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1699 Befahrungen von 1175 verschiedenen Auffahrten an 1010 verschiedenen Pässen.
Belvédère Sainte Marguerite
Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
18.01.2024, Cinz:
Da Reverend erwähnt das knapp 1000 m hohe Bergmassiv Sainte Marguerite in seiner Beschreibung von Oubreyts, dem südlich davon liegenden Übergang von Vals-les-Bains im Tal der Volane nach Pont de Veyrières im Tal der Fontaulière. Als Stichstrasse lässt sie sich mit dem Rennrad auch erfahren, ein Abstecher, den man sich bei guter Fernsicht nicht entgehen lassen sollte.
Monte Erice
Sizilien
15.01.2024, Cinz:
Der Monte Erice thront im nordwestlichen Eck Siziliens über der Stadt Trapani. Auf seinem Gipfel wachte in der Antike eine punische Zitadelle. Im Mittelalter errichteten an gleicher Stelle die Normannen eine Stadt mit Kastell, Kirche und Stadtmauern, welche noch weitgehend erhalten sind und heute ein beliebtes Ausflugsziel bilden. Die Vorstellung fällt deshalb schwer, dass das Städtchen, das Besuchern heute als putziger Touristenort entgegentritt, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Mafiahochburg berüchtigt und 1985 Schauplatz eines blutigen Autobombenanschlags war.
Mit rennradtauglichen Strassen erschlossen ist der Gipfel von drei Seiten: von Westen durch den Hang, in dem auch die Seilbahn Trapani - Erice hochsteigt, von Osten über den Ort Valderice, der auf dem letzten Rücken der die Nordküste prägenden Monti Trapani liegt, und über ein kleines, für Busse und LKWs nicht befahrbares Sträßchen, das im Südwesten von der Schnellstrasse SS187 abzweigt.
Col de Pratazanier
Zentralmassiv, Cevennen, Auvergne-Rhône-Alpes
12.11.2023, Cinz:
Der Col de Pratazanier liegt an der D301, welche von der D19 im Hochland der Monts d’Ardèche aus dem abgelegenen Flecken Borne in der Schlucht des gleichnamigen Flusses erschliesst. Von Nordwesten her ist das Pässchen kaum der Beschreibung wert, stellt es doch nicht viel mehr dar als eine Delle im Hügelzug über dem Tal der Masméjean. Die landschaftlich spektakuläre, wilde und sportlich ambitioniertere Seite zeigt es aus dem Talkessel von der Brücke her, wohin die D301 nach der Passhöhe 370 Höhenmeter abfällt. Von dort gibt es auf dem Rad nur auf der gegenüberliegenden Talseite ein Entrinnen, wo das Strässchen fast ebenso viele Höhenmeter zum Col de Toutes Aures hochklettert. Der Canyon ist flussaufwärts über ein kurzes Stück unwegsam felsig, wild und verwinkelt und fahrbar nicht erschlossen. Auf der Karte sieht man, dass die Borne im lieblichen Oberlauf nur gut 6 Kilometer weit weg am Col de la Croix du Bauzon entspringt.
Montagne de Chabre
Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
11.04.2022, Cinz:
Montagne de Chabre heißt die Kette, die sich vom Col Saint Jean bis zum breiten Talkessel des Buëch und der Durance erstreckt. Ein asphaltiertes Sträßchen erreicht den Grat nahe dessen östlichem Ende und eröffnet am Schluss ein grandioses Panorama auf die Drôme im Westen und die Südalpen im Osten. Die Anfahrt erfolgt von der Südseite her und bietet im unteren Teil zwei Einstiegsmöglichkeiten, je eine am unteren (Variante mit der offiziellen Ausschilderung) und oberen Ende (Variante der Auffahrtsbeschreibung) des Gorges de la Méouge. Egal, welche man wählt: Die Fahrt durch die Schlucht sollte man in seiner Tourenplanung auf jeden Fall mitberücksichtigen.
Gemäß des Conseil Général des Départements Hautes-Alpes befindet man sich am Ende des ausgeschilderten und asphaltierten Teils zur Montagne de Chabre auf 1238 m Höhe, gemäß Karte und Navi könnten es gut 1250 m sein.
Montagne de Chabre
Südwestauffahrt ab D942 (oberes Ende des Gorges)
9,5 km / 640 Hm Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
11.04.2022, Cinz:
Den oberen Einstiegspunkt zur Montagne de Chabre erreicht man von Westen (z. B. vom Col de Macuègne oder Col Saint-Jean) kommend zwei Kilometer nach Barret-sur-Méouge, wo auf dem Dorfplatz praktischerweise ein Brunnen zum Auffüllen der Bidons steht. Der Aufstieg erfolgt zwar weitgehend durch Wald, die gesamte Flanke ist aber gegen Süden ausgerichtet und bis zum Gipfel findet man keine weiteren Wasserstellen. Die Abzweigung befindet sich in einer Rechtskurve der D 942 zwanzig Meter nach dem braunen Schild Gorges de la Méouge.
Das namen- und nummernlose Sträßchen geht eher ruppig zur Sache. Nach vielen Kilometern mit meist leichtem Gefälle bis zum Einstieg geht es nun abrupt mit knapp zweistelligen Werten los. Die Qualität des Belags ist auf den ersten drei Kilometern mäßig und mit Split ausgebessert. In lichtem Kiefernwald überquert man bald eine Kuppe, dahinter gibt man dreißig Höhenmeter wieder her, bevor man das Sträßchen erreicht, welches vom unteren Ende der Gorges de la Méouge kommend die Montagne de Chabre erschließt.
Montagne de Bergiès
Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
24.01.2022, Cinz:
Die Montagne de Bergiès befindet sich Luftlinie 2,5 Kilometer nördlich des Col de Macuègne und kann mit dem Rennrad auch nur von diesem aus erreicht werden. Der Abstecher nach dem Aufstieg von Séderon oder Montbrun-les-Bains lohnt sich: Der Gipfel bietet tagsüber ein grandioses 360-Grad-Panorama vom Mont Ventoux über die Drôme Provençale, das Écrins-Massiv bis zu den Südausläufern des Alpenbogens. Nachts erweitert das (auf Reservation geöffnete) Observatorium den Blick in die Tiefen des Himmels.Die Montagne de Bergiès ist an schönen Tagen aber auch bei Gleitschirmfliegern als Startplatz beliebt. Der Verkehr auf dem schmalen Sträßchen geht mehrheitlich auf die Kappe der Fahrzeuge, die diese hochchauffieren. Die Aufwinde an der Montagne de Bergiès kommen aber nicht nur den Gleitschirmen gelegen. 1996 wurden in der Drôme Geier wiederangesiedelt. 200 Exemplare, darunter auch die mächtigen Mönchsgeier mit bis zu drei Metern Spannweite, segeln mittlerweile über den Felswänden des Départements.
Montagne de Bergiès
Südauffahrt vom Col de Macuègne
4,6 km / 297 Hm Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
24.01.2022, Cinz:
Die Abzweigung zur Montagne de Bergiès befindet sich wenige Meter von der Passhöhe des Col de Macuègne entfernt in Richtung Séderon. Ein kleines Schild zeigt an, wo es in Richtung Site de Vol Libre Bergiès geht. Das Sträßchen ist von Beginn an eher schmal, Kreuzen mit Fahrzeugen (v. a. den Kleinbussen, mit denen sich die Gleitschirmpilot*innen hochfahren lassen) teilweise schwierig, zumal der grobkörnige Asphalt immer wieder mit Teer und Split geflickt wurde. Nach einem Kilometer schwingt sich die Route de Bergiès über eine Geländenase und man erblickt auf der anderen Seite des Talkessels hoch über einer Felswand die Kuppeln des Observatoriums. Auf dem zweiten Kilometer verschwindet das Sträßchen kurz in niedrigem Mischwald, auf dem Rest der Strecke durchkurvt es magere, steinige Bergweiden mit genügsamem Buschwerk. Die Anstiege sind bis über die Hälfte der Distanz unrhythmisch, aber nie steil, zum Schluss hin werden sie gleichmäßiger und kurz zweistellig.
Col de Rossas
Alpen, Diois, Auvergne-Rhône-Alpes
21.01.2022, Cinz:
Den Col de Rossas kann man eigentlich nicht ohne den Col du Fays nennen, denn beide haben nur eine Auffahrt, die sich zu beschreiben lohnt: Beim Col du Fays (1051 m) ist es die West-, beim Col de Rossas (1115 m) die Ostauffahrt. Verbunden sind die beiden durch die Hochebene von Saint-Didier-en-Diois mit seiner kleinen Geländemulde, sodass sich das Höhenprofil der beiden Pässe wie der Schnitt durch einen leicht schief geratenen Teller präsentiert. Der Einfachheit halber sei für quäldich dieses Profil nach dem höheren Pass, dem Col de Rossas, benannt. Entlang der Straße sind beide Aufstiegsseiten mit den bekannten, französischen Passschildern separat gekennzeichnet.
Es ist die D 106, die Establet an der D 61 (Südauffahrt zum Col du Prémol) im Westen, mit Valdrôme, bzw. der Abzweigung D 306/D 106, im Osten verbindet. Dieser Ort bildet zugleich den Startpunkt zur Westauffahrt zum Col de Carabes, womit bereits angedeutet ist, dass sich der Col du Prémol und der Col de Carabes über den Col de Rossas aufs Schönste verbinden lassen.
Col de Rossas
Westauffahrt von der D61 südlich von Establet
10,7 km / 391 Hm Alpen, Diois, Auvergne-Rhône-Alpes
21.01.2022, Cinz:
Wenige Meter hinter der Abzweigung der D 106 von der D 61 (ausgeschildert nach Valdrôme und Saint-Didier-en-Diois) steht die Infotafel zum Col du Fays, dem Ende des Anstiegs zum Hochplateau von Saint-Didier-en-Diois. 5 Kilometer und 300 Höhenmeter, im Schnitt also 6 %, werden dafür angegeben. Diese werden über die ganze Strecke hinweg mit nur geringen Abweichungen auch eingehalten.
Auf dem ersten halben Kilometer säumen noch Weiden und letzte alleinstehende Häuser das Sträßchen, bevor sich dieses oberhalb des Bachs liegend rechter Hand den Hang entlang in ein waldiges Tal schlängelt. Niedriger Kiefernwald, ab und zu ein paar Buchen oder Eichen bilden von hier an die Kulissen. Nach 2 und 3,5 Kilometern unterbrechen zwei Serpentinenpaare das lauschige Geschlängel, bevor die D 106 auf eine Kuppe und in einen neuen Talkessel gelangt.
Das Passschild des Col du Fays befindet sich hier, markiert aber nicht den Kulminationspunkt des Aufstiegs. Der erste Rand im kopfstehenden Tellerprofil folgt einen halben Kilometer später, wo sich das Sträßchen sanft zu neigen beginnt, um eine Hügelkuppe schwingt und bald das offene Hochland von Saint-Didier-en-Diois erreicht.
Col du Sapet
Südwestauffahrt von Saint-Julien-d'Arpaon
7,8 km / 470 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
02.01.2022, Cinz:
Die Abzweigung von der Durchgangsstraße N 106 zum Col du Sapet ist gut sichtbar vor der kleinen Brücke über die Mimente angebracht. Gleich dahinter findet sich die Infotafel mit den Kennzahlen des Aufstiegs (die Dénivelé, die Höhenmeter, sind mit 418 m allerdings zu knapp angegeben). Auf dem ersten Kilometer passiert noch wenig. Die D 20 – sie muss vor langer Zeit in den Cevennen eine wichtige Süd-Nord-Transversale gewesen sein, dass sie eine so tiefe Nummer zugewiesen bekam – schlängelt sich talabwärts um die Höfe am Dorfrand von Saint-Julien-dArpaon, bevor sie in den Hang einsteigt.
Abgesehen von kleinen Buckeln und einem kurzen flacheren Abschnitt im Mittelteil verläuft sie ab da regelmäßig mit 6 bis 7 % bergauf. Das Sträßchen ist schmal, zum Kreuzen von zwei Motorfahrzeugen reicht es nicht, und entsprechend verkehrsarm. In der ersten Streckenhälfte durchquert es offenen Kastanienmischwald, in der zweiten führt es über Weideflächen mit weidenden Pferden.
Col du Sapet
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
02.01.2022, Cinz:
Der Col du Sapet verbindet wenige Kilometer oberhalb deren Zusammenfluss die Täler der Mimente und des Tarn, bzw. mit der D 20 die Orte Saint-Julien-d'Arpaon im Süden mit Le Pont-de-Montvert im Norden. Verkehrstechnisch hat der Pass heute keine Bedeutung mehr, denn untenrum geht es einiges schneller. Obenrum ist aber fraglos schöner, weitgehend verkehrsfrei obendrein. Der Asphalt ist auf der Südauffahrt eher holprig, hinunter nach Le Pont-de-Montvert wesentlich besser. Als Anstieg bietet die Süd- (470 Höhenmeter auf 7,8 Kilometern) mehr Knabberspaß als die Nordseite (220 Höhenmeter auf 11,7 Kilometern), die dafür mit viel kurvigem Flow im Wald Freude macht.
Bois de Cuze
Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
18.12.2021, Cinz:
Paelzmanns Beschreibung ist keine Übertreibung, das Ardèchois ist ein Pässemekka! Er nennt als Beispiele den Col du Moucheyres, den Col de Juvinas, den Col d'Aizac und den Col du Montivernoux. Der Bois de Cuze ist unweit davon ein weiteres lohnendes Ziel in den Monts du Vivarais. Zur Ehre als Col bezeichnet zu werden, hat er es nicht geschafft, auch ein Schild auf dem Kulminationspunkt sucht man vergeblich. Zu Unrecht einerseits, überragt er den aus demselben Tal hinausführenden Col du Moucheyres doch bei weitem, verständlich anderseits, denn sein Kulminationspunkt ist kaum auszumachen, liegt mitten im Wald und Abfahrt auf der Nordseite gibt es auch keine nennenswerte. Geologisch gesehen sitzt er an der südöstlichen Hochlandkante des Zentralmassivs, in der Nähe von Loire-Quelle und Buckeln unverkennbar vulkanischen Ursprungs. Der Übergang liegt an der verkehrsarmen, aber gut unterhaltenen D 354, welche Freyssenet im Süden mit Lachamp-Raphaël im Norden verbindet.
Bois de Cuze
Südauffahrt von Freyssenet
12,1 km / 588 Hm Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
18.12.2021, Cinz:
Die Beschreibung der Südauffahrt zum Bois de Cuze beginnt an demselben Ort wie die von Paelzman zur Ostauffahrt des Col du Moucheyres, und zwar an der Abzweigung der D 354 von der D 254 kurz oberhalb des Fleckens Freyssenet.
Mit gemütlichen fünf bis sieben Steigungsprozenten schlängelt sich das Sträßchen in den oberen Talkessel der Besorgues. Meist verläuft es in niedrigem Mischwald, steilere Flanken durchquert es auf in den Felsen gehauenen Passagen, in flacheren sind Reste von vor langer Zeit mit Terrassen landwirtschaftlich nutzbar gemachtem Land auszumachen. Man fährt an zerfallenden Steinhäusern vorbei und an solchen, die demselben Schicksal durch Umbau zu Ferienhäusern entgingen.
Nach der Überquerung des Bachs gewinnt man in drei lauschig-kurvigen Traversen rasch an Höhe und Ausblick auf das Tal. Nach sieben Kilometern folgt die letzte Spitzkehre, wenig später erreicht die D 354 offenes Gelände und die Steigung geht deutlich zurück. Das Panorama weitet sich, eine Éolienne zeigt an, dass der Hügelkamm nicht fern sein kann und der Rocher de Cheylard am Horizont, dass das Hochland mit den alten Vulkandomen (hier Sucs genannt) naht.
Col de Serre Larobe
Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
23.04.2021, Cinz:
Der Col de Serre Larobe gehört mit dem Col de Flachière, dem Col des Tourettes und dem Col de Pommerol zu den kleinen aber feinen Übergängen im Ostteil des Parc naturel régional Baronnies Provencales, welche sich untereinander zu ebensolchen Rundtouren kombinieren lassen. Lokale Radsportbegeisterte haben sie zu einer knackigen und sehr lohnenden Boucle aneinandergereiht. In Süd-Nord-Richtung verbindet der Col de Serre Larobe den auf der Sonnseite von Weiden, auf der Schattseite von Wald geprägten Höhenzug L’Épine mit Montjay. Die Aufstiege sind beidseits sowohl in Höhenmetern als auch Steigungsprozenten keine Schwergewichte, gemessen in Genusssternen aber sehr empfehlenswert.
Col de Serre Larobe
Südauffahrt von Montjay
5,7 km / 233 Hm Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
23.04.2021, Cinz:
An der (einzigen) Kreuzung, wo sich auch der Dorfbrunnen zum Auffüllen der Bidons befindet, biegen wir in Montjay auf die D 226 in Richtung Vaucluse und LÉpine ein. Das Sträßchen folgt dem erst engeren, später sich weitenden Talgrund mit unterschiedlichen Steigungsprozenten. Steiler als sieben Prozent wird es nicht. Die weitgesteckten Serpentinen öffnen rückwärts den Ausblick in Richtung Montage de Chabre und Montagne de la Clavelière.
Nach dem Weiler Vaucluse rollt man über wellige zwei Kilometer erst über Weiden, dann eine waldige Rampe bei fünf Prozent bis zur Passhöhe hin. Dort zeigt sich nun in Richtung Norden das Panorama der auf bis über 1700 m Höhe aufragende Kette hinter LÉpine.
Col de Flachière
Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.03.2021, Cinz:
Der Col de Flachière verbindet im Parc naturel régional Baronnies Provençales die Täler der Eygues, die westwärts der Rhone zufließt, und der Blaisance, die ostwärts den Umweg über die Durance nimmt. Außer dem Viehhändler, ein paar Urlaubern und Sternguckern (die Nächte sind hier tiefschwarz) sucht kaum jemand den Weg in diese Gegend. Sehr lohnend ist sie aber – oder genau deshalb – auch für RennradfahrerInnen, die Abgeschiedenheit schätzen und sich von Asphalt in nicht durchgängiger Spannteppichqualität nicht abschrecken lassen.
Sportlich stellt der Col de Flachière keine nennenswerten Ansprüche. Einen Eintrag bei quäldich verdient er aber dennoch, da er sich mit dem Col de Serre Larobe, dem Col des Tourettes zu der wunderschönen Schlaufe Autour du Rosanais kombinieren lässt.
Col de Flachière
Nordwestauffahrt von Saint-André-de-Rosans
6,9 km / 180 Hm Alpen, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.03.2021, Cinz:
Man könnte für die Anfahrt denselben Ausgangspunkt, Verclause, nehmen, wie in der Westauffahrt zum Col du Reychasset beschrieben oder auch, dem Verlauf des Eygues-Tal folgend, die Abzweigung der D 425 von der D 116 in dessen unterem Streckenteil. Auf dem Straßenschild steht Saint-André-de-Rosans angeschrieben, welches wir nach fünf Kilometern lauschiger Fahrt auf einem ebensolchen, durch Wald und Weiden sanft ansteigenden Sträßchen erreichen. Genauso gut könnten wir Saint-André natürlich auch von der Hauptverbindungsstraße D 994 im Norden kommend über die D 949 erreichen.
Saint-André-de-Rosans zählte Mitte des 19. Jahrhunderts 700 Menschen, heute leben noch 150 Seelen dort (vier pro km²…) von Viehzucht, dem Anbau von Gewürz-, Aroma-, Heil- und Arzneipflanzen. Die romanische Kirche aus dem 10. Jahrhundert wurde während der Religionskriege zerstört, blieb aber als Ruine mit denkmalgeschützten Mosaiken und Friesen erhalten.
Col des Tourettes
Alpen, Diois, Provence-Alpes-Côte d'Azur
28.02.2021, Cinz:
Im nordöstlichen Randgebiet des Parc naturel régional Baronnies Provencales, im Département des Hautes-Alpes, verbindet der Col des Tourettes über die D 26 das Tal der Blême mit demjenigen der Oule. Im Vergleich zum nahegelegenen Col de Serre Larobe nehmen sich seine Auffahrten fast sportlich aus: Um acht Steigungsprozente können über den Großteil der Südseite und fünf bis acht Prozent im Schlussteil von Norden her erklettert werden.
Von den vier Pässen auf der Autour du Rosanais genannten Runde über Col de Pommerol, Col des Tourettes, Col de Serre Larobe und Col de Flachière ist er der höchste und bietet entsprechend viel Aussicht auf das umliegende Hinterland der Haute-Alpes und der Drôme. Die fast vollständige Abwesenheit von Verkehr ist allen vier Pässen der boucle gemein.
Col des Tourettes
Südostauffahrt vom Col de la Saulce
3,2 km / 250 Hm Alpen, Diois, Provence-Alpes-Côte d'Azur
28.02.2021, Cinz:
Zweihundert Meter östlich der Passhöhe des Col de la Saulce, auf der unscheinbaren und in ihrem Verlauf sehr unübersichtlichen Wasserscheide zwischen Rhone und Durance, beginnt die Südostauffahrt zum Col des Tourettes. Die D 26 zweigt dort rechtwinklig von der D 994 ab, angeschrieben sind Montmorin, La Motte Chalancon und der Col de Tourettes selbst.
Die Passhöhe ist von der Abzweigung und den ersten im Weideland liegenden Kurvenfolgen aus bereits zu erkennen. In der Falllinie des Hangverlaufs erst fast flach beginnend, zieht die Straße bald überraschend an und behält die sieben bis acht Steigungsprozente bis oben bei. Zwei Spitzkehren im oberen, offenwaldigen Abschnitt geben Ausblick auf das Panorama in Richtung Süden.
Col d'Araud
Alpen, Dauphiné, Westliche Provenzalische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
17.01.2020, Cinz:
Der Col d’Araud findet sich am oberen Ende von zwei kleinen Seitentälern der Méouge, dem Fluss, der in West-Ost-Richtung vom Col de Macuègne her, dem Tal der Durance entgegenfließt. Die Westauffahrt zweigt (talabwärts gesehen) zweieinhalb Kilometer nachdem die D 170 gegen Norden zum Col Saint-Jean wegging, ab, die Nordauffahrt knapp sechs Kilometer vor dem Anfang der Méouge-Schlucht. Verkehrstechnisch ist er weitgehend bedeutungslos, d.h. verkehrsfrei, erschließt er doch nur Éourres, eine Handvoll verstreuter Häuser am Nordhang der Jabron-Kette. Nicht zuletzt deshalb ist er als Variante zum Haupttal bei den einheimischen Radsportfreunden sehr beliebt. Bezüglich Höhenmetern gehört er zu den kleinen Buckeln, aber er lässt sich, vom Tal des Buëch oder der Durance herkommend, zusammen mit der Gorge de la Méouge und dem Col Saint-Jean zu einer schönen Schlaufe um die Montagne de Chabre kombinieren.