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Reinhard ist Redakteur und Redaktionspostfach-Chef im quäldich-Team.
1402 Befahrungen von 649 verschiedenen Auffahrten an 556 verschiedenen Pässen.
Muotkatakka
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Auf über 600 Kilometern führt die touristische Northern Lights Route (Nordlichtroute) entlang der E8 und alternativ des Riksväg 99 in Schweden von Tornio in Finnland am Bottnischen Meerbusen bis nach Tromsø in Norwegen am Europäischen Nordmeer. Trotz der Querung des Skandinavischen Gebirges kommt die Straße dabei nicht höher als am Muotkatakka. Der 565 Meter hohe Pass im äußersten Nordwestzipfel Finnlands ist gleichzeitig die höchste Straße Finnlands. Das ist übrigens auch der Inhalt der textlichen Ergänzung am Passschild: Suomen maanteiden korkein kohta – Der höchste Punkt auf finnischen Straßen.
Schon allein deswegen wäre der Muotkatakka eine Befahrung wert, doch die Nähe zur norwegischen Küste, an der sich bei Skibotn der nordwestliche Startpunkt zum Pass befindet, ermöglicht außerdem ein großes Spektrum erfahrbarer Naturvielfalt entlang des Passes. Der sportliche Reiz mag dafür etwas geringer ausfallen; die Gesamtlänge von 155 Kilometern lässt es bei der doch überschaubaren Höhe erahnen.
Muotkatakka
Nordwestauffahrt von Skibotn
62,2 km / 897 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Im Süden des herrlich unterhalb von Kiefernwäldern am Storfjord gelegenen Skibotn trennen sich von Südwesten kommend die bedeutsamen Europastraßen 6 (von Trelleborg über einen Großteil der norwegischen Küste bis Kirkenes im äußersten Norden) und 8 (von Tromsø über den Pass nach Turku im Süden Finnlands). Wirkt die E 8 auf dem ersten halben Kilometer noch fast wie eine Autobahn, wird doch anschließend schnell klar, dass auch sie eine nur mäßig befahrene, zweispurige Route in sehr gepflegtem Zustand ist. Wie bereits angedeutet, hält sich die sportliche Herausforderung in Grenzen. Sanft geht es im von Kiefern dominierten Skibotndalen gegen die Fließrichtung der Skibotnelva aufwärts. Gelegentliche Zwischenabfahrten erkären die insgesamt überraschenden 900 Höhenmeter Anstieg. Die Natur liefert uns derweil imposante Wasserfälle, ein idyllisches Flussbett und kleinere Seen inmitten der nordländischen Flora, die an manchen Stellen auch eine wilde Blütenpracht hervorzubringen vermag.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Nordwestrampe von Harrachov
1,0 km / 118 Hm Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
28.02.2024, Reinhard:
Wir beginnen die Auffahrt in Harrachov zwischen den Parkplätzen der Sesselliftstation zum Čertova hora (Teufelsberg, 1020 m), wo es auch in den Sommermonaten mit Verköstigung und Kinderbespaßungsangeboten trubelig zugeht. Die ersten 130 Meter sind praktisch noch flach (Das Profil wird hier leider nicht korrekt dargestellt.), bevor es unter einer wohl für Skilangläufer errichteten Brücke bereits schnell in den zweistelligen Prozentbereich geht. In Kurven wird der Sessellift insgesamt vier mal unterquert, bevor wir am flachen Schanzenauslauf nach 500 Metern noch einmal für rund 200 Meter unsere Reserven sammeln können.
Während wir nach links, auf etwas besserem Untergrund in einem Rechtsbogen um den Schanzenauslauf fahrend, freien Blick auf die komplette Schanze, insbesondere die Aufsprungbahn, haben, rückt nun auch der eigentliche Scharfrichter links der Schanze unterhalb des hozlvertäfelten Fernsehturms ins Sichtfeld. Mit der sich nun kontinuierlich in Richtung 32 % steigernden Rampe hätte man so schon genug zu tun.
Jägerberg
Südostauffahrt von Jena-Zwätzen
2,9 km / 192 Hm Thüringer Becken, Ilm-Saale-Platte, Thüringen
15.02.2024, Reinhard:
Der alternative Beginn der Auffahrt liegt im historischen Ortskern von Zwätzen am nördlichen Stadtrand Jenas. Von der Max-Gräfe- oder Kreuzgasse kommend, beginnen wir im Thomas-Müntzer-Weg und nach links der Pfarrgasse folgend auf einem kurzen Pflasterabschnitt. Die Marienkirche links umfahrend, sind wir sodann bereits auf der Jägerbergstraße und 200 m später an den letzten Häusern vorbei, bevor wir bei angenehm anspruchsvoller Steigung geradewegs auf den Käuzchenberg zusteuern und am Fuße des Weinhangs auf die von Löbstedt kommende Hauptstraße stoßen.
Nordkapp
Nord-Norge, Finnmark
26.11.2023, Reinhard:
Für das Nordkap (norwegisch Nordkapp) bedürfte es eigentlich keiner weiteren Worte. Die Ausgangslage ist klar: Es handelt sich um die Anfahrt zum nördlichsten Punkt Festlandeuropas. Oder doch nicht?
Eine kurze Recherche löst schnell auf: Das Nordkap befindet sich auf der norwegischen Insel Magerøya und ist somit kein geographischer Extrempunkt Kontinentaleuropas. Zudem gibt es auf selbiger Insel wenige Kilometer westlich noch einen nördlicheren (erwanderbaren) Punkt. Auch unter Einbeziehung von Inseln hat das Nordkap freilich keine herausragende Lage zu bieten, denken wir nur beispielsweise an Spitzbergen, wo es auch eine Handvoll Straßen gibt.Was bleibt also? Nun, ein nicht ganz uninteressantes Attribut können wir diesem so berühmten Sehnsuchtsort dann doch noch zuschreiben: Dank der Europastraße 69 ist das Nordkapp der nördlichste über das internationale Straßennetz zu erreichende Ort der Welt!Dies sowie der kumulierte Anstieg von über 400 Metern sollen Grund genug sein, den nördlichsten „Pass” des Quaeldich-Universums hier zu verorten.
Gjesværkrysset Skarsvågveien, Magerøya-Pass
Nord-Norge, Finnmark
20.11.2023, Reinhard:
Die Gjesværkrysset (Kreuzung bzw. Abzweig nach Gjesvær) ist der letzte Pass, den man vor Erreichen des Anstiegs zum Nordkapp zu bewältigen hat. Gleichzeitig ist es die einzige nicht küstennahe Straßenkreuzung auf der Insel Magerøya und ziemlich zentral auf dieser gelegen, so dass sich auch der Name Magerøya-Pass aufdrängt. Die Hauptachse des Passes liegt auf der E 69, die 108 km südlich in Oldefjord von der E 6 abzweigt und 19 km nördlich das Nordkapp erreicht, womit sie die nördlichste Straße der Welt mit Anbindung an das internationale Straßennetz ist. Der westliche Nebenarm des Passes herauf vom Fischer- und Ornithologendorf Gjesvær hat eine Länge von 20 km und dürfte die mit Abstand am schwächsten befahrene der drei Auffahrtsvarianten sein und auch bleiben.
Weder Höhendifferenz noch Steigung des Passes sind für sich genommen ein Problem, entscheidend für die Härte der Befahrung sind wohl die persönlichen Randbedingungen, hervorgerufen durch die Vorgeschichte zum Erreichen dieses zweitnördlichsten Passes der Welt, wenn man so will, oder die vor einem liegenden Pläne im Falle einer Skandinavien- oder Norwegenquerung, beginnend am Nordkapp, wenn noch so unendlich viel Strecke zu fahren ist.
Kvænangsfjellet
Ostanfahrt von Sørstraumen
16,3 km / 517 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Nord-Norge, Troms
10.09.2023, Reinhard:
Die Ostanfahrt folgt der E6 ab der Siedlung Sørstraumen, die direkt am Kvænangen-Fjord liegt. Nach der Einmündung der um den letzten Zipfel des Fjords führenden Straße, die von der E6 mit einer Brücke abgekürzt wurde, folgt die Passstraße zunächst in nordwestlicher Richtung noch 6 km dem Verlauf des Fjordufers, wobei nur vorübergehend 50 Meter Höhe gewonnen werden, die unmittelbar vor Beginn des dann kontinuierlichen Anstiegs wieder verloren gehen.
In der Folge bringen uns einige Kurven hinauf aufs Fjell, wobei sich wunderbare Aussichten auf das Europäische Nordmeer und die dem Festland vorgelagerten Inseln und Halbinseln ergeben. Im Jahr 2023 und sicher auch einigen Folgejahren ist die Auffahrt allerdings auch geprägt vom Straßenausbau. Insbesondere wird es offenbar einen etwa 3 km langen Scheiteltunnel geben, der gar nicht mal so viel Strecke und auch höchstens 100 Hm einspart. Für den Radfahrer dürfte das immerhin eine noch verkehrsärmere Fahrt im Bereich mit den besten Fernblicken rund um die Passhöhe bedeuten.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.08.2023, Reinhard:
Wo Wintersport auf Sommer trifft, sind für Radsportler interessante Bergstraßen meistens nicht weit. Doch nicht jeder kleine Skihang mit benachbarter Straße und schon gar nicht jede Möglichkeit, entlang einer Skiflugschanze ein schmales Asphaltband zu befahren, muss eine Empfehlung mit Passcharakter im Sinne des Quäl-dich-Mottos werden. So hätte auch dieses Kuriosum im Wintersportort Harrachov, zu deutsch Harrachsdorf, im äußersten Norden Tschechiens am Westrand des Riesengebirges besser nie Eingang in die Geschichte des Radsports gefunden, insbesondere nicht schon im Jahre 1987, als Rennräder und ihre spartanischen Gangschaltungen noch so konzipiert waren, dass jenseits des einstelligen Prozentbereichs Schmerzen und Qualen augenscheinlich gewünscht waren.
Es lässt sich nun aber nicht mehr ändern, dass die Etappenplaner der Internationalen Friedensfahrt, die seit 1948 vor allem auf den Gebieten Polens und der Tschechoslowakei und wenige Jahre später auch der DDR stattfand, für die Austragung 1987 die fixe Idee hatten, die 9.
Puy de Dôme
Anfahrt ab dem Parkplatz der Panoramique des Dômes
4,4 km / 503 Hm Zentralmassiv, Chaîne des Puys/Monts Dômes, Auvergne-Rhône-Alpes
09.07.2023, Reinhard:
Unter welchen besonderen Umständen auch immer man zu dieser Befahrung gekommen ist; hier geht es um den in der Regel für Privatunternehmungen strengstens verbotenen Abschnitt zwischen dem großen Parkplatz an der unteren Zahnradbahn-Station sowie dem Ende der Zahnradbahn-Strecke im Gipfelbereich des Puy de Dôme. Wer sich zum Vulkan von Westen über den Col de Ceyssat begibt statt von Osten aus Clemont-Ferrand, spart sich gut 500 Hm auf 9 km, ohne den essentiellen Streckenabschnitt der 450°-Kegelbefahrung zu verpassen.
Smrk Tafelfichte, Smrek
Südwestauffahrt von Bílý Potok
9,0 km / 461 Hm Sudeten, Westsudeten, Isergebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.01.2023, Reinhard:
Bílý Potok (Weißbach) als Startort dieser Variante liegt an der einzigen großen Straße durchs Isergebirge, die dieses von Hejnice (Haindorf) im Nordwesten über den Smědava (899 m) nach Desná (Dessendorf) im Südosten teilt. Es ist gleich der erste Ort hinter Hejnice, in dem sich nun die Wahl zwischen der recht ruhigen und breiten Straße nach Smědava oder dem noch ruhigeren, weil kraftfahrzeugfreien Sträßchen zur Tafelfichte aufdrängt.
In letzterem Fall folgen wir nach Durchfahrung des Ortskerns der Ausschilderung zur Bartlova Bouda nach links und befinden uns auf den 500 Metern bis dorthin sogleich in einem gut 10 % steilen Abschnitt. Unmittelbar hinter der Hütte zweigen wir links ab, während sich nach rechts die letzte Möglichkeit zurück zur Straße zum Smědava bietet und es geradeaus für viele Wanderer auf direkterem Weg zur Tafelfichte geht. Nach links also wird es kurz flach, während wir noch den wildromantischen Hájený potok (Hegebach) überqueren und anschließend recht gleichmäßig, aber nie zu steil, auf der ordentlich asphaltierten Strecke an Höhe gewinnen.
Triniushütte Frankenblick
Westauffahrt von Theuern
2,9 km / 174 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
27.09.2022, Reinhard:
Alternativ startet man in Theuern Richtung Rauenstein und verlässt die Hauptstraße (K34) sofort auf den linkerhand abzweigenden Weg, der für den Kraftverkehr gesperrt ist und leicht ansteigend nach einem Kilometer zur großen Kastanie an der Reitgasse führt, an der man nach links abbiegt, um die verbleibenden knapp zwei Kilometer, die mit der Auffahrt aus Rauenstein identisch sind, in Angriff zu nehmen.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Westanfahrt vom Strand
11,4 km / 472 Hm Sardinien
05.08.2022, Reinhard:
Direkt vom Spiaggia di Piscinas weg hat man auf den ersten 5 km also mit einer staubigen, teils schottrigen Piste zu tun, umso weniger dafür noch mit der Steigung, so dass genügend Aufmerksamkeit auf die großen Sanddünen zu beiden Seiten gerichtet werden kann. Nach knapp 2 km wird der Abzweig erreicht, der links nach Portu Maga und Marina di Gutturu Flumini führt. Wir fahren aber geradeaus weiter, den Riu de Naracauli stets zu unserer Linken, an einem Campingplatz vorbei und schließlich bei knapp 9 % auch noch mal deutlich steiler, bevor wir bei Naracauli endlich Asphalt erreichen und erste Ruinen des Erzbergwerks passieren.
Von nun an deutlich flotter an Höhe gewinnend, ist das nächste Ziel die verlassene Siedlung Ingurtosu. Am spektakulärsten ist hier sicher die Durchfahrung des über die Straße reichenden Verwaltungsgebäudes (Palazzo della Direzione Miniera di Ingurtosu), das sich in einem offensichtlich renovierten Zustand befindet.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Sardinien
03.08.2022, Reinhard:
Dem Sardinienkenner wird aufgefallen sein, dass Piscinas oder Spiaggia di Piscinas kein anfahrbarer Hochpunkt, sondern einer der zahlreichen Traumstrände der Insel ist. Die hier befindlichen Dünen zählen mit bis zu 100 Metern zu den höchsten Europas und sind die Hauptattraktion des Strandes an der Costa Verde. Der hier beschriebene Pass führt allerdings auch nicht auf diese höchsten Dünen Sardiniens, sondern vom Strand aus zwischen den Sandriesen hindurch zur SS126 auf etwa 400 Metern Höhe zwischen Guspini und dem Passo Bidderdi. In der Nähe des Berges Punta Titillonis (609 m) wird dabei der Kulminationspunkt der Straße auf 464 m erreicht.
Die untersten 5 km beziehungsweise gut 100 Hm sind als sandig-schottrige Piste sicher nicht jedermanns Sache mit schmaler, profilloser Bereifung. Wer sie aus den Bergen von der SS126 kommend allerdings nicht mehr fährt, bringt sich natürlich um wesentliche Aspekte dieses Passes. Im oberen Teil bleibt mit der Durchfahrung der 1968 geschlossenen Zeche von Ingurtosu allerdings eine weitere Sehenswürdigkeit.
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
30.07.2022, Reinhard:
Die klassische Kombination aus Wallfahrtskirche und Berg erwartet uns am Monte Kalfa (1000 m) mit dem nur unwesentlich niedriger liegenden Santuario della Madonna dell'Aiuto. Die Gegend hier im Nordosten Siziliens abseits der Küste ist eher einsam denn überlaufen, so dass sich nicht nur bei Bedarf in der Kirche Ruhe zum Gebet ergibt, sondern auch der traumhafte Rundumblick vom Berg mit Fixpunkt in südwestlicher Richtung beim Ätna voll ausgekostet werden kann.
Für einen Berg typisch, endet die Befahrung am Gipfel in einer Sackgasse. Allerdings gibt es neben der gewöhnlichen Anfahrt vom Ort Roccafiorita noch die Möglichkeit, die kleine Verbindungsstraße aus südwestlicher Richtung von Graniti kommend zu nutzen und 120 Hm unterhalb des Monte Kalfa auf die erste Variante zu stoßen. (Eine Beschreibung dazu steht noch aus.)
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Nordostauffahrt von Roccafiorita
3,1 km / 286 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
29.07.2022, Reinhard:
Die Auffahrt ab Roccafiorita, der kleinsten Gemeinde Siziliens, was ein weiterer Grund für die wunderbare Abgeschiedenheit dieser Gegend ist, startet passenderweise in der Via Monte Kalfa; das Santuario ist ausgeschildert. In wenigen engen Kehren wird der Ort verlassen, während das Mittelmeer im Osten wieder zum Vorschein kommt. Der Asphalt ist in rustikalem Zustand, aber zumindest aufwärts problemlos fahrbar, wenngleich bei bis zu 15 % abschnittsweise fordernd. Nach 1,6 km erreichen wir die Verzweigung, an der wir links zum Santuario statt gerade nach Graniti weiterfahren. Gipfel und Santuario liegen nun direkt vor uns in Sicht, so dass auch die verbleibenden 1,5 km auf die weitgehend kahle Kuppe noch kurzweilig erfahren werden können. Die Wallfahrtskirche erreichen wir schließlich auf 995 m. Der kurze Fußweg von etwa 70 größtenteils fahrbaren Metern zum Gipfel des Monte Kalfa (1000 m) zweigt in der allerletzten Kehre ab.
Roccafiorita
Südauffahrt von Mongiuffi Melia
6,1 km / 365 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Die Auffahrt aus Süden lassen wir in der Senke zwischen den beiden namensgebenden Ortsteilen von Mongiuffi Melia auf der Brücke über den Torrente Postoleone beginnen. Auf den ersten Kehren bis zur Kirche von Mongiuffi befinden wir uns noch auf der SP11, im weiteren Verlauf folgen wir der SP12 nach Roccafiorita. Sowohl landschaftlich als auch sportlich ist die Auffahrt nicht spektakulär, aber doch eine liebliche und vor allem verkehrsarme Variante, auf der sich das sizilianische Hinterland gut erkunden lässt.
Roccafiorita
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Roccafiorita ist ein rund 200 Einwohner zählender Ort im Osten Siziliens an der Strada Provinciale 12 zwischen Limina im Norden und Mongiuffi Melia im Süden. Außerdem führt eine kleinere Straße von Westen aus Graniti in den Ort. Die SP12 bietet reizvolle Weitblicke über die hügelige Landschaft und teilweise bis zum Mittelmeer. Das eigentliche Highlight hier ist aber die Fahrt auf den Monte Kalfa (1000 m), an dessen Nordostseite Roccafiorita liegt. Auf dem Berg befindet sich das Santuario della Madonna dell'Aiuto, doch schon allein der uneingeschränkte Rundumblick ist eine Befahrung der Stichstraße dorthin wert.
Monte Lapa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Der Monte Lapa (771 m) ist ein eher unscheinbarer Berg im Nordosten Siziliens. Ein schmales, kaum gepflegtes Asphaltband, das von der Straße zwischen Taormina und Castelmola abzweigt, führt dicht am Gipfel vorbei ins Hinterland nach Mongiuffi Melia. Vom Straßenzustand sollte man also nicht zu viel erwarten, dafür ist man hier umso einsamer unterwegs und kann sich ausreichend Zeit nehmen, die Berglandschaft dieser verlassenen Gegend auf dem Rad zu erkunden.Neben den genannten Auffahrten von Taormina und Melia dürfte es weitere Varianten von Westen her geben, die von Gaggi und Graniti kommend auf den letzten zwei Kilomtern der Südauffahrt in diese einmünden. Die komplette Strecke zu erkunden war aber offenbar selbst dem Fahrer des Google-Streetview-Autos zu abenteuerlich.
Monte Lapa
Südostauffahrt von Taormina
7,8 km / 498 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Wir beginnen die Südostauffahrt zum Monte Lapa in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden, wo auch die Auffahrt nach Castelmola startet. Zwar sind es von der Küstenstraße bis dorthin weitere 250 Höhenmeter, jedoch sind die Anfahrtsvarianten in den Ort vielfältig und wir ersparen uns hier eine weitere Unterteilung.
So geht es zunächst vier Kehren am Westhang des Monte Tauro (395 m) noch durch die schicken und blickverwöhnten Randlagen Taorminas und östlich unterhalb an Castelmola vorbei zur lockeren Siedlung Petralia. Der Hauptstraße in der Kehre folgend, empfiehlt es sich, den Abstecher nach Castelmola noch mitzunehmen, um zum Preis von neunzig Höhenmetern einen tollen Blick über Taormina, auf das Mittelmeer und hinüber zum Ätna zu erhaschen und bei Interesse auch den geschichtsträchtigen und touristisch beliebten Ort selbst zu erkunden. Ansonsten verlassen wir in dieser Kehre die SP10 und folgen der Beschilderung nach Mongiuffi Melia.
Castelmola
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Castelmola ist ein kleiner, reizvoller Ort auf einem Berg an der nördlichen Ostküste Siziliens, direkt oberhalb von und mit Blick auf Taormina mit seinem berühmten antiken Theater. In südwestlicher Richtung ist zudem der Krater des Ätna keine 30 Kilometer entfernt, so dass sich insgesamt ein fantastischer Rundumblick bietet. Tatsächlich war Castelmola früher die Akropolis, also der Burgberg von Taormina. Inzwischen ist die bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gegründete Siedlung, die auch mehrfacher Zerstörung zum Opfer fiel, freilich herabgestuft zu einem beliebten Touristenziel.Die Hauptzufahrt beginnt in Taormina, das selbst bereits etwa auf einer Höhe zwischen 200 und 300 Metern liegt. Diverse Zufahrten von der Küste und benachbarten Hanglagen nach Taormina machen eine Verlängerung der hier gelisteten Auffahrt zu kompliziert und damit unzweckmäßig, wenngleich auf einer Tour der zusammenhängende Anstieg meist bei annähernd 500 Höhenmetern liegen wird.Alternativ lässt sich Castelmola aus nördlicher Richtung vom Monte Lapa oder Gaggi erreichen.
Castelmola
Südostauffahrt von Taormina
3,9 km / 231 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Die küstenseitige Anfahrt lassen wir in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden (mögliche Zufahrt von Südwesten kommend) beginnen. Über vier Kehren durch eine äußerst attraktive Wohngegend klettern wir zunächst am Westhang des von Taormina voll umschlossenen Monte Tauro (395 m) hinauf.
Nach Verlassen des Ortes führt uns die SP10 in Hanglage in nördlicher Richtung nach Petralia. Dabei passieren wir eine unscheinbare, nach links abzweigende Abkürzung (Via Cuclunazzo) nach Castelmola, die zumindest für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Es wäre zu prüfen, ob sich hier tatsächlich eine alternative, deutlich steilere Variante für Radfahrende bietet.
Der SP10 folgend wendet sich die Straße in Petralia wieder nach Süden. In dieser Kehre befindet sich der Abzweig zum Monte Lapa (5 km). Nach Castelmola ist es hingegen nur noch gut ein Kilometer, auf dem bei ca. 8 % die höchsten Steigungswerte der Auffahrt erreicht werden.
Buk Republiky
Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
Die Buche der Republik, wie der hier gewählte Passname aus dem Tschechischen übersetzt lautet, ist ein Gedenkbaum an einer Waldkreuzung im Jeschkengebirge zwischen dem Velký Vápenný (790 m, Großer Kalkberg) und dem Dlouhá hora (748 m, Langeberg). Die durch dichten Mischwald in südlicher Richtung führende Straße von Bílý Kostel nad Nisou (Weißkirchen an der Neiße) nach Kryštofovo Údolí (Christofsgrund) ist durchgängig asphaltiert und in brauchbarem Zustand, wenn man höchstens in kleinerer Gruppe fährt und es nicht allzu eilig hat. Sie wird als Radroute 3069 geführt und ist entsprechend beschildert, was jedoch nicht heißt, dass man viele Radfahrer*innen antreffen würde. Für den motorisierten Verkehr ist sie sogar gesperrt, sodass Ruhe hier garantiert ist.
In Verbindung mit dem Křižanské sedlo, der sich südlich anschließt, lässt sich der Pass gut auf der Strecke zwischen Zittau und dem Ještěd (Jeschken) mit einbinden.
Buk Republiky
Nordauffahrt von Bílý Kostel nad Nisou
4,3 km / 312 Hm Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
In Bílý Kostel wählen wir die in südwestlicher Richtung aus dem Ort herausführende Sackgasse, die noch vor den letzten Häusern die Eisenbahnstrecke Zittau–Liberec quert. Von etwaigen Straßensperrungen lassen wir uns nicht irritieren, schließlich befinden wir uns auf der ausgezeichneten Radroute Nr. 3069.
Unmittelbar hinter dem Ortsausgang unterqueren wir die Schnellstraße 13, die wir anschließend hundert Meter parallel begleiten, bevor wir links abbiegen und bei nun langsam anziehender Steigung in den Wald einfahren. Dabei orientiert sich die Auffahrt zunächst an einem Bachlauf, im späteren Verlauf unterstützen zwei Kehren den Höhengewinn bei mittlerweile über 10 bis 12 % Steigung. Kurz darauf wird die Kreuzung an der speziellen Buche erreicht, an der sich außer dem Wegweiser auch eine kleine Schutzhütte befindet.
Sedlo Kopanec
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Der Sedlo Kopanec ist die wahrscheinlich verkehrsärmste der wenigen Straßen in und durch das Slowakische Paradies. Im Norden beginnt sie nahe Hrabušice beim Wanderern und Campern bekannten Ort Podlesok und führt anschließend ausschließlich durch bewaldetes Gebiet, wobei sie in der Nähe der Passhöhe den Berg Kopanec (1132 m) östlich umfährt, bevor sie im Tal der Göllnitz/Hnilec auf die I/67 westlich von Stratená trifft. Der Asphalt ist teils sehr rau und die eher schmale Straße frei von Fahrbahnmarkierungen, was der Nähe zur Natur und dem Gefühl von Abgeschiedenheit aber nur zugute kommt.
Sedlo Kopanec
Südostauffahrt aus dem Tal der Göllnitz (Hnilec)
4,5 km / 147 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Zwischen Dobšinská Ľadová Jaskyňa und dem Tunnel Stratená zweigt die kleine Straße mit Hinweis auf Hrabušice (22 km) nach Norden von der I/67 ab. Der Straßenbelag auf dieser Seite ist sehr gut und die geringe Durchschnittssteigung von 3,3 Prozent wird nur mal kurz deutlich überschritten, sodass sich die Auffahrt im dichten Wald sehr genießen lässt.
Unmittelbar vor der Passhöhe wird es entlang einer Wiese mit Blick auf die bewaldeten Hügel der Umgebung sogar noch etwas schöner, und eine überdachte Sitzgruppe am Passschild überredet vielleicht sogar zu einer kurzen Rast ganz knapp unter tausend Metern Höhe, auch wenn es diese Auffahrt allein sicher nicht erforderlich machen würde.
Alp Flix Tgalucas
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
02.09.2021, Reinhard:
Wären die Pläne aus den 1960er Jahren in die Tat umgesetzt worden, hätten wir es hier vielleicht mit dem Alpe d’Huez Graubündens zu tun. Naturschützer widersetzten sich aber gegen eine touristisch übererschlossene Alp Flix, so dass man auch heute noch eine grüne Hochebene vorfindet, in der nur wenige Gehöfte die Bewirtschaftung der Weidelandschaft sowie der überschaubaren Anzahl an Wandergästen übernehmen.
Sedlo Grajnár
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Der Sedlo Grajnár im Slowakischen Erzgebirge bietet einen Zugang zum Slowakischen Paradies (als Teil des Gebirges) von Nordosten aus Spišská Nová Ves sowie von Osten aus Richtung Mníšek nad Hnilcom. Die Zufahrten vereinigen sich rund 200 Höhenmeter unterhalb des Sattels. Zur anderen Seite führt die Straße ins Hnilec-Tal (deutsch: Göllnitz), wobei es ebenfalls etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe eine Aufspaltung bzw. Vereinigung gibt, weshalb sich hier vier Auffahrtsvarianten wiederfinden. Eine Reduzierung auf zwei kurze Anfahrten würde diesem über der 1000-m-Marke gelegenen Übergang nicht gerecht werden, zumal die Zusammenführungen beiderseits zu wenig Passcharakter haben, um einzeln als solche aufgeführt zu werden.Der Pass ist schwach befahren, da es besser ausgebaute Zufahrten zur Südseite des Slowakischen Paradieses bei Dedinky am Stausee Palcmanská Maša gibt. Für eine Fast-Umrundung des Paradieses eignet er sich sehr gut, zumal dort sensationelle Schluchtwanderungen die sportliche Hauptbetätigung sind und Straßen in die Berge eher Mangelware.
Sedlo Grajnár
Nordauffahrt von Spišská Nová Ves
16,4 km / 582 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Die längste und höhenmeterreichste Auffahrt lassen wir in Spišská Nová Ves direkt am Fluss Hornád beginnen, der zuvor schon ein gutes Stück durch den Nordosten des Slowakischen Paradieses geflossen ist, ohne jedoch in ihm zu entspringen.
Die Stadt wird fast geradlinig verlassen und ebenso der langgezogene Vorort Ferčekovce durchfahren, bevor mit der anschließenden Bewaldung und der Kehre hinter Novoveská Huta das Slowakische Erzgebirge sichtbar erreicht ist. So zieht nach sechs Einrollkilometern die Steigung endlich auf über 5 % an, bis einen Kilometer vor der Vereinigung mit der Ostauffahrt ein paar wenige Höhenmeter wieder abgegeben werden müssen.
An der Straßencharakteristik ändert sich anschließend kaum etwas. Es bleibt bei der unspektakulären Waldstraße, die nun allerdings noch etwas rustikaler anmutet und eine zweispurige Straßenmarkierung vermissen lässt. Außer einem geschotterten Wanderparkplatz und dem Wegweiser mit Namensschild erwartet uns hier oben nichts weiter.
Suchý vrch Dürrer Berg
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Der Suchý vrch, zu deutsch Dürre Berg, ist ein gut erschlossener Gipfel im Linsdorfer Wald, einem Teil des Adlergebirges. Neben den obligatorischen Antennenmasten (am Ende der Auffahrt und am nahe gelegenen tatsächlichen Gipfel auf 995 m) bietet er eine Ausflugsgaststätte und einen Aussichtsturm.
Suchý vrch Dürrer Berg
Südostauffahrt vom Červenovodské sedlo
3,8 km / 156 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Zum Gipfel führt eine Stichstraße, die am Červenovodské sedlo beginnt. Sie ist nicht für Kraftfahrzeuge gesperrt, sodass Wanderer ihren Ausflug direkt vor der Berggastronomie beginnen lassen können. Dennoch ist man hier als Radfahrer nahezu allein und kann die schmale Waldstraße mit Steigungen bis maximal acht Prozent voll und ganz genießen.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Ostauffahrt von Červená Voda
6,8 km / 285 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Der östliche Startpunkt in Červena Voda ist keine zehn Kilometer von der tschechisch-polnischen Grenze am Mladkovské sedlo entfernt. Vom zentralen Kreisverkehr des Ortes fährt man einen Kilometer in südwestlicher Richtung nur schwach ansteigend auf den Linsdorfer Wald zu. Sieben Kehren gibt es dort in der Folge zu durchfahren, doch was auf der Karte noch recht reizvoll wirkt, ist in Wirklichkeit eher unspektakulär. Einerseits bleibt die Steigung unter 5 %, andererseits gibt es im Wald nicht viel zu sehen.
Den Abstecher von der Passhöhe nach rechts zum Suchý vrch sollte man schon mitnehmen. Die schmale Straße ist noch etwas naturnaher und das Ziel mit Aussichtsturm erscheint lohnenswerter. Der Gesamtanstieg vergrößert sich damit auf über 10 km mit knapp 450 Hm.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Dieser Passübergang am südwestlichen Ende des Adlergebirges (Orlické hory) verbindet die Orte Jablonné nad Orlici im Westen und den namensgebenden Ort Červena Voda im Osten. Im oberen Bereich verläuft die Strecke einige Kilometer durch den Linsdorfer Wald. Von der Passhöhe zweigt die Straße auf den Suchý vrch (975 m) ab.Auf der Westseite münden 2,5 Kilometer vor der Passhöhe weitere Varianten über untergeordnetere Straßen ein.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Eine Bergbefahrung, bei der man gar nicht weiß, wo man mit Schwärmen anfangen soll: Auf dem Monte Faito befindet sich das Santuario San Michele Arcangelo, also des Erzengels Michael. Zur Nordseite bietet es einen fantastischen Blick über den Golf von Neapel und hinüber zum unwesentlich höheren Vesuv (1281 m). In der entgegengesetzten Richtung liegt uns die Amalfiküste zu Füßen. Und zur vorherigen Bezwingung des Berges drängt sich die Traumstraße von Castellammare di Stabia mit ihren unzähligen Kurven und engen Kehren auf. Zugegeben, das Durchfahrtverbotsschild in Castellammare mit der Ergänzung “Strada per il Faito – anche al pedoni” (= sogar für Fußgänger) sah das zum Zeitpunkt der Befahrung im Sommer 2018 anders. Manchmal ist es eben auch gut, eine Sprache nicht zu beherrschen und ohne mobile Übersetzungsgeräte unterwegs zu sein, um echte Abenteuer erleben zu können.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Nordostauffahrt von Castellammare di Stabia
16,2 km / 1128 Hm Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt, von deren Befahrungsmöglichkeit sich bitte jeder zuvor sein eigenes, aktuelles Bild machen möge, beginnt im Süden von Castellammare di Stabia an der Via Panoramica, wo die fürchterlich verstopfte Hauptstraße von Sorrent kommend gerade wieder in einen Tunnel abgetaucht ist und Richtung Neapel einen Bogen um Castellammare macht.
Nach wenigen Häusern befindet sich die Straße bereits im Wald und verwöhnt zwar mit ansprechender Steigung zwischen 6 und 12 %, nicht jedoch mit erfreulicher Belagsqualität. Schlaglöcher und weggebrochener Asphalt begleiten uns die meiste Zeit; es gilt, sich dafür an der Streckenführung und den mit zunehmender Höhe genialeren Ausblicken zu ergötzen. Das fällt angesichts von (je nach Zählweise circa) 32 Kehren bis zur Einmündung in die von Moiano hochführende Straße im Villagio Monte Faito (knapp über 1000 m) denkbar leicht.
Dort angekommen, befindet man sich am Piazzale dei Capi gleichfalls auf einem Touristenrummel mit Bars und Parkplatz wie auch auf einem Bergrücken, hinter dem der Blick in den Süden und Westen über die Halbinsel von Sorrent und bis zur Isola di Capri frei wird.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Der Mittelberg im Süden Sachsen-Anhalts zwischen Nebra und Roßleben (bereits Thüringen) ist eine von mehreren eher unauffälligen Erhebungen auf dem Gebiet des Ziegelrodaer Forsts. Bis 1999 gab es auch keinen Anlass, den Berg mit einer fast durchgehend apshaltierten Straße zu bedenken, geschweige denn ein dreißig Meter hohes Betonkonstrukt auf ihm zu errichten oder gar ein architektonisch (und auch inhaltlich) nicht uninteressantes Museum an dessen Hang zu eröffnen.
Die Raubgräber, die allerdings in besagtem Jahr die berühmte Himmelsscheibe von Nebra auf dem Berg fanden, ließen es anders kommen und der Rest ist Geschichte ... oder das, was 4000 Jahre zuvor geschah?
Wo vor Jahrtausenden eine kleine Bronzescheibe half, anhand des jahreszeitlichen Sonnenstandes die Felderbewirtschaftung zu optimieren, steht nun also der dreißig Meter hohe und trotz seiner 10° Neigung begehbare Turm, der mit seinem Schattenwurf die Aufgabe der inzwischen hinter Sicherheitsglas weggesperrten Himmelsscheibe übernommen hat.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Südostauffahrt von Wangen (Unstrut)
3,5 km / 145 Hm Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt beginnt im zu Nebra gehörenden Ort Wangen im Unstruttal am Parkplatz für die Arche Nebra. Ein Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge verschafft uns eine ruhige Auffahrt, spätestens, wenn wir nach sechshundert Metern die Arche passieren und damit die allermeisten Fußgänger los sind. Der steilste und mit mehreren kurzen, unnötigerweise grobpflastrigen Abschnitten unbequemste Teil ist damit bereits geschafft. Nach dem ersten Rechtsknick hinter der Arche fahren wir auf den Wald zu, wo die Steigung zeitweise fast ausbleibt.
Auf bestem Asphalt geht es bis zu einer Kreuzung, bei der wir, den Wegweisern folgend, rechts abbiegen, um die nächsten fünfhundert Meter auf Naturbelag zurückzulegen, der aber selbst empfindlichen Fahrern keine Probleme bereiten dürfte. Erfreulicherweise sind wir nach der nächsten Kreuzung, an der wir noch einmal rechts abbiegen müssen, wieder zurück auf Asphalt und können so den Schlussanstieg auf den Mittelberg noch locker wegdrücken.
Das (kostenlose) Begehen des Turmes ist eigentlich Pflicht, zumal es auch nur dann Aussicht über die Bäume hinweg gibt.
Heuscheuer Pass Przełęcz Lisia
Südauffahrt von Lezyce
6,5 km / 246 Hm Sudeten, Mittelsudeten, W.dolnośląskie/Niederschlesien
17.12.2020, Reinhard:
Von Süden beziehungsweise Südwesten erreicht man den Heuscheuer aus den Orten Duszniki-Zdrój oder Szczytna, deren Zufahrten sich kurz vor Lezyce vereinigen.
Die ersten drei Kilometer durch das locker besiedelte Straßendorf sind noch fast flach. Im Anschluss nehmen Steigung und landschaftliche Attraktivität bei der kurvigen Durchquerung eines Waldstückes zu. Auf dem größtenteils als Allee ausgeführten und wieder flacheren letzten Abschnitt vor Einmündung nach rechts in die Südwestauffahrt für die letzten zweihundert Meter eröffnen sich bereits schöne Blicke auf die rechter Hand gelegenen Sandsteinformationen der Białe Skały.
La Sal Loop
Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Wer Moab im US-Bundesstaat Utah ansteuert, hat üblicherweise zwei gute Gründe dafür: Die Nationalparks Arches und Canyonlands, die sich in unmittelbarer Nähe befinden und darauf warten, die Speicherkarten der Kameras ihrer Besucher in Nullkommanichts an ihre Kapazitätsgrenzen zu bringen. Nicht grundlos ist Moab auch schon jahrzehntelang zur Anlaufstelle der Filmemacher geworden. Von Western über Indiana Jones bis hin zu den Pod-Rennen in Star Wars: Episode 1 bedienen sich die Filme immer wieder gern der bizarren, exotischen Felsformationen. Die Nationalparks lassen sich entlang der Straßen auch gut mit dem Rad erfahren. Um Abstecher zu Fuß auf den Trails kommt man aber nicht herum, möchte man die besten Blicke auf die Top-Sehenswürdigkeiten erhalten. Zudem enden in beiden Parks die Straßen auf allen Verzweigungen in Sackgassen. Entsprechend wird Moab eher von Mountainbikern heimgesucht, denn die finden hier legendäre Trails, über die man sich als Kenner vermutlich stundenlang auslassen könnte.
La Sal Loop
Nordauffahrt vom Colorado River
27,2 km / 1321 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Die La Sal Loop im Uhrzeigersinn fahrend, folgt man am nordwestlichen Ende Moabs zunächst – bereits ausgesprochen szenisch – dem Colorado River 25 Kilometer stromaufwärts, bevor man nach rechts ins Castle Valley einbiegt.
Linker Hand dominiert hier die Hochebene Parriott Mesa das Landschaftsbild. Nachdem diese südlich umfahren ist, rückt, ebenfalls linker Hand, Castleton Tower als unverkennbare und stattliche 120 m hohe Felsnadel ins Blickfeld.
Die ersten 17 Kilometer durchs Castle Valley wirken nicht wie eine Bergstraße, aber bringen trotzdem schon 750 Höhenmeter ein, so dass ein Großteil der Nordauffahrt bereits geschafft ist, wenn der Abzweig nach rechts auf die Loop Road kommt. Geradeaus Richtung Osten ginge es weiter ansteigend bis auf über 2600 m Höhe.
Die jetzt nach Süden führende Straße trägt mit zunehmender Kurvigkeit zu noch mehr Abwechslung bei und ist dabei auch etwas steiler als der erste Teil. Während es um uns herum merklich grüner wird, ergeben sich hin und wieder grandiose Blicke hinunter ins Castle Valley – das alles bei denkbar wenig Verkehr.
La Sal Loop
Südauffahrt aus dem Spanish Valley bei Ken's Lake
28,4 km / 1138 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Gegen den Uhrzeigersinn verlässt man Moab in südöstlicher Richtung am besten auf dem Spanish Valley Drive parallel zur US 191. Am Abzweig zu Kens Lake sind von der Stadt aus schon die ersten gut 300 Höhenmeter über 15 Kilometer gewonnen. Den Start legen wir aber hierher, wo auch von weiter im Süden eine Anfahrt über die US 191 möglich ist.
Zunächst noch durch offene Prärie fahrend, ändert sich mit Einschwenken auf die La Sal Mountains das Landschaftsbild hin zu einem teils felsigen, zunehmend aber auch grüner werdenden, während die Straße an einigen Kehren mit Weitblicken auf die rötlichen Formationen der Canyonlands und Arches aufwarten kann. Der Manti-LaSal National Forest ist zwar noch nicht das, was man sich üblicherweise unter einem Wald vorstellt, aber bildet doch einen merklichen Kontrast zu Wüste und rot-gelbem Sandstein, von dem man bei einem Nationalpark-Trip durch Utah früher oder später auch mal gesättigt sein kann.
So wird die La Sal Loop tatsächlich zu einer erfrischenden Abwechslung und spätestens, wenn man sich jenseits der 2000 m-Marke die Straße gelegentlich mit Rindern teilen darf, hinter denen die vergleichsweise unspektakulären, grünen La Sal Mountains das Bild abrunden, vergisst man ein wenig, gerade den Wilden Westen zu bereisen.
Mount Lemmon
Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Möchte man die geflügelten Worte des Radsports für eine Beschreibung dieses Anstiegs heranziehen, läge man sicher mit Alpe d’Huez der USA nicht ganz daneben. Alternativ wäre auch Stilfser Joch Arizonas nicht zu hoch gegriffen und das nicht nur, weil man am Mount Lemmon, zu dessen Füßen Tucson, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, liegt, rund 30 m höher kommt als am Stilfser Joch. Es sind einige Argumente, die den Mount Lemmon unter zahlreichen, teils deutlich höheren Bergstraßen der USA hervorstechen lassen: Zunächst einmal sind die reinen Fakten beeindruckend: So gewöhnlich die Endhöhe im regionalen Vergleich noch sein mag, so ungewöhnlich ist dann doch ein Anstieg von über 2000 m, womit der Berg in der selben Liga wie die zwei höchsten Festlandanstiege der USA spielt: Mount Evans (4311 m) und Pikes Peak (4301 m). Rekordverdächtige Werte liefern außerdem die klimatischen Rahmenbedingungen.
Mount Lemmon
Südauffahrt von Tucson / Tanque Verde
46,3 km / 2130 Hm Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Während als Startpunkt der Auffahrt recht eindeutig die Kreuzung des East Catalina Highway mit der East Snyder Road gewählt werden sollte, drängt sich als Startpunkt der Tour auf den Mount Lemmon geradezu der Beginn des East Catalina Highway an der East Tanque Verde Road 6 km südwestlich auf, oder genauer gesagt der dortige große Parkplatz zwischen Safeway, McDonalds und dem Le Buzz Café. Was braucht es mehr, um sich vor der Befahrung ausreichend einzudecken und anschließend sofort notversorgen zu können?
Gleichzeitig ist man immer noch im nordöstlichen Randgebiet des Großraums Tucson, wo man sich eine Radfahrt durchs Auto-dominierte, kartesische Straßensystem der Stadt erspart. Zum Einrollen sollten die sechs fast flachen Kilometer reichen, zumal sich je nach Startzeitpunkt bereits hier ein Wettlauf gegen den steigenden Sonnenstand und die damit verbundenen steigenden Temperaturen entwickeln kann.
Sinn des Catalina Highway – oder General Hitchcock Highway – oder Sky Island Scenic Byway – ist einerseits die Erschließung des Ski- aber auch Wandergebietes rund um den Ort Summerhaven (2300 bis 2500 m) und andererseits die Zufahrt zu dem auf dem Gipfel des Mount Lemmon befindlichen Steward Observatory und der dortigen militärischen Radarstation zu ermöglichen.
Ross Maxwell Scenic Drive
Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Nicht sehr viele USA-Reisende verlaufen bzw. verfahren sich in den Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas an der Grenze zu Mexiko, was schlichtweg an der großen Entfernung einerseits zum Hotspot der Nationalparkansammlung zwischen Kalifornien und Utah und andererseits zu größeren Städten liegt. So abgelegen und weitgehend menschenverlassen wirkt dann auch die Landschaft, die sich trotz größtenteils steppenähnlicher Ausbildung einer verhältnismäßig großen Pflanzen- und Tierartenvielfalt erfreut. Die meisten davon dürften in den knapp 2400 m hohen Chisos Mountains ihren Lebensraum finden, wo sich mit dem Panther Pass (1761 m) auch die höchstgelegene Straße befindet.
An der Westseite der Berge führt der 48 km lange Ross Maxwell Scenic Drive, benannt nach dem ersten Leiter (superintendent) des Parks, von der nördlichen Hauptdurchfahrtsstrecke bis zum Santa Elena Canyon des Rio Grande, einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Parks.
Ross Maxwell Scenic Drive
Nordauffahrt von der Castolon/Santa Elena Junction
13,4 km / 334 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Gefühlt mitten in der Wüste zweigt der Scencic Drive zum Santa Elena Canyon zwischen Panther Junction und Basin Junction im Osten und Study Butte / Terlingua im Westen nach Süden gen Rio Grande ab. Linker Hand hat man bald einen guten Blick auf die Chisos Mountains und durch den V-förmigen Einschnitt The Window ins Chisos Basin hinein, während nur sehr langsam Höhe gewonnen wird. Erst auf den letzten 3 km wird es in Ansätzen steil bis kurzzeitig 12 %.
Ross Maxwell Scenic Drive
Südwestauffahrt von Castolon
22,9 km / 674 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Die Auffahrt von Südwesten dürfte den meisten schon von der Abfahrt bekannt sein, es sei denn man hat sich tatsächlich über die nicht asphaltierte Old Maverick Road zum Santa Elena Canyon durchgeschlagen.
Auf den 13 km zwischen dem Canyon und Castolon, die dem Autoren wegen einer Straßensperre aufgrund von Überflutungen unbekannt sind, gewinnt der Ross Maxwell Scenic Drive entlang des Rio Grande noch nicht an Höhe, so dass der Beginn der Auffahrt nach Castolon gelegt werden kann. Mehr als einen rudimentären Campingplatz, ein Visitor Center (2019 wegen eines Feuers geschlossen) und eine Handvoll historischer Hütten gibt es dort übrigens nicht. Sichere Verpflegungsquellen sollte man im Park sowieso nicht erwarten.
Der Startpunkt in Flussnähe liegt über 300 m tiefer als der der Nordauffahrt, so dass es sich hier um die etwas anspruchsvollere Auffahrt handelt. Den Schweiß werden aber weniger die moderaten Steigungswerte als vielmehr die extreme, sommerliche Hitze auf die Stirn treiben.
Panther Pass Chisos Basin Road
Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Mitten im Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas und damit unweit der Grenze zu Mexiko befinden sich die Chisos Mountains als südlichstes Gebirge des US-amerikanischen Festlands. Der Emory Peak ist mit 2385 m dessen höchster Berg und liegt südlich des Chisos Basin (ca. 1550 bis 1650 m), dessen einzige Zufahrt von Norden über den Panther Pass möglich ist. Westlich des Talkessels bildet The Window (1500 m) als tiefer Einschnitt zumindest einen optischen Ausgang, hinter dem, bereits am westlichen Rand der Chisos Mountains, der Ross Maxwell Scenic Drive verläuft.
Den Namen verdankt der Pass freilich den besonders in dieser Gegend auftretenden Berglöwen (mountain lion) oder auch Pumas, die in Nordamerika ebenso Panther genannt werden. Das darf dem Radfahrer ohne schützenden Blechmantel etwas Ehrfurcht einflößen, zumal in regelmäßigen Abständen mit unübersehbaren Schildern vor mountain lion und übrigens auch black bears gewarnt wird, ist laut Parkrangern aber unbedenklich.
Panther Pass Chisos Basin Road
NO-Auffahrt von der Chisos Basin Junction
8,2 km / 540 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Fünf Kilometer westlich des Panther Junction Visitor Centers zweigt die 10 km lange Chisos Basin Road nach Süden von der Hauptstraße ab. Die von hoch aufragenden Yucca-Blüten gesäumte Strecke führt fast direkt auf den markanten Casa Grande Peak zu, bevor auf dem letzten halben Kilometer vor der Passhöhe eine Linkskurve, gefolgt von einer Rechtskehre die Straße ins Chisos Basin ablenken.
Panther Pass Chisos Basin Road
SW-Auffahrt aus dem Chisos Basin
1,7 km / 131 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Wir wählen als Startpunkt die tiefste Stelle der Chisos Basin Road zwischen Panther Pass und Visitor Center sowie Chisos Mountains Lodge. An dieser Stelle zweigt die Straße zum Chisos Basin Campground ab, der noch einmal sechzig Höhenmeter tiefer liegt.
Ein paar Kurven und vier Kehren führen hinaus aus dem Becken, das augrund seiner niedrigeren Temperaturen gegenüber der überwiegend wüstenartigen Umgebung im Big Bend außerhalb der Chisos Mountains eine grünere, üppigere Vegetation besitzt. Der etwas ängstlichere Zeitgenosse mag sich allerdings weniger daran erfreuen, als vielmehr panisch zwischen den Pflanzen nach den kräftigen Pranken des Schwarzbären oder dem auflauernden Blick des Berglöwen Ausschau zu halten. Zum Glück ist die Auffahrt ja nur kurz und in der Abfahrt fühlt man sich dann aufgrund der erreichbaren Fluchtgeschwindigkeit zumindest zum Schwarzbären konkurrenzfähig...
Juniper Pass Warrior Mountain
Nordostauffahrt von Idaho Springs
25,9 km / 1106 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer erstmals in Idaho Springs ist, wird sich wohl wenig für den Juniper Pass interessieren, sondern vielmehr auf den Mount Evans und die auf ihn führende höchste Straße der USA fixiert sein. Tatsächlich wird man aber etliche Radfahrer finden, die von Idaho Springs kommend nach Erreichen des Echo Lake die Stichstraße zum Gipfel des Fourteeners (einer der abzählbar vielen Berge der USA mit über 14.000 Fuß Höhe) rechts liegen lassen und stattdessen einfach eine entspanntere Runde über den Juniper Pass und Bergen Park zurück nach Idaho Springs drehen (69 km, 1400 Hm).
Die ersten 11 km der Auffahrt auf der Chicago Creek Road sind eher etwas langweilig, da die Strecke an Kurven spart und Weitblicke im bewaldeten Taleinschnitt entfallen. Wo anschließend die Straße als Squaw Pass Road auch einige Kehren zu bieten hat, wird es zumindest ein wenig abwechslungsreicher. Mit ihrer milden, gleichmäßigen Steigung bis maximal 6 % eignet sich der ruhige und bestens ausgebaute Pass allerdings prima zum Strecke und Höhenmeter fressen oder auch, um eine Akklimatisierung an die Höhe zu erreichen, um doch erst an einem anderen Tag den Mount Evans anzugehen.
Juniper Pass Warrior Mountain
Westauffahrt ab Echo Lake / Mautstation Mt Evans
4,8 km / 147 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer mit dem Juniper Pass die Abfahrt vom Mount Evans ins Tal verlängern will, beginnt den knapp 5 km langen Zwischenanstieg zur Passhöhe beim Zurückkehren auf die Squaw Pass Road gleich nach Durchfahren der Mautstation und Passieren der Echo Lake Lodge. Mehr als ein müdes Lächeln und fünf Tritte auf dem großen Blatt wird der Juniper Pass nach dem zuvor Geleisteten sie oder ihn wohl nicht mehr kosten...