohl als eigenständiger Paß als auch als Vorpaß (nämlich des Xatard) befahren werden, da auf seiner Paßhöhe eine Straße nach Westen zum Xatard abbiegt. Ebenso enthält eine seiner Südauffahrten einen Vorpaß, den Col de Llauro, der als Verbindung zwischen Llauro und Céret genutzt werden kann, ohne den Fourtou zu erreichen.
Port del Remolcador
Südauffahrt von Argelita
21,6 km / 713 Hm Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
14.03.2023, AP:
Das Spannendste an dieser Südanfahrt zum Remolcador sind eigentlich die ersten Kilometer, da dort die Straße zwischen Argelita und Ludiente (Lludient auf Katalanisch) durch eine enge Schlucht führt, in deren Grund sich der Lauf des Villahermosa entlang schlängelt. Bei meinem Besuch im Oktober 2022 schlängelte sich der Bach aber leider nur in der Theorie, das Bachbett war nämlich ausgetrocknet.
Aber noch kurz zurück zum Ausgang des Anstiegs, dem Dorf Argelita: der eine oder andere mag sich über die historische Substanz des Orts wundern, finden sich dort doch zwei maurische Türme sowie eine Art von Palast mit Burgfried. Das liegt darin begründet, daß der Ort im 13. Jahrhundert dem letzten almohadischen Governeur von València als Wohnstätte diente. Von Jaume el Conqueridor, dem Eroberer von València, wurde er dorthin nämlich in den Ruhestand versetzt. Der Name des Governeurs lautet Abū Zayd Abd al-Rahmān ben Abī Abd Allāh Muhammad ben Abī Hafs Umar ben Abd al-Mu'min.
Glen Quaich Kenmore Hill, Amulree Pass
Highlands, Grampian Mountains
08.03.2023, AP:
Am Loch Tay findet man zwei der schönsten Pässe Schottlands. Der eine, Ben Lawers, hat seinen eigenen Eintrag im Passlexikon. Der andere wird hier vorgestellt. Es handelt sich um ein schmales Sträßlein (single road) zwischen Kenmore am Nordostende des Sees und dem abgelegenen Glen Quaich am Rand der Highlands, im Hinterland von Perth. Schmal bedeutet so schmal, dass man auf dem Rad zum Anhalten gezwungen sein kann, wenn man einem Auto begegnet.
Der Pass hat keinen eigenen Namen a lá Bealach na irgendwas. Glen Quaich ist die gebräuchlichste Bezeichnung, man entdeckt ihn im Internet aber auch unter Kenmore Hill oder Amulree Pass. Die single road führt vom See steil ins wilde Hochland hinauf und ebenso steil wieder ins Glen Quaich runter. Es ist nicht der schwerste Anstieg in Schottland, aber ziemlich vorne mit dabei in einer imaginären Liste der heftigsten Straßen des Landes. Und tatsächlich von beiden Seiten, wobei die Nordseite zwei Steilstücke hat, die Südseite nur eins.
Port del Remolcador
Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
08.02.2023, AP:
Der Port del Remolcador befindet sich im Hinterland von Castellón de la Plana, sprich geographisch gesehen an der Ostabdachung des Iberischen Gebirges. Der Name Remolcador (Schleppschiff) ist für eine Gebirgsgegend eher ungewöhnlich, wer weiß, welche Bedeutung dahinter steckt. Die Straße über den Pass verbindet das Tal des Llucena mit dem Tal des Villahermosa oder Vilafermosa auf Katalanisch (beides eher unbedeutende, bisweilen im Oberlauf auch trockenfallende Bäche). Aus dem Tal des Villahermosa gibt es dabei gleich drei Anfahrtsvarianten, die längste von Argelita. Bei Rennradfahrern der Region ist der Paß ziemlich beliebt, weil nicht allzu verkehrsbelastet und auch in der kühlen Jahreszeit in aller Regel befahrbar. Einige Schilder an der Paßstraße weisen Autofahrer sogar darauf hin, daß an Sonn- und Feiertagen von 9:00 bis 14:00 Uhr den Radlern Vorrang zu gewähren sei. Ob diese Vorgabe in der Praxis umgesetzt wird, können wir nicht sagen.
Col d'Agnes
Pyrenäen, Occitanie
02.02.2023, AP:
Möchte man auf dem Rad das herrliche Départment Ariège durchqueren, so stehen zwischen Tarascon-sur-Ariège und dem Umland von Saint-Girons zwei Strecken zur Wahl. Die eine, relativ leichte Strecke ist der Weg über den Col de Port. Die andere Strecke ist beschwerlicher, aber dank der Nähe zum Pyrenäenhauptkamm landschaftlich eindrucksvoller. Es ist der Weg über den Col d’Agnes und den Port de Lers zwischen dem beschaulichen Kurort Aulus-les-Bains und Vicdessos. Anmerkung: Es gibt noch eine dritte Strecke durch die Berge, und zwar die über den Col de Jouels und den Col de Portel im Massif de l’Arize. Die ist aber etwas für Spezialisten und steht wohl nur bei den Allerwenigsten auf dem Pyrenäenmenu. Wir erwähnen dies nur, um uns nicht hinterher anhören zu müssen, keine Ahnung von der Ariège zu haben. Zurück zu Strecke Nummer Zwei.
Monte Finonchio
Alpen, Venezianische Voralpen, Trentino - Südtirol
15.01.2023, AP:
Der Monte Finonchio ist ein etwas über 1600 m hoher Berg nordwestlich von Rovereto. Auf dem Berg stehen ein paar Antennen und das Rifugio Finonchio. Von Volano im Etschtal führt eine ziemlich steile Straße Richtung Gipfel und geht genau 300 Hm unterhalb desselben bei einem Wanderparkplatz in einer Kurve auf Höhe der winzigen Ansiedlung Gelmi in Schotter über. Mountainbiker können auf dem trail weiter am Gipfel vorbei bis nach Serrada fahren. Für Rennradfahrer ist der Weg bis zum Wanderparkplatz eine der härtesten Strecken im Bereich des Gardasees, vergleichbar in etwa mit den Prati di Nago. Natürlich ist so etwas ein bißchen Spinnerei auf dem Rennrad, aber das muß manchmal halt sein.
Die Straße ist bis auf etwa knapp 900 m Höhe mit tadellosem Belag versehen, der danach ruppiger wird. Warum nur bis 900 m liegt darin begründet, weil dort ein Weg zum Weiler Moietto und weiter runter nach Rovereto bzw.
Glen Quaich Kenmore Hill, Amulree Pass
Südauffahrt aus dem Glen Quaich
2,7 km / 247 Hm Highlands, Grampian Mountains
10.01.2023, AP:
Nach rascher Fahrt durch das Glen Quaich sieht man ein paar Kilometer hinter dem Loch Freuchie ein paar Häuser (der Weiler Garrow) um eine Brücke über den River Quaich herumstehen. Hinter der Brücke zieht eine Straße schnurstracks den Hang hinauf: der Südanstieg zum Pass. Der Anblick der steilen Straße weckt Erinnerungen an den Hardknott Pass, dessen Westauffahrt brutal aus dem Eskdale in den Himmel schießt. Aber keine Angst, der Glen Quaich ist im Vergleich dazu viel zahmer!
Nichtsdestotrotz muß man etwa 1,5km lang kräftig drücken, um vorwärts zu kommen. Ablenkung bieten die herrlichen Weitblicke ins obere Glen Quaich. Dank einer Doppelserpentine kommt man für einige Meter auch zu einem feinen Rückblick auf den Loch Freuchie, ohne den Kopf wie eine Eule nach hinten zu drehen. Die Serpentinen sprechen übrigens für einen Mentalitätsunterschied zwischen Schotten und Engländern. In England hätte man die Straße gnadenlos weiter geradeaus gebaut und 25% Steigung in Kauf genommen.
Collada de Vinyoles
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
03.01.2023, AP:
Bei der Collada de Sant Isidre hatte ich schon fabuliert über eine mögliche Teilumgehung der durch die Schlucht des oberen Llobregat verlaufenden C-16 über zwei Pässe. Diese collada ist nun der zweite, niedrigere Paß neben dem Sant Isidre. Als für sich allein genommener Übergang verbindet sie in der Südwestecke des Catllaràs das Bergdorf La Nou de Berguedà mit dem Pantà de la Baells. Die Südseite des Passes ist für ca. 1,5km ziemlich steil und wird unter lokalen Radlern auch Mini-Mortirolo genannt.
Die eigentliche Collada de Vinyoles wird bei der Überfahrung des Passes gar nicht berührt. Zur Erklärung: die Straße verläuft über eine südlich von La Nou gelegene Hochfläche. Westlich der Hochfläche erheben sich noch ein paar Kuppen, welche die Sicht auf das Tal des Llobregat versperren. Über diesen Bergkamm führen Pfade über zwei Pässe ins Tal, den Coll de la Solana südlich der Hochfläche und die Collada de Vinyoles auf Höhe derselben.