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50 Befahrungen von 50 verschiedenen Auffahrten an 37 verschiedenen Pässen.
Grimselpass
Südrampe von Ulrichen über Gletsch
17,0 km / 810 Hm Alpen, Berner Alpen, Urner Alpen, Berner Oberland, Bern, Wallis
28.03.2007, Oliver Habegger:
Der Startpunkt der Südrampe des Grimsels wird in verschiedenen Beschreibungen unterschiedlich angegeben. Einmal ist es Gletsch, dann Oberwald und dann wieder Ulrichen. Da für eine Tourenplanung Ulrichen wohl der interessanteste und aussagekräftigste Ort ist, nimmt diese Beschreibung dort ihren Ausgang.
Ab Ulrichen ist diese Auffahrt optimal mit dem Nufenenpass von Airolo zu kombinieren. Die ersten 5 km der Strecke sind flach, die Strecke bis Oberwald ist nicht weiter erwähnenswert. In Oberwald fängt die erste Passhälfte des Grimsels an. Direkt nach dem Dorf beginnt die Steigung und führt die Straße sogleich in bewaldetes Gebiet. Die Steigung schwankt hier immer zwischen 6 bis 8 %, ist aber Dank der Serpentinen, die man immer erst im letzten Moment sieht, schön zu fahren.
Nach 3 km erreicht man das Restaurant Rhônequelle. Hier wird die Strecke auch flacher, bevor es in den Schlussanstieg des ersten Teils nach Gletsch geht. Jetzt zieht die Straße für den nächsten Kilometer massiv auf 10 % an.
Michaelskreuz
Südanfahrt von Udligenswil
2,0 km / 94 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
24.03.2007, Oliver Habegger:
Diese Auffahrt ist aus sportlicher Sicht nicht weiter erwähnenswert, da sie weder schwer noch technisch reizvoll ist. Zwei längere Geraden, die durch eine S-Kurve verbunden werden, führen nach oben. Kurz vor der Passhöhe gibt es noch zwei kleine Kehren. Das Schöne an dieser Auffahrt ist aber die Aussicht auf die beiden Seen (Zuger- und Vierwaldstättersee) und das Alpenmassiv mit Wildspitz, Rigi, Ibergeregg, Stanserhorn, Buochserhorn , Bürgenstock und die höheren Alpen im Hintergrund, Uri-Rotstock, Titlis und das Sustenhorn. Die Auffahrt beginnt auf der Landstraße zwischen Udligenswil und Meierskappel. Bis zum Beginn der Auffahrt in Udligenswil müssen aber von Luzern oder Küssnacht am Rigi bereits 250 Hm bewältigt werden, die nicht zu unterschätzen sind.
Michaelskreuz
Nordanfahrt von Root
3,9 km / 348 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
20.03.2007, Oliver Habegger:
Diese Auffahrt von Root beginnt gegenüber dem Bahnhof und wird gerne von verschiedenen Radclubs hier in der Umgebung als Bergzeitfahrstrecke für die eigenen Clubrennen gebraucht. Die Straße ist nicht sehr breit und Autos können sich relativ schlecht kreuzen - dafür ist sie aber auch nicht sehr stark befahren. Die gesamte Strecke ist bis auf etwa 200 m komplett der Sonne ausgesetzt, welche ab dem Mittag bis zum Sonnenuntergang genau auf diese Seite niederbrennt.
Die ersten 400 m ziehen sich noch durch Wohngebiet. Die Steigung liegt die gesamte Auffahrt über konstant bei ca. 9% und es sind keine nennenswerten Flachstücke vorhanden. Die ersten 7 Kehren führen über Weidegebiet; diverse Bauernhöfe säumen die Straße. Die achte Kehre führt in das kurze Waldstück hinein, wo ein wenig Kühle angesagt, die Straße dafür aber in schlechtem Zustand ist. Nach dem Austritt aus dem Wald geht es in die letzte Kehre, bevor langsam das Restaurant an der Passhöhe auf der linken Seite auftaucht.
Julierpass Passo dal Güglia
Südrampe von Silvaplana
7,0 km / 469 Hm Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Graubünden
12.03.2007, Oliver Habegger:
Die 6 km lange Anfahrt von Silvaplana zum Julierpass ist den Zahlen nach sicherlich eine der einfachsten Möglichkeiten, einen veritablen Alpenpass dieser Höhe zu erklimmen. Der Weg hinauf hat jedoch einen ganz eigenen Charakter und macht einem den Gipfelsieg nicht zu einfach. Von der Hauptstraße Maloja-St. Moritz biegt die Julierpass-Straße in Silvaplana nach links ab. Da der Tunnel dem Autoverkehr vorbehalten ist, folgen wir für die ersten 350 m der historischen Passstraße durch das kleine Dorf Silvaplana, welches über dem malerischen Silvaplaner See an den Hang gebaut ist. Nach einer 90° Rechtskurve am Ausgang des Dorfes geht es dann gleich mit dem härtesten Teil der Strecke los. Die nächsten 2,5 km sind auf 4 Kehren in der Dimension einer Autobahn verteilt, haben aber mit ca. 250 Hm eine kontinuierliche Steigung von etwa 10%, die gut in die Beine geht. Durch die breite Straße und den vielen Verkehr hat man das Gefühl, man rührt sich nicht vom Fleck.
Brünigpass
Nordostauffahrt von Giswil (Hauptstraße)
12,3 km / 545 Hm Alpen, Urner Alpen, Zentralschweiz, Bern, Obwalden
02.02.2007, Oliver Habegger:
Anmerkung der Redaktion: der Startort der Auffahrt wurde von Lungern nach Giswil verlegt und die Anfahrt somit verlängert. Eine Anpassung der Beschreibung ist vonnöten, bitte bei verfügbarer Ortskenntnis die Kommentarfunktion bemühen.
Diese Auffahrt ist die klassische Zubringerauffahrt von der Innerschweiz an die großen Pässe wie Sustenpass, Grimselpass oder Große Scheidegg. Die Straße ist in gutem Zustand und beginnt direkt nach dem Dorf Lungern zu steigen. Leider ist die Straße von dieser Seite sehr stark befahren. Sind es am Morgen noch vor allem die Autos, wachsen im Verlaufe des Tages die Motorradfahrer zu richtigen Schwärmen an. Es gibt leider fast kein schönes Sommerwochenende, an welchem es am Brünig keinen Toten gibt. Wer diese Seite vom Brünigpass fahren möchte, sollte dies früh am Morgen bis 9.00 Uhr tun. Die Auffahrt von Lungern ist eigentlich noch recht schön. Die ersten 3 km geht es kontinuierlich mit 7,5 % bergauf, auf den letzen beiden Kilometern flacht es dann auf 4 und 2 % ab.
Mon Del
Südanfahrt von Cunter
4,1 km / 179 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
16.11.2006, Oliver Habegger:
Die Auffahrt nach Mon kann man von dieser Seite leicht verpassen. Unmittelbar vor der Straßenverengung im Dorf Cunter zweigt die Auffahrt links Richtung Riom, Parsonz und Salouf ab. Zuerst gibt es eine 600m lange Abfahrt in die Talsohle, bevor die Straße dann gemächlich zu steigen beginnt. In einer 3,5 km langen Geraden geht es mit konstanten 5% durch Salouf und Panaglia zur Passhöhe. Diese Strecke wird auch beim Alpen-Challenge der Lenzerheide absolviert.
Mon Del
Nordanfahrt von Tiefencastel
6,3 km / 492 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
08.11.2006, Oliver Habegger:
Von Thusis/Lenzerheide kommend zweigt die Straße im Dorf Tiefencastel nach Mon rechts ab Richtung Dorfzentrum.
Man fährt auf Plastersteinen steil durch den kleinen Ort und biegt nach einer S-Kurve rechts ab auf die Passstraße.
Diese führt zunächst idyllisch um die Dorfkirche in ein kleines Waldstück hinein, bevor hinter einer weiten Linkskurve
der Anstieg beginnt. In 6 Kehren führt die Straße die nächsten 3 km den Berg hinauf nach Mon, über 300 Hm werden hier bereits absolviert -
das ist echtes Passfeeling bei 10% Steigung auf einer kleinen Nebenstraße ohne viel Verkehr.
Mit jeder Kehre wird die Aussicht in die verschiedenen Täler beeindruckender. Ist Mon mit seiner weithin sichtbaren Kirche nach 4km erreicht,
ist das schwierigste geschafft.
Von Mon bis Del schlängelt sich die Straße nun am Hang entlang, und man hat nun eine gute Sicht auf die offizielle Julierstrecke
weit unter einem auf der anderen Talseite. Die Abzweigung nach Del ist nach 6km erreicht, nun geht es die restlichen 300m flach,
bis man den Kulminationspunkt errecht hat und die Abfahrt über Panaglia und Salouf beginnt.
Lenzerheidepass Valbella
Südanfahrt von Tiefencastel
13,9 km / 713 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
07.07.2006, Oliver Habegger:
Die Auffahrt von Tiefencastel hat ihren schwierigsten Teil, analog zur Nordseite, auch in den ersten 6 Kilometern. Mit einem kontinuierlichen Schnitt von über 8 % zieht sich die Straße die ersten 2 km noch schlängelnd durch den Wald. Danach ist aber Sonne pur angesagt. Nach 2 km kommt bereits eine 180°-Kehre, danach geht es fast nur noch gerade rauf bis nach Lenz. Kurz vor Lenz biegt von rechts die Ostanfahrt vom Albula/Flüela ein. Kurz nach Lenz beginnt das schönste Stück dieser Auffahrt, das Rollen über das Hochplateau. Gesäumt von einem Nadelwald thront zur rechten Seite das Aroser Rothorn über allem. Diese 5 km gehören zu den Schönsten überhaupt in den Schweizer Alpen. Nach dem Waldstück erreicht man die Lenzerheide. Die Straße zieht nun noch einmal für die letzten 2 km auf 4 % an, aber der Blick auf den idyllischen Heidsee auf der linken Seite lassen diese leichte Steigung vergessen.
Beatenberg
Südanfahrt von Unterseen
7,2 km / 586 Hm Alpen, Berner Oberland, Berner und Luzerner Voralpen, Bern
27.06.2006, Oliver Habegger:
Die Auffahrt ist gar nicht so einfach zu finden. Wir wussten, wo sie in etwa sein muss, und fuhren nach Gefühl. In Interlaken geht es am Bahnhofsplatz in Richtung Unterseen. Auf dieser Straße bleiben wir, bis uns ein Wegweiser Richtung Beatenberg nach recht weist. Die Straße führt dann aus Unterseen hinaus und steigt mit 2 % leicht an. Kurz bevor die Straße in den Wald führt und man die Passstraße bereits erblickt, sieht man auf der linken Seite die oben angesprochenen, nicht nachvollziehbaren Passinformationen. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg.
Die ersten 500 m sind noch recht flach, bevor in der Linkskurve die Steigung beginnt. Auf den nächsten 6,7 km sind nun 580 Hm zu bewältigen, und das steilste Stück wartet gleich zu Beginn mit über 10 % auf 1,5 km Länge auf. Die Straße führt anfangs mit zwei langen Serpentinen durch den Wald, doch bereits in der zweiten Kehre hat man einen schönen Ausblick zurück auf Unterseen.
In der Hälfte des Aufstiegs erreicht man das Restaurant Luegibrüggli; hier hat man in einem der wenigen Flachstücke mit nur 5 % Steigung eine sehr schöne Aussicht auf das Berner Oberland und den Thunersee.
Raten
Westauffahrt von Oberägeri
5,0 km / 338 Hm Alpen, Zentralschweiz, Zentralschweizer Voralpen, Schwyz, Zug
06.03.2006, Oliver Habegger:
Bevor man die eigentlich Auffahrt auf den Raten in Angriff nehmen kann, muss man zuerst nach Oberägeri gelangen. Hierzu folgt man von Zug aus – der Hauptstadt des gleichnamigen Kantons – der gut ausgebauten Hauptstraße, welche zum größten Teil einen Radstreifen hat. Auf den ersten 6 km bis Unterägeri erklimmt man hierbei 300 Hm. Ohne weitere Anstiege folgt man der Hauptstraße über die Hochebene bis nach Oberägeri.
Der Ratenpass selbst ist nicht sehr anspruchvoll. Lediglich die ersten 1,5 Kilometer haben es mit bis zu ca. 12 % Steigung und einer steilen Rampe in sich. Der Rest des Passes ist angenehm zu fahren. Nach 2,5 km erreicht man Alosen, ein kleines, verschlafenes Dorf, das mehr ans Tessin als an die Innerschweiz erinnert. Anschließend folgen zwei bis drei kleinere Serpentinen welche einen bereits auf die Passhöhe führen. Von dort gibt es schöne Ausblicke auf die Rigi, den Pilatus und bei sehr klaren Tagen sogar bis zum Titlis.
Holderkäppeli
Ostanfahrt von Obernau Blattigstrasse
3,7 km / 370 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
17.01.2006, Oliver Habegger:
Diese Auffahrt ist nur für "harte" Jungs und Mädels! Da von den 3,7 km etwa 1,2 km recht flach sind, ist klar, was auf den anderen 2,5 km auf einen zukommt. Es ist steiler als steil mit lockeren 18% über 1,5 Kilometer und zwei noch deutlich steileren Rampen. Die Straße führt die ersten 800 m durch ein Wohngebiet und an einer Tennisanlage vorbei, bevor ein Rechtsknick zur eigentlichen Steigung führt.
Eine Tafel kündigt eine 18% Steigung über die nächsten kurvigen 1,5km an, was man hier noch gar nicht so recht glauben mag. Zuerst wird man durch ein kleines Wäldchen geführt und kurz darauf ist man bereits in der ersten Serpentine mit einer massiven Steigung, welche einem zum ersten kleineren Aussichtpunkt bringt.
Man kann nun eine lange, steile Gerade hinaufblicken, welche durch einen kleinen Wald führt. Man glaubt, eine 100% Steigung vor sich zu haben. Diese Rampe ist eine der härtesten, die ich bis jetzt gefahren bin. Sollte es im Wald feucht sein, muss man gut auf den Druck auf dem Hinterrad achten, dass dieses nicht durchdreht.
Mon Del
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
01.01.2006, Oliver Habegger:
Die Auffahrt nach Mon ist streng genommen kein Pass, da sie entlang eines Bergrückens verläuft und
lediglich eine Alternativroute zur klassischen Nordrampe des Julierpasses von Tiefencastel nach Cunter darstellt.
Auf dieser Strecke befindet sich der ca. 700m lange Crapsès-Tunnel, der vor allem bergauf bei ca.
4% Tunnelsteigung unangenehm zu fahren ist.
Fühlt sich also jemand im Tunnel unbehaglich und möchte zudem einen wunderschönen Blick Richtung
Arosa Rothorn, Lenzerheide, Albula und Julier-Tal haben, so ist der kleine Umweg lohnenswert.
Die Passhöhe befindet sich eigentlich nicht in Mon, sondern kurz vor Panaglia. Verglichen mit der Julierstrecke Tiefencastel - Cunter
ist die Strecke über Mon 2,6 km länger als die 7,8 km der Originalstrecke. Von Tiefencastel hat man 112 Hm und von Cunter 143 Hm mehr zu absolvieren.
Michaelskreuz
Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
01.01.2006, Oliver Habegger:
Das Michaelskreuz ist der Pass über den Rooter Berg und liegt zwischen Vierwaldstättersee und Zuger See. Dieser trennt die Region Zuger-/Küssnachtersee von der Reussebene. Diese Hügelkette zieht sich von Luzern bis nach Rotkreuz und hat diverse kleinere Überfahrten, wobei aber nur der Pass über das Michaelskreuz interessant ist.
Küssnacht am Rigi ist bekannt für das Klausentreiben, einem alten Brauch im Alpenraum, bei dem am 5. oder auch 6. Dezember junge Männer verkleidet und vermummt mit Ruten auf den Straßen der Stadt oder des Dorfes die Schaulustigen schlagen und dabei viel Lärm veranstalten. Weiterhin befinden sich dort die berühmte „Hohle Gasse“ wo Schillers „Wilhelm Tell“ sein Showdown hatte und der Ausflugsberg Rigi, die „Königin der Berge“.
Das Michaelskreuz, auch kleine Rigi genannt, ist eine beliebte Region zum Spazieren. Man hat eine sehr schöne Aussicht auf Reussebene, Rigimassiv, Zugersee und bei schönen Wetter auf die Urneralpen. Das Michaelskreuz selbst ist eine kleine sehenswerte Kapelle auf der Passhöhe.
Glaubenbergpass
Ostanfahrt von Sarnen
14,0 km / 1071 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern, Obwalden
30.12.2005, Oliver Habegger:
Der Aufstieg zum Glaubenberg beginnt von Alpnach kommend kurz nach dem großen Kreisel am Ortseingang von Sarnen. Man biegt rechts Richtung Glaubenberg ab und sieht bereits die erste Linkskurve welche den Berg hinaufführt. Die ersten 500 m sind noch recht gemütlich. Mit 6 % Steigung geht es die Schwandenstrasse hinauf. Hat man die erste kleine Anhöhe einmal erreicht, kommt auch gleich der schlimmste Teil des gesamten Aufstiegs: 2,5 km mit ca. 11 % Steigung führen zuerst durch Wohngebiete und danach über einen Wiesenhang hinauf in die kleine Ortschaft Stalden.
Hier gewinnt man schnell an Höhe und hat einen wunderschönen Blick über das gesamte Tal sowie den Sarner See. Hinter Stalden wird es für die nächsten 3 km bei rund 4 % relativ flach. Hier kann man gutes Tempo in hohen Gängen fahren, sofern man die Körner nicht auf den ersten 3 km des ruppigen Aufstiegs verbraucht hat. Nun führt die Strecke für einige hundert Meter in den Wald, in dem ein wenig Kühle herrscht.
Malojapass Passo del Maloja
Westrampe von Chiavenna (I)
31,0 km / 1490 Hm Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Graubünden, Lombardei
18.11.2005, Oliver Habegger:
Am Kreisel in Chiavenna, wo der Splügenpass und der Malojapass zusammentreffen, zweigen wir in Richtung Osten ab. Hier ist auch bereits der offizielle Beginn des Malojapasses.
Auf den "italienischen" ersten 10 km ist die Steigung (~4 %) nicht dramatisch - nichts deutet auf eine Passstraße hin, außer die Distanzsteine/ -schilder, welche alle 100 m die zurückgelegten Meter anzeigt.
Die Straße schlängelt sich durch ein paar kleinere, verschlafene italienische Dörfer. Nach der Schweizer Grenze kommt gleich die erste Steinschlagüberbauung, welche ankündigt das man nun in den Bergen ist. Es geht auch gleich mit einer 7 % Steigung für die nächsten beiden Kilometer los.
In einer großen Tankstelle direkt an der Straße kann man sich jetzt noch einmal mit Getränken und Essen eindecken, falls man dies nicht bereits in Chiavenna gemacht hat. Ein paar hundert Meter nach der Tankstelle wird man darauf hingewiesen, dass ein Tunnel folgt, welcher für Fahrradfahrer tabu ist.
Bramegg Rengg
Nordanfahrt von Schachen
5,8 km / 444 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
13.09.2005, Oliver Habegger:
Die Nordanfahrt beginnt inmitten von Schachen. Der Einstieg ist ein wenig versteckt zwischen ein paar Häusern auf der linken Seite (von Luzern kommend) zu finden. Als erstes gibt es gleich eine kleine Serpentine zum warm werden, bevor sich eine mehr oder weniger lange Gerade mit kontinuierlichen 8 % bis auf die Bramegg hinzieht. Gegen Ende, bevor man Rengg erreicht, flacht es dann merklich ab. Die Fahrt geht durch bäuerliches Abbaugebiet und Felder, vorbei an einigen Bauernhöfen und Ferienwohnungen mit Aussicht auf einige Voralpen und das Luzerner Hinterland.
Die Abfahrt kann man entweder nach Entlebuch oder, wenn es bequemer zum Glaubenberg gehen soll, über Finsterwald nehmen, dann ist es aber mehr eine Zufahrt als eine Abfahrt.
Ächerlipass
Ostanfahrt von Dallenwil
10,0 km / 973 Hm Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Obwalden, Nidwalden
02.08.2005, Oliver Habegger:
Zum Aufstieg geht es links weg von der Kantonsstrasse hinauf nach Wiesenberg. Die ersten 300 m sind noch im Steigungsbereich von 4 %, danach zieht es an auf 9 %, und das noch im gemütlichen Teil der Auffahrt.
Nach einem Kilometer fängt die Steigung richtig an – wie an einer Schur gezogen geht es einige hundert Meter mit über 16 % gerade hinauf. Der zweite und der dritte Kilometer haben über 14 % im Schnitt, Kilometer 4 mit 12 %, danach 10 % und 11 % und so weiter. Eine kleine Entspannungsstrecke mit 6 % gibt es erst nach 6 Kilometern in Wiesenberg und auf dem letzten Kilometer vor der Passhöhe mit 5 %. Im Schnitt hat die Ostrampe eine Steigung von 9,7 % auf 10 km verteilt. Dafür wird aber auch was geboten.
Hat man einmal die ersten beiden Kilometer erstiegen und die Wohnhäuser ein wenig hinter sich gelassen, wird es idyllisch. Die Straße ist gerade so breit, dass ein Auto einigermassen überholen kann, an einigen Stellen geht das aber gar nicht.
Weissensteinpass
Südrampe von Oberdorf
5,0 km / 624 Hm Jura, Solothurn
11.02.2005, Oliver Habegger:
Den Weg zum Anstieg kann man fest nicht verpassen, diverse Schilder weisen auf den Weissensteinpass hin. Schon von weitem ist die weiße Jurawand zu erkennen. Gleich unter dem Startpunkt der Weissensteinbahn fängt auch der eigentliche Pass an. Ein Schild informiert über die kommende Steigung von 22 %, welche über zwei längere Teilstücke locker erreicht und sogar überschritten wird. Nach ca. 200 m befindet sich auf der linken Seite das Restaurant Weberhüsli. Hier sollte man sich noch einmal stärken, bevor es dann richtig losgeht.
Als Begrüßung hat der Weissensteinpass ein paar große weiße Felsbrocken dekorativ am Straßenrand positioniert. Diese werden ihm wohl den Namen gegeben haben. Die erste Gerade von 500 m nach der Rechtskurve ist mit 9 % noch relativ harmlos, nach der ersten Linkskehre steigt die Straße dann auf 200 m schon mit 15 % – und nach einer Rechtskehre beginnt dann der Kampf. Eine 650 m lange Gerade mit 20 % im Schnitt baut sich vor einem auf.
Holderkäppeli
Ostanfahrt von Obernau Hergiswaldstraße
5,3 km / 407 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
01.01.2004, Oliver Habegger:
Beim Restaurant Obernau zweigt die Straße in Richtung Eigenthal ab. Der erste Kilometer geht noch sanft ansteigend durch ein Wohngebiet, bevor man langsam an den waldigen Aufstieg herangeführt wird. Eine kleine alte Holzbrücke führt über den Ränggbach an die eigentliche Steigung heran. Die nächsten 1,5 km führen in kurzen Serpentinen durch größtenteils bewaldetes Gebiet. Die Steigung erreicht hier teilweise die 10% Marke, wird aber nie wirklich schwer zu bewältigen, da es immer wieder flachere Stücke dazwischen gibt, in denen man entspannen kann. Nach einer letzten „kurvigen Geraden“ erreicht man Hergiswald. Hergiswald besteht eigentlich nur aus einem Haus, einem Restaurant und der Wallfahrtskirche Hergiswald. Hier hat man auch wieder einen schönen Ausblick auf das Luzerner Seebecken und den Pilatus. Zwei weitere 10% Serpentinen führen über eine Wiesenlandschaft schon fast auf die Passhöhe, zuvor geht es jedoch noch ein letztes Mal in den Wald, wo der letzte kleinere 6% Anstieg schlagenförmig durch die schöne Waldlandschaft führt.
Lenzerheidepass Valbella
Nordanfahrt von Chur
14,3 km / 881 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
01.01.2004, Oliver Habegger:
Diese Auffahrt von Chur beginnt In der Malixstraße in Chur, welche, wie der Name schon sagt, nach Malix führt. Der erste Kilometer führt noch durch Stadtgebiet, geht aber gleich mit 8,5 % ab dem ersten Meter los. Eine lange Gerade führt aus der Stadt hinaus und mit der ersten Kehre in den Wald. Die ersten 6 km bis Malix sind mit kontinuierlichen 8-9 % Steigung wohl die Härtesten. Die Strecke schlängelt sich zu einem großen Teil durch Wald.
Nach etwas mehr als 4 km fährt man durch den ersten kleinen Ort namens Kreuz, von hier zieht die Straße gerade rauf bis nach Malix. Ist Malix einmal erreicht, geht es für die nächsten 2,5 km recht gemütlich über das Hochplateau. Kurz vor Sagens zieht die Straße aber kurz für einige Hundert Meter wieder auf 10 % an, bevor man sich bis Churwalden wieder einen Kilometer lang erholen kann. Es folgt eine happige Rampe von 2,5 Kilometern Länge mit bis zu 13 %. Im Dorf Parpan gibt es eine letzte kurze Pause mit 300 flachen Metern.
Bramegg Rengg
Westanfahrt von Entlebuch
2,2 km / 247 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
01.01.2004, Oliver Habegger:
Kommt man vom Glaubenberg hinab, geht es nach ca. 1 km direkt wieder rechts hinauf auf die Bramegg. Der Anstieg ist recht kurz, aber dafür umso ruppiger. Der erste Kilometer hat knapp 10 %, danach steigt es zeitweise auf gute 16 % an. Gegen das Ende hat man das Gefühl, die Straße kippt einem entgegen. Ist man oben angekommen, hat man den kleinen Ort Rengg auch schon erreicht. Hier trifft man auch auf die Straße, welche von Finsterwald kommt und nimmt die gleiche Abfahrt nach Schachen.
Holderkäppeli
Westanfahrt von Malters
9,0 km / 440 Hm Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
01.01.2004, Oliver Habegger:
Inmitten von Malters zweigt die Straße ab nach Schwarzenberg. Sie steigt auf den ersten 2 km mit ca. 6% und danach für die nächsten beiden Kilometer mit 8% an, bevor man bereits die kleine Ortschaft Schwarzenberg erreicht. Hier kurz vor der Ortschaft Schwarzenberg hat man einen schönen Ausblick auf das Luzerner Seeland. Die Straße führt angenehm fahrbar in vier breiten und gut ausgebauten Serpentinen nach Schwarzenberg.
Dort führt die Straße wieder einen Kilometer bergab zu der Ortschaft Liefelen. Diese kurze Abfahrt darf man dann gleich wieder in einer Gegensteigung kompensieren. Durch eine kleine Schlucht hinauf entlang des Flüsschens "Chrümelbach" führt die Straße auf ein kleines Hochplateau, welches noch einmal einen guten Ausblick über das Luzerner Seeland bietet, bevor man nach einer letzten Steigung durch den Wald auf der Passhöhe Holderkäppeli angekommen ist. Mit einer durchschnittlichen Steigung von ca. 5% und einem Maximum von 9% ist diese Auffahrt sicherlich eine der einfacheren.
Ächerlipass
Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Obwalden, Nidwalden
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Der Ächerlipass ist ein kleiner Verbindungspass in der Innerschweiz zwischen den beiden Halbkantonen Nidwalden und Obwalden und führt von Dallenwil nach Sand bei Kerns. Dieser Pass hat eine historische Bedeutung. Als Napoleon 1798 in die Schweiz einmarschierte, wurde er am Stanserhornmassiv gestoppt und fand keinen Übergang nach Nidwalden. Als die Revolutionsarmee einige Älpler in die Zange nahm, verrieten diese Napoleon den Übergang nach Nidwalden übers Ächerli. Das ist bis heute ein Thema an den Stammtischen und wird wohl nie in Vergessenheit geraten. Das Panorama ist bei gutem Wetter einzigartig. Die Bergmassive Pilatus (2137 m), die Rigi (1797 m), das Stanserhorn (1898 m), das Buochserhorn (1806 m) und der schneebedeckte Titlis (3238 m) sind zu sehen. Ein Wort noch zur Straßenbeschaffenheit: Häufig ist von Naturstraße auf der Westseite ab Sand zu lesen. Im Jahr 2005 allerdings wiesen beide Seiten durchgehend Asphaltbelag auf, mit etwas Rollsplit als einziger Beeinträchtigung von Westen.
Bramegg Rengg
Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Die Bramegg ist kein eigentlicher Pass, es ist mehr ein interessanter Zubringer von Luzern an den Glaubenberg. Anstatt die langweilige Kantonsstrasse zwischen Schachen und Entlebuch zu nehmen, kann man mittels des direkten Wegs über die Bramegg/Rengg die Strecke fast um die Hälfte kürzen. Die Strasse ist sehr schmal und hat meistens keinen Mittelstreifen, dafür hat es aber auch sehr wenig Verkehr. Diese Gegend wurde vor kurzem auch von der UNESCO zum Biosphären-Reservat ernannt. Auf den meisten schweizer Karten ist die Strecke nicht als asphaltiert zu erkennen. Wenn man auf der Abfahrt vom Glaubenberg Richtung Entlebuch ist, kann man anstatt nach Entlebuch direkt über die Bramegg nach Schachen fahren. Die Harten unter Euch können natürlich die Abfahrt nach Entlebuch zu Ende führen und über die Westanfahrt erneut auf die Bramegg aufsteigen. Die Südanfahrt ist mehr für die, welche nach Luzern müssen und bereits leere Batterien haben.
Holderkäppeli
Alpen, Zentralschweiz, Berner und Luzerner Voralpen, Luzern
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Das Holderkäppeli ist ein kleiner Pass der Kriens-Obernau (Vorort von Luzern) mit Malters verbindet. Vom Holderkäppeli kann man auch noch weiter ins Tal fahren und gelangt dann zum Eigenthal, einem schönen Wochenendausflugsziel für Spaziergänger und auch Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Pilatus (2137 m). Viele gute Mountainbiketouren nehmen da auch ihren Anfang. Das Holderkäppeli ist auch ein beliebter Pass an der kleinen Innerschweizerrundfahrt GP-Tell, da es recht knackig bergauf geht. Von Kriens-Obernau aus kann man von zwei verschiedenen Punkten aufs Holderkäppeli fahren, die
Raten
Alpen, Zentralschweiz, Zentralschweizer Voralpen, Schwyz, Zug
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Der Raten ist ein kleiner Pass, welcher das Ägerital mit dem Hochmoor von Rothenthurm verbindet. Nahe Oberägeri befindet sich Morgarten. Dieser Ort ist bekannt auf Grund einer Schlacht, die 1314 hier stattfand. Damals sind die Österreicher von den Schwyzern und Urnern geschlagen worden. Jenseits des Passes, unweit des Hochmoors befindet sich das Kloster Einsiedeln, eine bekannte Pilgerstätte. Das landschaftlich sehr schöne Hochmoor bei Rothenthurm wurde in der Schweiz 1987 durch eine Volksabstimmung bekannt. Das Militär plante damals, dort einen Waffenplatz zu erbauen. Dieses Ansinnen wurde durch eine Volksinitiative 1987 „bachab“ geschickt. Rote Köpfe beim Militär und großes Grinsen beim Volk. Direkte Demokratie ist halt doch was Tolles! Seit diesem Tag ist diese Landschaft gesetzlich geschützt. Unter Radsportlern könnte der Raten bekannt sein, da er mehrfach während der Tour de Suisse überquert wurde. Für längere Tagestouren bietet er gute Kombinationsmöglichkeiten mit Ibergeregg, Sattelegg sowie dem Etzelpass.
Raten
Ostauffahrt von Biberbrugg
5,0 km / 242 Hm Alpen, Zentralschweiz, Zentralschweizer Voralpen, Schwyz, Zug
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Diese Auffahrt von Biberbrugg ist recht einfach und treibt den Puls kaum in den roten Bereich. Entlang des Flüsschens „Biber“ führt die Straße 2 km durch das Hochmoor, bevor der Anstieg beginnt. Diese liegt überwiegend bei 5 % und erreicht für etwa einen Kilometer Spitzenwerte von 9 %. Vor Erreichen der Passhöhe lässt die Steigung wieder spürbar nach. Während der Auffahrt hat man eine schöne Sicht auf das Hochmoor von Rothenthurm und auf die beiden Mythen (1898 m).
Beatenberg
Alpen, Berner Oberland, Berner und Luzerner Voralpen, Bern
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Der Beatenberg ist kein eigentlicher Pass, sondern mehr die bergige Parallelvariante der nördlichen Uferstraße des Thunersees von Unterseen nach Gunten. Die Straße führt den Südhang des Niederhorn (1949 m) entlang. Die Passhöhe selbst liegt nicht im Dorf Beatenberg, sondern von Unterseen kommend knapp 2 km davor in Waldegg. Die angegeben Distanzen und Höhenunterschiede sind anhand der Passhöhe in Waldegg gemessen. Verwirrung schaffte auch die Passtafel am Ausgangspunkt in Unterseen, welche den Pass mit 9 km und 828 Hm ausgewiesen hat. Das stimmt nicht, oder verweist zumindest auf etwas, das wir nicht kennen und nicht gesehen bzw. gefunden haben. Der Beatenberg lässt sich gut mit der östlich gelegenen Grossen Scheidegg und dem Brünigpass sowie dem nördlich gelegenen Schallenberg kombinieren. Die Passstraße eröffnet einem schöne Ausblicke auf den Thunersee und die gegenüberliegende Alpenkette mit Eiger, Mönch und Jungfrau, sowie Schilthorn, Niesen und Stockhorn.
Lenzerheidepass Valbella
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
30.11.-0001, Oliver Habegger:
Die Lenzerheide ist bekannt als wintersportliches Urlaubsparadies. Sie verbindet die Kantonshauptstadt Chur mit Tiefencastel und somit auch mit den beiden Pässen Julier oder Albula, aber auch der Flüelapass könnte über Tiefencastel und Davos angefahren werden, anstatt die viel befahrene Strecke Landquart - Wolfgangpass zu nehmen.
In der Lenzerheide finden auch jedes Jahr offizielle FIS Rennen der Skiweltcups statt. Das malerische Dorf liegt nicht auf der Passhöhe, sondern aus Richtung Chur 4 km dahinter. Die Passstraße führt am Fuße des Arosa Rotstock (2980 m) entlang, welcher Arosa von der Lenzerheide trennt. Im Sommer ist die Lenzerheide ein schöner Ort für Wanderungen, der sehr schöne Heidsee und die vielen Nadelwälder erinnern sehr stark an kanadische Landschaften. Für die Radfahrer bietet die Lenzerheide den Alpenchallenge (www.alpen-challenge.ch), einen relativ harten Radmarathon über diverse Pässe in der Gegend.
Die vorliegenden Daten sind alle auf die eigentliche Passhöhe angepasst und nicht auf die Ortschaft Lenzerheide.