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AP ist Redakteur und Kulturattaché im quäldich-Team.
735 Befahrungen von 732 verschiedenen Auffahrten an 711 verschiedenen Pässen.
Chandria Pass Adelfoi Pass
Troodos
24.03.2024, AP:
Auf Zypern gibt es einige Straßen über den Hauptkamm (oder über Nebenkämme) des Troodos, die keine "traditionellen" Pässe sind, sondern sich aus dem dichten Straßennetz ergeben, das man im mittleren und östlichen Teil dieses Gebirges gewebt hat. Dazu gehört der Chandria Pass, ein Hochpunkt, der keinen Namen hat, weswegen wir ihn nach dem nächstgelegenen Dorf benennen. Man könnte ihn auch Adelfoi Pass nennen, nach dem kleinen, sich westlich des Passes erstreckenden Bergmassivs. Vom Hochpunkt aus zweigt eine Stichstraße ab zum Madari.
Die Straße über diesen Hochpunkt verbindet den Fuß des nördlichen Troodos über das Dorf Lagoudera mit Chandria, dem zweithöchsten Dorf Zyperns, oder Argos, etwas tiefer gelegen (man erreicht den Hochpunkt von beiden Orten aus über zwei verschiedene Straßen). Von Süden aus kann man die Anfahrten auch tiefer ansetzen; wenn man will direkt hinter Limassol, oder irgendwo zwischen Limassol und Chandria. Je tiefer man aber ansetzt, desto mehr Zwischenbuckel gilt es zu bewältigen.
Passo dell'Orecchiella
Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana
08.03.2024, AP:
Wer die Garfagnana kennt, dem wird nicht entgangen sein, das der Nordwestteil dieser wunderbaren toskanischen Region enorm waldreich ist. Ein Teil dieser Wälder sind zum Naturpark Orecchiella zusammengefasst. Der Park besteht aus drei Gebieten (Orecchiella, Piano dei Corfino und Lamarossa) und erstreckt sich nördlich von von San Romano in Garfagnana an der Südseite des Apennin bis zum Hauptkamm, wo er in die Südostecke des Nationalparks Toskanisch-Emilianischer Apennin übergeht.
An einem Besucherzentrum auf etwa 1200m Höhe vorbei führt eine Straße von der Talsohle der Garfagnana nach Sillano auf halbem Weg zum Passo di Pradarena. Diese Straße erreicht am Besucherzentrum ihren höchsten Punkt und ist als Passstraße ausgewiesen. Allerdings liegt dieser Pass nicht auf dem Apenninhauptkamm, sondern auf einem in West-Ost-Richtung verlaufenden Ausläufer des Apennin. Nichtsdestotrotz ist er für einen Apenninpass in "Hanglage" relativ hoch.
Prodromos
Troodos
10.02.2024, AP:
Prodromos ist das höchstgelegenste Dorf auf Zypern und zusammen mit dem Troodos Square das "Zentrum des Wintersports" der Insel. Obwohl die Durchschnittstemperatur im Winter in dieser Höhenlage des Troodos-Gebirges vergleichbar ist mit der im deutschen Rheintal, fällt doch immer mal wieder Schnee, so daß an den Hängen des Olympos östlich des Orts Skipisten angelegt wurden. Im Sommer ist es in der Höhenlage zwar nicht wirklich kühl, sondern eher weniger heiß, was aber ausreicht, um viele Ausflügler anzulocken.
Nicht wegen Skifoan oder angenehmen Reizklima nehmen wir Prodromos ins QD-Paßlexikon auf, sondern weil der Ort als Hochpunkt einer Paßstraße über das Troodos-Gebirge gesehen werden kann. Tatsächlich ist der Kreisel am oberen Ortsrand ein Straßenknotenpunkt: auf der Nord-Süd-Achse verläuft eine Straße durch das Marathasa Valley hinauf nach Prodromos und runter nach Mandria am Südabfall des Troodos-Gebirges, von Nordosten gelangt man durch das Solea Valley über Kakopetria nach Prodromos und auf der West-Ost-Achse führt eine Kammstraße von der Kreuzung am Stavros Pass durch den Paphos Forest vorbei am Kloster Kykkos via Prodromos hoch zum Gipfel des Olympos.
Puerto de Valdelinares
Sistema Ibérico, Aragon
02.02.2024, AP:
Der Puerto de Valdelinares liegt in der Kernzone der Sierra de Gúdar nordöstlich von Teruel und ist einer der höchsten asphaltierten Übergänge des Iberischen Gebirges. Im Prinzip könnte man ihn auch als den höchsten ansehen, denn die höchste mit dem Zusatz "puerto" versehene Stelle dieses Gebirges, der Puerto de Peñarroya auf fast 2000m Höhe (in der Luftlinie vielleicht 5km vom Valdelinares entfernt), ist kein eigentlicher Pass als Übergang zwischen zwei Tälern. Vielmehr ist er dadurch entstanden, dass man zwei Zugänge hoch zur Skistation Valdelinares baute, und der höchste Punkt dieser Verbindungsstraße nun als Pass firmiert.
Die für einen doch ziemlich hohen Pass wie den Valdelinares doch ziemlich höhenmeterarmen Anfahrten erklären sich dadurch, dass die Sierra de Gúdar kein gewaltig emporragendes Gebirge ist, sondern aus Kuppen besteht, die aus dem Hochland des Südostens von Aragon herausgucken. Dem Namen "Linares" begegnet man so häufig in der Sierra de Gúdar, dass man leicht durcheinander kommt.
Alt del Mas del Moro Alt del Salt del Cavall, Coll de la Lloma
Nordauffahrt von Lucena del Cid
12,0 km / 334 Hm Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
26.01.2024, AP:
Auf dieser Strecke werden zwei Pässe überfahren. Obwohl der erste Pass, der Coll de les Coronetes (708m Höhe), von seinen technischen Daten her eine getrennte Aufnahme ins Passlexikon rechtfertigt, sehe ich ihn als Vorpass, weil man ihn mit dem Rennrad nur dann getrennt vom Alt del Mas del Moro befahren kann, wenn man auf seiner Passhöhe umdreht.
Der Abzweig in Llucena del Cid, ein ziemlich langgestreckter Ort, der zum Teil auf einen großen Felssporn gebaut wurde, liegt im oberen Teil, gegenüber von der Zufahrt runter in die Schlucht des oberen rio Lucena (und dann weiter zum Alt del Mas de la Costa). Es geht ein wenig steiler an einer Fliesenfabrik vorbei. Auf Höhe eines Geländes mit Bergen aus Steinen und Schotter verschmälert sich die Straße zusehends und wird im Prinzip zu einer asphaltierten Piste. Entlang an einem mit Kiefern bestandenen Berghang flacht sie dann ab, und man erreicht den Coll de les Coronetes, dessen Passhöhe komplett im Wald liegt.
Ben Lawers Bealach na Lairige
Nordauffahrt aus dem Glen Lyon (Bridge of Balgie)
7,2 km / 348 Hm Highlands, Grampian Mountains
01.01.2024, AP:
Den Ben Lawers sollte man sich schon deswegen nicht entgehen lassen, weil man notwendigerweise bei An-oder Wegfahrt durch das Glen Lyon kommt. Und das Tal ist ein Highlands-Tal par excellence und lohnt sich schon ganz ohne Ben Lawers. Es beginnt östlich von Kenmore, wo der River Lyon in den River Tay fließt, und endet am Stausee Loch Lyon. Laut Walter Scott, renommierter Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert, ist das Tal "the longest, loneliest and loveliest glen in Scotland". Wir wollen uns der Einschätzung des Maestro nicht entgegenstellen.
Bridge of Balgie, der Ausgangspunkt zur Nordanfahrt zum Pass, ist ein Weiler in der Talmitte, der im wesentlichen, wie unschwer dem Namen zu entnehmen, aus einer Brücke besteht. Die Brücke ist schmal und von urigen Steinmauern gesäumt. Man überquert sie und beginnt den Anstieg.
Hinter der Brücke kommt man an ein paar Häusern vorbei und über einen Viehrost drüber, dann ist man schon mittendrin in der Highlands-Landschaft.
Balneari de Cardó
Serralada Prelitoral, Serres de Cardó - el Boix, Katalonien
01.01.2024, AP:
Der Begriff "balneario" dürfte den meisten Spanien-Urlaubern nicht unbekannt sein, dahinter verbergen sich Anlagen, die deutschen Kurbädern ähneln. Jedenfalls ursprünglich. Manche "balnearios" sind mittlerweile zweckentfremdet. Das bekannteste spanische Kurbad trägt unzweifelhaft die Nummer 6 und ist zu einem Sufftempel verkommen. Die hier vorgestellte Anlage ist das genaue Gegenteil vom mallorquinischen Sangriaparadies. Denn das Balneari de Cardó im Hinterland von Tortosa ist einer der verwunschenen Orte Kataloniens, weitab vom Schuß, weitgehend unbekannt, und zu trinken gibts nur Wasser. Gegründet als Kloster Anfang des 17. Jahrhunderts, wurde die spektakulär auf einem Felssporn (dem Salt del Frare) gelegende Anlage in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kurbad umgebaut. Im Spanischen Bügerkrieg deklarierte man das Kurbad als Krankenhaus um, durch weitere Umbauten in den 1940ern erfolgte die Rückverwandelung ins Kurbad. Endgültig stillgelegt wurde es in 1967. In den Siebzigern baute man eine Mineralwasserflaschen-Abfüllanlage in den Komplex ein, die mehrmals den Besitzer wechselte (u.a.
Munkebjerg Munkebjergvej
24.12.2023, AP:
Wer in Dänemark Höhenmeter auf dem Rad machen will (auch das geht), der fährt nach Vejle. Die Stadt hat, Stand 2023, insgesamt 34 "cykelbakker" rundherum ausgeschildert. Auch die Tour de France war schon vor Ort, um diese Dellen hochzubügeln. Obwohl mit einer recht niedrigen Hanghöhe von ca. 100m versehen, ist der Alleinverantwortliche für die ganzen "cykelbakker" der Vejlefjord, weil er sich von der Ostseeküste aus noch ein paar Kilometer ins Land zieht. Die Straßen an seinen Hängen hinauf stellen die "bakker" dar. Es handelt sich bei den "bakker" weder um Sackgassen noch um Pässe, sondern um "einseitige" Anstiege, die oft in hochflächenähnlichen Landschaften enden.
Der bekannteste Anstieg in Vejle, und vielleicht sogar einer der unter Radfahrern bekanntesten Anstiege überhaupt in Dänemark, ist der Munkebjerg östlich der Stadt am Vejlefjord. Der Munkebjerg, ein Naherholungsort mit Hotel, Casino, Sportclub etc. liegt in einem Waldstück am Südrand des Fjords, schon außerhalb des Stadtgebiets. Der Parkplatz der Anlage scheint beliebt zu sein als Anlaufpunkt für Rennradfahrer, denn ich habe dort einige gesehen, die ihre Räder von den Autos hievten. Überhaupt waren am Munkebjerg einige Rennradler unterwegs.
Die Straße zum Munkebjerg zieht hinter dem Abzweig zum Golfplatz (Golfbakken) im Wald hinauf, unter einer mit Ampelregelung versehenen Eisenbahnbrücke durch. Es gibt eine Kehre im Wald, die bei lokalen Radlern wohl Sehnsuchtsgefühle nach den Alpen besänftigt. Hinter der Kehre bäumt sich die Straße es für ein paar Meter auf, bevor es am Hotelgelände vorbei flacher wird. Weiterführend schlägt die Straße ein paar Wellen und mündet am Waldrand in den Andkærvej, der aus den Vororten von Vejle ins Hinterland führt.
Olympos Χιονίστρα, Mount Olympus
Troodos
09.12.2023, AP:
Auch der höchste Berg Zyperns möchte auf quaeldich.de erwähnt werden. Er liegt im Troodos-Gebirge, ist 1952 m hoch und heißt Olympos bzw. Mount Olympus. Will meinen, im Ausland nennt man ihn Olympos oder ähnlich, obwohl das doch eher der Name des Göttergebirges in Griechenland sein sollte, während die Zyprioten dem Berg den Namen Χιονίστρα gegeben haben. Auf dem Chionístra hat die Royal Air Force eine große Radaranlage errichtet. Man könnte jetzt denken, dass die Anlage ein Relikt der englischen Kolonialzeit sei, aber tatsächlich wurde sie erst 1974, also 14 Jahre nach der zypriotischen Unabhängigkeit, erbaut. Jedenfalls sorgt die Anlage dafür, dass man zwar den Gipfel nicht betreten darf, aber auf einer gut ausgebauten, asphaltierten Straße bis kurz unterhalb des Gipfels fahren kann. Tatsächlich gelangt man als Rennradler am Chionístra so hoch wie auf keiner anderen Mittelmeerinsel.
Ben Lawers Bealach na Lairige
Highlands, Grampian Mountains
30.11.2023, AP:
Machmal kommt es völlig anders, als man denkt. So ging es mir mit dem Ben Lawers. Bevor ich diesen Übergang in den südlichen Highlands auf die Agenda meiner zwei Radtage in Schottland aufnahm, hatte ich ihn vorher auf google streetview durchgecheckt. Drei Vorstellungen über den Paß formten sich in meinem Kopf. Wetter triefig und düster, Straße holprig, Einsamkeit total.
Der vor Ort im Juni 2022 durchgeführte Faktencheck ergab eine völlig andere Situation. Das Wetter war so gut, wie es in Schottland nur werden kann, nämlich sonnig und deutlich über 20 Grad warm. Die Straße war auf der Nordseite frisch asphaltiert*, kein Schlagloch weit und breit. Und allein war ich ganz und gar nicht, was nicht an dem Publikum aus 500 Schafen an der Strecke lag. Vielmehr kamen mir nach und nach mehr als fünfzig Rennradfahrer entgegen (Teilnehmer eines dreitägigen "sportives"), und für Erheiterung sorgten die planlosen Fahrmanöver eines Wohnmobils (gelbes Kennzeichen vom Kontinent, ihr wißt Bescheid), dessen Fahrerin (ältere Dame mit panisch-verzerrtem Gesichtsausdruck) das Schild am Beginn der Auffahrt ("road not suitable for caravans") wohl nicht verstanden hatte.
Odou Pass
Troodos
21.11.2023, AP:
Der hier vorgestellte zypriotische Pass befindet sich im östlichen Troodos zwischen dem Südabfall des Gebirges und Apliki im oberen Tal des Akaki River. Der Name "Odou", gleichzeitig der eines Dorfs auf der Südanfahrt, entstammt möglicherweise dem Altgriechischen "ὁδός" (Weg oder Straße). Denn angeblich gab es hier schon eine Straße als Verbindung der alten Königreiche Tamassos (Ruinen bei Nikosia) und Amathous (Ruinen bei Lemesós/Limassol). Die Geschichte jener Orte reicht weit zurück in vorchristlicher Zeit, möglicherweise bis in die frühe Eisenzeit, als die Insel noch nicht zur griechischen Sphäre gehörte.
So ganz bin ich von der Theorie der uralten Straße nicht überzeugt, denn die Südanfahrt führt an einem steilen Berghang hinauf, der mir mit eisenzeitlichen Beförderungsmitteln, ich denke dabei an Eselkarren, nicht einfach zu bezwingen scheint. Aber vielleicht war früher die Straßentrassierung eine andere.
Alt del Mas del Moro Alt del Salt del Cavall, Coll de la Lloma
Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
02.11.2023, AP:
Die Provinz Castellón ist in der mitteleuropäischen Rennradszene praktisch unbekannt. Ganz anders als die Costa Blanca weiter im Süden, wo man zu jeder Jahreszeit ausländische Radler antrifft. Dabei könnte man ein Winter- oder Frühjahrstraining genausogut im Umkreis von Castellón de la Plana durchziehen. Das Klima ist ein Tickchen kühler als um Alicante herum, die Landschaft ein bißchen weniger spektakulär als die Felsformationen der Marina Alta. Aber ein Großteil der Provinz besteht, geographisch gesehen, aus der Ostabdachung des Iberischen Gebirges, und dementsprechend vielfältig ist das Angebot an Bergstraßen in mediterran angehauchter Landschaft.
Eine dieser Straßen führt im Hinterland von Castellón de la Plana von Argelita nach Llucena del Cid durch die Serra de l'Alcora. Der Übergang ist lokal bekannt als Alt del Mas del Moro, obwohl man auf Karten den Namen Coll de la Lloma liest. Warum er nach dem Weiler Mas del Moro benannt ist, erschließt sich mir nicht wirklich, denn näher an der Passhöhe liegt ein anderer Weiler namens Mas del Juncar.
Forcella Zovo
Südauffahrt über Costalta
7,6 km / 670 Hm Alpen, Karnische Alpen, Venetien
12.10.2023, AP:
Der Start der Variante über Costalta ist derselbe wie der über San Pietro/Valle, nämlich der Abzweig nach San Pietro di Cadore oberhalb von Campolongo. Nach San Pietro gibt es noch eine weitere Zufahrt ein paar Hundert Meter das Tal hinaus, aber das ist eine Nebenstraße.
Die Variante läßt sich grob in drei Abschnitte einteilen. Auf dem ersten Abschnitt bis Costalta ist man auf einer ruhigen, mit hübschen Ausblicken auf die Cadore-Gipfel garnierten Bergstraße unterwegs. Von der Sorte gibt es aber unzählige im Bereich Südtirol/Veneto, so dass man hier nicht unbedingt in hemmunglose Begeisterung ausbrechen muß. Für zwei Kilometer ist die Steigung ordentlich hoch bei 10-11%. An den Abzweig nach Costalta in einer Serpentine gelangt man schon nach fünfhundert Metern. Vor Costalta durchfährt man eine Serpentinengruppe bei nachlassender Steigung nach, und im Dorf gibt es sogar ein Flachstück. Costalta ist schön gelegen, ein Aussichtsbalkon über dem Cadore.
Aufm Knoll
Südauffahrt von Titmaringhausen
1,8 km / 210 Hm Rothaargebirge, Sauerland, Nordrhein-Westfalen, Hessen
05.10.2023, AP:
In Titmaringhausen biegt man am Ortseingang direkt rechts in die Straße "Zum Kahlen Pön" ein. Da der Ort nur eine Zufahrt hat, hat man auch kein Problem damit, welcher Ortseingang gemeint ist: es gibt halt nur einen. Die Straße zieht in einer Linkskurve an ein paar Häusern vorbei in den Wald hinein. Im Wald macht sie einen Rechtsknick und führt durch eine Weihnachtsbaumplantage zu einem offenen Hang. Über den geht es nun hinauf bis zu einer kleinen Kreuzung, welche die Paßhöhe darstellt. Rechts sieht man schon das Gasthaus, geradeaus reicht der Blick ins Upland hinein. Die Straße ist im Prinzip durchgehend steil bis auf die letzten Meter, wobei man die Steigungsspitzen auf dem zweiten Kilometer erreicht. Der Asphalt ist ein wenig ruppig, aber das darf bei solch einer schmalen Straße erwartet werden.
Serres de Cardó - el Boix
Serralada Prelitoral, Katalonien
03.10.2023, AP:
1. Allgemeine Informationen:
Das Naturschutzgebiet der Serres de Cardó-el Boix stößt ans Ebroufer und bildet den südlichen Abschluß der Serralada Prelitoral. Es gibt zwar noch kleinere Bergketten auf der "anderen" Seite des Ebro, die der Serralada zugeschlagen werden, aber die liegen weiter im Nordwesten. Im wesentlichen besteht das Naturschutzgebiet aus den beiden namensgebenden Bergketten. Die Serra de Cardó ist die nördlichere der beiden, und in ihr erhebt sich der höchste Berg der Ecke, Creu de Santos (942m Höhe). Die Bergketten werden auch unter dem Namen Massís de Cardó zusammengefaßt. Im Prinzip läßt sich das Gebiet einfach umgrenzen: im Westen und Norden der Ebro, im Süden das Mittelmeer und im Osten eine Senke, durch die eine Landstraße (TV-3022) von Rasquera nach El Perelló verläuft. Die größte Stadt der Gegend, Tortosa, liegt am Westhang der Berge.
Der südliche Teil der Serralada Prelitoral ist wesentlich trockener als der Nordteil um Montseny und Guilleriés, und dementsprechend besteht die höhere Vegetation aus Kiefern und Steineichen.
Coll de l'Alba Ermita del Coll de l'Alba
Westauffahrt von Tortosa
4,0 km / 270 Hm Serralada Prelitoral, Serres de Cardó - el Boix, Katalonien
01.10.2023, AP:
Obwohl der Anstieg logischerweise am Ufer des Ebro beginnt, bestimmen wir als Ausgangspunkt einen Verkehrskreisel oberhalb des Krankenhauses von Tortosa. Der Grund: an dem Verkehrskreisel laufen alle Varianten aus der Innenstadt hoch zusammen. Ab dem Verkehrskreisel zieht die Carretera de la Simpàtica ziemlich geradeaus und nicht wirklich steil nach oben. Die carretera ist bestückt mit teils ganz ansehnlichen Jugendstil-Villen mit viel Grün drumherum. Die allerärmsten Einwohner der Stadt dürften hier nicht wohnen. Auch an einer Kapelle kommt man vorbei. Abgerundet wird das Ambiente der Straße durch den lokalen Tennisclub weiter oben. Hinter dem Tennisclub zieht die Straße urplötzlich ziemlich steil an. Bei meinem Besuch im Herbst 2022 wurde rechts der Straße an einer neuen Siedlung gewerkelt, sprich auch in Tortosa hält man viel von "real estate development".
Das Steilstück endet mit einer engen Linkskurve, hinter der die Ermita del Mig Camí am Straßenrand steht.
Alt de Romanyà de la Selva
Ostauffahrt von Calonge
9,9 km / 330 Hm Serralada Litoral, Gavarres, Katalonien
09.09.2023, AP:
Der Beginn der Auffahrt liegt an der Kreuzung des Carrer de Romanyà mit der Landstraße GIV-6612 unterhalb des Ortskerns von Calonge. Auf fast fünf Kilometern verläuft die Straße fast flach durch das Tal der riera de Calonge, dabei zum Teil durch eine Ansiedlung, die noch zu Calonge gehört. Mit der Überquerung des Bachs riera de Molins (ausgeschildert) beginnt ein etwas steilerer Abschnitt, auf dem man umgeben von mediterranem Buschwald an der urbanización Vall Repòs vorbeifährt, ohne jedoch viele Häuser zu sehen zu bekommen.
Dieser steilere Abschnitt endet vor der oberen Zufahrt nach Vall Repòs mit einem kurzen Gefälle. An das Gefälle schließt sich ein zweiter, noch etwas steilerer Abschnitt (max 9%) an, der etwas mehr als einen Kilometer andauert. Die Straße flacht ungefähr auf Höhe eines kleinen Parkplatzes unter Pinien ab, von dem aus man zu einem Hinkelstein (Dolmen de la Cova d'en Daina) laufen kann.
Forcella Zovo
Alpen, Karnische Alpen, Venetien
02.09.2023, AP:
Im Cadore, quasi die Rückseite der Dolomiten, liegt versteckt die Forcella Zovo nördlich von San Pietro di Cadore, nicht weit weg von der Grenze zu Österreich. Der Pass ist benannt nach dem Monte Zovo (1944m) westlich davon. Auf der Paßhöhe steht ein apart ausschauendes rifugio, auf dessen Terrasse man inmitten der faszinierenden Bergwelt des Cadore in aller Ruhe tiefenentspannen kann.
Verkehrstechnisch macht die Straße über den Paß wenig Sinn, denn man fährt aus dem oberen Piave-Tal ins, nun ja, obere Piave-Tal, und macht dabei auf knapp 19km Bergstraße schlappe 3,3km Talstraße gut. Es handelt sich also eher um Zubringer zu Bergdörfern, die als Bonus über eine Bergfalte miteinander verbunden sind. Dies bedingt, dass wenig öffentliches Interesse besteht, die Strecke im oberen Teil in Schuß zu halten. Auf der Südseite, auf der zwei Varianten verlaufen, nämlich über Costalta und San Pietro, ist der jeweilige Straßenbelag hinter beiden Dörfern in keinem guten Zustand.
Aufm Knoll
Rothaargebirge, Sauerland, Nordrhein-Westfalen, Hessen
11.08.2023, AP:
Zwischen Usseln im Upland und dem winzigen Dorf Titmaringhausen (nicht zu verfehlen, liegt im hintersten Winkel des Sauerlands) gibt es einen asphaltierten Wirtschaftsweg, der sich in die illustre Riege der weltbewegenden Übergänge zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen einreiht.
Das Sträßlein hat zwei Besonderheiten: die Südseite ist kurz, aber ordentlich steil; auf der Nordseite fährt man an der Quelle der Diemel vorbei.
Für die Namensgebung des Übergangs gibt sich der westlich gelegene Gipfel Auf'm Knoll (738m) als Pate her und wurde in dieser Rolle vom Meister des Sauerlands bestätigt. Von der Paßhöhe aus kann man auf einer Stichstraße noch ein paar Meter zur Graf-Stolberg-Hütte fahren und sich dort ein Westheimer Wildschütz Klostermann gönnen. Alkoholverweigerer lassen die Hütte links liegen und beenden die Zusatzschicht nach 1,4 km kurz hinter dem Gipfel des Kahlen Pön (774m).
Ejer Bavnehøj
01.08.2023, AP:
Man mag es kaum glauben bei einem Blick auf die Höhe dieses Beitrags, aber das hier ist der höchste auf Asphalt erreichbare Punkt Dänemarks....und zu Fuß geht es nur noch 5m höher. Der "Berg", gekrönt von einem Nationaldenkmal, liegt südwestlich von Skanderborg in Jütland. Tatsächlich handelt es sich um einen Hügelrücken zwischen den Ortschaften Yding und Tebstrup, dessen Dellen die höchsten Erhebungen Dänemarks sind. Das Denkmal steht wohl auf dem dritthöchsten Berg des Landes, wobei der höchste, der 200m entfernte Møllehøj, auch nur 20cm höher ist. Hier muß man genau messen! Allerdings stehen all diese Angaben unter dem Vorbehalt, dass Grönland und die Faröer natürlich höhere Berge haben als "Festland-Dänemark".
Das Denkmal auf dem Berg wurde zu Ehren einer Volksabstimmung (anno 1920) und der daraus folgenden Vereinigung Nordschleswigs mit dem Rest von Dänemark errichtet.
Alt de Romanyà de la Selva
Serralada Litoral, Gavarres, Katalonien
26.07.2023, AP:
Romanyà de la Selva ist ein Weiler mit einer alten romanischen Kirche in den Gavarres oberhalb des Vall d'Aro, das die Gavarres nach Süden begrenzt. Durch das Tal führt die C-31, der Hauptzubringer zu den zum Teil potthäßlichen (Platja d'Aro aka das katalanische Benidorm), zum Teil wunderhübschen (Calella de Palafrugell) Ortschaften der mittleren Costa Brava. In Romanyà verbrachte Mercè Rodoreda, die bekannteste katalanische Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts, die letzten elf Jahre ihres Leben, und ist doch auch begraben. Ihr Haus in Romanyà taufte sie "Senyall Vell", ich weiß aber nicht, wo genau hinter der Kirche es steht. Der Name soll angeblich eine Referenz auf den Roman "Demian" von Hermann Hesse sein. Möglicherweise bezieht er sich auf das im Roman wiederkehrende Motiv vom Kainsmal; zu dieser Einschätzung habe ich aber keine Quelle gefunden.
Für Rennradler ist Romanyà de la Selva als einer der Hochpunkte des Straßennetzes der Gavarres ein beliebter, praktisch das ganze Jahr über problemlos befahrbarer Übergang.
Puig de Son Ric
Serralada Litoral, Katalonien
02.07.2023, AP:
Die katalanische Serralada Litoral fasert nach Norden hin ziemlich aus, sprich die vom Baix Llobregat (unteres Tal des Llobregat südlich von Barcelona) an durchgehende Bergkette zerfällt hinter den Gavarres im Dunstkreis der Costa Brava in ihre Einzelteile. Von Norden gesehen sind die letzten Teilgebirge das kleine karstige Massís del Montgrí bei L'Escala und das etwas größere Massís de Begur. Letzteres reicht von Pals bis zur Bucht von Palamós. Das Massiv beeindruckt nicht durch spektakuläre Gipfel, sondern mit herrlich zerklüfteten, von Pinien und Felsen gesäumten Meeresbuchten. Dort sieht man neben wunderschönen weißen Orten am Meer wie Calella de Palafrugell oder Llafranc leider auch völlig zersiedelte Berghänge. Doch wem will man es verdenken, Eigentümer eines chalets sein zu wollen, oben am Hang mit weitem Blick übers Mittelmeer?
Kernzone des Massivs ist die gleichnamige Ortschaft Begur.
Unterstmatt
Schwarzwald, Nordschwarzwald, Baden-Württemberg
09.06.2023, AP:
Bei all den Anstiegen zur Schwarzwälder Hochstraße wollen wir den Weg (bzw. die Kreisstraße) zur Unterstmatt nicht unterschlagen. Die Unterstmatt ist eine Häusergruppe an der Hochstraße nördlich der Hornisgrinde, die sich im Lauf der Zeit zu einem kleinen Skigebiet entwickelt hat. Tatsächlich liegt im Winter ein wenig Ischgl-Flair in der Luft: bei Besuch des Autors im Januar 2023 plärrte Andrea Berg aus einem Lautsprecher, der an der Hotel-Gaststätte "Zur großen Tanne" befestigt war. Skipisten gibt es im Norden am Hochkopf und im Süden Richtung Kleine Grinde. Der Name "Unterstmatt" entstammt wohl dem Althochdeutschen und weist auf eine Wiese hin, auf der sich mittags das Vieh herumtreibt. Also eine Art von Kantine für Rinder oder Schafe.
Anders als beim Sand oder beim Ruhestein kann man bei Unterstmatt nicht von einem Pass sprechen, es gibt eine einzige Auffahrt über die Omerskopfstraße aus dem Rheintal hinauf. Der Anstieg ist im unteren Teil, der gleichzeitig die Westauffahrt zum Neusatzeck darstellt, durchaus nicht unsteil, aber insgesamt hat es kein so langes Steilstück wie auf der Westseite des Sand.
Llaberia
Serralada Prelitoral, Katalonien
27.04.2023, AP:
Die Serra de Llaberia ist eine der südlichen Bergketten der Serralada Prelitoral. Sie erstreckt sich südwestlich von Tarragona und erreicht eine Höhe von über 900 m. Da die Ausläufer der Serralada Prelitoral im Bereich der Serra de Llaberia direkt in die Küstenebenen der Provinz Tarragona übergehen, kann man das Präfix "pre" dort getrost streichen. Ins Auge springen jedem Besucher der Serra die fast senkrecht abfallenden Kalksteinklippen. Regional bekannt ist die Serra für die Qualität ihres Trinkwassers, weil der Regen auf dem Weg zu den Quellen durch das Gestein gefiltert wird und dadurch eine saubere mineralische Note bekommt. Leider regnet es dort nicht so oft, daß man mit dem Wasser ein Riesengeschäft machen könnte.
Südlich des Kamms der Serra liegt das namensgebende Dorf Llaberia auf fast 700m Höhe, umgeben von ein paar Feldern und vielen Kiefern. Obwohl es verlassen anmutet, deuten die Müllcontainer am Ortseingang und die Satellitenschüsseln an den aus Naturstein gemauerten Häusern auf dauerhafte menschliche Anwesenheit hin.
Tak Ma Doon Road
Südauffahrt von Kilsyth
4,2 km / 265 Hm Campsie Fells
20.04.2023, AP:
Den Abzweig findet man östlich des Zentrums vom Kilsyth. Dort sind sowohl die Straße als auch Carronbridge ausgeschildert. Nachdem man die letzten Häuser hinter sich gelassen hat, zieht die Straße an einem Wäldchen entlang hinauf, wobei sich hinter dem Wäldchen wohl ein kleiner Golfplatz versteckt. An das Wäldchen schließt sich typisch britisches offenes Weideland an. Die Straße ist dort auch teils gesäumt von wiederum typisch britischen Steinmauern. Die steilsten Abschnitte drückt man etwa auf Höhe eines weißen B&B namens Brockieside sowie in einer Kurvenkombination hinter der Berryhill Farm weg. Ein, zwei Minirampen folgen ebenfalls ein paar Meter weiter höher, bevor das Hinweisschild auf den Parkplatz mit Aussicht das Ende der Auffahrt ankündigt.
Llaberia
Auffahrt von Pratdip
14,6 km / 544 Hm Serralada Prelitoral, Katalonien
16.04.2023, AP:
Pratdip im Hinterland der Costa Daurada gilt gemeinhin als Ausgangspunkt des Anstiegs nach Llaberia. Den Ausgangspunkt kann man durchaus anzweifeln. Denn zum einen steigt die Zufahrt nach Pratdip aus Süden (durch die Schlucht des Barranc de la Dòvia von Richtung Mittelmeer) schon für ein paar Kilometer leicht an, zum anderen beginnt die eigentliche Sackgasse nach Llaberia an einem Zwischenpaß namens Coll Roig zwischen Pratdip und dem Coll de Fatxes Richtung Tivissa. Vermutlich gilt Pratdip als Ausgangspunkt, weil es halt das einzige Dorf in der Ecke ist. Läge Pratdip anderswo, würde sich auch der Startpunkt der Auffahrt verschieben.
Wir halten uns an die lokalen Bräuche und pflanzen die Startrampe an die Hauptzufahrt zum Dorf, die Avinguda Catalunya. Man umrundet den Ort auf der Landstraße, wobei man auf der Halbrunde rechts schon einige der Klippen der Serra de Llaberia sieht und links die verfallene Burg von Pratdip auf einem Felsen. Dieser erste Teil der Auffahrt endet schon nach einem Kilometer auf einem Zwischenpaß, dem Coll de Prevell.
Col de Fourtou Coll d'en Fortó
Nordauffahrt von Bouleternère
17,2 km / 555 Hm Pyrenäen, Occitanie
07.04.2023, AP:
Wie doch einige Anfahrten in den Ausläufern des Canigou ist auch diese Strecke zwar relativ lang, aber nicht besonders steil. Man nimmt Schwung im Kern des Dorfs Bouleternère, etwas abseits der N116 durch das Tal der Têt. Aus dem Ort heraus führt die D618 (schmal, rauer Belag) in das Tal des Le Boulès. Auf den ersten drei Kilometern zieht die Straße zweimal kurz an, bevor sich an ein Gefälle ein langes Flachstück anschließt. Die Straße führt dabei stetig oberhalb des Flußlaufs (eher ein breiter Bach) entlang. Das Tal selbst hat an manchen Stellen schluchtähnlichen Charakter, an anderen breiten sich Wiesen neben dem Le Boulès aus. Die Talhänge sind im wesentlichen mit mediterranem Buschwald bewachsen, durchsetzt mit höheren Steineichen.
Auf dem Flachstück zieht die Straße nur auf dem achten Kilometer für ein paar hundert Meter etwas an, und zwar direkt hinter den Abzweigungen zur Prieuré de Serrbona und dem Col Sainte Marguerite.
Col d'Adelspach
Nordostauffahrt von Ribeauvillé viaCol Ribeauvillé
14,4 km / 650 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
05.04.2023, AP:
Am Col de Haut de Ribeauvillé biegt man ab Richtung Aubure. Auf nicht allzu stark ansteigender Straße geht es durch den Wald nach Süden. Schon bald läßt die Steigung weiter nach und man durchfährt eine offene Passage am Berghang, mit den Gebäuden der Anlage Adelspach rechts über sich und einem weiten Blick in die Rheinebene nach links. Nach ein paar Metern ist man wieder im Wald, wo, wie oben erwähnt, der höchste Punkt der Straße um Kilometerschild 14 herum überfahren wird.
Col de Fourtou Coll d'en Fortó
Pyrenäen, Occitanie
01.04.2023, AP:
Der Coll de Fourtou (Coll d'en Fortó auf Katalanisch) ist einer der Verbindungspässe der Täler des Tech und der Têt in den östlichen Ausläufern des Canigou-Massivs am Pyrenäenrand kurz vor dem Mittelmeer. Konkret verbindet er Céret mit Bouleternère. Die östlichen Ausläufer des Canigou firmieren als Region unter dem Begriff "Aspres". "Aspres" bedeutet dabei, daß das Land rau und trocken ist, im Gegensatz zu der sich nördlich anschließenden Region des Ribéral, dem fruchtbaren unteren Tal der Têt.
Wie der Col Xatard kann der Fourtou sowohl als eigenständiger Paß als auch als Vorpaß (nämlich des Xatard) befahren werden, da auf seiner Paßhöhe eine Straße nach Westen zum Xatard abbiegt. Ebenso enthält eine seiner Südauffahrten einen Vorpaß, den Col de Llauro, der als Verbindung zwischen Llauro und Céret genutzt werden kann, ohne den Fourtou zu erreichen.
Port del Remolcador
Südauffahrt von Argelita
21,6 km / 713 Hm Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
14.03.2023, AP:
Das Spannendste an dieser Südanfahrt zum Remolcador sind eigentlich die ersten Kilometer, da dort die Straße zwischen Argelita und Ludiente (Lludient auf Katalanisch) durch eine enge Schlucht führt, in deren Grund sich der Lauf des Villahermosa entlang schlängelt. Bei meinem Besuch im Oktober 2022 schlängelte sich der Bach aber leider nur in der Theorie, das Bachbett war nämlich ausgetrocknet.
Aber noch kurz zurück zum Ausgang des Anstiegs, dem Dorf Argelita: der eine oder andere mag sich über die historische Substanz des Orts wundern, finden sich dort doch zwei maurische Türme sowie eine Art von Palast mit Burgfried. Das liegt darin begründet, daß der Ort im 13. Jahrhundert dem letzten almohadischen Governeur von València als Wohnstätte diente. Von Jaume el Conqueridor, dem Eroberer von València, wurde er dorthin nämlich in den Ruhestand versetzt. Der Name des Governeurs lautet Abū Zayd Abd al-Rahmān ben Abī Abd Allāh Muhammad ben Abī Hafs Umar ben Abd al-Mu'min.
Glen Quaich Kenmore Hill, Amulree Pass
Highlands, Grampian Mountains
08.03.2023, AP:
Am Loch Tay findet man zwei der schönsten Pässe Schottlands. Der eine, Ben Lawers, hat seinen eigenen Eintrag im Passlexikon. Der andere wird hier vorgestellt. Es handelt sich um ein schmales Sträßlein (single road) zwischen Kenmore am Nordostende des Sees und dem abgelegenen Glen Quaich am Rand der Highlands, im Hinterland von Perth. Schmal bedeutet so schmal, dass man auf dem Rad zum Anhalten gezwungen sein kann, wenn man einem Auto begegnet.
Der Pass hat keinen eigenen Namen a lá Bealach na irgendwas. Glen Quaich ist die gebräuchlichste Bezeichnung, man entdeckt ihn im Internet aber auch unter Kenmore Hill oder Amulree Pass. Die single road führt vom See steil ins wilde Hochland hinauf und ebenso steil wieder ins Glen Quaich runter. Es ist nicht der schwerste Anstieg in Schottland, aber ziemlich vorne mit dabei in einer imaginären Liste der heftigsten Straßen des Landes. Und tatsächlich von beiden Seiten, wobei die Nordseite zwei Steilstücke hat, die Südseite nur eins.
Port del Remolcador
Sistema Ibérico, València (Autonome Gemeinschaft)
08.02.2023, AP:
Der Port del Remolcador befindet sich im Hinterland von Castellón de la Plana, sprich geographisch gesehen an der Ostabdachung des Iberischen Gebirges. Der Name Remolcador (Schleppschiff) ist für eine Gebirgsgegend eher ungewöhnlich, wer weiß, welche Bedeutung dahinter steckt. Die Straße über den Pass verbindet das Tal des Llucena mit dem Tal des Villahermosa oder Vilafermosa auf Katalanisch (beides eher unbedeutende, bisweilen im Oberlauf auch trockenfallende Bäche). Aus dem Tal des Villahermosa gibt es dabei gleich drei Anfahrtsvarianten, die längste von Argelita. Bei Rennradfahrern der Region ist der Paß ziemlich beliebt, weil nicht allzu verkehrsbelastet und auch in der kühlen Jahreszeit in aller Regel befahrbar. Einige Schilder an der Paßstraße weisen Autofahrer sogar darauf hin, daß an Sonn- und Feiertagen von 9:00 bis 14:00 Uhr den Radlern Vorrang zu gewähren sei. Ob diese Vorgabe in der Praxis umgesetzt wird, können wir nicht sagen.
Col d'Agnes
Pyrenäen, Occitanie
02.02.2023, AP:
Möchte man auf dem Rad das herrliche Départment Ariège durchqueren, so stehen zwischen Tarascon-sur-Ariège und dem Umland von Saint-Girons zwei Strecken zur Wahl. Die eine, relativ leichte Strecke ist der Weg über den Col de Port. Die andere Strecke ist beschwerlicher, aber dank der Nähe zum Pyrenäenhauptkamm landschaftlich eindrucksvoller. Es ist der Weg über den Col d’Agnes und den Port de Lers zwischen dem beschaulichen Kurort Aulus-les-Bains und Vicdessos. Anmerkung: Es gibt noch eine dritte Strecke durch die Berge, und zwar die über den Col de Jouels und den Col de Portel im Massif de l’Arize. Die ist aber etwas für Spezialisten und steht wohl nur bei den Allerwenigsten auf dem Pyrenäenmenu. Wir erwähnen dies nur, um uns nicht hinterher anhören zu müssen, keine Ahnung von der Ariège zu haben. Zurück zu Strecke Nummer Zwei.
Monte Finonchio
Alpen, Venezianische Voralpen, Trentino - Südtirol
15.01.2023, AP:
Der Monte Finonchio ist ein etwas über 1600 m hoher Berg nordwestlich von Rovereto. Auf dem Berg stehen ein paar Antennen und das Rifugio Finonchio. Von Volano im Etschtal führt eine ziemlich steile Straße Richtung Gipfel und geht genau 300 Hm unterhalb desselben bei einem Wanderparkplatz in einer Kurve auf Höhe der winzigen Ansiedlung Gelmi in Schotter über. Mountainbiker können auf dem trail weiter am Gipfel vorbei bis nach Serrada fahren. Für Rennradfahrer ist der Weg bis zum Wanderparkplatz eine der härtesten Strecken im Bereich des Gardasees, vergleichbar in etwa mit den Prati di Nago. Natürlich ist so etwas ein bißchen Spinnerei auf dem Rennrad, aber das muß manchmal halt sein.
Die Straße ist bis auf etwa knapp 900 m Höhe mit tadellosem Belag versehen, der danach ruppiger wird. Warum nur bis 900 m liegt darin begründet, weil dort ein Weg zum Weiler Moietto und weiter runter nach Rovereto bzw.
Glen Quaich Kenmore Hill, Amulree Pass
Südauffahrt aus dem Glen Quaich
2,7 km / 247 Hm Highlands, Grampian Mountains
10.01.2023, AP:
Nach rascher Fahrt durch das Glen Quaich sieht man ein paar Kilometer hinter dem Loch Freuchie ein paar Häuser (der Weiler Garrow) um eine Brücke über den River Quaich herumstehen. Hinter der Brücke zieht eine Straße schnurstracks den Hang hinauf: der Südanstieg zum Pass. Der Anblick der steilen Straße weckt Erinnerungen an den Hardknott Pass, dessen Westauffahrt brutal aus dem Eskdale in den Himmel schießt. Aber keine Angst, der Glen Quaich ist im Vergleich dazu viel zahmer!
Nichtsdestotrotz muß man etwa 1,5km lang kräftig drücken, um vorwärts zu kommen. Ablenkung bieten die herrlichen Weitblicke ins obere Glen Quaich. Dank einer Doppelserpentine kommt man für einige Meter auch zu einem feinen Rückblick auf den Loch Freuchie, ohne den Kopf wie eine Eule nach hinten zu drehen. Die Serpentinen sprechen übrigens für einen Mentalitätsunterschied zwischen Schotten und Engländern. In England hätte man die Straße gnadenlos weiter geradeaus gebaut und 25% Steigung in Kauf genommen.
Collada de Vinyoles
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
03.01.2023, AP:
Bei der Collada de Sant Isidre hatte ich schon fabuliert über eine mögliche Teilumgehung der durch die Schlucht des oberen Llobregat verlaufenden C-16 über zwei Pässe. Diese collada ist nun der zweite, niedrigere Paß neben dem Sant Isidre. Als für sich allein genommener Übergang verbindet sie in der Südwestecke des Catllaràs das Bergdorf La Nou de Berguedà mit dem Pantà de la Baells. Die Südseite des Passes ist für ca. 1,5km ziemlich steil und wird unter lokalen Radlern auch Mini-Mortirolo genannt.
Die eigentliche Collada de Vinyoles wird bei der Überfahrung des Passes gar nicht berührt. Zur Erklärung: die Straße verläuft über eine südlich von La Nou gelegene Hochfläche. Westlich der Hochfläche erheben sich noch ein paar Kuppen, welche die Sicht auf das Tal des Llobregat versperren. Über diesen Bergkamm führen Pfade über zwei Pässe ins Tal, den Coll de la Solana südlich der Hochfläche und die Collada de Vinyoles auf Höhe derselben.
Lairig Nan Lunn Road
Highlands, Grampian Mountains
24.12.2022, AP:
In seinem höchst lesenswerten Bericht über einen (kurz unterbrochenen) Schnelltrip durch die Highlands zitiert Reinhard eine Wikipedia-Quelle, welche die höchsten Pässe Schottlands auflistet. Wie er korrekt anmerkt, handelt es sich um die höchsten öffentlichen Pässe, was bedeutet, daß zum Beispiel der Lowther Hill, höchster asphaltierter Punkt Schottlands, fehlt, weil die Straße zum Gipfel nicht zugänglich ist (gilt nicht für Radfahrer!).
Auch der hier vorgestellte Übergang in der Nähe des Loch Tay, der unter einem Straßennamen (Lairig Nan Lunn Road) firmiert, wird nicht erwähnt. Mit knapp über 500m Höhe würde sich die LNL Road unter die oberen zehn der höchsten asphaltierten Punkte Schottlands einordnen, aber sie ist für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Und das zurecht, denn die Südauffahrt aus dem Glen Lochay ist für über einen halben Kilometer in einem erbärmlichen Zustand und mit dem Rennrad fast nicht mehr machbar.
Col d'Agnes
Westauffahrt von Aulus-les-Bains
10,2 km / 830 Hm Pyrenäen, Occitanie
15.12.2022, AP:
Wie schon oben erwähnt, ist die Westauffahrt zum Agnes nicht gerade die leichteste Pyrenäenstrecke. Zudem ist der Einstieg fast schon brutal: nach kurzem flachem Aufgalopp aus Aulus heraus zieht sich oberhalb des Garbet, den man zur Rechten rauschen hört, eine über 4km lange Gerade nach Südosten. Diese Gerade steigt mit 10% an und wird erst gegen Ende hin etwas flacher.
An die Gerade schließt sich ein wunderbares Serpentinenstück an. Die Steigung geht zwar nicht wesentlich zurück, aber je höher man kommt, desto besser werden hier die Aussichten auf den Pyrenäenhauptkamm. Auch Aulus sieht man hin und wieder ganz klein im Tal.
Hinter den Serpentinen folgt auf dem achten Kilometer die einzige Erholung des Anstiegs. Für ein paar hundert Meter geht die Steigung auf dem Plateau de Coumebiére, eine Alm mit Picknickplatz, drastisch zurück. Auf der sich anschließenden Gerade Richtung Nordwesten ist jedoch schnell der gewohnte Bereich von fast 10% Steigung wieder erreicht.
Monte Finonchio
Dauerrampe von Volano
10,8 km / 1133 Hm Alpen, Venezianische Voralpen, Trentino - Südtirol
12.12.2022, AP:
Die gute Nachricht zuerst: auf dieser Strecke gibt es keine brutal steilen Abschnitte. Die schlechte Nachricht gleich hinterher: auf dieser Strecke gibt es nur wenige Meter, die die Bezeichnung Flachstück verdienen. Der Kilometerschnitt bewegt sich in aller Regel zwischen 10% und 11%. Diese Gleichmäßigkeit lockt den einen oder anderen "ernsthaften" Rennradfahrer an, bei meiner Auffahrt begegnete ich einem Amateur/Halbprofi, der dort Serien trainierte. Alle anderen Radler waren mit eBikes unterwegs.
Den Beginn der Auffahrt findet man am östlichen Ortsende von Volano in einem kleinen Industriegebiet. Die Infotafel weist eine Strecke von knapp neun Kilometern aus. Warum zwei Kilometer weniger als mit dem Renner machbar, wird weiter unten erklärt. Für ein paar Meter führt die Straße halbwegs flach durch einen Weinberg, der in einen Buschwald übergeht. Im Wald nistet sich die Steigung schon bald im zweistelligen Bereich ein.
Auf den ersten Kilometern hat man wegen des niedrigen Buschwalds wenig Schatten, aber dafür ab und an Ausblicke ins Etschtal, zum Monte Stivo oder zum Monte Cornetto.
Refugi de la Casanova Casanova de les Garrigues
Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
02.12.2022, AP:
In den katalanischen Pyrenäen ist das Berguedà wohl die comarca mit den meisten rennradtauglichen Pässen oder Auffahrten. Wer also noch nicht da war, sollte dies nachholen, sonst verpaßt er was. Eine ziemlich unbekannte Strecke ist die hoch zum Refugi de la Casanova. Das refugi steht westlich oberhalb des Tals des Llobregat zwischen Berga und Guardiola de Berguedà. Eine mehr oder weniger durchgehend asphaltierte Straße führt dort hinauf. Am refugi wird die Straße zur Piste, die noch weiter ansteigt und sich dann verzweigt. Höchster auf Piste erreichbarer Punkt ist der Mirador de la Figuerassa, neben dem weithin sichtbare Fernsehantennen emporragen.
Der Plan war, einen Teil des vom refugi ausgehenden Pistennetzes als Verbindung zu der Straße zu den Rasos de Peguera zu asphaltieren. Aus Naturschutzgründen wurde diese Idee aber verworfen. Nichtsdestotrotz ist dieser Pistenabschnitt, der einen Hochpunkt namens Collada Alta auf knapp 1140m Höhe berührt, planiert und läßt sich, Stand 2022, problemlos mit dem Rennrad befahren.
Coll de Santa Helena
Südwestauffahrt von Sant Celoni
20,5 km / 1103 Hm Serralada Prelitoral, Montseny, Katalonien
24.11.2022, AP:
Im Prinzip ist dies die Anfahrt zum Turó de l'Home bis zum Abzweig der finalen Sackgasse zum Gipfel. Man bleibt einfach auf der "Hauptstraße" und fährt noch etwas mehr als 1km hinauf bis zu den Antennen. Hin und wieder bieten sich weite Blicke über das Vallès zum Massís del Montnegre, das die Sicht aufs Mittelmeer verwehrt.
Lairig Nan Lunn Road
Südauffahrt aus dem Glen Lochay
3,7 km / 290 Hm Highlands, Grampian Mountains
22.11.2022, AP:
Das Allerschönste an dieser Seite der Lairig Nan Lunn Road ist eigentlich die Anfahrt durch das Glen Lochay. Von knapp außerhalb von Killin am Loch Tay (hübsches Städtchen) führt eine single road durch das Tal, vorbei an Weilern, kurzen Waldstücken, kleinen Feldern, fast immer in Sichtweite des River Lochay, immer weiter weg vom Rest der Welt. Diese asphaltierte Piste endet kurz hinter der Farm Kenknock. Nach Norden biegt dort scharf die LNL Road weg.
Die Straße ist von Beginn an steil, allerdings darf man schon nach wenigen Metern verschnaufen. Nicht etwa wegen eines Flachstücks, sondern weil ein verschlossenes Viehgatter den Weg absperrt. Gatter öffnen, Rad durchschieben und Gatter schließen gestalten sich etwas schwierig, weil der Untergrund am Durchgang siffig ist und man beide Hände braucht, um das Gatter zu bedienen.
Hinter dem Gatter schlängelt sich die Straße mit mehr als 10% Steigung den Hang hinauf. Von der wunderbaren Umgegend bekommt man leider nicht viel mit, es geht darum, den Schlaglöchern auszuweichen und in den Schotterpassagen nicht abzuschmieren.
Refugi de la Casanova Casanova de les Garrigues
Ostauffahrt von Nähe Cercs
5,9 km / 475 Hm Pyrenäen, Vorpyrenäen, Katalonien
10.11.2022, AP:
Der Startpunkt liegt an einer Abfahrt der C-16 südlich von Cercs. Die Straße ist nicht durchgehend asphaltiert, auf eine kurze Rampe folgt ein entspannendes Flackstück, das in einen nervigen Betonabschnitt mündet, der in keinem guten Zustand ist. Zum Glück ist dieser Abschnitt nur etwa einen halben Kilometer lang. Danach ist die Asphaltqualität relativ gut bis oben hin, wobei einzelne steile Rampen mit Beton versehen sind. Nach dem ersten Betonabschnitt ist der Anstieg zunächst eher unregelmäßig, mit Steigungsmaxima um 13% und kurzen Flachstücken, und verläuft größtenteils im Bergwald. Die letzten zwei Kilometer sind etwas regelmäßiger, weil es keine Flachstücke mehr gibt, bevor man das offene Almgelände unterhalb des refugi erreicht. Dort flacht die Straße auf den letzten Metern ab.
Duke's Pass
Highlands, Grampian Mountains
07.11.2022, AP:
Mit einer Höhe von unter 240m bleibt der Duke's Pass sogar in der eher niedrigen Passwelt Großbritanniens unter ferner liefen. Was ihm an Statur fehlt, macht er allerdings durch Landschaft wett. Die Paßstraße zwischen Aberfoyle im Süden und dem Loch Achray im Norden führt durch eine äußerst reizvolle Gegend, die allgemein unter dem Namen Trossachs bekannt ist und mit üppiger Vegetation, schroffen Hügelkuppen und verwunschenen Seen glänzt.
Die Trossachs bilden den östlichen Teil des Nationalparks Loch Lomond-Trossachs. Der Nationalpark liegt in der Südwestecke der Highlands. Allerdings sehen die Highlands in den Trossachs nicht wirklich so aus, wie man sich im Rest der Welt die Highlands vorstellt, sondern grüner und lieblicher als erwartet. Das hängt natürlich mit dem relativ milden Klima im Vergleich zu, beispielsweise, den Hochlagen der Cairngorms zusammen. Die Trossachs sind ein wahres Paradies für nicht allzu gefährliche Outdoor-Aktivitäten.
Duke's Pass
Südauffahrt von Aberfoyle
4,0 km / 218 Hm Highlands, Grampian Mountains
27.10.2022, AP:
Der Abzweig zum Duke's Pass liegt im Zentrum von Aberfoyle, einem recht touristischen Städtchen, gegenüber von einem Supermarkt. Geradeaus führt dort übrigens eine Straße, bzw. später eher eine asphaltierte Piste, vorbei an drei Seen zum Weiler Inversnaid am Loch Lomond (die einzige Stelle am oberen Ostufer des Sees, die auf Straße zu erreichen ist). Bestimmt eine nette Strecke, um den Nationalpark per Pedale zu erkunden.
Die erste Hälfte des Anstiegs zum Duke's Pass ist bisweilen etwas steiler, mit weitgezogenen Serpentinen in einem offenen Laubwald (Teil des Queen Elizabeth Forest Park). Später macht der Wald typisch britischem Hochland mit felsigen Hügelkuppen links und rechts Platz. Die Straße verläuft auf dieser zweiten Hälfte dann eher wellig durch die Landschaft. Bei der ziemlich breiten Zufahrt zum Three Lochs Forest Drive sieht man die Passhöhe schon ein paar Meter voraus. Vom Pass aus hat man dann einen schönen Blick in die Highlands im Norden.
Crow Road
Nordauffahrt von Nähe Fintry
5,7 km / 222 Hm Campsie Fells
06.10.2022, AP:
Den Startpunkt der Auffahrt legen wir östlich von Fintry an die Stelle, an der nach links eine Straße zum Carron Valley Reservoir und weiter durchs hübsche Carron Valley abbiegt. Dort steht auch eine Handvoll cottages links und rechts der Straße. Die Crow Road biegt schnell nach Süden ab und zieht für knapp zwei Kilometer im höheren einstelligen Prozentbereich in die Hügel hinein. Die Landschaft ist offen mit Wiesen und Weiden, auf denen wesentlich mehr Schafe als Bäume herumstehen. Weiter oben wurden Nadelbaumforste angelegt, die sich nach Osten bis zum Reservoir runterziehen, aber die Kuppen der Hügel sind kahl und karg, wie man das von den Britischen Inseln gewohnt ist.
Nach zwei Kilometern Fahrt flacht die Straße zusehends ab und schlängelt sich in den oberen Bereich der Campsie Fells hinein. Die Gegend erinnert nun mehr an eine wellige Hochebene als an eine Hügelkette. Kurz vor der Grenze der beiden council areas passiert man noch ein großes Anwesen, dessen Besitzer die Einsamkeit schätzt, da es ihm im 700-Seelen-Dorf Fintry wohl zu trubelig war.
Crow Road
Campsie Fells
04.10.2022, AP:
Denkt man an Gebirge in Schottland, so kommen einem unweigerlich die Highlands in den Sinn. Wer sich mit erweiterten Ortskenntnissen brüstet, dem sollten auch die Southern Uplands an der Grenze zu England ein Begriff sein. Der hier vorgestellte Übergang liegt, überraschenderweise, weder in dem einen noch dem anderen Gebirge. Tatsächlich hat Schottland im zentralen Dreieck zwischen Edinburgh, Stirling und Glasgow kleine Bergketten, die für sich alleine stehen und keinem anderen Gebirge zugeordnet werden. Eins davon sind die Campsie Fells zwischen Glasgow und Stirling, über welche die Crow Road führt.
Der höchste Berg der Campsie Fells ist der 578m hohe Earl's Seat. Von der Landschaft her erinnern die Campsie Fells stark an manche Gebiete der Pennines, am meisten natürlich an deren nördlichen Teil, der in der Luftlinie nicht allzu weit entfernt ist. Die Hügelkette ist überschaubar groß, nämlich nur knapp 30km lang. Zwei Straßen führen in Süd-Nord-Richtung durch die Fells, die beide als echte Pässe gesehen werden können.
Col de Palomère Coll de Palomera
Südauffahrt von Amélie-les-Bains/Palalda
32,6 km / 970 Hm Pyrenäen, Occitanie
21.09.2022, AP:
Zwei Drittel der Strecke sind nichts anderes als die Südanfahrt zum Col Xatard. Hinter dem Xatard fällt die Straße einige Kilometer ab in die Schlucht des Boulés. Von dort an sind es noch etwas mehr als sieben Kilometer bis zum Paß. Zunächst geht es dabei durch den Wald mäßig ansteigend bis zum Bergdorf La Bastide. Hinter La Bastide zieht die Steigung etwas an und der Wald öffnet sich. Auf diesen letzten Kilometern bieten sich feine Ausblicke auf den Canigou und seine Ausläufer, sowie eine grandiose Aussicht zum Golfe du Lion.
Col de Palomère Coll de Palomera
Pyrenäen, Occitanie
16.09.2022, AP:
Begutacht man die Pyrenäen von Osten, dann ist das Massiv des Canigou (oder Canigó auf Katalanisch) das erste gewaltige Aufbäumen der Gebirgskette. So prominent ragt das Massiv über dem Roussillon empor, daß man den Canigou bis in die frühe Neuzeit für den höchsten Berg der Pyrenäen hielt. Eine klare optische Täuschung natürlich, denn auf den Pic d'Aneto fehlen ungefähr 700m Höhe. In der katalanischen Kultur, die - noch - ein Standbein im Roussillon hat, ist der Canigou präsent, nicht zuletzt durch den Festakt Flama del Canigó, bei dem man in der Nacht zur Sommersonnenwende (Nit de Sant Joan) ein Feuer auf dem Gipfel entzündet und von dort aus Fackeln ins Tiefland bringt.
Begrenzt wird das Massiv des Canigou nach Norden vom Tal der Tet und nach Süden vom Tal des Tech. Im Westen geht das Massiv über in den Pyrenäenhauptkamm, der schon bald mit dem Puigmal an der 3000m-Marke kratzt. Nach Osten hin flacht das Massiv in Richtung Perpignan hin ab.
Ermita de la Mare de Déu de Pallerols
Sackgasse von La Sénia
6,1 km / 412 Hm Sistema Ibérico, Ports de Tortosa-Beseit, Katalonien
09.09.2022, AP:
Die Auffahrt beginnt an einem Kreisel am oberen Ende von La Sénia, wo ein Schild auf Pallerols hinweist. Die einzige Unklarheit bezüglich des Wegs zur ermita ergibt sich ein paar hundert Meter hinter dem Kreisel, wo sich die Straße gabelt. Obwohl es so aussieht, als böge der Hauptweg nach links, hält man sich dort rechts. Danach sollte man keine Probleme mehr haben, die ermita zu finden, denn am nächsten Knackpunkt, einer Dreiweggabelung, ist sie wieder ausgeschildert.
Die Qualität des Straßenbelags ist - Stand Ende 2021 - durchaus brauchbar. Im Detail: ziemlich gut im unteren Teil, etwas rau und holprig nach hinten raus. Das einzige Problem sind große Betonabwasserrinnen (insgesamt 8, glaube ich) auf dem dritten Kilometer, die auf der Abfahrt zu ständigem Abgebremse zwingen.
Steigungstechnisch präsentiert sich die Straße zunächst etwas wellig, plus einer kurzen Abfahrt. Die Landschaft ist geprägt von Olivenhainen, die von niedrigen Steinmauern umfasst sind.