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Reinhard ist Redakteur und Redaktionspostfach-Chef im quäldich-Team.
1401 Befahrungen von 649 verschiedenen Auffahrten an 556 verschiedenen Pässen.
Muotkatakka
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Auf über 600 Kilometern führt die touristische Northern Lights Route (Nordlichtroute) entlang der E8 und alternativ des Riksväg 99 in Schweden von Tornio in Finnland am Bottnischen Meerbusen bis nach Tromsø in Norwegen am Europäischen Nordmeer. Trotz der Querung des Skandinavischen Gebirges kommt die Straße dabei nicht höher als am Muotkatakka. Der 565 Meter hohe Pass im äußersten Nordwestzipfel Finnlands ist gleichzeitig die höchste Straße Finnlands. Das ist übrigens auch der Inhalt der textlichen Ergänzung am Passschild: Suomen maanteiden korkein kohta – Der höchste Punkt auf finnischen Straßen.
Schon allein deswegen wäre der Muotkatakka eine Befahrung wert, doch die Nähe zur norwegischen Küste, an der sich bei Skibotn der nordwestliche Startpunkt zum Pass befindet, ermöglicht außerdem ein großes Spektrum erfahrbarer Naturvielfalt entlang des Passes. Der sportliche Reiz mag dafür etwas geringer ausfallen; die Gesamtlänge von 155 Kilometern lässt es bei der doch überschaubaren Höhe erahnen.
Muotkatakka
Nordwestauffahrt von Skibotn
62,2 km / 897 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Im Süden des herrlich unterhalb von Kiefernwäldern am Storfjord gelegenen Skibotn trennen sich von Südwesten kommend die bedeutsamen Europastraßen 6 (von Trelleborg über einen Großteil der norwegischen Küste bis Kirkenes im äußersten Norden) und 8 (von Tromsø über den Pass nach Turku im Süden Finnlands). Wirkt die E 8 auf dem ersten halben Kilometer noch fast wie eine Autobahn, wird doch anschließend schnell klar, dass auch sie eine nur mäßig befahrene, zweispurige Route in sehr gepflegtem Zustand ist. Wie bereits angedeutet, hält sich die sportliche Herausforderung in Grenzen. Sanft geht es im von Kiefern dominierten Skibotndalen gegen die Fließrichtung der Skibotnelva aufwärts. Gelegentliche Zwischenabfahrten erkären die insgesamt überraschenden 900 Höhenmeter Anstieg. Die Natur liefert uns derweil imposante Wasserfälle, ein idyllisches Flussbett und kleinere Seen inmitten der nordländischen Flora, die an manchen Stellen auch eine wilde Blütenpracht hervorzubringen vermag.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Nordwestrampe von Harrachov
1,0 km / 118 Hm Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
28.02.2024, Reinhard:
Wir beginnen die Auffahrt in Harrachov zwischen den Parkplätzen der Sesselliftstation zum Čertova hora (Teufelsberg, 1020 m), wo es auch in den Sommermonaten mit Verköstigung und Kinderbespaßungsangeboten trubelig zugeht. Die ersten 130 Meter sind praktisch noch flach (Das Profil wird hier leider nicht korrekt dargestellt.), bevor es unter einer wohl für Skilangläufer errichteten Brücke bereits schnell in den zweistelligen Prozentbereich geht. In Kurven wird der Sessellift insgesamt vier mal unterquert, bevor wir am flachen Schanzenauslauf nach 500 Metern noch einmal für rund 200 Meter unsere Reserven sammeln können.
Während wir nach links, auf etwas besserem Untergrund in einem Rechtsbogen um den Schanzenauslauf fahrend, freien Blick auf die komplette Schanze, insbesondere die Aufsprungbahn, haben, rückt nun auch der eigentliche Scharfrichter links der Schanze unterhalb des hozlvertäfelten Fernsehturms ins Sichtfeld. Mit der sich nun kontinuierlich in Richtung 32 % steigernden Rampe hätte man so schon genug zu tun.
Jägerberg
Südostauffahrt von Jena-Zwätzen
2,9 km / 192 Hm Thüringer Becken, Ilm-Saale-Platte, Thüringen
15.02.2024, Reinhard:
Der alternative Beginn der Auffahrt liegt im historischen Ortskern von Zwätzen am nördlichen Stadtrand Jenas. Von der Max-Gräfe- oder Kreuzgasse kommend, beginnen wir im Thomas-Müntzer-Weg und nach links der Pfarrgasse folgend auf einem kurzen Pflasterabschnitt. Die Marienkirche links umfahrend, sind wir sodann bereits auf der Jägerbergstraße und 200 m später an den letzten Häusern vorbei, bevor wir bei angenehm anspruchsvoller Steigung geradewegs auf den Käuzchenberg zusteuern und am Fuße des Weinhangs auf die von Löbstedt kommende Hauptstraße stoßen.
Nordkapp
Nord-Norge, Finnmark
26.11.2023, Reinhard:
Für das Nordkap (norwegisch Nordkapp) bedürfte es eigentlich keiner weiteren Worte. Die Ausgangslage ist klar: Es handelt sich um die Anfahrt zum nördlichsten Punkt Festlandeuropas. Oder doch nicht?
Eine kurze Recherche löst schnell auf: Das Nordkap befindet sich auf der norwegischen Insel Magerøya und ist somit kein geographischer Extrempunkt Kontinentaleuropas. Zudem gibt es auf selbiger Insel wenige Kilometer westlich noch einen nördlicheren (erwanderbaren) Punkt. Auch unter Einbeziehung von Inseln hat das Nordkap freilich keine herausragende Lage zu bieten, denken wir nur beispielsweise an Spitzbergen, wo es auch eine Handvoll Straßen gibt.Was bleibt also? Nun, ein nicht ganz uninteressantes Attribut können wir diesem so berühmten Sehnsuchtsort dann doch noch zuschreiben: Dank der Europastraße 69 ist das Nordkapp der nördlichste über das internationale Straßennetz zu erreichende Ort der Welt!Dies sowie der kumulierte Anstieg von über 400 Metern sollen Grund genug sein, den nördlichsten „Pass” des Quaeldich-Universums hier zu verorten.
Gjesværkrysset Skarsvågveien, Magerøya-Pass
Nord-Norge, Finnmark
20.11.2023, Reinhard:
Die Gjesværkrysset (Kreuzung bzw. Abzweig nach Gjesvær) ist der letzte Pass, den man vor Erreichen des Anstiegs zum Nordkapp zu bewältigen hat. Gleichzeitig ist es die einzige nicht küstennahe Straßenkreuzung auf der Insel Magerøya und ziemlich zentral auf dieser gelegen, so dass sich auch der Name Magerøya-Pass aufdrängt. Die Hauptachse des Passes liegt auf der E 69, die 108 km südlich in Oldefjord von der E 6 abzweigt und 19 km nördlich das Nordkapp erreicht, womit sie die nördlichste Straße der Welt mit Anbindung an das internationale Straßennetz ist. Der westliche Nebenarm des Passes herauf vom Fischer- und Ornithologendorf Gjesvær hat eine Länge von 20 km und dürfte die mit Abstand am schwächsten befahrene der drei Auffahrtsvarianten sein und auch bleiben.
Weder Höhendifferenz noch Steigung des Passes sind für sich genommen ein Problem, entscheidend für die Härte der Befahrung sind wohl die persönlichen Randbedingungen, hervorgerufen durch die Vorgeschichte zum Erreichen dieses zweitnördlichsten Passes der Welt, wenn man so will, oder die vor einem liegenden Pläne im Falle einer Skandinavien- oder Norwegenquerung, beginnend am Nordkapp, wenn noch so unendlich viel Strecke zu fahren ist.
Kvænangsfjellet
Ostanfahrt von Sørstraumen
16,3 km / 517 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Nord-Norge, Troms
10.09.2023, Reinhard:
Die Ostanfahrt folgt der E6 ab der Siedlung Sørstraumen, die direkt am Kvænangen-Fjord liegt. Nach der Einmündung der um den letzten Zipfel des Fjords führenden Straße, die von der E6 mit einer Brücke abgekürzt wurde, folgt die Passstraße zunächst in nordwestlicher Richtung noch 6 km dem Verlauf des Fjordufers, wobei nur vorübergehend 50 Meter Höhe gewonnen werden, die unmittelbar vor Beginn des dann kontinuierlichen Anstiegs wieder verloren gehen.
In der Folge bringen uns einige Kurven hinauf aufs Fjell, wobei sich wunderbare Aussichten auf das Europäische Nordmeer und die dem Festland vorgelagerten Inseln und Halbinseln ergeben. Im Jahr 2023 und sicher auch einigen Folgejahren ist die Auffahrt allerdings auch geprägt vom Straßenausbau. Insbesondere wird es offenbar einen etwa 3 km langen Scheiteltunnel geben, der gar nicht mal so viel Strecke und auch höchstens 100 Hm einspart. Für den Radfahrer dürfte das immerhin eine noch verkehrsärmere Fahrt im Bereich mit den besten Fernblicken rund um die Passhöhe bedeuten.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.08.2023, Reinhard:
Wo Wintersport auf Sommer trifft, sind für Radsportler interessante Bergstraßen meistens nicht weit. Doch nicht jeder kleine Skihang mit benachbarter Straße und schon gar nicht jede Möglichkeit, entlang einer Skiflugschanze ein schmales Asphaltband zu befahren, muss eine Empfehlung mit Passcharakter im Sinne des Quäl-dich-Mottos werden. So hätte auch dieses Kuriosum im Wintersportort Harrachov, zu deutsch Harrachsdorf, im äußersten Norden Tschechiens am Westrand des Riesengebirges besser nie Eingang in die Geschichte des Radsports gefunden, insbesondere nicht schon im Jahre 1987, als Rennräder und ihre spartanischen Gangschaltungen noch so konzipiert waren, dass jenseits des einstelligen Prozentbereichs Schmerzen und Qualen augenscheinlich gewünscht waren.
Es lässt sich nun aber nicht mehr ändern, dass die Etappenplaner der Internationalen Friedensfahrt, die seit 1948 vor allem auf den Gebieten Polens und der Tschechoslowakei und wenige Jahre später auch der DDR stattfand, für die Austragung 1987 die fixe Idee hatten, die 9.
Puy de Dôme
Anfahrt ab dem Parkplatz der Panoramique des Dômes
4,4 km / 503 Hm Zentralmassiv, Chaîne des Puys/Monts Dômes, Auvergne-Rhône-Alpes
09.07.2023, Reinhard:
Unter welchen besonderen Umständen auch immer man zu dieser Befahrung gekommen ist; hier geht es um den in der Regel für Privatunternehmungen strengstens verbotenen Abschnitt zwischen dem großen Parkplatz an der unteren Zahnradbahn-Station sowie dem Ende der Zahnradbahn-Strecke im Gipfelbereich des Puy de Dôme. Wer sich zum Vulkan von Westen über den Col de Ceyssat begibt statt von Osten aus Clemont-Ferrand, spart sich gut 500 Hm auf 9 km, ohne den essentiellen Streckenabschnitt der 450°-Kegelbefahrung zu verpassen.
Smrk Tafelfichte, Smrek
Südwestauffahrt von Bílý Potok
9,0 km / 461 Hm Sudeten, Westsudeten, Isergebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.01.2023, Reinhard:
Bílý Potok (Weißbach) als Startort dieser Variante liegt an der einzigen großen Straße durchs Isergebirge, die dieses von Hejnice (Haindorf) im Nordwesten über den Smědava (899 m) nach Desná (Dessendorf) im Südosten teilt. Es ist gleich der erste Ort hinter Hejnice, in dem sich nun die Wahl zwischen der recht ruhigen und breiten Straße nach Smědava oder dem noch ruhigeren, weil kraftfahrzeugfreien Sträßchen zur Tafelfichte aufdrängt.
In letzterem Fall folgen wir nach Durchfahrung des Ortskerns der Ausschilderung zur Bartlova Bouda nach links und befinden uns auf den 500 Metern bis dorthin sogleich in einem gut 10 % steilen Abschnitt. Unmittelbar hinter der Hütte zweigen wir links ab, während sich nach rechts die letzte Möglichkeit zurück zur Straße zum Smědava bietet und es geradeaus für viele Wanderer auf direkterem Weg zur Tafelfichte geht. Nach links also wird es kurz flach, während wir noch den wildromantischen Hájený potok (Hegebach) überqueren und anschließend recht gleichmäßig, aber nie zu steil, auf der ordentlich asphaltierten Strecke an Höhe gewinnen.
Triniushütte Frankenblick
Westauffahrt von Theuern
2,9 km / 174 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
27.09.2022, Reinhard:
Alternativ startet man in Theuern Richtung Rauenstein und verlässt die Hauptstraße (K34) sofort auf den linkerhand abzweigenden Weg, der für den Kraftverkehr gesperrt ist und leicht ansteigend nach einem Kilometer zur großen Kastanie an der Reitgasse führt, an der man nach links abbiegt, um die verbleibenden knapp zwei Kilometer, die mit der Auffahrt aus Rauenstein identisch sind, in Angriff zu nehmen.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Westanfahrt vom Strand
11,4 km / 472 Hm Sardinien
05.08.2022, Reinhard:
Direkt vom Spiaggia di Piscinas weg hat man auf den ersten 5 km also mit einer staubigen, teils schottrigen Piste zu tun, umso weniger dafür noch mit der Steigung, so dass genügend Aufmerksamkeit auf die großen Sanddünen zu beiden Seiten gerichtet werden kann. Nach knapp 2 km wird der Abzweig erreicht, der links nach Portu Maga und Marina di Gutturu Flumini führt. Wir fahren aber geradeaus weiter, den Riu de Naracauli stets zu unserer Linken, an einem Campingplatz vorbei und schließlich bei knapp 9 % auch noch mal deutlich steiler, bevor wir bei Naracauli endlich Asphalt erreichen und erste Ruinen des Erzbergwerks passieren.
Von nun an deutlich flotter an Höhe gewinnend, ist das nächste Ziel die verlassene Siedlung Ingurtosu. Am spektakulärsten ist hier sicher die Durchfahrung des über die Straße reichenden Verwaltungsgebäudes (Palazzo della Direzione Miniera di Ingurtosu), das sich in einem offensichtlich renovierten Zustand befindet.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Sardinien
03.08.2022, Reinhard:
Dem Sardinienkenner wird aufgefallen sein, dass Piscinas oder Spiaggia di Piscinas kein anfahrbarer Hochpunkt, sondern einer der zahlreichen Traumstrände der Insel ist. Die hier befindlichen Dünen zählen mit bis zu 100 Metern zu den höchsten Europas und sind die Hauptattraktion des Strandes an der Costa Verde. Der hier beschriebene Pass führt allerdings auch nicht auf diese höchsten Dünen Sardiniens, sondern vom Strand aus zwischen den Sandriesen hindurch zur SS126 auf etwa 400 Metern Höhe zwischen Guspini und dem Passo Bidderdi. In der Nähe des Berges Punta Titillonis (609 m) wird dabei der Kulminationspunkt der Straße auf 464 m erreicht.
Die untersten 5 km beziehungsweise gut 100 Hm sind als sandig-schottrige Piste sicher nicht jedermanns Sache mit schmaler, profilloser Bereifung. Wer sie aus den Bergen von der SS126 kommend allerdings nicht mehr fährt, bringt sich natürlich um wesentliche Aspekte dieses Passes. Im oberen Teil bleibt mit der Durchfahrung der 1968 geschlossenen Zeche von Ingurtosu allerdings eine weitere Sehenswürdigkeit.
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
30.07.2022, Reinhard:
Die klassische Kombination aus Wallfahrtskirche und Berg erwartet uns am Monte Kalfa (1000 m) mit dem nur unwesentlich niedriger liegenden Santuario della Madonna dell'Aiuto. Die Gegend hier im Nordosten Siziliens abseits der Küste ist eher einsam denn überlaufen, so dass sich nicht nur bei Bedarf in der Kirche Ruhe zum Gebet ergibt, sondern auch der traumhafte Rundumblick vom Berg mit Fixpunkt in südwestlicher Richtung beim Ätna voll ausgekostet werden kann.
Für einen Berg typisch, endet die Befahrung am Gipfel in einer Sackgasse. Allerdings gibt es neben der gewöhnlichen Anfahrt vom Ort Roccafiorita noch die Möglichkeit, die kleine Verbindungsstraße aus südwestlicher Richtung von Graniti kommend zu nutzen und 120 Hm unterhalb des Monte Kalfa auf die erste Variante zu stoßen. (Eine Beschreibung dazu steht noch aus.)
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Nordostauffahrt von Roccafiorita
3,1 km / 286 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
29.07.2022, Reinhard:
Die Auffahrt ab Roccafiorita, der kleinsten Gemeinde Siziliens, was ein weiterer Grund für die wunderbare Abgeschiedenheit dieser Gegend ist, startet passenderweise in der Via Monte Kalfa; das Santuario ist ausgeschildert. In wenigen engen Kehren wird der Ort verlassen, während das Mittelmeer im Osten wieder zum Vorschein kommt. Der Asphalt ist in rustikalem Zustand, aber zumindest aufwärts problemlos fahrbar, wenngleich bei bis zu 15 % abschnittsweise fordernd. Nach 1,6 km erreichen wir die Verzweigung, an der wir links zum Santuario statt gerade nach Graniti weiterfahren. Gipfel und Santuario liegen nun direkt vor uns in Sicht, so dass auch die verbleibenden 1,5 km auf die weitgehend kahle Kuppe noch kurzweilig erfahren werden können. Die Wallfahrtskirche erreichen wir schließlich auf 995 m. Der kurze Fußweg von etwa 70 größtenteils fahrbaren Metern zum Gipfel des Monte Kalfa (1000 m) zweigt in der allerletzten Kehre ab.
Roccafiorita
Südauffahrt von Mongiuffi Melia
6,1 km / 365 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Die Auffahrt aus Süden lassen wir in der Senke zwischen den beiden namensgebenden Ortsteilen von Mongiuffi Melia auf der Brücke über den Torrente Postoleone beginnen. Auf den ersten Kehren bis zur Kirche von Mongiuffi befinden wir uns noch auf der SP11, im weiteren Verlauf folgen wir der SP12 nach Roccafiorita. Sowohl landschaftlich als auch sportlich ist die Auffahrt nicht spektakulär, aber doch eine liebliche und vor allem verkehrsarme Variante, auf der sich das sizilianische Hinterland gut erkunden lässt.
Roccafiorita
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Roccafiorita ist ein rund 200 Einwohner zählender Ort im Osten Siziliens an der Strada Provinciale 12 zwischen Limina im Norden und Mongiuffi Melia im Süden. Außerdem führt eine kleinere Straße von Westen aus Graniti in den Ort. Die SP12 bietet reizvolle Weitblicke über die hügelige Landschaft und teilweise bis zum Mittelmeer. Das eigentliche Highlight hier ist aber die Fahrt auf den Monte Kalfa (1000 m), an dessen Nordostseite Roccafiorita liegt. Auf dem Berg befindet sich das Santuario della Madonna dell'Aiuto, doch schon allein der uneingeschränkte Rundumblick ist eine Befahrung der Stichstraße dorthin wert.
Monte Lapa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Der Monte Lapa (771 m) ist ein eher unscheinbarer Berg im Nordosten Siziliens. Ein schmales, kaum gepflegtes Asphaltband, das von der Straße zwischen Taormina und Castelmola abzweigt, führt dicht am Gipfel vorbei ins Hinterland nach Mongiuffi Melia. Vom Straßenzustand sollte man also nicht zu viel erwarten, dafür ist man hier umso einsamer unterwegs und kann sich ausreichend Zeit nehmen, die Berglandschaft dieser verlassenen Gegend auf dem Rad zu erkunden.Neben den genannten Auffahrten von Taormina und Melia dürfte es weitere Varianten von Westen her geben, die von Gaggi und Graniti kommend auf den letzten zwei Kilomtern der Südauffahrt in diese einmünden. Die komplette Strecke zu erkunden war aber offenbar selbst dem Fahrer des Google-Streetview-Autos zu abenteuerlich.
Monte Lapa
Südostauffahrt von Taormina
7,8 km / 498 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Wir beginnen die Südostauffahrt zum Monte Lapa in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden, wo auch die Auffahrt nach Castelmola startet. Zwar sind es von der Küstenstraße bis dorthin weitere 250 Höhenmeter, jedoch sind die Anfahrtsvarianten in den Ort vielfältig und wir ersparen uns hier eine weitere Unterteilung.
So geht es zunächst vier Kehren am Westhang des Monte Tauro (395 m) noch durch die schicken und blickverwöhnten Randlagen Taorminas und östlich unterhalb an Castelmola vorbei zur lockeren Siedlung Petralia. Der Hauptstraße in der Kehre folgend, empfiehlt es sich, den Abstecher nach Castelmola noch mitzunehmen, um zum Preis von neunzig Höhenmetern einen tollen Blick über Taormina, auf das Mittelmeer und hinüber zum Ätna zu erhaschen und bei Interesse auch den geschichtsträchtigen und touristisch beliebten Ort selbst zu erkunden. Ansonsten verlassen wir in dieser Kehre die SP10 und folgen der Beschilderung nach Mongiuffi Melia.
Castelmola
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Castelmola ist ein kleiner, reizvoller Ort auf einem Berg an der nördlichen Ostküste Siziliens, direkt oberhalb von und mit Blick auf Taormina mit seinem berühmten antiken Theater. In südwestlicher Richtung ist zudem der Krater des Ätna keine 30 Kilometer entfernt, so dass sich insgesamt ein fantastischer Rundumblick bietet. Tatsächlich war Castelmola früher die Akropolis, also der Burgberg von Taormina. Inzwischen ist die bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gegründete Siedlung, die auch mehrfacher Zerstörung zum Opfer fiel, freilich herabgestuft zu einem beliebten Touristenziel.Die Hauptzufahrt beginnt in Taormina, das selbst bereits etwa auf einer Höhe zwischen 200 und 300 Metern liegt. Diverse Zufahrten von der Küste und benachbarten Hanglagen nach Taormina machen eine Verlängerung der hier gelisteten Auffahrt zu kompliziert und damit unzweckmäßig, wenngleich auf einer Tour der zusammenhängende Anstieg meist bei annähernd 500 Höhenmetern liegen wird.Alternativ lässt sich Castelmola aus nördlicher Richtung vom Monte Lapa oder Gaggi erreichen.
Castelmola
Südostauffahrt von Taormina
3,9 km / 231 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Die küstenseitige Anfahrt lassen wir in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden (mögliche Zufahrt von Südwesten kommend) beginnen. Über vier Kehren durch eine äußerst attraktive Wohngegend klettern wir zunächst am Westhang des von Taormina voll umschlossenen Monte Tauro (395 m) hinauf.
Nach Verlassen des Ortes führt uns die SP10 in Hanglage in nördlicher Richtung nach Petralia. Dabei passieren wir eine unscheinbare, nach links abzweigende Abkürzung (Via Cuclunazzo) nach Castelmola, die zumindest für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Es wäre zu prüfen, ob sich hier tatsächlich eine alternative, deutlich steilere Variante für Radfahrende bietet.
Der SP10 folgend wendet sich die Straße in Petralia wieder nach Süden. In dieser Kehre befindet sich der Abzweig zum Monte Lapa (5 km). Nach Castelmola ist es hingegen nur noch gut ein Kilometer, auf dem bei ca. 8 % die höchsten Steigungswerte der Auffahrt erreicht werden.
Buk Republiky
Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
Die Buche der Republik, wie der hier gewählte Passname aus dem Tschechischen übersetzt lautet, ist ein Gedenkbaum an einer Waldkreuzung im Jeschkengebirge zwischen dem Velký Vápenný (790 m, Großer Kalkberg) und dem Dlouhá hora (748 m, Langeberg). Die durch dichten Mischwald in südlicher Richtung führende Straße von Bílý Kostel nad Nisou (Weißkirchen an der Neiße) nach Kryštofovo Údolí (Christofsgrund) ist durchgängig asphaltiert und in brauchbarem Zustand, wenn man höchstens in kleinerer Gruppe fährt und es nicht allzu eilig hat. Sie wird als Radroute 3069 geführt und ist entsprechend beschildert, was jedoch nicht heißt, dass man viele Radfahrer*innen antreffen würde. Für den motorisierten Verkehr ist sie sogar gesperrt, sodass Ruhe hier garantiert ist.
In Verbindung mit dem Křižanské sedlo, der sich südlich anschließt, lässt sich der Pass gut auf der Strecke zwischen Zittau und dem Ještěd (Jeschken) mit einbinden.
Buk Republiky
Nordauffahrt von Bílý Kostel nad Nisou
4,3 km / 312 Hm Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
In Bílý Kostel wählen wir die in südwestlicher Richtung aus dem Ort herausführende Sackgasse, die noch vor den letzten Häusern die Eisenbahnstrecke Zittau–Liberec quert. Von etwaigen Straßensperrungen lassen wir uns nicht irritieren, schließlich befinden wir uns auf der ausgezeichneten Radroute Nr. 3069.
Unmittelbar hinter dem Ortsausgang unterqueren wir die Schnellstraße 13, die wir anschließend hundert Meter parallel begleiten, bevor wir links abbiegen und bei nun langsam anziehender Steigung in den Wald einfahren. Dabei orientiert sich die Auffahrt zunächst an einem Bachlauf, im späteren Verlauf unterstützen zwei Kehren den Höhengewinn bei mittlerweile über 10 bis 12 % Steigung. Kurz darauf wird die Kreuzung an der speziellen Buche erreicht, an der sich außer dem Wegweiser auch eine kleine Schutzhütte befindet.
Sedlo Kopanec
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Der Sedlo Kopanec ist die wahrscheinlich verkehrsärmste der wenigen Straßen in und durch das Slowakische Paradies. Im Norden beginnt sie nahe Hrabušice beim Wanderern und Campern bekannten Ort Podlesok und führt anschließend ausschließlich durch bewaldetes Gebiet, wobei sie in der Nähe der Passhöhe den Berg Kopanec (1132 m) östlich umfährt, bevor sie im Tal der Göllnitz/Hnilec auf die I/67 westlich von Stratená trifft. Der Asphalt ist teils sehr rau und die eher schmale Straße frei von Fahrbahnmarkierungen, was der Nähe zur Natur und dem Gefühl von Abgeschiedenheit aber nur zugute kommt.
Sedlo Kopanec
Südostauffahrt aus dem Tal der Göllnitz (Hnilec)
4,5 km / 147 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Zwischen Dobšinská Ľadová Jaskyňa und dem Tunnel Stratená zweigt die kleine Straße mit Hinweis auf Hrabušice (22 km) nach Norden von der I/67 ab. Der Straßenbelag auf dieser Seite ist sehr gut und die geringe Durchschnittssteigung von 3,3 Prozent wird nur mal kurz deutlich überschritten, sodass sich die Auffahrt im dichten Wald sehr genießen lässt.
Unmittelbar vor der Passhöhe wird es entlang einer Wiese mit Blick auf die bewaldeten Hügel der Umgebung sogar noch etwas schöner, und eine überdachte Sitzgruppe am Passschild überredet vielleicht sogar zu einer kurzen Rast ganz knapp unter tausend Metern Höhe, auch wenn es diese Auffahrt allein sicher nicht erforderlich machen würde.
Alp Flix Tgalucas
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
02.09.2021, Reinhard:
Wären die Pläne aus den 1960er Jahren in die Tat umgesetzt worden, hätten wir es hier vielleicht mit dem Alpe d’Huez Graubündens zu tun. Naturschützer widersetzten sich aber gegen eine touristisch übererschlossene Alp Flix, so dass man auch heute noch eine grüne Hochebene vorfindet, in der nur wenige Gehöfte die Bewirtschaftung der Weidelandschaft sowie der überschaubaren Anzahl an Wandergästen übernehmen.
Sedlo Grajnár
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Der Sedlo Grajnár im Slowakischen Erzgebirge bietet einen Zugang zum Slowakischen Paradies (als Teil des Gebirges) von Nordosten aus Spišská Nová Ves sowie von Osten aus Richtung Mníšek nad Hnilcom. Die Zufahrten vereinigen sich rund 200 Höhenmeter unterhalb des Sattels. Zur anderen Seite führt die Straße ins Hnilec-Tal (deutsch: Göllnitz), wobei es ebenfalls etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe eine Aufspaltung bzw. Vereinigung gibt, weshalb sich hier vier Auffahrtsvarianten wiederfinden. Eine Reduzierung auf zwei kurze Anfahrten würde diesem über der 1000-m-Marke gelegenen Übergang nicht gerecht werden, zumal die Zusammenführungen beiderseits zu wenig Passcharakter haben, um einzeln als solche aufgeführt zu werden.Der Pass ist schwach befahren, da es besser ausgebaute Zufahrten zur Südseite des Slowakischen Paradieses bei Dedinky am Stausee Palcmanská Maša gibt. Für eine Fast-Umrundung des Paradieses eignet er sich sehr gut, zumal dort sensationelle Schluchtwanderungen die sportliche Hauptbetätigung sind und Straßen in die Berge eher Mangelware.
Sedlo Grajnár
Nordauffahrt von Spišská Nová Ves
16,4 km / 582 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Die längste und höhenmeterreichste Auffahrt lassen wir in Spišská Nová Ves direkt am Fluss Hornád beginnen, der zuvor schon ein gutes Stück durch den Nordosten des Slowakischen Paradieses geflossen ist, ohne jedoch in ihm zu entspringen.
Die Stadt wird fast geradlinig verlassen und ebenso der langgezogene Vorort Ferčekovce durchfahren, bevor mit der anschließenden Bewaldung und der Kehre hinter Novoveská Huta das Slowakische Erzgebirge sichtbar erreicht ist. So zieht nach sechs Einrollkilometern die Steigung endlich auf über 5 % an, bis einen Kilometer vor der Vereinigung mit der Ostauffahrt ein paar wenige Höhenmeter wieder abgegeben werden müssen.
An der Straßencharakteristik ändert sich anschließend kaum etwas. Es bleibt bei der unspektakulären Waldstraße, die nun allerdings noch etwas rustikaler anmutet und eine zweispurige Straßenmarkierung vermissen lässt. Außer einem geschotterten Wanderparkplatz und dem Wegweiser mit Namensschild erwartet uns hier oben nichts weiter.
Suchý vrch Dürrer Berg
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Der Suchý vrch, zu deutsch Dürre Berg, ist ein gut erschlossener Gipfel im Linsdorfer Wald, einem Teil des Adlergebirges. Neben den obligatorischen Antennenmasten (am Ende der Auffahrt und am nahe gelegenen tatsächlichen Gipfel auf 995 m) bietet er eine Ausflugsgaststätte und einen Aussichtsturm.
Suchý vrch Dürrer Berg
Südostauffahrt vom Červenovodské sedlo
3,8 km / 156 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Zum Gipfel führt eine Stichstraße, die am Červenovodské sedlo beginnt. Sie ist nicht für Kraftfahrzeuge gesperrt, sodass Wanderer ihren Ausflug direkt vor der Berggastronomie beginnen lassen können. Dennoch ist man hier als Radfahrer nahezu allein und kann die schmale Waldstraße mit Steigungen bis maximal acht Prozent voll und ganz genießen.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Ostauffahrt von Červená Voda
6,8 km / 285 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Der östliche Startpunkt in Červena Voda ist keine zehn Kilometer von der tschechisch-polnischen Grenze am Mladkovské sedlo entfernt. Vom zentralen Kreisverkehr des Ortes fährt man einen Kilometer in südwestlicher Richtung nur schwach ansteigend auf den Linsdorfer Wald zu. Sieben Kehren gibt es dort in der Folge zu durchfahren, doch was auf der Karte noch recht reizvoll wirkt, ist in Wirklichkeit eher unspektakulär. Einerseits bleibt die Steigung unter 5 %, andererseits gibt es im Wald nicht viel zu sehen.
Den Abstecher von der Passhöhe nach rechts zum Suchý vrch sollte man schon mitnehmen. Die schmale Straße ist noch etwas naturnaher und das Ziel mit Aussichtsturm erscheint lohnenswerter. Der Gesamtanstieg vergrößert sich damit auf über 10 km mit knapp 450 Hm.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Dieser Passübergang am südwestlichen Ende des Adlergebirges (Orlické hory) verbindet die Orte Jablonné nad Orlici im Westen und den namensgebenden Ort Červena Voda im Osten. Im oberen Bereich verläuft die Strecke einige Kilometer durch den Linsdorfer Wald. Von der Passhöhe zweigt die Straße auf den Suchý vrch (975 m) ab.Auf der Westseite münden 2,5 Kilometer vor der Passhöhe weitere Varianten über untergeordnetere Straßen ein.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Eine Bergbefahrung, bei der man gar nicht weiß, wo man mit Schwärmen anfangen soll: Auf dem Monte Faito befindet sich das Santuario San Michele Arcangelo, also des Erzengels Michael. Zur Nordseite bietet es einen fantastischen Blick über den Golf von Neapel und hinüber zum unwesentlich höheren Vesuv (1281 m). In der entgegengesetzten Richtung liegt uns die Amalfiküste zu Füßen. Und zur vorherigen Bezwingung des Berges drängt sich die Traumstraße von Castellammare di Stabia mit ihren unzähligen Kurven und engen Kehren auf. Zugegeben, das Durchfahrtverbotsschild in Castellammare mit der Ergänzung “Strada per il Faito – anche al pedoni” (= sogar für Fußgänger) sah das zum Zeitpunkt der Befahrung im Sommer 2018 anders. Manchmal ist es eben auch gut, eine Sprache nicht zu beherrschen und ohne mobile Übersetzungsgeräte unterwegs zu sein, um echte Abenteuer erleben zu können.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Nordostauffahrt von Castellammare di Stabia
16,2 km / 1128 Hm Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt, von deren Befahrungsmöglichkeit sich bitte jeder zuvor sein eigenes, aktuelles Bild machen möge, beginnt im Süden von Castellammare di Stabia an der Via Panoramica, wo die fürchterlich verstopfte Hauptstraße von Sorrent kommend gerade wieder in einen Tunnel abgetaucht ist und Richtung Neapel einen Bogen um Castellammare macht.
Nach wenigen Häusern befindet sich die Straße bereits im Wald und verwöhnt zwar mit ansprechender Steigung zwischen 6 und 12 %, nicht jedoch mit erfreulicher Belagsqualität. Schlaglöcher und weggebrochener Asphalt begleiten uns die meiste Zeit; es gilt, sich dafür an der Streckenführung und den mit zunehmender Höhe genialeren Ausblicken zu ergötzen. Das fällt angesichts von (je nach Zählweise circa) 32 Kehren bis zur Einmündung in die von Moiano hochführende Straße im Villagio Monte Faito (knapp über 1000 m) denkbar leicht.
Dort angekommen, befindet man sich am Piazzale dei Capi gleichfalls auf einem Touristenrummel mit Bars und Parkplatz wie auch auf einem Bergrücken, hinter dem der Blick in den Süden und Westen über die Halbinsel von Sorrent und bis zur Isola di Capri frei wird.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Der Mittelberg im Süden Sachsen-Anhalts zwischen Nebra und Roßleben (bereits Thüringen) ist eine von mehreren eher unauffälligen Erhebungen auf dem Gebiet des Ziegelrodaer Forsts. Bis 1999 gab es auch keinen Anlass, den Berg mit einer fast durchgehend apshaltierten Straße zu bedenken, geschweige denn ein dreißig Meter hohes Betonkonstrukt auf ihm zu errichten oder gar ein architektonisch (und auch inhaltlich) nicht uninteressantes Museum an dessen Hang zu eröffnen.
Die Raubgräber, die allerdings in besagtem Jahr die berühmte Himmelsscheibe von Nebra auf dem Berg fanden, ließen es anders kommen und der Rest ist Geschichte ... oder das, was 4000 Jahre zuvor geschah?
Wo vor Jahrtausenden eine kleine Bronzescheibe half, anhand des jahreszeitlichen Sonnenstandes die Felderbewirtschaftung zu optimieren, steht nun also der dreißig Meter hohe und trotz seiner 10° Neigung begehbare Turm, der mit seinem Schattenwurf die Aufgabe der inzwischen hinter Sicherheitsglas weggesperrten Himmelsscheibe übernommen hat.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Südostauffahrt von Wangen (Unstrut)
3,5 km / 145 Hm Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt beginnt im zu Nebra gehörenden Ort Wangen im Unstruttal am Parkplatz für die Arche Nebra. Ein Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge verschafft uns eine ruhige Auffahrt, spätestens, wenn wir nach sechshundert Metern die Arche passieren und damit die allermeisten Fußgänger los sind. Der steilste und mit mehreren kurzen, unnötigerweise grobpflastrigen Abschnitten unbequemste Teil ist damit bereits geschafft. Nach dem ersten Rechtsknick hinter der Arche fahren wir auf den Wald zu, wo die Steigung zeitweise fast ausbleibt.
Auf bestem Asphalt geht es bis zu einer Kreuzung, bei der wir, den Wegweisern folgend, rechts abbiegen, um die nächsten fünfhundert Meter auf Naturbelag zurückzulegen, der aber selbst empfindlichen Fahrern keine Probleme bereiten dürfte. Erfreulicherweise sind wir nach der nächsten Kreuzung, an der wir noch einmal rechts abbiegen müssen, wieder zurück auf Asphalt und können so den Schlussanstieg auf den Mittelberg noch locker wegdrücken.
Das (kostenlose) Begehen des Turmes ist eigentlich Pflicht, zumal es auch nur dann Aussicht über die Bäume hinweg gibt.
Heuscheuer Pass Przełęcz Lisia
Südauffahrt von Lezyce
6,5 km / 246 Hm Sudeten, Mittelsudeten, W.dolnośląskie/Niederschlesien
17.12.2020, Reinhard:
Von Süden beziehungsweise Südwesten erreicht man den Heuscheuer aus den Orten Duszniki-Zdrój oder Szczytna, deren Zufahrten sich kurz vor Lezyce vereinigen.
Die ersten drei Kilometer durch das locker besiedelte Straßendorf sind noch fast flach. Im Anschluss nehmen Steigung und landschaftliche Attraktivität bei der kurvigen Durchquerung eines Waldstückes zu. Auf dem größtenteils als Allee ausgeführten und wieder flacheren letzten Abschnitt vor Einmündung nach rechts in die Südwestauffahrt für die letzten zweihundert Meter eröffnen sich bereits schöne Blicke auf die rechter Hand gelegenen Sandsteinformationen der Białe Skały.
La Sal Loop
Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Wer Moab im US-Bundesstaat Utah ansteuert, hat üblicherweise zwei gute Gründe dafür: Die Nationalparks Arches und Canyonlands, die sich in unmittelbarer Nähe befinden und darauf warten, die Speicherkarten der Kameras ihrer Besucher in Nullkommanichts an ihre Kapazitätsgrenzen zu bringen. Nicht grundlos ist Moab auch schon jahrzehntelang zur Anlaufstelle der Filmemacher geworden. Von Western über Indiana Jones bis hin zu den Pod-Rennen in Star Wars: Episode 1 bedienen sich die Filme immer wieder gern der bizarren, exotischen Felsformationen. Die Nationalparks lassen sich entlang der Straßen auch gut mit dem Rad erfahren. Um Abstecher zu Fuß auf den Trails kommt man aber nicht herum, möchte man die besten Blicke auf die Top-Sehenswürdigkeiten erhalten. Zudem enden in beiden Parks die Straßen auf allen Verzweigungen in Sackgassen. Entsprechend wird Moab eher von Mountainbikern heimgesucht, denn die finden hier legendäre Trails, über die man sich als Kenner vermutlich stundenlang auslassen könnte.
La Sal Loop
Nordauffahrt vom Colorado River
27,2 km / 1321 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Die La Sal Loop im Uhrzeigersinn fahrend, folgt man am nordwestlichen Ende Moabs zunächst – bereits ausgesprochen szenisch – dem Colorado River 25 Kilometer stromaufwärts, bevor man nach rechts ins Castle Valley einbiegt.
Linker Hand dominiert hier die Hochebene Parriott Mesa das Landschaftsbild. Nachdem diese südlich umfahren ist, rückt, ebenfalls linker Hand, Castleton Tower als unverkennbare und stattliche 120 m hohe Felsnadel ins Blickfeld.
Die ersten 17 Kilometer durchs Castle Valley wirken nicht wie eine Bergstraße, aber bringen trotzdem schon 750 Höhenmeter ein, so dass ein Großteil der Nordauffahrt bereits geschafft ist, wenn der Abzweig nach rechts auf die Loop Road kommt. Geradeaus Richtung Osten ginge es weiter ansteigend bis auf über 2600 m Höhe.
Die jetzt nach Süden führende Straße trägt mit zunehmender Kurvigkeit zu noch mehr Abwechslung bei und ist dabei auch etwas steiler als der erste Teil. Während es um uns herum merklich grüner wird, ergeben sich hin und wieder grandiose Blicke hinunter ins Castle Valley – das alles bei denkbar wenig Verkehr.
La Sal Loop
Südauffahrt aus dem Spanish Valley bei Ken's Lake
28,4 km / 1138 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Gegen den Uhrzeigersinn verlässt man Moab in südöstlicher Richtung am besten auf dem Spanish Valley Drive parallel zur US 191. Am Abzweig zu Kens Lake sind von der Stadt aus schon die ersten gut 300 Höhenmeter über 15 Kilometer gewonnen. Den Start legen wir aber hierher, wo auch von weiter im Süden eine Anfahrt über die US 191 möglich ist.
Zunächst noch durch offene Prärie fahrend, ändert sich mit Einschwenken auf die La Sal Mountains das Landschaftsbild hin zu einem teils felsigen, zunehmend aber auch grüner werdenden, während die Straße an einigen Kehren mit Weitblicken auf die rötlichen Formationen der Canyonlands und Arches aufwarten kann. Der Manti-LaSal National Forest ist zwar noch nicht das, was man sich üblicherweise unter einem Wald vorstellt, aber bildet doch einen merklichen Kontrast zu Wüste und rot-gelbem Sandstein, von dem man bei einem Nationalpark-Trip durch Utah früher oder später auch mal gesättigt sein kann.
So wird die La Sal Loop tatsächlich zu einer erfrischenden Abwechslung und spätestens, wenn man sich jenseits der 2000 m-Marke die Straße gelegentlich mit Rindern teilen darf, hinter denen die vergleichsweise unspektakulären, grünen La Sal Mountains das Bild abrunden, vergisst man ein wenig, gerade den Wilden Westen zu bereisen.
Mount Lemmon
Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Möchte man die geflügelten Worte des Radsports für eine Beschreibung dieses Anstiegs heranziehen, läge man sicher mit Alpe d’Huez der USA nicht ganz daneben. Alternativ wäre auch Stilfser Joch Arizonas nicht zu hoch gegriffen und das nicht nur, weil man am Mount Lemmon, zu dessen Füßen Tucson, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, liegt, rund 30 m höher kommt als am Stilfser Joch. Es sind einige Argumente, die den Mount Lemmon unter zahlreichen, teils deutlich höheren Bergstraßen der USA hervorstechen lassen: Zunächst einmal sind die reinen Fakten beeindruckend: So gewöhnlich die Endhöhe im regionalen Vergleich noch sein mag, so ungewöhnlich ist dann doch ein Anstieg von über 2000 m, womit der Berg in der selben Liga wie die zwei höchsten Festlandanstiege der USA spielt: Mount Evans (4311 m) und Pikes Peak (4301 m). Rekordverdächtige Werte liefern außerdem die klimatischen Rahmenbedingungen.
Mount Lemmon
Südauffahrt von Tucson / Tanque Verde
46,3 km / 2130 Hm Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Während als Startpunkt der Auffahrt recht eindeutig die Kreuzung des East Catalina Highway mit der East Snyder Road gewählt werden sollte, drängt sich als Startpunkt der Tour auf den Mount Lemmon geradezu der Beginn des East Catalina Highway an der East Tanque Verde Road 6 km südwestlich auf, oder genauer gesagt der dortige große Parkplatz zwischen Safeway, McDonalds und dem Le Buzz Café. Was braucht es mehr, um sich vor der Befahrung ausreichend einzudecken und anschließend sofort notversorgen zu können?
Gleichzeitig ist man immer noch im nordöstlichen Randgebiet des Großraums Tucson, wo man sich eine Radfahrt durchs Auto-dominierte, kartesische Straßensystem der Stadt erspart. Zum Einrollen sollten die sechs fast flachen Kilometer reichen, zumal sich je nach Startzeitpunkt bereits hier ein Wettlauf gegen den steigenden Sonnenstand und die damit verbundenen steigenden Temperaturen entwickeln kann.
Sinn des Catalina Highway – oder General Hitchcock Highway – oder Sky Island Scenic Byway – ist einerseits die Erschließung des Ski- aber auch Wandergebietes rund um den Ort Summerhaven (2300 bis 2500 m) und andererseits die Zufahrt zu dem auf dem Gipfel des Mount Lemmon befindlichen Steward Observatory und der dortigen militärischen Radarstation zu ermöglichen.
Ross Maxwell Scenic Drive
Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Nicht sehr viele USA-Reisende verlaufen bzw. verfahren sich in den Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas an der Grenze zu Mexiko, was schlichtweg an der großen Entfernung einerseits zum Hotspot der Nationalparkansammlung zwischen Kalifornien und Utah und andererseits zu größeren Städten liegt. So abgelegen und weitgehend menschenverlassen wirkt dann auch die Landschaft, die sich trotz größtenteils steppenähnlicher Ausbildung einer verhältnismäßig großen Pflanzen- und Tierartenvielfalt erfreut. Die meisten davon dürften in den knapp 2400 m hohen Chisos Mountains ihren Lebensraum finden, wo sich mit dem Panther Pass (1761 m) auch die höchstgelegene Straße befindet.
An der Westseite der Berge führt der 48 km lange Ross Maxwell Scenic Drive, benannt nach dem ersten Leiter (superintendent) des Parks, von der nördlichen Hauptdurchfahrtsstrecke bis zum Santa Elena Canyon des Rio Grande, einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Parks.
Ross Maxwell Scenic Drive
Nordauffahrt von der Castolon/Santa Elena Junction
13,4 km / 334 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Gefühlt mitten in der Wüste zweigt der Scencic Drive zum Santa Elena Canyon zwischen Panther Junction und Basin Junction im Osten und Study Butte / Terlingua im Westen nach Süden gen Rio Grande ab. Linker Hand hat man bald einen guten Blick auf die Chisos Mountains und durch den V-förmigen Einschnitt The Window ins Chisos Basin hinein, während nur sehr langsam Höhe gewonnen wird. Erst auf den letzten 3 km wird es in Ansätzen steil bis kurzzeitig 12 %.
Ross Maxwell Scenic Drive
Südwestauffahrt von Castolon
22,9 km / 674 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Die Auffahrt von Südwesten dürfte den meisten schon von der Abfahrt bekannt sein, es sei denn man hat sich tatsächlich über die nicht asphaltierte Old Maverick Road zum Santa Elena Canyon durchgeschlagen.
Auf den 13 km zwischen dem Canyon und Castolon, die dem Autoren wegen einer Straßensperre aufgrund von Überflutungen unbekannt sind, gewinnt der Ross Maxwell Scenic Drive entlang des Rio Grande noch nicht an Höhe, so dass der Beginn der Auffahrt nach Castolon gelegt werden kann. Mehr als einen rudimentären Campingplatz, ein Visitor Center (2019 wegen eines Feuers geschlossen) und eine Handvoll historischer Hütten gibt es dort übrigens nicht. Sichere Verpflegungsquellen sollte man im Park sowieso nicht erwarten.
Der Startpunkt in Flussnähe liegt über 300 m tiefer als der der Nordauffahrt, so dass es sich hier um die etwas anspruchsvollere Auffahrt handelt. Den Schweiß werden aber weniger die moderaten Steigungswerte als vielmehr die extreme, sommerliche Hitze auf die Stirn treiben.
Panther Pass Chisos Basin Road
Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Mitten im Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas und damit unweit der Grenze zu Mexiko befinden sich die Chisos Mountains als südlichstes Gebirge des US-amerikanischen Festlands. Der Emory Peak ist mit 2385 m dessen höchster Berg und liegt südlich des Chisos Basin (ca. 1550 bis 1650 m), dessen einzige Zufahrt von Norden über den Panther Pass möglich ist. Westlich des Talkessels bildet The Window (1500 m) als tiefer Einschnitt zumindest einen optischen Ausgang, hinter dem, bereits am westlichen Rand der Chisos Mountains, der Ross Maxwell Scenic Drive verläuft.
Den Namen verdankt der Pass freilich den besonders in dieser Gegend auftretenden Berglöwen (mountain lion) oder auch Pumas, die in Nordamerika ebenso Panther genannt werden. Das darf dem Radfahrer ohne schützenden Blechmantel etwas Ehrfurcht einflößen, zumal in regelmäßigen Abständen mit unübersehbaren Schildern vor mountain lion und übrigens auch black bears gewarnt wird, ist laut Parkrangern aber unbedenklich.
Panther Pass Chisos Basin Road
NO-Auffahrt von der Chisos Basin Junction
8,2 km / 540 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Fünf Kilometer westlich des Panther Junction Visitor Centers zweigt die 10 km lange Chisos Basin Road nach Süden von der Hauptstraße ab. Die von hoch aufragenden Yucca-Blüten gesäumte Strecke führt fast direkt auf den markanten Casa Grande Peak zu, bevor auf dem letzten halben Kilometer vor der Passhöhe eine Linkskurve, gefolgt von einer Rechtskehre die Straße ins Chisos Basin ablenken.
Panther Pass Chisos Basin Road
SW-Auffahrt aus dem Chisos Basin
1,7 km / 131 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Wir wählen als Startpunkt die tiefste Stelle der Chisos Basin Road zwischen Panther Pass und Visitor Center sowie Chisos Mountains Lodge. An dieser Stelle zweigt die Straße zum Chisos Basin Campground ab, der noch einmal sechzig Höhenmeter tiefer liegt.
Ein paar Kurven und vier Kehren führen hinaus aus dem Becken, das augrund seiner niedrigeren Temperaturen gegenüber der überwiegend wüstenartigen Umgebung im Big Bend außerhalb der Chisos Mountains eine grünere, üppigere Vegetation besitzt. Der etwas ängstlichere Zeitgenosse mag sich allerdings weniger daran erfreuen, als vielmehr panisch zwischen den Pflanzen nach den kräftigen Pranken des Schwarzbären oder dem auflauernden Blick des Berglöwen Ausschau zu halten. Zum Glück ist die Auffahrt ja nur kurz und in der Abfahrt fühlt man sich dann aufgrund der erreichbaren Fluchtgeschwindigkeit zumindest zum Schwarzbären konkurrenzfähig...
Juniper Pass Warrior Mountain
Nordostauffahrt von Idaho Springs
25,9 km / 1106 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer erstmals in Idaho Springs ist, wird sich wohl wenig für den Juniper Pass interessieren, sondern vielmehr auf den Mount Evans und die auf ihn führende höchste Straße der USA fixiert sein. Tatsächlich wird man aber etliche Radfahrer finden, die von Idaho Springs kommend nach Erreichen des Echo Lake die Stichstraße zum Gipfel des Fourteeners (einer der abzählbar vielen Berge der USA mit über 14.000 Fuß Höhe) rechts liegen lassen und stattdessen einfach eine entspanntere Runde über den Juniper Pass und Bergen Park zurück nach Idaho Springs drehen (69 km, 1400 Hm).
Die ersten 11 km der Auffahrt auf der Chicago Creek Road sind eher etwas langweilig, da die Strecke an Kurven spart und Weitblicke im bewaldeten Taleinschnitt entfallen. Wo anschließend die Straße als Squaw Pass Road auch einige Kehren zu bieten hat, wird es zumindest ein wenig abwechslungsreicher. Mit ihrer milden, gleichmäßigen Steigung bis maximal 6 % eignet sich der ruhige und bestens ausgebaute Pass allerdings prima zum Strecke und Höhenmeter fressen oder auch, um eine Akklimatisierung an die Höhe zu erreichen, um doch erst an einem anderen Tag den Mount Evans anzugehen.
Juniper Pass Warrior Mountain
Westauffahrt ab Echo Lake / Mautstation Mt Evans
4,8 km / 147 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer mit dem Juniper Pass die Abfahrt vom Mount Evans ins Tal verlängern will, beginnt den knapp 5 km langen Zwischenanstieg zur Passhöhe beim Zurückkehren auf die Squaw Pass Road gleich nach Durchfahren der Mautstation und Passieren der Echo Lake Lodge. Mehr als ein müdes Lächeln und fünf Tritte auf dem großen Blatt wird der Juniper Pass nach dem zuvor Geleisteten sie oder ihn wohl nicht mehr kosten...
Valico di Monte Cecco d'Antonio
Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
04.07.2019, Reinhard:
Vier Straßen führen zum Campo Imperatore, dem Hochplateau im Gran Sasso dItalia. Die unauffälligste von ihnen überwindet den etwas höher liegenden Rand im Süden und startet im Ort Santo Stefano di Sessanio, wo man westlich oder östlich abzweigend leicht eine Rundtour übers Campo Imperatore mit einer der anderen Auffahrten bilden kann.
Das Attribut unauffällig darf hier gleichgesetzt werden mit schmal und äußerst verkehrsarm, was sich wiederum nur positiv auf den Genuss bei der Befahrung dieses kleinen Passes auswirken kann. Die grüne Hügellandschaft mit dem namensgebenden Monte Cecco dAntonio (1758 m) als dem Kulminationspunkt nächster Berg, Klatschmohnwiesen und der Blick aufs Rocca Calascio im Osten tun ihr Übriges. Dass zudem der Asphalt (2018) in bestem Zustand ist, lässt diese Strecke zu einem Geheimtipp werden, der es besser auch hätte bleiben sollen.
Valico di Monte Cecco d'Antonio
Kurze Nordanfahrt aus dem Campo Imperatore
3,3 km / 69 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
04.07.2019, Reinhard:
Ein wenig gerade, vorbei am Rifugio di Lago Racollo, sanft ansteigend durch einige weitläufige Kehren und schon ist man mittendrin in der idyllischen Abgeschiedenheit des südlichen Gran Sasso.
Ellenbogen
Ostauffahrt von Erbenhausen auf schmalen Waldwegen
5,5 km / 316 Hm Rhön, Hohe Rhön, Thüringen
14.10.2018, Reinhard:
Etwa am westlichen Ortsausgang von Erbenhausen zweigt diese Auffahrt als zunächst asphaltierter Weg nach links von der Reichenhäuser Straße ab und führt im Wesentlichen geradlinig auf den Ellenbogen zu.
Die abwechselnd von Wiesen und Waldstücken flankierte Strecke überquert nach gut einem Kilometer die B 285 zwischen Reichenhausen und Streufelsbergpass (500 m nach links). Dahinter verschlechtert sich der Belagzustand zusehends, bis sich der Asphalt endgültig in Schotter aufgelöst hat. Blühende Wiesen und moderate Steigung entschädigen für den schlechten Untergrund, der im vierten Kilometer der Auffahrt mit der Einmündung auf die L 1123 von Reichenhausen über den Ellenbogen (obige Auffahrt) bereits wieder geschafft ist.
Nach einem weiteren Kilometer sollte man dem Wegweiser zum eigentlichen (Berg) Ellenbogen (813 m) folgen, an dessen Spitze Noahs Segel weitere 21 m hoch in den Himmel über der Hochrhön ragt.
Juvasshytta Raubergstulsvegen
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet, Østlandet
29.11.2017, Reinhard:
Die Juvasshytta liegt im norwegischen Jotunheimen-Nationalpark, einen Kilometer vom Sommerskizentrum Galdhøpiggen entfernt. Zu ihr führt die höchstgelegene asphaltierte Straße Norwegens und ganz Nordeuropas. Sie ist üblicherweise befahrbar zwischen Mai und September. In unmittelbarer Nähe liegt der Pass übers Sognefjell (1434 m), seines Zeichens bereits der höchste Pass Nordeuropas. Die Sackstraße zur Juvasshytta zweigt von dessen Nordostauffahrt noch weit im unteren Bereich links ab.
Sandia Crest
Sandia Mountains, New Mexico
24.02.2017, Reinhard:
Der Sandia Crest (wörtlich übersetzt Wassermelonengipfel, wohl wegen der rötlichen Färbung in entsprechendem Sonnenlicht) ist der höchste Berg der Sandia Mountains, die sich nordöstlich von Albuquerque aus dem Hochplateau von knapp unter 2000 m auf über 3000 m erheben und bereits nicht mehr zu den Rocky Mountains zählen. Während der Berg selbst nur mit guter Aussicht, einer kleinen Gastronomie und zahlreichen Sendeanlagen punkten kann, spielt sich das touristische Hauptgeschäft 2 km südöstlich auf dem Bergrücken zwischen Sandia Crest und dem 2957 m hohen South Sandia Peak ab. Dort endet nämlich die Sandia Peak Tramway, deren Talstation sich in Albuquerque befindet und die mit der weltweit drittlängsten Einzelspannweite (Abstand benachbarter Stützmasten) einer Seilbahn aufwarten kann. Unterhalb liegt am Osthang das Sandia Peak Ski Area, dessen Fußpunkt ebenso wie der Sandia Crest über die NM-536 von San Antonito erreichbar ist.
Sandia Crest
Südostauffahrt von San Antonito
21,5 km / 1184 Hm Sandia Mountains, New Mexico
24.02.2017, Reinhard:
Ausgangspunkt der komplett asphaltierten Auffahrt ist der Ort San Antonito nördlich der IS-40 (von Albuquerque kommend, Exit 175 nach Cedar Crest nehmen und der NM-14 folgen).
Zunächst noch sehr flach führt die NM-536 aka Sandia Crest Road zwischen den vereinzelten Anwesen von Sandia Park hindurch, bevor sich die Steigung bei rund 6 % einpendelt und sich die Fahrt auf der durchweg gut ausgebauten, zweispurigen Straße im Wald fortsetzt. Über größtenteils weitläufige Kurven ist nach 11 km der Parkplatz des Skigebiets erreicht, an dem die Auffahrt ihre einzige, kleinere Zwischenabfahrt (ca. 30 Hm) hat. Kurz darauf folgt der Abzweig der nur auf den ersten 200 m asphaltierten Straße nach Placitas.
In der Folge wird die bislang eher dröge Streckenführung von einer etwas abwechslungsreicheren Abfolge von (je nach Zählweise) 11 bis 15 Kehren bis zum Gipfelparkplatz abgelöst. Die Durchschnittssteigung bleibt trotzdem unter bequemen 7 %, was sich bei der entsprechend dünnen Luft auf zum Ende über 3000 m Meereshöhe allerdings eher wie kontinuierliche 10 % anfühlt.
Ski Santa Fe
Rocky Mountains, Sangre de Cristo Mountains, New Mexico
06.02.2017, Reinhard:
Als älteste Bundesstaat-Hauptstadt der USA – immerhin schon 1610 der Gouverneurssitz für die neuspanische Provinz Nuevo Méjico, als die englischen Pilgerväter noch gar nicht von Europa aufgebrochen waren – ist Santa Fe eher prädestiniert für einen kulturhistorischen Aufenthalt statt als Ausgangspunkt für eine Radtour herhalten zu müssen. Um Letzteres zu vermeiden, hätten die Indianer im 12. Jahrhundert ihre Siedlung besser nicht so nah ans Sangre-de-Cristo-Gebirge legen sollen, das mit seinen über 4000 m hohen Bergen seit Mitte des letzten Jahrhunderts auch zahlreiche Wintersportler anlockt, für die eine in den wärmeren Jahreszeiten wunderbar als ruhige Bergtrainingsstrecke geeignete Straße direkt aus der Stadt heraus angelegt wurde.
Ski Santa Fe
Südwestauffahrt von Santa Fe
23,8 km / 1103 Hm Rocky Mountains, Sangre de Cristo Mountains, New Mexico
06.02.2017, Reinhard:
So beginnt diese Auffahrt tatsächlich nur wenige hundert Meter nördlich des historischen Stadtkerns am südwestlichen Beginn der NM-475 (Artist Road, im weiteren Verlauf Hyde Park Road), die der gesamten Auffahrt bis zum Endpunkt am Parkplatz des Skizentrums (3147 m) entspricht.
Ziemlich genau 1000 m niedriger liegt der Startpunkt auf einer immer noch beachtlichen Höhe, die bei der Einschätzung der Schwere dieser Auffahrt nicht ganz außer Acht gelassen werden sollte. Die durchschnittliche Steigung von rund 5 % spiegelt gut die Unaufgeregtheit – oder sollte man sagen: Eintönigkeit – der gesamten Strecke wider. Zweispurig klettern wir die komplette Strecke die bewaldeten Westhänge des Gebirgszuges hinauf.
Etwas Abwechslung im womöglich ungewollten Sinne bringen eine längere Zwischenabfahrt zum Ende des ersten Drittels und zwei kürzere Zwischenabfahrten im letzten Drittel, die sich zu rund 100 Hm addieren. Als Belohnung für ein bis zwei Stunden Aufstieg winkt lediglich ein Parkplatz mit großer Wendeschleife und eine lange Abfahrt, die hin und wieder weite Blicke auf und über Santa Fe ermöglicht.
East Portal Road Black Canyon of the Gunnison
Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
27.11.2016, Reinhard:
Wenn aufregende Bauprojekte auf aufregende Landschaften treffen, entstehen nicht selten aufregende Straßen, die das Radlerherz höher schlagen lassen. So auch im Falle des Baus eines unterirdischen Wasserkanals vom Gunnison River im Westen Colorados ins Uncompaghre Valley bei Montrose im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Während Interesse und Anreiz vorhanden waren, das Tal des Uncompahre River zu besiedeln, waren die vom Fluss gelieferten Wassermengen zur Bewässerung der Felder schnell zu knapp geworden, so dass die Idee aufkam, vom großen Nachbarfluss Wasser abzuzweigen.
Der Gunnison River hat sich allerdings im Laufe der letzten zwei Millionen Jahre eine teils über 500 m tiefe Schlucht gegraben, die aufgrund der geologischen Gegebenheiten eine außergewöhnliche Steilheit besitzt und entsprechend schwer zugänglich ist. Bevor also mit den Arbeiten an der Gunnison-Seite, dem East Portal des Tunnels, begonnen werden konnte, musste aufwändig eine Straße vom Westrand des Gunnison Canyons dorthin gebaut werden.
East Portal Road Black Canyon of the Gunnison
Ostauffahrt von East Portal aus dem Canyon
7,2 km / 616 Hm Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
27.11.2016, Reinhard:
Mit durchschnittlich 11 % auf den ersten 5 km ist die Straße aus dem dunklen Canyon heraus eine der steileren Straßen der USA. Hier und da wird sogar von einer der härtesten Anstiege gesprochen, was angesichts des überschaubaren Höhengewinns und der Maximalsteigung von ca. 16 % dann doch übertrieben ist.
Große Überraschungen vermag der Anstieg nicht zu liefern, da man ihn ja erst kurz zuvor hinabgerollt sein muss. Hat man den Black Canyon bereits etwas weiter nördlich hinabgeschaut, stellt sich die Frage, wie überhaupt eine Straße an diesen steilen Flanken hinabführen kann. Schließlich haben die Erbauer aber logischerweise nicht die schwierigste Topographie gesucht, so dass die Straße an einem etwas flacheren Bereich angelegt ist. Nichtsdestotrotz ist hier im tiefen, dunklen Black Canyon die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, lange Zeit im Schatten fahren zu müssen, da die Straße sich im Wesentlichen entlang des Nordhanges hält.
Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass dies eine der verkehrsärmsten Berg- oder Passstraßen der USA sein dürfte.
Rim Rock Drive Colorado National Monument
Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
06.11.2016, Reinhard:
Grand Junction an der IS-70 im Westen Colorados zählt sicher nicht zu den größten Tourismuszentren der Staaten. Die Umgebung bietet aber einige lohnenswerte Ausflugsziele in Tagesreichweite (mit dem Auto). Zu nennen wären der prominente Arches National Park im Westen sowie der weniger bekannte Black Canyon of the Gunnison National Park im Südosten, der mit der East Portal Road zudem ein Highlight für den begnadeten Bergradler beherbergt. Ein grandioses Radziel lässt sich aber auch ohne längere Anfahrt von Grand Junction aus erreichen. Der zwischen 1931 und 1950 gebaute Rim Rock Drive führt von zwei Seiten auf das Hochplateau und dazwischen entlang der Felskante des Colorado National Monuments, einer Sandstein-Formation von rund 600 Metern Höhe. Topographisch bedingt hat die Überfahrt weniger den typischen Passcharakter, sondern stellt sich eher als Auf- und Abfahrt, unterbrochen durch einen welligen Zwischenteil von rund 13 km Länge, der den höchsten Punkt der Straße (2024 m) enthält, dar.
Rim Rock Drive Colorado National Monument
Ostauffahrt von Grand Junction
18,0 km / 642 Hm Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
06.11.2016, Reinhard:
Wir lassen die Auffahrt am Beginn der Monument Road an der CO-340 beginnen, unmittelbar westlich der Brücke über den Colorado River, der sich hier gerade erst mit dem Gunnison River vereint hat. Der oben angesprochene Rundkurs lässt sich minimal verkleinern, wenn man zwischen der CO-340 und der Monument Road über die South Camp Road abkürzt und so erst bei Kilometer 4,5 in diese Auffahrt einbiegt. Letztlich ist das unerheblich, denn echte Steigungen kommen nicht vor der Durchfahrung der Nationalpark-Kontrollstelle gut 1 km später.
Dank spärlicher, flachwüchsiger Vegetation ist die Sandsteinwand des Monuments schon von Beginn an im Blick. Die nun folgenden, weitläufigen Kehren führen schließlich direkt an sie heran. Zunächst kamen die Straßenbauer noch mit Einschnitten in den Fels aus, auf rund 1740 m Höhe bohrt sich schließlich ein unbeleuchteter, aber gerader Tunnel durch das Gestein.
Ein paar Kehren und Kurven später wird am Cold Shivers Point (1860 m) erstmals die Abbruchkante erreicht, an der sich die Straße nun die meiste Zeit orientiert.
Trail Ridge Road
Rocky Mountains, Colorado
18.09.2016, Reinhard:
Die höchste Passstraße der USA liegt – wie sollte es anders sein – im Herzen der Rocky Mountains, genauer gesagt rund 100 Kilometer nordwestlich von Denver. Sie ist praktisch die einzige Straße im Rocky Mountain National Park und durchquert diesen von Südwesten bei Grand Lake nach Nordosten bei Estes Park. Natürlich überquert der Pass auch die Continental Divide, allerdings befindet sich diese nicht am höchsten Punkt, der hier als Passhöhe gekennzeichnet ist, sondern am Milner Pass (3279 m) auf der Südwestseite. Die Landschaft, die man während des sauerstoffarmen Aufstiegs genießen kann, ist natürlich grandios, wenngleich einem bewusst sein sollte, dass die Straße überall zweispurig und breit ausgebaut ist und Pkw auf der auch für Radfahrer kostenpflichtigen Nationalparkstrecke die Oberhand haben.
Trail Ridge Road
Südwestauffahrt von Grand Lake
38,0 km / 1187 Hm Rocky Mountains, Colorado
18.09.2016, Reinhard:
Die über 1800 km lange US 34 hat ihren westlichen Startpunkt bereits an der US 40 in Granby, von wo aus es 23 annähernd flache Kilometer bis Grand Lake (am namensgebenden Grand Lake sowie dem benachbarten Shadow Mountain Lake) sind.
Am Abzweig ins Ortszentrum lassen wir die Südwestseite der Trail Ridge Road beginnen, kurz vorm Eintreten in den Rocky Mountain National Park. Gut 2 km mit leichter Steigung sind es bis zum Kawuneeche Visitor Center, kurz darauf folgt der Grand Lake Entrance, wo auch die üblichen Nationalpark-Eintrittsgelder zu entrichten sind bzw. der Annual Pass vorzuweisen ist. Normalerweise zahlen auch Radfahrer extra; in Begleitung eines Autos lassen sich die Ranger aber auch darauf ein, dass man dazugehört und für die Durchfahrung der Schranke nicht extra das Rad im Auto verstauen muss.
Im Nationalpark angekommen, bedarf es bis Kilometer 18 einiger Geduld: Östlich des Colorado River durchfahren wir das flache Kawuneeche Valley. Meist ist der Fluss allerdings nicht zu sehen und wenn, führt er auch nicht sonderlich viel Wasser – er entspringt ja erst hier im Nationalpark einige Meilen nördlich – und hat sich hier zudem noch keinen beeindruckend tiefen Grand Canyon gegraben.
North Cheyenne Cañon
Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Colorado Springs darf wohl mit Fug und Recht als Basislager für Pikes Peak bezeichnet werden. Die zweitgrößte Stadt Colorados liegt auf gut 1800 m Höhe und damit 2500 m unterhalb der zweithöchsten Asphaltstraße der USA. Wer ganz hoch hinaus will – und das sollte für jeden rennradfahrenden Besucher der Stadt der Fall sein – sollte die Akklimatisation nicht zu kurz kommen lassen.
Eine sehr schöne und auch bei Bewohnern der Stadt beliebte Einsteigertour, die sich für diesen Zweck regelrecht aufdrängt, führt durch die nördliche Cheyenne-Schlucht und besitzt den Charme, dass die Auffahrt unweit des Stadtzentrums beginnt und schon bald in die herrliche Natur des Pike National Forest eintaucht. Der asphaltierte Teil der Straße durch die Schlucht endet an einem Parkplatz, der augenscheinlich als Einstiegspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Ausflüge gut genutzt wird. Wer 4 km Staubpiste allerdings nicht scheut, kommt auch mit dem Roadbike weiter, indem er die sanfte Nordanfahrt auf der Gold Camp Road mit tollen Blicken in die Schlucht und über die Südausläufer von Colorado Springs hinabrollt.
North Cheyenne Cañon
Ostauffahrt durch den Canyon
9,1 km / 471 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Eine mögliche Definition des Startpunkts stellt der nordöstliche Beginn des Cheyenne Boulevard unweit der Kreuzung des Interstate 25 mit der CO 115 dar. Zwar geht es die ersten 4 km noch durch bewohntes Gebiet, doch ist die Straße recht ruhig und frei von Ampeln.
Nachdem bereits 100 Hm gewonnen sind, schließt sich nun der eigentliche und schöne Teil mit der North Cheyenne Canyon Road an. So geschwungen die Straße ab hier ist, so abwechslungsreich umrahmen die rötlichen Felsen die ansonsten bewaldete Schlucht. Die Steigung bleibt dabei die meiste Zeit deutlich unter 10 %. Einen Kilometer vor Ende der Auffahrt werden an einer Doppelkehre die Helen Hunt Falls passiert, die allerdings nicht nach der bekannten Schauspielerin, sondern nach einer Schriftstellerin und Aktivistin des 19. Jahrhunderts benannt wurden.
Wenig später verlässt die Straße die Talsohle nach Norden und erreicht bald den Parkplatz auf 2290 m Höhe.
North Cheyenne Cañon
Nordauffahrt via Gold Camp Road (4 km unbefestigt)
11,4 km / 441 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Die weniger gebräuchliche und nicht durch den Canyon führende Auffahrt von Norden kann man an der nach Manitou Springs führenden US 24 starten. Die South 26th Street gewinnt auf den ersten 2,3 km gut 100 Hm, bevor es auf der Gold Camp Road (oder zunächst auf der Bear Creek Road) in Richtung North Cheyenne Canyon geht.
Nach 7,6 km bzw. 314 Hm endet schließlich der Asphalt und es beginnt der landschaftlich reizvollere Teil mit Blick in die Schlucht und abschnittsweise auch auf die Straße der Ostauffahrt. Der staubige, leicht geschotterte Belag sollte auch mit Straßenbereifung kein Problem sein.
Die Steigungswerte sind verglichen zur Hauptauffahrt gleichmäßiger und in der Spitze niedriger.
Domberg (Suhl)
Thüringer Wald, Thüringen
09.05.2016, Reinhard:
Der Suhler Domberg ist der Hausberg der an der Südseite des Thüringer Waldes gelegenen Stadt. Auf ihm befindet sich nicht nur ein Bismarckturm, sondern auch eine Gastronomie, die dank des Videos vom Kloß-Fritz aus dem Jahr 2012 inzwischen überregionale Bekanntheit erlangt haben dürfte. Eine Stärkung mit Thüringer Klößen ist in der Passgastronomie folglich möglich, fast schon obligatorisch, wenngleich nach 4 km und gut 200 Hm nicht unbedingt physiologisch zu rechtfertigen. Auf jeden Fall lohnt aber der Blick vom Bismarckturm, für dessen Besteigung eine kleine Spende erbeten wird.
Im unteren Bereich der Strecke gibt es mehrere Einstiegsmöglichkeiten in die Auffahrt. Die sinnvollste ist die nördliche, von der Gothaer Straße abzweigende Harzgasse. Eine schmalere und steilere, zunächst über Kopfsteinpflaster führende Variante ergibt sich bei Befahrung der südich gelegenen Kefersteinstraße. Dazwischen zeigen manche Karten noch eine Straße namens Regenspiegel an, die tatsächlich auch mit dem Rennrad befahrbar, allerdings nicht durchgängig befestigt und teils ordentlich steil ist. Wir belassen es in untiger Auflistung bei einer Auffahrt, die Varianten unterscheiden sich nur auf den ersten rund 500 m.
Domberg (Suhl)
Ostauffahrt von Suhl
4,1 km / 234 Hm Thüringer Wald, Thüringen
09.05.2016, Reinhard:
Nordöstlich des Suhler Zentrums beginnt die Hauptauffahrt an der nach Zella-Mehlis führenden Gothaer Straße als Abzweig nach links in die Harzgasse. Unter der markanten Bogenbrücke der Eisenbahn hindurch sind es nur 250 m, bis zunächst der Straße Im Fallmich nach links an einer alten Garagenanlage vorbei zu folgen ist. Ein kurzer, steilerer Abschnitt endet mit Einmündung der Kefersteinstraße (alternative Auffahrt) von links in einer Rechtskurve.
Eine Mischung aus Wohnsiedlung (von Immobilienmaklern als “Balkon von Suhl” angepriesen) und Kleingartenanlagen ist auf den folgenden 1,5 km durch die Krinitzenstraße bis hin zum Gasthaus Krinitzenstube zu durchfahren. Beim Blick nach hinten ist das Ringberghotel immer eine gute Orientierung.
Nach der Krinitzenstube, die wir rechts liegen lassen, wird es nicht nur für einige hundert Meter nochmals deutlich stiler, sondern es ist auch teilweise kein Asphalt mehr vorhanden. Die Waldstraße ist zwar gut zu fahren, bei Nässe ist das Rad anschließend allerdings nicht mehr wohnzimmertauglich.
Bwlch Pen-y-Feidiog
Ostauffahrt von Llanuwchllyn
10,6 km / 451 Hm Snowdonia
26.04.2016, Reinhard:
Nördlich von Llanuwchllyn geht die nach Trawsfynydd (14 Meilen) ausgewiesene Straße von der A 494 Richtung Bala nach links ab. Die ersten 3 km sind noch weitgehend flach und führen vorbei an kleinen Häusergruppen und zwei Caravan Parks. Gleich darauf kommt völlig aus dem Nichts ein erstes und zugleich das heftigste Steilstück der Auffahrt. 700 m mit über 13 % Durchschnittssteigung machen ein wenig Angst, was angesichts der noch längeren Strecke bis zur Passhöhe zu erwarten ist. Schlimmer wird es aber eben nicht mehr, wenn auch Zwischenabfahrten weitere Ernüchterung bringen.
Landschaftlich steht hingegen purer Genuss bevor. Bäume, Sträucher und Wiesen geben ein abwechslungsreiches, grünes Bild ab, durch das sich die Straße auf und ab windet, wobei die Einsicht auf die bevorstehende Strecke zunächst stark eingeschränkt ist. Nach Durchfahren der ersten Tore, von denen insgesamt vier Stück ein Absteigen zum Öffnen und Schließen erfordern, wird das Weideland offener und die Hügellandschaft in gänzlicher Schönheit befahrbar.
Bwlch Pen-y-Feidiog
Snowdonia
26.04.2016, Reinhard:
Nicht jede Landkarte verrät die Existenz dieser schmalen Passstraße zwischen Trawsfynydd und Llanuwchllyn inmitten des Snowdonia Nationalparks. Wahrscheinlich ist es besser so, denn einerseits ist die Befahrung mit dem Pkw eine arge Zumutung, da die Straße nicht nur eng und quasi frei von Ausweichstellen ist, sondern zudem auch noch vier Schafgatter an der Ostauffahrt aufweist, die vor Durchfahrung geöffnet und anschließend wieder geschlossen werden wollen, und andererseits kann man sich als Radfahrer die grüne Einsamkeit so ausschließlich mit den wolligen Vierbeinern teilen.
Der Pass lässt sich perfekt in eine Tour über den berühmten Bwlch y Groes einbauen, dessen Nordseite ja ebenfalls in Llanuwchllyn beginnt. Hinsichtlich Höhe und Anstieg ist der Bwlch Pen-y-Feidiog einer der ganz großen walisischen Pässe.
Cheddar Gorge
Mendip Hills, Somerset
16.04.2016, Reinhard:
Die Mendip Hills sind nur ein kleiner Höhenzug im Südwesten Englands südlich der Stadt Bristol. Das Prädikat Area of Outstanding Natural Beauty (AONB), das fast dem eines Nationalparks gleichkommt, wurde dem westlichen Teil der Mendip Hills nicht zuletzt wegen der in Cheddar beginnenden Schlucht zuteil, durch die erfreulicherweise eine Straße führt.
Die größte Bekanntheit dürfte der Ort Cheddar freilich durch den von dort stammenden Käse erlangt haben. Tatsächlich gibt es auch einen Zusammenhang zwischen dem Cheddar Cheese und der Schlucht, übrigens der größten des Vereinigten Königreiches: Die Cheddar Gorge beherbergt mehrere Höhlen, die hinsichtlich Feuchtigkeit und Temperaturkonstanz ideale Bedingungen zur Reifung des Käses darstellten. Ein Fakt, der im 12. Jahrhundert einen entscheidenden Standortvorteil darstellte.
Die Höhlen sind mittlerweile natürlich touristisch erschlossen. Mit Kombitickets kann man nicht nur sie besuchen, sondern darf u.a.
Cheddar Gorge
Westauffahrt von Cheddar durch die Schlucht
5,4 km / 195 Hm Mendip Hills, Somerset
16.04.2016, Reinhard:
Die Eckdaten der Auffahrt durch die Schlucht sind wenig beeindruckend und auch die Steigung ist, abgesehen von einem 100 Meter langen 14 %-Abschnitt alles andere als furchteinflößend. Trotzdem – oder gerade deswegen? – handelt es sich bei einheimischen Rennradlern um eine der beliebtesten Straßenanstiege Südenglands. Die Szenerie leistet natürlich einen entscheidenden Beitrag.
Der Beginn der Auffahrt befindet sich im Zentrum von Cheddar, wo sich Tweentown und Cliff Street in einem Kreisel treffen. Reges Leben dürfte bei entsprechendem Wetter hier den Straßenrand säumen, wo wir die Gebäude der Cheddar Gorge Cheese Company, diverse Cafés und zahllose Shops passieren. Mit Erreichen der Schlucht finden wir in der Nähe der Höhleneingänge die größten Menschenmassen vor, bevor in der Folge nur noch zu den Seiten ein- und ausparkende Autos an etlichen Parkplätzen und -buchten unser Vorankommen behindern.
Die steilste Stelle, an der wir dann vielleicht doch einmal kurz aus dem Sattel müssen, ereilt uns in einer Kehrenfolge nach 1,5 Kilometern.
Haytor Haytor Vale
Dartmoor, Devon
06.04.2016, Reinhard:
Das Straßennetz im Dartmoor-Nationalpark im Südwesten Englands bietet etliche knackige Anstiege auf die Moor- und Heidelandschaft zwischen 300 und 500 m Höhe. Die Hügel, deren Granitkuppen häufig durch Verwitterung freigelegt worden sind, werden mit dem keltischen Wort Tor bezeichnet. Der Haytor ist der vielleicht bekannteste unter ihnen und wird gern von den nahegelegenen Parkplätzen aus bewandert. Während der Fels selbst bei 457 m gipfelt, kulminiert die vorbeiführende Straße rund 60 m unterhalb. Aufgrund seiner Lage am Ostrand des Dartmoor geht es nach Westen eine Weile nur leicht wellig weiter. Der Aufstieg von Osten aus Bovey Tracey ist dafür umso höhenmeterreicher.
In manchen Auflistungen findet man diesen Anstieg unter der Bezeichnung Haytor Vale, dem östlich des Gipfels auf etwa 300 m gelegenen Dorf.
Haytor Haytor Vale
Ostauffahrt von Bovey Tracey
6,0 km / 362 Hm Dartmoor, Devon
06.04.2016, Reinhard:
Beginn der Auffahrt ist der Kreisel an der A382 am Westrand von Bovey Tracey, von dem aus die B3387 Richtung Haytor und Widecombe führt. Nach 600 m gabelt sich die Straße, wobei nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, warum wir die Vorfahrtsstraße nach links verlassen müssen, um auf der B3387 zu bleiben. 600 weitere Meter später erreichen wir die Grenze des Nationalparks und begegnen nun wiederholt Steigungswerten jenseits der 10 %. Die Straße ist, typisch britisch, viel von Hecken gesäumt, verläuft abschnittsweise auch in bewaldetem Gebiet und lässt doch ab und an auch etwas weitere Blicke über saftig grüne Wiesen und die flacheren Landstriche im Osten zu.
In die Heidelandschaft tauchen wir auf ca. 240 m Höhe ein. Mit Passieren von Haytor Vale auf einem flachen Kilometer rückt die Felsformation des Haytor in den Blick. Ein kurzer Schlussanstieg in mittlerweile komplett offener Heidelandschaft führt schließlich zum Parkplatz unterhalb des Haytor, zu dem es hier nur noch knapp 400 m in Wanderstiefeln sind.
Great Dun Fell
Pennines, North Pennines, Cumbria
03.04.2016, Reinhard:
Das ist sie. Die höchste asphaltierte Straße Großbritanniens. Der Umstand, dass es sich nur um eine zu einer Radarstation führende und am Gipfel endende Privatstraße handelt, sollte einen nicht davon abhalten, diesen wahren Leckerbissen im Norden Englands zu erfahren. Das die private Zone einleitende Hinweisschild befindet sich keine 100 Höhenmeter nach dem Beginn der Auffahrt, sodass für den Großteil der Strecke Schafe die eifrigsten Mitbewerber um das schmale Sträßchen sind.
Allen Rekordjägern sei gesagt, dass hier leider nur der zweithöchste Berg der Pennines erreicht wird. Der höchste ist der Cross Fell (893 m) drei Kilometer weiter nordwestlich.
Great Dun Fell
Südwestauffahrt von Knock
7,5 km / 631 Hm Pennines, North Pennines, Cumbria
03.04.2016, Reinhard:
Die höchste Straße Großbritanniens beginnt auf gut 200 m Höhe im Ort Knock, wo die Sackstraße zum Knock Christian Centre abzweigt. Zunächst noch flach, geht es geradewegs auf die Pennine Hills zu. Die letzten Bäume am Straßenrand sind schon bald passiert und das leicht zu übersehende Holzschild der Private Road nach 1,7 Kilometern erreicht.
Die Straße führt weiter hinauf durch Weidehänge, durch ein zu öffnendes Weidetor und schmiegt sich im sechsten Kilometer an den Wasserlauf des Knock Ore Gill. Nach einem steileren Kilometer bei 10 bis 15 % ist der Gebirgskamm zwar erreicht; es sind aber noch etwa 100 weitere Höhenmeter bis zum Gipfel, d.h. der Absperrung um die Radarkuppel, zu überwinden.
Dunkery Beacon
Exmoor, Somerset
01.01.2016, Reinhard:
Der Dunkery Hill ist mit seinen 520 Metern die höchste Erhebung des Exmoor-Nationalparks und der Grafschaft Somerset. Aufgrund der früheren Nutzung des Berges für Leuchtfeuer ist er auch oder vor allem als Dunkery Beacon bekannt. Die östlich passierende Straße findet ihren höchsten Punkt rund 70 Meter tiefer an einem kleinen Parkplatz, der als Ausgangspunkt für einen kurzen Spaziergang zum Gipfel geeignet ist.
Die zum Bristolkanal hin gelegene Nordseite beginnt auf rund 120 Metern Höhe und sucht sich zudem einen ziemlich direkten Weg nach oben, was sie im Gegensatz zur von Südwesten bei Blagdon Cross (290 m) im Herzen des Exmoor heraufführenden Strecke zu einer der herausforderndsten Auffahrten Südenglands macht.
Dunkery Beacon
Nordauffahrt von Luccombe
3,3 km / 330 Hm Exmoor, Somerset
01.01.2016, Reinhard:
Den Beginn der Auffahrt finden wir an einer unscheinbaren Kreuzung zwischen den Siedlungen Horner und Luccombe südöstlich von Porlock. Bei zunächst rund 17 % entfällt jegliche Einrollphase auf dem ersten Kilometer durch dichten, urigen Wald. An einem Viehgitter ist besondere Konzentration und Geradlinigkeit gefragt.
Diesem ersten schweren Abschnitt folgt eine kurze Flachpassage mit einer Gabelung, deren linker Hauptader wir weiter folgen. Zum Ausgang des Waldes ist es nicht mehr weit. Dort tauchen wir ein in herrliche Heidelandschaft und folgen dem leicht kurvigen Sträßchen bei inzwischen wieder heftigeren Steigungen zwischen 10 und 20 %. Das Gros der 330 Gesamthöhenmeter wird in diesem äußerst reizvollen Streckenteil erkämpft und gleichzeitig genossen. Erst auf den letzten 600 Metern flacht die Auffahrt schließlich so sehr ab, dass man auch mal einen sicheren Blick zurück auf den Bristolkanal werfen kann.
Alto da Fonte do Bispo
Nordauffahrt von Porto Moniz
16,1 km / 1214 Hm Madeira
18.11.2015, Reinhard:
Traumhafte Aussichten stehen uns bei der Befahrung dieses Passes bevor. Nach obligatorischem Bad in den natürlichen Lavapools von Porto Moniz beginnt der Anstieg direkt am Hauptkreisel dieses überschaubaren Ortes, wo die Küstenstraße von São Vicente aus Südosten eintrifft. Die aus dem Ort herausführenden Kehren sind bereits am Fuße der Auffahrt gut am Hang auszumachen. Folgerichtig liefern die ersten Kilometer schöne Rückblicke auf Porto Moniz und die umgebende Küstenlinie. Alle stehen Spalier, während die im Mittel gut 10 % Steigung die entsprechende Gegenleistung einfordern.
Zwischen 400 und 500 m Höhe erwartet uns mit den Ortschaften Levada Grande und Santa Maria Madalena wieder eine belebtere Gegend, die augenscheinlich aber weniger vom Touristen- und Geldzustrom Madeiras abbekommt. Die Ortschaften verlassend, zieht die zwischenzeitlich auf Null zurückgefallene Steigung wieder deutlich an und bald wird die Einmündung der ER101 aus Südwesten von Ponta do Pargo und Achadas da Cruz erreicht, wo es links weiter zum Alto da Fonte do Bispo geht.
Eira do Serrado
Madeira
12.11.2015, Reinhard:
Eira do Serrado ist ein Aussichtspunkt über dem Dorf Curral das Freiras, das in einem unzugänglichen Bergkessel nördlich von Funchal liegt. Ein bisschen östlich des Aussichtspunkts hat man einen Tunnel gebohrt, durch den der Bergkessel mit der Außenwelt verbunden ist. Der Tunnel ersetzt den oberen Teil der alten Passstraße, die, ebenfalls durch einen Tunnel unter dem Eira do Serrado verlaufend, auf der nördlichen, sprich der Bergkessel-Seite, gesperrt ist. Wegen Steinschlags und abrutschenden Hängen ist ihre Benutzung mittlerweile zu gefährlich geworden.
Der Bergkessel ist so etwas wie eine Insel inmitten einer Insel und war zu Beginn der Besiedlung Madeiras Zufluchtsort von ehemaligen Sklaven, die sich entweder selbst befreit hatten oder in Freiheit entlassen worden waren. Gleichzeitig entdeckten Hirten das Tal für ihre Tiere, woher der Name curral, also (umzäunte) Viehweide, entstammt. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Bergkessel, aus welchen Gründen auch immer, dem Convento de Santa Clara gestiftet.
Eira do Serrado
Südostauffahrt von Funchal
12,3 km / 1007 Hm Madeira
12.11.2015, Reinhard:
Den Startpunkt einer Auffahrt zu benennen, die in einem großen, städtischen Gebiet beginnt, ist keine eindeutige Angelegenheit. Man kann von Funchals Uferpromenade durchaus kontinuierlich aufwärts zum Eira do Serrado fahren, von einer kleinen Senke kurz vorm Ziel einmal abgesehen. Wir wählen als Startpunkt aber den Beginn des Caminho de Santo António auf 100 Metern Höhe, der an der Rua das Maravilhas (ER 119) westlich des Stadtzentrums beginnt. Von hier aus geht es praktisch ohne Abbiegen zum Ziel.
2,5 Kilometer bei ungleichmäßiger Steigung mit 15 %-Spitzen sind es auf dem Caminho de Santo António ins Zentrum der gleichnamigen Gemeinde, die sich nahtlos ins städtische Gebiet Funchals eingliedert. Wie Monte besitzt sie eine von Weitem gut sichtbare Kirche, die einem auch bei der Einfahrt nach Funchal nicht entgangen sein wird. Von dort geht es nun zunehmend in die städtische Peripherie. Die Straßenführung wird abwechslungsreicher: Es kommen mehrere Kehren und die Fahrt setzt sich im Wald fort.
Paul da Serra
Ostauffahrt vom Boca da Encumeada
7,4 km / 569 Hm Madeira
08.11.2015, Reinhard:
Dies ist vielleicht die schönste Art, die trostlose Hochebene Madeiras zu erreichen. Hin uns wieder ist es auch die einsamste und gefährlichste, denn die Straße zwischen der Passhöhe des Boca da Encumeada und der Paul da Serra ist nicht selten wegen Steinschlags gesperrt. So war es zumindest Ende 2014 und es sah ganz und gar nicht nach eiligen Bestrebungen, die Straße wieder öffnen zu können aus, doch sieben Jahre später können wir berichten, dass der wilden Natur wieder die Alleinherrschaft entzogen und die Straße für den Verkehr freigegeben wurde.
Die Gesteinsbrocken, die damals im fast freien Fall auf den Asphalt gedonnert waren, verursachten jedenfalls gehörigen Respekt und beschleunigten die Fahrt in offenem Gelände zwischen den insgesamt drei, selbstverständlich unbeleuchteten, aber relativ kurzen Tunneln deutlich. Mit – bei entsprechender Wetterlage – Sicht bis zur Küste umkurvt die Strecke das höchste Gebiet der Hochfläche südlich, um schließlich auf ziemlich direktem Weg zum Kulminationspunkt der Straße zu gelangen.
Paul da Serra
Westanfahrt über Hochfläche (ab Parkplatz Rabaçal)
9,3 km / 311 Hm Madeira
08.11.2015, Reinhard:
Die Westanfahrt ist reichlich unspektakulär. Das liegt allerdings daran, dass wir den Startpunkt erst an der Stelle des Parkplatz Rabaçal wählen. Dort hat man üblicherweise ja schon deutlich über 1000 Höhenmeter in den Beinen.
Auf der kargen Hochfläche gelangen wir nach 1,2 moderat ansteigenden Kilometern zur Einmündung der Auffahrt von Arco da Calheta. Wie es von dort weitergeht, sollte irgendwann in obiger Auffahrtsbeschreibung stehen.
Monte
Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Passcharakter ist an und für sich das Letzte, was man dem bekannten Vorort Funchals nachweisen könnte. Auch liegt Monte nicht, wie der Ortsname vermuten lässt, auf der Kuppe eines Berges, sondern schlicht an einem Hang, der erst am Paso do Poiso auf 1412 Metern Höhe ein wohl definiertes Ende findet. Insofern wäre es durchaus berechtigt, Monte nicht als eigenständigen Pass zu führen. Andererseits handelt es sich aber um ein beliebtes touristisches Ziel und besitzt eine Auffahrtsmöglichkeit, die in ihrer Geradlinigkeit und unverschämten Steilheit auf dieser Länge weltweit in der obersten Liga mitspielen dürfte, wenn nicht gar einzigartig ist.
Doch zunächst noch einige touristische Hinweise zum Ort: Größter Anziehungspunkt und gleichzeitig natürlich ein ungeheurer Touristennepp sind die Korbschlittenfahrten, die hier ihren Ausgangspunkt finden. Waren sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts noch die ersten öffentlichen Verkehrsmittel der Insel, so dienen sie mittlerweile nur noch der Urlauberbespaßung und schaffen es nicht einmal hinunter bis nach Funchal, sondern enden auf halber Strecke und Höhe.
Monte
Schnurgerade: Rua do Comboio / Caminho de Ferro
2,8 km / 535 Hm Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Ohne Rücksichtnahme auf die Topographie begibt sich die Rua do Comboio, die nach einer Kreuzung als Caminho de Ferro (portugiesisch für Eisenbahn; zwischen 1893 und 1939 verkehrte hier nämlich eine Zahnradbahn zwischen Funchal und Monte) nahtlos fortgeführt wird, auf weniger als drei Kilometern praktisch geradlinig aus dem Zentrum Funchals in die Bergwelt hinauf zum über 500 Meter höher gelegenen Monte. Da es keine räumliche Trennung zwischen den fließend ineinander übergehenden Städten bzw. Orten dieses größten madeirischen Ballungsgebietes gibt, mutet die Straße etwas an wie die berühmten Steilstraßen von San Francisco – mit dem wesentlichen Unterschied, dass es hier kein Auf und Ab, sondern nur ein kontinuierliches Auf gibt.
Der Startpunkt ist identisch mit dem Beginn der Rua do Comboio an der großen Rua 31 de Janeiro, die vom großen Kreisel östlich des Hafens hoch zur Autobahn und nach São Roque führt. Da die Rua do Comboio nicht sofort in die Vollen geht, wird der Abschnitt zwischen Kilometer 1,0 und 2,5 umso verschärfter. Dort gibt es dann tatsächlich nur noch über 20 % Steigung mit Spitzen von über 25 % im hinteren Bereich, wenn die Beine schon längst nicht mehr wollen. Dass die letzten 200 m vor dem Ziel am Dorfplatz Largo da Fonte dann noch über Kopfsteinpflaster führen, ist aufgrund der dort wieder gemäßigten Steigungswerte nur eine Randnotiz wert.
Diesen Anstieg mit einer Rennradübersetzung anzugehen, ist nicht vernünftig. Da die Straße aber in einem brauchbaren Zustand und äußerst schwach befahren ist, so dass man problemlos Schlangenlinien fahren oder einfach mal seitlich umkippen kann, wollen wir auch nicht explizit davon abraten. Der Autor musste mit einer Übersetzung von 30/25 am Leihrennrad nach etwa 300 Höhenmetern das erste Mal pausieren (an Kreuzungen ist es kurz flach) und kam später im steilsten Abschnitt nicht mehr um eine kurze Schiebepassage herum. Wer diesen Anstieg fahrend meistert, braucht auf Madeiras Straßen nichts mehr zu fürchten.
Monte
Ganz westlich: ER109 / Estrada dos Marmeleiros
6,8 km / 573 Hm Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Was die Steigungen betrifft, ist dies die entspannteste Variante, um zügig von Funchal nach Monte zu gelangen. Verkehrstechnisch ist sie aber leider die bedeutsamste und findet entsprechend auf den größten Straßen statt.
Wir wählen denselben Ausgangspunkt am Abzweig der Rua do Comboio, aber bleiben auf der Rua 31 de Janeiro in Richtung São Roque. Nach Unterquerung der Autobahn (Kilometer 1,5) wird es immerhin wesentlich ruhiger und wir gelangen bald zu einem Kreisel, von dem aus man nach Westen weiter in Richtung Eira do Serrado fahren könnte oder nach Osten, um Monte zu erreichen. Zwei Zwischenabfahrten später münden wir in die Estrada dos Marmeleiros ein, um noch gut zwei Kilometer in mittlerweile ganz ansehnlicher Wohngegend bei anspruchsvollen 10 bis 15 % zum Largo da Fonte in Monte zu rollen.
Paso do Poiso
Westauffahrt von der Eira-do-Serrado-Straße
13,3 km / 821 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Wer den Aussichtspunkt Eira do Serrado nordwestlich von Funchal besucht hat, kann in der Folge die einmal erreichte Höhe von rund 1000 m nutzen, um eine relativ neue und sehr einsame Straße hinüber zum Pico do Arieiro zu befahren. Genau genommen, trifft diese Straße zwischen dem Poiso und dem Arieiro in 1580 m Höhe auf deren Verbindungsstrecke, sodass man – wie zum Beispiel der Autor wegen extremen Windes – von dort auch direkt zum Poiso weiterrollen kann, ohne dem Arieiro einen Besuch abzustatten.
Details zu dieser reizvollen Auffahrt finden sich in der Beschreibung des Pico do Arieiro.
Von Funchal aus sind es über diese Variante zum Poiso 24 Kilometer mit über 1700 Höhenmetern.
Paso do Poiso
Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Da der Paso do Poiso einer der wenigen Orte auf Madeira ist, der überhaupt als Pass bezeichnet wird, möchten wir ihm auch einen Eintrag ins QD-Pässelexikon gönnen, obwohl er für die meisten, die auf Madeira Rad fahren, doch eher nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Pico do Arieiro ist. Tatsächlich biegt die Stichstraße zum Gipfel vom Poiso ab.
Das u.a. dank EU-Geldern großzügig ausgebaute Straßennetz im Südosten der Insel macht es möglich, den Poiso auf verschiedensten Varianten zu erreichen. Die eigentliche Passstraße verläuft zwischen Funchal an der Südküste und Faial an der Nordostküste. Obwohl man von Meereshöhe bis auf 1400 m klettert, machte die Straße bestimmt Sinn, bevor die teils schnellstraßenmäßig ausgebaute Inselumrundung fertiggestellt wurde, denn auf der alten Küstenstraße ist es ein ziemliches Rodeo über Machico bis in den Nordosten. Zudem muss man auf der alten Straße zwischen Machico und Porto da Cruz ebenfalls einen Pass überqueren, den etwa 700 m hohen Paso da Portela.
Paso do Poiso
Ostauffahrt von Ribeiro João Gonçalves
7,7 km / 669 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Die Siedlung Ribeiro João Gonçalves (man findet den Namen kaum) liegt bereits auf 760 m Höhe knapp acht Straßenkilometer östlich des Poiso. Es gibt verschiedenste Varianten zum Startpunkt zu gelangen: zum Beispiel von Norden aus Richtung Paso da Portela, vom Südosten aus dem Küstenort Santa Cruz oder von Süden auf welliger Strecke aus Camacha.
Gemeinsamer Startpunkt zum Paso do Poiso ist die Kreuzung an der Bushaltestelle Quatro Estradas. Die Fahrt zum Pass führt sehr einsam durch den Wald. Über mögliche Ausblicke muss sich der Autor ausschweigen, kann dafür aber von triefenden Wolken berichten. Wäre es nicht auf den ersten Kilometern im Mittel über 10 % steil, würde es sich um eine echte Genussstrecke handeln. Etwas lebhafter wird es erst wieder mit Erreichen der bedeutsameren Passstraße in Nord-Süd-Richtung an der Passkreuzung.
Paso do Poiso
Südostauffahrt von Camacha
7,2 km / 676 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Zwar kann man von Camacha auch über Ribeiro João Gonçalves zum Poiso (siehe oben), es gibt aber auch eine direkte Verbindung zum Pass, die kurz vorm Ende in die Südauffahrten aus Monte/Funchal einmündet. Die Umgebung (im Wesentlichen Wald) ist recht unspektakulär, die Straße ruppig (als Abfahrt eigentlich nicht zu empfehlen, auch wenn der Autor die Strecke nur zwei mal abwärts (incl. einem Platten), aber nicht aufwärts fuhr) und Aussichten sind nicht vorhanden. Dafür handelt es sich auch hierbei um eine sehr verkehrsarme Variante.
Paso do Poiso
Teil-Südauffahrt von Monte
8,3 km / 834 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Den städtischen Großraum von Funchal verlässt man auf dem Weg zum Poiso bzw. zum Pico do Arieiro hinter Monte. Bis dorthin gibt es verschiedene Möglichkeiten der Anfahrt. Durchaus legitim sollte auch sein, sich den städtischen Tumult mit dem Rad zu ersparen und die Radauffahrt überhaupt erst in Monte beginnen zu lassen. Dann hat man sich allerdings schon um die ersten gut 550 Höhenmeter Aufstieg vom Meer betrogen.
Wer tapfer in Funchal oder einem anderen Küstenort gestartet ist, hat zwar mit Monte am Largo da Fonte (der zentrale Platz mit Brunnen unterhalb der weithin sichtbaren Kirche Nossa Senhora do Monte) ein erstes schönes Zwischenziel erreicht, kann sich aber keineswegs zurücklehnen, denn es geht munter weiter mit schmerzhaften 10 bis 14 % auf den nächsten vier Kilometern. Bereits nach 2,5 Kilometern erreicht man allerdings den letzten Ausstiegspunkt. Nach rechts zweigt die ER201 ab, die leicht abfallend den Hang entlang Richtung Osten führt.
Paso do Poiso
Lange Südauffahrt von Funchal
13,6 km / 1369 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Der Teil-Südanfahrt von Monte stellen wir hier noch eine der bequemeren Auffahrten von Funchal über die ER103 voran.
Paso do Poiso
Kurze Südauffahrt über die Rua do Comboio
11,1 km / 1369 Hm MadeiraPico do Arieiro
Hardcore-Südauffahrt von Funchal über Rua Comboio
18,0 km / 1784 Hm Madeira
10.08.2015, Reinhard:
Diese Auffahrt von der Küstenstadt Funchal über den Hangvorort Monte und den Paso do Poiso zum Arieiro ist vermutlich das Verschärfteste, was man als Rennradler in Europa fahren kann: Sie ist sowohl lang als auch steil als auch mit reichlich Höhengewinn gesegnet!
Details zum garstigen Steilstück am Anfang finden sich in der Beschreibung von Monte, der Rest ist identisch mit der obigen Teil-Südauffahrt von Monte. Dass die Summe einer kontinuierlich extrem steilen (>20 %) Auffahrt und einer sich unmittelbar anschließenden ausgewachsenen und immer noch überdurchschnittlich steilen Bergstraße das Nonplusultra für alle Selbstquäler darstellt, dürfte einleuchten.
Pico do Arieiro
Südwestauffahrt von der Eira-do-Serrado-Straße
11,9 km / 1053 Hm Madeira
10.08.2015, Reinhard:
Erst im Oktober 2012 wurde diese neue Straße zwischen dem Eira do Serrado und dem Pico do Arieiro für den Verkehr geöffnet. Sie bietet nach Meinung des Autors die schönste Möglichkeit zum Arieiro oder auch zum Paso do Poiso zu gelangen, wenngleich die eigene Befahrung – bzw. Begehung – im November 2014 durch kräftigen Sturm vielmehr gefährlich und wenig genüsslich ablief. Die Straße verläuft fast vollständig oberhalb der Baumgrenze und liegt nur knapp südlich des Gebirgskammes, sodass der Wind nahezu unbehindert über sie hinweg wüten kann.
Bei Start in Funchal ergeben sich rund 23 Kilometer mit knapp 2000 Höhenmetern bis zum Arieiro. Wir wählen als Startpunkt dieser Auffahrt jedoch erst den ausgeschilderten Abzweig zum Arieiro keine zwei Kilometer vor dem Ende der Auffahrt zum Eira do Serrado. War es bis dorthin noch verhältnismäßig flach, so zeigen bereits die ersten Meter nach dem Abzweig, dass man auch bei neu angelegten Straßen auf Madeira nicht auf unzumutbare Steigungen verzichten möchte.
Großer Beerberg Schneekopf, Schmücke
Thüringer Wald, Thüringen
07.07.2015, Reinhard:
Der Große Beerberg ist mit 983 m der höchste Berg des Thüringer Waldes. Zwar führt kein asphaltierter Weg bis auf den Gipfel, jedoch verläuft die Straße L1129, die am Rondell bei Oberhof beginnt und an der Schmücke vorbei bis zur Rennsteig-Kreuzung bei Schmiedefeld entlang des Rennsteig-Wanderweges führt, nur 350 m nordöstlich an diesem höchsten Punkt ganz Thüringens vorbei. Der höchste Punkt der Straße wird durch ein Schild 942 m ü.NN markiert und muss uns Rennradfahrern als Zielankunft genügen. Leider hat man aufgrund der Bewaldung von der Straße aus weder auf den Großen Beerberg noch auf den auf der anderen Seite nordöstlich gelegenen Schneekopf (978 m) freie Sicht. Wer sich trotzdem nicht die phantastische Aussicht von diesen beiden Bergesspitzen nehmen lassen möchte, muss auf die Rennrad-untauglichen Wanderwege ausweichen, die von der Straße abzweigen.
Großer Beerberg Schneekopf, Schmücke
Südostauffahrt von der Kreuzung Rennsteig
8,3 km / 225 Hm Thüringer Wald, Thüringen
07.07.2015, Reinhard:
Der Vollständigkeit halber soll auch die dritte Anfahrtsvariante zur höchsten Straße Thüringens beschrieben sein, zumal sie geringfügig anspruchsvoller als die Nordwestauffahrt ist. An der Rennsteig-Kreuzung zwischen den an Nord- und Südhang gelegenen Orten Stützerbach und Schmiedefeld am Rennsteig beginnt diese wellige Auffahrt auf 758 m.
Der Rennsteigwanderweg befindet sich die meiste Zeit in unmittelbarer Nähe zur Straße, zunächst rechterhand. Doch auch er verläuft nur in Kammnähe und lässt insbesondere den nördlich gelegenen Großen Finsterberg (944 m) aus, der dank seiner Aussichtsplattform für Wanderer und Mountainbiker in jedem Fall eine Empfehlung wert ist. Eine deutliche Senke in dieser Auffahrt bildet die Wiese am Mordfleck, wo der Rennsteig auf die linke Seite wechselt. Ab hier geht es kontinuierlich, wenn auch weiterhin sehr gemächlich aufwärts. An der Schmücke bleibt man auf der Vorfahrtsstraße Richtung Oberhof und erreicht einen halben Kilometer später das Passschild.
quäldich-Reise quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt 2015
Ein Tag Deutschland-Rundfahrt in allen Gruppen
Thüringer Becken, Thüringer Wald, Hainleite, Dün, Harz, Thüringen, Niedersachsen
06.07.2015, Reinhard:
Die heutige Etappe führt uns von Bad Sachsa nach Oberhof. Somit befahren wir heute nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt das fünfte Bundesland auf unserem Weg von Flensburg nach Garmisch.
Einer alten Tradition folgend verbringe ich heute die Etappen in allen Gruppen: der Start erfolgt in Gruppe 6, die als erstes losfährt, um nicht schon am Start 25 Minuten Rückstand zu haben.
Das gestrige Gewitter hat für ordentlich Abkühlung gesorgt, und so frösteln wir leicht, als wir uns vor dem Vitalhotel in Bad Sachsa zum Start versammeln. Ein Sommertag, wie wir ihn nur wünschen können, liegt vor uns, und dazu die mit 140 km und 1600 Höhenmetern kürzeste Etappe der Rundfahrt. Entsprechend super ist die Stimmung in Gruppe 6, die von Otto und Ingo in ruhiger Manier geführt wird. Bald jedoch muss ich die Gruppe verlassen, da Gruppe 1 von hinten heranjagt, der ich mich bis zur ersten Getränkeverpflegung anschließe. Bald schon stehen wir am Straßenrand, um eine Trinkflasche aufzulesen.
Einer alten Tradition folgend verbringe ich heute die Etappen in allen Gruppen: der Start erfolgt in Gruppe 6, die als erstes losfährt, um nicht schon am Start 25 Minuten Rückstand zu haben.
Das gestrige Gewitter hat für ordentlich Abkühlung gesorgt, und so frösteln wir leicht, als wir uns vor dem Vitalhotel in Bad Sachsa zum Start versammeln. Ein Sommertag, wie wir ihn nur wünschen können, liegt vor uns, und dazu die mit 140 km und 1600 Höhenmetern kürzeste Etappe der Rundfahrt. Entsprechend super ist die Stimmung in Gruppe 6, die von Otto und Ingo in ruhiger Manier geführt wird. Bald jedoch muss ich die Gruppe verlassen, da Gruppe 1 von hinten heranjagt, der ich mich bis zur ersten Getränkeverpflegung anschließe. Bald schon stehen wir am Straßenrand, um eine Trinkflasche aufzulesen.
Paso da Portela
Südostauffahrt von Machico
9,3 km / 655 Hm Madeira
14.06.2015, Reinhard:
Dies stellt die wesentlich entspanntere Variante dar, den Pass zu erreichen, wenn man mal von der Anfahrt über den Kamm aus Richtung Camacha absieht.
Machico ist der älteste Ort Madeiras; hier begann nach der Entdeckung 1419 die Erkundung und Besiedelung der Insel. Den feinen Sandstrand, für den Machico heute unter anderem bekannt ist, fanden die Pioniere der damaligen Zeit noch nicht vor. Er wurde erst 2009 künstlich angelegt.
Ein perfekter Startpunkt zur Auffahrt nach Portela lässt sich nicht definieren. Er hängt davon ab, ob man Machico von Süden auf der Küstenstraße erreicht hat oder die Passbefahrung einer lohnenswerten Erkundung des Ostkaps (Ponta de São Lourenço) hinter Caniçal anschließt. So oder so wird man beim Verlassen von Machico zunächst nicht um Abschnitte mit über 10 % Steigung herumkommen. Der Rest der Strecke ist aber tatsächlich Madeira-untypisch flach. Kurvig verläuft er durch mehr oder weniger dicht besiedeltes Gebiet, ohne besondere Glanzpunkte oder atemberaubende Ausblicke zu bieten.