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TBone ist Redakteur im quäldich-Team.
74 Befahrungen von 72 verschiedenen Auffahrten an 64 verschiedenen Pässen.
Cap Canaille Grande Tête, Route des Crêtes
Côte d'Azur, Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.12.2021, TBone:
Wer schon einmal auf der Autobahn 50 aus Norden kommend in Richtung Côte d'Azur gefahren ist, der kennt den Moment, in dem man zum ersten Mal das Mittelmeer erblickt. Kurz hinter Aubagne passiert man eine Felsscharte, und plötzlich schaut man hinunter auf die Bucht des Badeortes Cassis. Östlich davon ragt ein enormes rotes Felsmassiv empor, dessen Abhänge an der höchste Stelle, der Grande Tête, fast 400 m senkrecht ins Meer abfallen. Dies sind die Montagnes de la Canaille. Eine eindrucksvolle Straße, die Route des Crêtes, führt dort hinauf und verbindet Cassis mit dem östlichen Nachbarort La Ciotat.
Die 12 km lange Verbindungsstraße zwischen Cassis und La Ciotat erreicht zwei Höhepunkte. Bis auf etwa 340 m Höhe geht es im nordwestlichen Teil, wenn man von Cassis kommt. Der höchste Punkt liegt dann im weiteren Verlauf auf 364 m Höhe. Von hier aus geht es dann hinab nach La Ciotat. Dazwischen liegt eine traumhafte Panoramastraße, die immer nahe am Rand der Klippen entlangführt.
Salzmatt
Alpen, Westschweizer Voralpen, Fribourg
21.03.2009, TBone:
Salzmatt ist der Name eines Alpbetriebes auf der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Fribourg in der Gantrisch-Region, ca. 30 km südlich von Bern. Hier gibt es eine ganze Reihe von lohnenswerten Anstiegen, allen voran der Gurnigelpass. Wie auch der nahe gelegene Grosse Schweineberg ist die Auffahrt zur Salzmatt eine Sackgasse. Sie beginnt an der Westrampe des Gurnigelpasses in Sangernboden auf einer Höhe von 983 m und führt hinein in den landschaftlich äußerst reizvollen Muscherenschlund. Hier tummeln sich an den Wochenenden zwar einige Wanderer, allerdings ist der 4 km lange Schlussteil für den öffentlichen Verkehr gesperrt, so dass der Radfahrer die Dank gelegentlicher militärischer Nutzung bis obenhin sehr gut asphaltierte Straße praktisch für sich allein hat.
Die Alp ist von ca. Mitte Juni bis Mitte September bewirtet, und wer mag, kann sich hier mit exzellentem hausgebackenen Brot und dem dazugehörigen Alpkäse verwöhnen lassen. Allein dafür lohnt sich die Anstrengung.
Salzmatt
Nordauffahrt aus Sangernboden
9,0 km / 652 Hm Alpen, Westschweizer Voralpen, Fribourg
21.03.2009, TBone:
In Sangernboden geht von Zollhaus kommend rechterhand eine Brücke über die Kalte Sense. Hier ist der Muscherenschlund bereits ausgeschildert. Noch im Wald erwartet uns schon die erste knackige Passage, die knapp zweistellig ansteigend die ersten 100 Hm überwindet. Dann öffnet sich das Tal, und die Strecke wird auf den kommenden zwei Kilometern fast flach. Es gibt einige nicht ausgeschilderte Weggabelungen, an denen man sich aber immer nur rechts halten muss. Kurz vor einem deutlichen Rechtsknick bei Kilometer drei wird es dann wieder steiler, und in einen langen Gerade wird mächtig an Höhe gewonnen. Langsam erahnen wir den Talschluss, der von 2000er-Gipfeln begrenzt wird. Über allem thront das Kaiseregg, wo am Fuße des Nordgrads unser Ziel liegt. Vorher gelangen wir aber noch zur Alp Schönenboden auf 1328 m. Von hier sind es noch 3,5 km und etwas mehr als 300 Hm. Zunächst geht es noch in zwei Serpentienen durch den Nadelwald, dann aber treten die Bäume zurück, und wir befinden uns inmitten grüner Matten.
Engstlenalp Gental
Alpen, Urner Alpen, Berner Oberland, Bern
18.03.2009, TBone:
Das Gental ist ein Hochtal im Berner Oberland, das nicht vielen Pässefahrern tatsächlich ein Begriff ist. Durch die bekannten Nachbarn Susten- und Grimselpass fristet es geradezu ein Schattendasein. Dabei ist es allemal einen Abstecher wert. Die Auffahrt zum Gental und zur Engstlenalp ganz zuhinterst im Tal bietet einen knackigen Einstieg, ein fast flaches Mittelstück in irrsinnig schöner, fast unberührter Natur und einen zunehmend steiler werdenden, schonungslosen Schlussteil. Am Ziel lockt einer der schönsten Bergseen der Region mit fantastischen Ausblicken auf den vergletscherten Titlis und die Eisriesen des Berner Oberlandes. Bereits Johann Wolfgang von Goethe soll sich hier Überlieferungen zufolge die Inspiration für seine Werke geholt haben, und auch Albert Einstein soll den Engstlensee besucht haben.
Engstlenalp Gental
Westauffahrt von der Sustenpassstraße
13,5 km / 1014 Hm Alpen, Urner Alpen, Berner Oberland, Bern
18.03.2009, TBone:
Der Ausgangspunkt liegt auf der Westrampe des Sustenpasses ca. 4 km hinter Innertkirchen. Bis dahin ist bei einer Steigung von etwa 4 bis 7 % noch recht lockeres Einrollen angesagt. An schönen Sommersonntagen bekommt man schon hier den passenden Eindruck, was einen bei einer Weiterfahrt in Richtung Sustenpass erwarten würde: Motorräder und Sportcabrios ohne Ende. Da freut man sich, diese Straße schnellstmöglich verlassen zu können.
Linkerhand zweigt endlich auf ca. 850 m Höhe die Zufahrt ins Gental ab. Von hier aus ist es eine (nicht für Radfahrer) mautpflichtige Privatstraße. Im ersten Teil schraubt sich dieses schmale Bergsträßchen durch den Wald und erreicht nach 3,5 km den Gasthof Wagenkehre auf 1213 m. Das entspricht einer Durchschnittsteigung von fast 10 %. Wie auf der nahen Grossen Scheidegg ist auch hier Vorsicht vor dem Postautoverkehr geboten. Bus und Rad passen nur an den wenigsten Stellen nebeneinander auf die Straße, sodass bei einer Begegnung absteigen fast unumgänglich ist.
Grubengletscher Seewjine
Westauffahrt aus Saas Balen
14,5 km / 1374 Hm Alpen, Walliser Alpen, Wallis
07.06.2008, TBone:
Saas Balen liegt auf 1483 m, ca. 12 km talaufwärts ab Stalden. Kurz hinter der Brücke über die Saasvispa beginnt links die Auffahrt nach Heimischgarten, die sich dann zum oberen Grubengletschersee fortsetzt. Die ganze Auffahrt über gibt es wenige Hinweisschilder und reichlich Gelegenheit, den falschen Weg einzuschlagen, so dass jeder Richtungswechsel wohl überlegt sein muss. Hier, zu Beginn, folgt man zunächst den gelben Wanderwegschildern in Richtung Heimischgarten. Die Strasse steigt sogleich steil an und zieht sich in einer ersten Spitzkehre zügig den Hang hinauf. Nach ca. einem halben Kilometer erreicht man einen Wasserfall. Der Wanderweg nach Heimischgarten geht nach rechts, das ist aber der falsche Weg. Für uns geht es weiter geradeaus. Mehr als 1,5 km steigt die Strasse bei etwa 10 % in einer Geraden bergan, vorbei an einer Installation von mindestens einem halben Dutzend Kruzifixen in regelmässigen Abständen, auf denen uns verschiedene Bibelszenen vorgestellt werden.
Gestelenpass Meieberg, Meiebergalp
Nordostauffahrt von Oey
23,0 km / 1181 Hm Alpen, Berner Alpen, Berner Oberland, Bern
07.03.2008, TBone:
Das Simmental findet seinen Ausgang in Wimmis unweit Spiez am Thunersee. Kurz nach dem Taleingang in Latterbach (670 m) biegt man links ins Diemtigtal ab. Auch geradeaus könnten wir das Simmental hinauf nach 24 vergleichsweise langweiligen Kilometern Grubenwald (940 m) erreichen, aber wer will das schon?
Gleich zu Beginn passieren wir die Ortschaft Oey, und von nun an geht es ganz gemächlich bergauf. Die Straße zieht sich entlang des Chirel, eines Zuflusses der Simme. Bald erreichen wir eine Straßenkreuzung, an der wir rechts in Richtung Zwischenflüh und Grimmialp weiterfahren, und nun erwartet uns auch das erste etwas steilere Stück in einer kurzen Schlucht. Langsam wird es immer einsamer, denn weiter das Tal hinauf gibt es keine wirklichen Ortschaften, nur vereinzelte Höfe. Linkerhand lassen wir den Skilift Riedli liegen und kommen bei Kilometer 11,5 an der Poststation Zwischenflüh (1041 m) an. Bis hier haben wir gerade einmal etwas mehr als 400 Hm überwunden.
Col Sainte-Anne
Südauffahrt aus Plan-de-Cuques
9,0 km / 455 Hm Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
24.02.2008, TBone:
Leider gibt es auf der gesamten Strecke keine Hinweistafel auf die Passhöhe. Ausgangspunkt der Route ist der nördlichste Kreisverkehr in Plan-de-Cuques, einer Vorstadtgemeinde nordöstlich von Marseille, etwa 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Er ist daran zu erkennen, dass sich hier auch das örtliche Postamt befindet. In diesem Kreisverkehr biegt man nach Norden ab, stadtauswärts fahrend wäre das links. Der folgende Kilometer verläuft auf einer schon recht steilen Gerade durch ein Wohnviertel, bis wir nach ca. 1,5 km das scheinbare Ende dieser Straße erreichen. Hier geht es allerdings dann doch noch links weiter, der Ausschilderung „Chemin de Mimet“ folgend.
Damit lassen wir auch die Zivilisation hinter uns und erreichen nach einer kurzen knackigen Rampe eine Art Hochplateau. Von hier aus hat man schon eine grandiose Aussicht aufs Mittelmeer und die Hafenanlagen von Marseille. Zusehends wird der Asphalt schlechter, und bei Kilometer drei erreichen wir einen riesigen, langgezogenen, fensterlosen Betonbau, der an traditionelle Süd-Oldenburger Schweinemastbestände erinnert.
Gross Schwyberg
Auffahrt aus Richtung Plaffeien-Schwarzsee
8,0 km / 652 Hm Alpen, Westschweizer Voralpen, Fribourg
21.02.2008, TBone:
Die Auffahrt zum „Gross Schwyberg“ erreicht man aus Richtung Plaffeien im Kanton Fribourg. Hier fährt man leicht ansteigend in Richtung Schwarzsee, passiert nach ca. drei Kilometern Zollhaus und lässt linkerhand den Einstieg in die Westauffahrt zum Gurnigelpass hinter sich. Nun gewinnt die Straße auf den folgenden zwei Kilometern 100 m an Höhe. Wenn es dann wieder flacher wird, biegt man rechts in die Straße zum Gross Schwyberg ab. Hier steht ein hölzernes Hinweisschild „Alp Schwyberg, 8km“. Anfangs steigt man noch recht moderat bei etwa 7 Prozent in schönen Serpentinen den Hang hinauf. Nach zwei Kilometern wird es dann zum ersten mal richtig steil (mehr als 10 Prozent), und man bekommt einen leichten Vorgeschmack auf das, was einen weiter oben erwartet.
Bei Kilometer drei erreicht man ein Bauernhaus, vor dem man links, der asphaltierten Straße folgend, abbiegt. Jetzt wird es wieder recht flach. Langsam beginnt man zu ahnen, dass dieses Geschenk früher oder später zurückgezahlt werden muss, denn mittlerweile hat man fast die Hälfte der Strecke hinter sich, aber nur ein Drittel der Höhendifferenz absolviert.
Cap Canaille Grande Tête, Route des Crêtes
Westauffahrt von Cassis
3,1 km / 284 Hm Côte d'Azur, Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
19.02.2008, TBone:
Die Auffahrt beginnt an der D 559, welche Cassis mit Marseille im Westen und La Ciotat (über das Landesinnere) im Osten verbindet. Etwa 500 m vom Ortszentrum am Hafen entfernt, in Richtung La Ciotat, biegt die Strecke, als Route des Crêtes ausgeschildert, ab.
Von hier aus geht es zunächst fast schnurgerade zunehmend steil hinauf. Auf genau einem Kilometer werden fast 180 Höhenmeter überwunden. Zunächst liegt die Steigung meist bei gut 10 %. Nach einem kurzen Flachstück wird sie deutlich steiler als auf dem ersten Kilometer. Das Vorderrad meines Rades verliert hier regelmäßig den Kontakt zum Asphalt – ein deutliches Zeichen dafür, dass wir uns der 20-Prozent-Marke nähern. Auf den letzten Metern kann ich die Kurbelarme kaum noch nach unten drücken. Dann ist der Pas de la Colle (214 m) erreicht. Komplett im roten Bereich klicke ich aus den Pedalen. Kaum zu glauben, ein Schild in der Gegenrichtung zeigt den Abfahrenden ein Maximalgefälle von 30 % an.
Oberaarsee
Auffahrt vom Grimselpass
6,4 km / 252 Hm Alpen, Berner Alpen, Berner Oberland, Bern
16.02.2008, TBone:
Am nördlichen Ende der Grimselpasshöhe findet die Straße zum Oberaarsee in westlicher Richtung ihren Ausgangspunkt. Sofort steigt sie in einer langen Gerade hoch über dem Grimselsee mit mässsiger Steigung in die steile Bergflanke ein und windet sich auf den nächsten fünf Kilometern in die Bergwelt hinein. Schnell ist der hektische Rummel der Passhöhe vergessen, und spektakuläre Tiefblicke auf die am Grimselpass übereinander angelegten Stauseen lassen den Atem stocken. 300 m geht es rechterhand steil in die Tiefe. Kurze Abfahrten wechseln unregelmässig mit leichten Anstiegen, bis es kurz vor dem höchsten Punkt der Strasse am Trüebegg (2379 m) mit 10 Prozent noch einmal kurz steil wird. Nach einem Linksknick der Strasse erblickt man plötzlich das Ziel, zu dem es nun auf kurzer Strecke steil bergab geht (15 Prozent, 2303 m). Für den Rückweg nimmt man die gleiche Strecke und findet sich unvermittelt zurück in der Welt der staubenden Diesel und heulenden Motorräder. Am liebsten möchte man gleich wieder umkehren, wenn der Weg nicht noch so weit wäre.
Pic de Bertagne
Nordostanfahrt von Plan d'Aups de la Sainte Baume
5,5 km / 361 Hm Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
30.09.2007, TBone:
Die Abzweigung in Plan d'Aups ist nicht ausgeschildert. Der Ort ist aber sehr klein, so dass die Orientierung problemlos ist. Im Zentrum biegt in Richtung Südwesten direkt neben der einzigen „Bar-Tabak” im Ort die Zufahrtsstraße ab. Nach 500 m erreicht man eine in unserem Fall geschlossene Schranke mit diversen Verbotstafeln. Wir lernen, dass die Straße für jeglichen nicht authorisierten motorisierten Verkehr gesperrt ist. Zuwinderhandlungen würden mit sage und schreibe 1500 Euro Geldstrafe und der Stilllegung des Fahrzeugs geahndet. Schnell das Rad drübergehoben und schon
machen wir uns voller Vorfreude auf den Weg.
Von unten kann man nicht erahnen, in welcher Richtung die Straße den Kamm 350 m über uns erreichen wird. Nur 3,5 km sind es bis dorthin und eine regelmäßige Steigung von 10 % wäre zwar hart aber sicher die willkommenste Variante. So scheint es auch auf dem ersten Kilometer recht zügig nach oben zu gehen. Die Straße führt, frühmorgens noch weitgehend im Schatten der alten Bäume, ohne große Umwege den Hang entlang.
Col de l'Espigoulier
Südanfahrt aus Gémenos
12,0 km / 598 Hm Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
26.09.2007, TBone:
Ausgangspunkt ist die kleine Ortschaft Gémenos ca. 5 km östlich von Aubagne. Im Ort folgt man der Ausschilderung in Richtung „La Sainte Baume, D2“. Nach einen kurzen Rampe noch im Dorfzentrum zieht sich die wenig befahrene Straße mit sehr moderater Steigung um die 3 % auf den folgenden 2 km malerisch durch den Wald. Linkerhand passiert man zwei wirklich sehr verführerisch anmutende provençalische Gartenrestaurants. Wir queren einen Bach und es wird deutlich steiler. Zwei Serpentinen führen uns aus dem Wald heraus. Bei KIlometervier wird es für ein paar hundert Meter wieder flach.
Am Ende dieser Geraden beginnt das Zuckerstück des Anstieges. Immer wieder wechselt die Straße die Richtung; man ahnt nicht wirklich, wo denn nun die Passhöhe liegt. Am Ende zählt man zwölf eng übereinder liegenden Kehren, die bei maximal 8 % Steigung fast alpine Eindrücke vermitteln. Vor allem der Blick zurück auf die labyrinthartige Strecke ist lohnend. An der Passhöhe eröffnet sich eine prachtvolle Aussicht in Richtung Marseille und das Mittelmeer, die allerdings bei Windstille sehr von Dunst und Smog getrübt sein kann.
Gurnigelpass
Westauffahrt aus Zollhaus
16,0 km / 750 Hm Alpen, Westschweizer Voralpen, Bern
30.03.2007, TBone:
Diese Anfahrt erscheint zunächst als die leichteste der drei Varianten, besticht allerdings durch eine unregelmäßige Abfolge von Anstiegen, Flachstücken und Zwischenabfahrten. Je nach physischer und psychischer Verfassung könnte das als „abwechslungsreich“ oder aber „zermürbend“ empfunden werden. Der Autor hat beides schon erlebt.
Ausgangspunkt ist das 860 m hoch gelegene Örtchen Zollhaus auf der Bern-Fribourgschen Kantonsgrenze. Er liegt an der Straße von Plaffeien hinauf nach Schwarzsee. Hier zweigt links die Straße in Richtung Sangernboden, Gurnigel ab. In den ersten Rampen kommt kurzfristig dchon Pässe-Feeling auf, wird aber auch gleich wieder im Keim erstickt, denn es folgt eine Abfahrt über ca. zwei Kilometer. Schließlich steigt die Straße wieder an, und bei Km 3,5 erreicht man Sangernboden (990 m).
Hier kann man links hinauf zur Westumfahrung abbiegen oder auch rechts über die kleine Brücke der Ausschilderung „Muscherenschwund“ folgen. Das ist der Anstieg zur Salzmatt, einer ca.
Gurnigelpass
Nordauffahrt aus Riffenmatt über Schwarzenbühl
11,0 km / 350 Hm Alpen, Westschweizer Voralpen, Bern
08.03.2007, TBone:
Diese Auffahrt ist eine echte Alternative zu der aus Nordosten. Ausgangspunkt ist Riffenmatt (1050m). Hierher gelangt man entweder aus Schwarzenburg (790 m, 9 km), leicht ansteigend durchs schöne Schwarzenburgerland oder aber aus Rüschegg. Aus Schwarzenburg kommend sollte maneinen kurzen Abstecher nach Guggisberg nicht verpassen. Die Aussicht von der mittelalterlichen Kirche hinüber in den Kanton Fribourg lohnt sich. Ab Guggisberg hat man auch die Egg vor Augen, da geht es am Ostrand später herüber. Nach kurzer Abfahrt erreicht man Riffenmatt.
Wer von Rüschegg anreist, hat 5 mäßig und einen hammerhart ansteigenden Kilometer vor sich. Aber Vorsicht! Es gibt unzählige Ortsteile von Rüschegg (-Gambach, -Heubach, -Eywald, -Hischhorn usw.), alle liegen in den Hügeln verstreut. Für uns führen alle Wege über Rüschegg-Graben. Bei dieser Anfahrt hat man linkerhand freien Blick auf das Zwischenziel Restaurant Schwarzenbühl, das als Vogelnest in der Ostflanke der Egg hängt. Der letzte Kilometer hat eine Durchschnittssteigung von ca.
Gurnigelpass
Nordostauffahrt von Rüti bei Riggisberg
9,0 km / 786 Hm Alpen, Westschweizer Voralpen, Bern
02.03.2007, TBone:
Der eigentliche Passanstieg beginnt in Rüti bei Riggisberg (823 m). Da hier die ersten Rampen gleich ziemlich erbarmungslos sind, empfiehlt es sich, die Anreise zum Warmlaufen zu nutzen. Nach Rüti gelangt man entweder aus Riggisberg (200 Hm, 5 km), aus Rüschegg aus Richtung der Nordauffahrt (60 Hm, ca. 2,5 km) oder aber über eine Nebenstrecke aus Wattenwil (280 Hm,7 km). Letztere Variante hat es aber schon ziemlich in sich, verlängert aber den Anstieg bis zur Passhöhe auf insgesammt über 1000 Hm.
Der Abzweig in Wattenwil ist nicht ganz leicht zu finden. Im Ortszentrum hält man sich zunächst in Richtung Riggisberg. Am Ortsausgang nimmt man nicht die erste Rampe der Hauptstraße nach rechts, sondern vielmehr die kleine Nebenstraße geradeaus in Richtung Grundbach. Weiter folgt man der Ausschilderung Grundbach. Hier geht es zunächst 2 km mit ca. 10 % steil bergauf. Danach erreicht man ein schönes Hochtal, durch welches man auf leicht abfallender Strecke nach Rüti abfährt. In Rüti trifft man auf die Kantonstraße, die rechterhand aus Riggisberg kommt.
Gurnigelpass
Alpen, Westschweizer Voralpen, Bern
01.01.2006, TBone:
Der Gurnigelpass liegt im Gantrisch-Gebiet, ca. 30 km südlich von Bern. Diese sehr ländliche,
eher strukturschwache Region wird im Winter und Sommer gerne von den Bernern und Fribourgern
zur „Naherholung” genutzt, was man aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes aber
nicht wirklich merkt. Sie umfasst zwei Höhenzüge, im Norden die sogenannte Egg (ca 1600 m),
im Süden den Voralpenkamm mit seinen Gipfeln über 2000 m wie z.B. Stockhorn, Gantrisch,
Bürglen, Ochsen und Kaiseregg. Dazwischen befindet sich das nach Westen abfallende Tal
„Hinter der Egg“, in das man von Nordosten über den Gurnigelpass und von Westen aus Zollhaus
im Kanton Fribourg gelangen kann. Zum Gurnigelpass gibt es drei Auffahrten. Neben der
Westauffahrt von Zollhaus und der Nordostauffahrt von Rüti bei Riggisberg gibt es eine
Nordauffahrt von Riffenmatt. Alle drei sind über mehrere Querverbindungen miteinander
vernetzt, so dass sich zahlreiche Rundtouren von mittelschwer bis anspruchsvoll
zusammenstellen lassen.
Col Sainte-Anne
Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.01.2006, TBone:
Marseille (0 m) grenzt im Norden an den Höhenzug Chaine de l’Etoile mit dem Pilon de Roi (651 m) als höchstem Punkt. Neben der Departementsstasse D908, genannt Cote des Thermes (392 m) am östlichen Rand ist der einzige echte Übergang eine vergessene Strasse über den Col Sainte-Anne. Er findet seine Ausgangspunkte in Plan-de-Cuques (160 m), einem Vorort von Marseille, im Süden und Mimet (420 m) im Norden. Auf den einschlägigen Karten der Region ist diese Verbindung als „für den öffentlichen Verkehr gesperrt“ gekennzeichnet. Das bestehende Fahrverbot wird vor Ort mehrfach durch z.T. kaum lesbare Schilder und Absperrschranken signalisiert. Letztere befanden sich bei der Befahrung durch den Autor allerdings alle im geöffneten Zustand. In der Regel bekommt man als Radfahrer in Südfrankreich unter diesen Umständen keine Schwierigkeiten. Das ist jedoch komplett anders, wenn in den trockenen Jahreszeiten Feuergefahr besteht.
Grubengletscher Seewjine
Alpen, Walliser Alpen, Wallis
01.01.2006, TBone:
Der Grubengletscher zieht an der Nordwestflanke des 3993 Meter hohen Fletschhorn im Walliser Saastal herab. An seiner Zunge liegen mehrere Gletscherseen, die man über eine abenteuerliche Trasse aus Saas Balen erreichen kann. Im Hitzesommer 2003 hat der obere Grubengletschersee Schlagzeilen gemacht, denn in diesem Jahr sind die Gletscher massiv abgeschmolzen, und durch die plötzlich anfallenden Wassermengen drohte der See auszubrechen. Ein solcher Ausbruch bedeutet, dass die Seebegrenzung bricht, und sich eine Wasser- und Schlammlawine bergab schiebt – eine immense Bedrohung für das Tal. Deshalb sind die Grubengletscherseen unter ständiger Beobachtung. So dient die hier beschriebene Auffahrt auch der Überwachung und Instandhaltung der Gletscherseen zur Gewährleistung ihrer Funktion als Rückhaltebecken und ist damit eher als Werkstrasse zu sehen. Nur die ersten sechs Kilometer dieser Straße sind bis zum Restaurant Heimischgarten auf ca 2100 m asphaltiert, danach kann der unerschrockene Rennradfahrer auf einer mehr oder weniger annehmbaren Naturstraße weiterfahren.
Oberaarsee
Alpen, Berner Alpen, Berner Oberland, Bern
01.01.2006, TBone:
Die Stichstraße zum Oberaarsee findet ihren Ausgangspunkt auf der Passhöhe des Grimselpasses (2165m), der den Übergang zwischen Berner Oberland und Wallis bildet. Sie ist eine durchgängig sehr gut asphaltierte private Werkstraße der Kraftwerke Oberhasli AG, die hier ein ganzes Netz an Stauseen zur Stromgewinnung betreibt. So endet diese Straße auch an der Staumauer des Oberaarsees, wo sich auch das bewirtete Berghaus Oberaar befindet. Für den öffentlichen Verkehr ist sie i.d.R. je nach Schneelage von Juni bis Oktober geöffnet. Eine Ampel regelt den Einbahnverkehr für Autofahrer, da es nur begrenzt Ausweichstellen auf dieser schmalen, in die steile Bergflanke geschlagenen Straße gibt. Für Radfahrer ist das nicht von Bedeutung. Auch wenn man auf der Auffahrt zum Grimselpass sicher schon einige Körner gelassen hat, und womöglich noch im Rahmen der klassischen Pässerunde der Schweizer Zentralalpen den Furkapass und/oder Sustenpass vor sich hat, sollte man es nicht versäumen, diese fantastische Bergstraße zu fahren.
Gross Schwyberg
Alpen, Westschweizer Voralpen, Fribourg
01.01.2006, TBone:
Nahe der Grenze zwischen den Kantonen Fribourg und Bern in den Schweizer Voralpen liegt der Schwyberg mit seinen jeweils ca. 2 km auseinanderliegenden drei Hochpunkten bei 1628 m, 1548 m und dem nördlichsten bei 1640 m. Letzterer wird „Gross Schwyberg“ genannt (hochdeutsch: „Großer Schweineberg“). Hier führt eine Stichstraße zu den anliegenden Alp-Betrieben und zu einem Ausflugslokal auf den Gipfel hinauf. Da es sich um eine Privatstraße handelt, ist sie für den öffenlichen motorisierten Verkehr durchgehend gesperrt. Schliesslich gilt es die Touristenmassen aus dem nahen Schwarzsee fernzuhalten.
Diese Bergankunft lässt sich in idealer Weise mit Touren rund um den nahen Gurnigelpass kombinieren.
Col de l'Espigoulier
Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.01.2006, TBone:
Der Col de l'Espigoulier überquert das ca. 20 km östlich von Marseille gelegene Massif de la Sainte Baume, welches an seinem höchstem Punkt etwas mehr als 1000 m Höhe erreicht. Sehr lohnend ist die südliche Auffahrt ab Gémenos (127 m). Hier wird auch die grösste Höhendifferenz von fast 600m überwunden. Die Westauffahrt ab Auriol (200 m) ist ebenfalls sehr reizvoll, allerdings weniger abwechslungsreich. Neben diesem Pass bietet das Massiv einige weitere schöne Anstiege, die mit der Passbefahrung kombiniert werden können: so z.B eine steile Stichstraße hinauf zur Radarstadion auf dem Pic de Bertagne (1047 m) oder die einsame nördliche Zufahrt zur Ortschaft Plan d'Aups (686 m) ab St. Zacharie (220 m).
Pic de Bertagne
Chaînes Provençales, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.01.2006, TBone:
Der Pic de Bertagne ist der höchste anfahrbare Punkt des Höhenzuges „La Sainte Baume” ca. 20 km östlich der Hafenstadt Marseille. Erreichbar ist er über eine 4 km lange Stichstraße, die in Plan d'Aups de la Sainte Baume (686 m) ihren Ausgang nimmt. Idealerweise kann man seine Befahrung mit dem des Col de l'Espigoulier (725 m) von Gemenos (127m) im Süden oder aber Auriol (200 m) im Norden startend kombinieren. Somit kommt man in beiden Fällen auf insgesamt fast 900 Höhenmeter. Dazu biegt man in der Westanfahrt des Col de l'Espigoulier ca. 2 km vom Scheitelpunkt entfernt in östlicher Richtung auf die D80 nach Plan d'Aups ab, das man nach ca. drei leicht hügeligen Kilometern erreicht. Alternativ kann man Plan d'Aups über eine einsame Straße aus St. Zacharie (ca. 8 km, 500 hm) oder aus Nans-les-Pins (D80) anfahren.
Gestelenpass Meieberg, Meiebergalp
Alpen, Berner Alpen, Berner Oberland, Bern
01.01.2006, TBone:
Der Gestelenpass verbindet im Berner Oberland das Diemtigtal mit der Ortschaft Grubenwald nahe Zweisimmen im oberen Simmental, doch sein Name ist auf den meisten Karten nicht zu finden. Gelegentlich wird er auch als Meienberg bezeichnet, das ist der Name der Alp knapp unterhalb und südlich der Passscharte. Bekannter dürfte jedoch das nördlich von ihr gelegene Niderhorn (2078 m) sein. Im Winter tummeln sich hier gerne Skitourengänger, denn die Hänge sind weit, nicht sehr steil und nach Norden ausgerichtet, so dass der Schnee bis ins Frühjahr bleibt. Durchgangsverkehr ist hier nicht zu befürchten, da das Diemtigtal selbst auch im Simmental seinen Zugang findet und außerdem die Passhöhe für den öffentlichen Kraftverkehr gesperrt ist. Die Befahrung lässt sich gut mit Touren über den Jaunpass kombinieren, oder aber auf der Durchreise zwischen Thuner- und Genfersee über den Col de Pillon oder Col des Mosses mit einbeziehen, zumal die Hauptstrecke im Tal sehr verkehrsreich und daher nicht besonders reizvoll ist.