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Fort des Quatre Seigneurs
Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
04.05.2016, Raffael:
Das Fort des Quatre Seigneurs ist sicherlich kein architektonischer Leckerbesser, noch bietet sich seinem Besucher von dort aus ein faszinierender Ausblick wie etwa vom Fort de la Bastille oder dem Fort du Saint-Eynard in der Umgebung. Und dennoch, die Auffahrten zählen zu den schönsten – wenn auch nicht zu den längsten oder schwierigsten – der nahen Umgebung Grenobles. Wer Ruhe, Abgeschiedenheit und unverfälschtes Bergleben sucht, ohne sich dabei allzu weit von der Großstadt Grenoble entfernen zu wollen, der wird Freude an diesem Pass haben, dessen Auffahrten sich nahezu verkehrslos durch die Landschaft schlängeln. Alle Auffahrten führen zu einer auf 799 m Höhe gelegenen Wegekreuzung, von welcher eine Stichstraße noch 138 Höhenmeter höher und 1,3 Kilometer weiter den Berg hinauf zur eigentlichen Fort-Ruine führt. Ob man sich dann lieber direkt in die Abfahrt stürzt, bleibt jedem selbst überlassen.
Fort des Quatre Seigneurs
Nordwestauffahrt von St-Martin-d’Hères / Gières
10,0 km / 722 Hm Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
04.05.2016, Raffael:
Die Auffahrt beginnt ziemlich genau an der Stadtgrenze der beiden Grenobler Vorortgemeinden St-Martin-dHères und Gières. Der Anstieg selbst verläuft in etwa zwei Stufen. Ohne Vorgeplänkel geht es sofort recht ordentlich los. Bis le Mûrier sind zweistellige Prozente keine Seltenheit, zumeist bleiben die Prozente aber knapp darunter. Auf diesem ersten Stück, bevor es dann im Ort etwas flacher wird, kann es doch tatsächlich passieren, dass man einem Auto begegnet. Danach sollte das die absolute Ausnahme auf der nun gut einspurigen Straße bleiben! Sollte man neben Pässen auch Forts sammeln, lohnt sich ein kleiner Abstecher zum Fort du Mûrier direkt im Ort. Ansonsten geht es ab dem Ortsende wieder mit zuvor gewohnten Prozenten weiter, ehe man nach etwa der Hälfte des Anstiegs ein ein Kilometer langes Flachstück erreicht, welches um den Berg herumführt. Von jetzt an begleiten den Fahrer ständig faszinierende Blicke hinunter in Richtung Grenobles Süden ein beeindruckendes Betonmeer unzähliger Wohnhochhäuser.
Fort des Quatre Seigneurs
Südostauffahrt von Uriage-les-Bains:
7,0 km / 522 Hm Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
04.05.2016, Raffael:
Der altehrwürdige Kurort Uriage-les-Bains mit seinen Belle-Epoque-Villen und Kuranlagen, seinem zentralen Park und dem alles überragenden Chateau dUriage ist absolut sehenswert und Ausgangspunkt der Auffahrt, die den Fahrer zuerst bei konstant steilen 8 bis 12 % den Berg hinauf nach Villeneuve führt.
Das sehenswerte kleine Dorf, welches allen modernen Veränderungen zu trotzen scheint, verlässt man auf leicht abfallender Straße in Richtung Herbeys bis zum Ort le Noyaret. Dort biegt man rechts ab in Richtung la Côte. Jetzt geht es auf einem besseren Wirtschaftsweg (der Asphalt bleibt absolut ordentlich) wieder recht steil den Berg hinauf.
Im traumhaft ursprünglichen Bergdorf la Côte am Ende der Straße biegt man rechts ab den Berg weiter hinauf.
Col de la Charmette
Alpen, Chartreuse, Auvergne-Rhône-Alpes
20.11.2014, Raffael:
Der Col de la Charmette ist ein relativ einsamer Pass in der südlichen Chartreuse, ausgehend vom Großraum Grenoble. Seine Einsamkeit verdankt der Pass dem Fakt, dass er prinzipiell eine Sackgasse darstellt, zumindest was die offiziell erlaubte Befahrbarkeit betrifft. Es führt zwar, wie auf nahezu allen Karten zu sehen, eine Straße auch von Norden auf den Pass, jedoch ist diese zwischen der Passhöhe und dem Kloster Monastère des frères de Bethléem à Currière eine reine, gesperrte Forststraße. Hinzu kommt, dass der Straßenbelag der vermeintlichen Nordanfahrt mitunter eher etwas für Cross-Spezialisten ist. Wer sich verbotenerweise dennoch in diese Auffahrt/Abfahrt begibt, sollte an Licht denken, denn es sind zahlreiche unbeleuchtete, mitunter lange Tunnel zu bewältigen. Hier kann man die Strecke begutachten. Die Passhöhe selbst liegt abgeschieden und ruhig unterhalb des Bergs Charmant Som und stellt einen beliebten Ausgangspunkt für Wanderer dar.
Col de la Charmette
Südanfahrt von St-Égrève
11,8 km / 1020 Hm Alpen, Chartreuse, Auvergne-Rhône-Alpes
20.11.2014, Raffael:
Im Ortszentrum des Grenobler Vorortes St-Égrève folgt man der Straße Richtung Quaix-en-Chartreuse. Die ersten 1,5 km bis zum Ortsausgang, wo die Straße zum Col de la Charmette nach links abzweigt, geht es nur sehr leicht bergan.
Dies ändert sich schlagartig, wenn man nach links abbiegt. Von nun an folgen 11,5 km mit durchschnittlich deutlich über 8 % Steigung. Diese werden direkt mit dem wohl steilsten Stück des Anstiegs eingeläutet, denn in den ersten beiden Serpentinen erreicht die Steigung bis zu 15 %. Die hier noch gut ausgebaute, zweispurige Straße führt mit zum Teil ausgesprochen schönen Ausblicken auf die umliegenden Gipfel weiter steil den Berg hinauf, ehe man Proveysieux erreicht. Die Ortsdurchfahrt verspricht etwas Erholung.
In Le Gua zweigt die letzte Straße von rechts ein, was eine alternative parallele Auffahrt ist. Von nun an ist die Straße eine echte Sackgasse, sofern man nicht die verbotene Holperpiste befahren möchte. Ein Schild weist darauf hin, dass es nun noch sechs Kilometer bis zum Ziel sind, und man befindet sich erst auf 660 m Höhe.
Kirkstone Pass
Lake District (Cumbrian Mountains), Cumbria
11.04.2014, Raffael:
Der Kirkstone Pass ist der höchste befahrbare Pass im Lake District – der vielleicht schönsten Landschaftsregion Englands. Wer sich in diesem malerischen Flecken Erde bestehend aus zahllosen Seen, Lesesteinmauern, Schafwiesen, Berggipfeln und Wäldern auf sein Rennrad setzt, der sollte den Kirkstone Pass auf jeden Fall mitnehmen. Trotz seiner geringen Höhe wirkt die Landschaft, die die Passhöhe umgibt, durchaus alpin. Man könnte sich den Gipfel mit seinem freundlichen und gemütlichen Gipfel-Pub (gleichzeitig Hotel) und seinen kargen Felsen auch gut tausend Meter höher irgendwo in den Alpen vorstellen.
Der Kirkstone verbindet den größten natürlichen See Englands, den Windermere, im Süden mit dem zweitgrößten, dem Ullswater, im Norden. Während die Hauptanfahrten von Windermere bzw. Patterdale kaum Schwierigkeiten aufweisen, ist die ruhigere Alternativanfahrt von Ambleside im Südwesten („The Struggle”) absolut anspruchsvoll – insbesondere aufgrund der heftigen Steigung.
Kirkstone Pass
Südwestauffahrt von Ambleside (The Struggle)
4,9 km / 394 Hm Lake District (Cumbrian Mountains), Cumbria
11.04.2014, Raffael:
Diese Anfahrt hat es in sich. Nach einem kurzen, flacheren Anfangsstück im Ort warnt ein Schild vor dem was kommt: 20 % Steigung. Und dies ist nicht übertrieben. Zwar halten die Spitzen nicht lang an, aber unter 10 % geht es quasi nie.
Das liegt auch daran, dass nach etwa drei Kilometern ein ca. ein Kilometer langes Flachstück folgt, von dem aus man zwar sowohl zurück auf den Windermere als auch nach vorn in Richtung Passhöhe einen traumhaften Blick genießen kann, man jedoch keinerlei Höhe gewinnt. Dafür wird es danach wieder umso steiler.
Auch in diesem zweiten Steilstück, bei dem man immer das Ziel vor Augen hat, werden die zwanzig Prozent Steigung zwischenzeitlich geknackt. Die Straße verläuft die ganze Zeit über ziemlich gerade auf rauem, aber gut befahrbarem Asphalt den Berg hinauf – gesäumt von typisch britischen Lesesteinmauern.
Hat man diese Anfahrt hinter sich, so offenbart sich dem Fahrer von der Passhöhe ein grandioser Blick zurück, bei dem man nicht nur nahezu die gesamte Auffahrt noch einmal überblicken kann, sondern auch den Windermere im Tal glitzern sieht.
Bwlch y Groes Hellfire Pass, Pass of the Cross
Südanfahrt von Llanymawddwy
3,4 km / 390 Hm Snowdonia
08.04.2014, Raffael:
Um zur wohl bekanntesten, da eindeutig härtesten Auffahrt zum Bwlch Y Groes zu gelangen, biegt man in Dinas-Mawddwy von der A470 ab und nimmt den Abzweig Richtung Llanymawddwy. Nach etwa fünf Kilometern durch ein flaches Tal erreicht man die kleine Ansammlung mehrerer Steinhäuser namens Llanymawddwy. Gut 1,5 km später beginnt der eigentlich Anstieg nach Querung des Flusses Afon Dyfi, von wo aus es schon bald kompromisslos bergauf geht.
Die Durchschnittssteigung der letzten zwei Kilometer liegt mit über 13 % im absoluten Extrembereich. 20 % sind gerade im mittleren Abschnitt keine Seltenheit und halten auch über mehrere hundert Meter an. Das kleine Sträßchen hangelt sich entlang des Berghangs geradeaus nach oben, ohne jegliche Steigungspausen zum Durchatmen. Wenn man noch Muße hat für einen Blick zurück, wird man den Ausblick durch das Tal und auf die umliegenden, abgeflachten Berggipfel lieben.
Nach einem Abzweig in Richtung des Lake Vyrnwy liegt die Passhöhe hinter einer Linksbiegung der Straße. Von hier bietet sich nochmal ein schöner Fernblick in Richtung des Bala Lake, zu dem die Abfahrt führt.
Bwlch y Groes Hellfire Pass, Pass of the Cross
Snowdonia
08.04.2014, Raffael:
Der Bwlch y Groes (Pass of the Cross) ist der höchste Pass in Wales. Er liegt auf einer völlig abgelegenen, namenlosen Straße am östlichen Rand des malerischen Snowdonia Nationalpark – dem Aushängeschild des wilden Wales.
Unter britischen Rennradfahreren genießt er ehrfürchtige Anerkennung, zählt er doch laut The Guardian zu den zehn härtesten Pässen Großbritanniens („Hellfire Pass”). Und dies ist nicht übertrieben, denn bei Prozentwerten, die die 20 % deutlich überschreiten, zeigt sich die ganze Härte der serpentinenlosen britischen Pässewelt.
Passo del Brattello
Nordrampe von Borgo Val di Taro
11,0 km / 463 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
04.08.2006, Raffael:
Von Borgo aus führt die Straße entlang der Eisenbahnstrecke Richtung Pontrémoli. Die Eisenbahn verschwindet bald im Tunnel, aber das Flüsschen Tarodine bleibt und verhindert stärkere Steigungen als 3 %. Erst nach vier Kilometern zieht der Pass langsam an. Bequeme sechs Prozent werden erreicht, während eine lange Kehre vom Fluss wegführt. Es bietet sich ein schöner Ausblick auf die zurückgelegte Strecke, und auch die Straße selbst und ihre nähere Umgebung ist zum Genießen. Die Steigung pendelt sich bei fünf Prozent ein und wird am Ende Richtung Passschild wieder weniger. Nach drei weiteren Kurven kann man dieses bereits erblicken, und wenige Minuten später hat man es geschafft.
Die Abfahrt beginnt sanft abfallend und verflacht nach ersten fünf Kilometern fast völlig. Nach insgesamt neun Kilometern wird die Abfahrt dann aber doch wieder ein wenig steiler, und man erreicht schnell das malerische, typisch toskanische Städtchen Pontrémoli.
Passo Linguada
Nordwestrampe von Farini
17,0 km / 545 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
31.07.2006, Raffael:
Gemächlich beginnt die Auffahrt von Farini aus. Die Straße liegt komplett im schattenspendenden Wald. Ab und zu ist aber auch der schöne Blick zurück auf Farini frei. Es herrscht eine unglaubliche Ruhe, die die paar Autos, die den Pass dann doch benutzen, auch nicht stören können. Die durchschnittliche Steigung beträgt 6%, doch manchmal sind auch 10% zu meistern. Nach 8km und 27 (!!!) Kehren erreicht man den Ort Gropallo. Hier kann man sich versorgen und zur Not sogar übernachten. Der Pass ist auch weitgehend gemeistert. Die Straße führt jetzt wellig und kurvenreich weiter Richtung Bardi. Mal geht es sanft bergab, mal sanft bergauf. Durch den (fast) fehlenden Gegenverkehr kann man auf dieser einspurigen Straße wunderbar Ideallinie fahren! Ab dem Ort Linguada geht es nicht mehr höher, hier hat man es dann endgültig geschafft und kann sich in die Abfahrt nach Bardi begeben.
Passo Santa Donna
Nordrampe von Bardi / Tal des Ceno
11,0 km / 540 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
27.07.2006, Raffael:
Zuerst fährt man von Bardi 150 Höhenmeter tiefer bis zum Tal des Ceno. Dort beginnt dann gemächlich an einem Nebenfluss entlang der eigentliche Anstieg mit sanften 3%-Steigung. Langsam anziehend folgen die ersten Kurven und Kehren Richtung Gipfel. Im Schatten des Waldes vergehen die elf Kilometer bis zur Passhöhe auf genau 1000m Höhe wie im Flug. Zwischendurch beträgt die Steigung schon mal 7% bis 8%, aber die Übergänge sind so sanft, dass sie unbemerkt an einem vorübergehen. Durchschnittlich beträgt die Steigung 4,9%. Da ist es auch nicht so schlimm, dass man sich nirgendwo verpflegen kann. Die Nordrampe ist ein sanfter Anstieg zum Hinüberrollen. Auf der Abfahrt Richtung Borgo Val di Taro ist das genauso. So lassen sich hohe Geschwindigkeiten problemlos erreichen.
Passo Sant'Agostino
Nordrampe von Bobbio
12,0 km / 877 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
23.07.2006, Raffael:
Die Nordrampe von Bobbio aus kann es locker mit hochalpinen Pässen aufnehmen. Auf den zwölf Kilometern sind 16 oder 17 % keine Seltenheit.
In Bobbio überquert man die wunderschöne, alte Fußgängerbrücke und biegt links ab. Sofort beginnt der Anstieg mit einer steilen Rampe. Der Pass kennt keine Autos, aber deshalb auch keine Kehren, so müssen immer wieder steile Rampen bei hohen Temperaturen in Kauf genommen werden. Schnell zweigt sich die Straße zweimal, jeweils ist der rechte Abzweig zu wählen. Erst Richtung Arelli, dann Richtung Ferrari. In Ferrari geht es weiter steil bergauf, und man kann noch lange nicht sagen, man hätte das Schlimmste geschafft.
Hinter Ferrari geht es links in Richtung des alten Klosters SantAgostino. Am Kloster vorbei gibt es im Wald ein Flachstück von einem Kilometer Länge zum Erholen, bevor der Weg zunächst wieder leicht ansteigt, um danach wieder seine steile Seite zu zeigen.
Nach jeder Kurve denkt man, man hätte es geschafft. Immer mal wieder gibt es ein kleines, flacheres Stück, bevor es dann aber doch wieder ansteigt.
Brocken
Südostauffahrt von Elend
14,7 km / 683 Hm Harz, Sachsen-Anhalt
19.07.2006, Raffael:
Es geht direkt zu Beginn im Hotelort Elend richtig los. Der Name scheint fehl am Platz, angesichts des Trubels auf den folgenden 15 Kilometern. Die Straße steigt zunächst auf rotem Kopfsteinpflaster mit 7–10 % Steigung an. Nach langen zwei Kilometern ist nicht nur die Straße längst asphaltiert, sondern man erreicht auch den ersten kleinen Gipfel an der Kreuzung nach Schierke, an der man links in den Ort einbiegen muss. Es geht zunächst einige Meter bergab, ehe es noch im Ort langsam wieder anfängt zu steigen. Ab der Schranke, an der spätestens für PKW Schluss ist, beginnt der Berg dann wieder richtig. Langsam steigt er mit rund 5 % an. In einigen Kehren rauf zum Gipfel überholt man nicht nur Pferdekutschen und Wanderer, sondern überquert auch zweimal die Schmalspurschienen der Dampfloks. Schon weit vorher hat man außerdem bereits Sicht auf den Turm auf dem Gipfel. Doch noch hat man einiges vor sich. Erst nach der letzten Schienenkreuzung merkt man, dass man es bald geschafft hat.
Chamrousse
Auffahrt von Uriage-les-Bains über Les Seiglières
20,2 km / 1305 Hm Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
01.01.2006, Raffael:
Die Auffahrt über Les Seiglières ist etwas länger als jene über Prémol und somit im Durchschnitt mit 6,5 % rund ein Prozentpunkt weniger steil. Allerdings ist diese Variante eindeutig die landschaftlich reizvollere. Während bei der Auffahrt über Prémol der Nadelwald selten Blicke ins Tal zulässt, wird man hier zunächst mit schönen Blicken auf Grenoble sowie auf den Kurort Uriage-les-Bains und sein Schloss verwöhnt, ehe man weiter oben einen grandiosen Ausblick auf die benachbarten Massive Vercors und Chartreuse genießen darf. Zudem bieten sich immer wieder Blicke auf die Belledonne-Berggipfel in der näheren Umgebung des ehemaligen Olympia-Skiortes Chamrousse.
Die Auffahrt kann man in zwei Teile unterscheiden. Zunächst geht es bis zum Ausflüglerlokal Les Seiglières mit 7,7 % Durchschnittssteigung deutlich steiler bergauf als im zweiten Teil der Strecke. Dabei geht es im Ausgangsort Uriage-les-Bains direkt steil los.
Col de Plainpalais Col de Plaimpalais
Südwestauffahrt von Chambery
13,3 km / 874 Hm Alpen, Savoyen, Massif des Bauges, Auvergne-Rhône-Alpes
01.01.2006, Raffael:
Aus Chambéry heraus folgt man der großen Ausfallstraße D1006 Richtung Challes und biegt am Ende links ab, den Schildern Richtung St-Jean-dArvey und zum Massif des Bauges folgend, in dessen Herzen der Pass liegt. In Chambérys Vorort St-Alban-Leysse startet dann die eigentliche Passauffahrt. Es geht mit konsequent über 7 % Steigung hinauf in den Ort St-Jean-dArvey. Lediglich die Tunnel-Passage vor dem Ort bietet ein wenig Entspannung. Die Straße ist gut ausgebaut, allerdings leider auch stark befahren. Im Ortszentrum hält man sich links und der Verkehr nimmt nun kontinuierlich ab, je weiter man hinauffährt, wobei die Ausflüglerbusse in Richtung Revard eine Begleiterscheinung bleiben. Bis zum Ort Les Desserts nimmt die Steigung der Straße wieder etwas ab und man kann relativ gemütlich hochrollen. Für alle, die weiter hinauf wollen in Richtung Revard, empfehle ich ausdrücklich bereits kurz hinter dem Ort Les Desserts links in Richtung La Ville abzubiegen. Diese kleine und steile Alternativroute bietet ein herrliches Alpengefühl bei nahezu null Verkehr und entschädigt damit vor allem für das verkehrsreiche Stück zuvor.
Col de Porte Col de Palaquit
alternative Südwestauffahrt von Grenoble
17,1 km / 1174 Hm Alpen, Dauphiné, Chartreuse, Auvergne-Rhône-Alpes
01.01.2006, Raffael:
Die Auffahrt startet direkt unterhalb der mächtigen Bastille-Festung, welche über der „Hauptstadt der Alpen“, wie sich Grenoble betitelt, thront.
Ohne Eingewöhnungsphase geht es sofort die ersten Kehren hoch die D57 raus aus Grenoble und rein in den nächsten Ort St.-Martin-de-Vinoux, dessen vereinzelte Häuseransammlungen man nun der Reihe nach passiert. Dabei steigt die Straße direkt recht kräftig mit 8–11 % an.
Es bleibt auch bei dieser konsequenten Steigung, und so erreicht man nach etwa 5 km bereits den Col de Clémencières auf 622 m Höhe. Der erste steilere Abschnitt liegt hier an der Einmündung der Straße zum Col de Vence bereits hinter einem, nun geht es erstmal ein paar malerische Kilometer hinab, ehe die Straße, diesmal etwas sanfter, wieder zu steigen beginnt.
Nach dem Abzweig nach Quaix-en-Chartreuse (Südsüdwestanfahrt) nimmt die Steigung allerdings wieder deutlich zu, und man erreicht die Steigungsspitze mit etwa 15 %.
Brocken
Harz, Sachsen-Anhalt
30.11.-0001, Raffael:
Mythen und Geschichten ranken sich um den höchsten Gipfel Norddeutschlands, Goethes Berg. Der Dichter zog sich immer wieder hierhin zurück, um zu dichten und zu denken. Weit früher sollen die Hexen auf ihm die Walpurgisnacht gefeiert haben. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Brocken ostdeutsch und damit unzugänglich für Normalbürger. Er wurde als wichtiger strategischer Punkt benutzt, den Westen auszuspionieren. Noch heute sieht man die Spuren auf der Nordostseite, auf der Militärfahrzeuge auf Panzerplatten die 20-Prozent-Steigung erklommen. Auch der alte Abhörturm steht sinnbildlich abseits der Neuen. Sogar ein Hotel ist neben dem neuen Radiosendepunkt des Hitradio Brocken entstanden.
Doch nicht alles ist neu: Die alte Schmalspurdampflok tuckert immer noch, oder jetzt wieder, von Wernigerode aus auf den Brocken. Jährlich zieht es Hunderttausende auf den Gipfel, von dem man einen fantastischen Rundumblick hat. Der Brocken wurde zum Naturschutzgebiet. So ist die einzige Straße hinauf Radfahrern und Pferdekutschen vorbehalten.
Passo Sant'Agostino
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
30.11.-0001, Raffael:
Der Passo SantAgostino ist ein typischer Pass für den Appenin. Fast einsam führt er vom schönen Städtchen Bobbio (40 km südlich von Piacenza an der S45) über ein durchweg einspuriges und fast gar nicht befahrenes Sträßchen, über steile Rampen, durch kleine Dörfer bis nach Farini. Er verbindet damit die beiden im Sommer fast ausgetrockneten Täler des Trebbia und des Nure. Auf den Auffahrten schützen nur wenige Bäume die Fahrer vor der erbarmungslosen Sonne. Die Landschaft ist geprägt durch typische, wüste, mediterrane Gras- und Buschlandschaften, die nur selten durch Getreide landwirtschaftliche Nutzung finden. Ein toller Pass durch eine vielleicht nicht ganz abwechslungsreiche, aber doch schöne Landschaft, der einem alles abverlangt. Tipp: Man sollte sich genügend Verpflegung mitnehmen und viel trinken, denn Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Strecke keine.
Von Farini schließt sich der Passo Linguada nach Südwesten in Richtung Bardi an.
Passo Santa Donna
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
30.11.-0001, Raffael:
Der Passo Santa Donna ist ein verkehrsarmer, sanfter Pass zwischen Bardi und Borgo Val di Taro im Ligurischen Appenin, etwa auf der Hälfte der Luftlinie von Genua nach Parma.
Er verläuft auf beiden Seiten sanft und schön durch mediterranen Wald. Der Gipfel gleicht mehr einer sanften Kuppe. Fast einsam, wie auf den meisten Pässen im Appenin, lässt sich die Strecke uneingeschränkt genießen.
Östlich vom südlichen Ausgangspunkt Borgo Val di Taro schließt sich der Passo del Brattello an, das Tor zur Toskana. Westlich führt der Passo Linguada nach Farini.
Passo Linguada
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
30.11.-0001, Raffael:
Eingerahmt von 1300m hohen Bergen ist der auf der Nordseite äußerst kehrenreiche Pass eine schöne Verbindung der beiden Städtchen Farini und Bardi. Er führt kurvenreich, fast autofrei und über eine schmale Straße durch schattige Wälder und durch einige kleinere Dörfer. Hin und wieder steigt er steil an, ist allerdings meist mäßig steil. Ein wunderschöner Pass zum Genießen.
Südlich von Bardi kann man über den Passo Santa Donna seine Tour fortsetzen. An Farini schließt sich der Passo Sant'Agostino nach Westen in Richtung Bobbio an.
Passo del Brattello
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
30.11.-0001, Raffael:
Der Passo del Brattello ist von Norden kommend das Tor zur Toskana. In malerischer Landschaft führt er verkehrsarm bis auf 953 m Höhe zwischen Borgo Val di Taro und dem malerischen Pontrémoli.
Beide Ausgangspunkte sind bequem per Bahn von der Hafenstadt La Spezia aus zu erreichen.
Moderate Steigungen machen diesen Pass für jedermann zu einem tollen Erlebnis, das ein wenig Alpen-Feeling in der Toskana aufkommen lässt.
Wer in Richtung Norden nach Bardi weiterfahren möchte, kann dies über den Passo Santa Donna tun. In Richtung Westen führen die Pässe Rastrello und Adelano ins ligurische Vara-Tal.