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stb72 ist Redakteur im quäldich-Team.
1386 Befahrungen von 1002 verschiedenen Auffahrten an 819 verschiedenen Pässen.
Rosshalde
Rossteige von Nusplingen
4,1 km / 206 Hm Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Bäratal, Baden-Württemberg
04.02.2023, stb72:
Wir beginnen am Abzweig von der L493 in Nusplingen. Zunächst noch durch den Ort wird es dann bald einsam. Durch zwei Kehren geht es bei angenehmer Steigung gleichmäßig nach oben. Unten entlang einer Wacholderheide taucht man im oberen Abschnitt in den Wald ein. Am Hochpunkt angekommen geht es geradeaus weiter nach Obernheim oder links wieder ins Tal über Holzwiesen (Martinsberg).
Passo di Tanamea Tam na meji
Alpen, Julische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
27.05.2022, stb72:
Das Grenzgebiet zwischen dem Friaul und Slowenien zeichnet sich vor allem durch Abgeschiedenheit aus. Der Passo di Tanamea ist zusammen mit der Sella Carnizza die nächste anschließende Verbindung zwischen Italien und Slowenien südlich des bekannteren Passo del Predil.
Der Pass liegt vollständig auf italienischem Gebiet. Von Slowenien kommend ist zunächst der Vorpass Sedlo Ucja zu bezwingen. Diese Straße teilt sich dann nach einer kleinen Abfahrt kurz nach dem tiefsten Punkt und gleichzeitigem Grenzübergang nach Nordwesten über die Sella Carnizza oder eben nach Südwesten über den Passo di Tanamea.
Der Pass ist eine Hauptverbindung und entsprechend als zweispurige Straße mit hervorragendem Belag ausgebaut, mit etwas ähnlichem wie nennenswertem Verkehr ist aber keinesfalls zu rechnen.
Zusammen mit der Sedlo Ucja begrenzt der Pass die in West-Ost-Richtung verlaufende Bergkette des Gran Monte und des Stol.
Col du Romme
Alpen, Savoyen, Massif des Bornes - Chaîne des Aravis, Auvergne-Rhône-Alpes
03.07.2021, stb72:
Romme ist Gemeindeteil von Nancy sur Cluses und ein kleiner Skiort südlich oberhalb von Cluses hoch oben auf einem Bergrücken. Der kleine Sattel bietet eine deutlich schwerere Alternative zur klassischen Nordrampe zum Col de la Colombière, kann aber auch ohne die Bezwingung des bekannten Passes befahren werden, wenn man denn oben genug hat. In diesem Fall führt der Weg dann ab Le Reposoir zurück ins Arve-Tal.
Bei der Tour 2009 feiert Romme als Vorpass zum Colombière bei der 17ten Etappe Premiere: man darf gespannt sein.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind zahlreich hier, fährt man nur über Romme, so bieten sich im Norden beispielsweise die bekannteren Col de la Ramaz und Col de Joux Plane an. Nach Süden ist natürlich zunächst der Col de la Colombière zu überqueren, und dann kann man die Runde direkt beschließen, oder man hängt noch den Col des Aravis hinten dran für eine ebenfalls gut machbare Tour.
Mottarone Mergozzolo
Alpen, Walliser Alpen, Lago Maggiore (Langensee), Piemont
28.05.2021, stb72:
Der Mottarone ist die höchste Erhebung zwischen dem Lago Maggiore im Osten und dem kleinen Lago dOrta im Westen. Bekannt ist er vor allem als Skigebiet der Region und als phantastischer 360-Grad-Aussichtsberg bei klarer Sicht. Angefangen bei den Seealpen im Westen, über Monte Rosa ist wohl sogar der Piz Bernina im Osten zu sehen. Guckst du hier: alpen-panoramen
Selbstredend führt eine Seilbahn von Stresa auf den Gipfel (1491 m Höhe).
Für kulinarische Genüsse ist oben ausreichend gesorgt, und auf beiden Seiten kann man sich genügend Appetit holen, geizt die Straße doch nicht mit Schwierigkeiten.
Der Mottarone ist auch radsporttechnisch bereits in Erscheinung getreten, hat doch Ivan Basso hier 2006 ein Bergzeitfahren mit unglaublichem 23er Schnitt gewonnen. Auch findet jährlich ein MTB Gran Fondo del Mottarone an den Osthängen ab Stresa statt.
Der höchste Punkt ist bei beiden Anfahrten gemeinsam über eine Gipfelschleife zu erreichen, sozusagen einer Cime de la Mottarone.
Villard de Lans Gorges de la Bourne
Alpen, Dauphiné, Vercors, Auvergne-Rhône-Alpes
15.09.2020, stb72:
Villard de Lans ist die größte Gemeinde des Vercors und ein Zentrum des (laut eigener Aussage) nachhaltigen, sanft-mobilen Tourismus. Ein größeres Skigebiet, die inzwischen ganzjährig nutzbare Rodelbahn der Olympischen Spiele 1968, die unvermeidlichen Golfplätze und natürlich hervorragende Wander- und Bikestrecken nehmen hier ihren Anfang. Der Ort ist auch schon mehrfach bei der Tour oder insbesondere der Dauphiné Libéré in Erscheinung getreten, auch bei der Ankunft des Autors im Vercors radelte ihm hier unser allseits beliebter, gelb gewandeter Amerikaner entgegen. Villard de Lans könnte fast als echter Pass bezeichnet werden, finden doch hier nach einigen flachen Kilometern auch die einzigen beiden Zugänge zum Vercors von Osten aus Grenoble ihr Ende.
Col de Porte Col de Palaquit
Alpen, Dauphiné, Chartreuse, Auvergne-Rhône-Alpes
15.09.2020, stb72:
Der Col de Porte ist der einzige direkte südliche Zugang zur Chartreuse von Grenoble aus parallel zum Col de la Charmette, welcher jedoch nicht direkt ins Innere führt, sondern nach Westen abschwenkt. Wie beim nördlichen Gegenstück, dem Col du Granier, gibt es auch hier eine Menge Straßen und kleinere Vorpässe bei den Ausläufern des Massivs, die zum Pass führen. Zusätzlich zu den beiden genannten Pässen ist von der D512 von Grenoble aus auch der Abstecher zum Aussichtspunkt beim Fort du St. Eynard möglich, bevor man zum Col de Porte weiterfährt. Da Grenoble nur wenig über 200 m Höhe gelegen ist, bieten die Anfahrtsvarianten von Süden alle über 1000 Hm am Stück, hängt man dann die Fahrt zum Charmant Som noch an, so werden es über 1400 Hm und ein Anstieg der hors catégorie.
Mont Aigoual
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
03.09.2020, stb72:
Der Mont Aigoual ist der zweithöchste Berg der Cevennen. Auf seinem Gipfel thront eine Wetterwarte mit Observatorium, was auch der Grund für die Straße bis ganz nach oben sein dürfte. Da hier auch Ausstellungen und Artverwandtes stattfinden, ist auch ein wenig Verkehr vorhanden, allerdings mit der Betonung auf wenig.
Der Gipfel ist nicht bewaldet und sorgt für ungehinderte sehr weit reichende Ausblicke, scheinbar sogar über ein Viertel der Fläche Frankreichs hinweg.
Warum der Berg auch der Wasserberg (aygue) und der Windberg genannt wird, kann man hier nachlesen. Hier kann es auf jeden Fall auch in der heißen Jahreszeit recht ungemütlich werden, noch mehr als auf den für ihr raues Klima bekannten Causses der Cevennen.
Wie es sich für einen so wichtigen Berg gehört, führen zahlreiche Auffahrten nach oben. Wir listen hier zur Übersicht vorerst nur die vier Hauptauffahrten und eine dem Autor bekannte Nebenstrecke mit der Bitte um Ergänzung.
Monteaperta
Alpen, Julische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
26.05.2020, stb72:
Monteaperta ist ein kleines Bergdorf nahe der italienisch-slowenischen Grenze. Wer hierher kommt, sucht sicher Abgeschiedenheit und Ruhe: es wird gewandert, gepilgert und auch ein Gleitschirmstartplatz ist etwas oberhalb des Dorfes.
Rennradler wird man hier selten sehen, was ein Fehler ist. Dieses Gebiet hat einsame Wege und zahlreiche kleinere Anstiege zu bieten. Auch der höchste Punkt der Hauptstraße durch das Dorf ist ein kleines hübsches Pässchen am Südhang des Gran Monte.
Es gibt zwei durchgehende Auffahrten jeweils von Ost und von West. Zusätzlich kann man von Süden über eine Art Kammstraße mit mehreren Zufahrten, welche in die Westeinfahrt einmündet, nach Monteaperta gelangen.
Moosalp Chalte Brunne
Alpen, Walliser Alpen, Wallis
13.01.2020, stb72:
Die Moosalp südwestlich von Visp ist eine der wenigen echten Passstraßen im Wallis mit kleinem Skigebiet. Die Schartenhöhe zum höchsten Gipfelchen östlich der Passhöhe, dem Goldbiel (laut Schweizer Landeskarte 2124 m hoch) beträgt 76 m. Danke an ArminHuber für die Recherche! Alle Rampen kann man praktisch vom selben Ausgangspunkt in Visp erreichen, die Südrampe startet jedoch de facto erst in Stalden an der Kreuzung Mattertal und Saastal.
Die Moosalp liegt somit auf der Wasserscheide zwischen Rhônetal und Mattertal, ist daher ein echter Alpenpass über 2000 m Höhe und wird folgerichtig auch im Club 2K aufgeführt.
Der Ort Bürchen an der Nordseite kann auch vom weiter westlich gelegenen Turtmann aus über eine Höhenstraße erreicht werden, was sicher eine schöne Variante ist. Da die Straßen in kein Tal eingebunden sind, hat man von verschiedenen Punkten herrliche Rundumsichten z.T. auch bis in die Berner Alpen.
Rucas Montoso, Santuario dell'Assunta
Alpen, Cottische Alpen, Piemont
23.05.2019, stb72:
Rucas di Bagnolo – das ist nicht zwangsläufig ein Name, den man kennt. Schon gar nicht als Rennradler, handelt es sich doch um ein kleineres Skigebiet des westlichen Piemont. Dieses befindet sich weit oben auf ca. 1500 m Höhe. Man muss kaum betonen, dass sich die nur einzelnen Hotelbauten ganz oben durch eine bemerkenswerte Hässlichkeit auszeichnen – dieses Privileg ist nicht allein den Franzosen vorbehalten. Der Endpunkt ist in der schneefreien Zeit ein erbärmlicher Schotterplatz, die Bezeichnung als Piazza di Rucas macht es auch nicht besser.
Die Aussichten oben müssen bei klarer Sicht jedoch beachtlich sein, der Gran Paradiso dürfte sicher zu sehen sein, und auch der nahe Mont Viso könnte im oberen Teil ebenfalls auftauchen. Zweiter und sportlicher Anreiz für einen Besuch in Rucas sind die beiden Rampen hier herauf. Da die Ausgangsorte der beiden Anstiege direkt am Rande der hier beginnenden Po-Ebene liegen, hat man entsprechend viele Höhenmeter vor sich.
San Marino Monte Titano
Apennin, Nördlicher Apennin
19.05.2019, stb72:
San Marino dürfte den meisten als einer der kleinsten Staaten der Erde bekannt sein. Aktuell (2011) ist es mit 60,57 Quadratkilometern die Nr. 10.
Der vollständig von Italien umschlossene Kleinstaat mit seinen neun Gemeinden hat eine umfassende und interessante Geschichte. Die Gründung erfolgte bereits im 4. Jahrhundert n. Chr., der Legende nach im Rahmen der Christenverfolgung, als der christliche Steinmetz Marino vor der Verfolgung durch Kaiser Diokletian aus Dalmatien hierher kam.
Im Laufe der Jahre enstand eine Republik, welche als älteste noch bestehende Republik der Welt gilt. Die Fortschrittlichkeit ist aber wie immer einer genaueren Betrachtung zu unterziehen... beispielsweise wurde das aktive und das passive Wahlrecht für Frauen erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeführt.
Haupteinnahmequelle von San Marino ist der Tourismus, und auf genau das sollte man sich bei einem Ausflug hierher auch einstellen.
Poggio di San Remo
Alpen, Ligurische Alpen, Ligurien
17.03.2018, stb72:
Der Poggio di San Remo ist wohl einer der berühmtesten Berge der Radsporthistorie, zumindest im Bereich der Frühjahrsklassiker. Zusammen mit der Cipressa bildet der Anstieg das klassische Schlussduo eines der Monumente des Profizirkusses, natürlich von la classicissima Mailand–San Remo, der Fahrt in den Frühling. Dieser mit fast 300 km längste Klassiker wird bereits seit 1907 ausgetragen. Schon oft fand am Poggio der entscheidende Antritt vor dem kurz darauf folgenden Ziel in San Remo statt, und schon wenige Sekunden Zeitverlust hier können über Sieg und Niederlage entscheiden. In die Strecke aufgenommen wurde er 1960, um die immer gleichen Sprintankünfte zu unterbinden, 1982 kam die Cipressa dazu. Dass vor allem in den letzten Jahren trotzdem ständig Sprintankünfte stattfinden, könnte daran liegen, dass den Sprintern inzwischen auch an den Anstiegen auf wundersame Weise Flügel gewachsen sind... besonders natürlich dem vierfachen Gewinner Erik Zabel, zumindest dann, wenn er sich nicht zu früh freut.
Mont du Chat
Jura, Savoyen, Auvergne-Rhône-Alpes
09.07.2017, stb72:
Die Bergkette des Mont du Chat liegt am südwestlichen Ende des Lac de Bourget. Nach Süden setzt sie sich in den Montagne de l’Epine fort, die bereits an die Chartreuse mit ihren markanten Felsformationen angrenzen. Nach Norden zieht sich die bewaldete Bergkette langsam niedriger werdend am See entlang weiter und erreicht schließlich am Nordende das Niveau des Sees. Hier anschließend erhebt sich dann der bekannt schwere, etwas höhere Grand Colombier mit seinen vier Auffahrten. Der Mont du Chat hat zwar nur zwei Rampen, die aber in der gleichen Liga wie der Colombier spielen und sich durch hohe Durchschnittsprozente auszeichnen (beide Seiten für die Voralpen sicherlich 5-Sterne-Kandidaten). Leider war dieser Premiumanstieg wie viele der unbekannteren Auffahrten nur zwei Mal in eine Tour de France eingebunden (1974 die Ostrampe mit Bergwertungssieger Poulidor, sowie 2017, als es bei regennassen Bedingungen leider zu zahlreichen sturzbedingten Verletzungen kam, die früh das Favoritenfeld der Rundfahrt lichteten).
Monte Grappa Rifugio Bassano
Nordauffahrt von Serèn del Grappa
25,8 km / 1524 Hm Alpen, Dolomiten, Venezianische Voralpen, Venetien
27.05.2017, stb72:
Dieser Weg zum Monte Grappa ist mit Sicherheit die einsamste Variante zur Bezwingung des Berges. Nicht nur aus diesem Grund ist sie vielleicht auch die schönste, obgleich man erst weit oben richtige Ausblicke hat, da sie lange einem Tal nach oben folgt. Dieses unten sehr malerische und weiter oben wildere Tal wird vom Wildbach Stizzon durchflossen und ringsum von steil aufragenden Bergflanken begrenzt wird. Außer dem idyllischen Serèn del Grappa am Beginn des Tales sind nur wenige winzige Siedlungen im unteren Teil verstreut, eine etwas „größere” – Chiesa Nuova – erreicht man vor dem Beginn des Kernstücks des Anstiegs, ansonsten sind eher einzelne Häuser und uralte Höfe zu sehen, deren Verstreutheit wohl aus der ehemaligen Hirtentätigkeit herrührt.
Wir beginnen an der Strada Feltre, welche Caupo über Serèn del Grappa mit Feltre parallel zur nördlichen Hauptstraße verbindet. Man erreicht Serèn durch eine kurze Rampe, wenn man der Ausschilderung „Anello ciclabile del Grappa” folgt, ansonsten nimmt man den normalen Weg ins Dorf, es sind sowieso nur ein paar Meter.
Monte Grappa Rifugio Bassano
Alpen, Dolomiten, Venezianische Voralpen, Venetien
27.05.2017, stb72:
Das leicht vorgelagerte Gebirgsmassiv des Monte Grappa mit 1775 m Höhe bildet den südlichen Abschluss der Dolomiten vor der venezianischen Ebene. Direkt an seiner Westflanke verläuft das tief eingeschnittene Brentatal, an welches sich die Vizentiner Alpen und die Sieben Gemeinden anschließen. Im Osten trennt der Piave das Grappamassiv von den südlichen karnischen Alpen. Aufgrund der exponierten Lage ist der Berg auch bei Gleitschirmfliegern außerordentlich beliebt, besonders die Startrampe 'da Beppi' klingt vielversprechend. Bei klarer Sicht hat man vom Gipfel fantastische Panoramablicke ringsum. Der Berg erreichte traurige Berühmtheit, als hier im ersten Weltkrieg bei den so genannten Piaveschlachten tausende Soldaten im Stellungskrieg den Tod fanden.
Foza Vüsche
Alpen, Venezianische Voralpen, Venetien
27.05.2017, stb72:
Foza bzw. Vüsche auf deutsch ist eine der zimbrischen Sieben Gemeinden auf der gleichnamigen Hochebene, welche eine ehemalige alt-bayerische Sprachinsel in Italien bildeten. Diese kulturelle Besonderheit ging leider zu großen Teilen in der kriegerischen Geschichte der Region verloren, es gibt aber wieder Bestrebungen, diese Kultur zu bewahren.
Geographisch sind die Sette Communi im Osten vom Brentatal und dem Monte Grappa, im Norden vom Val Sugana und im Westen vom Val dAstico begrenzt ist. Südlich schließt sich die venetianische Tiefebene an.
Foza kann man auf vielen Wegen erreichen, u.a. aus Nordosten über Enego, es gibt aber nur eine direkte Auffahrt, welche von Valstagna aus dem Brentatal über 20 herrliche Kehren nach oben führt.
Foza Vüsche
Südostauffahrt von Valstagna
13,8 km / 927 Hm Alpen, Venezianische Voralpen, Venetien
27.05.2017, stb72:
In Valstagna, direkt am schönen Brenta-Radweg, der teilweise unter der starken Frequentierung leidet, biegt die Straße nach Foza nach Westen ab. Eine kurze Eingangskehre (also eigentlich 21 Kehren), und man fährt zunächst locker in das Seitental hinein. Nach 1,8 km folgt eine Rechtskehre, und man wechselt die Talseite. Ab jetzt folgt Serpentine auf Serpentine, die sich den steilen Hang herrlich übereinander türmen. Dabei ist die Steigung aber gleichzeitig niemals dramatisch, sondern immer im grünen Bereich, meist schön gleichmäßig unter 8 % für ein flüssiges Fahren.
Nach insgesamt 7,8 km und 480 Hm erreicht man in Kehre Nr. 16 die Osteria Piangrande, wo man eine kleine Stärkung einwerfen kann. Hat man das nicht nötig, so wird es in der Folge ganz kurz ein wenig steiler, prinzipiell bleibt es aber meist bei um die 6–7 %.
Die letzten knapp 4 Kilometer ab der Ausgangskehre führen dann kurz steiler, sonst aber nach dem kurzen Tunnel wieder gleich bleibend angenehm und kehrenfrei weiter nach Westen zur Hochebene der Sieben Gemeinden, die mit der Ankunft in Foza dann endgültig erreicht wird.
Monte Grappa Rifugio Bassano
Verbindungsstraße von der Cima della Mandria
7,2 km / 215 Hm Alpen, Dolomiten, Venezianische Voralpen, Venetien
27.05.2017, stb72:
Von der Cima della Mandria führt diese schmale Straße in Verlängerung der Kammstraße im Osten zur Südauffahrt von Semonzo auf fast 1500 m Höhe. Höchstwahrscheinlich weisen ständig Verbotsschilder darauf hin, dass die Straße gesperrt ist, also gilt auch hier: auf eigene Verantwortung.
Die ersten 2,5 Kilometer führen in zwei Rampen bergab um den Monte Boccaòr mit 1521 m Höhe herum und schwenken dann wieder zurück nach Süden. Bei einigen Almen auf einer kleinen Hochebene ist dann der tiefste Punkt erreicht, und es beginnt der knapp 5 km lange Gegenanstieg bis zur Einmündung auf die Semonzorampe.
Sehr malerisch schlängelt sich die Straße mit einigen kurzen Rampen durch das Val delle Mure, ein im ersten Weltkrieg stark umkämpftes Hochtal. Hier kann man noch einige Schützengräben und andere Überreste der damaligen Kämpfe beobachten. Die Informationstafel hierzu sind u.a.
Santuario di Sant'Anna di Vinadio il più alto Santuario d’Europa
Alpen, Seealpen, Piemont
28.05.2016, stb72:
Das Santuario di SantAnna di Vinadio befindet sich im südlichsten Piemont und liegt oberhalb der magischen 2000 m-Grenze. Auf den ersten Blick ist es nur ein Abzweig von der Nordauffahrt zum Colle della Lombardo. Für die Italiener ist dies aber ganz anders, da hier das Santuario das wichtigere Ziel ist, und die Straße über den Pass nach Frankreich eher ein Abzweig von der Straße nach SantAnna – auch ‚Francia’ steht eher am Rande auf den Hinweistafeln – ‚aperto’ ist das Santuario. Aus diesem Grunde rechnen wir auch die gesamte Strecke, obwohl ab der Kreuzung zum Lombarde nur noch 250 Hm bezwungen werden müssen.
Das Santuario selbst liegt auf ca. 2025 m Höhe, die Asphaltierung reicht aber noch ein wenig höher bis zu einem Parkplatz, der natürlich ebenfalls mit religiösen Symbolen ausgestattet ist.
Santuario di Sant'Anna di Vinadio il più alto Santuario d’Europa
Nordauffahrt von Pratolungo
15,0 km / 1158 Hm Alpen, Seealpen, Piemont
28.05.2016, stb72:
Die ersten 12 km und 900 Hm sind also identisch mit der Passstraße zum Colle della Lombardo, so dass wir uns hier kurz halten.
Nach den schönen zwölf Eingangsserpentinen geht es in das enge Tal hinein, und bereits hier sieht man den felsigen Charakter, der fast bis oben vorherrscht. Nach drei geraden Kilometern folgen dann vier schöne Doppelkehren, so dass es hier nie langweilig wird. Aber auch aufgrund der Steigung kann dies nicht passieren. Die ersten knapp 9 km, die von einer herrlichen Folge von vier Kehren abgeschlossen werden, haben einen fordernden Schnitt jenseits der 8,5 %, jedoch relativ gleichmäßig ohne üble Rampen.
Die nächsten 3 km führen dann in das sich weitende Tal auch mit längeren Flachstücken weiter, das Santuario sieht man recht bald rechts hoch oben thronen. Bei der Lombarde-Kreuzung auf bereits 1820 m Höhe muss man einfach der Straße weiter folgen, welche dann die Talseite wechselt.
Der Schlusshang zur Kirche hat dann aber im Kernstück 1,5 km mit über 10 % und macht es einem nicht einfach, nach den kurzen Kehren erleichtert aber der Blick zur Passhöhe des Lombarde das Fahren merklich.