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tortenbäcker ist Redakteur im quäldich-Team.
615 Befahrungen von 603 verschiedenen Auffahrten an 490 verschiedenen Pässen.
Merlette Orcières
Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
01.09.2020, tortenbäcker:
Laut Wikipedia ist die Merlette ein heraldisch gestutzter, kleiner, entenartiger Vogel. Wie dem auch sei, natürlich hat dieser Vogel aber nichts gemein mit dem Skigebiet Orcières-Merlette im Parc National des Écrins, um das es hier geht. In einem Talkessel an einem Südhang gelegen, bietet der Skiort Merlette eine wunderbare Aussicht in die Natur, wenn man von den hässlichen Hotelbauten und Skiliften absieht. Sanfter Tourismus ist hier wahrlich nicht gegeben. Dennoch lohnt sich der Umweg hierher, wenn man in der Gegend ist. Besonders interessant ist wohl eine Tour mit einem geländegängigen Rad, denn dann kann man ab Merlette diverse Wege hochfahren, die im Winter als Pisten benutzt werden.
Zwirchi Sattelpass
Alpen, Berner und Luzerner Voralpen, Obwalden
28.06.2016, tortenbäcker:
Eingerahmt zwischen Glaubenbergpass im Nordosten und Glaubenbüelenpass im Südwesten existiert ein weiterer, allerdings unbedeutender Passübergang mit Namen Sattelpass. Auf der Ostseite ist dieser Pass bis 1350 m Höhe asphaltiert und schön zu befahren. Danach folgt eine gute Naturstraße bis zum Kulminationspunkt auf 1584 m Höhe. Auf den obersten 250 Höhenmetern der Westseite besteht leider vermutlich nur ein Wanderweg, zumindest sieht es auf der Karte so aus. Eine Befahrung der Ostseite lohnt sich durchaus, besonders an Tagen, an denen mit großem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Zeichen von Tourismus sucht man nämlich am Sattelpass vergebens. Mehrer Schilder markieren das Gebiet als Wildruhegebiet und gebieten einen, die Straße nicht zu verlassen. Am besten eignet sich für diese Strecke wohl ein Crossrad, da man damit bereits zur Passhöhe vorstoßen kann und die volle Geländetauglichkeit eines Mountainbikes nicht benötigt wird.
Zwirchi Sattelpass
Ostauffahrt von Grossteil
11,2 km / 915 Hm Alpen, Berner und Luzerner Voralpen, Obwalden
28.06.2016, tortenbäcker:
Man startet in Grossteil beim Kreisel an der Hauptstraße. Für den Anfang der Strecke hat man verschiedene Varianten zur Auswahl, die aber auf 915 m Höhe wieder zusammenführen. Das Schild Grossteilerberg zeigt den Weg. Bei der östlichen Variante biegt man nach 300 Metern rechts in die Hauetistrasse und nach weiteren 800 Metern links in die Bergstrasse ab.
Letzterer folgt man nun und gewinnt bei gut 10 % schnell an Höhe. Bei schöner Aussicht auf den Sarnersee und friedlicher Almlandschaft kommt man hier voll auf seine Kosten. Nach etwa 6,5 Kilometern folgt ein längeres Waldstück. Der Belag wird nun merklich rauer, aber immer noch gut befahrbar. Bei 1220 m Höhe lichtet sich der Wald wieder und man passiert die Hütte Hohnegg. Der Asphalt wird wieder feiner und hier und da bieten sich sehr schöne Ausblicke Richtung Westen.
Abgesehen von der Straße sind kaum Zivilisationsspuren auszumachen, die Gegend ist wirklich sehr einsam, zumindest für Schweizer Verhältnisse.
Monte Renoso Ski Station Ghisoni, Capanelle
Südostauffahrt von der D69 zum Col de Verde
13,9 km / 848 Hm Corse (Korsika)
01.02.2016, tortenbäcker:
In Ghisoni beginnt die Nordauffahrt des Col de Verde. Auf der zugehörigen Passstraße D69, knapp sieben Kilometer südlich von Ghisoni, befindet sich unübersehbar unser Abzweiger. Er ist mit einer großen Tafel gut angeschrieben und der einzige weit und breit.
Nach ein paar Metern beginnt das Grauen in Form einer Rüttelpiste. Schlaglöcher reihen sich in endloser Folge, dazwischen welliger Belag und teils Rollsplitt. Da die Steigung im humanen Bereich liegt, hat man aber kein grundsätzliches Problem. Immerhin verirren sich nur wenige Touristen hierhin. Die ersten etwa 600 Höhenmeter stellen die Pflicht der Auffahrt dar. Man fährt dabei durch Nadelwald und erhascht nur hier und da einen Blick in Richtung der Berge im Osten. Je höher man kommt, desto mehr lichtet sich der Wald.
Auf etwa 1400 m Höhe hat die Qual ein Ende, denn der Belag wurde ab hier erneuert. So folgt noch die wohlverdiente Kür in Form einer einsamen Bergfahrt hoch über dem Tal.
Monte Renoso Ski Station Ghisoni, Capanelle
Corse (Korsika)
01.02.2016, tortenbäcker:
Korsika wird wohl nur selten mit Skifahren in Verbindung gebracht. Wenn man in den Sommermonaten bei sengender Hitze auf dieser Mittelmeerinsel weilt, scheint kaum eine Aktivität ferner zu liegen. Trotzdem finden sich hier zumindest zwei kleine Skigebiete, zu denen jeweils eine asphaltierte Straße führt. Das eine, Haut Asco, liegt vom zentralen Corti ausgesehen im Nordwesten, das andere, hier beschriebene, liegt südlich davon. Gerade einmal drei Skilifte zählen zum Inventar dieses Kleinods eines Skigebietes, das am Nordosthang des Monte Renoso liegt, dem dritthöchsten Berg Korsikas. Am unverhältnismäßig großen Parkplatz gemessen scheint hier aber im Winter trotzdem einiges los zu sein.
Leider ist die Straße hierhin auf etwa 600 Hm in erbärmlichem Zustand (Stand Mai 2015). Es gibt trotzdem zumindest zwei Gründe, dieser Sackgasse einen Besuch abzustatten: Erstens gelangt man vermutlich nirgends auf Korsika höher mit dem Rennrad als hier, und zweitens ist die Aussicht auf den letzten 250 Hm großartig.
Les Fonts
Alpen, Dauphiné, Cottische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
15.12.2015, tortenbäcker:
Die Region Briançon ist verwöhnt mit lohnenden Anstiegen. Die Nordrampe des Izoard startet hier, ebenso die Ostrampe zum Lautaret beziehungsweise zum Galibier. Und über den Montgenèvre gelangt man nach Italien. Daneben stehen noch ein paar Sackgassen im Angebot, zum Beispiel Granon, Gandron und Vallée de la Clarée. Zu dieser Gruppe zählt auch die Auffahrt zum Weiler mit Namen Les Fonts. Wenn man den wunderbaren Izoard angeht und noch ein paar zusätzliche Höhenmeter einstreuen will, dann empfiehlt sich ein Abstecher in dieses malerische Seitental. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Während am Izoard an schönen Sommertagen die Verkehrsbelastung den Genuss beeinträchtigen kann, ist dies hier nicht zu befürchten. Die Straße nach Les Fonts ist übrigens erst seit wenigen Jahren asphaltiert.
Les Fonts
Westauffahrt von Cervières
11,8 km / 474 Hm Alpen, Dauphiné, Cottische Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
15.12.2015, tortenbäcker:
Die Auffahrt startet in Cervières in der Mitte der Nordrampe des Izoard. Wenn man von Briançon her kommt, hat man bis hierhin bereits 400 Höhenmeter in den Knochen. Um in dieses Dorf zu gelangen, überquert man ab der D 902 zunächst den Bergbach namens Torrent de la Cerveyrette. Dieser wird uns noch treu bis nach Les Fonts begleiten. Dem Bach folgend erkennt man bald Les Fonts ausgeschildert.
Die Straße durchquert nun das Dorf ansteigend in zwei Kehren. Nach der zweiten kommt man an einer hübschen Kapelle vorbei. Spätestens ab hier ist Verfahren komplett unmöglich, denn es existiert nur noch eine asphaltierte Straße. Weiter ansteigend führt die Straße in einigen Kehren Richtung Nordosten. Dabei sind immer wieder interessante Gesteinsformationen auszumachen, ähnlich denen der berühmten Casse Déserte am Izoard. Auf der gegenüberliegenden Talseite erkennt man zudem Gestein in ungewöhnlichen Farben, zum Beispiel blau-grünlich schimmerndes Geröll.
Regenfahrt nach Bratislava
Stubaier Alpen, Alpen, Hohe Tauern, Zillertal, Nockberge, Lungau, Niedere Tauern, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark
30.08.2015, tortenbäcker:
Auf Neudeutsch: Ein Trip nach Bratislava reloaded.
Nach 2009 steht endlich wieder mal eine mehrtägige Fahrt durch die östlichen Alpen auf dem Programm. Die Voraussetzungen dazu sind schon fast worst-case: Noch zwei Tage vor der Tour schmerzen meine Hamstring-Ansätze, v.a. links. Zudem verheisst der Wetterbericht nichts Gutes: Nach der langen Schönwetterperiode sollen von Sonntag bis Donnerstag kumuliert satte null Sonnenstunden zusammenkommen. Fünfmal null gibt halt null. Mathe für Primarschüler. Dafür jeden Tag Regen, einmal mehr, dann mal weniger. Auch mein vorgesehenes Minimalgepäck von 2 kg reicht damit nicht aus, da es noch um ein paar Regensachen beziehungsweise einem Kilogramm aufgestockt werden muss. Alles nicht nach Wunsch.
Normalerweise würde man jetzt verschieben, das kann ich aber leider nicht. Hotels und Zugfahrten sind gebucht, ebenso der Flug zurück. Dazu kommt noch dieses Kunstschachtreffen in Marianka, bei dem ich als Abschluss zwei Tage vorbeischauen will, um ein paar alte Bekannte zu treffen.
Nach 2009 steht endlich wieder mal eine mehrtägige Fahrt durch die östlichen Alpen auf dem Programm. Die Voraussetzungen dazu sind schon fast worst-case: Noch zwei Tage vor der Tour schmerzen meine Hamstring-Ansätze, v.a. links. Zudem verheisst der Wetterbericht nichts Gutes: Nach der langen Schönwetterperiode sollen von Sonntag bis Donnerstag kumuliert satte null Sonnenstunden zusammenkommen. Fünfmal null gibt halt null. Mathe für Primarschüler. Dafür jeden Tag Regen, einmal mehr, dann mal weniger. Auch mein vorgesehenes Minimalgepäck von 2 kg reicht damit nicht aus, da es noch um ein paar Regensachen beziehungsweise einem Kilogramm aufgestockt werden muss. Alles nicht nach Wunsch.
Normalerweise würde man jetzt verschieben, das kann ich aber leider nicht. Hotels und Zugfahrten sind gebucht, ebenso der Flug zurück. Dazu kommt noch dieses Kunstschachtreffen in Marianka, bei dem ich als Abschluss zwei Tage vorbeischauen will, um ein paar alte Bekannte zu treffen.
Schiltli
Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Nidwalden
23.05.2015, tortenbäcker:
Im Engelbergertal im Schweizer Kanton Nidwalden bieten sich dem Rennradfahrer einige Möglichkeiten. Neben dem steilen Ächerlipass und dem ebenso schönen gegenüberliegenden Ochsenweidli besteht bei Wolfenschiessen die Option, Richtung Osten in ein hübsches Seitental einzubiegen. Die verkehrsarme und eher kurze Auffahrt zu den Bauernhöfen, die auf der Karte mit Schiltli bezeichnet sind, lohnt sich insbesondere wegen den schroffen Bergen im Süden, auf die man im oberen Teil der Auffahrt einen wunderbaren Blick genießt. Diese Berge sind beliebt bei Wanderern und Skitourengängern. Leider sind sie für den Rennradler unzugänglich, aber wie so häufig in der Schweiz führen Seilbahnen den unsportlichen Tourist nach oben. Besonders hübsch und deshalb hervorzuheben ist der Bannalpsee unterhalb der Walenstöcke.
Schiltli
Westauffahrt von Wolfenschiessen
5,8 km / 565 Hm Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Nidwalden
23.05.2015, tortenbäcker:
Der Abzweiger im Dorf Wolfenschiessen Richtung Oberrickenbach ist nicht zu verfehlen. Nach wenigen Metern wird es ernst, zweistellige Prozentwerte wollen überwunden werden. Eine lange und teilweise schattige Gerade führt zu einem Kehrenduo, wonach sich die Straße Richtung Südosten in das Hochtal hineinbegiebt.
Die Steigung lässt nach und bald erkennt man das Dorf Oberrickenbach. Dahinter befinden sich die imposanten Walenstöcke. Diverse Seilbahnen haben in Oberrickenbach ihren Startpunkt.
Hat man das Dorf erreicht, muss man direkt vor der Kirche links abbiegen. Dieser Straße folgt man nun bis zu deren Ende. Vorbei an Bauernhöfen und Almwiesen genießt man eine herrliche Aussicht. Auf knapp 1100 Metern Höhe ist dann leider Schluss.
Adventstour - alleine am Klausen
Zentralschweiz, Glarner Alpen, Alpen, Glarus, Uri
06.12.2014, tortenbäcker:
Ende Herbst und Anfang Winter können rennradtechnisch schrecklich aber auch sensationell sein. Letzteres wenn es mal für längere Zeit warm und niederschlagsfrei bleibt. Dann sind die Pässe zwar befahrbar aber schon längst offiziell geschlossen. Und die meisten Motorradfahrer haben ihre lärmenden Ungetüme bereits eingewintert. Die restlichen Störefriede werden jäh von strassenversperrenden Schlagbäumen ausgebremst. Richtig so.
Selten reicht diese gute Zeit allerdings bis in den Dezember hinein wie dieses Jahr. An Südhängen ist noch alles grün bis auf weit über 2000 m, schon fast beängstigend. Am 4. Dezember kann ich glücklicherweise ein paar Stunden freischaufeln und mache mich auf den Weg nach Flüelen. Hier gehts aufs Rad und ich wärme mich auf bis zum Start des Klausenpasses. Dicker Hochnebel versperrt die Sicht zur Sonne. Eigentlich würde ich gerne schnell hochdrücken, da es heute sowieso nur für diesen einen Anstieg reicht. Doch meine Fitness lässt dies nach einem gemütlichen vergangenen Monat nicht zu.
Selten reicht diese gute Zeit allerdings bis in den Dezember hinein wie dieses Jahr. An Südhängen ist noch alles grün bis auf weit über 2000 m, schon fast beängstigend. Am 4. Dezember kann ich glücklicherweise ein paar Stunden freischaufeln und mache mich auf den Weg nach Flüelen. Hier gehts aufs Rad und ich wärme mich auf bis zum Start des Klausenpasses. Dicker Hochnebel versperrt die Sicht zur Sonne. Eigentlich würde ich gerne schnell hochdrücken, da es heute sowieso nur für diesen einen Anstieg reicht. Doch meine Fitness lässt dies nach einem gemütlichen vergangenen Monat nicht zu.
Partnunmeder
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
28.10.2014, tortenbäcker:
Im schweizerischen Graubünden, nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Österreich, lässt sich in einem Seitental des Prättigaus die 2000 m-Marke überraschenderweise gleich dreimal knacken. Neben den schon seit längerem bestehenden Auffahrten Bärgli und Schollbergmeder, wurde vor kurzem noch ein Stück Schotterpiste hinter Partnun asphaltiert, was zu einer weiteren sehr lohnenden Möglichkeit geführt hat. Diese beginnt in Partnun und führt knapp 300 Hm den Südosthang der 2817 m hohen Sulzfluh hoch. Ohne erkennbares Ziel endet die Auffahrt unverhofft inmitten einer Bergwiese. Auf dem Weg dahin lässt sich wohltuend verkehrsfrei die wunderbare Bergwelt genießen. Die schroffen Felsformationen der Sulzfluh und der Schijenfluh erinnern einen dabei an die Dolomiten. Die sensationelle Aussicht und die Abgeschiedenheit dieses Sträßchens machen die Auffahrt zu einem Geheimtipp.
Als Tourenkombination drängt sich folgende 2000er Runde auf, die mit 65 km und 2600 Hm zu Buche schlägt:
Col du Lac
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
03.08.2014, tortenbäcker:
In Frankreich, unweit von Ganges am Südrand der Cevennen, befindet sich dieser hübsche Pass mit etwas mysteriöser Namensgebung. Denn wer hier anhand des Namens auf einen See an der Passstraße tippt, liegt leider falsch. Es ist weit und breit kein solches Gewässer auszumachen, weder auf der Nord- noch auf der Südseite. Trotzdem zählt dieses Kleinod zu einem der schönsten Pässe der Region. Diesen Eindruck bestätigte ein Einheimischer dem Schreibenden während der gemeinsamen Befahrung.
Von Norden her kommend steht das Passschild da, wo die Hauptsteigung aufhört. Drei wellige Kilometer folgen, deren höchster Punkt sogar die Höhe des Passschildes noch leicht übersteigen.
Der Col du Lac lässt sich gut als Auftakt oder Abschluss einer Cevennen-Runde einplanen. Gegen Norden hin bieten sich einige Kombinationsmöglichkeiten, der Col de l’Asclier und der Col du Mercou sind beispielsweise bequem erreichbar.
Col du Lac
Nordwestanfahrt ab Sumène
5,2 km / 379 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
03.08.2014, tortenbäcker:
Von Sumène aus folgt man auf der D153 fahrend etwa einen Kilometer dem Talboden in Richtung Osten. Beim Schild mit der Aufschrift La Cadière biegt man sich leicht rechts haltend ab und überquert sogleich einen kleinen Bach. Hier beginnt nun der eigentliche Anstieg. Bei friedlichen Prozentwerten gewinnt man stetig an Höhe, da und dort stehen vereinzelte Häuser. Halboffenes Gelände lässt einen gut erkennen, wie die Straße weiter oben verläuft. Gegen oben hin wird es einerseits immer offener und schöner, andererseits aber auch immer anstrengender. Nach etwas weniger als 400 Hm ab Talboden erreicht man schließlich etwas wehmütig das Passschild, denn gerne würde man in ähnlichem Stil noch viel weiter hochfahren.
Walenalp
Alpen, Urner Alpen, Obwalden
03.07.2014, tortenbäcker:
Die Walenalp liegt an der Westflanke der imposanten Walenstöcke im Kanton Obwalden, etwa vier Kilometer nördlich von Engelberg. Im Gegensatz zur benachbarten und wunderschönen Rigidalalp beziehungsweise der etwas höher gelegenen Brunnihütte sind an der Walenalp kaum Touristen zu erwarten. Bestimmt bietet die Rigidalalp noch etwas mehr für Freunde von schönen Gebirgslandschaften, doch auch die Walenalp braucht sich diesbezüglich nicht zu verstecken. Besonders die imposante Bergkulisse bei der Walenalp selbst kann sich wahrlich sehen lassen. Leider sind die letzten 500 m beziehungsweise 30 Hm nicht asphaltiert. Diese Strecke ist etwa zur Hälfte befahrbar und sollte wegen der tollen Aussicht bei der Alp selbst nicht außen vor gelassen werden.
Es drängt sich die Kombination mit der Rigidalalp auf, am besten fährt man Grafenort – Walenalp – Rigidalalp – Engelberg – Grafenort. Dabei müssen etwa 46 km und 1700 Hm bewältigt werden.
Walenalp
Ostauffahrt ab Grafenort
14,6 km / 1123 Hm Alpen, Urner Alpen, Obwalden
03.07.2014, tortenbäcker:
Etwas willkürlich definieren wir als Startpunkt Grafenort. Der erste Kilometer Richtung Engelberg ist fast flach, danach steigt die Straße langsam an. Grundsätzlich bewegt man sich in südlicher Richtung, ein paar Kehren versüßen einem diesen je nach Jahres- und Tageszeit ziemlich verkehrsreichen Abschnitt. An Wochenenden fährt man am besten am Nachmittag hoch, da die meisten Engelberg Touristen schon morgens unterwegs sind. Häufig ist man dabei im Bereich von 6 bis 10 % unterwegs.
Nach 5,8 km erblickt man linker Hand eine kleine Straße, die in die Hauptstraße einbiegt. Man biegt ab und sogleich sinkt das Verkehrsaufkommen auf epsilon. Das kleine Asphaltband ist anfänglich recht steil und unterquert nach kurzer Strecke die Eisenbahn in einer mit Wellblech verkleideten Unterführung. Nach einer flachen Waldpartie erreicht man ein hübsches, nach Westen ausgerichtetes Almgelände, das auf der Karte mit Schwand gekennzeichnet ist.
Nach etwas mehr als 9 km folgt eine Kreuzung, bei der man drei Varianten zur Weiterfahrt hat.
San Glisente Pozza
Alpen, Rätische Alpen, Lombardei
15.01.2014, tortenbäcker:
Bei Salite wird diese Auffahrt östlich von Esine in der Lombardei als die Härteste überhaupt geführt. Es steht da weiter, man müsse den Mortirolo unter einer Stunde schaffen, um diesen Anstieg ohne absteigen meistern zu können. Nach Meinung des Autors reicht dies bei weitem nicht, zumindest nicht bei einer Übersetzung von 34:28. Der Belag verdient das Prädikat katastrophal, er besteht aus zwei getrennten Spuren, die je zwischen 30 und 60 cm breit sind. An manchen Stellen sind diese Asphaltspuren dann auch noch mit Schlaglöchern versehen und man hat keine Möglichkeit auszuweichen. Die schmalen Spuren verschärfen die Schwierigkeit beträchtlich, da man sich kein Rumeiern erlauben darf. Und falls ein Auto entgegenkommt, muss man gezwungenermaßen absteigen und kann danach an den meisten Stellen unmöglich wieder einklicken. Der Schreiberling ist irgendwo nach der Hälfte umgedreht, weil die bevorstehende Tour an dem Tag noch lang war und es mit dem mitgeführten Material nach ein paar Schiebepassagen wenig Sinn zu machen schien.
San Glisente Pozza
Ostanfahrt von Esine
8,2 km / 1449 Hm Alpen, Rätische Alpen, Lombardei
15.01.2014, tortenbäcker:
Gestartet wird südlich von Esine an der SP8. Man biegt hier bergwärts ab. Knapp einen Kilometer genießt man noch besten Asphalt, und die Steilheit ist mit etwa 13 % nicht der Rede wert. Allerdings sollte man zwei Wasserrillen des Grauens ausweichen. Danach ist Schluss mit lustig, es beginnen die Asphaltspuren, immer steil, manchmal steiler und manchmal übersteil. 30 % werden hier durchaus erreicht. Die Straße führt durch den Wald, Aussicht gibt es keine. Dies stört jedoch nicht, die Asphaltspuren verlangen sowieso die gesamte Aufmerksamkeit. Im kleinen Dorf Shèle lässt ein kurzes Flachstück die Beine etwas erholen, doch sogleich geht die Tortur weiter. Immer wieder mal ist der Belag derart kaputt, dass es ein Wagnis darstellt, bei dieser Steilheit überhaupt drüber zu fahren. Der Autor ist mitten im steilsten Stück nach einigen Schiebepassagen umgedreht, die letzten drei Kilometer sollten gemäss Salite-Profil wieder fahrbar sein.
Obrist Boden
Alpen, Urner Alpen, Nidwalden
13.01.2014, tortenbäcker:
Am 1806 m hohen Buochserhorn empfiehlt sich vor allem die wunderschöne Westseite. Die Nordseite kann da in Sachen Aussicht und Höhenmeter nicht mithalten. Dafür bietet die stark bewaldete Nordseite an heißen Sommertagen noch verhältnismäßig angenehme Temperaturen.
Zwei Bergstraßen stehen dabei zur Auswahl: Diejenige nach Obrist Boden und eine etwas weiter westlich gelegene, die zu einem Wendeplatz namens Chüeblätz führt. Weshalb diese beiden Bergstraßen überhaupt existieren, konnte vom Autor nicht eruiert werden. Vermutlich dienen sie als Starthilfe für gehfaule Wanderer, die auf das Buochserhorn oder auf die Klewenalp wollen.
Diverse sehenswerte Anstiege befinden sich in der Nähe: Richtung Norden, auf der anderen Talseite, wartet der Bürgenstock mit wunderbarer Seesicht auf. Richtung Westen bieten sich die Ochsenweid und der Ächerlipass an. Ostseitig können die Klewenalp und die Alp Gummi angesteuert werden.
Obrist Boden
Nordauffahrt ab Buochs
7,6 km / 649 Hm Alpen, Urner Alpen, Nidwalden
13.01.2014, tortenbäcker:
Die ersten 3,9 km dieser Auffahrt sind identisch mit Nordanfahrt der Ochsenweid. Bei freundlicher Steigung und schöner Aussicht Richtung Bürgenstock und Rigi gewinnt man dabei etwa 250 Hm. Danach biegt man hier links ab in den Wald. Die Straße führt nun auf mässigem Belag ostwärts und wird etwas steiler. Der folgende Kilometer bietet auf zwei längeren Abschnitten noch schönes See- und Bergpanorama. Danach allerdings verläuft die Strecke meist im Wald, die Aussicht ist entsprechend eingeschränkt. Nach insgesamt 650 Hm erreicht man an einem Parkplatz das Ende des Asphalts. Ein Wanderweg führt ab hier weiter zum Buochserhorn.
Monte Colmo
Westanfahrt von Edolo
12,3 km / 1140 Hm Alpen, Adamello-Brenta, Lombardei
11.01.2014, tortenbäcker:
Wir starten im Zentrum von Edolo an der SS42, wenige Meter östlich der Brücke über den Fluss Oglio. Auf Kopfsteinplaster führt eine sehr schmale und ziemlich steile Straße durch das hübsche Dorf. Sich leicht rechts haltend erreicht man bald die Kirche, und etwas weiter biegt man links in die Via Roma ein. Nun folgt man 1 km dem Talverlauf Richtung Tonale. Danach folgt eine Rechtskehre, und man fährt weiter nach Südosten. Auf etwa 880 m Höhe trifft man auf die südliche Anfahrtsvariante, die besser ausgebaut und daher für die Abfahrt zu empfehlen, aber für die Auffahrt eher zu vermeiden ist. Weitere 18 Kehren fehlen nun noch bis zum Asphaltende. Zwischendurch verschwindet die Straße im Wald, nur um auf dem oberen Abschnitt wieder hervorzutreten. Verkehrsfrei genießt man hier ungestört die Ausblicke Richtung Aprica und Vivione. Die zwei Tunnels am Ende tragen zur Abwechslung bei. Beim zweiten sind zum Glück in einer Linkskehre große Fenster eingelassen, sonst wäre ein Durchkommen ohne Licht problematisch.
Monte Colmo
Alpen, Adamello-Brenta, Lombardei
11.01.2014, tortenbäcker:
Etwas östlich der lombardischen Stadt Edolo ragt der Monte Colmo 2273 m in den Himmel. Dieser Ausläufer des Adamello-Massivs beherbergt auf seiner Westseite diverse Antennenanlagen, zu denen ab Edolo eine gut ausgebaute Straße führt. Einige schöne Kehren und nette Ausblicke vor allem auf den oberen 300 Höhenmetern machen diese Stichstraße zu einer lohnenswerten Auffahrt. Die Steigung ist human und recht gleichmäßig. Auf den letzten Metern sind noch zwei Tunnels zu bewältigen, bei denen man allerdings auch ohne Licht zurechtkommt. Kombinieren lässt sich der Monte Colmo bestens mit den nahegelegenen Berühmtheiten Mortirolo, Gavia und Vivione.
Pleiten, Pech und Pannen
Lago Maggiore (Langensee), Lepontinische Alpen, Alpen, Tessin
17.12.2013, tortenbäcker:
Hier eine Zusammenfassung meiner letzten vier Tage auf dem Rad. Der eine oder andere Leser hat bestimmt ähnliche Geschichten auf Lager...
Erster Tag: Mein Winterrad kommt aus dem Service zurück. Der planbefreite Mechaniker hat den einen Kurbelarm zu wenig angezogen, so dass dieser Kurbelarm mit der Zeit Spiel hat. Dies bemerke ich leider erst bei einem Ausflug im Tessin. Ich muss die Ausfahrt frühzeitig beenden, das Spiel ist mit der Zeit einfach zu gross und Treten wird so richtig eckig (und ich habe kein geeignetes Werkzeug am Start).
Zweiter Tag: Nach Gang zum Mechaniker und festgezurrter Kurbel drehe ich bei diesem besonders erfolgreichen Tag bereits auf dem Weg zum Bahnhof um: Der vorherige Ausflug mit lockerer Kurbel hat ein Aluteil an der Kurbel verschlissen, die Folgen bemerke ich leider erst jetzt. Damit ist der Tag beendet bevor er richtig angefangen hat (weil zweites Rad im Service!). Um 6:00 stehe ich wieder in meiner Wohnung und fange mit arbeiten an, schliesslich ist Sonntag…
Dritter Tag: Nach länglicher Erkältungspause endlich wieder mal im Tessin.
Erster Tag: Mein Winterrad kommt aus dem Service zurück. Der planbefreite Mechaniker hat den einen Kurbelarm zu wenig angezogen, so dass dieser Kurbelarm mit der Zeit Spiel hat. Dies bemerke ich leider erst bei einem Ausflug im Tessin. Ich muss die Ausfahrt frühzeitig beenden, das Spiel ist mit der Zeit einfach zu gross und Treten wird so richtig eckig (und ich habe kein geeignetes Werkzeug am Start).
Zweiter Tag: Nach Gang zum Mechaniker und festgezurrter Kurbel drehe ich bei diesem besonders erfolgreichen Tag bereits auf dem Weg zum Bahnhof um: Der vorherige Ausflug mit lockerer Kurbel hat ein Aluteil an der Kurbel verschlissen, die Folgen bemerke ich leider erst jetzt. Damit ist der Tag beendet bevor er richtig angefangen hat (weil zweites Rad im Service!). Um 6:00 stehe ich wieder in meiner Wohnung und fange mit arbeiten an, schliesslich ist Sonntag…
Dritter Tag: Nach länglicher Erkältungspause endlich wieder mal im Tessin.
Valfréjus
Alpen, Savoyen, Cottische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
31.10.2013, tortenbäcker:
Im französischen Modane in den Savoyer Alpen liegt das nördliche Tunnelportal des bei einer Durchfahrt sagenhaft teuren Fréjus-Autobahntunnels (40 Euro!). Dieser Tunnel besitzt einen Belüftungsschacht, der weit oben in den Bergen mit einem entsprechenden Bauwerk auf 2000 m herausragt. Eine asphaltierte Straße führt dahin, aus unerfindlichen Gründen endet der meist gute Belag allerdings einige Meter davor, so dass die magische 2000 m-Marke leider knapp verfehlt wird. Dennoch lohnt sich diese abwechslungsreiche Stichstraße bei einem Besuch der Gegend auf jeden Fall.
Kombinationsmöglichkeiten gibt es einige. Der höchste Alpenpass Col de lIséran ist nicht weit, und die beiden südexponierten Sackgassen Plan dAval und Plan du Lac bieten für den Liebhaber von einsamen Straßen gute Alternativen.
Valfréjus
Nordauffahrt ab Modane
14,6 km / 908 Hm Alpen, Savoyen, Cottische Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
31.10.2013, tortenbäcker:
Man startet in Modane an der Hauptstraße ein paar hundert Meter östlich des Bahnhofes. Hier biegt die D215 Richtung Valfréjus ab. Kurze Zeit später wird daraus die D216. Mit 16 durchnummerierten Kehren wird nun bei meist angenehmer Steigung Höhe gewonnen. Zu Beginn kommt man dabei noch diesem eigenwilligen und schiefstehenden Bunker vorbei, der auch mit einer Informationstafel versehen ist. Nach etwa 500 hm erreicht man den für französische Verhältnisse geschmackvolle Skiort Valfréjus. Der leicht ansteigenden Hauptstraße folgend, traversiert man den Ort und startet zum zweiten Teil der Auffahrt. Es folgen Waldstücke, aber auch schöne offene Abschnitte. Bei der Befahrung des Autors war die Straße vor einer Ski-Bergstation mit Splitt übersät, und an zwei Stellen war der Asphalt ziemlich mangelhaft. Davon abgesehen ist der Belag gut. Im oberen Teil überwiegt Almgelände mit schönen Ausblicken. Der Asphalt endet unverhofft bei einem Bergbach unweit des Belüftungsbauwerks.
Die geschweifte Acht
Alpen, Vinschgau, Südtirol, Rätische Alpen, Bergamasker Alpen, Engadin, Lombardei, Trentino - Südtirol, Graubünden
07.10.2013, tortenbäcker:
Die Idee zu dieser Tour reifte bestimmt zwei Jahre. Angefangen hat alles damit, dass ich unbedingt mal zum hochgelobten, einsamen Vivione wollte. Zu weit weg für eine Tagestour, musste dieser Anstieg in eine Mehrtagestour eingebunden werden. Da Stelvio, Gavia und Mortirolo nicht weit weg sind, lag es auf der Hand, diese Pässe auch gleich mitzunehmen. Als die Tour eigentlich schon mehr oder weniger fertig geplant war, war dann im Internet von einem ungeheuerlich steilen Strässchen bei Esine zu lesen. Das liegt beim Vivione gleich ums Eck, also sollte die Ausfahrt auch da vorbeiführen. Die Strecke erinnert schliesslich an eine Acht, daher der Name der Tour.
Eigentlich dürfte es kein Problem darstellen, Ferien zu nehmen.
Eigentlich dürfte es kein Problem darstellen, Ferien zu nehmen.
Alpenbrevet 2013
Lago Maggiore (Langensee), Lepontinische Alpen, Alpen, Zentralschweiz, Urner Alpen, Berner Oberland, Berner Alpen, Tessin, Wallis, Uri, Bern
16.09.2013, tortenbäcker:
Anfang Dezember 2012. Kalt, neblig, dunkel, mühselig. Die meisten Pässe sind geschlossen und werden es noch lange bleiben. Eine gute Zeit, um Pläne für das kommende Jahr zu schmieden. Mein Jahr 2012 war grösstenteils dem Sportklettern gewidmet, 2013 soll hingegen ein Radjahr werden. Welche Ziele kämen da in Frage?
Kurhaus Sennis
Alpen, Ostschweizer Voralpen, St. Gallen
28.04.2013, tortenbäcker:
Das Kurhaus Sennis liegt nordöstlich von Flums im Schweizer Kanton St. Gallen. Während die andere Talseite touristisch stark genutzt wird, ist der Anstieg zum Kurhaus zum Glück recht einsam und ursprünglich. Der unweit gelegene Walensee und die prächtige Bergwelt lassen diese Auffahrt zu einem Naturschauspiel werden. Um dies allerdings genießen zu können, sollte man genügend kleine Gänge beziehungsweise eine gute Kondition mitbringen.
Kombinieren lässt sich diese Auffahrt hervorragend mit der wunderschönen Fahrt nach Schwaldis. Ebenso sind die gegenüberliegenden Auffahrten nach Flumserberg und Alp Lauiboden bequem erreichbar.
Kurhaus Sennis
Südauffahrt ab Berschis
8,5 km / 958 Hm Alpen, Ostschweizer Voralpen, St. Gallen
28.04.2013, tortenbäcker:
Man startet an dieser Kreuzung in Berschis. Das Kurhaus ist bereits angeschrieben, und man biegt rechts ab. Durch verwinkelte Gassen führt die anfänglich sehr schmale Straße aus dem Dorf heraus. Eine erste ruppige Steigung lässt erahnen, was da noch ansteht. Doch bereits nach 50 Hm flacht es wieder ab, und es folgen ein paar hundert relativ gemächliche Meter. Nach einer Linkskehre beginnt dann das Herzstück des Anstiegs, eine etwa 650 Hm-Rampe mit 13 % Durchschnittssteigung, garniert mit knackigen Spitzen. Diese Rampe führt mehrheitlich durch steilen Wald, immer wieder ergeben sich dabei großartige Ausblicke Richtung Walensee und den Churfirsten. An einem Aussichtspunkt namens Schindlen ist dann leider der Asphalt zu Ende. Ab da bringt einen eine zahme Naturstraße bei 5 % Steigung näher zum Kurhaus. Nach einem Kilometer gilt es noch eine letzte, kurze und zum Glück asphaltierte 15 %-Rampe zu überwinden, bevor nach einem weiteren Kilometer Naturpiste das Kurhaus erreicht wird.
Chaltebrunne Gruonbergli, Eggberge
Alpen, Glarner Alpen, Zentralschweiz, Uri
25.04.2013, tortenbäcker:
Der Parkplatz Chaltebrunne liegt nordöstlich von Altdorf im Schweizer Kanton Uri. Die ersten 700 Hm ab Altdorf sind asphaltiert, die letzten 300 leider nicht mehr. Die Auffahrt verläuft häufig in steilem Wald, da und dort sind schöne Ausblicke auf den Urner See im Westen zu erhaschen. Den Verkehr muss man auf dieser Straße nicht fürchten, dafür gilt es mit einer Durchschnittssteigung von über 12 % fertig zu werden. Weshalb die Naturpiste ausgerechnet kurz vor dem lohnenswerten Ziel Eggberge aufhört, konnte leider nicht ausfindig gemacht werden.
Kombinieren lässt sich diese Auffahrt hervorragend mit diversen Sackgassen rund um Altdorf, besonders zu empfehlen sind die 800 Hm nach Waldenen.
Chaltebrunne Gruonbergli, Eggberge
Südauffahrt ab Altdorf
8,3 km / 1026 Hm Alpen, Glarner Alpen, Zentralschweiz, Uri
25.04.2013, tortenbäcker:
Gestartet wird an der Avia Tankstelle an der Hauptstraße zwischen Altdorf und Flüelen. Man zweigt bergwärts ab und schon nach wenigen Metern fängt nach einer Rechtskurve die Steigung an. Nach 70 Hm folgt eine Kehre, die Straße führt von nun an für längere Zeit Richtung Norden. Bei durchschnittlich fast 13 % Steigung werden hier die Körner effizient vernichtet. Immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke auf den Vierwaldstättersee beziehungsweise auf die umliegenden Berge. Besonders imposant sind dabei der Gitschen im Westen und die Pyramide des Bristen im Süden. Ab etwa 900 m fährt man ins einsame Gruontal hinein. Den Gruonbach überquert man auf gut 1100 m Höhe kurz vor dem Wegweiser mit Beschriftung Gruonbergli. Leider hört hier der Asphalt auf, und es folgt eine zahme Naturstraße. Die Steigung geht leicht zurück, bleibt aber häufig zweistellig. Weitere 300 Hm sind bis zum Parkplatz Chaltebrunne zu überwinden, von wo leider nur noch Wanderwege nach Eggberge führen.
Colle del Preit
Alpen, Cottische Alpen, Piemont
23.03.2013, tortenbäcker:
Der Colle del Preit ist ein Hochpunkt im Piemont, unweit der Grenze zu Frankreich. Mit dem Rennrad ist er leider nur einseitig von Norden her befahrbar, dem Mountainbiker stehen aber noch weitere Optionen von Westen und Süden her offen. Weit weg von großen Verkehrsströmen kann man hier in einem abgelegenen Winkel Italiens einen einsamen Anstieg genießen, wobei fast zuoberst eine ein Kilometer lange 15 %-Rampe den Genuss bei mangelnder Fitness beeinträchtigen könnte.
Kombinieren lässt sich dieser Anstieg hervorragend mit dem sehr lohnenden Colle dei Morti, der Luftlinie nur wenige Kilometer entfernt ist.
Auf Schotterstraßen ist es möglich, vom Colle del Preit direkt weiter zum Colle Valcavera unweit des dei Morti zu kommen. In der Bildergalerie sind Impressionen von Renko dieser Strecke.
Colle del Preit
Nordauffahrt ab Marmora
10,1 km / 888 Hm Alpen, Cottische Alpen, Piemont
23.03.2013, tortenbäcker:
Die SP113 weist von Norden her betrachtet kurz vor Marmora eine Linkskehre auf. Der Anstieg beginnt gleich davor an einer Kreuzung. Man biegt rechts ab, und sogleich führt einen die schmale Straße in ein hübsches Seitental hinein. Einem Bergbach folgend, erreicht man nach einem Kilometer Canosio. Etwa 500 m nach Canosio zieht die Steigung merklich an, immer wieder müssen Steigungswerte jenseits der 10 % bewältigt werden. Nach insgesamt gut 4 km folgt das letzte kleine Dorf Preit. Danach wird die Landschaft immer wilder, und schon bald erkennt man den Schlusshang, der noch zu erklimmen ist. Dieser wartet mit einer giftigen 15 %-Rampe auf, die den Rennradler noch ein letztes Mal außer Atem bringt, bevor kurz danach das Asphaltende erreicht wird.
Mittler Hütte
Ostauffahrt ab Arosa
4,6 km / 271 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
20.03.2013, tortenbäcker:
Von Chur her kommend steht kurz nach dem Dorfeingang von Arosa ein großes Schild, auf dem Maran, Prätschli beziehungsweise Golfplatz angeschrieben steht. Das Schild weist nach rechts, und man biegt entsprechend rechts ab. Die gewählte Straße führt nun durch ein Quartier von Ferienwohnungen, und kurz nach dessen Ende erreicht man den Golfplatz auf etwa 1850 m Höhe. Fünfzig Höhenmeter weiter folgt die Häuseransammlung Prätschli. Immer der angenehm ansteigenden Straße folgend nähert man sich unweigerlich der 2000 m-Marke. Bei der Seilbahnstation Mittler Hütte endet der Asphalt ein paar Meter darunter oder darüber, je nachdem, ob man dem Garmin oder der Landkarte vertrauen will. Um die magische Höhenmeterzahl sicher zu knacken, kann man auf der anschließenden, sehr guten Naturstraße noch 200 m zu einer kleinen Hütte anhängen.
Mittler Hütte
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
20.03.2013, tortenbäcker:
Mittler Hütte nennt sich die Mittelstation der Seilbahn von Arosa zum westlich gelegenen und 2635 m hohen Weisshorn. Die Straße, die von Arosa über Maran und Prätschli zur Seilbahnstation führt, weist einen guten Asphaltbelag auf. Wer noch höher hinaus will,
zum Beispiel zur Carmänna Hütte im Südwesten, der muss mit einer Naturstraße vorlieb nehmen. Im Gegensatz zur Auffahrt durch das Schanfigg Tal nach Arosa selbst sind die knapp 300 Hm zur Mittler Hütte sehr verkehrsarm und sollten bei einem Besuch in Arosa nicht außen vor gelassen werden.
Col du Noyer
Alpen, Dauphiné, Dévoluy, Provence-Alpes-Côte d'Azur
30.12.2012, tortenbäcker:
Der Col du Noyer liegt im Departement Hautes-Alpes nördlich von Gap. Er verbindet das Dévoluy-Gebiet im Westen mit dem Tal der Drac im Osten. Im Tal der Drac führt die Route Napoléon durch, benannt nach der Marschroute Napoleons im Jahre 1815. Der französische Herrscher hinterliess auch am Col du Noyer seine Spuren, so heißt das Haus an der Passhöhe Réfuge Napoléon. Da er verkehrstechnisch kaum von Bedeutung ist, hält sich der Verkehr am Col du Noyer in engen Grenzen, sehr zur Freude des Radfahrers. Auf der Ostseite wähnt man sich wegen der im oberen Teil kunstvoll in den Hang gebauten Straße an einem richtig grossen Alpenpass. Leider fehlt es dem Col du Noyer an Länge, um mit den klassischen Alpenübergängen Schritt halten zu können. Kombinationsmöglichkeiten gibt es einige, so ist der Col de Gleize im Süden gut zu erreichen, und im Osten lohnt sich der Abstecher zum Col de Moissière.
Col du Noyer
Ostauffahrt ab Le Noyer
6,3 km / 537 Hm Alpen, Dauphiné, Dévoluy, Provence-Alpes-Côte d'Azur
30.12.2012, tortenbäcker:
Der eigentliche Anstieg beginnt im beschaulichen Dorf Le Noyer. Wer allerdings von der Route Napoléon herkommt, muss bis Le Noyer noch ein paar leicht ansteigende Kilometer zurücklegen. Vom Col Bayard aus eignet sich hierzu die D217A, die nach kurzer Abfahrt vom Col links abbiegt. Bald ist der Col du Noyer ausgeschildert und man erreicht nach einigen welligen Kilometern den Ausgangspunkt des Passes.
In Le Noyer ist die Passstraße nicht zu verfehlen. Es geht gleich los mit 9 % Steigung. Teils durch Wiesen, teils durch lichten Wald führt die Straße nun die nächsten 4,4 km bei angenehmen 7–9 % den Berg hoch. Meistens genießt man dabei eine schöne Fernsicht Richtung Berge im Osten. Danach folgt das steilste Stück des Anstiegs, eine 700 m-Rampe bei 12 % im Schnitt. Hat man diese überwunden, so beginnt das straßenbaulich interessante Stück. Steil am Hang verlaufend windet sich die Straße mit zwei schönen Kehren Richtung Passhöhe.
Sylvestertour
Lago Maggiore (Langensee), Lepontinische Alpen, Alpen, Tessin
29.12.2012, tortenbäcker:
Schrecksekunden, Anfängerfehler und Odyssee im Parkhaus
Der Titel ist schon mal gelogen, es war der 29.12.2012 und nicht Sylvester. Der Mathematiker behilft sich bei solch kleinen Unschärfen mit Störungstheorie. Wie dem auch sei, seit einigen Tagen hat es im Tessin Plusgrade und der Schnee sollte weg sein. Und ich will doch mal noch diese 5000er Runde abdrücken.Passendes Jahresendprogramm. Damit verletze ich scheinbar ein Copyright, aber eben, nachdem die Welt es verpasst hat unterzugehen, sollte man sich um solche Kleinigkeiten nicht kümmern.
Die kleine Schwierigkeit der Tour beziehungsweise der Jahreszeit ist die Tageskürze. Vor 9:00 losfahren ist wegen potenziell glatten Stellen nicht ratsam, und um 17:00 ist wieder dunkel. Naja, mit einem schlechten 42er Schnitt wäre das alles kein Problem! Sind ja nur etwa 110 km und in unter 3 h wäre man fertig. Hausaufgabe: Man finde den Fehler.
Einzige Massnahme gegen die Zeitknappheit: Zügig fahren und nicht allzu viel Zeit mit Fotopausen verschwenden.
Nach knapp 3 h Zugfahrt komme ich um 9:00 in Locarno an. Die First order logic, die ich im Zug studiert habe, muss zusammen mit anderem Kram in einem Schliessfach verschwinden und schon geht’s los.
Als erstes ist der Einwärmhupfer Barcone dran. Ich fahre noch recht gemütlich, will erst an den richtigen Anstiegen mehr Druck ansetzen. In Brissago am See angekommen, ziehe ich die Jacke aus für den ersten Anstieg – Cortaccio. Das sind etwa 840 hm, die in 45 min Geschichte sind. Fortgeschrittenes Wohlfühltempo. Oben schiesse ich ein paar Fotos und ziehe alles an, was ich dabei habe. Bei dieser Tour sind die Abfahrten (neben den zahlreichen Tenuewechseln) echte Zeitfresser, denn auf diesen schmalen, kurvigen und nicht immer optimal asphaltierten Strassen sind nur tiefe Tempi drin. Nach gut der Hälfte der Abfahrt passiert es: Lauter knall. Etwa 1 Sekunde später springt mir der Vorderreifen von der Felge. Es hat hier suboptimale 15 % Steigung (wie fast überall bei der Auffahrt) und ich versuche, nicht die Kontrolle zu verlieren. Geistegegenwärtig bremse ich hinten nicht zu stark, blockieren verboten! Die Felge kratzt auf der einen Seite auf dem Asphalt. Es rattert anständig und ich schwanke und werde nur langsam langsamer. Gerade noch vor der nächsten Kehre komme ich zum Stillstand. Jegliches Manövrieren hätte zum Sturz geführt, will heissen an den meisten Stellen der Abfahrt wäre ein Sturz unausweichlich gewesen. Uuuuhhhhh. Mit einer gehörigen Dosis Adrenalin im Hirn sehe ich mir den Schaden an. Die eine Kufe der Felge ist total verkratzt und ich frage mich, ob ich überhaupt so weiterfahren kann. Naja, habe wohl gar keine andere Wahl. Jedenfalls ist die Felge heute abend Sperrmüll. Sie hat sowieso schon seit einiger Zeit eine gehörige Acht: Ein Arbeitskollege, der bei Anstiegen wesentlich mehr potentielle Energie aufbaut als ich, hat mich am morgen bei der gemeinsamen Fahrt ins Büro im Tiefschlaf einfach kurzerhand abgeräumt. Optimaler Start in den Tag, um 6:30 im Büro erschienen mit zerfetzen Jeans, diversen Schürfwunden und einem krass verbogenem Vorderrad...
Zurück zu meinem Reifenschaden. Ich studiere den quasi neuen Pneu (3x gebraucht): Sieht immer noch neu aus, weder innen noch aussen sind irgendwelche verdächtigen Spuren zu erkennen. Der Schlauch (war genauso neu) weist einen etwa 2 cm langen Riss auf. Kein Wunder war die Luft sofort draussen. Ich nehme mir sehr viel Zeit bei der Reparatur. Nach über 20 min bin ich wieder startklar. Es sollte jetzt kein weiterer Defekt erfolgen, sonst heisst Autostopp die Losung. Zögerlich fahre ich den Rest der Abfahrt runter. In Brissago unten mache ich mich bereit für die zweite Auffahrt – Mergugno. Die Schlusspassage da ist einfach genial, was für eine Aussicht! Diesmal benötige ich 46 min. Ein wenig essen und schon geht’s wieder runter zum See. Die dritte wunderschöne Brissago Auffahrt darf natürlich nicht fehlen – Bassuno Cortone. Ich bleibe meinem Tempo treu und erreiche den höchsten Punkt nach 41 min. Es ist mittlerweile 13:00, und gut die Hälfte Tour habe ich damit in der Tasche. Nach der Abfahrt folgt nochmals der Barcone Hupfer (Kackwelle ist für diese hübsche Strasse einfach nicht angebracht...). Dann runter nach Porto Ronco bzw dem Lago Ufer, um die volle Dosis der Monti di Ronco Auffahrt mitzunehmen. Immer wieder kommt man da an sagenhaften Villen vorbei – bei der Aussicht kein Wunder! Diese mit einem Flachstück versehene Auffahrt ist nach 61 min erledigt. Beim obersten Teil (erst seit neuestem asphaltiert) hat man den besten Blick auf den Lago überhaupt. Einfach sensationell. Am höchsten Punkt wird mir klar, dass mein Proviant nicht reichen wird. Noch zwei kleine Gels sind übrig und ich bin hungrig. Den einen Gel vernichte ich auf der Stelle. So geht es wieder runter Richtung Locarno. Am letzten Anstieg des Tages, der Cardada werfe ich den letzten Gel ein. Ich bin mir recht sicher, dass ich damit nicht um einen Hungerast gegen Ende herumkomme. Was für ein Anfängerfehler. Scheisse. Und so kommt es dann auch, bis Monte Bre geht es noch recht gut, aber danach stellt es mir den Akku ab. Ich krieche noch irgendwie hoch, schaffe es auch noch, den Abzweiger für Cardada rechts liegen zu lassen und erreiche unterzuckert das Asphaltende. Wieder 61 min. Meine gewählte Strasse endet ein paar Meter tiefer als Cardada, das interessiert mich jetzt aber herzlich wenig. Bin froh, nicht noch weiter nach oben zu müssen.
Jetzt heisst es bloss noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Locarno runterzurollen. Mein ich-versuchs-direkt-zum-Bahnhof Ansatz in Locarno schlägt für’s erste schon mal fehl. Ich gerate in eine Sackgasse, und nur eine kleine Fussgängerbrücke führt weiter. Auf der anderen Seite angelangt, scheine ich auf einem Dach zu stehen. Wie kommt man da runter? Der einzige Ausweg scheint ein Lift zu sein, naja, dann nehme ich den eben! Also mit Rad in den Lift rein. Ziel ist die Strasse unten. Sieben Etagen stehen zur Auswahl, nirgends steht Uscita oder ähnliches angeschrieben. Schon mal verdächtig. Also mal ganz nach unten. Als die Lifttüre wieder aufgeht, begreife ich es erst: Das ist ja ein Parkhaus! Und es weist ein paar unterirdische Etagen auf. Uscita ist hier unten nirgends angeschrieben. Also mal eins rauf. Uscita steht auch hier nicht. Nochmals dasselbe Spiel. Wieder Uscita Fehlanzeige. Langsam wird es mir zu bunt, irgendwo muss man doch rauskommen! Wird wohl nicht so ein architektonisches Wunder wie der Frankfurter Hauptbahnhof sein, bei dem 1979 ein Platz für 360 Autos eingerichtet wurde, der aber initial weder eine Zu- noch eine Abfahrt besass (die wurden schlicht und einfach vergessen und erst nachträglich hinzugebaut!)
Ich steige mal aufs Rad und kurble im Parkhaus rum. Geile Aktion, mit Rennrad im Parkhaus. Da ist auch schon ein Uscita Schild, das kommt ja schon besser. Es führt in einem langem Kreis eine Etage hoch und dann noch eine (Ich sollte den Parkhaus Track für den TP einschicken!). Endlich erkenne ich den Ausgang, gibt’s den also trotz allem doch. Ein paar Minuten später stehe ich am Bahnhof beziehungsweise im Al Porto nebenan, der Unterzuckerung soll mit einer rituellen Plünderung des Patisserieangebots entgegengewirkt werden. Und tatsächlich: Es hilft!
Der Titel ist schon mal gelogen, es war der 29.12.2012 und nicht Sylvester. Der Mathematiker behilft sich bei solch kleinen Unschärfen mit Störungstheorie. Wie dem auch sei, seit einigen Tagen hat es im Tessin Plusgrade und der Schnee sollte weg sein. Und ich will doch mal noch diese 5000er Runde abdrücken.Passendes Jahresendprogramm. Damit verletze ich scheinbar ein Copyright, aber eben, nachdem die Welt es verpasst hat unterzugehen, sollte man sich um solche Kleinigkeiten nicht kümmern.
Die kleine Schwierigkeit der Tour beziehungsweise der Jahreszeit ist die Tageskürze. Vor 9:00 losfahren ist wegen potenziell glatten Stellen nicht ratsam, und um 17:00 ist wieder dunkel. Naja, mit einem schlechten 42er Schnitt wäre das alles kein Problem! Sind ja nur etwa 110 km und in unter 3 h wäre man fertig. Hausaufgabe: Man finde den Fehler.
Einzige Massnahme gegen die Zeitknappheit: Zügig fahren und nicht allzu viel Zeit mit Fotopausen verschwenden.
Nach knapp 3 h Zugfahrt komme ich um 9:00 in Locarno an. Die First order logic, die ich im Zug studiert habe, muss zusammen mit anderem Kram in einem Schliessfach verschwinden und schon geht’s los.
Als erstes ist der Einwärmhupfer Barcone dran. Ich fahre noch recht gemütlich, will erst an den richtigen Anstiegen mehr Druck ansetzen. In Brissago am See angekommen, ziehe ich die Jacke aus für den ersten Anstieg – Cortaccio. Das sind etwa 840 hm, die in 45 min Geschichte sind. Fortgeschrittenes Wohlfühltempo. Oben schiesse ich ein paar Fotos und ziehe alles an, was ich dabei habe. Bei dieser Tour sind die Abfahrten (neben den zahlreichen Tenuewechseln) echte Zeitfresser, denn auf diesen schmalen, kurvigen und nicht immer optimal asphaltierten Strassen sind nur tiefe Tempi drin. Nach gut der Hälfte der Abfahrt passiert es: Lauter knall. Etwa 1 Sekunde später springt mir der Vorderreifen von der Felge. Es hat hier suboptimale 15 % Steigung (wie fast überall bei der Auffahrt) und ich versuche, nicht die Kontrolle zu verlieren. Geistegegenwärtig bremse ich hinten nicht zu stark, blockieren verboten! Die Felge kratzt auf der einen Seite auf dem Asphalt. Es rattert anständig und ich schwanke und werde nur langsam langsamer. Gerade noch vor der nächsten Kehre komme ich zum Stillstand. Jegliches Manövrieren hätte zum Sturz geführt, will heissen an den meisten Stellen der Abfahrt wäre ein Sturz unausweichlich gewesen. Uuuuhhhhh. Mit einer gehörigen Dosis Adrenalin im Hirn sehe ich mir den Schaden an. Die eine Kufe der Felge ist total verkratzt und ich frage mich, ob ich überhaupt so weiterfahren kann. Naja, habe wohl gar keine andere Wahl. Jedenfalls ist die Felge heute abend Sperrmüll. Sie hat sowieso schon seit einiger Zeit eine gehörige Acht: Ein Arbeitskollege, der bei Anstiegen wesentlich mehr potentielle Energie aufbaut als ich, hat mich am morgen bei der gemeinsamen Fahrt ins Büro im Tiefschlaf einfach kurzerhand abgeräumt. Optimaler Start in den Tag, um 6:30 im Büro erschienen mit zerfetzen Jeans, diversen Schürfwunden und einem krass verbogenem Vorderrad...
Zurück zu meinem Reifenschaden. Ich studiere den quasi neuen Pneu (3x gebraucht): Sieht immer noch neu aus, weder innen noch aussen sind irgendwelche verdächtigen Spuren zu erkennen. Der Schlauch (war genauso neu) weist einen etwa 2 cm langen Riss auf. Kein Wunder war die Luft sofort draussen. Ich nehme mir sehr viel Zeit bei der Reparatur. Nach über 20 min bin ich wieder startklar. Es sollte jetzt kein weiterer Defekt erfolgen, sonst heisst Autostopp die Losung. Zögerlich fahre ich den Rest der Abfahrt runter. In Brissago unten mache ich mich bereit für die zweite Auffahrt – Mergugno. Die Schlusspassage da ist einfach genial, was für eine Aussicht! Diesmal benötige ich 46 min. Ein wenig essen und schon geht’s wieder runter zum See. Die dritte wunderschöne Brissago Auffahrt darf natürlich nicht fehlen – Bassuno Cortone. Ich bleibe meinem Tempo treu und erreiche den höchsten Punkt nach 41 min. Es ist mittlerweile 13:00, und gut die Hälfte Tour habe ich damit in der Tasche. Nach der Abfahrt folgt nochmals der Barcone Hupfer (Kackwelle ist für diese hübsche Strasse einfach nicht angebracht...). Dann runter nach Porto Ronco bzw dem Lago Ufer, um die volle Dosis der Monti di Ronco Auffahrt mitzunehmen. Immer wieder kommt man da an sagenhaften Villen vorbei – bei der Aussicht kein Wunder! Diese mit einem Flachstück versehene Auffahrt ist nach 61 min erledigt. Beim obersten Teil (erst seit neuestem asphaltiert) hat man den besten Blick auf den Lago überhaupt. Einfach sensationell. Am höchsten Punkt wird mir klar, dass mein Proviant nicht reichen wird. Noch zwei kleine Gels sind übrig und ich bin hungrig. Den einen Gel vernichte ich auf der Stelle. So geht es wieder runter Richtung Locarno. Am letzten Anstieg des Tages, der Cardada werfe ich den letzten Gel ein. Ich bin mir recht sicher, dass ich damit nicht um einen Hungerast gegen Ende herumkomme. Was für ein Anfängerfehler. Scheisse. Und so kommt es dann auch, bis Monte Bre geht es noch recht gut, aber danach stellt es mir den Akku ab. Ich krieche noch irgendwie hoch, schaffe es auch noch, den Abzweiger für Cardada rechts liegen zu lassen und erreiche unterzuckert das Asphaltende. Wieder 61 min. Meine gewählte Strasse endet ein paar Meter tiefer als Cardada, das interessiert mich jetzt aber herzlich wenig. Bin froh, nicht noch weiter nach oben zu müssen.
Jetzt heisst es bloss noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Locarno runterzurollen. Mein ich-versuchs-direkt-zum-Bahnhof Ansatz in Locarno schlägt für’s erste schon mal fehl. Ich gerate in eine Sackgasse, und nur eine kleine Fussgängerbrücke führt weiter. Auf der anderen Seite angelangt, scheine ich auf einem Dach zu stehen. Wie kommt man da runter? Der einzige Ausweg scheint ein Lift zu sein, naja, dann nehme ich den eben! Also mit Rad in den Lift rein. Ziel ist die Strasse unten. Sieben Etagen stehen zur Auswahl, nirgends steht Uscita oder ähnliches angeschrieben. Schon mal verdächtig. Also mal ganz nach unten. Als die Lifttüre wieder aufgeht, begreife ich es erst: Das ist ja ein Parkhaus! Und es weist ein paar unterirdische Etagen auf. Uscita ist hier unten nirgends angeschrieben. Also mal eins rauf. Uscita steht auch hier nicht. Nochmals dasselbe Spiel. Wieder Uscita Fehlanzeige. Langsam wird es mir zu bunt, irgendwo muss man doch rauskommen! Wird wohl nicht so ein architektonisches Wunder wie der Frankfurter Hauptbahnhof sein, bei dem 1979 ein Platz für 360 Autos eingerichtet wurde, der aber initial weder eine Zu- noch eine Abfahrt besass (die wurden schlicht und einfach vergessen und erst nachträglich hinzugebaut!)
Ich steige mal aufs Rad und kurble im Parkhaus rum. Geile Aktion, mit Rennrad im Parkhaus. Da ist auch schon ein Uscita Schild, das kommt ja schon besser. Es führt in einem langem Kreis eine Etage hoch und dann noch eine (Ich sollte den Parkhaus Track für den TP einschicken!). Endlich erkenne ich den Ausgang, gibt’s den also trotz allem doch. Ein paar Minuten später stehe ich am Bahnhof beziehungsweise im Al Porto nebenan, der Unterzuckerung soll mit einer rituellen Plünderung des Patisserieangebots entgegengewirkt werden. Und tatsächlich: Es hilft!
Absurde Weihnachten
Zentralschweizer Voralpen, Zentralschweiz, Alpen, Schwyz, Luzern
25.12.2012, tortenbäcker:
Eigentlich wollte ich gar keinen Tourenbericht schreiben, aber eine derartige alpennordseitige Tour an Weihnachten musste einfach kurz dokumentiert werden. Bestimmt hat der eine oder andere Leser Ähnliches erlebt.
24.12.2012: Kurz nach 9:00 fahre ich los. Es ist noch nicht einmal richtig sonnig und trotzdem schon angenehm warm. Ich habe etwa vier Stunden Zeit, um präventiv ein paar Kalorien zu vernichten, bis unausweichlich die Weihnachtsessen-Völlerei alle guten Vorsätze der Enthaltsamkeit zunichte machen wird.
Von Luzern aus bin ich recht schnell in Gersau. Hier möchte ich soweit wie möglich zur Alp Ober Urmi hochfahren. Unter normalen Umständen im Winter ein völlig hoffnungsloses Unterfangen. Bis auf etwa 900 m ist kaum noch Schnee vorhanden, und die letzten 200 hm sind zum Glück geräumt. Was für ein Panorama! So erreiche ich unerwartet den höchsten Punkt dieses wundervollen Anstiegs. Für die Abfahrt ziehe ich mir nicht mal die Windjacke an.
24.12.2012: Kurz nach 9:00 fahre ich los. Es ist noch nicht einmal richtig sonnig und trotzdem schon angenehm warm. Ich habe etwa vier Stunden Zeit, um präventiv ein paar Kalorien zu vernichten, bis unausweichlich die Weihnachtsessen-Völlerei alle guten Vorsätze der Enthaltsamkeit zunichte machen wird.
Von Luzern aus bin ich recht schnell in Gersau. Hier möchte ich soweit wie möglich zur Alp Ober Urmi hochfahren. Unter normalen Umständen im Winter ein völlig hoffnungsloses Unterfangen. Bis auf etwa 900 m ist kaum noch Schnee vorhanden, und die letzten 200 hm sind zum Glück geräumt. Was für ein Panorama! So erreiche ich unerwartet den höchsten Punkt dieses wundervollen Anstiegs. Für die Abfahrt ziehe ich mir nicht mal die Windjacke an.
Col de Gleize
Alpen, Dauphiné, Dévoluy, Provence-Alpes-Côte d'Azur
25.12.2012, tortenbäcker:
Der Col de Gleize befindet sich nördlich von Gap und westlich des Col Bayard. Er ist nur ostseitig mit dem Rennrad befahrbar, auf der Westseite existieren leider bloss Wanderwege. Ein großer Parkplatz an der Passhöhe lässt vermuten, dass hier zu Spitzenzeiten viele Touristen aus der Region Gap hochfahren, um ab der Passhöhe Wanderungen vorzunehmen. Der gut 2100 m hohe Pic de Gleize bietet sich zum Beispiel als Ziel an. Die Auffahrt zum Col de Gleize ab dem Col Bayard ist recht kurz, doch wenn man als Ausgangspunkt Gap wählt, dann kommen immerhin knapp 1000 Hm zusammen. Als Kombinationsmöglichkeit bietet sich der etwas nördlich gelegene und wenig befahrene Col du Noyer an.
Col de Gleize
Ostauffahrt ab Col Bayard
4,7 km / 451 Hm Alpen, Dauphiné, Dévoluy, Provence-Alpes-Côte d'Azur
25.12.2012, tortenbäcker:
Die Auffahrt beginnt am Col Bayard, praktisch an der Passhöhe. Auf der Ostseite befindet sich hier ein Golfplatz, gegen Westen zweigt eine kleine Straße ab, die mit einem Holzschild versehen ist, auf dem Col de Gleize steht. Man biegt in diese Straße ein, und nach 400 relativ flachen Metern geht es richtig los. Auf den folgenden Kilometern bis zum Kulminationspunkt beträgt die Steigung konstant 10 %, so dass sich dieser Pass gut rhythmisch fahren lässt. Die Straße schlängelt sich nun in meist offenem Gelände hoch, schöne Ausblicke Richtung Gap und dem Parc National des Écrins werden geboten. Da es keine Abzweigmöglichkeiten gibt, kann man auch nicht falsch fahren. Dieser Vorteil entpuppt sich jedoch auch als Nachteil, da einem, wenn man oben angekommen ist, keine alternative Route für den Rückweg zur Verfügung steht. Trotzdem lohnt sich der Umweg hierhin auf jeden Fall.
In der Bleis Pagiger Bleis
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
22.12.2012, tortenbäcker:
Die Alp In der Bleis oder – wie auf einem entsprechenden Schild steht – Pagiger Bleis liegt etwas östlich von Chur im Schanfigg-Gebiet, am
Südhang des 2474 m hohen Ratoser Steins. Sie knackt locker die magische 2000 m-Marke und stellt den höchsten mit dem Rennrad anfahrbaren Punkt dieses Tales dar. Bis 1850 m Höhe hat man eine normale Bergstraße unter den Rädern,
danach sind die Fahrbahnen der Wichtigkeit der Straße entsprechend richtungsgetrennt. Wegen Schnees musste
der Schreibende leider kurz vor der Alp umkehren, es ist aber davon auszugehen, dass die Betonspuren auch auf den letzten hundert damals noch ausstehenden Höhenmetern
von guter Qualität und damit mit dem Rennrad problemlos zu bewältigen sind. Auf Google Earth sieht es zumindest so aus.
Als Startpunkt ist Sankt Peter gewählt, wer in Chur beginnt, hat zusätzliche 700 Hm zu überbrücken, von Molinis aus sind es deren 230 Hm.
In der Bleis Pagiger Bleis
Südauffahrt ab Sankt Peter
7,8 km / 888 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
22.12.2012, tortenbäcker:
Man startet hier in Sankt Peter an der Hauptstraße von Chur nach Arosa. Dem Schild nach Pagig folgend gewinnt man schnell an Höhe. In Pagig selbst muss man sich hier rechts halten. Abwechselnd im Wald und im offenen Gelände schraubt sich die einspurige Bergstraße nun recht steil nach oben, Rollerqualitäten sind keine gefragt. Während unten auf der Hauptstraße nach Arosa viel los sein kann, begegnet man an diesem Südhang kaum jemandem.
Obwohl es verlockend aussieht, darf man hier nicht links abbiegen, die ersehnten Betonspuren sind aber nicht mehr weit. Nach einem Bergrestaurant erkennt man sie dann schliesslich, die Richtungstrennung.
Der Schlussteil ab dem Restaurant stellt die Kür der Auffahrt dar. Da man die Waldgrenze hinter sich gelassen hat, kann der Blick ungestört in die nahe Bergwelt schweifen.
Mont Colombis
Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
19.12.2012, tortenbäcker:
Der Mont Colombis liegt südöstlich von Gap, westlich des großen Stausees Lac de Serre-Ponçon. Auf der Aussichtsplattform oben am Gipfel genießt man eine wunderbare Rundumsicht. So erkennt man den fast kreisrunden Pic des Céüse im Westen, wie auch diverse Gipfel des Parc National des Écrins im Norden und Osten. Ein Schild gibt Auskunft, wie die Gipfel alle heißen. Die beiden Arme des Lac de Serre-Ponçon sind ebenso gut zu sehen, derjenige mit Zufluss durch die Durance Richtung Embrun wie auch derjenige mit Zufluss durch die Ubaye. Oben auf dem Gipfel befinden sich Antennenanlagen, dies erklärt wohl, weshalb hier hinauf eine Straße gebaut wurde. Auf der Südseite des Mont Colombis kann man interessant aussehende Gesteinsformationen bewundern, die sogenannten Demoiselles coiffées.
Mont Colombis
Südauffahrt ab Remollon
11,7 km / 1058 Hm Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
19.12.2012, tortenbäcker:
Vom Dorfzentrum von Remollon fährt man Richtung Osten auf der D900B. Am Ende des Dorfes ist der Mont Colombis ausgeschildert, und man biegt links ab. Die Antennenanlagen oben am Gipfel sind schon von weiten unten sichtbar, man weiß also, was auf einen zukommt. Bei angenehmen Steigungswerten rollt man gemütlich zum kleinen Dorf Théus, das nach etwa 3 km erreicht wird. Bei jedem vollen Kilometer vor dem Gipfel steht auf dem Asphalt in grossen Lettern die noch zurückzulegende Distanz geschrieben. Der nächste Kilometer ist kehrenreich und mit über 11 % recht steil. Danach flacht es aber wieder ab, und Genussradeln durch schöne Voralpenlandschaft ist angesagt. Nach 1,5 km biegt man rechts ab, ein entsprechendes Schild weist den Weg. Nach weiteren zwei mässig steilen Kilometern erkennt man rechts die Demoiselles coiffées.
Ein paar Meter neben der Straße befindet sich ein Aussichtspunkt mitsamt Informationstafel.Nun folgt noch das große Finale, wofür man noch ein paar Körner übrig gelassen haben sollte.
Farur
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
14.12.2012, tortenbäcker:
Das Tal von Chur Richtung Arosa trägt den Namen Schanfigg. Zu Beginn dieses Tales, auf dessen Südseite, liegt die Alp Farur am Nordhang des 2441 m hohen Gürgaletsch. Die Alp selbst besteht lediglich aus ein paar Holzhütten, in unmittelbarer Nähe befindet sich allerdings noch ein Bergrestaurant samt zugehörigem Sessellift. Das Bergrestaurant ist über eine sehr gute Naturstraße von der Alp zu erreichen.
Die Fahrt nach Farur ist alles in allem recht verkehrsarm, und vor allem der obere Teil ab Tschiertschen ist wunderschön. Die tolle Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge lenkt von den Strapazen ab, die diese Auffahrt mit ihren fast 1400 Hm durchaus zu bieten hat.
Kombinieren lässt sich die Alp Farur hervorragend mit der gegenüberliegenden Alp In der Bleis, die man via Molinis verkehrsarm erreichen kann.
Farur
Nordostauffahrt ab Chur
16,2 km / 1378 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
14.12.2012, tortenbäcker:
Man startet in Chur und folgt den Schildern zur Lenzerheide, die ersten gut 150 Hm unseres Weges sind mit dieser Auffahrt identisch. Auf 750 m ist der Abzweiger nach Tschiertschen kaum zu verpassen. Man biegt links ab, und das Verkehrsaufkommen nimmt wohltuend ab. Ein paar Höhenmeter gehen sogleich verloren, und man passiert Passugg, da wo das prickelnde Mineralwasser
Passugger hergestellt wird. Die Straße umschließt dabei die entsprechende Fabrik in einer langgezogenen Linkskurve. Nun geht es wieder bergwärts. Man kommt am Dorf Praden vorbei, und auf 1300 m folgt schließlich Tschiertschen. Es gibt in beiden Dörfern Brunnen, so dass man hier nochmals Trinkwasser nachtanken kann. Man durchquert nun dieses schmucke Bergdorf und hält sich hier rechts. Nach einer weiteren Kehre
geht es hier gleich nochmals rechts. Auf bester offener Bergstraße geht es nun stetig bergan, auf 1660 m Höhe erreicht man das Restaurant Furgglis.
Dem Winter entkommen
Lago Maggiore (Langensee), Lepontinische Alpen, Alpen, Tessin
11.12.2012, tortenbäcker:
11. Dezember 2012: Seit Wochen herrschen in der Nordschweiz eisige Verhältnisse. Grosse Schneemengen bis ins Flachland verursachen auf den Strassen pro Tag über fünfzig Unfälle. Für mich ist dieses Wetter ein Graus. Schnee in den Bergen geht ja in Ordnung, aber im Flachland, nein danke. So ist rennradfahren zur Zeit auch nicht gerade gross geschrieben.
Doch halt!
Die Alpensüdseite ist von den garstigen Bedingungen beinahe verschont geblieben, einzig letzten Freitag fiel etwas Schnee (auf einer Webcam von Ascona konnte man das Weiss auf den Dächern erkennen). Montag abend entscheide ich mich, am Dienstag einen Sonnentag im Tessin einzulegen. Die Möglichkeit ist da und der Leidensdruck ist einfach zu gross. Mir ist nicht klar, ob der neulich gefallene Schnee mich behindern wird, zur Not kehre ich an den Anstiegen einfach verfrüht um. Ich setze mich also im tiefsten Winter in den Zug in Luzern. Die Leute glotzen mich alle doof an am Bahnhof. Was will den der Idiot da mit dem Rennrad??
Doch halt!
Die Alpensüdseite ist von den garstigen Bedingungen beinahe verschont geblieben, einzig letzten Freitag fiel etwas Schnee (auf einer Webcam von Ascona konnte man das Weiss auf den Dächern erkennen). Montag abend entscheide ich mich, am Dienstag einen Sonnentag im Tessin einzulegen. Die Möglichkeit ist da und der Leidensdruck ist einfach zu gross. Mir ist nicht klar, ob der neulich gefallene Schnee mich behindern wird, zur Not kehre ich an den Anstiegen einfach verfrüht um. Ich setze mich also im tiefsten Winter in den Zug in Luzern. Die Leute glotzen mich alle doof an am Bahnhof. Was will den der Idiot da mit dem Rennrad??
Denalp Rütialp
Alpen, Urner Alpen, Obwalden
27.10.2012, tortenbäcker:
Die Denalp liegt im Melchtal im Schweizer Kanton Obwalden am Westhang des 2351 m hohen Widderfeld Stocks. Wer will, gelangt von der Alp ausgehend zu Fuß über den Storeggpass ins Engelbergertal. Die Auffahrt zur Denalp kann zwar mit der nahe gelegenen und großartigen Melchsee-Frutt nicht ganz Schritt halten, bei über 700 eigenständigen Höhenmetern und schöner Aussicht vor allem im oberen Bereich lohnt sich der Abstecher zu dieser Alp aber durchaus. Bei einer Anfahrt ab Sarnersee ergeben sich sogar stattliche 1200 Hm. Zusammen mit der Alp Linderen kommt so eine wunderbare Melchtaler Tagestour zusammen, in etwa: Sachseln – Flueli-Ranft – Melchtal – Denalp – Melchsee-Frutt – Linderen – Sachseln. Alles in allem 3000 Hm und 80 km.
Denalp Rütialp
Westauffahrt von Melchtal
9,5 km / 762 Hm Alpen, Urner Alpen, Obwalden
27.10.2012, tortenbäcker:
Man startet in Melchtal und folgt der Hauptstraße in Richtung Stöckalp. Nach 1,5 Kilometern biegt man hier links ab und wird gleich mit einer 15 % steilen Rampe willkommen geheißen. Bei der nächsten Abzweigung nach 500 Metern wird es dann aber wieder etwas flacher. Es geht nach links. Kurz darauf überquert man den Turrenbach, wobei man je nach Wasserstand nasse Füße bekommt, da der Bach tatsächlich direkt über die Straße fließt.
Nun folgt ein relativ langes Waldstück bei knackigen Steigungswerten. Kurz nach dessen Ende erreicht man die Bergstation der Seilbahn Rütialp auf gut 1300 m Höhe. Das darauffolgende Flachstück dient der Erholung, man verliert an einer Stelle sogar noch leicht an Höhe. Bald geht es dann aber wieder kräftig aufwärts, meistens im Bereich von 10 bis 15 %. In Sachen Aussicht kommt man hier voll auf seine Kosten und die Einsamkeit ist wunderbar.