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606 Befahrungen von 606 verschiedenen Auffahrten an 549 verschiedenen Pässen.
Valico di Taglio Grosso Serra d‘Ivrea
Piemont
09.01.2025, Droopy:
Die Serra d’Ivrea ist laut Wikipedia die größte Moränenformation Europas, entstanden als linke (östliche) Seitenmoräne des aus dem Aostatal kommenden Dora Baltea-Gletschers. Dieser Höhenzug wird von zwei Passstraßen gequert. Neben dem Croce Serra bei Andrate handelt es sich beim Valico di Taglio Grosso um den zweiten, niedriger gelegenen Übergang über den Kamm, an dem man die Provinzgrenze zwischen Turin und Biella kreuzt. Er ist aber deswegen keinesfalls uninteressanter, sondern eher im Gegenteil. Obwohl als Hauptstraßenverbindung kartiert, ist die Strecke nicht übermäßig befahren. Beidseitig laden entspannte Steigungsprozente und schöne Kurven zum entspannten Pedalieren ein.
Zumindest der Giro macht es sich einfach und benennt diesen Sattel nach dem ganzen Höhenzug einfach Serra d'Ivrea. Der Anstieg bietet sich beispielsweise von oder zur Galleria Rosazza fahrend an. Auch in den Pässen des Aostatals oder in den Höhenstraßen des grajischen Alpensaums in Richtung Colle del Nivolet (Nonani, Castelnuovo Nigra, Pian del Lupo) liegen lohende Anschlüsse.
Basilica di Superga Superga
Colline del Po, Piemont
22.12.2024, Droopy:
Es mag hundert höhere Gipfel geben, der Anstieg zur Basilica di Superga gehört aber sowohl radsportlich als auch historisch zu den absoluten Top 10 im Piemont. Ähnlich wie in Bologna, wo der Hausberg mit dem Madonna di San Luca ein Gipfelziel und ein berühmtes Eintagesrennen zusammenbringt (Giro dell‘Emilia), so kann sich der Hausberg von Turin jederzeit damit messen.
Auf dem Gipfel steht ein Meisterwerk des Barocks, dessen 75m hohe Kuppel dem Petersdom in Rom nachempfunden wurde und den besten Panoramablick auf die Millionenstadt Turin bietet. Das Gotteshaus ist gleichzeitig die Grablege der Herzöge von Savoyen und späteren Könige von Sardinien-Piemont. Traurige Berühmtheit hat die Superga auch für alle eingefleischten Turiner Fußballfans, denn 1949 zerschellte an der Stützmauer eines Erdwalls auf der Rückseite der Basilika von Superga der Charterflieger des AC Turin. Der Club war seit den frühen 40er Jahren nicht nur der führende Verein in Turin sondern galt als bester Fußballverein Italiens, Spitzname „ Il Grande Torino“ Neben 18 Spielern, darunter zahlreiche Nationalspieler, kamen 3 Trainer sowie Offizielle und Journalisten ums Leben.
Gamle Strynefjellsvegen
Ostanfahrt aus Grotli
11,2 km / 239 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland, Innlandet
17.03.2024, Droopy:
Grotli und sein Hotel stehen direkt an der Kreuzung zwischen Gamle Strynefjellsvegen und Geirangervegen am Riksvei 15. Wir befinden uns bereits auf 900 Höhenmeter und damit in dieser Region jenseits der Baumgrenze, ein paar Krüppelgewächse ausgenommen. Die Schotterstrecke beginnt bereits direkt hinter dem Seeabschnitt. Kurvenreich und nur leicht ansteigend geht es Meter für Meter tiefer in die Hochebene hinein. Keine nennenswerte Schwierigkeit. Im unteren Teil liegt der Schnee noch an den Bergflanken und die Straße mäandert lange am See Heillstugivatnet entlang, der bereits frei vom Eis ist, nicht zu vergleichen mit dem höher gelegenen Langevatnet.
Die Schotterstrecke ist vergleichbar mit den weißen Straßen der Toskana, lediglich liegen auf dem norwegischen Untergrund mehr Steinchen in und neben den Fahrspuren, was eine umsichtige Fahrweise erfordert. Gegebenenfalls ist dies im August oder September etwas besser, wenn Camper und Fahrzeuge die Kiesel etwas „eingefahren“ haben.
Gamle Strynefjellsvegen
Westanfahrt aus Hjelle (Seeufer)
27,2 km / 1120 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland, Innlandet
15.03.2024, Droopy:
Wir starten im Sommer und enden im Winter. Doch der Reihe nach: Die eindrucksvolle Westrampe lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen. Eine breite serpentinenreiche Hauptstraße (Riksvei 15), einen schmalen Serpentinenteil bis zum Stryn Sommerski und einen flachen geschotterten Restanstieg bis zum Markierungsstein für den Passübergang.
Los geht es am Seeufer in Hjelle, die Zufahrtsstraße bringt uns nach wenigen hundert Metern bereits auf dem Riksvegen 15, dessen Asphaltband an der Einmündung aus einem dunklen Tunnelloch hervortritt. Der Verkehr ist überschaubar, nichts desto trotz eher rechts halten, denn es ist auch Reisebus- und Schwerverkehr dabei. Tip: Auf dem langen Geradeausstück ist links noch ein kleiner Supermarkt mit Tankstelle – die einzige Versorgungsmöglichkeit auf der gesamten Strecke bis oben zum Imbiss im Sommerskicenter (Öffnungszeiten beachten).
Anschließend geht es bereits in den ersten Serpentinenhang hinein.
Fløyen Mount Fløyen
Anfahrt ab Talstation Fløibanen
3,4 km / 309 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland
04.03.2024, Droopy:
Bei einem ersten Blick auf die Karte scheint das Straßengewirr der Stadt Bergen recht unübersichtlich. Das klärt sich jedoch schnell bei einem Vor-Ort-Besuch. Direkt vom Hanseviertel die breite Kopfsteinpflasterstraße bergwärts zur Talstation der Fløibanen nehmen und schon geht’s los. Links davon beginnt unser Weg auf einer serpentinenreichen Anliegerstraße. Alles weitere ergibt sich fast von selbst. 10% sollen es hier unten laut Roadbook sein.
Einige Fußgänger, die nicht mit der Standseilbahn fahren, sind ebenfalls unterwegs, können aber auch hier und dort per Treppe abkürzen. Wir fahren den Berg zwar nicht alleine aufwärts aber es stört auch nicht, wahrscheinlich kommt es auf die Tageszeit und den Wochentag an. Nach dem Serpentinenstück erreichen wir einen ersten Aussichtspunkt an einem größeren Freiplatz mit Wasserbassin. Ab hier einfach der Ausschilderung folgen. Kehrenreich geht es immerzu weiter, parallel läuft die Strecke der Fløibanen mit.
Filefjell Kongevegen
Ostanfahrt aus Vang
29,0 km / 912 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet
02.03.2024, Droopy:
Diese Beschreibung ist noch offen - Hier kannst du lesen, wie du die Beschreibung beisteuern kannst. quäldich.de lebt von deiner Mithilfe. Vielen Dank!
Filefjell Kongevegen
Westanfahrt aus Laerdal
61,9 km / 1073 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet
29.02.2024, Droopy:
Laerdal liegt an einem Arm des Sognefjords, dem König der Fjorde. Der Name Königsweg geht aber wohl eher auf den königlichen Postverkehr zurück, der zwischen Christiana (Oslo) und Bergen regelmäßig verkehrte. Wer will, fährt die ersten zwanzig Kilometer stumpf die Hauptstraße und trifft nach der ersten Kurve bereits auf die E15, die hier aus dem längsten Straßentunnel der Welt hervortritt (24,5 km). Besser und gemütlicher ist es jedoch bereits ab Laerdal für sieben Kilometer die nebenführende kleinere Parallelstraße zu nutzen. Trifft diese dann auf die E15, rechts abbiegen und ein kurzes Stück zurück gegen die Fahrtrichtung und dann erst links ab auf die andere Seite des Flusses. Das spendiert dann nochmal knapp sieben Kilometer autofreie Fahrt. Gefolgt vom vielleicht unattraktivsten Stück einer insgesamt aber sehr schönen Passfahrt. Bis zum Kilometer 22 geht es durch den enger werdenden Taleinschnitt erstmalig leicht bergwärts auf der breiten Europastraße, bevor uns der erste Tunnel wieder von der Straße auf den alten Kongevegen holt.
Tyin Tyinsee
Südauffahrt von Tyinkrysset
11,3 km / 289 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet
12.02.2024, Droopy:
Die Südostseite des Anstiegs zum Tyin-See ist die höhenmeterärmere und kürzere Variante. Der Abzweig erfolgt etwa bei 870 Meter Seehöhe von der Filefjell-Route. Wer aus Osten kommend anfährt, muss kurz vor dem langen Fillefjellstunnel links raus, aus Fahrtrichtung Laerdal liegt der Abzweig in einer kurzen Abfahrt, ist aber nicht zu übersehen. Der „reine“ Anstieg besteht nur aus knapp vier Kilometern Wegstrecke und einigen Kurven und ist flüssig weggedrückt. Majestätisch taucht der See plötzlich hinter der Bergkuppe auf. Wir folgen der 53 dann entlang des Bergsees. Die Straße verläuft am Seeufer nur noch leicht wellig bergan, es geht in homöopathischen Dosen über die ein oder andere Kuppe bis zum Kulminationspunkt. In dieser Richtung gefahren wartet der spektakulärste Abschnitt dann ganz am Ende des Weges: die Abfahrt nach Øvre Årdal.
Guggisberg
Alpen, Westschweizer Voralpen, Bern
28.11.2023, Droopy:
Guggisberg ist ein kleines Dorf im südlichsten Zipfel des Kantons Bern. Am Südwesthang des Guggershorns (1283m) gelegen, gilt es dazu als einer der am höchsten gelegen Orte des Schweizer Voralpenlandes. Besonders das Dorfzentrum ist sehenswert. Historische Bauernhäuser, eine hübsche Kirche und eine große alte Eiche zieren den Platz. Dazu kommt der Vreneli-Brunnen. Zurückgehend auf eine alte Geschichte von unglücklicher Liebe ist immerhin ein Schweizer Volkslied daraus erwachsen. Ansonsten liegt der Ort recht abgelegen, der Autor hat ihn als zusätzliche Anfahrt zum Gurnigelpass aus Freiburg kommend mitgenommen. Das passt auch historisch, denn zwischen 1423 bis 1803 teilten sich die Kantone Fribourg und Bern die Herrschaft über die Gemeinde. Andorra auf eidgenössisch. Die Hauptstrecken auf den Berg sind zwei Landstraßen aus Schwarzenburg kommend. Ein dritter Weg kommt aus dem Freiburgischen und markiert den Aufstieg aus dem engen Tal der Sense.
Geirangervegen Djupvasshytta, Dalsnibbapass
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Møre og Romsdal
28.10.2023, Droopy:
Der Geirangervegen ist eine „Nationale Touristenroute“ in Norwegen und verbindet, wie der Name bereits verrät, den am Ende des Geirangerfjords auf Meereshöhe gelegenen Ort Geiranger (Provinz Møre og Romsdal) mit der Kommune Skjak, in der norwegischen Provinz Innlandet. Im weitesten Sinn führt die Strecke dann weiter talwärts bis Lom im Ottadalen. Von Osten kommend wäre die Kreuzung von Grotli, auf bereits rund 900 Metern Seehöhe gelegen, der für dieses Lexikon korrekte Startpunkt. Hier führt eine historische Straßenverbindung über den Gamle Strynefjellvegen. Eine spätere Kreuzung befindet sich zwar noch am östlichen Ende des Gebirgssees Langvatnet, diese Strecke nach Stryn führt aber durch drei für Fahrräder gesperrte Tunnel und ist daher nur für Motorfahrzeuge offen. Der höchste Punkt der Strecke liegt nicht ganz auf der hier gesetzten Passmarke bei der dort gelegenen Djupvasshytta (knapp 1030 Meter ünN), sondern entweder ein paar hundert Meter weiter den Djupvatnet entlang auf einer Höhe von 1038 Metern (dort ist jedenfalls ein Gedenkstein o.ä.
Punct Mormântul Florichii Şirnea, Cheile Dâmbovicioarei, Dambovicioara-Schlucht
Südanfahrt von Podu Dâmboviței durch die Damb
10,1 km / 505 Hm Karpaten, Südkarpaten, Argeș, Brașov
27.09.2023, Droopy:
Am Südzipfel des Nationalparks Piatra Craiului vermittelt das kleine Dorf Podu Dâmboviței am gleichnamigen Flüsschen Dâmbovita ein klein wenig touristische Beschaulichkeit. Wir biegen aus Westen kommend direkt hinter der Brücke scharf links ab und stehen wenig später bereits vor dem unbesetzten Mauthäuschen der Dâmbovicioara-Schlucht. Steile Felswände ziehen uns immer tiefer in die Schlucht, die an der ein oder anderen Engstelle eine klammtypische Kühle versprüht. Das klare Bachwasser rauscht ebenso eindrucksvoll an uns vorbei. Mehr davon bitte – aber der schöne Weg fliegt leider zu schnell vorbei.
Im Hauptort der Talschaft Dâmbovicioara (Merke: hier ist alles nach dem gleichnamigen Bach benannt) wird es dann ernst, die Straße wird deutlich schmaler und zieht direkt steil an.
Gamle Strynefjellsvegen
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland, Innlandet
22.09.2023, Droopy:
Wenn der Sognefjellsveien der ungekrönte König aller norwegischen Passübergänge ist, dann ist der Gamle Strynefjellsvegen die Königin. Besser gesagt die Schneekönigin, denn der Übergang zwischen Hjelle am See Oppstrynsvatnet gelegen und Grotli an der Kreuzung zum Geirangervegen ist nur an 90 Tagen im Jahr befahrbar und ähnelt mit seiner verwunschenen Schnee- und Eislandschaft dem Palast aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Die Wintersperre reicht bis zum 15. Juni und tritt bereits wieder am 15. September in Kraft.
Seit 2009 zählt der Strynefjellsvegen zu den nationalen Touristenrouten und steht damit unter Denkmalschutz. Nicht von ungefähr. Erbaut wurde der Übergang im Zeitraum von 1889 bis 1894, und die aus dieser Zeit typische Straße mit von Hand geschlagenen Kantsteinen aus Granit erinnert eher an Pferdefuhrwerke als an Automobilität. 38 Kilometer misst diese Gesamtstrecke, davon 18 Kilometer auf Schotter – das ist der gesamte Anstieg aus Fahrtrichtung Grotli durch das Hochtal bis fast zum Stryn Sommerskicenter.
Filefjell Kongevegen
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet
25.08.2023, Droopy:
Das Filefjell ist ein Hochtal zwischen den norwegischen Provinzen Vestland und Innlandet. Die Strecke verbindet Vang im Valdres im Osten mit Lærdal im Westen. Historisch wurde der Weg als Kongevegen over Filefjell (Königsweg über das Filefjell) bereits 1793 und damit als erste feste Straße zwischen Ost- und Westnorwegen fertiggestellt. Sie verband die zwei größten Städte des Landes miteinander: Christiania (Oslo) und Bergen. Die Straße ersetzte den alten Saumpfad aus dem Mittelalter und eine Poststraße aus dem 17. Jahrhundert. Heute gilt sie - inzwischen als Europastraße voll ausgebaut - als wintersicherste Ost-West Verbindung.
Für Velofahrer ist die Strecke trotz des hohen Ausbauzustandes der E16 dennoch hoch interessant und gut fahrbar, denn die Europastraße verläuft insbesondere auf der Westanfahrt auf einer nahezu parallelen Trasse zum historischen Kongevegen, der als nationale Touristenroute fungiert. Das Highlight ist hierbei sicherlich neben einigen Schluchtabschnitten die Stabkirche von Borgund auf der Westseite.
Malbun
Alternative Westanfahrt via Rotenboden
13,1 km / 1126 Hm Alpen, Rätische Alpen
30.04.2023, Droopy:
Rund 600 Meter kürzer, dafür an einigen Stellen mit bis zu 15% rampiger, das ist die Alternativstrecke zur klassischen Schlossauffahrt. Etwa anderthalb Kilometer hinter der letzten Pflasterkehre schwenkt links eine Straße mit Hinweis "Rotenboden", einem Ortsteil von Triesenberg, ab. Nach zwei Kurven im Wald lichtet sich relativ zeitig die Szenerie und wir können eine sehr schöne Kurvenkombination mit schönen Ausblicken ins Rheintal durchfahren. Das untere Stück ist auch gefühlt das schwerste. In der Siedlung dann aufpassen und scharf links abbiegen, sonst endet die Strecke schnell wieder vor dem Triesenberger Ortszentrum. Final mündet die Strecke nach insgesamt 3,5 Kilometern am Abzweig nach Gaflei wieder auf die Hauptstraße. Die Variante ist für den Autor vor allem ein Tipp zum abfahren, denn "legal" ginge es sonst nur auf der Hauptstraße nach Triesen. Über den Schwenk Rotenboden kann die Ortsdurchfahrt Vaduz "eingespart" werden. Für die Auffahrt empfiehlt sich aufgrund der Einbahnstraßenregelung und der schönen Trassierung am Felsen meines Erachtens die klassische Strecke.
Przełęcz Tąpadła Tampadel
Ostanfahrt von Będkowice
5,3 km / 177 Hm W.dolnośląskie/Niederschlesien
28.04.2023, Droopy:
Der Anstieg auf der Ostseite beginnt in Będkowice (dt. Bankwitz). Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle, dass wir bei einer Umrundung des Zobten oder der Hauptstraße folgend bereits in Sobótka (dt. Zobten am Berge), dem Hauptort des Landkreises, starten können. Zwischen dem Ortsausgang bis zur Kreuzung in Bankwitz liegen rund vier Kilometer und zwei kräftige Wellen, die gut und gerne nochmal 50 Höhenmeter auf und auch wieder hinab führen. Ab Bankwitz heißt es dann aber tatsächlich nur noch aufwärts und dass bei angenehmer Steigung, wie das Profil verrät. Der Anstieg ist zweigeteilt, bei der Durchfahrt des Ortes Sulistrowiczki (dt. Klein Silsterwitz) wird es nochmal gänzlich flach.
Das Dorf übrigens bitte nicht verwechseln mit dem sich direkt daneben befindlichen Sulistrowice (dt.Gross Silsterwitz). Im Polnischen unterscheidet zwischen groß und klein nur die Endung. Wer falsch abbiegt, kann aber gern noch den südlich gelegenen Silsterwitzer-Pass (Przełęcz Sulistrowicka) mitnehmen.
Przełęcz Tąpadła Tampadel
Westanfahrt von Wiry
4,4 km / 171 Hm W.dolnośląskie/Niederschlesien
24.04.2023, Droopy:
Die Westanfahrt beginnt am Kirchturm von Wiry (dt. Groß Wierau). Der Ort lässt sich über eine sehr schöne und ruhige Landstraße aus Schweidnitz (pl. Świdnica) erreichen. „Schweinz“, wie es in der alten Mundart heißt, ist eine sehr schöne Mittelstadt mit hübsch renoviertem Ring (so heißen in Böhmen und Schlesien die Marktplätze mit den Laubengängen, pl. Rynek) und vielen Cafes. Besonders empfehlen kann der Autor das „Ważka Art Café“ direkt am Rathausturm, das geistig behinderte Menschen als Integrationsprojekt mit in den Service einbindet. Die Napoleontorte war jedenfalls ausgezeichnet und die Freundlichkeit und gute Laune ebenfalls, wenn nicht sogar ansteckend. Wer schon mal da ist, muss natürlich auch die hölzerne Friedenskirche besichtigen, ein Unesco-Weltkulturerbe.
Und dann geht es auf der Landstraße eindrücklich weiter, zwischen den Kornfeldern rechter Hand der Sudetenkamm und direkt in der Front das eindrückliche Zobtenmassiv vor dem Lenker.
Przełęcz Tąpadła Tampadel
W.dolnośląskie/Niederschlesien
21.04.2023, Droopy:
Der Tampadel ist nicht zu beschreiben, ohne den Zobtenberg (pl. Ślęża) dabei zu erwähnen. Es handelt sich hierbei um eine Anhöhe, die das Zobten-Gebirgsmassiv in zwei Teile schneidet. Der Nordteil ist der Hauptgipfel Zobten (718m), während südlich davon der 573m hohe Geiersberg als zweiter Höcker aufragt. Insgesamt handelt es sich bei diesem Massiv um einen fossilen Inselberg, der bereits von weiter Ferne markant vor dem kompletten Sudetenpanorama aus der schlesischen Tiefebene herausragt. Als solch prominente Landmarke wurde er bereits vorzeitlich als heidnische Kultstätte genutzt. Bekannter ist der Zobten indes als „heiliger Berg“ Schlesiens und stark frequentiertes Ausflugsziel mit Gipfelweg und Bergbaude. Er gilt als Wetterscheide und wird im Heimatlied der Schlesier (Oh Du Heimat, lieb und traut) in der vierten Strophe besungen: Wo des Zobtens mächt'ger Bau steigt empor zum Himmelsblau und des Wetters Unbestand weit im Umkreis macht bekannt - da bist du, mein Schlesierland.
Stabholzkirche Wang Świątynia Wang
Nordostanfahrt von Ściegny via Western City
8,3 km / 380 Hm Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Województwo śląskie/Schlesien
02.04.2023, Droopy:
Bei der hier beschriebenen Anfahrt ab Ściegny (dt. Steinseiffen) heißt es direkt zum Beginn aufpassen. Aus Kowary (Schmiedeberg im Riesengebirge) kommend, müssen wir an einer unübersichtlichen kleinen Kreuzung direkt scharf links abbiegen. Der Weg geradeaus führte uns ansonsten auf die eigentliche und ziemlich verkehrsbelastete Hauptstraße. Wir folgen anfänglich der Ausschilderung „Western City“, ohne aber tatsächlich diese als Ziel anzupeilen. Wir hangeln uns bildlich gesehen der Dorfstraße immer gen Norden einem kleinen Bachlauf entlang. An einer Kreuzung dann links und direkt wieder rechts weg folgt nach allmählicher Steigung eine kurze Rampe, die uns auf eine Anhöhe führt. Von dort fahren wir mehr oder weniger flach auf einer breiteren Straße den Berghang nach Westen Richtung Zentrum/Ortsmitte. Normalerweise einfach den Schildern Richtung Ortszentrum folgen und irgendwann rechts in eine kurze Abfahrt am Stadtpark entlang über den Lomnitzbach.
Stabholzkirche Wang Świątynia Wang
Westanfahrt von Gajniki
4,6 km / 260 Hm Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Województwo śląskie/Schlesien
31.03.2023, Droopy:
Die verkehrsärmste Anfahrt startet auf Höhe der alten Predigerstein-Baude auf 630 Meter. Die Gemarkung, die früher Hainberg hieß, ist heute auf den Karten als „Gajniki“ eingezeichnet, gehört aber zur Ortschaft Sosnówka (dt. Seidorf). Die Predigersteine sind eine kleine Felsformation, um die heute Hotels gebaut sind, haben aber eine historische Bedeutung. Im Jahre 1685 als Schlesien noch habsburgisch regiert wurde, war es um die Lutherischen dort nicht gut bestellt. Die Wiener Regenten hatten sich einer strengen Gegenreformation verschrieben und ließen daher alles Protestantische unterdrücken. An den Predigersteinen verkündeten aber sogenannte Buschprediger heimlich das Evangelium und widersetzen sich somit der Obrigkeit.
Zurück zur Auffahrt: Der Hainberg ist gemäß den Regeln der korrekte Startpunkt, es soll aber nicht verschwiegen werden, dass er bereits auf halber Höhe liegt und die ersten rund 300 Höhenmeter bereits eingefahren werden müssen.
Stabholzkirche Wang Świątynia Wang
Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Województwo śląskie/Schlesien
24.02.2023, Droopy:
Die Kirche Wang ist eine mittelalterliche Stabholzkirche aus Vang in Norwegen, die 1841 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. für ganze 427 Mark erworben und in Brückenberg (heute pl. Karpacz Górny, heute Ortsteil von Krummhübel) originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Das Besondere an diesem Gebäude ist seine tragende Konstruktion, die ausschließlich aus hölzernen Teilen besteht und keine eisernen Nägel verwendet.
Mit Fug und Recht lässt sich behaupten, dass abgesehen von seinen Naturschönheiten hier der touristische Mittelpunkt des Riesengebirges liegt. In „Krummahiebel“ ist der Fremdenverkehr überdies bereits seit dem 19. Jahrhunderts eingezogen, als bekannte Sommerfrische der preußischen Hauptstadt mit direkter Eisenbahnanbindung war der Ort allseits beliebt zur Erholung. Theodor Fontane lässt grüßen. Mächtig erhebt sich zudem die Schneekoppe (1.603m) über dem Ortszentrum und kann von hier aus erwandert werden.