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588 Befahrungen von 250 verschiedenen Auffahrten an 220 verschiedenen Pässen.
Blockhaus Passo Lanciano
Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
15.05.2022, christoph:
Das Blockhaus war 2009 Ziel einer eigentümlichen Etappe des Giro d’Italia, denn sie war nur 83 km lang. Gewinner war Franco Pellizotti. Es liegt im Nationalpark Majella in den mittelitalienischen Abruzzen. Abhängig vom Startort hat man bei seiner Befahrung immer ca. 2000–2500 Hm zu bewältigen. Der ungewöhnliche Name datiert aus dem 19. Jahrhundert, als es in Italien modern war, bei militärischen Belangen deutsche Begriffe zu verwenden. Zur Bekämpfung der Briganten (outlaws), die sich im unzugänglichen Maiella-Gebiet festgesetzt hatten, wurde auf dem Gipfel ein Polizeiposten eingerichtet, der im „Blockhaus” untergebracht war. Heute ist der Berg ein beliebtes Ski(touren)gebiet, das sich durch hohe Schneesicherheit auszeichnet. Aus nördlicher Richtung mit dem Auto kommend verlässt man die A14 an der Ausfahrt Pescara ovest und hält sich Richtung Chieti. Wir hatten als Basislager das Bed & Breakfast Monti e Mare in San Giovanni Teatino.
Barbotto
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
21.05.2020, christoph:
Der Barbotto steht als vierter Pass auf dem Programm der Nove Colli und gilt als der schwerste Anstieg dieser Veranstaltung. Dies liegt nicht so sehr daran, dass er so lang wäre, sondern eher daran, dass er zum Schluss immer steiler wird. Wenn man ihn im Rahmen des Gran Fondo fährt, ist es zudem der letzte Pass, bevor die 130-Kilometer- und 200-Kilometer-Gruppen getrennte Wege gehen bzw. fahren. An diesem Anstieg herrscht oft noch qualvolle Enge, gelegentlich steigen ermattete Fahrer unvermittelt ab und dann ist das Chaos perfekt.
Passo di Termine
Apennin, Mittlerer Apennin, Umbrien
16.05.2018, christoph:
Der Passo di Termine verbindet Nocera Umbra mit Fabriano in exakt süd-nördlicher Richtung. Autoverkehrstechnisch ist er völlig bedeutungslos, da der gesamte Verkehr auf den beiden parallel in den Tälern laufenden Bundesstraßen fließt.
Campo Imperatore Gran Sasso d'Italia
Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
13.05.2018, christoph:
Das Gran-Sasso-d’Italia-Massiv ist der zentrale Höhenzug im Nationalpark des Gran Sasso und der Monti della Laga. Die Region ist extrem dünn besiedelt, unzugänglich und in kaum einer europäischen Region leben mehr Bären, Wölfe und Adler. Die Region liegt am Schnittpunkt der afrikanischen und europäischen Platte, was immer wieder, wie zuletzt im Frühjahr 2009, zu heftigen Erdbeben führt. Die Hochebene des Campo Imperatore, auf etwa 1600 bis 1900 m Höhe gelegen, erinnert wegen ihrer fast völlig fehlenden Vegetation an eine Mondlandschaft und ist vergleichbar mit Hochebenen im Himalaya. Der höchste auf asphaltierter Straße erreichbare Punkt liegt südlich des Corno Grande (2912 m Höhe), des höchsten Bergs des Gran-Sasso-Massivs und auch des ganzen Apennins. Dort findet man das Hotel Campo Imperatore, das mittlerweile geschlossen ist, und ein Observatorium, an dem die hier beschriebene Stichstraße an einer Einsattelung endet.
Blockhaus Passo Lanciano
Nordanfahrt von der SS81 über Roccamontepiano
30,5 km / 1970 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
14.05.2017, christoph:
Der eigentliche Anstieg beginnt sanft an der Abzweigung nach Reginaldo von
der strada statale 81 auf ca. 140 m Höhe (bis dorthin hat man sich mit ca. 450 Hm über
die Vorhügel eingerollt) und führt auf kleiner Straße sehr kurvig über
Terranova nach Roccamontepiano (450 m) durch Getreide-, Mais-, Wein- und
Obstgärten. Hier gibt es das letzte Lebensmittelgeschäft vor dem Passo
Lanciano.
Die nun folgende Passstraße ist überwiegend gut ausgebaut und
erreicht über weite Kurven in 13 km den 1310 m hohen Passo
Lanciano. Die Steigung ist völlig gleichbleibend bei geschätzt 6–7 %.
Der Autoverkehr war sehr gering. Erst etwa 2 km vor dem Passo Lanciano, einer
typisch italienischen Skistation, hat man etwas Schatten. Am Passo Lanciano
mündet eine aus dem Pescaratal über Lettomanopello aufsteigende Straße.
Nur kurz kann man im Schatten fahren, ab etwa 1500 m Höhe fehlt der Baumbestand völlig. Die Straße wurde für den Giro dItalia 2009 bestens präpariert und steigt weiter sehr gleichmäßig in weiten Kurven zu den militärischen Antennenanlagen auf 1800 m Höhe und bis zum Etappenziel des Giro dItalia an. Die Gesteinsbrocken, der fehlende Baumbestand und die klimatischen Bedingungen erinnern unwillkürlich an den Mont Ventoux.
Ab dort verengt sich die Straße auf eine Spur und ist für den motorisierten Verkehr gesperrt. Der Belag wird deutlich rauher, es gibt einige teilweise tiefe Löcher im Asphalt. Die letzten ca. 300 Hm verlaufen auf oder kurz hinter dem Bergrücken, wobei man dem heftigen Wind schutzlos ausgeliefert ist. Der weht hier so heftig, daß nur noch niedere Latschenbüsche wachsen können. Die Straße endet an einer Wendeplatte, ab hier gibt es noch einen etwa 500 m langen, leicht ansteigenden Betonweg, der an einer Kapelle mit Aussichtspunkt auf 2100 m (GPS-Messung) Höhe endet. Ab hier
geht ein Trail über den 2790 m hohen Monte Amaro in südlicher Richtung durch den
gesamten Nationalpark Majella.
Wir haben die Fahrt bei 35 Grad Celsius in schwüler Hitze begonnen, hatten ab einer Höhe von 1000 m Nieselregen, erreichten den Gipfel unter Durchzug sturmgepeitschter Nebelschwaden und fanden die Straße bei der Abfahrt nur mit Mühe wegen des Nebels. Das Thermometer fiel innerhalb von wenigen Stunden von 35 Grad Celsius auf 12 Grad im Tal. Der Regen war so heftig, dass innerhalb von Minuten die Straßen geflutet waren.
Bitte beachten:
In der offiziellen Karte des Touring Club Italiano (Kümmerly + Frey) ist eine Straße aufgeführt, die aus dem Pescaratal über Roccamorice zum Blockhaus führt und auf ca. 1700 m Höhe auf die oben beschriebene Straße mündet. Diese Einmündung liegt nahe dem Hotel Mamma Rosa und kann leicht übersehen werden. Ein Straßenschild ist nicht vorhanden. Dieses Sträßlein ist nach
Auskunft von Einheimischen die härteste Aufstiegsvariante.
Die Bilder zeigen den Berg am frühen Morgen vom Stützpunkt aus, auf halber Höhe den Passo Lanciano, die Straße kurz vor dem Etappenziel des Giro dItalia 2009, die letzten Meter auf der einspurigen Piste und am Endpunkt meinen Kumpel Walter (Helm ab) und mich.
Monte Cimone Rifugio Pian Cavallaro
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
17.05.2016, christoph:
Der Monte Cimone ist mit einer Höhe von 2165 Metern das Schwergewicht unter den Bergen des emilianischen Apennins. In seinem Gipfelbereich befindet sich ein Skigebiet, welches über eine kleine Straße zu erreichen ist. Für Sommertourismus existiert nur eine minimale Infrastruktur, so dass den Radler eine äußerst geringe Verkehrsbelastung erwartet. Wir sahen auf der gesamten Auffahrt Mitte September ein Auto und zwei Traktoren. Die gesamte Region besteht aus einem einzigen Pass, es existieren Aufstiege von mehreren hundert Höhenmetern, welche über keine Passbezeichnung verfügen.
Passo del Cirone
Ostauffahrt von Bosco di Corniglio
7,5 km / 450 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
14.12.2015, christoph:
Am Morgen war die Auffahrt auf den Passo del Cirone ab Pontremoli gesperrt, und jetzt kamen wir bei der Abfahrt vom Passo della Sillara auf dem Weg zum Passo di Ticchiano an der Gegenauffahrt vorbei und siehe da, die Auffahrt war ebenfalls gesperrt.
Allerdings, fuhr da nicht gerade jemand völlig ungeniert an der Sperre vorbei?
Okay, wir fragten beim nahegelegenen Bauernhof nach, was von der Strassensperre zu halten ist. Erstens gelte so eine Sperre sowieso nicht für Fußgänger und Zweiradfahrer, und überhaupt wisse man nicht, warum die Sperre überhaupt noch da stünde. Wahrscheinlich sei sie sowieso nur nach den letzten Ausbesserungsarbeiten vergessen worden. Fremde kämen ohnehin nie vorbei, und die Einheimischen hätten die Sperre immer ignoriert.
Also, Fahren oder Nichtfahren. Das war hier die Frage. Wir entschieden uns für die menschliche Lösung, also bitte alle, die es etwas genauer nehmen mit Ordnungsmaßnahmen... hier nicht mehr weiterlesen!
Passo del Branchetto
Alpen, Venezianische Voralpen, Monti Lessini, Venetien
16.11.2015, christoph:
Beim Passo del Branchetto handelt sich um einen unechten Pass. Er ist der höchste in den Monti Lessini gelegene Punkt, der auf gut ausgebauter, asphaltierter Straße mit dem Rennrad erreicht werden kann. Obwohl es in den Lessini von langen und teilweise extrem steilen Auffahrten nur so wimmelt, ist dies außer dem Fittanze der einzige „Pass“, auf dem ein Passschild zu finden ist, bzw. der die Bezeichnung Pass im Namen trägt.
Dabei handelt es sich, ähnlich wie beim Telegrafo/Punta Veleno am westlich der Lessini gelegenen Monte Baldo eigentlich nicht um einen Pass im üblichen Sinn. Es liegt hier keine bergüberschreitende Straße vor, sondern vielmehr eine Höhenstraße, die von zwei Ausgangspunkten der selben Seite eines Bergmassivs um einen Zwischenrücken herum einen Höhepunkt ansteuert. Der Passo Branchetto, unmittelbar südwestlich vor dem etwas verfallen anmutenden Wintersport Ort San Giorgio gelegen, erschließt dort ein Loipengebiet.
Passo del Branchetto
Südwestauffahrt von Bosco Chiesanova
9,0 km / 520 Hm Alpen, Venezianische Voralpen, Monti Lessini, Venetien
16.11.2015, christoph:
Die Abzweigung zum Branchetto liegt etwas außerhalb von Bosco Chiesanova (zimbrisch: Nuagankirchen, deutsch: Neuenkirchen) in einer weiten Linkskurve und ist durch Schilder gut ausgezeichnet. Zunächst ist man verwundert, dass in einer Region, die vor allem durch kleine, teilweise extrem kurvige Straßen charakterisiert ist, eine breite gut ausgebaute Straße in eine scheinbar völlig abgelegene und weitgehend unbewohnte Region führt. Die Lösung liegt darin, dass mit dieser Straße ein Wintersportgebiet erschlossen wird.
Der größte Teil der Strecke führt in leichten Kurven mit sehr stetiger Steigung um 5 bis 6 % durch Almwiesen und stellt fahrtechnisch keinerlei Herausforderung dar. Nach Süden schweift der Blick bei klarer Witterung über den Lessinia-Naturpark in Richtung Poebene und Verona, gelegentlich kann man sogar die Apenninkette mit dem zentral gelegenen Monte Cimone ausmachen.
Nachdem man die Weiler Griez und Maregge passiert hat, weitet sich auch der Blick zum Berg und man erhält zunehmend Sicht nach Norden auf die Kette der Lessinigipfel.
Passo dei Carpinelli
Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana
13.05.2015, christoph:
Den Nordwesten der Toskana bilden zwei Regionen. Die eine, in Mitteleuropa halbwegs bekannte Region ist die Garfagnana, eingebettet zwischen dem Apenninhauptkamm im
Norden und den Apuanischen Alpen im Süden. Die Region ist dünn besiedelt und lediglich in dem prägenden Flußtal des Fiume Serchio finden sich wesentliche Ortschaften. Die andere Region, die Lunigiana nördlich der Garfagnana, umfasst praktisch das Gebiet des Fiume Magra mit seinen Nebenflüssen. Nur Pontremoli kann als Stadt bezeichnet werden, alles andere sind mehr oder weniger große Dörfer mit einer recht dünnen touristischen Infastruktur.
Der Passo dei Carpinelli beschreibt den Scheitelpunkt der Provinzstraße 445 und trennt die Garfagnana von der Lunigiana. Er ist kein Pass, der im Palmarés herausstechen würde, sondern ist nur deshalb erwähnenswert, weil sich über ihn aus einem Standort im Serchiotal Pässe wie Lagastrello oder Cerreto, oder die zum Teil außergewöhnlich harten Anstiege der Apuanischen Alpen (z.
Passo dei Carpinelli
Ostanfahrt aus der Garfagnana
10,5 km / 338 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana
13.05.2015, christoph:
Der Fiume Serchio mündet nördlich von Pisa ins Tyrrhenische Meer, so dass man
theoretisch ab Lucca, das beinahe schon auf Meereshöhe liegt, hochfährt. Der Anstieg ist jedoch so flach und es gibt so viele Gegenabfahrten, dass man schwerlich von einem Pass sprechen
kann. Von Piazza al Serchio aus, der letzten größeren Ortschaft vor der Paßhöhe, absolviert man etwas über 10 km lockere Fahrt. Lediglich die 4 km von hinter Colognola bis Varliano erfüllen die Kriterien einer Passstraße. Der Anstieg ist dort trotzdem nie härter als 7 % und liegt meist bei 5 %. Die Straße folgt dem Flußlauf, und die Kurvenführung ist verhalten. Der Belag ist in Ordnung, und wir hatten an einem Sommersamstag außerhalb der Ortschaften sehr geringes Verkehrsaufkommen.
Die Passhöhe ist unspektakulär, immerhin gibt es ein Passschild und einen sehr schönen Blick auf den Monte Pisanino, den höchsten Berg der Apuanischen Alpen.
Kuppelwieser Alm
Alpen, Ortler-Alpen, Südtirol, Vinschgau, Trentino - Südtirol
26.01.2014, christoph:
Das Ultental wird bei Rennradfahrern oft links liegen gelassen, weil man die gleiche Strecke doppelt fahren muss. Allenfalls wer über die Hofmahd vom oder zum Brezer Joch unterwegs ist, vermeidet die Rückfahrt auf gleichen Weg, verliert aber dadurch einen Teil des wunderschönen hochalpinen Aspektes des Ultentals, da diese Straße die Blicke nicht so freigibt.
Dabei ließe sich eine Ultentalrunde mit Unmengen an Höhenmetern spicken, wenn man die vorhandenen Asphaltstraßen konsequent nutzen würde.
Einen lohnenden Abstecher kann man jedenfalls auf die Kuppelwieser Alm machen und bleibt dabei, gerade weil es sich um eine Sackgasse handelt, vom Autoverkehr weitgehend verschont. Dies gilt für Sonntage im August allerdings mit Einschränkung. Die Straße ist bis zum Endpunkt auf fast 2000 m Höhe für Autos freigegeben und bei einem Teil des touristischen Klientels deshalb durchaus beliebt.
Kuppelwieser Alm
Südostauffahrt von Kuppelwies
9,5 km / 830 Hm Alpen, Ortler-Alpen, Südtirol, Vinschgau, Trentino - Südtirol
26.01.2014, christoph:
Der Anstieg beginnt, von der Seestraße des Zöggeler Stausees aus St. Walburg kommend, kurz vor Ortsanfang von Kuppelwies (1145 m), unmittelbar nachdem man ein kleines Gewerbegebiet passiert hat. Sofort nach dem Rechtsabzweig beginnt die Steigung und lässt für die nächsten 9,5 km nur unwesentlich nach. Die Straße ist im ersten Abschnitt in durchgehend gutem Zustand, breit genug für zwei motorisierte Fahrzeuge und windet sich in einigen Kehren und vielen meist weiten Kurven den Berg hoch. Die Steigung liegt zwischen 7 und 12 %, man fährt teilweise durch Nadelwald, teilweise durch offenes Gelände, so dass man immer wieder Blicke auf das Tal und den Zöggeler See genießen kann.
Nach knapp 4 km und ca. 400 erarbeiteten Höhenmetern endet der erste Abschnitt an der Talstation des Breiteben-Skiliftes, wo man den großen Parkplatz überquert. Der jetzt folgende Straßenabschnitt nach Steinrast ist etwas enger und unrhythmischer als der erste Abschnitt. Auch der Asphalt ist teilweise rauher, aber weiterhin in gutem Zustand.
Sella di Razzo Sella di Rioda
Ostauffahrt von La Maina am Lago di Sauris
15,3 km / 815 Hm Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
15.05.2013, christoph:
Die ersten 3 km nach Sauris di Sotto (Unterzahre) gehen sehr gemächlich mit 6–8 % in weiten Kurven durch Almwiesen. Die Gemeinde Zahre ist eine deutsche Sprachinsel in der Provinz Udine, und nach dem Zustand der Häuser zu urteilen, ist man durchaus in der Lage, aus diesem besonderen Umstand touristisches Kapital zu schlagen. In Unterzahre ist das Gemeindeamt, das Tourismusbüro, die Hauptkirche, und es gibt diverse Unterkunftsmöglichkeiten.
Nach einer kleinen Kuppe hinter Unterzahre fällt die Straße kurzfristig ab und steigt dann in acht Kehren wieder mit etwa 6–8 % nach Oberzahre an. Dieser Ortsteil ist deutlich kleiner, verschiedene Hinweisschilder weisen auf die Möglichkeiten mit dem MTB hin. Nach Oberzahre folgt eine fast 4 km lange annähernd flache Passage, die Steigung liegt bei 3–5 %, allerdings kann man bereits einige der acht großen Kehren sehen, die zur Sella di Rioda hochziehen.
Die Kehren verteilen sich über die folgenden 3 km, und man ertritt sich hier 300 Hm.
Passo del Cason di Lanza
Ostrampe ab Pontebba
15,7 km / 991 Hm Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
14.05.2013, christoph:
Die Papierdaten (ca. 15 km und 1000 Hm) der Ostanfahrt ab Pontebba sagen nichts über den tatsächlichen Schwierigkeitsgrad aus, mit dem man hier konfrontiert wird.
Von Norden kommend biegt man in Ortsmitte von Pontebba nach Einnehmen einer letzten Stärkung rechts ab und nimmt am Ortsende an einer Straßengabelung die rechte Spur. Das schmale Sträßlein, das über den gesamten Verlauf bis kurz unter der Passhöhe in passablem Zustand ist (ganz oben ein paar tiefe Trichter in der Abfahrtsspur), führt flach ansteigend am Bach entlang, man durchquert einige Weiler und passiert diverse Anwesen. Der Anstieg ist so gering, dass man kilometerlang verführt ist, die Pass-Straße in verschärftem Tempo hochzuheizen. Auf Autos trifft man selten, sogar die Anzahl der Motorräder hielt sich sehr in Grenzen.
Man denkt an nichts Böses und will nur noch schnell auf nunmehr etwa 800 Metern Höhe ein Foto von diesen beiden entzückenden Bergbauernhöfen machen, als der Hammer runtergeht.
Passo del Lagastrello
Nordanfahrt von Monchio delle Corti her
12,6 km / 470 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
16.03.2013, christoph:
Während sich der Südaufstieg ab Aulla annähernd durchgängig als echte Pass-Straße darstellt, gilt dies im Nordaufstieg nur für die letzten Kilometer. Zu viele Zwischenaufstiege und Abfahrten um immer wieder neue Flußläufe oder Zwischenbuckel stören den Eindruck einer Passauffahrt. Erst ab Monchio delle Corti handelt es sich zudem um eine Straße ohne weitere wesentliche Seiteneinmündungen. Dort allerdings geht es erst mal noch einmal kräftig bergab, und erst nachdem man die beiden Quellflüsse des Fiume Cedra im weiten Bogen gequert hat, geht es ab dem Weiler Tre Fiumi endlich aufwärts. Nicht steil, aber immerhin stetig mit 6 bis 8 % Steigung. Der Straßenbelag ist durchgängig gut, im unteren Abschnitt hat man sogar in der Nachmittagshitze gelegentliche Entlastung durch Schatten. Dies ändert sich aber nach zwei bis drei Kilometern und nun wird es auch dort wieder richtig schön warm.
Der Lagastrello von Norden ist kein Pass, der große Schwierigkeiten bereitet oder extreme landschaftliche Highlights bietet.
Passo del Cerreto
Südanfahrt über Fivizzano
23,0 km / 1100 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
12.02.2013, christoph:
Der Straßenbelag der Südanfahrt ist über weite Teile hervorragend, lediglich in Übergang vom zweiten zum letzten Drittel finden sich einige ruppige Asphaltanteile. Die Papierform lässt den Pass etwas leichter erscheinen, als er tatsächlich ist. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass einige Flachstrecken und drei Zwischenabfahrten das Bild etwas verzerren. Trotzdem gehört der Cerreto zu den Pässen, die sich äusserst angenehm, fast leicht fahren lassen. Die Steigung hält sich konstant bei 7 bis 8 %, so dass man sehr schnell einen Rhythmus findet.
Der Startpunkt der Auffahrt liegt unterhalb von Fivizzano in der Nähe des Weilers Cormezzano. Dort mündet die SS445 vom Passo dei Carpinelli her kommend in die SS63. Zunächst fährt man in Fivizzano noch durch Garten- und Wiesengelände, das dann rasch in Laubwald übergeht. Schattige und besonnte Abschnitte wechseln ab, auf der Passhöhe wehte bei Besuch des Autors im Juli 2012 ein kühler Wind.
Passo della Cisa
Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana, Emilia-Romagna
19.10.2012, christoph:
Kann man als Radfahrer den Apennin auf einer Hauptroute, beispielsweise zwischen La Spezia und Parma, überqueren, ohne in Lärm, Abgas und Gestank zu ersticken oder von Horden wilder Automobilisten oder Motorradfahrern in den Graben gefahren zu werden? Diese Horrorvision stellte sich uns, als wir in Pontremoli auf das Gesperrt-Schild zum Passo del Cirone starrten. Da wir aber trotzdem nach Norden hoch wollten, blieb uns keine andere Wahl und alles, was wir uns so vorgestellt hatten, blieb gänzlich aus. Um es kurz zu machen, auf der gesamten 18 km langen Passauffahrt sahen wir 22 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies schließt alle Roller, Traktoren und sonstigen Sonderfahrzeuge der landwirtschaftlichen Nutzung mit ein. Dies geschah an einem ganz normalen Mittwochvormittag im Juli. Ursache ist die parallel verlaufende Autobahn und der Umstand, dass zwischen Pontremoli und der Passhöhe kaum Menschen wohnen, so dass auch nur eine verschwindend geringe Menge Anwohnerverkehr anfällt.
Passo della Cisa
Südauffahrt ab Pontremoli
18,0 km / 810 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana, Emilia-Romagna
19.10.2012, christoph:
Die Beschreibung der Cisa-Auffahrt ist sehr einfach. In meist weiten Kurven und einer äußerst gleichmäßigen Steigung von 6–7 % führt diese für erhebliche Verkehrsmengen ausgelegte Straße nach oben. Auch im Hochsommer fanden wir immer wieder schattenspendende Abschnitte, so dass im Zusammenspiel mit dem für die Region sehr glatten Straßenbelag die Befahrung nur wenig Anstrengung erforderte. Nur vor einer Zwischenabfahrt von einem Kilometer Länge wird es kurzfristig etwas steiler und erreicht knapp die 10 %-Marke.
Der obere Abschnitt ist fast völlig flach und gleicht mehr einer Höhenstraße als einem Pass. Dabei bieten sich sehr schöne Ausblicke auf die dichte Baumbewachsung der Berge des nördlichen Appennins. Die bereits im Eingang erwähne minimale Befahrung durch Motorfahrzeuge hat zur Folge, dass viele Pilger der in der Nähe verlaufenden Via Francigena mitten auf der Straße laufen, anstatt den Pilgerweg zu nehmen. Die Passhöhe ist zugleich ein Wallfahrtsort mit Kirche.
Passo della Sillara
Nordwestauffahrt von Berceto
6,3 km / 400 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
16.10.2012, christoph:
Die Abzweigung zum Sillara ab Berceto ist nicht mit einem Hinweisschild versehen, so dass man sie leicht verfehlen kann, wenn man vom Passo della Cisa kommt. Ab dieser Abzweigung, die noch vor der eigentlichen Ortschaft liegt, beginnt der Aufstieg mit einer kurzen Abfahrt, weil die eigentliche Passstraße nicht von der SS62, sondern von einer östlich davon verlaufenden Nebenstraße erfolgt. Anders als in großen Teilen des nördlichen Apennins ist die Bewaldung hier nicht so dicht, so dass man gute Ausblicke auf die umgebenden Höhenzüge hat. Es wird Weidewirtschaft und in geringem Ausmaß auch Getreideanbau betrieben.
In Anbetracht der Kennzeichnung der Sillara-Straße auf der Landkarte erstaunt zunächst sowohl die Breite als auch der Straßenzustand. Wir hatten eine bestenfalls grob asphaltierte, landwirtschaftliche Ortsverbindung erwartet, stießen aber auf eine reguläre Straße, die völlig problemlos zwei Autos Platz bietet, ohne dass beim gleichzeitigen Passieren eines Radlers Platzprobleme auftauchen.
Passo della Sillara
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
16.10.2012, christoph:
Der Passo della Sillara liegt im nördlichen Abschnitt des Apennins mittig auf einer gedachten Linie zwischen Parma und La Spezia. Anders als die Pässe Cirone oder Lagastrello, die den Apenninhauptkamm überqueren, verbindet der Sillara in nordwest-südöstlicher Ausrichtung auf der Nordseite des Apennin Berceto im Baganzatal mit mit der Ortschaft Bosco, das an einem Ursprungsarm des Fiume Parma liegt. Die Passhöhe auf 1200 m Höhe liegt zwischen den Gipfeln des Monte Polo im Norden und des Monte Borgognone im Süden. Der Nationalpark Toskanisch-Emilianischer Apennin, in dem der Sillara liegt, wurde erst nach 2000 eingerichtet und ist touristisch wenig erschlossen.
Passo di Ticchiano
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
13.10.2012, christoph:
Der Ticchiano – Ruhe kommt vor dem Sturm, oder: Das dicke Ende kommt zuletzt.
Der Passo di Ticchiano verbindet den Passo del Lagastrello und den Passo del Cirone und ist damit Teil der nördlichen Umfahrung des Regionalparks Cento Laghi im Nationalpark Toskanisch-Emilianischer Apennin. Er stellt die verkehrstechnische Verbindung zwischen dem Tal des Torrente Bratica und dem Tal des Torrente Cedra her.
Passo di Ticchiano
Nordauffahrt ab unterhalb von Corniglio
14,2 km / 600 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
13.10.2012, christoph:
Technisch betrachtet beginnt die Passstraße in der Nähe der Ortschaft Corniglio, man stellt sich aber unwillkürlich die Frage, ob man sich wirklich auf einer Auffahrt befindet. Mal geht es sanft hoch, dann wieder runter, wobei man sich immer weiter ins Braticatal vorarbeitet.
Die Straße ist in ordentlichem Zustand, ausreichend breit für zwei Fahrzeuge, allerdings findet man wenig Beschattung für eine Fahrt am Nachmittag. Serpentinen sind Fehlanzeige, lediglich sanfte Kurven entlang des Flußtals.
In Sivizzo denkt man, endlich geht der Pass los, weil hier die Steigung zunimmt, aber wie gewonnen so zerronnen. In der Summe bleibt es beim Geplänkel. Der Blick geht auf den Monte Navert und den dahinter liegenden Monte Sillaro, und nirgends kann man eine Straße ausmachen, die diese Berge überqueren würde.
Erst nachdem die Straße den Bratica überquert hat und man Casarola passiert hat, nimmt die Steigung schlagartig zu, nachdem die Straße einen scharfen Schwenk nach Nordosten vollzogen hat.
Foce a Giovo Rifugio Casentini
Südauffahrt aus dem Serchiotal über Lucignana
29,0 km / 1730 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana, Emilia-Romagna
10.10.2012, christoph:
Auf dem Papier hatte es perfekt ausgesehen. Da wir die Südaufstiege über San Pellegrino in Alpe und den Passo delle Radici bereits von früheren Besuchen mit dem MTB kannten, schien es logisch, dieses Mal den Einstieg in den Hochapennin über die Foce a Giovo auszuprobieren. Die alten Karten listeten diesen Pass „gestrichelt“, die nagelneue Marco-Polo-Karte hingegen wies den Pass als durchgängig befahrbare Autostraße aus.
Wunderbar, scheinbar hatte sich da straßenbautechnisch was getan.
Um es kurz zu machen, diese Annahme war ein Fehler. Die Fahrt zum Rifugio Casentini ist empfehlenswert und zu 99% autofrei; bevor nochmals jemand auf den Gedanken kommt weiterzu„machen“, von Fahren kann nur bedingt die Rede sein, sollte das Folgende als Warnung verstanden sein. Als Einstieg wählten wir die Straße, die unmittelbar am Übergang von Ghivizzano nach Calavorno das Serchiotal in nördliche Richtung verlässt.
Foce a Giovo Rifugio Casentini
Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana, Emilia-Romagna
10.10.2012, christoph:
Wer lesen kann, ist besser dran. Hätten wir, anstatt einfach nur nach durchgezogenen Strassenlinien auf der Landkarte zu suchen, mal kurz das Internet befragt, hätten wir sicherlich die Finger, respektive Räder, von der Foce a Giovo westlich des Passo dellAbetone gelassen.
Wie wir erst nachträglich herausfanden, ist sie Teil der Via del Duca, also der Herzogsstrasse. Diese Strasse wurde 1821 gebaut, um das Großherzogtum Toskana mit Modena zu verbinden. In italienischen MTB-Foren wird die Passage als schwierig beschrieben, auch ein bekannter deutscher MTB-Reiseschriftsteller und Reiseveranstalter nutzt die Via del Duca für die Transapenninreise.
Im Nachhinein wundern wir uns nicht mehr, dass wir nicht alles abfahren konnten und sind umso mehr erstaunt, dass wir komplett hochfahren konnten.
Passo del Vestito
Apennin, Nördlicher Apennin, Apuanische Alpen, Toskana
05.10.2012, christoph:
Der Passo del Vestito ist der höchste Pass durch die Apuanischen Alpen.
Diese Aussage ist so ungenau, dass sie einiger Erklärungen bedarf. Erstens liegen die Apuanischen Alpen nicht in den Alpen, sondern sind Teil des Apennin.
Der Bergstock reicht von Lucca im Südosten bis La Spezia im Nordwesten und wird nordöstlich vom Serchiotal und dem Tal des Aulella und südwestlich von der Versilia begrenzt. Die Apuani erinnern jedoch an die Alpen, weil die Berge hier steiler als im restlichen Apennin sind. Sie sind außerdem weniger bewaldet und vor allem enthalten sie Marmorgestein.
Die Straße über den Passo del Vestito bleibt genau genommen ca. 100 m unterhalb der eigentlichen Passpassage und überquert den Scheitel in einem Gipfeltunnel auf 1056 m Höhe. Den eigentlichen Vestito kann man nur zu Fuss oder mit dem Mountainbike meistern. Der Vestito ist auch bei weitem nicht der höchste Pass in den Apuani, aber er ist der einzige und höchste, der mit dem Auto oder mit dem Rennrad eine komplette Durchquerung ermöglicht.
Passo del Vestito
Westanfahrt von Massa
20,0 km / 1010 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Apuanische Alpen, Toskana
05.10.2012, christoph:
Die Passauffahrt beginnt, salopp ausgedrückt, an der Hinterwand des Domes fast auf Meereshöhe. Nur etwa eine Minute von der Altstadt entfernt schraubt man sich kurz durch Wohnbebauung, hat die Stadt aber sehr schnell hinter sich gelassen. Es folgen fünf Kilometer gut ausgebauter Bergstraße mit erstaunlich wenig Verkehr, wobei man immer wieder durch dichte Laubwaldzonen fährt und Schutz vor der sengenden Sonne erhält. Die Vegetation ist hier noch typisch mediterran mit Kastanien und Eichenwäldern. Zu keinem Zeitpunkt wird es wirklich steil, bei 8 % lag der höchste gemessene Wert, oft war es weniger.
Ab einer Höhe von 500 m ändert sich die Vegetation, vor allem gibt es nun auch Ginster, allerdings bleibt ab dieser Höhe die schützende Baumvegetation zunehmend weg, so dass es gehörig heiß werden kann. Die Ausblicke auf die Gipfel und vor allem den alles überragenden Monte Tambura sind fantastisch. Während die Straße im unteren Stück meist leicht geschlängelt verläuft, folgen nun doch einige Kehren, niemals jedoch wird der Anstieg wirklich hart, sondern pendelt weiter um 7 bis 8 %.
Passo Mistadella Passo di Pradalinara
Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana
01.09.2012, christoph:
Vom toskanischen Pontremoli gibt es zwei Möglichkeiten, einen in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Höhenzug ins ligurische Val Vara zu queren. Die Foce di Adelano und den 1040 m hohen Passo del Rastrello. Beide Passstraßen starten streng genommen im toskanischen Pontremoli, die Steigung beginnt jedoch erst talaufwärts in Noce so richtig.
Von Pontremoli nach Noce kann man entweder der Hauptstraße entlang des Val Gordana folgen, die wellig oberhalb des Tals verläuft, oder aber man entschließt sich, über den Passo Mistadella noch ein paar zusätzliche Höhenmeter einzustreuen. Auf dieser eigentlich nutzlosen Höhenstraße – schließlich könnte man genausogut auch dem Val Gordana folgen – kann man wunderbar die einsame toskanische Bergwelt kennenlernen und mündet dann in die Ostauffahrt des Rastrello.
Eine weitere Möglichkeit, noch mehr Höhenmeter zu machen, stellt die Sackgasse zum Passo dei Due Santi dar.
Passo Mistadella Passo di Pradalinara
Ostauffahrt ab Pontremoli
12,1 km / 805 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Toskana
01.09.2012, christoph:
Anders als bei den meisten dem Autor bekannten Appenninpässen dieser Region ist die Steigung deutlicher zu spüren und erreicht schon mal 2-stellige Prozente auch über längere Abschnitte. Dies und der meist sehr rauhe Asphalt macht die Kletterei im Zusammenspiel mit der Hitze zu einem richtigen Passerlebnis.
Von Pontremoli aus geht es einige Kilometer südlich, bis die SP36 nach Westen ins Val Gordana abzweigt. Hier mündet der Fiume Gordana in den Fiume Magra und man quert zunächst 1 km durch das sehr fruchtbare Schwemmland. Ausgewiesen ist an der Abzweigung nicht ein Pass, sondern die Ortschaft Arzelato. Die Auffahrt zum Passo Mistadella ist zweigeteilt.
Der erste Abschnitt geht bis zur Ortschaft Arzelato. Der Weiler thront auf einem Felsvorsprung, der Blick darauf ist ein Foto wert, auch wenn unmittelbar daneben eine Antennenanlage optisch stört. Gleich am Anfang des Aufstieges und die letzten 1500 Meter vor Arzelato sind am steilsten, und man ist der Sonne völlig schutzlos ausgesetzt.
Barbotto
Nordwestauffahrt von Mercato Saraceno
5,0 km / 375 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
05.08.2012, christoph:
Ausgangspunkt ist Mercato Saraceno auf 137 m Höhe, wo man zunächst den Savio-Fluss überquert und noch im Ortsbereich nach einer Linkskurve in die Auffahrt einsteigt. Nach einem kurzen, kurvigen Stich um die 10 % flacht die Straße im Außenbereich des Ortes wieder ab. Mit etwa 5 % führt sie durch Garten-, Obst- und Wiesengründe zunächst recht bequem nach oben.
Wer mit einer hohen „Touristen“-Startnummer im letzten Startblock des Gran Fondo gestartet ist, hat gute Chancen, jetzt eine endlose Schlange den gesamten Berg hochquetschen zu sehen. Bereits von hier kann man gut ausmachen, wie die Serpentinen im kommenden Abschnitt immer steiler werden und nur wenige der Radler dort noch im Sattel sitzen.
Etwa auf halber Strecke zu Beginn des Serpentinenteiles wird es ernst. Die Steigung zieht unmittelbar an und erreicht schnell zweistellige Werte. Hier wird die Straße noch schmaler, was während des Rennens immer wieder dazu führen kann, dass das Feld zum Stehen kommt, weil jemand absteigt.
Gorolo
Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
01.08.2012, christoph:
Als Anstieg Nummer 9 kommt dem Gorolo eine besondere Bedeutung im Gran Fondo Nove Colli zu. Hier stellt sich heraus, wer sich die Körner gut eingeteilt hat. Für sich genommen stellt der Gorolo keine größere Beanspruchung dar als viele andere Buckel in der Romagna. Wer aber die Nove Colli fährt und bereits 3600 Höhenmeter und 160 Kilometer in den Beinen hat, dem könnte dieser Giftzwerg zum Schluss unangenehm werden. Die Erinnerung an 2003 ist in mir immer noch sehr lebendig, als ich nach einem gefühlt guten Tag hier wegen der Krämpfe in den Beinen beinahe zur Aufgabe gezwungen war.
Gorolo
Nordostauffahrt von Bivio Gorolo
4,3 km / 274 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna
01.08.2012, christoph:
In den Gorolo steigt man meist von Süden, also aus den Bergen kommend, in Bivio Gorolo auf 87 m Seehöhe ein. Unmittelbar vorausgegangen ist dann ein 10 km langes, gerade durch ein Flusstal verlaufendes Streckenstück, auf dem man ab Ponte Uso 100 m Höhe verloren hat und auf dem man, selbst wenn man kein Rennen fährt, versucht ist, maximale Geschwindigkeit zu fahren. Die Wahrscheinlichkeit, nun ziemlich ausgepumpt in einen schweren Anstieg zu brettern, ist also hoch.
Die Abzweigung in Bivio Gorolo befindet sich in einer scharfen Linkskurve. Die Straße ist schmal, aber qualitativ gut. Der 4 km lange Anstieg lässt sich in drei Abschnitte einteilen: ein mittelschwerer Einstieg, ein relativ flacher Mittelteil und ein steiles Endstück mit bis zu 17 % Steigung.
Die Straße ist teilweise kurvig, aber es gibt keine engen Kehren und auch herausragende landschaftliche Höhepunkte fehlen. Es gibt also keine wesentlichen Ansprüche außer der Steigung. Auch dieses Jahr sah man beim Nove Colli diverse Radler, die hier überdrehten und dann das Rad schiebend nach oben bugsierten.
Emilia-Romagna
23.07.2012, christoph:
Die Emilia Romagna ist eine Region Norditaliens, die extrem unterschiedliche geographische Formationen aufweist. Im gebirgigen Westen wird sie nur von einem schmalen ligurischen Streifen von der Riviera getrennt, im Osten erreicht sie mit bekannten Urlaubsorten wie Ravenna, Rimini und Cesenatico die Adria. Hier ist, anders als in Ligurien, der Hügel- und Gebirgslandschaft in Küstennähe ein ca. 30 km breiter Flachlandsaum vorgelagert. Im Norden liegt die topfebene Poebene, während die Südhälfte wiederum geprägt ist von der für Radfahrer äußerst reizvollen Berg- und Hügelregion des romagnolischen Apennin.
Tausende Kilometer von sehr wenig befahrenen, aber oft gut ausgebauten Bergstraßen über unzählige oft namenlose Pässe durchziehen diese fruchtbare Berglandschaft. Bekannt wurde die Region in Deutschland als Massenurlaubsregion. Zigtausende von Liegestühlen in ungezählten Bagnos säumen im Hochsommer die Küste von Ravenna bis Gabbice Mare.
Jochgrimm Passo Oclini
Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
12.07.2012, christoph:
Das Jochgrimm ist ein 1989 m hoher Übergang, um vom Lavazejoch ins Fleimstal zwischen Auer und Castello-Molina abzufahren oder von dort Richtung Lavazejoch zu gelangen. Das Joch liegt genau zwischen den beiden Gipfeln von Schwarz- und Weißhorn. Während die Auffahrt vom Lavazejoch dank der Asphaltstraße noch gut machbar ist, ist die Auffahrt aus dem Fleimstal eine größere Herausforderung, da ein 6 km langer Schotterabschnitt zurückzulegen ist. Damit wird aber auch klar, dass sich nur wenige zum Jochgrimm verirren und man die Landschaft bzw. das Skigebiet, in dem das Joch liegt, genießen kann.
Jochgrimm Passo Oclini
Auffahrt von Kaltenbrunn
13,0 km / 960 Hm Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
12.07.2012, christoph:
In der Beschreibung des Passo di Lavazé ist das Jochgrimm nur mit wenigen Worten erwähnt, außerdem stellt die Bemerkung, die Abfahrt nach Auer sei nur mit dem Crosser machbar, eine heftige Herausforderung für Vertreter der Schotterfraktion dar. Ich musste es also ausprobieren um zu sehen, ob die Behauptung korrekt ist. Man kann es kurz machen: sie ist es nicht! Obwohl ich diese Seite nur als Abfahrt befahren habe, soll sie hier als Auffahrt beschrieben werden. Die Auffahrt hinauf zum Jochgrimm beginnt im Ort Kaltenbrunn, der zwischen Auer und Castello-Molina liegt. Von Auer kommend, hat man bis Kaltenbrunn schon 12 km und gut 750 Hm zurückgelegt und biegt nach links in die Einsamkeit ab. Bis Radein fährt man nun die 5 km bis zu diesem Ort auf einer bestens ausgebauten Straße. Dabei werden rund 500 Hm überwunden, was eine ordentliche Steigung bedeutet. Hinter Radein ändert sich allerdings der Zustand der Straße, und Vertretern der Schotterfraktion geht das Herz auf.
Valico del Val di Terra
Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
13.01.2012, christoph:
Der Majella-Nationalpark ist extrem dünn besiedelt und auch wenig durch Tourismus belastet. Entsprechend dünn ist die Infrastruktur. Bei einer Reise durch die Region Abruzzen, speziell durch die Majella, sollte man deshalb nicht zu sehr mit mitgeführten Vorräten geizen.
Die Gegend hat einige Pässe zu bieten, von denen der hier beschriebene Übergang durch die Monti Pizzi führt, der südlichsten Bergkette des Nationalparks. Diese Straße zwischen Palena und Gamberale im Süden der Region Abruzzen heißt strada comunale Pizzi-Arsiccia. Wir nehmen aber „Val di Terra“ als Namen für den Pass, weil die Passhöhe in einem geschützten Waldgebiet liegt, das so bezeichnet wird.
Valico del Val di Terra
Südanfahrt von San Angelo del Pesco
16,5 km / 890 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
13.01.2012, christoph:
Wer von Süden kommt, findet auf 700 m Höhe in San Angelo del Pesco im Sangrotal einen idealen Einstieg in den Nationalpark. Von hier steigt eine kleine, fast gänzlich unbefahrene Straße Richtung Gamberale auf. Die Steigung liegt durchgängig bei mäßigen 6 Prozent. Zunächst durchfährt man landwirtschaftlich genutztes Gebiet, ab etwa 1000 m Höhe wird das Gelände immer steiniger und ist unbewirtschaftet.
Gamberale, auf 1350 m Höhe gelegen, erreicht man nach 11 Kilometern, ab hier geht es 2 km weiter in weiten Schleifen durch Almwiesen bis zu einem Scheitelpunkt im Wald. Nach einer kurzen Abfahrt steigt die Straße erneut an und erreicht bei Kilometer 16,5 den höchsten Punkt der strada comunale Pizzi-Arsiccia auf 1515 m Höhe.
Weiterfahrt zum Passo San Leonardo:
Nach einem weiteren Runter-Rauf-Wechsel erreicht man den Valico della Forchetta und damit einen Straßenknotenpunkt und eine einzeln stehende Bahnstation der Majella-Bahn.
Monte Nerone
Südauffahrt von Pianello
16,8 km / 1167 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Marken
19.12.2011, christoph:
Seit der verregneten Tour 2009 planten wir einen neuen Versuch hier hoch
zu fahren und da taucht nun in QD eine Auffahrtsankündigung des Nerone
auf, aus der aber noch nicht hervorgeht, welche Auffahrten beschrieben
werden. Welch ein Frust!
Egal, wir probieren es, vielleicht sind wir dieses mal mit unserer
Beschreibung schneller als die Redakteure:).
Anmerkung AP: Versuch geglückt!
Wir kamen vom Monte Petrano und holten uns in Pianello, dem Ausgangsort, erst mal Verpflegung. Als der Giro dItalia am 25. Mai 2009 nach 100 Jahren seit der Giro-Erstbefahrung 1909 über den Nerone ging, herrschten 35 Grad. Gewarnt von den Temperaturen der vergangenen Tage waren wir sehr früh am Morgen aufgebrochen und hatten es perfekt erwischt.
Um es kurz zu machen, eigentlich ist der Nerone landschaftlich eine 5-Sterne-Auffahrt.
Die dunklen Wolken, die noch über dem Gipfel hingen, als wir vom Monte
Petrano herübergeschaut haben, hatten sich in einen scheinheiligen weissen
Wolkenkranz verwandelt, so dass der Berg ganz unstandesgemäß freundlich
daherkam und keinesfalls mit Schwarz drohte.
Forca di Pani
Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
04.12.2011, christoph:
Die Forca di Pani stellt die direkte Verbindung zwischen Ovaro (Ausgangspunkt zum Monte Zoncolan) im Osten und Sauris mit den nachgelagerten Pässen Sella di Razzo, Sella Ciampigrotto und Forcella Lavardet und dem vorgeschalteten Passo di Pura im Westen her. Ausserdem ist auf diesem Weg die Strecke Ovaro–Ampezzo quasi ohne jeglichen Verkehr zu bewältigen.
Obwohl die gesamte Straße bis auf zwei defekte Stücke von je etwa 20 Metern asphaltiert ist, ist mir kein einziges Motorrad begegnet. Dies liegt wohl unter anderem daran, dass die Straße auf vielen Karten und selbst in der Garmin Transalp Karte nicht durchgängig vorhanden ist. Ausserdem muss man mehrmals teilweise betonierte, teilweise mit grossen Steinen ausgepflasterte Bachbetten passieren, was mit schweren Straßenmotorrädern wahrscheinlich nicht lustig ist.
Forca di Pani
Ostauffahrt ab Raveo
11,0 km / 820 Hm Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
04.12.2011, christoph:
Von Ovaro kommend kann man entweder gleich dort auf die Nebenstraße westlich des Fiume Degano wechseln, oder noch ein paar Kilometer die abschüssige Hauptstraße runterbrettern und erst nach dem 15 %-Steilstück rechts über eine kleine Brücke (Ausschilderung nach Muina) fahren und gleich wieder links Richtung Raveo abbiegen. Den Ort erreicht man nach wenigen
Kilometern, indem man erst flach dem Bachlauf folgt und dann später über einen kurzen Buckel fährt. Der zwickt nur kurz in den Beinen.
In Raveo biegt man rechts ab und durchfährt den gesamten Ort. Man kann
sich auch nach der Ausschilderung der Trattoria da Amerigo richten, in der es auch vier Doppelzimmer gibt. Ich habe dort eine gigantische Portion Pasta al Ragu serviert bekommen und zum Abschied eine segnende Hand. Das habe ich damals aber noch nicht verstanden...
Zunächst verlässt die kleine einspurige Straße das Dorf in einem Bogen, führt flach an einem Apfelhain vorbei und zieht dann mit vergleichsweise entspannten 8 bis 12 Prozent nach oben.
Monte Petrano
Nordanfahrt von Cagli
10,1 km / 826 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Marken
09.10.2011, christoph:
Cagli ist eine kleine Stadt im Südwesten der Region Marken zwischen
Arrezzo in der Toskana und Senigallia an der Adria. Vom Massentourismus bleibt die Stadt verschont, obwohl sie einiges zu bieten hat.
Die Nordauffahrt auf den Monte Petrano beginnt am Rand der Altstadt auf einer Höhe von 460 m mit einer scharfen Abzweigung nach links.
Nach dem Motto: „der will doch nur spielen“ geht's mit 15 % Steigung los.
Allerdings nur auf dem ersten Kilometer. Dann pendelt es sich bis etwa Kilometer 5 bei um
die 10 % Steigung ein, und man fährt sehr gut beschattet durch Mischwald
entlang der Bergflanke.
Ab 750 m Höhe wird der Baumbestand dünner, und
es folgt eine Serie von ca. zehn Serpentinen in freier, unbeschatteter
Flanke. Die Steigung hat deutlich nachgelassen und beträgt nun bis zum
Schild auf der Kuppe nur noch 7 bis 10 %. Insgesamt ist der Asphalt in
hervorragendem Zustand, da der Giro dItalia 2009 hier hoch ging.
Monte Campo Prato Gentile
Apennin, Südlicher Apennin, Molise
23.08.2011, christoph:
Der Monte Campo liegt im letzten nordwestlichen Zipfel der Region Molise und grenzt unmittelbar an den Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise an, dessen größter Teil in der gleichnamigen nördlich gelegenen Region liegt.
Die oben genannten Kriterien geben auf dem Papier wenig Grund, diese Auffahrt überhaupt in die quaeldich.de-Pässeliste aufzunehmen. Trotzdem ist der Monte Campo eine ernstzunehmende Aufgabe, hat man doch bis zum letzten Abzweig in Pescopennataro immerhin gut 90 km und 2100 Hm zurückzulegen, wenn man an der adriatischen Küste z.B. in Vasto Marina startet und anstatt der Hauptstraße kleine Nebenstraßen nutzt. Die Gegend ist wie geschaffen für Rennradfahren, sofern man brüllende Sommerhitze gut abkann.
Wir haben die Straße über den Monte Campo, die höchste befahrbare Bergstraße der Region Molise, auf unserer diesjährigen Tour durch die Abruzzen als Einstiegsschlenker mitgenommen.
Monte Campo Prato Gentile
Nordostauffahrt von Pescopennataro
6,3 km / 390 Hm Apennin, Südlicher Apennin, Molise
23.08.2011, christoph:
Auf der Anfahrt nimmt man den ersten giftigen 20-Prozent-Stich nach Vasto und den nächsten 20-Prozenter nach Gissi mit. Dann geht es immer in südwestlicher Richtung über Fraine nach Castiglione, das immerhin schon auf 1058 m Höhe liegt. Von dort auf der alten, verfallenden, aber dafür autofreien N86 passieren wir den Monte Onofrio und kommen dann nach Pescopennataro. Auf der gesamten Strecke ist der Autoverkehr extrem gering.
Der eigentliche Pass beginnt hier und ist nur 6 km lang. Die Steigung liegt anfangs bei konstant 6 Prozent und nimmt erst im letzten Teil der 5 km langen gewundenen, schmalen Straße, die meist durch Mischwald führt, auf maximal 11 Prozent zu. Hier wachsen Farne und selbst im Juli noch Bärlauch, und man fühlt sich unmittelbar an eine Allgäuer Bergstraße erinnert. Da man fast durchgängig im Wald fährt, ist dieser kurze Abschnitt auch im Sommer erträglich.
Am Scheitel auf 1580 m Höhe befindet sich ein Skilanglaufzentrum, ein Pass-Schild sucht man vergebens.
Passo Dordona
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
28.01.2011, christoph:
2010. Jan legt eine Retrokollektion auf, der Giro dItalia fegt in der Toskana über die Lehmpisten der LEroica, und sogar die Tour de France findet auf dem Kopfsteinpflaster von Roubaix zurück zu den Wurzeln des Radsports. Da sollte auch auf quaeldich.de ein „Retropass“ nicht fehlen. Der findet sich in unmittelbarer Nähe der Highlights Gavia, Mortirolo und Aprica. Und fast parallel zum Dordona liegt etwas westlich auch noch der Passo San Marco.
Der Dordona verbindet das Veltlin mit dem südlich liegenden Valle Brembana. Wer ihn „fahren“ will, sollte Humor, Leidensfähigkeit, einen stabilen Laufradsatz, 28er Reifen und trittfeste Schuhe haben. Ihn zu befahren erinnert definitiv an die Urzeiten des Radsportes, und selbst die alte, nicht asphaltierte Version des Gavia hat mich weniger Körner gekostet. Dieser Pass wird also nur für einen kleinen Teil der Leserschaft interessant sein, trotzdem es gibt ja auch die Verrückten.
Passo Dordona
Nordanfahrt von Fusine
20,0 km / 1800 Hm Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
28.01.2011, christoph:
Der Einstieg befindet sich in Fusine, 10 km westlich von Sondrio auf 300 Metern Höhe. Am Brunnen vor der Kirche kann man Wasser auffüllen.
Ohne viel Geplänkel steigt eine kleine einspurige Straße sofort in vielen Kehren die fast senkrecht abfallende Wand hoch. Der Straßenbelag besteht wechselnd aus rauhem Asphalt und Waschbrettbeton. Glücklicherweise ist der Baumbestand dicht, so ist die Hitze erträglich. Gelegentlich hat man Ausblicke auf das rasch unten versinkende Veltliner Tal. Nach 5 km und auf 800 Metern Höhe gibts rechts bei ein paar Ferienhäusern eine Wasserstelle. Unmittelbar danach kommt ein Steilstück, das geschätzte 18 Prozent Steigung hat. Danach folgt ein Flachstück, bevor die Straße wieder gleichmäßig mit 10 Prozent steigt. Auf 1100 m Höhe bzw. nach 8 km kommt links noch eine Wasserstelle, bevor kurz darauf die bisdato asphaltierte Straße erstmals kurz in Schotter und Lehm übergeht.
Nach einem kurzen Stück nagelneuer, meist flacher Asphaltstraße folgt nun ein ca.
Petersberg (Südtirol) Monte San Pietro
Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
30.11.2010, christoph:
Es gibt diverse Zugänge zum Rosengarten-Latemar-Schlerngebiet, und bei
guter Witterung muss man fast überall mit heftigem Verkehr und vor
allem mit sehr vielen Motorrädern rechnen. Relativ glimpflich kommt der Radler beim hier beschriebenen Abschnitt über Petersberg davon, da der Zugang etwas abseits der üblichen Motorradrouten liegt und bei diesem Anstieg kein Passname die Palmares ziert.
Trotzdem sollte man diese Auffahrt nicht unterschätzen. Enthalten sind lange flache oder nur sanft ansteigende Abschnitte und sogar eine kurze Abfahrt.
Der Regglberg ist ein dem Rosengarten- und Latemarmassiv vorgelagerter
Bergstock, dessen westlicher Zugang über das an der Autobahn Bozen–Trient gelegene Weindorf Auer erfolgt. Der bekannteste Ort am Regglberg ist das sonnig auf einer Art Hochplateau gelegene
Deutschnofen. Aus dem Regglberggebiet erschließen sich bekannte Pässe
wie Niger, Karer, Lavaze sowie Jochgrimm und das Reiterjoch.
Petersberg (Südtirol) Monte San Pietro
Anfahrt von Auer
19,4 km / 1187 Hm Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
30.11.2010, christoph:
In Auer auf 250 m Höhe richtet man sich zunächst nach den
Schildern Richtung Cavalese-Fleimstal und fährt die ersten drei Kilometer
recht sanft mit ca. 5 % Steigung hoch in das Dorf Montan. Die Straße
ist bestens ausgebaut, und manchmal herrscht hier noch recht reger
Verkehr. Nun folgen weitere sechs Kilometer auf einer teilweise recht
spektakulär in den Felsen gesprengten Straße. Auch hier herrscht nur eine
mäßige, sehr gleichmäßige Steigung von weiter um 5 % vor.
Nach insgesamt 9 km verzweigt sich die Straße, und man fährt nach links
Richtung Obereggen ab. Nachdem man die Brücke über den Schwarzenbach, der eine Art Canyon in den Fels gegraben hat, überquert hat, nimmt die Steigung nun
deutlich zu und liegt auf den nächsten fünf Kilometern bis Aldein bei
durchschnittlich 10 %, wobei einige Rampen deutlich härter sind. Die
Straße windet sich in weiten Kurven den Berg hoch, teilweise hat man
wunderbare Ausblicke auf die Südtiroler Bergwelt, insbesondere den
Mendelkamm und den Mittelberg.
Monte Amiata Monte Pientio
Südauffahrt von Bagnolo
11,3 km / 836 Hm Toskanischer Anti-Apennin, Toskana
17.12.2009, christoph:
Aus der Gegend von Scansano kommend empfiehlt sich die Anfahrt über die fast völlig unbefahrene SP160 über Murci, Roccalbegna bis zur Kreuzung bei Triana. Diese Straße folgt dem Rücken eines
Höhenzuges, man hat immer allerbeste Aussicht und sammelt im Auf und Ab bereits bis Triana mehrere Hundert Höhenmeter.
Man biegt nun nach Norden ab und fährt wieder im Auf und Ab über Bagnore und S. Fiora. Dieses liegt auf 700 m Höhe, und ab hier geht es bis zum Gipfel des Amiata nicht mehr
abwärts. Die ersten 5 km bis kurz vor den Ortseingang von Bagnolo steigen nur
ganz sachte an, den Ort erreicht man auf 800 m Höhe. Hier besteht die letzte Möglichkeit, Verpflegung zu besorgen, bevor der eigentliche Anstieg zum Amiata beginnt.
Bereits im Ort nimmt die Steigung deutlich zu, und nach einem Kilometer kurz nach dem Ortsende erreicht man die nach Norden abgehende Abzweigung zur Gipfelstraße, die bereits auf 900 m Höhe liegt.
Die nun folgende schmale, aber gut asphaltierte Straße steigt, weitgehend gerade und komplett im Wald liegend, über 3 km mit durchschnittlichen 10 % an, wobei sich Rampen und flachere Stücke abwechseln.
Passo di Pradarena
Nordauffahrt von unterhalb von Busana
19,0 km / 1025 Hm Apennin, Nördlicher Apennin, Emilia-Romagna, Toskana
13.07.2009, christoph:
Wer von Norden kommt, wird die SS63 von Reggio Emilia zum Passo del Cerreto in Busana verlassen, und hier erst mal hinunterfahren ins Secchiatal auf 600 m Höhe. Der lange Anstieg beginnt dort im Secchiatal. Die folgenden ca. 6 km sind ein ewiges rauf und runter, und man gewinnt in der Umfahrung diverser Flussläufe gerade mal 100 Hm, weil die erarbeiteten Höhenmeter bei der nächsten Bacheinmündung wieder vernichtet werden.
Erst vor der Ortschaft Ligonchio wird der Anstieg etwas konstanter, ab Laghi fehlen die Zwischenabfahrten. Hier beginnt auch die eigentliche Passfahrt. Diese ist zweigeteilt mit einem steilen Mittelteil und einem versöhnlicher Ausklang. Insgesamt ist die Strasse immer in ordentlichem Zustand und immer breit genug für zwei Autos. Da die Passhöhe ein beliebtes Ausflugsziel darstellt, muss man zumindest am Wochenende mit etwas Verkehr rechnen. Allerdings kein Vergleich mit Pässen in den Alpen.
Der erste konstante Teil der Auffahrt vor Ligonchio ist etwa 5–7 % steil, dann trifft man hinter Laghi auf die erste Rampe.
Dosso dei Cavalli Rifugio Fiori del Baldo
Alpen, Brescia- und Gardasee-Voralpen, Lago di Garda (Gardasee), Venetien
08.06.2009, christoph:
Die Dosso dei Cavalli (Pferderücken) ist eine Senke im Gebiet des südlichen Monte Baldo. In der Nähe liegt ein kleiner See. Hier ist der Ausgangspunkt vieler Wanderrouten, die Anfahrt bis zum Wanderparkplatz per PKW ist von Prada Alta bzw. San Zeno kommend, erlaubt. Für Rennradfahrer ist hier endgültiger Schlusspunkt der Auffahrtsmöglichkeit, Bike-Enduristen (mit entsprechender Schutzausrüstung!) können in der Nähe in einen 1000-Höhenmeter-Downhill bis hinunter nach Caprino bzw. Lumini einsteigen oder aber noch höher fahren bis zum Rifugio Fiori del Baldo.