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hagen306 ist Redakteur und Area Management Spain and Rhön im quäldich-Team.
Alto de la Escrita
Cordillera Cantábrica, Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Kantabrien
Der Angliru - können diese Zahlen lügen?
Cordillera Cantábrica, Asturien
Sind wir gestern nach dem 7-Pässe-Ritt (jaja, natürlich schon wieder so eine Königsetappe) südlich um die Picos de Europa herum endlich in Asturien angelangt, so genießen wir es heute in vollen Zügen, besser gesagt: wirklich und wahrhaftigen Prozenten, wie sie das Titelbild hier anzeigt. Wir widmen uns dem wohl überflüssigsten und daher auch ausreichend legendären Anstieg der Vuelta: dem Angliru. Die pure Vernunft ist heute definitiv nicht an Bord, sonst wären wir gleich ins vibrierende Oviedo gefahren. - Lassen wir Euch also einfach mal an den Zitaten des Pelotons teilhaben:
Manfred:
Pink Power in Kantabriens Thronsaal
Cordillera Cantábrica, Kantabrien
Nach dem morgendlichen Bade im Kneippesken Pool des Palacio-Hotels hieß es gestern, uns aufzuschwingen auf die legendären, eigentlich immer verregneten Höhen vom Sía und Estacas de Trueba. In voller Vorfreude knallen da am Morgen schon einmal die Korken in Form des zugepappten Verschlusses des Kettenwachses (white rain auf 10m² - aber was sage ich auch "drück mal feste drauf") oder aber in Form des pinkfarbenen unter Druck stehenden Dichtmilschgemischs beim Aufsetzen auf das Tubeless-Ventil. - Gefühlt knallen die Korken jedoch den ganzen Tag: 1km vor dem Sía-Pass durchbrechen wir das Wolkenmeer und sind...ganz oben - Königlich! Doch der nächste Streich wartet schon: Die grüne Wand in Form der Nordseite des Puerto de Estacas de Trueba.
Tabubruch beim Guide Nr. 1 - raus aus der Komfortzone!
Cordillera Cantábrica, Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Kantabrien
Das Ganze könnte sooo entspannt sein - denkt sich auch wie immer die Ikone unser Gruppe 3, unser Torsten ("Guide Nr.
waiting for the peloton oder: 363 Tage Stille

Natürlich: Pfingsten fuhren wir endlich wieder in Bimbach! Und es war mal wieder so richtig fein. Doch wäre dieses Foto am Rhön-Radmarathon-Wochenende kaum möglich gewesen. Zu schnell die Hatz über die Milseburg als ersten Berg des Tages, so laut das Schnaufen von so manch Wattschleuder und vor allem: zu zeitig am Morgen ;-). Nach den ersten fliegenden Kilometern im Windschatten meiner Kollegen F. und T. , die sich dann schändlicherweise auf die „kurzen“ 180km verabschieden, blieben mir nunmehr noch fast 190km Soloritt über vieles, was in der Rhön Rang und Namen hat. Und vor allem blieb mir mit dem sich aufdröselnden Fahrerfeld ein wenig dieser Stille, wie wir sie in der Rhön 363 Tage im Jahr haben. Oben immer Panorama, unten fast immer neuer, leiser Asphalt.
Monte Oiz - zu steil für die Sinnfrage!
Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Cordillera Cantábrica, Baskenland (Autonome Gemeinschaft)
Die Fraktion "üble Verdächtige": bekommt von den 20%-Rampen nur wenig mit - sie fliegt einfach hinauf. Während manch anderer noch hinauf keucht, nähert sich von oben schon wieder drohnengleich das bedrohliche Rattern der Freiläufe. Die Fraktion "radelnde GoPro/Chatmonster" quetscht sich dabei gerade mal ein inständiges "F***" in unsere Chatgruppe heraus.
Währenddessen überlistet sich die Fraktion 36/30 selbst, indem sie sich einfach fortlaufend sagt, dass der Angliru in Asturien ja noch viel schlimmer sei.
"Die üblen Verdächtigen" - No Gos im Baskenland
Pyrenäen, Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Navarra
Unsere "Itzulia" (auf schlau für "Baskenland-Rundfahrt") ist ein Füllhorn an täglichen Legenden, Verfehlungen und Vorkommnissen. Und viele davon gehen so gar nicht: Die "üblen Verdächtigen" fallen nach eintägiger Abstinenz heute natürlich in Donostia (schon wieder so ein schlaues Wort) wieder in die Lokale ein. OK, das geht schon. Wird sich auch Marco denken, denn erfahrungsgemäß wird dann am Morgen danach etwas ruhiger, ohne Überkommunikation reingelatscht in die Pedale. Aber was geht denn nun gar nicht:
"Das ist kein Urlaub - das ist eine Mission!" oder : Helmpflicht in der Bar
Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Cordillera Cantábrica, Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Navarra
8:00 - Aufstehen. Die Gruppe hat das Frühstück bereits hinter sich. Wo ist der Reiseleiter? - "Hagen ist ein Deutscher, aber ganz schön spanisch" - Genau so würde ich Marcos Kommentar unterschreiben.
9:30 (oder so): Auch das Wetter ist spanisch bzw. baskisch - Schauer, Sonne, Schauer, Sonne. Lümmelndes Abwarten auf den Stufen des Hotels. Insofern: Ich hätte auch bis 8:30 schlafen können. So konnte ich wenigstens noch die analoge Garmin-Ersatz-Liste der Passlegenden des heutigen Tags schreiben.
irgendwann später -Auftakt zum Klassikeralarm:
Die Kurve Gottes - oder: Königsetappe in Kantabriens Bergwelt
Cordillera Cantábrica, Kastilien-León, Kantabrien
Beteten wir gestern inständig zu San Miguel, dem Gott der Radfahrer (oder wahlweise auch der Bier-Frohnaturen), dass er doch die Himmelsschleusen heute nicht so öffnen würde wie zum Abendessen in unserem Adelspalast (wo es auch Wellness fürs Bike gab, siehe Fotos), so wurden wir erhört! Erst im letzten von 5 (eigentlich 6) Pässen, greifen wir etwas tiefer in die Wolken und erfreuen uns an kühlender Nässe auf der Zielabfahrt. Zuvor jedoch ergötzen wir uns an San Miguels (oder auch der Straßenbauer) Meisterwerk: Welche all dieser Kurven im Nichts ist die schönste, welche die prestigeträchtigste, welche die göttlichste?
Der König in der Tube - oder: Was ist eine Grand Tour?
Cordillera Subbética, Cordilleras Béticas, Cordillera Penibética, Andalusien
1) Sonnentagequote bei ca. 75% und höher. Ok, kann jeder. 2) Jeder, aber auch wirklich jeder Tag lockt mit landschaftlichen und fahrerischen Highlights. Schwarzes Gold in Form neuer Asphaltbänder wird für uns ausgelegt 3) Die Mittagsverpflegung ist nur echt mit lokalem Keksbuffet und Gazpacho-Abfüllung in die Trinkflasche für tägliches Knoblaucharoma. 4) Täglich siehst du die Sterne funkeln: am Himmel, vor deinen Augen beim Erklimmen vorher verheimlichter Prozente, oder eben die des Südens in Form der Etappenorte Ronda, Antequera, Granada oder Málaga. 5) Auch die Räder erhalten stilvolle Übernachtungsmöglichkeiten von illuminierten Innenhöfen bis romantischer Tiefgarage. 6) Die Nächte werden täglich kürzer. Huch... 7) Die Crew ist so begeistert vom Reiseziel, dass sie gelegentlich Abzweige verquatscht und verträumte Alhambra-Führer fast verprügeln würde... 8) Rei in der Tube (ach so: doch nicht der König. der "rey") ist immer dabei - sogar abends in der Bar wird zeitmanagened noch gewaschen (...nur schmutzige Wäsche natürlich ;-) 9) Pässe müssen nicht erst von uns als "königlich" tituliert werden - sie heißen einfach von vornherein ganz herrschaftlich "reina" (Königin) oder verkörpern tierische Grandezza, Eleganz und Stil:
Torcal Reloaded: Toter Fuchs, dogs alive und Tweety mittendrin
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Ein wenig Nässe kriecht bei der Aktion die Lycra-Kostümchen hinauf. Egal - und auch niemand im Café schaut pikiert ob des Aromas ,,Toter Fuchs" an unserem Tisch... is it real? Oh yes.
Weiter geht´s: Am Puerto del Barco schwanken die Räder wie eben Schiffe von links nach rechts ....
Tag der Schönheit - der Palomas-Pass!
Cordillera Subbética, Cordilleras Béticas, Sierra de Grazalema, Andalusien
7:30 - Sind wir wirklich in Spanien? Es gibt tatsächlich schon Frühstück. Schön! / 9:00 - Wir klicken ein. / 9:15 - Gruppe 2 fährt Gruppe 1 auf. Das wäre also schon mal geschafft. Sehr schön! /10:30 - Schrauberlatein Teil 1: Was ist die B-Schraube? Jedenfalls rattert die Kette nun nicht mehr auf dem Ritzel. Auch mal schön. / 11:30 - Endlich sind die ersten von uns in den Kehren der Schönheit am Palomas-Pass. Treten und genießen! Und E-Bikes jagen.
Aus Liebe zum Radsport - Das Baskenland

Warum wir das Baskenland so lieben – und Mitte Mai wieder dort sein werden...
...weil sie da sind (die Berge): Jaizkibel, Urkiola, Lizarraga, Oiz, Usartza, Oñati, Arrate, Igeldo, Usateguieta, Arichulegui, Otzuarte. So unaussprechlich die Namen der baskischen Pass-Legenden, so unverzichtbar sind sie für des Radsportlers Passjagd. Sagte ich immer, ich sei kein echter Rennradfahrer, weil noch nie auf Mallorca gewesen, so weiß ich doch auch: Ohne die mythostriefenden baskischen Stiege ist man es noch viel weniger.
...weil hier das Herz des Radsports schlägt: Jeden Sonntag 11:30, vielerorts und irgendwo: Schwupps. Straßensperrung. Das Pelotón eines Amateur- oder Nachwuchsrennens rauscht vorbei. Applaus brandet aus allen wartenden Autos auf. 11: 45 Straße wieder frei. Weiter geht unser Sonntagsausfahrt, kein Auto drängelt uns weg. Ja das gibt´s.
...weil es lecker und unkompliziert ist: Sonntag 14:00 – 23:00: pintxo-time in San Sebastían, Bilbao oder irgendwo. Auf den Buffets der Lokale türmen sich die kleinen Happen, Einmal durchgewildert, 30 Happen mit Meeresgetier, Grüner Spargelpastete, Schinken und und und für alle zusammengestellt, der Kellner peilt den Preis über den Daumen und schon fallen wir her über die kulinarischen Kunstwerke. So einfach kann das Leben sein.
...weil es so nah ist: 2 Stunden im Flieger von München oder Frankfurt nach Bilbao, 12 Stunden im Zug.
...weil Du mit Deinen Fahrradsorgen nicht im Regen stehen bleibst: Du brauchst unterwegs spontan wegen Defekts ein neues preiswertes Vorderrad? Geh einfach in irgendeinen Radladen. Hay de todo!
...weil es dann doch viel mehr Sonne gibt als man so meint – dennoch hat der Baske von Welt natürlich immer den Regenschirm dabei. Und auch die Kirchen haben alle ein Vordach, unter dem sich wunderbar beim Radfahren pausieren und auch mal einen Schauer aussitzen lässt.
...weil es genau so ist, wie es ist.
...und was ist Dein "Weil"? Finde es heraus auf unserer, auf Deiner Baskenland-Rundfahrt!
Saha(Cab)ra oder: welche Aussicht wäre hier eigentlich? - Das Bergtraining Andalusien im Rückblick!
Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama, Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Vieles hat sich über die letzten beiden Pandemiejahre in Spanien geändert. Manches altbekanntes Lokal ist nur noch ein verheißungsvoller Icon auf Google Maps - aber es ist auch die Zeit der Neuanfänge: Das Refugio de la Piedra oben am Gipfel der Cabra-Straße hat neue Betreiber gefunden - und die wissen ganz genau, was wir nach 25 bergauf-km brauchen.
Haza del Lino oder: Was bitte ist ein Auto?
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Der Tag in kurzen Worten: Rückenwind die ersten 40km am Meer? - Check! Sonnenschein im 20km-Anstieg zur Haza del Lino auf der Contraviesa? - Check! Bocadillos zu groß für die Trikottasche?
Nicht von dieser Welt – andalusische Ikonen!

Es gibt Pässe, die können nicht von dieser Welt sein. Dies erklärt (vielleicht), warum viele von Ihnen noch nicht den Weg ins quäldich-Pässelexikon gefunden haben. Der geneigte Passjäger, die ambitionierte Passjägerin stutzt – kann ich mir hier etwa keine Lorbeeren für meine Passjagd ins Palmarès eintragen? - Doch doch, vielleicht – wenn wir es denn schaffen, diese Hidden Champions Andalusiens auch mal zu beschreiben bzw. zu aktualisieren statt sie immer nur begeistert zu fahren. Dabei ist es nicht allein das Passchild ganz oben, das für Zauber und Verzückung sorgt – sondern vielmehr der Blick zur Seite oder auf den Asphalt mitten im Anstieg:
Natürlich: Der Stop an der Virgen de las Nieves auf fast 2700m ist der wohl ikonischste Moment im Anstieg zum Pico del Veleta oben in der Sierra Nevada. Dem Witzbold, der hoch über Viñuela auf den Asphalt des Kehrennirvanas am Puerto del Sol „No hay dolor“ (Es gibt keinen Schmerz) schrieb, gebührt ewiger Dank, wenn nicht sogar Unsterblichkeit. Der Torcal bei Antequera macht mit seinen „Pfannkuchen-Felsen“ gleich neben dem Asphalt die garstigen finalen Rampen hoch auf das Gipfelplateau fast vergessen. Der Puerto del Viento – der Legende wegen vor Jahren eigens für die Vuelta frisch asphaltiert -, hat es zwar in das Pässelexikon geschafft, doch dem Erlebnis aus Sonne, Einsamkeit und natürlich Wind kann keine Beschreibung dieser Welt das Wasser reichen.
Neben den Pässen solche Momente jagen? Bitteschön: Unsere Andalusienrundfahrt Anfang Mai erwartet Dich!
Asturien-Rundfahrt - Grand Tour zu den Picos de Europa (9.-19.6.2022)
Cordillera Cantábrica, Picos de Europa, Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Kantabrien, Kastilien-León, Asturien
Hinterland´s finest - Schlussfahrt nach La Viñuela
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Bei Gegenwind lernen wir das Miteinander wieder sehr zu schätzen - hier und da explodiert mal ein Motor, doch reicht der Druck auf dem Pedal noch bis über die letzte Kuppe des Tages am "Boquete de Zafarraya". Der eigentlich interessante Pass - der "Seufzer des Mauren" liegt da schon längst hinter uns - selbstverständlich wurde die dahinterstehende Anekdote zum Besten gegeben. Ebenso haben wir über Land einen englisch sprechenden Gastwirt kennengelernt - und sind begeistert.
Ein Mann, ein Traum, ein Plan - Helmut und der Veleta
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Sierra Nevada (Spanien), Andalusien
Ein Leben ohne Granada ist möglich, aber sinnlos!
Sierra Nevada (Spanien), Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Heute nun Überführungs-Radl-Wellness entang der Sierra-Nordseite nach Granada: Rollen, die karge Weite vor Guadix einsaugen, den Höhlenwohnungen unsere Ehre erweisen, weiter durch diese trockene Landschaft bis La Peza - die Pause versüßt mit Original-Plätzchen aus dem Ort. Aber dann... die Bestie: Laut Guide ein "Rollerberg", dieser Blancares. Unmerklich, aber stetig zieht das Tempo an, erste Freigabe-Rufe verhallen ungehört. Aber dann: Gemetzel bis zur sauerstoffarmen Passhöhe auf knapp 1300hm. Jeder will hier noch einen besser geben - sehr gut! Nebenbei erwähnte Worte wie "Bergsprint" entfalten eben doch immer ihren ganz besonderen Reiz.
Nachdem die Farbe in die Gesichter zurückgekehrt ist, heißt es nun:
Sättigungsübungen in den Alpujarras
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Sierra Nevada (Spanien), Andalusien
Erster Gang: Rauf zur Haza del Lino und oben in der Sonne bei Kaffee schmoren. Zweiter Gang: Die Contraviesa-Insider-Abfahrt nach Torvizcón und dann die offizielle Verpflegungspause. Dritter Gang: Der "Doppelte Stramme Max" mit dem innig geliebten Portichuelo de Cástaras und selbstverständlich dem schweineschwangeren Alpujarra-Teller, Schinkenplatten und tatsächlich auch als für gut befundenem Schafs- und Ziegenkäse in Trevélez. Puh... Schwein gehabt - und für die Vegetarier auch noch etwas Adäquates gefunden ;-). Das zwischenzeitlich ausgesprochene Clara-Verbot in Gruppe Bier hielt denn auch nicht lange. Wir einigten uns drauf, dass man für die letzten Kilometer des Tages doch ein wenig Kurvenöl brauchen kann.
Día de la Cabra oder: Alles in Maßen!
Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama, Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Andalusien
Wir beginnen ganz gemach: 10km Einrollen vom Strand durchs Valle Verde bis nach Jete, dann noch einmal letztes Kurzbriefing beim Kurbeln und... Freigabe für die 20km Bergikone namens Carretera de la Cabra! Natürlich Sonnenschein. Natürlich sanfte 8%. Natürlich kein Verkehr. Natürlich nur echt mit den gigantesken Fesformationen im oberen Teil auf 1200 Metern Höhe.
Während die Triebwerke bei allen so langsam warm laufen, hat unser Helmut schon fast den Verpflegungspunkt oben am Pass erreicht. Er ist nämlich ganz entspannt eine Stunde eher die Bergikone hinaufgekurbelt (und hat somit auch die angenehm kühlen Morgentemperaturen abgepasst) - Chapeau! Lediglich das Essen ist noch nicht da. Stefan keult nach ungeplanter Extratour (Danke, Google!) im anaeroben Bereich des Transporters den Pass rauf - und schon gibt´s den Schinken!
Währenddessen oszillieren die Gespräche der anderen im Anstieg um Themen wie "Was ist ein guter Fußballverein ("1860 wäre ja einer, aber das Löwenbräu...") und Hörbücher wie "Achtsam morden".
Almuñécar oder: Kuhhandel auf dem Weg zur Altstadt
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama, Andalusien
Seit dem Passcafé oben beim weißen Dorf Cómpeta wissen wir übrigens auch, was es mit dem Begriff "Straßencafe" auf sich hat: Auto an Auto fährt 50cm vor unseren Stühlen auf diese kleine Straße ins Nichts. Ich tippe auf Fiesta oder Siesta (alle fahren um 12 nach Hause). - Also fix hinab nach Torox und gleich wieder stramm hinauf zum "Dornbusch" - so nennen wir den Sammelpunkt oben am einzigen Baum weit und breit ab heute:
Sierra Nevada - Der 5-Punkte-Eignungstest

Zunächst der offizielle Teil: Sonnenschein, 80km, natürlich hinauf zum "Sonnenpass" (Puerto del Sol). Fertig.
Nun der inoffizielle Teil - woran erkennst Du, dass Du dieser Tour gewachsen bist?
1. Du erkennst noch vor Abfahrt, dass Dein Flaschenhalter verkehrt herum montiert ist.
2. Du kennst bereits am zweiten Tag die spanischen Begriffe für die verschiedenen Bierglasformen.
3. Du kannst den Guide höflich darauf aufmerksman machen, dass die Schrift da auf der Straße im Anstieg zum Pass nicht "no hay calor" (es gibt keine Wärme), sondern "no hay dolor" (es gibt keinen Schmerz) heißt.
4. Du weichst der Guardia Civil, wann immer möglich, geschickt aus.
5.
Rennradfahrers Nasszelle - die Wasserkuppe
Kuppenrhön, Rhön, Hohe Rhön, Vorderrhön, Hessen, Bayern, Thüringen
" Bis Poppenhausen warten 20km Warm Up auf uns, dann klettern wir auf den "oberen Westbalkon" der Wasserkuppe bis nach Abtsroda" - Jupp, nur dass es schon seit 1:00 morgens regnet, nieselt, üsselt, sifft. Die Folge: das Peloton für unsern Abschlusstag schmilzt auf 3 Verrückte + Guide. Wir ziehen die Verabschiedung unserer tollen Gruppe also auf 8:45 morgens vor. Gern hätten einige sicherlich noch einen Birnenbrand zum Adé-Sagen genossen, gerüchtehalber ist dieser jedoch alle. - Aber wo ist nun der Westbalkon? Nur Nebel - egal, das Peloton wird ordnungsgemäß informiert, welche Berge und Täler wir gerade nicht sehen - das weckt doch Lust auf mehr - Check!
"...und drücken die letzten km hinauf zum Gipfel.
Der Goldene Schnitt oder: Spinning ist was für Friseure.
Vorderrhön, Rhön, Hohe Rhön, Kuppenrhön, Thüringen, Hessen
Schnitt Nr 1: Den machen wir heute mit dem Wetter. Wir bleiben so gut wie trocken. Damit wären wir auch gleich bei Schnitt 2: Mareikes Friseursalon in Kaltennordheim. Der hat zwar heute zu, aber eine Terrasse zum Unterstellen, als doch noch mal ein Schauer kommt. Gnadenlos nutzt das Susanne aus und fährt mit ihrer Gruppe nebst breitem Grinsen an uns vorbei. - Überhaupt stellen wir fest, dass es viele Friseure in der Rhön gibt (an jedem Sammelpunkt einen), die aber laut Insidern im Trupp alle nur Spinning fahren, sofern sie sich nicht solche schönen Geschäftsnamen von Haarmonie bis Kopfsalat ausdenken.
Schnitt Nr 3: Unsere Schnellen machen heute einen sehr guten Schnitt mit ihrem Guide.
"Dura Ace? Kenn ich nicht." Ein Statement.
Hohe Rhön, Rhön, Kuppenrhön, Spessart, Bayern, Hessen
Nachdem "das letzte Café" vor Bayern natürlich noch zu hat und in Bad Brückenau nur der von Bernd favorisierte Döner und ein Metzger geöffnet haben, entschließen wir uns kurzerhand zum stillosen Pausieren vor dem Edeka. Egal, Energie muss her, denn schließlich lässt meine Gruppe 2 im Gegensatz zu den Einsern das Würzburger Haus aus. Angeblich weil da oben nur Wolken sind. In Wirklichkeit, weil da oben nur Wolken sind. Unsere Ersatzfahrt auf dem Sinntal-Radweg zieht Körner:
Fixie-Terror 2.0 oder "Trocken, aber wahr"
Rhön, Vogelsberg, Hessen
1. Wir sind doch tatsächlich trocken geblieben heute. Hatten wir heute schon mehr Sonne als die Truppe letztes Wochenende im Erzgebirge? Ganz sicher! Puh, das hält doch alle bei Laune, über die kleinen Aufwärmhügel heute fliegen wir flüssig drüber!
2. Heilige Berge und Heiligtümer en masse: Natürlich klappern wir alles mit ner Kapelle drauf ab heute rund um Fulda. Selbst unser Pausenplatz heißt Kleinheiligkreuz. Mindestens ebenso heilig: Der Pflaumenkuchen dort am Ende der Straße mitten im idyllischen Nebental der Lüder. Und noch viel heiliger: Der Bimbacher Sportplatz, Heimat des Rhön Radmarathons, ist heute noch ausgestorbener als so manches Dorf im Vogelsberg (als Rhöner Jongs dürfen wir das schändlicherweise sagen ;-))
3. Rico fährt Scheibe. Nein, gemeint ist nicht die Bremse, sondern das große Blatt am Hellberg (so höllisch war er scheinbar doch nicht).
Sierra-Nevada-Umrundung mit Pico del Veleta (1.-11.10.2022)
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama, Sierra Nevada (Spanien), Cordillera Subbética, AndalusienDiese Tour lebt ihr Prädikat "Hors Catégorie": Natürlich ist der Pico del Veleta als Europas höchster mit dem Rennrad fahrbarer Berg auf 3.396m das unbestrittene sportliche Highlight, doch "Hors Catégorie" heißt bei der Sierra-Nevada-Umrundung noch so viel mehr: Eine regelrechte Perlenschnur bekannter und unbekannter Bergstraßen und Pässe, zumeist nicht allzu steil. Ragua, Chaleco, Puerto del Sol, die unglaubliche Cabra...
Weiße Bergdörfer wie Cómpeta oder Trevélez im Kontrast zum vibrierenden Granada.
Schinken, natürlich. Tapas unlimited.
Ungeahnte landschaftliche Vielfalt: Auf der Sierra-Nordseite duftende Pinien, die Alpujarras auf der Südseite: Tagträumerei. Zeit nehmen wir uns an den meisten Etappenorten und bleiben oft gleich 2 Nächte. Zum Abschluss in Schussfahrt zum Ziel nach Viñuela.
Das sprichwörtliche andalusische Lebensgefühl - auf und neben dem Rennrad -, angekommen!
Last Call Rhön - letztes DZ und EZ

Für Kurzentschlossene und Unerschrockene: Für unser Bergglühen in der Rhön von 26.-29.8. mit Basis Fulda haben wir noch 1 Doppelzimmer und 1 Einzelzimmer frei. Ein Wochenende voller Höhenmeter, Kuchen, Schwartemagen und Stand heute auch schönem End-August-Wetter mit tollen Aussichten erwartet Dich. Also: Trau Dich!
Im Reich des Pausengotts (3) - Unsern täglich Berg gib uns heute...

Natürlich hat Rennradfahren in der Rhön etwas Religiöses, zwingen die feinen Ansteige unseren Pausengott doch ab und an zu einer komtemplativen Pause. Meist steht denn auch gleich ein Bildstock oder eine Grotte in der Nähe. Also kurzes Stoßgebet: "Bitte noch so einen netten, nicht zu langen Panoramastieg!" Und der Herr, wahlweise die Jungfrau, gibt gern: Donnerstag die Hühnerkuppe (nur echt mit der Aussicht und noch nicht einmal im Tourenplaner vermerkt ;-)), Freitag den Kreuzberg (nur echt mit den Kreuzen), Samstag die Geba (nur echt mit der Bratwurst!), Sonntag natürlich die Wasserkuppe (nur echt mit der Hochrhönstraße im Anschluss). Der Spaß hört niemals auf: Auf zum Bergglühen in der Rhön ab 26.8.2021! Nur echt mit dem Pausengott :-)!
Asturien-Rundfahrt - rund um die Picos de Europa (9.-19.6.2022)
Cordillera Cantábrica, Picos de Europa, Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Baskenland (Autonome Gemeinschaft), Kantabrien, Kastilien-León, AsturienIm Reich des Pausengotts (2) oder: Mit 53/11 im Schummeltummel

So kennen wir unseren Pausengott: immer voller Passion auf der Suche nach der größten Entspannung. Heute mal nicht ÜBER die Berge der Rhön, sondern gnadenlos drunter durch unter der Milseburg. Und zwar mit 53 Sachen bei 11 Grad. Geht natürlich nur zum Feierabend, wenn der Tunnel für E-Bikes gesperrt wird :-) ...und bevor das Licht ausgemacht wird. Glaubste nicht? Dann mach Dir selbst ein Bild im August beim Bergglühen - dann vielleicht auch oben über die Milseburg...
Die Rhön: Bergglühen im Land der offenen Fernen
Rhön, Vogelsberg, Hohe Rhön, Kuppenrhön, Spessart, Vorderrhön, Hessen, Bayern, Thüringen
Diesen Samstag: Vorglühen fürs Rhöner Bergglühen im August!

Pfingsten ist vorbei - der Rhön-Radmarathon steigt dieses Jahr am kommenden Samstag. Viel Erfolg den Bimbachern für die Durchführung! Für uns heißt der Rhön-Radmarathon vor allem: genüsslicher Streckencheck vor der Haustür im Renntempo - ein würdiges Vorglühen für unser Bergglühen in der Rhön vom 26.-29.8.2021 - Wem Bimbach zu groß ist und wer vor Passion für das Rennrad nur so brennt, für den haben wir wieder unser gepflegtes Formverglühen mit Basislager in Fulda-Petersberg aufgelegt, noch gibt es ein paar Plätzchen!
Waiting for the Peloton - oder: Die Monumente des Pausengotts

Die bittere Wahrheit ist: Auch quäldich-Guides werden alt. Bei manchen verringert sich die vielbesungene Steiggeschwindigkeit, andere erleben einen zweiten sportlichen Frühling. Und manchen ist dies herzlich egal - solange es Berge vor der Haustür gibt. Und solange sich schöne und schönste Plätze zum kurzen Innehalten finden lassen. Nebst authentischen Speisekarten.
In diese Kategorie fällt unser Pausengott. Seine Mission: Nun ja, der Name ist selbsterklärend. Obwohl: Gern spricht er von Wellen, die sich dann doch als ausgewachsene Berge entpuppen. Womit wir auch bei seinem Ziel für 2021 wären: Die Deutschen Monumente erklimmen – die höchsten, spektakulärsten, miesesten, prestigeträchtigsten.... Für unseren Jan – dem Epiker im Hause – ist so etwas erklärtermaßen ein Lebensziel oder -traum. Für den Pausengott ist es ein wohltuender Kontrast zu seiner geliebten Zweitheimat in Andalusien. Ganz ohne das große Reisegetöse mit Fliegerei und Co die Heimat durchkreuzen – das ist das Projekt. Da er alt wird, macht er eine Monumente-Trilogie für den Juli und August daraus:
San Miguel de Aralar Artxueta
Nordostauffahrt von Lekunberri 17,0 km / 795 Hm
Cordillera Cantábrica, Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Navarra
San Miguel de Aralar Artxueta
Südauffahrt von Uharte-Arakil 10,9 km / 873 Hm
Cordillera Cantábrica, Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Navarra
San Miguel de Aralar Artxueta
Cordillera Cantábrica, Montes Vascos (Euskal Herriko arkua), Navarra
Vuelta a Andalucía (30.4.-8.5.2022)
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Cordillera Subbética, Sierra de Grazalema, Sierra Nevada (Spanien), Andalusien
Einmal vom Meer in den Schnee und zurück. Auf oftmals eher unbekannteren Pässen und Straßen ebenso wie den epischen und wundervollen Anstiegen von Torcal über Palomas-Pass bis zur Schneegrenze am Veleta durchkreuzen wir das Herz Andalusiens - gut zwei Dutzend mal ertönt der magische Ruf "Freigabe". Die sowohl für "Heißdüsen" als auch entspannte Rennradtypen sehr gut fahrbaren Etappen haben wir so gestaltet, dass zumeist auch genügend Zeit für einen Stadtbummel, große Kultur (Alhambra) oder auch die örtlichen Tapas-Bars bleibt, allen voran in Granada, Ronda, Málaga und Antequera. Andalusie.- Schönes Fahren!
Erwischt: Großer quäeldich-E-Bike-Test an der Wasserkuppe
Kuppenrhön, Rhön, Hohe Rhön, Hessen, Bayern, Thüringen
Die Anfahrt zur Wasserkuppe bietet den bewährten Mix aus moderat Rollen, härter bergauf Rollen, miesen Rampen und zauberhaft-rhythmischen Anstiegen. Kein Regen in Sicht. Die Beine nun aber doch schon ein wenig schwerer als noch am Vortag. Oben auf Hessens höchstem Berg tauschen wir dann endlich die Räder: Warum sollen wir uns quälen, wenn man doch auch 250 Watt Fremdunterstützung bekommen kann? Irgendwie passen die Stromboliden dann aber doch nicht zu uns und also steigen wir nach dem Foto hier reumütig wieder auf unsere Rennvelos. Fühlt sich eindeutig besser an. Schussfahrt nach Bischofsheim - heute gibt es in der Schnapsbrennerei nicht Sebastians geliebten Schwartemagen, sondern Spätzle auf Sauerkraut nebst Wermuth für den einen oder anderen Bedürftigen.
DAS Rhön und Du
Vorderrhön, Rhön, Hohe Rhön, Kuppenrhön, Thüringen, Hessen
9:00: Es schellt die Glocke der Lioba-Kirche und los geht´s. Natürlich wird nicht lang gefackelt und gleich nach 2km warten die ersten Stiche am Rauschenberg. Nun sind die Beine warm für die Dammersbacher Kuppe
11:00 oder so:
Vom Guckas-Hass und der Crux mit den Kreuzen
Hohe Rhön, Rhön, Kuppenrhön, Vorderrhön, Spessart, Bayern, Hessen
Am Morgen wird erst einmal der Reiseleiter vermisst - denn Punkt 7 überlässt er das Frühstücksbuffet den wackeren Recken und dreht sich noch einmal im Bett herum. Merke: Melde Dich bei Deiner Gruppe ordnunsgsgemäß am Vorabend ab und kündige Dein verspätetes Erscheinen an. Morgen also bis 7:32 schlafen, yeah! - Heute ging das nicht ganz, denn der Kreuzberg-Hammer stand auf dem Programm. Startzeit: sportlich um 8:30. In der langen Variante 150km nebst 3000hm, davon 2200 schon auf den ersten 90km.
Also los. Zügig geht es gen Neuhof. Dort verdrücken wir uns eine Freudenträne, denn ab jetzt ist wirklich Schluss mit flach. Na gut, ein paar Flachwitze dürfen sein, während wir in die ersten kleinen Buckel einbiegen. Ein Speichenbruch bremst unsere Einser ein wenig ein, aber alsbald ist er im letzten Radladen für die nächsten 70km repariert. Das dauert ein wenig, daher lautet die Entscheidung:Gruppe rollt schon mal weiter und der betroffene Morten darf ausnahmsweise die Abkürzoption direkt zum Kreuzberg nehmen.
Ritterschlag und Frauenberger Frohnaturen: Die Tribute-to-Bimbach-Runde
Vogelsberg, Rhön, Hessen
Anglühen fürs Rhöner Bergglühen

Was macht unser Rhöner Jong da? Richtig: Die fiese Hausrunde drehen mit Abschluss über die Milseburg. Und siehe da: die gute Laune ist wieder da. Nicht zuletzt deshalb, weil uns zum Bergglühen nun nagelneuer Asphalt auf dieser Ikone der Hessischen Rhön begrüßen wird. Merke: Der Spaß hört niemals auf!
Sierra-Nevada-Umrundung / Pico del Veleta (2.-12.10.2021)
Cordillera Penibética, Cordilleras Béticas, Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama, Sierra Nevada (Spanien), Cordillera Subbética, Andalusien
Diese Tour lebt ihr Prädikat "Hors Catégorie": Natürlich ist der Pico del Veleta als Europas höchster mit dem Rennrad fahrbarer Berg auf 3.396m das unbestrittene sportliche Highlight, doch "Hors Catégorie" heißt bei der Sierra-Nevada-Umrundung noch so viel mehr: Eine regelrechte Perlenschnur bekannter und unbekannter Bergstraßen und Pässe, zumeist nicht allzu steil. Ragua, Chaleco, Puerto del Sol, die unglaubliche Cabra. Puerto del Sol...
Weiße Bergdörfer wie Alcaucín oder Trevélez im Kontrast zum vibrierenden Granada.
Schinken, natürlich. Tapas unlimited.
Ungeahnte landschaftliche Vielfalt: Auf der Sierra-Nordseite duftende Pinien, die Alpujarras auf der Südseite verdienen sich einfach nur das Prädikat: Tagträumerei. Zum Abschluss in Schussfahrt zum Ziel nach Viñuela.
Das sprichwörtliche andalusische Lebensgefühl - auf und neben dem Rennrad -, angekommen!
Faktencheck Rhön? - Letzte freie Einzelzimmer für das Bergglühen!

Ergo: „Last Call“ für unser Bergglühen in der Rhön vom 27.-30.8. - Check die Fakten selbst!
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Ach so: Faktencheck auch im DZ noch möglich :-)
Neues aus der Applauskurve – oder: Das Ende des 3-stündigen Friedens

Wie immer habe ich mit dem „Tier“ (Name gändert) vereinbart, es auf den heutigen 140km über die Lange Rhön nicht zu übertreiben. Das gelingt ganz gut, da es genug Lokale mit Kuchen gibt („Ein guter Kuchen geht dem schönen Weibe vor“). Und nach den süßen Pausen kommen wir immer schwerer in die Gänge. Mittlerweile 3 Stunden herrscht „rhythmische Koexistenz“ beim Pedalieren, wer hätte das gedacht?
Der Frieden findet am Fuße zum Ellenbogen ein jähes Ende. Weiter oben vor uns erspähen wir die Silhouette eines Radfahrers. Schnell ist klar: Kein E-Bike. Ein Rennrad. Kein Profi. Ein echter Gegner. Reflexartig wandert die Kette nach rechts. Wir sind im Anflug und diskutieren die wohl beste Stelle und Strategie für unsere unwiderstehliche Attacke, die uns unsterblich machen wird: Gleich unten soll es in die Vollen gehen.
Nach der ersten Überholung (wir grüßen wie immer freundlich) ist klar: Der leicht ergraute Bursche ist zäh und bleibt dran, geht sogar mal vorbei. Die von Tobsi beschriebenen gleichmäßigen 6% reichen also noch nicht. Wir schauen uns an: Zeit für die Wildschweintaktik: wilde Rhythmuswechsel und das auch noch zu zweit. – Dieser Berg macht Spaß! Aber der Bursche bleibt irgendwie dran, da er sich nicht zu 100% auf unsere Provokation im tänzelnden Wiegetritt einlässt und ein paar Körner spart. Vermutlich ein alter Lizenzfahrer.
Nunmehr wird klar: Wir müssen an der Schlüsselstelle des Anstiegs nachlegen – Tobsi schreibt: „Im Mittelteil sorgt ein kurzes 500 m langes Steilstück für erste Schmerzen beim Radfahrer“. Es geht hübsch gerade über die Wiesen hinauf. Die Hohe Geba thront hinter uns im Osten. Ist uns aber gerade egal, denn wieder wandert die Kette nach rechts...und ab! Wie immer lasse ich dem Tier den Vortritt und schaue, was der „Gegner“ so macht. Jawoll – er geht mit, aber ich sehe die Schmerzen in seiner Wade – und trotzdem hat er Spaß. Jetzt muss ich nachziehen...jawoll – Antritt, vorbei, Tempo halten und dem Tier hinterher. Oh ha, das hat gesessen - das entscheidende Loch ist gerissen.
Gleich haben wir die „Applauskurve“ erreicht: Oft (also nicht nur beim Rhön-Radmarathon) pausieren am markanten Linksknick Wanderer, genießen den Blick auf das Leiden auf zwei Rädern und feuern an. So auch heute. Es wird Zeit für den Feinschliff: Nach der Kurve wird es etwas flacher – nochmal aufdrehen und dem „poursuivant“ endgültig davonfahren. Mission accomplished! Oben auf 814m warten wir und alsbald kommt unser Dritte im Bunde. Zeit für „shake ellbows“, Heldengeschichten und ein wenig Speichentalk beim Blick hinunter ins Grabfeld und hinüber zum Thüringer Wald. Die Sonne senkt sich nun schon, also ab nach Hause – Kuchen bekommen wir heute nirgendwo mehr. Dafür sind wir alle drei unsterblich und für die kommende Woche verabredet. Geschichten, wie die Rhön sie schreibt. Fortsetzung folgt ;-)
Schummeltunnel de luxe. Oder: Die wahren Monumente der Rhön.

Fast stündlich bloggt und fragt er die letzten beiden Tage nun nach den Monumenten der Rhön. Dann legen wir mal los – natürlich wie immer bierernst und ohne Ironie, denn das sind nun einmal die Grundvoraussetzungen eines jeden quäldich-Guides und Reiseleiters für das Rhön-Bergglühen ;-)
(Wir machen es uns dabei nicht so einfach wie Marta, als sie gestern im fast schon prechtschen Stil im Abschluss von Paris-Nizza schwelgte, um dennoch - als verschämte Notlösung getarnt und frei nach dem Motto „Avia statt Gavia“ - einen ordentlichen Seitenhieb aus Nizza hinüber in Richtung Rätische Alpen zu schicken: Eine feiste Bockwurst an der Tanke schlägt noch jede heiße Schokolade oder Gulaschsuppe am Gavia. Real Zockerstei!
Natürlich fällt einem bei der Rhön sofort die Wasserkuppe ein – wohl das Radsport- und kulturelles Monument schlechthin: Panoramaschwangere Anstiege mit einer gewissen Länge vor allem von der Westseite. Oben dann der Segelflieger- und Paragliderzirkus. Pluspunkt: Auch im Winter zumeist noch befahrbar, da die Skifahrer ja rauf müssen auf Hessens höchsten Berg. Jedoch fällt er in der Zockerstei-Wertung leicht ab: Das hohe Besucheraufkommen hat das gastronomische Angebot doch etwas standardisiert. Umgekehrt führen die Besucherströme zu gewissem Bergwertungs-Feeling, so dass man oft auf dem großen Blatt über die Kuppe bügelt. Noch ein Pluspunkt: Oben im Radom, der Abhörkuppel aus längst vergangenen Tagen, darf geheiratet werden. Das tun die meisten von uns jedoch nicht so häufig und es taugt daher weniger als dauerhafter Reiseanlass.
Ebenso verneigen wir uns vor der Hochrhönstraße auf der Langen Rhön. Wenn man mal vom Rennradfahren absieht, ist ihr Bau aus heutiger Sicht völlig sinnfrei (und wegen Naturschutz auch nicht mehr durchsetzbar): Einst sollte sie einst zwischen Fladungen und Bischofsheim die wenigen Höfe an die Welt anbinden und Entwicklung in der doch sehr rauhen Gegend hier oben ermöglichen. Auf dem Rennrad eröffnen sich nunmehr in der Kernzone des Biosphärenreservats wahrhaft königliche Optionen, nach dem (empfohlenen) Erstaufstieg von Bischofsheim immer wieder hinunter nach Osten abzubiegen und sich mit Schmackes hinaufzudrücken. Die Stiege von Ginolfs, Oberelsbach, Urspringen, Roth, 2 x Hausen, Fladungen oder Leubach pressen einem die Passion fürs Bergfahren aus jeder Schweißpore. Die meditative Nordrampe über den Ellenbogen sowie der „Schwellenhügel“ ab Hilders komplettieren meinen liebsten „Klettergarten“. Abfahrtsempfehlung vom Dreiländereck nach Westen hinunter Richtung Seiferts: Highspeed seit neuestem wieder möglich – die Straße wird endlich neu asphaltiert.
Monument Nr. 3 – der Kreuzberg? Hm, als hessischer Messerschdescher müsste ich ihn natürlich verleugnen. Jedoch bringt ihn das Klosterbier auf der Zockerstei-Skala wieder weit nach vorne. Ebenso schmackhaft sind die Optionen, ihn nach dem Gipfelschluck zu umfahren – die Dörfer auf der Ostseite bringen zudem Extrapunkte in der Verschlafenheits-Idylle-Wertung.
Bratwurst-Monument Nr.1 ist natürlich die Hohe Geba: Sie ist zwar nicht so hoch, aber nach serpentinenreicher Auffahrt von Solz über Stepfershausen signalisiert einem der Holzkohle-Grill unmissverständlich, in welchem Bundesland man ist. Übrigens vor (und hoffentlich bald nach) Corona ein phänomenales Gipfelkuchenbuffet! 3 Doppelpunkte beim Zockerstei!
Aber all das ist nichts gegen das eigentliche Monument der Rhön: Den landschaftlich wohl schönsten und geschichtsträchtigsten Berg der Rhön – die Milseburg. Egal ob man drüber fährt oder sich unten durch schummelt.
Für die Wattzähler unter uns: Die Westrampe ist ein idealer Trainingsberg, alles in allem keine 4 km Anstieg, aber hübsch unrhythmisch, an dem sich wirklich alle sinnfreien Ideen irgendwelcher Personal Coaches umsetzen lassen. Wenn die Moral bröckelt, lässt sich ja auf halber Strecke ins Malerdorf Kleinsassen in die Kunststation abbiegen: Zockerstei in Form von Kuchen gibt es hier . Zudem verfügt die Milseburg über einen dem Gavia-Tunnel kurz vor der Spitze in allen Belangen überlegenen Tunnel – sofern man nicht mehr die Beine hat, oben drüber zu fahren: Durch den Gavia-Tunnel MUSS man fahren, durch den 1,3km langen Milseburg-Tunnel KANN man fahren. Stockfinsternis bei Puls 180 am Gavia steht wohlige Beleuchtung und allenfalls Puls 179 gegenüber: Der alte Bahntunnel ist eine ideale Sprint-Training-Location: 2% Steigung, wettergeschützt. Übrigens auch auf dem Skiroller möglich :-). – Man kann sich einfach wunderbar unter der Milseburg hindurchschummeln, wenn man auf einen Berg mehr oder minder im Palmarès pfeift.
Was aber hat es mit „de luxe“ auf sich? Am Osttor des Tunnels erwartet uns am alten Bahnhaltepunkt Oskar mit seinem Rhöner Wachs- und Honigkuchenmuseum. Ein wirklich spezieller Ort: Klassisch Kaffee und Kuchen, nebenbei bietet der Träger der schlohweißen Matte Malkurse an – er als Maler weiß „Kreativität ist Wellness“. So lautet sein Slogan. Hin und wieder meint man auch, gewisses Rauchwerk seiner Gesellen in der Nase kitzeln zu spüren, aber verorten wir das mal im Reich der Sagen und Legenden. Alles in allem herrlich verschroben – so was kann es nur hier unten am Tunneleingang geben. Und außer Radfahrern verirrt sich keiner hierher. Sieg in allen Belangen auf der Zockerstei-Punktescala.
Nun, lieber Jan…können die Rätischen Alpen wirklich gegen die Rhön bestehen? Wir erwarten Deinen Kniefall!
Grau am Mortirolo? Nö. Streckencheck Rhön - looking for "Zockerstei"!

Gut, dass die Fotos in Farbe waren - ich jedenfalls hätte mich ziemlich grau gefühlt. Zumal in diesem Jahr auch der Guide Nr.1 gnadenlos durchzieht und ich quäldich-intern wohl die rote Laterne anstellen darf.
Für mich ist damit klarer denn je: Steil DÜRFEN die Berge sein. Schön MÜSSEN sie sein. Deswegen auch unser Kurztrip "Bergglühen in der Rhön" Ende August gleich bei mir vor der Haustür. Spontan im Juni aus der Schublade gezogen, ist hier eigentlich kein Streckencheck nötig. Nur der reinen Schönheit der Berge wegen MUSS er aber doch sein - täglich sozusagen.
Also bin ich gestern mit dem Tier (Name von der Redaktion geändert) hübsch östlich um die Wasserkuppe herum in Richtung Lange Rhön gekurbelt. Wie immer lautet die Parole "heute eine SCHÖNE Tour, nicht am Anschlag". Wir entschließen uns kompromissbewusst und zeitweilig für "SCHÖN am Anschlag" - wie soll es auch anders sein bei diesen herrlichen 20min-Bergaufeinlagen. Oben kann man ja wieder rollen.
Gleich am Wachtküppel adelt das Tier die angedachte Streckenführung: "Ich hab mich schon gewundert, heute nur 1500hm auf 80km, aber Du wusstest wohl, dass der Wind bergauf von vorn bläst. So passt das doch." Das sehe ich nicht ganz so, aber wenigstens können wir uns an den immer neuen Aussichten über Poppenhausen zum Berg der Flieger, dann in den Gersfelder Talkessel ergötzen.
Wir sinnieren über die erstaunlich hohe Trittfrequenz eines Mountainbikers, der bergauf vor uns fährt und einfach nicht näher kommen will. Wetten, dass er einen Motor dabei hat? Natürlich. Selbstzufrieden drücken wir uns an ihm vorbei. Wohlwissend, dass weder ich noch das Tier im Ernstfall dem Bosch-Aggregat gewachsen wären. Wir fahren "by fair means" - und das ist letztlich, was zählt.
Hinter der Wasserkuppe testen wir spaßeshalber die STVZO-Kenntnisse der Rhöner Autofahrer: Wir fahren der besseren Unterhaltung wegen nebeneinander. Das dürfen wir ja auch, da ausnahmsweise im Gegenverkehr was kommt und eh kein Auto legal mit 2m Abstand an uns vorbeikäme. Tatsächlich, nur einer hupt mal kurz. Huldvoll lösen wir die Formation auf und lassen die Vierräder passieren,als alles wieder frei ist.
Nächster Stieg: Rauf zur Schornhecke und dann die Hochrhönstraße auf ca. 800hm entlang der Langen Rhön. Zwar ist unser Foto von hier oben recht grau. Eigentlich ist es aber nur grün hier. Panorama bis zum gesamten Thüringer Wald. Und der Wind schiebt gewaltig bis zum Dreiländereck am Schwarzen Moor - endlich gibt´s Zockerstei, yeah!
Gemeint sind Süßigkeiten von Blaubeerkuchen bis hin zur Bratwurst. Schließlich befinden wir uns fast schon in Thüringen. Da wir aber auch noch in Bayern sind, ergänzt das Tier das Menü noch um zwei Pilgerstoff. (Bier, damit das Pilgern besser geht?!). Eventuell war auch noch etwas Mut erforderlich, denn gleich geht es über den alten Grenz-Todesstreifen: 300m Schotter, die für des Tiers 8000km alten Hinterreifen mit durchschimmernder Karkasse tatsächlich tödlich sein könnten. Aber eben nur könnten.
Ein herrlicher Tag bislang - nur sind die Beine nun ziemlich Mus. Heute hätten wir Eule gebrauchen können - denn er achtet immer darauf, dass Pausen nicht ausufern. Und so eine Kultmassage wäre auch nicht schlecht.
Nunmehr haben wir genug von Panorama und holpern hinunter nach Hilders - der Winter nagt hier ganz ordentlich an der Straße. Wir KÖNNTEN jetzt sanft im Ulstertal dahinrollen und den Milseburgradweg durch den Tunnel nach Hause entlangluschen, MÜSSEN aber noch über den Boxberg. Schön wieder ein alter Grenzübergang. Die Gemeinheit: Man ist oben am Pass und nach links geht es mit strammen 13% weiter hinauf.
Der Lohn im Anschluss: Ein Wirtschaftsweg, dessen Existenz ich bislang im Reich der Sagen und Legenden vermutete, bringt uns hinunter ins Nüsttal. Vorletzter Stieg nach Langenberg, die 90kmh-Abfahrt nach Elters und fröhliches Bergaufrollen zum Abschluss nach Hofbieber - beim Bergglühen müssten wir jetzt noch weiterrollen bis Fulda, aber darauf verzichten wir heute. Schließlich wartet der nächste Kuchen schon (genau so handhaben wir es dann Ende August: From Kuchen to Kuchen). Wobei der Rhöner sagt: "Ein guter Kuchen geht dem schönen Weibe vor". Vergnügen statt Leiden. Keine weiteren Fragen. Unser Rhön-Kurztrip Ende August kann kommen - ein paar Plätzchen haben wir noch zu vergeben!