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1184 Befahrungen von 1183 verschiedenen Auffahrten an 1133 verschiedenen Pässen.
Col de las Couloumines
Pyrenäen, Occitanie
25.04.2023, Grimpeur:
Wir befinden uns am Ostabhang der Pyrenäen im Norden des Departements Pyrenées-Orientales in der Fenouilledès. Der Pass überquert den Höhenzug, der südlich des Lac de Carmany das Tal des Agly von dem der Têt trennt. Gegenüber der zweiten Möglichkeit der Überquerung dieses Höhenzuges etwas weiter östlich über Caramany stellt der Col de las Couloumines eindeutig die sportlichere Variante dar. Zudem ist er fast verkehrsfrei und bietet ein weiterreichendes Panorama. Dieses reicht von den Gipfeln der Vorpyrenäen bis ans Mittelmeer und schließt u.a. auch den Lac de Caramany und den Força Real ein.
Aufgrund der schmalen Straße im oberen Bereich (ab Trilla) und dem Split der hier fast durchgängig in der Mitte der Straße liegt, ist diese Auffahrt zur Abfahrt nicht zu empfehlen.
Col de Redoulade
Pyrenäen, Corbières, Occitanie
13.04.2023, Grimpeur:
Der Col de Redoulade befindet sich im Südwesten des Berglandes der Corbières. Er überquert einen Höhenzug, der das Flusssystem der Aude (der nördlichen Begrenzung dieses Gebietes) vom Flusssystem des Agly (der südlichen Begrenzung der Corbières) trennt. Genauer gesagt sind es Nebenflüsse der beiden oben genannten, nämlich im Norden der Orbiel und im Süden der Verdouble.
Die Straße (D 212) stellt eine fast verkehrsfreie Verbindung durch eine streckenweise idyllische und auch beeindruckende Landschaft her. Die D 212 ist meist knapp zweispurig, teilweise aber auch nur gut einspurig, so dass bei der Abfahrt in beide Richtungen Vorsicht geboten ist. Der Belag ist auf beiden Auffahrten besser, als man vielleicht erwarten würde.
Zur Höhe: OSM und Passschild sagen 752m (nein, die 1… stammt nicht vom Autor!), die französische topographische Karte vom IGN sagt 704m - was anhand der Höhenlinien nachvollziehbar erscheint.
Oppidum de la Quille La Quilho
Chaînes Provençales, Provence-Alpes-Côte d'Azur
22.03.2023, Grimpeur:
Während der Auffahrt nach Pontier bietet sich im Weiler La Cride ein Abstecher zu der ehemaligen keltischen Siedlung auf dem 454m hohen Hügel Le Puech an. Diese Siedlung stammt aus der mittleren sog. La Tène-Zeit (4.-1. Jahrhundert v. Chr.) und ist siedlungshistorisch wohl der Vorläufer des heutigen Le Puy-Sainte-Réparade.
Die Siedlung war wohl auch im Mittelalter wieder bewohnt, jedenfalls wurde dort unter anderem ein Turm errichtet (auf den sich auch der Name bezieht). Wohl im 17. Jahrhundert zogen die Bewohner vom Berg ins Tal, der Turm jedoch hatte bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bestand. Erst ein Erdbeben 1909 und dann ein Blitzeinschlag 1980 machten ihm den Garaus. Die in der französischsprachigen Wikipedia erwähnte Rekonstruktion 1994 bezieht sich wohl nur auf eine bauliche Sicherung der Reste – es ragt nur ein Turmfragment in den Himmel. Auch die am Westabhang befindliche Quelle ist heute mit einem Gitter versehen und unzugänglich.
Grau de Maury
Pyrenäen, Corbières, Occitanie
06.03.2023, Grimpeur:
Dieser Pass befindet sich ganz im Süden der Corbières. Über ihn verläuft die Grenze zwischen den Départements Aude und Pyrenées-Orientales, oder - vielleicht wichtiger - zwischen den Weinbaugebieten Corbières und dem - mit einer eigenen AOC bedachten - von Maury, das vor allem für seine Süßweine bekannt ist.
Er stellt die Wasserscheide zwischen Verdouble und Maury dar, beides Nebenflüsse des Agly.
Das Wort ‚Grau‘ ist katalanischen Ursprungs und bezeichnet etwa eine Stufe oder Treppe. Frei übersetzt mit Anlehnung ans Schwäbische könnte man vielleicht 'Steige' sagen.
Der Pass stellt jedoch (historisch gesehen) nicht den Übergang vom französischen zum katalanischen Sprachgebiet dar, da die Gegend um Maury (der Fenouilledès) den ursprünglich zum Languedoc (und nicht zu Aragon) gehörenden Teil dieses Départements bildet. In der Öffentlichkeit ist das Katalanische jedoch sehr präsent und viele Bewohner sind wohl beider Sprachen mächtig.
Col de Chamauche
Westauffahrt 7,3 km / 370 Hm
Alpen, Dauphiné, Diois, Auvergne-Rhône-Alpes
20.01.2023, Grimpeur:
Ausgehend von der D335 (hier bereits Nordostauffahrt zum Col Lescou erwähnt) zweigt auf circa 617 m Höhe die D 835 in westliche Richtung ab. Die ersten knapp 4 km folgt das Sträßchen einem Bachtal und man gewinnt nur wenig an Höhe. Die Belagsqualität ist hier bescheiden aber bergauf gut fahrbar. Danach verlässt das Sträßchen das Bachtal und wird deutlich steiler. Es windet sich den Höhenrücken hinauf um nach weiteren circa 3,5 Kilometern (und ca. 270 hm) bei dem oben erwähnten Weiler Faucon (985m) - genau zwischen Col de Planlara und Col de Chamauche gelegen - auf die hier bereits beschriebene D 627 zu treffen. Mir begegnete während der ganzen Autofahrt kein einziges Fahrzeug; die Auffahrt den Höhenrücken hinauf erfolgt auf dem typisch rauhen französischen Belag und ist ein absoluter landschaftlicher Genuss.
Sampzon Église St. Martin
Zentralmassiv, Auvergne-Rhône-Alpes
08.05.2022, Grimpeur:
Der Rocher de Sampzon ist ein weithin sichtbarer Berg (380 m) mit einem Sendemast. Er ist der höchste Punkt eines Landrückens, der von drei Seiten von der Ardèche umflossen wird. Er ist der nördlichste Gipfel der Montagne de Serre. Auf seinem Abhang zur Ardeche hin liegt das Dorf Sampzon.
Der hier zu beschreibende Übergang erreicht jedoch nicht ganz den Gipfel, sondern findet knapp darunter seinen höchsten Punkt - nur wenige Meter unterhalb der Kirche St. Martin auf 288 m Höhe. Wenn man die wenigen zusätzlichen Meter zur Kirche noch auf sich nimmt, bietet sich ein noch schöneres Panorama, und eine Orientierungstafel gibt dazu Informationen. Es gibt hierher zwei Auffahrten: Eine aus Nordosten durch die lockere Bebauung des Dorfes führend, als route dangereux bezeichnet, d. h. sie ist recht eng, hat einige enge Serpentinen und ist vergleichsweise steil. Die andere von Nordwesten ist breiter und weist auch keine so engen Kurven auf. Sie führt an der Bastide de Sampzon vorbei.
Sampzon Église St. Martin
Nordostauffahrt aus dem Ardèche-Tal über Sampzon 3,3 km / 193 Hm
Zentralmassiv, Auvergne-Rhône-Alpes
08.05.2022, Grimpeur:
Wir verlassen die D 579 (von Vallon-Pont dArc nach Ruoms) an der nach Sampzon führenden Brücke über die Ardèche. Aus Richtung Vallon-Pont dArc kommend muss man als Linksabbieger zuerst nach rechts in eine Linksabbiegerschleife einbiegen, um dann die Hauptstraße im rechten Winkel zu überqueren. Nachdem man die Brücke passiert hat, schlängelt sich die Straße vorerst nur sanft ansteigend durch den Ort. Nach einem Kilometer hat man erst zwanzig Höhenmeter bewältigt.
Dann beginnt die Steigung etwa auf Höhe der Mairie, erst einmal mit einer Serpentine zwischen den Häusern. Im weiteren Verlauf folgen noch sechs weitere Serpentinen. Im Gegensatz zu manch anderen Auffahrten bieten diese jedoch keine kurzen Erholungspausen, sondern in ihnen zieht die Steigung sogar nochmals an. Auf jeden Fall bieten diese Serpentinen aufgrund ihrer Steilheit und der Enge der Straße einigen Kurzweil. Zwischen den Serpentinen geht die Steigung immer mal wieder etwas zurück, aber insgesamt erreicht die Auffahrt über weite Strecken sicherlich zweistellige Prozentwerte.
Mammolshainer Berg
Taunus, Hessen
01.05.2022, Grimpeur:
Mammolshain selbst ist ein Ortsteil von Königstein im Hochtaunuskreis. Er liegt klimabegünstigt am Südhang des Taunus. Nebenbei bekannt ist der Ort für seine Edelkastanien, literarisch siedelt hier Nele Neuhaus in ihrem Taunuskrimi Muttertag das eine wesentliche Rolle spielende Kinderheim an, auch stellt es eine Rosine im ohnehin gut bestückten Speckgürtel Frankfurts dar. Dem geneigten Leser dieser Zeilen wird Mammolshain aber vor allem im Zusammenhang mit dem Henninger-Rennen, heute Eschborn–Frankfurt, ein Begriff sein. Die Profis bewältigten hier in den vergangenen Jahrzehnten in verschiedenen Schleifen bis zu viermal diesen Anstieg. Erreicht wird das Ende der Steigung aber erst ca. tausend Meter nach dem fernsehbekannten Steilstück im Wald kurz vor Königstein.
Col du Grand Sambuc Sambuc
Provence, Chaînes Provençales, Provence-Alpes-Côte d'Azur
17.12.2021, Grimpeur:
Der Col du Grand Sambuc (oder nur Sambuc) überquert die Montagne des Ubac, ein der Montagne Sainte Victoire nördlich vorgelagerter Höhenzug mit maximal 697 m Höhe. Er bildet die Wasserscheide zwischen Durance im Norden und den direkt in den Etang de Berre entwässernden Abflüssen im Süden – hier einem vom Col des Portes kommenden Bach namens Cause. Er verbindet auf einer Nebenstrecke Aix-en-Provence über Vauvernagues im Süden mit Jouques im Norden – es ist also nicht mit viel Verkehr zu rechnen.Die Auffahrt von Süden her erfolgt durch das teilweise schluchtartige Vallon des Masques, dessen Landschaftsbild dem grünen Michelinführer einen Umweg wert ist.An der Nordauffahrt befindet sich die Autorennstrecke Circuit de Sambuc, auf der man sich im eigenen Fahrzeug oder als Beifahrer in seinem Traumwagen über den Parcours pilotieren lassen kann – beides kostet auf jeden Fall weniger Körner als die Passüberfahrt mit dem Rad.
Col du Grand Sambuc Sambuc
Südauffahrt von der D10 bei Vauvenargues 4,3 km / 224 Hm
Provence, Chaînes Provençales, Provence-Alpes-Côte d'Azur
17.12.2021, Grimpeur:
Bevor die eigentliche Auffahrt beginnt, haben wir entweder schon die Anfahrt von Aix mit etwa 14 km und – wegen einiger Höhenverluste – mit ca. 350 Hm in den Beinen, oder die Überfahrt über den Col des Portes am Nordrand der Montagne Sainte-Victoire.
Wir biegen am östlichen Ortsende von Vauvenargues von der D 10 auf die D 11 ab, der Col de Grand Sambuc ist ausgeschildert. Das Sträßchen weist einen sehr rauen und teilweise schadhaften Belag auf.
Um es gleich vorweg zu sagen: Eine große sportliche Herausforderung bietet diese Auffahrt nicht, aber das felsige, enge Vallon de Masques, das wir nach kurzer Zeit erreichen, ist in seiner Schroffheit beeindruckend. Das nackte, weiße Gestein türmt sich hoch auf, ein Bach verläuft nur durch ein kleines Mäuerchen getrennt unmittelbar auf gleicher Höhe neben der Fahrbahn. Wir durchqueren dieses Tal in einigen engen Kurven.
Mit zunehmender Höhe werden die Talränder wieder weniger schroff und es zeigt sich auch wieder mehr Vegetation.
Viens
Alpen, Provence, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
12.12.2021, Grimpeur:
Viens ist ein village perché (ein in der Höhe gelegenes Dorf) am Südostrand der Vaucluse-Voralpen. Es liegt an der Grenze des Departments Vaucluse zu den Alpes-de-Haute-Provence und hat ca. 700 Einwohner. Erbaut ist das typisch provenzalische mittelalterliche Dorf hoch über dem rechten Ufer des Calavon, der das Vaucluse-Gebiet zum Luberon abgrenzt (dabei durch Apt fließt und später in die Durance mündet). Vom östlichen Ortsrand bietet sich ein weiter Blick über die Berge des Luberon. Der Anstieg lässt sich in einige Strecken einbinden: aus Nordosten über den Gorges d'Oppedette (diese Schlucht kann man nicht durchfahren, aber ein Belvedere bietet beeindruckende Blicke in die Tiefe), aus Osten als Verbindung zwischen Verdon-Schlucht und der Gegend um Apt oder aus Südosten in Verbindung etwa mit der Befahrung des Col de l'Aire dei Masco im Luberon.Aus dem Calavon-Tal führen drei Straßen hinauf: aus Südosten die klassifizierte D 33, und sowohl aus Osten als auch Nordosten eine nicht klassifizierte Straße.
Viens
Nordostauffahrt aus dem Calavon-Tal 3,3 km / 219 Hm
Alpen, Provence, Westliche Provenzalische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
12.12.2021, Grimpeur:
Wenn man die D 155 von Oppedette herunter kommt, sieht man rechts schon die „Wand“ vor sich. Beschildert ist der Anstieg mit „Viens (Route Etroite)“. Sofort geht es mit 15 % nach oben. Der schadhafte Belag bessert sich nach 200 m, die 15 % Steigung (laut Schild) bleiben uns für insgesamt 500 m erhalten.
Dann geht die Steigung für ca. 600 m zurück, da die Straße den Hang quert. Darauf folgen weitere 600 m stärker ansteigend, jedoch nicht mehr so steil wie zu Beginn. Bevor wir nach insgesamt 1,8 km auf die Hauptauffahrt (D 33) aus Südosten treffen, haben wir die Gelegenheit zu verschnaufen.
Dem Verlauf der Hauptstraße folgen wir bei mäßiger Steigung durch eine Rechtskurve, dann erblicken wir vor der folgenden Linkskurve eine rechts abzweigende steile Straße mit einem Marterl. Diese Straße ist zwar mit einem Einfahrt-verboten-Schild versehen, aber wird auch von Einheimischen in dieser Fahrtrichtung genutzt.
Wir könnten hier auch weiter auf der Hauptstraße bleiben und um den Ort außen herum fahren, um die restlichen Höhenmeter auf eine größere Strecke zu verteilen – aber würde würde das dem Motto dieser Seite entsprechen?
Col des Portes
Chaînes Provençales, Provence-Alpes-Côte d'Azur
09.12.2021, Grimpeur:
Der Col des Portes überwindet den Höhenzug, der die Montagne Sainte Victoire mit der nördlich vorgelagerten Montagne des Ubac verbindet. Beide Bergzüge liegen südlich der Durance und östlich von Aix-en-Provence. Der Pass verbindet Aix-en-Provence mit den nord- bzw. südöstlich gelegenen Rians bzw. Pourrières. Für beide Strecken gibt es allerdings schnellere Alternativrouten, sodass die Verkehrsbedeutung eher gering ist.Die Montagne Sainte Victoire ist ein in Ost-West-Richtung verlaufendes und nach Süden steil abfallendes Kalksteinmassiv. Bekannt geworden ist es hauptsächlich durch den impressionistischen Maler Paul Cézanne (1839–1906), der sie auf nahezu achtzig Werken darstellte. Auf der Anfahrt ab Aix-en-Provence bietet sich nach sieben Kilometern ein Abstecher zum Staudamm Bimont an, der vom Vater des Schriftstellers Emile Zola erbaut wurde. Im Schloss des folgenden Ortes Vauvernagues lebte Picasso, wo er auch im Schlosspark begraben liegt.
Col des Portes
Westauffahrt aus Richtung Aix-en-Provence 4,6 km / 230 Hm
Chaînes Provençales, Provence-Alpes-Côte d'Azur
09.12.2021, Grimpeur:
Einen genauen Startpunkt der Westauffahrt festzulegen, ist schwierig, da es ab Aix-en-Provence fast stetig bergauf geht. Wir lassen den Aufstieg – aufgrund der Letzte-Kreuzung-Regel – an der Gabelung D10/D11 kurz hinter Vauvernagues beginnen. Hier beginnt auch die Auffahrt zum Col du Grand Sambuc. Bevor die eigentliche Auffahrt beginnt, haben wir gegebenenfalls bereits die Strecke von Aix mit ca. 14 km und – wegen einiger Höhenverluste – mit ca. 350 Hm in den Beinen.
Die Straße ist knapp zweispurig, die Belagsqualität gerade noch akzeptabel. Die Auffahrt führt zunächst moderat ansteigend durch ein bewaldetes Tal entlang eines Baches. Nachdem wir diesen zum zweiten Mal überquert haben, stellt sich uns für ca. 600 m eine ordentliche Rampe in den Weg, erst kerzengerade und dann durch eine scharfe Linkskurve.
Das Ende dieser Rampe wird mit „Col de Clap“ auf einem Stein auf der linken Seite angezeigt. Hier ist ein erster Kulminationspunkt erreicht und wir verlieren danach sogar ein paar Höhenmeter.
Rotes Kreuz (Taunus)
Südauffahrt vom Eselseck 2,5 km / 132 Hm
Taunus, Hessen![[1].](https://www.quaeldich.de//img/uc/r26371/20210529_090016_1_.jpg)
01.05.2021, Grimpeur:
Diese Auffahrt erfordert bereits ein Klettern bis zu unserem Ausgangspunkt, dem Eseleck. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: entweder aus dem Südosten von Königstein über die Billtalhöhe, von Westen über Schloßborn zum Mallmannstein, wo wir in die dritte Variante einmünden, der Nordwestvariante über die B8 von Glashütten.
Hat man das Eseleck erreicht, biegt man in nördliche Richtung nach Niederreifenberg ab. Die Straße verläuft anfangs gerade und steigt zu Beginn mit ca. zehn Prozent an. Nach den ersten Kurven flacht sie ab und wir haben nach etwa einem weiteren Kilometer den Pass erreicht.
Sandplacken
Taunus, Hessen
01.05.2021, Grimpeur:
Am Sandplacken wird genauso wie am Roten Kreuz (ca. 4 km Luftlinie westlich) die Wasserschiede zwischen Main und Lahn überquert. Und genauso wie dort verließ man hier vor knapp 2000 Jahren – wohl eher auf einem Trampelpfad – die römische Zivilisation und der Weg führte in die dunklen Wälder Germaniens. Der Verlauf des Limes ist heute noch links und rechts des Sandplackens im Wald erkennbar. Der Name des Wanderparkplatzes Pfahlgraben (wenige Meter Richtung Feldberg) weist auf dessen einstige Bauweise hin. Die heutige Straße wurde erst nach der preußischen Annektion (1866) Hessens zwischen 1871 und 1878 erbaut, um den wirtschaftlich rückständigen Gebieten im Hintertaunus Anschluss an das prosperierende Gebiet um Frankfurt zu geben. Das geschah nach damals modernsten Erkenntnissen, woraus die relativ gleichmäßige Steigung und auch eine entsprechend den topografischen Voraussetzungen möglichst geradlinige Streckenführung resultiert.
Rotes Kreuz (Taunus)
Taunus, Hessen![[1].](https://www.quaeldich.de//img/uc/r26371/20210529_090016_1_.jpg)
01.05.2021, Grimpeur:
Der Name bezieht sich auf ein Kreuz aus rotem Sandstein, das bereits im 19. Jahrhundert dort gestanden haben soll. Am Roten Kreuz wird genauso wie am etwa vier Kilometer Luftlinie weiter östlich gelegenen Sandplacken die Wasserschiede zwischen Main und Lahn überquert. Und genauso wie dort stellte der Übergang vor knapp 2000 Jahren die Grenze zwischen dem Römischen Reich und Germanien dar. Die Römer sicherten den Übergang mit dem Römerkastell Kleiner Feldberg, das etwas abseits der Straße an der Weilquelle liegt. Sie benutzten wohl nicht den heutigen Streckenverlauf aus Süden, sondern erreichten ihr Kastell über den Fuchstanz aus südöstlicher Richtung. Im Mittelalter wurde der Übergang durch die Burg Reifenberg gesichert. Auf der Passhöhe biegt in östliche Richtung der weitere Anstieg zum Großen Feldberg ab, in südliche bzw. nördliche Richtung erfolgt jeweils die Talabfahrt. Die kleine Straße, die in nordöstliche Richtung abzweigt, ist durchgehend asphaltiert und führt nur wenige Höhenmeter verlierend entlang des Waldrandes oberhalb Oberreifenbergs mit schönen Blicken zur Siegfriedstraße, wo sie auf die Nordauffahrt über Arnoldshain und Niederreifenberg trifft.
Portes de Culet
Nordostanfahrt von Muraz 19,3 km / 1385 Hm
Alpen, Chablais, Wallis
21.02.2009, Grimpeur:
Ausgangspunkt für den 19,3 km langen Anstieg der Nordostrampe ist Muraz (403 m), knapp 4 km nördlich von Monthey. Der Scheitelpunkt der Portes de Culets liegt auf 1787 m. Von Muraz sind somit 1384 Hm auf 19,3 km zu überwinden. Dies ergibt eine durchschnittliche Steigung von 7,2 %. Mit diesen Werten kann man die Portes de Culet in etwa mit der Ostrampe des Sustenpasses oder der Westrampe des Col de la Lombarde vergleichen, also unbekannt, aber von den Anforderungen her betrachtet ganz beachtlich. In der Ortsmitte von Muraz überquert man den hangwärts liegenden Platz. An dessen Ende biegt man rechts in die Rue Clavelaire und gleich wieder halblinks in die Rue du Vigneron ein. Hinweis gibt nur ein gelbes Wanderwegschild. An dieser Stelle wird bereits darauf hingewiesen, dass der Weg in 4 km auch für Fußgänger gesperrt sei. Es folgt ein ca. 4 km langer Abschnitt auf einigermaßen asphaltierter Straße durch einen eher niedrigen Buschwald, der aber Schatten spendet.
Wellerstraße Hasselborn, Hasselborner Höhe
Südwestauffahrt von Grävenwiesbach 2,5 km / 136 Hm
Taunus, Hessen
01.01.2006, Grimpeur:
Wir starten in der Ortsmitte Grävenwiesbachs auf der B 456 in Richtung Weilburg (Norden) mit ca. acht Prozent aufwärts (identisch mit dem Start zum Pass Herrenwald). Wir sehen die Straßengabelung bereits vor uns, an der wir uns halbrechts in Richtung Hasselborn und Jugendherberge halten. Die Steigung lässt zwischen den Häusern etwas nach, bevor sie am Ortsende wieder stärker ansteigt.
Nach der Kurve passieren wir die Jugendherberge (Vorsicht bei der Abfahrt: Der Sportplatz der Jugendherberge ist auf der anderen Straßenseite!) und kommen in den Wald. Nun lässt die Steigung nach und wir haben noch einen knappen Kilometer bis zur Passhöhe.
Portes de Culet
Alpen, Chablais, Wallis
01.01.2006, Grimpeur:
Die Portes de Culet ist ein nahezu unbefahrener Pass im östlichen zur Schweiz gehörigen Teil des Chablais direkt oberhalb des Pas de Morgins, der verkehrsreichen Direktverbindung von Monthey nach Thonon. Die Portes de Culet ist vielleicht einer der letzten Geheimtipps der Region. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Nordrampe ab (Collombey-)Muraz seit Langem wegen eines Bergrutsches offiziell gesperrt ist. Sie ist aber (Stand August 2022) weiterhin gut für Rennradfahrer auf eigene Gefahr zu bewältigen. Sie ist durchweg befahrbar und wird auch von einheimischen Velofahrern benutzt. Die Trasse ab Muraz bietet spektakuläre Tiefblicke ins Rhonetal und über den Genfer See und wird von Kennern der Region vielfach als schönster Anstieg weit und breit gehandelt. Auf der Passhöhe ergeben sich grandiose Blicke in Richtung Dents du Midi (3257 m), dem höchsten Felsgrat des Chablais.
Die klar empfehlenswerte Auffahrt auf die Portes de Culet ist somit die von Muraz.