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Passo Pordoi
Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol, Venetien
28.05.2022, Chris99:
Der Passo Pordoi gehört mit dem Sellajoch, dem Grödnerjoch und dem Campolongo zum Pässequartett der Sella-Ronda, also der vier Pässe, die ringsherum um den berühmten Sellastock führen. Er verbindet Arabba mit Canazei im Fassatal und war schon des Öfteren Zielankunft beim Giro d’Italia. Der Passo di Pordoi ist mit seinen 2239 Metern der höchste asphaltierte Passübergang in den Dolomiten.
Grödnerjoch Passo Gardena, Jëuf de Frea
Alpen, Südtirol, Dolomiten, Trentino - Südtirol
25.05.2017, Chris99:
Das Grödnerjoch liegt inmitten der Alpenregion Dolomiten, auf halber Wegstrecke zwischen Klausen an der Brennerroute und dem Olympiaort Cortina d’Ampezzo. Die Passstraße führt nördlich vorbei an der mächtigen Felsbastion des Sellastocks mit ihren vielen knapp 3000ern und liegt südlich vom Naturpark Puez-Geisler. Das Grödnerjoch gehört selbstverständlich zusammen mit den anderen drei Pässen der legendären Sella-Runde zu einem absoluten Highlight für jeden Pässefahrer. Landschaftlich trüben nur die gehäuft auftretenden Skilifte die gigantischen Impressionen der Dolomiten.
Passo di Valparola Valparolapass, Intrà i Sasc
Alpen, Südtirol, Dolomiten, Venetien, Trentino - Südtirol
25.05.2017, Chris99:
Der Passo di Valparola verbindet das Gadertal (Val Badia) mit dem Valle dAmpezzo. Im Norden liegt die Kreuzkofel-Gruppe mit der Zehnerspitze (3023 m), südlich befinden sich der Settsass (2561 m) und der Col di Lana (2462 m). Eine Besonderheit aber gibt es noch: Das Valparolajoch hat eigentlich nur eine Passrampe, nämlich die von Nordwesten, südöstlich bildet der Passo di Falzárego den Ausgangspunkt.
Colle del Sestriere
Alpen, Cottische Alpen, Piemont
18.05.2013, Chris99:
Sestriere ist einer der bekanntesten italienischen Wintersportorte überhaupt und war Austragungsort der alpinen Skiwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2006. Da man den Ort von Westen und Osten erreichen kann, wird er als Scheitelpunkt des Colle di Sestriere bezeichnet und ist somit also ein Pass und keine Hochstraße. Sestrière liegt nahe der Grenze zu Frankreich, auf halber Wegstrecke zwischen Turin und Grenoble – um nach Frankreich zu gelangen, muss man jedoch noch den Col de Montgenèvre überqueren. Der Monte Albergian ist mit 3043 m die höchste Erhebung im Umkreis des modernen Wintersportortes. In der Zwischensaison kann es passieren, dass im Skikurort Sestrière kein einziges Hotel geöffnet hat (so passiert im September 2006). Man sollte also genügend Zeit einplanen, um auch noch die Abfahrt vor Nachteinbruch absolvieren zu können. Auch im professionellen Radsport war Sestriere schon Ziel von Bergankünften, so nutzte beispielsweise Lance Armstrong bei der Tour de France 1999 die Gelegenheit, hier mit einem Etappensieg seinen Vorsprung im Gesamtklassement auszubauen und schließlich seinen ersten Toursieg zu erringen.
Colle del Sestriere
Westauffahrt von Cesana Torinese
11,0 km / 689 Hm Alpen, Cottische Alpen, Piemont
01.01.2006, Chris99:
Als Ausgangspunkt im Westen nimmt man normalerweise Cesena Torinese (1344 m), von wo aus den Radler knapp 700 Hm auf 11 km Anstieg erwarten. Auf einem schmalen Sträßchen geht es zunächst meist waldgeschützt und mit einigen Kehren garniert nach oben. Die Steigungswerte halten sich im großen und ganzen im Rahmen, denn es sind nur wenige Passagen vorhanden, in denen zweistellige Prozentwerte bezwungen werden müssen.
Gut 4 km vor der Passhöhe treten die Berge auseinander, und der Blick schwenkt nun auf die modernen Hotelbauten von Sestrière im Hintergrund der sich darbietenden Hochebene. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, in einem Film zu sein, denn in dieser von Weidewiesen und Felsvorsprüngen geprägten Hochgebirgslandschaft wirken die prachtvollen, architektonisch hochklassigen Gebäude ein wenig seltsam.
Kurz vor dem Ortseingang nimmt die Steigung wieder etwas zu, bis man im Ortskern letztlich erahnen muss, dass die Passhöhe erreicht ist. Die Abfahrt hinunter ins Tal entlang der Chisone verläuft meistens sehr schleppend, da kaum nennenswerte Steigungs- bzw.
Arlbergpass
Ostanfahrt von St. Anton
7,0 km / 509 Hm Alpen, Rätische Alpen, Lechtaler Alpen, Vorarlberg, Tirol
18.01.2004, Chris99:
Besonders attraktiv für den Radfahrer ist der Anstieg von Osten her aus Pians (1006 m). Man muss zwar teilweise auf einer breiten, viel befahrenen Bundesstraße entlang radeln, aber nach gut 6 km zweigt eine ältere Straße von der neuen Hauptstraße ab. Relativ ungestört fährt man über Flirsch und Pettneu ins Touristenmekka St. Anton am Arlberg (1284 m), wobei die Straße immer leicht und fast unmerklich ansteigt. Kurz vor St. Anton beginnt für die Hauptstraße der 13.980 m lange Arlberg-Tunnel, und man ist somit auf der alten Straße die lästigen Autogeräusche los.
Am Ortsausgang von St. Anton beginnt dann der harte Teil des Arlbergpasses. Die Straße windet sich nun in wenigen, weiten Kehren und durch eine Lawinengalerie zum Arlberg hinauf. Teilweise führt der Anstieg schnurgerade, aber mit 13 % Steigung auch sehr steil nach oben. Kurz vor der Passhöhe wandelt sich die Streckenführung ein bisschen, denn es ist nicht mehr ganz so unrhythmisch wie vorher.
Silvretta-Hochalpenstraße Bieler Höhe
Westrampe von Partenen
15,0 km / 981 Hm Alpen, Rätische Alpen, Montafon, Vorarlberg, Tirol
18.01.2004, Chris99:
Die schöner zu fahrende Strecke für Radfahrer ist sicherlich der Anstieg von der Westseite aus Vorarlberg. Von Bludenz (585 m) führt die Straße immer leicht ansteigend über Schruns (689 m), St. Gallenkirch, Gaschurn zum eigentlichen Startort Partenen (1051 m). Am Ortsausgang ist eine Tafel mit der Aufschrift "Beginn der Silvretta - Hochalpenstraße" angebracht, und nach einer Rechtskurve hat man die Mautstelle für Autos, LKWs und Motorräder vor sich. Doch darauf achtet man nicht sonderlich, denn die wunderschöne Natur und die Berge links und rechts haben es einem angetan. Mit Steigungen bis zu 14 % windet sich die relativ breite und gut ausgebaute Straße in zahlreichen Serpentinen immer weiter in die Höhe. Bei heißem Wetter strahlt die Asphaltdecke zusätzlich noch eine enorme Hitze aus, und man ist geneigt, an einem der Stauseen eine Pause zu machen und ein kühles Bad zur Erfrischung zu nehmen. Wenn man den großen Stausee erst einmal passiert hat, muss man noch ein paar wenige Kehren überwinden, bis man letzten Endes nach einem geraden, aber ansteigenden Stück die Passhöhe erreicht hat.
Col de la Bonette
Nordanfahrt von Jausiers
22,1 km / 1502 Hm Alpen, Provence, Seealpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
18.01.2004, Chris99:
Aus dem Ubaye-Tal von Jausiers (1220 m) im Norden beginnt die Steigung unmittelbar am Ortsausgang. Von da ab sind es 22,1 km bis zum Bonette, jeder einzelne Kilometer davon ist mit einer Infotafel ausgeschildert, die allerdings die Bonette als höchste Passstrasse Europas anpreisen (stimmt natürlich nicht, wie wir bereits oben erfahren haben). Bis auf eine Höhe von 1550 m nach gut 6 km hält sich die durchschnittliche Steigung mit 5,5 bis 7 Prozent noch in Grenzen, dann jedoch hat man bis Kilometer 20 kaum noch Abschnitte zum Verschnaufen (7 bis 9,5 % im Schnitt). Der Pass hat jedoch bis auf ein kurzes 16&-prozentiges Stück keine überhöhten Spitzensteigungen, sondern lässt sich äußerst rhythmisch fahren. Fast der gesamte Anstieg ist der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, und so ist man froh, wenn man nach gut 12 km den Gasthof Halte 2000 erreicht. Gut zum Verschnaufen eignet sich auch nach 17 m der Lac des Essaupres (2370 m), wo die Steigung für einen kurzen Moment nachlässt und einen auf die letzten 7 km vorbereitet.
Timmelsjoch Passo del Rombo
Südostrampe von St. Leonhard
29,0 km / 1821 Hm Alpen, Südtirol, Ötztaler Alpen, Stubaier Alpen, Tirol, Trentino - Südtirol
18.01.2004, Chris99:
Die Auffahrt zum Timmelsjoch ist von beiden Seiten in etwa gleich steil, allerdings von der italienischen Seite her wesentlich länger. Ausgangspunkt soll also nun St. Leonhard im Passeier (688 m) sein.
Von der Ortsmitte an nimmt die gut ausgebaute Straße ihren Weg nach oben.
Die Steigungswerte erscheinen auf den ersten rund acht Kilometern bis Moos (1007 m) noch relativ human, was sich jedoch kurz vor dem Ortsschild und vor allem danach noch gewaltig ändert.
Hat man nach dem Ortsausgang die nächsten Serpentinen überstanden, muss man zahlreiche Höhenmeter inmitten von immer spärlicher werdendem Mischwald entlang des 2328 m hohen Ganderbergs überwinden. Durch weitere Tunnels erreicht man bei Kilometer 18 den Gasthof Schönau, der sich optimal zu einer Pause anbietet. Von hier aus hat man schon den furchterregenden Steilhang vor sich, der bei Kilometer 19,5 ab der Timmelsbach-Brücke mit etlichen Steilstücken und zahllosen Serpentinen auf den meist schon geschwächten Radler wartet.
Les Deux Alpes
Nordostauffahrt von Le Chambon
10,2 km / 636 Hm Alpen, Dauphiné, Dauphiné-Alpen, Auvergne-Rhône-Alpes
18.01.2004, Chris99:
Die zehn Kilometer lange Straße zieht sich durch teilweise tiefen Mischwald nach oben, wobei zehn nummerierte Serpentinen zu bezwingen sind. Die Steigungswerte sind auf den ersten Kilometern mit acht bis neun Prozent zwar relativ hoch, doch verteilen sich diese sehr gleichmäßig und gehen nicht über zehn Prozent hinaus.
Ab der Hälfte geht die Steigung leicht zurück auf humane fünf bis sechs Prozent, die sich auf weit ausgedehnte Serpentinen ausstrecken. Somit ist die Straße sehr rhythmisch zu befahren, was den Anstieg doch erleichtert. Mit zunehmender Höhe lichtet sich auch der Mischwald und herrliche alpine Panoramen werden sichtbar. An den seitlichen Hängen sind häufig Schiefergesteine zu sehen, die aufgrund der Verwitterung besonders im Sommer sichtbar werden.
Les Deux Alpes selbst ist ein Retortenskiort, wie es viele davon in Frankreich gibt. Übersät mit Hotels, Restaurants und Souvenirläden erfreut die Ortschaft nicht gerade den naturverbundenen Radfahrer. Auch lässt ein weitverzweigtes Skiliftsystem auf den Hochbetrieb im Winter schließen.
Passo di Valparola Valparolapass, Intrà i Sasc
Nordwestrampe von Stern (La Villa)
13,8 km / 772 Hm Alpen, Südtirol, Dolomiten, Venetien, Trentino - Südtirol
18.01.2004, Chris99:
Los geht es im Val Badia in Stern (La Villa), einige Kilometer nördlich von Corvara gelegen. Auf einer landschaftlich reizvollen Straße durchfährt man das Abtei-Tal (Val di S. Cassiano) sowie den gleichnamigen Ort St. Kassian. Schon bald steigt die Trasse deutlich an, umgeben von Nadelwald muss man durchaus im Sattel arbeiten, sehr hohe Spitzensteigungen bleiben allerdings auf dem gesamten Anstieg im Großen und Ganzen aus.
Nach gut der Hälfte der Nordwestrampe bekommt der Radfahrer es nun auch endlich mit Serpentinen zu tun, die relativ human angelegt sind und die Passfahrt zu einem Genuss werden lassen. Von den berühmten Steinfelsen des Valparola ist weiterhin nichts zu sehen, erst im oberen Teil lässt sich hier und da mal ein kahler Felsen am Straßenrand blicken.
Hat man das letzte steilere Stück überstanden, erreicht man das Rifugio Valparola auf 2192 m Höhe, ein beliebter Einkehrpunkt für Rad- und Motorradfahrer aus der ganzen Welt. Die eigentliche Passhöhe liegt jedoch ein paar Meter weiter auf knapp 2200 m inmitten der riesigen Felslandschaft, die eindrucksvolle Motive liefert.
Grimselpass
Nordrampe von Innertkirchen
26,0 km / 1540 Hm Alpen, Berner Alpen, Urner Alpen, Berner Oberland, Bern, Wallis
18.01.2004, Chris99:
Die abwechslungsreichere Strecke ist sicherlich der Aufstieg von Norden. Zwar ist der Pass von Innertkirchen deutlich schwerer, aber der Charakter des Grimsel ist von der nördlichen Seite eher zu erkennen. Über kleinere Dörfer führt die Straße gemütlich mit leichter Steigung durch Wald und Wiesen immer entlang der Aare. Doch je höher man kommt, desto mehr lichtet sich der Wald, die Steigung nimmt immer stärker zu und bald sind nur noch Fels und Geröll zu sehen. Eine solch karge Landschaft bekommt man selten zu Gesicht.
Trügerisch erweisen sich die großen Staumauern im oberen Teil, da man jeweils dahinter die Passhöhe erwartet, aber der Grimselpass kennt kein Erbarmen und zieht schließlich in einem Dutzend Kehren doch noch zum ersehnten Passschild. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Gebirgsstauseen Grimselsee und Räterichsbodensee.
Die Abfahrt nach Gletsch und Oberwald ist direkt in einen Steilhang eingebaut, über zahlreiche Serpentinen, die parallel übereinander gelagert sind, hat man einen wunderbaren Blick auf den Furkapass, der sich wie ein Spiegelbild ebenfalls gnadenlos empor hebt.
Grödnerjoch Passo Gardena, Jëuf de Frea
Westrampe von St. Christina
13,0 km / 701 Hm Alpen, Südtirol, Dolomiten, Trentino - Südtirol
18.01.2004, Chris99:
Der westliche Anstieg zum Grödnerjoch beginnt genau genommen bereits im Eisacktal an der Brennerroute, entweder über die 242d in Klausen oder über die 242 ab Ponte Gardena/Waidbruck. Man muss wissen, dass man von ca. 500 m Höhe das gesamte Grödner Tal aufwärts treten muss, um zum Grödner Joch oder Sellajoch zu gelangen.
Hier verwenden wir den Urlaubsort St. Christina in Gröden als westlichen Ausgangspunkt des Anstieges. Relativ leicht ansteigend geht es am Skistadion Grödens vorbei nach Wolkenstein, an dessen Ortsausgang der richtige Ernst beginnt. In dichtem Nadelwald schraubt sich die Trasse mit Hilfe einiger Serpentinen in die Höhe, bis man nach wenigen Kilometern Plan de Gralba erreicht, Ausgangspunkt etlicher Skilifte, die im Sommer das allgemeine Landschaftsbild etwas abwerten. Nach einer kleinen Kehrengruppe passiert man das Hotel Miramonti (1900 m), wo sich die Straße aufteilt: in südlicher Richtung zum Sellajoch und in östlicher Richtung zum Grödner Joch.
Hahntennjoch
Westrampe von Elmen
14,8 km / 947 Hm Alpen, Lechtaler Alpen, Tirol
18.01.2004, Chris99:
Startet man in Elmen, blickt man direkt auf die berühmte Rampe, die jedem Radfahrer Respekt einflößt. Auf ca. 700 m sind Steigungswerte von 12-15 % konstant zu überwinden. Die nächsten 10 Kilometer bis Bschlabs sind mit 7-9 % gut zu bewältigen. Zum Ausruhen kommt das Flachstück mit leichter Abfahrt recht gelegen.
Doch ab Boden fängt das Hahntennjoch erst richtig an (Spaß zu bereiten). Kurz vor dem kleinen Ort kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn mit dem Straßenschild „Erholung in Boden” ist vielleicht etwas anderes gedacht. Ab hier wird es kurvig und steil. Durch Dutzende Serpentinen, die Steigungen bis zu 15 % aufweisen, wird man gezwungen den Anstieg im Wiegetritt zu beenden.
Mittlerweile weiß man in Tirol die Radfahrer zu schätzen. Daher gibt es heutzutage auch ein ordnungsgemäßes Passschild, das lange gefehlt hatte. Mehr gibt es allerdings immer noch nicht hier oben, und somit begibt man sich schnell in die Abfahrt Richtung Imst.
Klausenpass
Ostanfahrt von Linthal
22,0 km / 1286 Hm Alpen, Glarner Alpen, Zentralschweiz, Uri, Glarus
18.01.2004, Chris99:
In welcher Richtung man den Klausenpass bezwingt, ist eigentlich egal. Die Straße und die
Serpentinen sind auf jeden Fall von Osten her schöner. Gleich am Ortsausgang von Linthal steigt die Straße in einem ersten Serpentinengeschlängel stetig an. Die unteren Kehren erinnern ein bisschen an den Gotthard, da sie aus Kopfsteinpflaster bestehen. Danach ist die Straße allerdings in einem sehr guten Zustand, was man von den Beinen nicht mehr behaupten kann. Nach einigen Kilometern erreicht man die Grenze zwischen Uri und Glarus am Urnerboden, der ca. 4 km lang flach bis schwach ansteigend zum zweiten und letzten Serpentinengewirr führt.
Ab hier haben die Erbauer des Klausenpasses ganze Arbeit geleistet: Zahlreiche Kehren sind übereinander geschachtelt, was einen teilweise an den Steilhang des Stilfser Jochs erinnert. Auf der Passhöhe angekommen, treibt es einen gleich wieder in die Abfahrt auf der 100-jährigen Klausenstraße durch gefährliche Kurven und entlang steiler Abhänge nach Altdorf hinunter.
Kühtaisattel
Westanfahrt von Oetz
17,6 km / 1237 Hm Alpen, Stubaier Alpen, Tirol
18.01.2004, Chris99:
Die landschaftlich reizvollere Strecke ist sicherlich der Aufstieg von Oetz aus. Entlang des Stuibenbachs gewinnt man durch tiefen Wald und zahlreichen Serpentinen relativ gut an Höhe. Doch die schöne Umgebung tröstet nicht über die immer steiler werdende Straße, da teilweise längere Passagen mit bis zu 16 % kräftig in die Beine gehen.
Nach etwa der Hälfte des Westanstiegs erreicht man den Ochsengarten, ein kleines Skigebiet auf ca. 1500 m Höhe. Kurz vor der Passhöhe durchfährt man die Ortschaft Kühtai, das erste große Skidorf der Nordalpen, zahlreiche Lifte starten von hieraus. Als Radler hat man dort nichts zu suchen, weshalb man sich sofort in die Abfahrt wirft. Über relativ lange Geraden erreicht man ohne die Kurbel zu drehen locker Geschwindigkeiten von bis zu 95 km/h oder mehr, und gelangt somit sehr schnell über St.Sigmund (1516 m), Gries (1238 m) und Sellrain an den Oststartort Kematen. Auf der östlichen Seite wird man sogar von drei Flüssen begleitet, nämlich dem Stockacher Bach, dem Zirm-Bach und dem Melach-Bach.
Passo del Mortirolo Passo della Foppa
Nordwestauffahrt von Mazzo
12,2 km / 1360 Hm Alpen, Ortler-Alpen, Lombardei
18.01.2004, Chris99:
Beschildert sind beide Anstiegsmöglichkeiten, sowohl die Variante ab Grósio (656 m) als auch die etwas härtere von Mazzo (552 m) aus (obwohl sich beide nicht viel nehmen). Am Ortsausgang von Mazzo di Valtellina zweigt ein schmales Sträßchen von der Hauptroute ab, noch geht es eben dahin vorbei an grünen Weinhängen. Doch schon bald nimmt die Steigung erheblich zu, und ehe man sich versehen hat, ist man bereits mittendrin in einem der wohl schwersten Passanstieg der Alpen. Die Steigung fällt so gut wie nie unter 10 %, schwerere Fahrer benötigen somit häufiger den Wiegetritt. Die Durchschnittssteigung beträgt auf den ersten 10,5 Kilometern schätzungsweise rund 11 bis 12 Prozent, ab dem Foppapass „nur“ noch ca. 7 bis 8 Prozent, ehe man nach 12,2 km den Passübergang Mortirolo erreicht. Der Weg dorthin ist meist umgeben von dichtem Waldbewuchs und befindet sich in relativ gutem Zustand, allerdings ist das Sträßchen sehr schmal (zu vergleichen mit dem Pragelpass/Schweiz) und wirklich bocksteil.
Nufenenpass Passo della Novena
Ostrampe von Airolo
23,0 km / 1339 Hm Alpen, Lepontinische Alpen, Wallis, Tessin
18.01.2004, Chris99:
Die 23 km lange Strecke von Airolo zum Nufenen ist berüchtigt für den zumeist vorherrschenden Gegenwind vom Pass.
Durch das Val Bedretto führt die Straße von Airolo (1159 m) entlang des Baches Ticino mit einstelligen Steigungswerten bis nach Paltano (2203 m). Doch schon diese 16 km weisen einen durchschnittlichen Steigungswert von 6,5 % auf, und das ohne jegliche Serpentinen, die ja zumeist Regenerationsphasen in den Kehren gewähren. Hier aber geht es konstant bergan.
Die letzten 6 km von Paltano zum Pass haben zwar wegen mehrerer Serpentinen nur noch eine Durchschnittsteigung von 4,5 %, dies allerdings mit Steigungsspitzen von 10 bis 12 %. Nach 16 km gleicht dies einer wahren Tortur.
Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass die Passhöhe erst sehr spät ins Blickfeld gerät
und man ständig unsicher ist, wie weit es noch hinauf geht. Hier lohnt sich ein vorheriger Abgleich mit der Kilometeranzeige des Bordcomputers. Nach insgesamt 23 km ist dann die Passhöhe auf 2478 m Höhe erreicht.
Ofenpass Pass dal Fuorn
Südostanfahrt von Sta Maria
13,5 km / 774 Hm Alpen, Rätische Alpen, Engadin, Graubünden
18.01.2004, Chris99:
Mit anfänglich schwacher Steigung passiert man das breite grüne Münstertal und gelangt erst nach Tschierv in den Serpentinenabschnitt, der durch weite gut ausgebaute Kehren zur Passhöhe führt. Auf 2149 m angekommen hat man eine gute Aussicht auf den waldbedeckten Nationalpark, der sich gen Westen erstreckt. Die Abfahrt nach Zernez ist relativ flach und kurvenarm, jedoch mit einem unangenehmen Gegenanstieg versehen, der den verhärteten Muskel unnötig belastet; somit zieht sich die Ankunft in Zernez doch in die Länge. Der Ofenpass ist sicherlich nicht der spektakulärste Alpenpass, weder sind extreme Steigungswerte zu bezwingen, noch stimuliert die Landschaft mit schroffen Felswänden. Man befinden sich fast auf der ganzen Strecke von Wald umgeben, was einem nicht gerade den Eindruck vermittelt, mitten in den Alpen zu sein. Doch durch die Abgeschiedenheit (nur wenige Dörfer werden passiert) erzeugt dieser grüne Pass eine gewisse Romantik.
Passo Pordoi
Ostrampe von Arabba
9,3 km / 647 Hm Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol, Venetien
18.01.2004, Chris99:
Die Beschreibung beginnt in dem kleinen Bergörtchen Arabba (1600 m), dem Endpunkt des Passo di Campolongo. Am Ortsausgang warten die ersten noch relativ flachen Kehren auf den Radfahrer. Nun folgt die SS48, die Große Dolomitenstraße, einem mehr oder weniger geraden Verlauf. Der Großteil der 33 nummerierten Kehren folgt im Schlussteil des rund zehn Kilometer langen Anstieges.
Hat man die nächste Kehrengruppe erreicht, beginnt die Steigung wieder etwas zuzunehmen, aber leicht ist der Passanstieg zum Pordoi zu keiner Zeit, trotz seiner beiden relativ kurzen Rampen. Bis zum Passscheitel allerdings beträgt die Durchschnittssteigung zwischen max. 8 und 6 %. Die kurvenreiche Strecke wird auch bis oben hin beibehalten, sodass die Trasse nie langweilig wird; es ist für jeden etwas dabei.
Die Passhöhe selbst ist mit einigen Gasthäusern und Souvenirläden versehen, allerdings wirkt es nicht so penetrant wie bei anderen bekannten Übergängen in den Alpen.