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Reinhard ist Redakteur und Redaktionspostfach-Chef im quäldich-Team.
1404 Befahrungen von 649 verschiedenen Auffahrten an 556 verschiedenen Pässen.
Muotkatakka
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Auf über 600 Kilometern führt die touristische Northern Lights Route (Nordlichtroute) entlang der E8 und alternativ des Riksväg 99 in Schweden von Tornio in Finnland am Bottnischen Meerbusen bis nach Tromsø in Norwegen am Europäischen Nordmeer. Trotz der Querung des Skandinavischen Gebirges kommt die Straße dabei nicht höher als am Muotkatakka. Der 565 Meter hohe Pass im äußersten Nordwestzipfel Finnlands ist gleichzeitig die höchste Straße Finnlands. Das ist übrigens auch der Inhalt der textlichen Ergänzung am Passschild: Suomen maanteiden korkein kohta – Der höchste Punkt auf finnischen Straßen.
Schon allein deswegen wäre der Muotkatakka eine Befahrung wert, doch die Nähe zur norwegischen Küste, an der sich bei Skibotn der nordwestliche Startpunkt zum Pass befindet, ermöglicht außerdem ein großes Spektrum erfahrbarer Naturvielfalt entlang des Passes. Der sportliche Reiz mag dafür etwas geringer ausfallen; die Gesamtlänge von 155 Kilometern lässt es bei der doch überschaubaren Höhe erahnen.
Muotkatakka
Nordwestauffahrt von Skibotn
62,2 km / 897 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Lappland, Troms
18.03.2024, Reinhard:
Im Süden des herrlich unterhalb von Kiefernwäldern am Storfjord gelegenen Skibotn trennen sich von Südwesten kommend die bedeutsamen Europastraßen 6 (von Trelleborg über einen Großteil der norwegischen Küste bis Kirkenes im äußersten Norden) und 8 (von Tromsø über den Pass nach Turku im Süden Finnlands). Wirkt die E 8 auf dem ersten halben Kilometer noch fast wie eine Autobahn, wird doch anschließend schnell klar, dass auch sie eine nur mäßig befahrene, zweispurige Route in sehr gepflegtem Zustand ist. Wie bereits angedeutet, hält sich die sportliche Herausforderung in Grenzen. Sanft geht es im von Kiefern dominierten Skibotndalen gegen die Fließrichtung der Skibotnelva aufwärts. Gelegentliche Zwischenabfahrten erkären die insgesamt überraschenden 900 Höhenmeter Anstieg. Die Natur liefert uns derweil imposante Wasserfälle, ein idyllisches Flussbett und kleinere Seen inmitten der nordländischen Flora, die an manchen Stellen auch eine wilde Blütenpracht hervorzubringen vermag.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Nordwestrampe von Harrachov
1,0 km / 118 Hm Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
28.02.2024, Reinhard:
Wir beginnen die Auffahrt in Harrachov zwischen den Parkplätzen der Sesselliftstation zum Čertova hora (Teufelsberg, 1020 m), wo es auch in den Sommermonaten mit Verköstigung und Kinderbespaßungsangeboten trubelig zugeht. Die ersten 130 Meter sind praktisch noch flach (Das Profil wird hier leider nicht korrekt dargestellt.), bevor es unter einer wohl für Skilangläufer errichteten Brücke bereits schnell in den zweistelligen Prozentbereich geht. In Kurven wird der Sessellift insgesamt vier mal unterquert, bevor wir am flachen Schanzenauslauf nach 500 Metern noch einmal für rund 200 Meter unsere Reserven sammeln können.
Während wir nach links, auf etwas besserem Untergrund in einem Rechtsbogen um den Schanzenauslauf fahrend, freien Blick auf die komplette Schanze, insbesondere die Aufsprungbahn, haben, rückt nun auch der eigentliche Scharfrichter links der Schanze unterhalb des hozlvertäfelten Fernsehturms ins Sichtfeld. Mit der sich nun kontinuierlich in Richtung 32 % steigernden Rampe hätte man so schon genug zu tun.
Jägerberg
Südostauffahrt von Jena-Zwätzen
2,9 km / 192 Hm Thüringer Becken, Ilm-Saale-Platte, Thüringen
15.02.2024, Reinhard:
Der alternative Beginn der Auffahrt liegt im historischen Ortskern von Zwätzen am nördlichen Stadtrand Jenas. Von der Max-Gräfe- oder Kreuzgasse kommend, beginnen wir im Thomas-Müntzer-Weg und nach links der Pfarrgasse folgend auf einem kurzen Pflasterabschnitt. Die Marienkirche links umfahrend, sind wir sodann bereits auf der Jägerbergstraße und 200 m später an den letzten Häusern vorbei, bevor wir bei angenehm anspruchsvoller Steigung geradewegs auf den Käuzchenberg zusteuern und am Fuße des Weinhangs auf die von Löbstedt kommende Hauptstraße stoßen.
Nordkapp
Nord-Norge, Finnmark
26.11.2023, Reinhard:
Für das Nordkap (norwegisch Nordkapp) bedürfte es eigentlich keiner weiteren Worte. Die Ausgangslage ist klar: Es handelt sich um die Anfahrt zum nördlichsten Punkt Festlandeuropas. Oder doch nicht?
Eine kurze Recherche löst schnell auf: Das Nordkap befindet sich auf der norwegischen Insel Magerøya und ist somit kein geographischer Extrempunkt Kontinentaleuropas. Zudem gibt es auf selbiger Insel wenige Kilometer westlich noch einen nördlicheren (erwanderbaren) Punkt. Auch unter Einbeziehung von Inseln hat das Nordkap freilich keine herausragende Lage zu bieten, denken wir nur beispielsweise an Spitzbergen, wo es auch eine Handvoll Straßen gibt.Was bleibt also? Nun, ein nicht ganz uninteressantes Attribut können wir diesem so berühmten Sehnsuchtsort dann doch noch zuschreiben: Dank der Europastraße 69 ist das Nordkapp der nördlichste über das internationale Straßennetz zu erreichende Ort der Welt!Dies sowie der kumulierte Anstieg von über 400 Metern sollen Grund genug sein, den nördlichsten „Pass” des Quaeldich-Universums hier zu verorten.
Gjesværkrysset Skarsvågveien, Magerøya-Pass
Nord-Norge, Finnmark
20.11.2023, Reinhard:
Die Gjesværkrysset (Kreuzung bzw. Abzweig nach Gjesvær) ist der letzte Pass, den man vor Erreichen des Anstiegs zum Nordkapp zu bewältigen hat. Gleichzeitig ist es die einzige nicht küstennahe Straßenkreuzung auf der Insel Magerøya und ziemlich zentral auf dieser gelegen, so dass sich auch der Name Magerøya-Pass aufdrängt. Die Hauptachse des Passes liegt auf der E 69, die 108 km südlich in Oldefjord von der E 6 abzweigt und 19 km nördlich das Nordkapp erreicht, womit sie die nördlichste Straße der Welt mit Anbindung an das internationale Straßennetz ist. Der westliche Nebenarm des Passes herauf vom Fischer- und Ornithologendorf Gjesvær hat eine Länge von 20 km und dürfte die mit Abstand am schwächsten befahrene der drei Auffahrtsvarianten sein und auch bleiben.
Weder Höhendifferenz noch Steigung des Passes sind für sich genommen ein Problem, entscheidend für die Härte der Befahrung sind wohl die persönlichen Randbedingungen, hervorgerufen durch die Vorgeschichte zum Erreichen dieses zweitnördlichsten Passes der Welt, wenn man so will, oder die vor einem liegenden Pläne im Falle einer Skandinavien- oder Norwegenquerung, beginnend am Nordkapp, wenn noch so unendlich viel Strecke zu fahren ist.
Kvænangsfjellet
Ostanfahrt von Sørstraumen
16,3 km / 517 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Nord-Norge, Troms
10.09.2023, Reinhard:
Die Ostanfahrt folgt der E6 ab der Siedlung Sørstraumen, die direkt am Kvænangen-Fjord liegt. Nach der Einmündung der um den letzten Zipfel des Fjords führenden Straße, die von der E6 mit einer Brücke abgekürzt wurde, folgt die Passstraße zunächst in nordwestlicher Richtung noch 6 km dem Verlauf des Fjordufers, wobei nur vorübergehend 50 Meter Höhe gewonnen werden, die unmittelbar vor Beginn des dann kontinuierlichen Anstiegs wieder verloren gehen.
In der Folge bringen uns einige Kurven hinauf aufs Fjell, wobei sich wunderbare Aussichten auf das Europäische Nordmeer und die dem Festland vorgelagerten Inseln und Halbinseln ergeben. Im Jahr 2023 und sicher auch einigen Folgejahren ist die Auffahrt allerdings auch geprägt vom Straßenausbau. Insbesondere wird es offenbar einen etwa 3 km langen Scheiteltunnel geben, der gar nicht mal so viel Strecke und auch höchstens 100 Hm einspart. Für den Radfahrer dürfte das immerhin eine noch verkehrsärmere Fahrt im Bereich mit den besten Fernblicken rund um die Passhöhe bedeuten.
Čerťák-Skiflugschanze Harrachov Čertova hora, Teufelsberg
Sudeten, Westsudeten, Riesengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.08.2023, Reinhard:
Wo Wintersport auf Sommer trifft, sind für Radsportler interessante Bergstraßen meistens nicht weit. Doch nicht jeder kleine Skihang mit benachbarter Straße und schon gar nicht jede Möglichkeit, entlang einer Skiflugschanze ein schmales Asphaltband zu befahren, muss eine Empfehlung mit Passcharakter im Sinne des Quäl-dich-Mottos werden. So hätte auch dieses Kuriosum im Wintersportort Harrachov, zu deutsch Harrachsdorf, im äußersten Norden Tschechiens am Westrand des Riesengebirges besser nie Eingang in die Geschichte des Radsports gefunden, insbesondere nicht schon im Jahre 1987, als Rennräder und ihre spartanischen Gangschaltungen noch so konzipiert waren, dass jenseits des einstelligen Prozentbereichs Schmerzen und Qualen augenscheinlich gewünscht waren.
Es lässt sich nun aber nicht mehr ändern, dass die Etappenplaner der Internationalen Friedensfahrt, die seit 1948 vor allem auf den Gebieten Polens und der Tschechoslowakei und wenige Jahre später auch der DDR stattfand, für die Austragung 1987 die fixe Idee hatten, die 9.
Puy de Dôme
Anfahrt ab dem Parkplatz der Panoramique des Dômes
4,4 km / 503 Hm Zentralmassiv, Chaîne des Puys/Monts Dômes, Auvergne-Rhône-Alpes
09.07.2023, Reinhard:
Unter welchen besonderen Umständen auch immer man zu dieser Befahrung gekommen ist; hier geht es um den in der Regel für Privatunternehmungen strengstens verbotenen Abschnitt zwischen dem großen Parkplatz an der unteren Zahnradbahn-Station sowie dem Ende der Zahnradbahn-Strecke im Gipfelbereich des Puy de Dôme. Wer sich zum Vulkan von Westen über den Col de Ceyssat begibt statt von Osten aus Clemont-Ferrand, spart sich gut 500 Hm auf 9 km, ohne den essentiellen Streckenabschnitt der 450°-Kegelbefahrung zu verpassen.
Smrk Tafelfichte, Smrek
Südwestauffahrt von Bílý Potok
9,0 km / 461 Hm Sudeten, Westsudeten, Isergebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
07.01.2023, Reinhard:
Bílý Potok (Weißbach) als Startort dieser Variante liegt an der einzigen großen Straße durchs Isergebirge, die dieses von Hejnice (Haindorf) im Nordwesten über den Smědava (899 m) nach Desná (Dessendorf) im Südosten teilt. Es ist gleich der erste Ort hinter Hejnice, in dem sich nun die Wahl zwischen der recht ruhigen und breiten Straße nach Smědava oder dem noch ruhigeren, weil kraftfahrzeugfreien Sträßchen zur Tafelfichte aufdrängt.
In letzterem Fall folgen wir nach Durchfahrung des Ortskerns der Ausschilderung zur Bartlova Bouda nach links und befinden uns auf den 500 Metern bis dorthin sogleich in einem gut 10 % steilen Abschnitt. Unmittelbar hinter der Hütte zweigen wir links ab, während sich nach rechts die letzte Möglichkeit zurück zur Straße zum Smědava bietet und es geradeaus für viele Wanderer auf direkterem Weg zur Tafelfichte geht. Nach links also wird es kurz flach, während wir noch den wildromantischen Hájený potok (Hegebach) überqueren und anschließend recht gleichmäßig, aber nie zu steil, auf der ordentlich asphaltierten Strecke an Höhe gewinnen.
Triniushütte Frankenblick
Westauffahrt von Theuern
2,9 km / 174 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
27.09.2022, Reinhard:
Alternativ startet man in Theuern Richtung Rauenstein und verlässt die Hauptstraße (K34) sofort auf den linkerhand abzweigenden Weg, der für den Kraftverkehr gesperrt ist und leicht ansteigend nach einem Kilometer zur großen Kastanie an der Reitgasse führt, an der man nach links abbiegt, um die verbleibenden knapp zwei Kilometer, die mit der Auffahrt aus Rauenstein identisch sind, in Angriff zu nehmen.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Westanfahrt vom Strand
11,4 km / 472 Hm Sardinien
05.08.2022, Reinhard:
Direkt vom Spiaggia di Piscinas weg hat man auf den ersten 5 km also mit einer staubigen, teils schottrigen Piste zu tun, umso weniger dafür noch mit der Steigung, so dass genügend Aufmerksamkeit auf die großen Sanddünen zu beiden Seiten gerichtet werden kann. Nach knapp 2 km wird der Abzweig erreicht, der links nach Portu Maga und Marina di Gutturu Flumini führt. Wir fahren aber geradeaus weiter, den Riu de Naracauli stets zu unserer Linken, an einem Campingplatz vorbei und schließlich bei knapp 9 % auch noch mal deutlich steiler, bevor wir bei Naracauli endlich Asphalt erreichen und erste Ruinen des Erzbergwerks passieren.
Von nun an deutlich flotter an Höhe gewinnend, ist das nächste Ziel die verlassene Siedlung Ingurtosu. Am spektakulärsten ist hier sicher die Durchfahrung des über die Straße reichenden Verwaltungsgebäudes (Palazzo della Direzione Miniera di Ingurtosu), das sich in einem offensichtlich renovierten Zustand befindet.
Piscinas (Costa Verde) Punta Titillonis
Sardinien
03.08.2022, Reinhard:
Dem Sardinienkenner wird aufgefallen sein, dass Piscinas oder Spiaggia di Piscinas kein anfahrbarer Hochpunkt, sondern einer der zahlreichen Traumstrände der Insel ist. Die hier befindlichen Dünen zählen mit bis zu 100 Metern zu den höchsten Europas und sind die Hauptattraktion des Strandes an der Costa Verde. Der hier beschriebene Pass führt allerdings auch nicht auf diese höchsten Dünen Sardiniens, sondern vom Strand aus zwischen den Sandriesen hindurch zur SS126 auf etwa 400 Metern Höhe zwischen Guspini und dem Passo Bidderdi. In der Nähe des Berges Punta Titillonis (609 m) wird dabei der Kulminationspunkt der Straße auf 464 m erreicht.
Die untersten 5 km beziehungsweise gut 100 Hm sind als sandig-schottrige Piste sicher nicht jedermanns Sache mit schmaler, profilloser Bereifung. Wer sie aus den Bergen von der SS126 kommend allerdings nicht mehr fährt, bringt sich natürlich um wesentliche Aspekte dieses Passes. Im oberen Teil bleibt mit der Durchfahrung der 1968 geschlossenen Zeche von Ingurtosu allerdings eine weitere Sehenswürdigkeit.
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
30.07.2022, Reinhard:
Die klassische Kombination aus Wallfahrtskirche und Berg erwartet uns am Monte Kalfa (1000 m) mit dem nur unwesentlich niedriger liegenden Santuario della Madonna dell'Aiuto. Die Gegend hier im Nordosten Siziliens abseits der Küste ist eher einsam denn überlaufen, so dass sich nicht nur bei Bedarf in der Kirche Ruhe zum Gebet ergibt, sondern auch der traumhafte Rundumblick vom Berg mit Fixpunkt in südwestlicher Richtung beim Ätna voll ausgekostet werden kann.
Für einen Berg typisch, endet die Befahrung am Gipfel in einer Sackgasse. Allerdings gibt es neben der gewöhnlichen Anfahrt vom Ort Roccafiorita noch die Möglichkeit, die kleine Verbindungsstraße aus südwestlicher Richtung von Graniti kommend zu nutzen und 120 Hm unterhalb des Monte Kalfa auf die erste Variante zu stoßen. (Eine Beschreibung dazu steht noch aus.)
Santuario della Madonna dell'Aiuto Monte Kalfa
Nordostauffahrt von Roccafiorita
3,1 km / 286 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
29.07.2022, Reinhard:
Die Auffahrt ab Roccafiorita, der kleinsten Gemeinde Siziliens, was ein weiterer Grund für die wunderbare Abgeschiedenheit dieser Gegend ist, startet passenderweise in der Via Monte Kalfa; das Santuario ist ausgeschildert. In wenigen engen Kehren wird der Ort verlassen, während das Mittelmeer im Osten wieder zum Vorschein kommt. Der Asphalt ist in rustikalem Zustand, aber zumindest aufwärts problemlos fahrbar, wenngleich bei bis zu 15 % abschnittsweise fordernd. Nach 1,6 km erreichen wir die Verzweigung, an der wir links zum Santuario statt gerade nach Graniti weiterfahren. Gipfel und Santuario liegen nun direkt vor uns in Sicht, so dass auch die verbleibenden 1,5 km auf die weitgehend kahle Kuppe noch kurzweilig erfahren werden können. Die Wallfahrtskirche erreichen wir schließlich auf 995 m. Der kurze Fußweg von etwa 70 größtenteils fahrbaren Metern zum Gipfel des Monte Kalfa (1000 m) zweigt in der allerletzten Kehre ab.
Roccafiorita
Südauffahrt von Mongiuffi Melia
6,1 km / 365 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Die Auffahrt aus Süden lassen wir in der Senke zwischen den beiden namensgebenden Ortsteilen von Mongiuffi Melia auf der Brücke über den Torrente Postoleone beginnen. Auf den ersten Kehren bis zur Kirche von Mongiuffi befinden wir uns noch auf der SP11, im weiteren Verlauf folgen wir der SP12 nach Roccafiorita. Sowohl landschaftlich als auch sportlich ist die Auffahrt nicht spektakulär, aber doch eine liebliche und vor allem verkehrsarme Variante, auf der sich das sizilianische Hinterland gut erkunden lässt.
Roccafiorita
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
27.01.2022, Reinhard:
Roccafiorita ist ein rund 200 Einwohner zählender Ort im Osten Siziliens an der Strada Provinciale 12 zwischen Limina im Norden und Mongiuffi Melia im Süden. Außerdem führt eine kleinere Straße von Westen aus Graniti in den Ort. Die SP12 bietet reizvolle Weitblicke über die hügelige Landschaft und teilweise bis zum Mittelmeer. Das eigentliche Highlight hier ist aber die Fahrt auf den Monte Kalfa (1000 m), an dessen Nordostseite Roccafiorita liegt. Auf dem Berg befindet sich das Santuario della Madonna dell'Aiuto, doch schon allein der uneingeschränkte Rundumblick ist eine Befahrung der Stichstraße dorthin wert.
Monte Lapa
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Der Monte Lapa (771 m) ist ein eher unscheinbarer Berg im Nordosten Siziliens. Ein schmales, kaum gepflegtes Asphaltband, das von der Straße zwischen Taormina und Castelmola abzweigt, führt dicht am Gipfel vorbei ins Hinterland nach Mongiuffi Melia. Vom Straßenzustand sollte man also nicht zu viel erwarten, dafür ist man hier umso einsamer unterwegs und kann sich ausreichend Zeit nehmen, die Berglandschaft dieser verlassenen Gegend auf dem Rad zu erkunden.Neben den genannten Auffahrten von Taormina und Melia dürfte es weitere Varianten von Westen her geben, die von Gaggi und Graniti kommend auf den letzten zwei Kilomtern der Südauffahrt in diese einmünden. Die komplette Strecke zu erkunden war aber offenbar selbst dem Fahrer des Google-Streetview-Autos zu abenteuerlich.
Monte Lapa
Südostauffahrt von Taormina
7,8 km / 498 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
08.01.2022, Reinhard:
Wir beginnen die Südostauffahrt zum Monte Lapa in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden, wo auch die Auffahrt nach Castelmola startet. Zwar sind es von der Küstenstraße bis dorthin weitere 250 Höhenmeter, jedoch sind die Anfahrtsvarianten in den Ort vielfältig und wir ersparen uns hier eine weitere Unterteilung.
So geht es zunächst vier Kehren am Westhang des Monte Tauro (395 m) noch durch die schicken und blickverwöhnten Randlagen Taorminas und östlich unterhalb an Castelmola vorbei zur lockeren Siedlung Petralia. Der Hauptstraße in der Kehre folgend, empfiehlt es sich, den Abstecher nach Castelmola noch mitzunehmen, um zum Preis von neunzig Höhenmetern einen tollen Blick über Taormina, auf das Mittelmeer und hinüber zum Ätna zu erhaschen und bei Interesse auch den geschichtsträchtigen und touristisch beliebten Ort selbst zu erkunden. Ansonsten verlassen wir in dieser Kehre die SP10 und folgen der Beschilderung nach Mongiuffi Melia.
Castelmola
Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Castelmola ist ein kleiner, reizvoller Ort auf einem Berg an der nördlichen Ostküste Siziliens, direkt oberhalb von und mit Blick auf Taormina mit seinem berühmten antiken Theater. In südwestlicher Richtung ist zudem der Krater des Ätna keine 30 Kilometer entfernt, so dass sich insgesamt ein fantastischer Rundumblick bietet. Tatsächlich war Castelmola früher die Akropolis, also der Burgberg von Taormina. Inzwischen ist die bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gegründete Siedlung, die auch mehrfacher Zerstörung zum Opfer fiel, freilich herabgestuft zu einem beliebten Touristenziel.Die Hauptzufahrt beginnt in Taormina, das selbst bereits etwa auf einer Höhe zwischen 200 und 300 Metern liegt. Diverse Zufahrten von der Küste und benachbarten Hanglagen nach Taormina machen eine Verlängerung der hier gelisteten Auffahrt zu kompliziert und damit unzweckmäßig, wenngleich auf einer Tour der zusammenhängende Anstieg meist bei annähernd 500 Höhenmetern liegen wird.Alternativ lässt sich Castelmola aus nördlicher Richtung vom Monte Lapa oder Gaggi erreichen.
Castelmola
Südostauffahrt von Taormina
3,9 km / 231 Hm Apennin, Sikelischer Apennin, Monti Peloritani, Sizilien
23.12.2021, Reinhard:
Die küstenseitige Anfahrt lassen wir in Taormina auf der Via Leonardo da Vinci am Abzweig der Via Wilhelm von Glöden (mögliche Zufahrt von Südwesten kommend) beginnen. Über vier Kehren durch eine äußerst attraktive Wohngegend klettern wir zunächst am Westhang des von Taormina voll umschlossenen Monte Tauro (395 m) hinauf.
Nach Verlassen des Ortes führt uns die SP10 in Hanglage in nördlicher Richtung nach Petralia. Dabei passieren wir eine unscheinbare, nach links abzweigende Abkürzung (Via Cuclunazzo) nach Castelmola, die zumindest für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Es wäre zu prüfen, ob sich hier tatsächlich eine alternative, deutlich steilere Variante für Radfahrende bietet.
Der SP10 folgend wendet sich die Straße in Petralia wieder nach Süden. In dieser Kehre befindet sich der Abzweig zum Monte Lapa (5 km). Nach Castelmola ist es hingegen nur noch gut ein Kilometer, auf dem bei ca. 8 % die höchsten Steigungswerte der Auffahrt erreicht werden.
Buk Republiky
Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
Die Buche der Republik, wie der hier gewählte Passname aus dem Tschechischen übersetzt lautet, ist ein Gedenkbaum an einer Waldkreuzung im Jeschkengebirge zwischen dem Velký Vápenný (790 m, Großer Kalkberg) und dem Dlouhá hora (748 m, Langeberg). Die durch dichten Mischwald in südlicher Richtung führende Straße von Bílý Kostel nad Nisou (Weißkirchen an der Neiße) nach Kryštofovo Údolí (Christofsgrund) ist durchgängig asphaltiert und in brauchbarem Zustand, wenn man höchstens in kleinerer Gruppe fährt und es nicht allzu eilig hat. Sie wird als Radroute 3069 geführt und ist entsprechend beschildert, was jedoch nicht heißt, dass man viele Radfahrer*innen antreffen würde. Für den motorisierten Verkehr ist sie sogar gesperrt, sodass Ruhe hier garantiert ist.
In Verbindung mit dem Křižanské sedlo, der sich südlich anschließt, lässt sich der Pass gut auf der Strecke zwischen Zittau und dem Ještěd (Jeschken) mit einbinden.
Buk Republiky
Nordauffahrt von Bílý Kostel nad Nisou
4,3 km / 312 Hm Sudeten, Westsudeten, Jeschkengebirge, Liberecký kraj/Region Liberec
25.11.2021, Reinhard:
In Bílý Kostel wählen wir die in südwestlicher Richtung aus dem Ort herausführende Sackgasse, die noch vor den letzten Häusern die Eisenbahnstrecke Zittau–Liberec quert. Von etwaigen Straßensperrungen lassen wir uns nicht irritieren, schließlich befinden wir uns auf der ausgezeichneten Radroute Nr. 3069.
Unmittelbar hinter dem Ortsausgang unterqueren wir die Schnellstraße 13, die wir anschließend hundert Meter parallel begleiten, bevor wir links abbiegen und bei nun langsam anziehender Steigung in den Wald einfahren. Dabei orientiert sich die Auffahrt zunächst an einem Bachlauf, im späteren Verlauf unterstützen zwei Kehren den Höhengewinn bei mittlerweile über 10 bis 12 % Steigung. Kurz darauf wird die Kreuzung an der speziellen Buche erreicht, an der sich außer dem Wegweiser auch eine kleine Schutzhütte befindet.
Sedlo Kopanec
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Der Sedlo Kopanec ist die wahrscheinlich verkehrsärmste der wenigen Straßen in und durch das Slowakische Paradies. Im Norden beginnt sie nahe Hrabušice beim Wanderern und Campern bekannten Ort Podlesok und führt anschließend ausschließlich durch bewaldetes Gebiet, wobei sie in der Nähe der Passhöhe den Berg Kopanec (1132 m) östlich umfährt, bevor sie im Tal der Göllnitz/Hnilec auf die I/67 westlich von Stratená trifft. Der Asphalt ist teils sehr rau und die eher schmale Straße frei von Fahrbahnmarkierungen, was der Nähe zur Natur und dem Gefühl von Abgeschiedenheit aber nur zugute kommt.
Sedlo Kopanec
Südostauffahrt aus dem Tal der Göllnitz (Hnilec)
4,5 km / 147 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Slowakisches Paradies / Slovenský raj, Prešovský kraj, Košický kraj
11.09.2021, Reinhard:
Zwischen Dobšinská Ľadová Jaskyňa und dem Tunnel Stratená zweigt die kleine Straße mit Hinweis auf Hrabušice (22 km) nach Norden von der I/67 ab. Der Straßenbelag auf dieser Seite ist sehr gut und die geringe Durchschnittssteigung von 3,3 Prozent wird nur mal kurz deutlich überschritten, sodass sich die Auffahrt im dichten Wald sehr genießen lässt.
Unmittelbar vor der Passhöhe wird es entlang einer Wiese mit Blick auf die bewaldeten Hügel der Umgebung sogar noch etwas schöner, und eine überdachte Sitzgruppe am Passschild überredet vielleicht sogar zu einer kurzen Rast ganz knapp unter tausend Metern Höhe, auch wenn es diese Auffahrt allein sicher nicht erforderlich machen würde.
Alp Flix Tgalucas
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
02.09.2021, Reinhard:
Wären die Pläne aus den 1960er Jahren in die Tat umgesetzt worden, hätten wir es hier vielleicht mit dem Alpe d’Huez Graubündens zu tun. Naturschützer widersetzten sich aber gegen eine touristisch übererschlossene Alp Flix, so dass man auch heute noch eine grüne Hochebene vorfindet, in der nur wenige Gehöfte die Bewirtschaftung der Weidelandschaft sowie der überschaubaren Anzahl an Wandergästen übernehmen.
Sedlo Grajnár
Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Der Sedlo Grajnár im Slowakischen Erzgebirge bietet einen Zugang zum Slowakischen Paradies (als Teil des Gebirges) von Nordosten aus Spišská Nová Ves sowie von Osten aus Richtung Mníšek nad Hnilcom. Die Zufahrten vereinigen sich rund 200 Höhenmeter unterhalb des Sattels. Zur anderen Seite führt die Straße ins Hnilec-Tal (deutsch: Göllnitz), wobei es ebenfalls etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Passhöhe eine Aufspaltung bzw. Vereinigung gibt, weshalb sich hier vier Auffahrtsvarianten wiederfinden. Eine Reduzierung auf zwei kurze Anfahrten würde diesem über der 1000-m-Marke gelegenen Übergang nicht gerecht werden, zumal die Zusammenführungen beiderseits zu wenig Passcharakter haben, um einzeln als solche aufgeführt zu werden.Der Pass ist schwach befahren, da es besser ausgebaute Zufahrten zur Südseite des Slowakischen Paradieses bei Dedinky am Stausee Palcmanská Maša gibt. Für eine Fast-Umrundung des Paradieses eignet er sich sehr gut, zumal dort sensationelle Schluchtwanderungen die sportliche Hauptbetätigung sind und Straßen in die Berge eher Mangelware.
Sedlo Grajnár
Nordauffahrt von Spišská Nová Ves
16,4 km / 582 Hm Karpaten, Westkarpaten, Slowakisches Erzgebirge / Slovenské rudohorie, Košický kraj
16.03.2021, Reinhard:
Die längste und höhenmeterreichste Auffahrt lassen wir in Spišská Nová Ves direkt am Fluss Hornád beginnen, der zuvor schon ein gutes Stück durch den Nordosten des Slowakischen Paradieses geflossen ist, ohne jedoch in ihm zu entspringen.
Die Stadt wird fast geradlinig verlassen und ebenso der langgezogene Vorort Ferčekovce durchfahren, bevor mit der anschließenden Bewaldung und der Kehre hinter Novoveská Huta das Slowakische Erzgebirge sichtbar erreicht ist. So zieht nach sechs Einrollkilometern die Steigung endlich auf über 5 % an, bis einen Kilometer vor der Vereinigung mit der Ostauffahrt ein paar wenige Höhenmeter wieder abgegeben werden müssen.
An der Straßencharakteristik ändert sich anschließend kaum etwas. Es bleibt bei der unspektakulären Waldstraße, die nun allerdings noch etwas rustikaler anmutet und eine zweispurige Straßenmarkierung vermissen lässt. Außer einem geschotterten Wanderparkplatz und dem Wegweiser mit Namensschild erwartet uns hier oben nichts weiter.
Suchý vrch Dürrer Berg
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Der Suchý vrch, zu deutsch Dürre Berg, ist ein gut erschlossener Gipfel im Linsdorfer Wald, einem Teil des Adlergebirges. Neben den obligatorischen Antennenmasten (am Ende der Auffahrt und am nahe gelegenen tatsächlichen Gipfel auf 995 m) bietet er eine Ausflugsgaststätte und einen Aussichtsturm.
Suchý vrch Dürrer Berg
Südostauffahrt vom Červenovodské sedlo
3,8 km / 156 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
13.03.2021, Reinhard:
Zum Gipfel führt eine Stichstraße, die am Červenovodské sedlo beginnt. Sie ist nicht für Kraftfahrzeuge gesperrt, sodass Wanderer ihren Ausflug direkt vor der Berggastronomie beginnen lassen können. Dennoch ist man hier als Radfahrer nahezu allein und kann die schmale Waldstraße mit Steigungen bis maximal acht Prozent voll und ganz genießen.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Ostauffahrt von Červená Voda
6,8 km / 285 Hm Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Der östliche Startpunkt in Červena Voda ist keine zehn Kilometer von der tschechisch-polnischen Grenze am Mladkovské sedlo entfernt. Vom zentralen Kreisverkehr des Ortes fährt man einen Kilometer in südwestlicher Richtung nur schwach ansteigend auf den Linsdorfer Wald zu. Sieben Kehren gibt es dort in der Folge zu durchfahren, doch was auf der Karte noch recht reizvoll wirkt, ist in Wirklichkeit eher unspektakulär. Einerseits bleibt die Steigung unter 5 %, andererseits gibt es im Wald nicht viel zu sehen.
Den Abstecher von der Passhöhe nach rechts zum Suchý vrch sollte man schon mitnehmen. Die schmale Straße ist noch etwas naturnaher und das Ziel mit Aussichtsturm erscheint lohnenswerter. Der Gesamtanstieg vergrößert sich damit auf über 10 km mit knapp 450 Hm.
Červenovodské sedlo Rothwassersattel
Sudeten, Mittelsudeten, Adlergebirge, Pardubický kraj/Region Pardubitz
09.03.2021, Reinhard:
Dieser Passübergang am südwestlichen Ende des Adlergebirges (Orlické hory) verbindet die Orte Jablonné nad Orlici im Westen und den namensgebenden Ort Červena Voda im Osten. Im oberen Bereich verläuft die Strecke einige Kilometer durch den Linsdorfer Wald. Von der Passhöhe zweigt die Straße auf den Suchý vrch (975 m) ab.Auf der Westseite münden 2,5 Kilometer vor der Passhöhe weitere Varianten über untergeordnetere Straßen ein.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Eine Bergbefahrung, bei der man gar nicht weiß, wo man mit Schwärmen anfangen soll: Auf dem Monte Faito befindet sich das Santuario San Michele Arcangelo, also des Erzengels Michael. Zur Nordseite bietet es einen fantastischen Blick über den Golf von Neapel und hinüber zum unwesentlich höheren Vesuv (1281 m). In der entgegengesetzten Richtung liegt uns die Amalfiküste zu Füßen. Und zur vorherigen Bezwingung des Berges drängt sich die Traumstraße von Castellammare di Stabia mit ihren unzähligen Kurven und engen Kehren auf. Zugegeben, das Durchfahrtverbotsschild in Castellammare mit der Ergänzung “Strada per il Faito – anche al pedoni” (= sogar für Fußgänger) sah das zum Zeitpunkt der Befahrung im Sommer 2018 anders. Manchmal ist es eben auch gut, eine Sprache nicht zu beherrschen und ohne mobile Übersetzungsgeräte unterwegs zu sein, um echte Abenteuer erleben zu können.
San Michele Arcangelo al Monte Faito Monte Faito
Nordostauffahrt von Castellammare di Stabia
16,2 km / 1128 Hm Kampanischer Anti-Apennin, Kampanien
24.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt, von deren Befahrungsmöglichkeit sich bitte jeder zuvor sein eigenes, aktuelles Bild machen möge, beginnt im Süden von Castellammare di Stabia an der Via Panoramica, wo die fürchterlich verstopfte Hauptstraße von Sorrent kommend gerade wieder in einen Tunnel abgetaucht ist und Richtung Neapel einen Bogen um Castellammare macht.
Nach wenigen Häusern befindet sich die Straße bereits im Wald und verwöhnt zwar mit ansprechender Steigung zwischen 6 und 12 %, nicht jedoch mit erfreulicher Belagsqualität. Schlaglöcher und weggebrochener Asphalt begleiten uns die meiste Zeit; es gilt, sich dafür an der Streckenführung und den mit zunehmender Höhe genialeren Ausblicken zu ergötzen. Das fällt angesichts von (je nach Zählweise circa) 32 Kehren bis zur Einmündung in die von Moiano hochführende Straße im Villagio Monte Faito (knapp über 1000 m) denkbar leicht.
Dort angekommen, befindet man sich am Piazzale dei Capi gleichfalls auf einem Touristenrummel mit Bars und Parkplatz wie auch auf einem Bergrücken, hinter dem der Blick in den Süden und Westen über die Halbinsel von Sorrent und bis zur Isola di Capri frei wird.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Der Mittelberg im Süden Sachsen-Anhalts zwischen Nebra und Roßleben (bereits Thüringen) ist eine von mehreren eher unauffälligen Erhebungen auf dem Gebiet des Ziegelrodaer Forsts. Bis 1999 gab es auch keinen Anlass, den Berg mit einer fast durchgehend apshaltierten Straße zu bedenken, geschweige denn ein dreißig Meter hohes Betonkonstrukt auf ihm zu errichten oder gar ein architektonisch (und auch inhaltlich) nicht uninteressantes Museum an dessen Hang zu eröffnen.
Die Raubgräber, die allerdings in besagtem Jahr die berühmte Himmelsscheibe von Nebra auf dem Berg fanden, ließen es anders kommen und der Rest ist Geschichte ... oder das, was 4000 Jahre zuvor geschah?
Wo vor Jahrtausenden eine kleine Bronzescheibe half, anhand des jahreszeitlichen Sonnenstandes die Felderbewirtschaftung zu optimieren, steht nun also der dreißig Meter hohe und trotz seiner 10° Neigung begehbare Turm, der mit seinem Schattenwurf die Aufgabe der inzwischen hinter Sicherheitsglas weggesperrten Himmelsscheibe übernommen hat.
Mittelberg (Nebra) Himmelsscheibe von Nebra
Südostauffahrt von Wangen (Unstrut)
3,5 km / 145 Hm Sachsen-Anhalt
19.12.2020, Reinhard:
Die Auffahrt beginnt im zu Nebra gehörenden Ort Wangen im Unstruttal am Parkplatz für die Arche Nebra. Ein Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge verschafft uns eine ruhige Auffahrt, spätestens, wenn wir nach sechshundert Metern die Arche passieren und damit die allermeisten Fußgänger los sind. Der steilste und mit mehreren kurzen, unnötigerweise grobpflastrigen Abschnitten unbequemste Teil ist damit bereits geschafft. Nach dem ersten Rechtsknick hinter der Arche fahren wir auf den Wald zu, wo die Steigung zeitweise fast ausbleibt.
Auf bestem Asphalt geht es bis zu einer Kreuzung, bei der wir, den Wegweisern folgend, rechts abbiegen, um die nächsten fünfhundert Meter auf Naturbelag zurückzulegen, der aber selbst empfindlichen Fahrern keine Probleme bereiten dürfte. Erfreulicherweise sind wir nach der nächsten Kreuzung, an der wir noch einmal rechts abbiegen müssen, wieder zurück auf Asphalt und können so den Schlussanstieg auf den Mittelberg noch locker wegdrücken.
Das (kostenlose) Begehen des Turmes ist eigentlich Pflicht, zumal es auch nur dann Aussicht über die Bäume hinweg gibt.
Heuscheuer Pass Przełęcz Lisia
Südauffahrt von Lezyce
6,5 km / 246 Hm Sudeten, Mittelsudeten, W.dolnośląskie/Niederschlesien
17.12.2020, Reinhard:
Von Süden beziehungsweise Südwesten erreicht man den Heuscheuer aus den Orten Duszniki-Zdrój oder Szczytna, deren Zufahrten sich kurz vor Lezyce vereinigen.
Die ersten drei Kilometer durch das locker besiedelte Straßendorf sind noch fast flach. Im Anschluss nehmen Steigung und landschaftliche Attraktivität bei der kurvigen Durchquerung eines Waldstückes zu. Auf dem größtenteils als Allee ausgeführten und wieder flacheren letzten Abschnitt vor Einmündung nach rechts in die Südwestauffahrt für die letzten zweihundert Meter eröffnen sich bereits schöne Blicke auf die rechter Hand gelegenen Sandsteinformationen der Białe Skały.
La Sal Loop
Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Wer Moab im US-Bundesstaat Utah ansteuert, hat üblicherweise zwei gute Gründe dafür: Die Nationalparks Arches und Canyonlands, die sich in unmittelbarer Nähe befinden und darauf warten, die Speicherkarten der Kameras ihrer Besucher in Nullkommanichts an ihre Kapazitätsgrenzen zu bringen. Nicht grundlos ist Moab auch schon jahrzehntelang zur Anlaufstelle der Filmemacher geworden. Von Western über Indiana Jones bis hin zu den Pod-Rennen in Star Wars: Episode 1 bedienen sich die Filme immer wieder gern der bizarren, exotischen Felsformationen. Die Nationalparks lassen sich entlang der Straßen auch gut mit dem Rad erfahren. Um Abstecher zu Fuß auf den Trails kommt man aber nicht herum, möchte man die besten Blicke auf die Top-Sehenswürdigkeiten erhalten. Zudem enden in beiden Parks die Straßen auf allen Verzweigungen in Sackgassen. Entsprechend wird Moab eher von Mountainbikern heimgesucht, denn die finden hier legendäre Trails, über die man sich als Kenner vermutlich stundenlang auslassen könnte.
La Sal Loop
Nordauffahrt vom Colorado River
27,2 km / 1321 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Die La Sal Loop im Uhrzeigersinn fahrend, folgt man am nordwestlichen Ende Moabs zunächst – bereits ausgesprochen szenisch – dem Colorado River 25 Kilometer stromaufwärts, bevor man nach rechts ins Castle Valley einbiegt.
Linker Hand dominiert hier die Hochebene Parriott Mesa das Landschaftsbild. Nachdem diese südlich umfahren ist, rückt, ebenfalls linker Hand, Castleton Tower als unverkennbare und stattliche 120 m hohe Felsnadel ins Blickfeld.
Die ersten 17 Kilometer durchs Castle Valley wirken nicht wie eine Bergstraße, aber bringen trotzdem schon 750 Höhenmeter ein, so dass ein Großteil der Nordauffahrt bereits geschafft ist, wenn der Abzweig nach rechts auf die Loop Road kommt. Geradeaus Richtung Osten ginge es weiter ansteigend bis auf über 2600 m Höhe.
Die jetzt nach Süden führende Straße trägt mit zunehmender Kurvigkeit zu noch mehr Abwechslung bei und ist dabei auch etwas steiler als der erste Teil. Während es um uns herum merklich grüner wird, ergeben sich hin und wieder grandiose Blicke hinunter ins Castle Valley – das alles bei denkbar wenig Verkehr.
La Sal Loop
Südauffahrt aus dem Spanish Valley bei Ken's Lake
28,4 km / 1138 Hm Rocky Mountains, Colorado Plateau, La Sal Mountains, Utah
14.06.2020, Reinhard:
Gegen den Uhrzeigersinn verlässt man Moab in südöstlicher Richtung am besten auf dem Spanish Valley Drive parallel zur US 191. Am Abzweig zu Kens Lake sind von der Stadt aus schon die ersten gut 300 Höhenmeter über 15 Kilometer gewonnen. Den Start legen wir aber hierher, wo auch von weiter im Süden eine Anfahrt über die US 191 möglich ist.
Zunächst noch durch offene Prärie fahrend, ändert sich mit Einschwenken auf die La Sal Mountains das Landschaftsbild hin zu einem teils felsigen, zunehmend aber auch grüner werdenden, während die Straße an einigen Kehren mit Weitblicken auf die rötlichen Formationen der Canyonlands und Arches aufwarten kann. Der Manti-LaSal National Forest ist zwar noch nicht das, was man sich üblicherweise unter einem Wald vorstellt, aber bildet doch einen merklichen Kontrast zu Wüste und rot-gelbem Sandstein, von dem man bei einem Nationalpark-Trip durch Utah früher oder später auch mal gesättigt sein kann.
So wird die La Sal Loop tatsächlich zu einer erfrischenden Abwechslung und spätestens, wenn man sich jenseits der 2000 m-Marke die Straße gelegentlich mit Rindern teilen darf, hinter denen die vergleichsweise unspektakulären, grünen La Sal Mountains das Bild abrunden, vergisst man ein wenig, gerade den Wilden Westen zu bereisen.
Mount Lemmon
Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Möchte man die geflügelten Worte des Radsports für eine Beschreibung dieses Anstiegs heranziehen, läge man sicher mit Alpe d’Huez der USA nicht ganz daneben. Alternativ wäre auch Stilfser Joch Arizonas nicht zu hoch gegriffen und das nicht nur, weil man am Mount Lemmon, zu dessen Füßen Tucson, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, liegt, rund 30 m höher kommt als am Stilfser Joch. Es sind einige Argumente, die den Mount Lemmon unter zahlreichen, teils deutlich höheren Bergstraßen der USA hervorstechen lassen: Zunächst einmal sind die reinen Fakten beeindruckend: So gewöhnlich die Endhöhe im regionalen Vergleich noch sein mag, so ungewöhnlich ist dann doch ein Anstieg von über 2000 m, womit der Berg in der selben Liga wie die zwei höchsten Festlandanstiege der USA spielt: Mount Evans (4311 m) und Pikes Peak (4301 m). Rekordverdächtige Werte liefern außerdem die klimatischen Rahmenbedingungen.
Mount Lemmon
Südauffahrt von Tucson / Tanque Verde
46,3 km / 2130 Hm Santa Catalina Mountains, Arizona
29.04.2020, Reinhard:
Während als Startpunkt der Auffahrt recht eindeutig die Kreuzung des East Catalina Highway mit der East Snyder Road gewählt werden sollte, drängt sich als Startpunkt der Tour auf den Mount Lemmon geradezu der Beginn des East Catalina Highway an der East Tanque Verde Road 6 km südwestlich auf, oder genauer gesagt der dortige große Parkplatz zwischen Safeway, McDonalds und dem Le Buzz Café. Was braucht es mehr, um sich vor der Befahrung ausreichend einzudecken und anschließend sofort notversorgen zu können?
Gleichzeitig ist man immer noch im nordöstlichen Randgebiet des Großraums Tucson, wo man sich eine Radfahrt durchs Auto-dominierte, kartesische Straßensystem der Stadt erspart. Zum Einrollen sollten die sechs fast flachen Kilometer reichen, zumal sich je nach Startzeitpunkt bereits hier ein Wettlauf gegen den steigenden Sonnenstand und die damit verbundenen steigenden Temperaturen entwickeln kann.
Sinn des Catalina Highway – oder General Hitchcock Highway – oder Sky Island Scenic Byway – ist einerseits die Erschließung des Ski- aber auch Wandergebietes rund um den Ort Summerhaven (2300 bis 2500 m) und andererseits die Zufahrt zu dem auf dem Gipfel des Mount Lemmon befindlichen Steward Observatory und der dortigen militärischen Radarstation zu ermöglichen.
Ross Maxwell Scenic Drive
Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Nicht sehr viele USA-Reisende verlaufen bzw. verfahren sich in den Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas an der Grenze zu Mexiko, was schlichtweg an der großen Entfernung einerseits zum Hotspot der Nationalparkansammlung zwischen Kalifornien und Utah und andererseits zu größeren Städten liegt. So abgelegen und weitgehend menschenverlassen wirkt dann auch die Landschaft, die sich trotz größtenteils steppenähnlicher Ausbildung einer verhältnismäßig großen Pflanzen- und Tierartenvielfalt erfreut. Die meisten davon dürften in den knapp 2400 m hohen Chisos Mountains ihren Lebensraum finden, wo sich mit dem Panther Pass (1761 m) auch die höchstgelegene Straße befindet.
An der Westseite der Berge führt der 48 km lange Ross Maxwell Scenic Drive, benannt nach dem ersten Leiter (superintendent) des Parks, von der nördlichen Hauptdurchfahrtsstrecke bis zum Santa Elena Canyon des Rio Grande, einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Parks.
Ross Maxwell Scenic Drive
Nordauffahrt von der Castolon/Santa Elena Junction
13,4 km / 334 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Gefühlt mitten in der Wüste zweigt der Scencic Drive zum Santa Elena Canyon zwischen Panther Junction und Basin Junction im Osten und Study Butte / Terlingua im Westen nach Süden gen Rio Grande ab. Linker Hand hat man bald einen guten Blick auf die Chisos Mountains und durch den V-förmigen Einschnitt The Window ins Chisos Basin hinein, während nur sehr langsam Höhe gewonnen wird. Erst auf den letzten 3 km wird es in Ansätzen steil bis kurzzeitig 12 %.
Ross Maxwell Scenic Drive
Südwestauffahrt von Castolon
22,9 km / 674 Hm Chisos Mountains, Texas
07.02.2020, Reinhard:
Die Auffahrt von Südwesten dürfte den meisten schon von der Abfahrt bekannt sein, es sei denn man hat sich tatsächlich über die nicht asphaltierte Old Maverick Road zum Santa Elena Canyon durchgeschlagen.
Auf den 13 km zwischen dem Canyon und Castolon, die dem Autoren wegen einer Straßensperre aufgrund von Überflutungen unbekannt sind, gewinnt der Ross Maxwell Scenic Drive entlang des Rio Grande noch nicht an Höhe, so dass der Beginn der Auffahrt nach Castolon gelegt werden kann. Mehr als einen rudimentären Campingplatz, ein Visitor Center (2019 wegen eines Feuers geschlossen) und eine Handvoll historischer Hütten gibt es dort übrigens nicht. Sichere Verpflegungsquellen sollte man im Park sowieso nicht erwarten.
Der Startpunkt in Flussnähe liegt über 300 m tiefer als der der Nordauffahrt, so dass es sich hier um die etwas anspruchsvollere Auffahrt handelt. Den Schweiß werden aber weniger die moderaten Steigungswerte als vielmehr die extreme, sommerliche Hitze auf die Stirn treiben.
Panther Pass Chisos Basin Road
Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Mitten im Big-Bend-Nationalpark im Südwesten von Texas und damit unweit der Grenze zu Mexiko befinden sich die Chisos Mountains als südlichstes Gebirge des US-amerikanischen Festlands. Der Emory Peak ist mit 2385 m dessen höchster Berg und liegt südlich des Chisos Basin (ca. 1550 bis 1650 m), dessen einzige Zufahrt von Norden über den Panther Pass möglich ist. Westlich des Talkessels bildet The Window (1500 m) als tiefer Einschnitt zumindest einen optischen Ausgang, hinter dem, bereits am westlichen Rand der Chisos Mountains, der Ross Maxwell Scenic Drive verläuft.
Den Namen verdankt der Pass freilich den besonders in dieser Gegend auftretenden Berglöwen (mountain lion) oder auch Pumas, die in Nordamerika ebenso Panther genannt werden. Das darf dem Radfahrer ohne schützenden Blechmantel etwas Ehrfurcht einflößen, zumal in regelmäßigen Abständen mit unübersehbaren Schildern vor mountain lion und übrigens auch black bears gewarnt wird, ist laut Parkrangern aber unbedenklich.
Panther Pass Chisos Basin Road
NO-Auffahrt von der Chisos Basin Junction
8,2 km / 540 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Fünf Kilometer westlich des Panther Junction Visitor Centers zweigt die 10 km lange Chisos Basin Road nach Süden von der Hauptstraße ab. Die von hoch aufragenden Yucca-Blüten gesäumte Strecke führt fast direkt auf den markanten Casa Grande Peak zu, bevor auf dem letzten halben Kilometer vor der Passhöhe eine Linkskurve, gefolgt von einer Rechtskehre die Straße ins Chisos Basin ablenken.
Panther Pass Chisos Basin Road
SW-Auffahrt aus dem Chisos Basin
1,7 km / 131 Hm Chisos Mountains, Texas
28.11.2019, Reinhard:
Wir wählen als Startpunkt die tiefste Stelle der Chisos Basin Road zwischen Panther Pass und Visitor Center sowie Chisos Mountains Lodge. An dieser Stelle zweigt die Straße zum Chisos Basin Campground ab, der noch einmal sechzig Höhenmeter tiefer liegt.
Ein paar Kurven und vier Kehren führen hinaus aus dem Becken, das augrund seiner niedrigeren Temperaturen gegenüber der überwiegend wüstenartigen Umgebung im Big Bend außerhalb der Chisos Mountains eine grünere, üppigere Vegetation besitzt. Der etwas ängstlichere Zeitgenosse mag sich allerdings weniger daran erfreuen, als vielmehr panisch zwischen den Pflanzen nach den kräftigen Pranken des Schwarzbären oder dem auflauernden Blick des Berglöwen Ausschau zu halten. Zum Glück ist die Auffahrt ja nur kurz und in der Abfahrt fühlt man sich dann aufgrund der erreichbaren Fluchtgeschwindigkeit zumindest zum Schwarzbären konkurrenzfähig...
Juniper Pass Warrior Mountain
Nordostauffahrt von Idaho Springs
25,9 km / 1106 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer erstmals in Idaho Springs ist, wird sich wohl wenig für den Juniper Pass interessieren, sondern vielmehr auf den Mount Evans und die auf ihn führende höchste Straße der USA fixiert sein. Tatsächlich wird man aber etliche Radfahrer finden, die von Idaho Springs kommend nach Erreichen des Echo Lake die Stichstraße zum Gipfel des Fourteeners (einer der abzählbar vielen Berge der USA mit über 14.000 Fuß Höhe) rechts liegen lassen und stattdessen einfach eine entspanntere Runde über den Juniper Pass und Bergen Park zurück nach Idaho Springs drehen (69 km, 1400 Hm).
Die ersten 11 km der Auffahrt auf der Chicago Creek Road sind eher etwas langweilig, da die Strecke an Kurven spart und Weitblicke im bewaldeten Taleinschnitt entfallen. Wo anschließend die Straße als Squaw Pass Road auch einige Kehren zu bieten hat, wird es zumindest ein wenig abwechslungsreicher. Mit ihrer milden, gleichmäßigen Steigung bis maximal 6 % eignet sich der ruhige und bestens ausgebaute Pass allerdings prima zum Strecke und Höhenmeter fressen oder auch, um eine Akklimatisierung an die Höhe zu erreichen, um doch erst an einem anderen Tag den Mount Evans anzugehen.
Juniper Pass Warrior Mountain
Westauffahrt ab Echo Lake / Mautstation Mt Evans
4,8 km / 147 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.11.2019, Reinhard:
Wer mit dem Juniper Pass die Abfahrt vom Mount Evans ins Tal verlängern will, beginnt den knapp 5 km langen Zwischenanstieg zur Passhöhe beim Zurückkehren auf die Squaw Pass Road gleich nach Durchfahren der Mautstation und Passieren der Echo Lake Lodge. Mehr als ein müdes Lächeln und fünf Tritte auf dem großen Blatt wird der Juniper Pass nach dem zuvor Geleisteten sie oder ihn wohl nicht mehr kosten...
Valico di Monte Cecco d'Antonio
Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
04.07.2019, Reinhard:
Vier Straßen führen zum Campo Imperatore, dem Hochplateau im Gran Sasso dItalia. Die unauffälligste von ihnen überwindet den etwas höher liegenden Rand im Süden und startet im Ort Santo Stefano di Sessanio, wo man westlich oder östlich abzweigend leicht eine Rundtour übers Campo Imperatore mit einer der anderen Auffahrten bilden kann.
Das Attribut unauffällig darf hier gleichgesetzt werden mit schmal und äußerst verkehrsarm, was sich wiederum nur positiv auf den Genuss bei der Befahrung dieses kleinen Passes auswirken kann. Die grüne Hügellandschaft mit dem namensgebenden Monte Cecco dAntonio (1758 m) als dem Kulminationspunkt nächster Berg, Klatschmohnwiesen und der Blick aufs Rocca Calascio im Osten tun ihr Übriges. Dass zudem der Asphalt (2018) in bestem Zustand ist, lässt diese Strecke zu einem Geheimtipp werden, der es besser auch hätte bleiben sollen.
Valico di Monte Cecco d'Antonio
Kurze Nordanfahrt aus dem Campo Imperatore
3,3 km / 69 Hm Apennin, Mittlerer Apennin, Abruzzen
04.07.2019, Reinhard:
Ein wenig gerade, vorbei am Rifugio di Lago Racollo, sanft ansteigend durch einige weitläufige Kehren und schon ist man mittendrin in der idyllischen Abgeschiedenheit des südlichen Gran Sasso.
Ellenbogen
Ostauffahrt von Erbenhausen auf schmalen Waldwegen
5,5 km / 316 Hm Rhön, Hohe Rhön, Thüringen
14.10.2018, Reinhard:
Etwa am westlichen Ortsausgang von Erbenhausen zweigt diese Auffahrt als zunächst asphaltierter Weg nach links von der Reichenhäuser Straße ab und führt im Wesentlichen geradlinig auf den Ellenbogen zu.
Die abwechselnd von Wiesen und Waldstücken flankierte Strecke überquert nach gut einem Kilometer die B 285 zwischen Reichenhausen und Streufelsbergpass (500 m nach links). Dahinter verschlechtert sich der Belagzustand zusehends, bis sich der Asphalt endgültig in Schotter aufgelöst hat. Blühende Wiesen und moderate Steigung entschädigen für den schlechten Untergrund, der im vierten Kilometer der Auffahrt mit der Einmündung auf die L 1123 von Reichenhausen über den Ellenbogen (obige Auffahrt) bereits wieder geschafft ist.
Nach einem weiteren Kilometer sollte man dem Wegweiser zum eigentlichen (Berg) Ellenbogen (813 m) folgen, an dessen Spitze Noahs Segel weitere 21 m hoch in den Himmel über der Hochrhön ragt.
Juvasshytta Raubergstulsvegen
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet, Østlandet
29.11.2017, Reinhard:
Die Juvasshytta liegt im norwegischen Jotunheimen-Nationalpark, einen Kilometer vom Sommerskizentrum Galdhøpiggen entfernt. Zu ihr führt die höchstgelegene asphaltierte Straße Norwegens und ganz Nordeuropas. Sie ist üblicherweise befahrbar zwischen Mai und September. In unmittelbarer Nähe liegt der Pass übers Sognefjell (1434 m), seines Zeichens bereits der höchste Pass Nordeuropas. Die Sackstraße zur Juvasshytta zweigt von dessen Nordostauffahrt noch weit im unteren Bereich links ab.
Sandia Crest
Sandia Mountains, New Mexico
24.02.2017, Reinhard:
Der Sandia Crest (wörtlich übersetzt Wassermelonengipfel, wohl wegen der rötlichen Färbung in entsprechendem Sonnenlicht) ist der höchste Berg der Sandia Mountains, die sich nordöstlich von Albuquerque aus dem Hochplateau von knapp unter 2000 m auf über 3000 m erheben und bereits nicht mehr zu den Rocky Mountains zählen. Während der Berg selbst nur mit guter Aussicht, einer kleinen Gastronomie und zahlreichen Sendeanlagen punkten kann, spielt sich das touristische Hauptgeschäft 2 km südöstlich auf dem Bergrücken zwischen Sandia Crest und dem 2957 m hohen South Sandia Peak ab. Dort endet nämlich die Sandia Peak Tramway, deren Talstation sich in Albuquerque befindet und die mit der weltweit drittlängsten Einzelspannweite (Abstand benachbarter Stützmasten) einer Seilbahn aufwarten kann. Unterhalb liegt am Osthang das Sandia Peak Ski Area, dessen Fußpunkt ebenso wie der Sandia Crest über die NM-536 von San Antonito erreichbar ist.
Sandia Crest
Südostauffahrt von San Antonito
21,5 km / 1184 Hm Sandia Mountains, New Mexico
24.02.2017, Reinhard:
Ausgangspunkt der komplett asphaltierten Auffahrt ist der Ort San Antonito nördlich der IS-40 (von Albuquerque kommend, Exit 175 nach Cedar Crest nehmen und der NM-14 folgen).
Zunächst noch sehr flach führt die NM-536 aka Sandia Crest Road zwischen den vereinzelten Anwesen von Sandia Park hindurch, bevor sich die Steigung bei rund 6 % einpendelt und sich die Fahrt auf der durchweg gut ausgebauten, zweispurigen Straße im Wald fortsetzt. Über größtenteils weitläufige Kurven ist nach 11 km der Parkplatz des Skigebiets erreicht, an dem die Auffahrt ihre einzige, kleinere Zwischenabfahrt (ca. 30 Hm) hat. Kurz darauf folgt der Abzweig der nur auf den ersten 200 m asphaltierten Straße nach Placitas.
In der Folge wird die bislang eher dröge Streckenführung von einer etwas abwechslungsreicheren Abfolge von (je nach Zählweise) 11 bis 15 Kehren bis zum Gipfelparkplatz abgelöst. Die Durchschnittssteigung bleibt trotzdem unter bequemen 7 %, was sich bei der entsprechend dünnen Luft auf zum Ende über 3000 m Meereshöhe allerdings eher wie kontinuierliche 10 % anfühlt.
Ski Santa Fe
Rocky Mountains, Sangre de Cristo Mountains, New Mexico
06.02.2017, Reinhard:
Als älteste Bundesstaat-Hauptstadt der USA – immerhin schon 1610 der Gouverneurssitz für die neuspanische Provinz Nuevo Méjico, als die englischen Pilgerväter noch gar nicht von Europa aufgebrochen waren – ist Santa Fe eher prädestiniert für einen kulturhistorischen Aufenthalt statt als Ausgangspunkt für eine Radtour herhalten zu müssen. Um Letzteres zu vermeiden, hätten die Indianer im 12. Jahrhundert ihre Siedlung besser nicht so nah ans Sangre-de-Cristo-Gebirge legen sollen, das mit seinen über 4000 m hohen Bergen seit Mitte des letzten Jahrhunderts auch zahlreiche Wintersportler anlockt, für die eine in den wärmeren Jahreszeiten wunderbar als ruhige Bergtrainingsstrecke geeignete Straße direkt aus der Stadt heraus angelegt wurde.
Ski Santa Fe
Südwestauffahrt von Santa Fe
23,8 km / 1103 Hm Rocky Mountains, Sangre de Cristo Mountains, New Mexico
06.02.2017, Reinhard:
So beginnt diese Auffahrt tatsächlich nur wenige hundert Meter nördlich des historischen Stadtkerns am südwestlichen Beginn der NM-475 (Artist Road, im weiteren Verlauf Hyde Park Road), die der gesamten Auffahrt bis zum Endpunkt am Parkplatz des Skizentrums (3147 m) entspricht.
Ziemlich genau 1000 m niedriger liegt der Startpunkt auf einer immer noch beachtlichen Höhe, die bei der Einschätzung der Schwere dieser Auffahrt nicht ganz außer Acht gelassen werden sollte. Die durchschnittliche Steigung von rund 5 % spiegelt gut die Unaufgeregtheit – oder sollte man sagen: Eintönigkeit – der gesamten Strecke wider. Zweispurig klettern wir die komplette Strecke die bewaldeten Westhänge des Gebirgszuges hinauf.
Etwas Abwechslung im womöglich ungewollten Sinne bringen eine längere Zwischenabfahrt zum Ende des ersten Drittels und zwei kürzere Zwischenabfahrten im letzten Drittel, die sich zu rund 100 Hm addieren. Als Belohnung für ein bis zwei Stunden Aufstieg winkt lediglich ein Parkplatz mit großer Wendeschleife und eine lange Abfahrt, die hin und wieder weite Blicke auf und über Santa Fe ermöglicht.
East Portal Road Black Canyon of the Gunnison
Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
27.11.2016, Reinhard:
Wenn aufregende Bauprojekte auf aufregende Landschaften treffen, entstehen nicht selten aufregende Straßen, die das Radlerherz höher schlagen lassen. So auch im Falle des Baus eines unterirdischen Wasserkanals vom Gunnison River im Westen Colorados ins Uncompaghre Valley bei Montrose im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Während Interesse und Anreiz vorhanden waren, das Tal des Uncompahre River zu besiedeln, waren die vom Fluss gelieferten Wassermengen zur Bewässerung der Felder schnell zu knapp geworden, so dass die Idee aufkam, vom großen Nachbarfluss Wasser abzuzweigen. Der Gunnison River hat sich allerdings im Laufe der letzten zwei Millionen Jahre eine teils über 500 m tiefe Schlucht gegraben, die aufgrund der geologischen Gegebenheiten eine außergewöhnliche Steilheit besitzt und entsprechend schwer zugänglich ist. Bevor also mit den Arbeiten an der Gunnison-Seite, dem East Portal des Tunnels, begonnen werden konnte, musste aufwändig eine Straße vom Westrand des Gunnison Canyons dorthin gebaut werden.
East Portal Road Black Canyon of the Gunnison
Ostauffahrt von East Portal aus dem Canyon
7,2 km / 616 Hm Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
27.11.2016, Reinhard:
Mit durchschnittlich 11 % auf den ersten 5 km ist die Straße aus dem dunklen Canyon heraus eine der steileren Straßen der USA. Hier und da wird sogar von einer der härtesten Anstiege gesprochen, was angesichts des überschaubaren Höhengewinns und der Maximalsteigung von ca. 16 % dann doch übertrieben ist.
Große Überraschungen vermag der Anstieg nicht zu liefern, da man ihn ja erst kurz zuvor hinabgerollt sein muss. Hat man den Black Canyon bereits etwas weiter nördlich hinabgeschaut, stellt sich die Frage, wie überhaupt eine Straße an diesen steilen Flanken hinabführen kann. Schließlich haben die Erbauer aber logischerweise nicht die schwierigste Topographie gesucht, so dass die Straße an einem etwas flacheren Bereich angelegt ist. Nichtsdestotrotz ist hier im tiefen, dunklen Black Canyon die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, lange Zeit im Schatten fahren zu müssen, da die Straße sich im Wesentlichen entlang des Nordhanges hält.
Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass dies eine der verkehrsärmsten Berg- oder Passstraßen der USA sein dürfte.
Rim Rock Drive Colorado National Monument
Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
06.11.2016, Reinhard:
Grand Junction an der IS-70 im Westen Colorados zählt sicher nicht zu den größten Tourismuszentren der Staaten. Die Umgebung bietet aber einige lohnenswerte Ausflugsziele in Tagesreichweite (mit dem Auto). Zu nennen wären der prominente Arches National Park im Westen sowie der weniger bekannte Black Canyon of the Gunnison National Park im Südosten, der mit der East Portal Road zudem ein Highlight für den begnadeten Bergradler beherbergt. Ein grandioses Radziel lässt sich aber auch ohne längere Anfahrt von Grand Junction aus erreichen. Der zwischen 1931 und 1950 gebaute Rim Rock Drive führt von zwei Seiten auf das Hochplateau und dazwischen entlang der Felskante des Colorado National Monuments, einer Sandstein-Formation von rund 600 Metern Höhe. Topographisch bedingt hat die Überfahrt weniger den typischen Passcharakter, sondern stellt sich eher als Auf- und Abfahrt, unterbrochen durch einen welligen Zwischenteil von rund 13 km Länge, der den höchsten Punkt der Straße (2024 m) enthält, dar.
Rim Rock Drive Colorado National Monument
Ostauffahrt von Grand Junction
18,0 km / 642 Hm Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Colorado
06.11.2016, Reinhard:
Wir lassen die Auffahrt am Beginn der Monument Road an der CO-340 beginnen, unmittelbar westlich der Brücke über den Colorado River, der sich hier gerade erst mit dem Gunnison River vereint hat. Der oben angesprochene Rundkurs lässt sich minimal verkleinern, wenn man zwischen der CO-340 und der Monument Road über die South Camp Road abkürzt und so erst bei Kilometer 4,5 in diese Auffahrt einbiegt. Letztlich ist das unerheblich, denn echte Steigungen kommen nicht vor der Durchfahrung der Nationalpark-Kontrollstelle gut 1 km später.
Dank spärlicher, flachwüchsiger Vegetation ist die Sandsteinwand des Monuments schon von Beginn an im Blick. Die nun folgenden, weitläufigen Kehren führen schließlich direkt an sie heran. Zunächst kamen die Straßenbauer noch mit Einschnitten in den Fels aus, auf rund 1740 m Höhe bohrt sich schließlich ein unbeleuchteter, aber gerader Tunnel durch das Gestein.
Ein paar Kehren und Kurven später wird am Cold Shivers Point (1860 m) erstmals die Abbruchkante erreicht, an der sich die Straße nun die meiste Zeit orientiert.
Trail Ridge Road
Rocky Mountains, Colorado
18.09.2016, Reinhard:
Die höchste Passstraße der USA liegt – wie sollte es anders sein – im Herzen der Rocky Mountains, genauer gesagt rund 100 Kilometer nordwestlich von Denver. Sie ist praktisch die einzige Straße im Rocky Mountain National Park und durchquert diesen von Südwesten bei Grand Lake nach Nordosten bei Estes Park. Natürlich überquert der Pass auch die Continental Divide, allerdings befindet sich diese nicht am höchsten Punkt, der hier als Passhöhe gekennzeichnet ist, sondern am Milner Pass (3279 m) auf der Südwestseite. Die Landschaft, die man während des sauerstoffarmen Aufstiegs genießen kann, ist natürlich grandios, wenngleich einem bewusst sein sollte, dass die Straße überall zweispurig und breit ausgebaut ist und Pkw auf der auch für Radfahrer kostenpflichtigen Nationalparkstrecke die Oberhand haben.
Trail Ridge Road
Südwestauffahrt von Grand Lake
38,0 km / 1187 Hm Rocky Mountains, Colorado
18.09.2016, Reinhard:
Die über 1800 km lange US 34 hat ihren westlichen Startpunkt bereits an der US 40 in Granby, von wo aus es 23 annähernd flache Kilometer bis Grand Lake (am namensgebenden Grand Lake sowie dem benachbarten Shadow Mountain Lake) sind.
Am Abzweig ins Ortszentrum lassen wir die Südwestseite der Trail Ridge Road beginnen, kurz vorm Eintreten in den Rocky Mountain National Park. Gut 2 km mit leichter Steigung sind es bis zum Kawuneeche Visitor Center, kurz darauf folgt der Grand Lake Entrance, wo auch die üblichen Nationalpark-Eintrittsgelder zu entrichten sind bzw. der Annual Pass vorzuweisen ist. Normalerweise zahlen auch Radfahrer extra; in Begleitung eines Autos lassen sich die Ranger aber auch darauf ein, dass man dazugehört und für die Durchfahrung der Schranke nicht extra das Rad im Auto verstauen muss.
Im Nationalpark angekommen, bedarf es bis Kilometer 18 einiger Geduld: Östlich des Colorado River durchfahren wir das flache Kawuneeche Valley. Meist ist der Fluss allerdings nicht zu sehen und wenn, führt er auch nicht sonderlich viel Wasser – er entspringt ja erst hier im Nationalpark einige Meilen nördlich – und hat sich hier zudem noch keinen beeindruckend tiefen Grand Canyon gegraben.
North Cheyenne Cañon
Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Colorado Springs darf wohl mit Fug und Recht als Basislager für Pikes Peak bezeichnet werden. Die zweitgrößte Stadt Colorados liegt auf gut 1800 m Höhe und damit 2500 m unterhalb der zweithöchsten Asphaltstraße der USA. Wer ganz hoch hinaus will – und das sollte für jeden rennradfahrenden Besucher der Stadt der Fall sein – sollte die Akklimatisation nicht zu kurz kommen lassen.
Eine sehr schöne und auch bei Bewohnern der Stadt beliebte Einsteigertour, die sich für diesen Zweck regelrecht aufdrängt, führt durch die nördliche Cheyenne-Schlucht und besitzt den Charme, dass die Auffahrt unweit des Stadtzentrums beginnt und schon bald in die herrliche Natur des Pike National Forest eintaucht. Der asphaltierte Teil der Straße durch die Schlucht endet an einem Parkplatz, der augenscheinlich als Einstiegspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Ausflüge gut genutzt wird. Wer 4 km Staubpiste allerdings nicht scheut, kommt auch mit dem Roadbike weiter, indem er die sanfte Nordanfahrt auf der Gold Camp Road mit tollen Blicken in die Schlucht und über die Südausläufer von Colorado Springs hinabrollt.
North Cheyenne Cañon
Ostauffahrt durch den Canyon
9,1 km / 471 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Eine mögliche Definition des Startpunkts stellt der nordöstliche Beginn des Cheyenne Boulevard unweit der Kreuzung des Interstate 25 mit der CO 115 dar. Zwar geht es die ersten 4 km noch durch bewohntes Gebiet, doch ist die Straße recht ruhig und frei von Ampeln.
Nachdem bereits 100 Hm gewonnen sind, schließt sich nun der eigentliche und schöne Teil mit der North Cheyenne Canyon Road an. So geschwungen die Straße ab hier ist, so abwechslungsreich umrahmen die rötlichen Felsen die ansonsten bewaldete Schlucht. Die Steigung bleibt dabei die meiste Zeit deutlich unter 10 %. Einen Kilometer vor Ende der Auffahrt werden an einer Doppelkehre die Helen Hunt Falls passiert, die allerdings nicht nach der bekannten Schauspielerin, sondern nach einer Schriftstellerin und Aktivistin des 19. Jahrhunderts benannt wurden.
Wenig später verlässt die Straße die Talsohle nach Norden und erreicht bald den Parkplatz auf 2290 m Höhe.
North Cheyenne Cañon
Nordauffahrt via Gold Camp Road (4 km unbefestigt)
11,4 km / 441 Hm Rocky Mountains, Colorado
22.06.2016, Reinhard:
Die weniger gebräuchliche und nicht durch den Canyon führende Auffahrt von Norden kann man an der nach Manitou Springs führenden US 24 starten. Die South 26th Street gewinnt auf den ersten 2,3 km gut 100 Hm, bevor es auf der Gold Camp Road (oder zunächst auf der Bear Creek Road) in Richtung North Cheyenne Canyon geht.
Nach 7,6 km bzw. 314 Hm endet schließlich der Asphalt und es beginnt der landschaftlich reizvollere Teil mit Blick in die Schlucht und abschnittsweise auch auf die Straße der Ostauffahrt. Der staubige, leicht geschotterte Belag sollte auch mit Straßenbereifung kein Problem sein.
Die Steigungswerte sind verglichen zur Hauptauffahrt gleichmäßiger und in der Spitze niedriger.
Domberg (Suhl)
Thüringer Wald, Thüringen
09.05.2016, Reinhard:
Der Suhler Domberg ist der Hausberg der an der Südseite des Thüringer Waldes gelegenen Stadt. Auf ihm befindet sich nicht nur ein Bismarckturm, sondern auch eine Gastronomie, die dank des Videos vom Kloß-Fritz aus dem Jahr 2012 inzwischen überregionale Bekanntheit erlangt haben dürfte. Eine Stärkung mit Thüringer Klößen ist in der Passgastronomie folglich möglich, fast schon obligatorisch, wenngleich nach 4 km und gut 200 Hm nicht unbedingt physiologisch zu rechtfertigen. Auf jeden Fall lohnt aber der Blick vom Bismarckturm, für dessen Besteigung eine kleine Spende erbeten wird.
Im unteren Bereich der Strecke gibt es mehrere Einstiegsmöglichkeiten in die Auffahrt. Die sinnvollste ist die nördliche, von der Gothaer Straße abzweigende Harzgasse. Eine schmalere und steilere, zunächst über Kopfsteinpflaster führende Variante ergibt sich bei Befahrung der südich gelegenen Kefersteinstraße. Dazwischen zeigen manche Karten noch eine Straße namens Regenspiegel an, die tatsächlich auch mit dem Rennrad befahrbar, allerdings nicht durchgängig befestigt und teils ordentlich steil ist. Wir belassen es in untiger Auflistung bei einer Auffahrt, die Varianten unterscheiden sich nur auf den ersten rund 500 m.
Domberg (Suhl)
Ostauffahrt von Suhl
4,1 km / 234 Hm Thüringer Wald, Thüringen
09.05.2016, Reinhard:
Nordöstlich des Suhler Zentrums beginnt die Hauptauffahrt an der nach Zella-Mehlis führenden Gothaer Straße als Abzweig nach links in die Harzgasse. Unter der markanten Bogenbrücke der Eisenbahn hindurch sind es nur 250 m, bis zunächst der Straße Im Fallmich nach links an einer alten Garagenanlage vorbei zu folgen ist. Ein kurzer, steilerer Abschnitt endet mit Einmündung der Kefersteinstraße (alternative Auffahrt) von links in einer Rechtskurve.
Eine Mischung aus Wohnsiedlung (von Immobilienmaklern als “Balkon von Suhl” angepriesen) und Kleingartenanlagen ist auf den folgenden 1,5 km durch die Krinitzenstraße bis hin zum Gasthaus Krinitzenstube zu durchfahren. Beim Blick nach hinten ist das Ringberghotel immer eine gute Orientierung.
Nach der Krinitzenstube, die wir rechts liegen lassen, wird es nicht nur für einige hundert Meter nochmals deutlich stiler, sondern es ist auch teilweise kein Asphalt mehr vorhanden. Die Waldstraße ist zwar gut zu fahren, bei Nässe ist das Rad anschließend allerdings nicht mehr wohnzimmertauglich.
Bwlch Pen-y-Feidiog
Ostauffahrt von Llanuwchllyn
10,6 km / 451 Hm Snowdonia
26.04.2016, Reinhard:
Nördlich von Llanuwchllyn geht die nach Trawsfynydd (14 Meilen) ausgewiesene Straße von der A 494 Richtung Bala nach links ab. Die ersten 3 km sind noch weitgehend flach und führen vorbei an kleinen Häusergruppen und zwei Caravan Parks. Gleich darauf kommt völlig aus dem Nichts ein erstes und zugleich das heftigste Steilstück der Auffahrt. 700 m mit über 13 % Durchschnittssteigung machen ein wenig Angst, was angesichts der noch längeren Strecke bis zur Passhöhe zu erwarten ist. Schlimmer wird es aber eben nicht mehr, wenn auch Zwischenabfahrten weitere Ernüchterung bringen.
Landschaftlich steht hingegen purer Genuss bevor. Bäume, Sträucher und Wiesen geben ein abwechslungsreiches, grünes Bild ab, durch das sich die Straße auf und ab windet, wobei die Einsicht auf die bevorstehende Strecke zunächst stark eingeschränkt ist. Nach Durchfahren der ersten Tore, von denen insgesamt vier Stück ein Absteigen zum Öffnen und Schließen erfordern, wird das Weideland offener und die Hügellandschaft in gänzlicher Schönheit befahrbar.
Bwlch Pen-y-Feidiog
Snowdonia
26.04.2016, Reinhard:
Nicht jede Landkarte verrät die Existenz dieser schmalen Passstraße zwischen Trawsfynydd und Llanuwchllyn inmitten des Snowdonia Nationalparks. Wahrscheinlich ist es besser so, denn einerseits ist die Befahrung mit dem Pkw eine arge Zumutung, da die Straße nicht nur eng und quasi frei von Ausweichstellen ist, sondern zudem auch noch vier Schafgatter an der Ostauffahrt aufweist, die vor Durchfahrung geöffnet und anschließend wieder geschlossen werden wollen, und andererseits kann man sich als Radfahrer die grüne Einsamkeit so ausschließlich mit den wolligen Vierbeinern teilen.
Der Pass lässt sich perfekt in eine Tour über den berühmten Bwlch y Groes einbauen, dessen Nordseite ja ebenfalls in Llanuwchllyn beginnt. Hinsichtlich Höhe und Anstieg ist der Bwlch Pen-y-Feidiog einer der ganz großen walisischen Pässe.
Cheddar Gorge
Mendip Hills, Somerset
16.04.2016, Reinhard:
Die Mendip Hills sind nur ein kleiner Höhenzug im Südwesten Englands südlich der Stadt Bristol. Das Prädikat Area of Outstanding Natural Beauty (AONB), das fast dem eines Nationalparks gleichkommt, wurde dem westlichen Teil der Mendip Hills nicht zuletzt wegen der in Cheddar beginnenden Schlucht zuteil, durch die erfreulicherweise eine Straße führt.
Die größte Bekanntheit dürfte der Ort Cheddar freilich durch den von dort stammenden Käse erlangt haben. Tatsächlich gibt es auch einen Zusammenhang zwischen dem Cheddar Cheese und der Schlucht, übrigens der größten des Vereinigten Königreiches: Die Cheddar Gorge beherbergt mehrere Höhlen, die hinsichtlich Feuchtigkeit und Temperaturkonstanz ideale Bedingungen zur Reifung des Käses darstellten. Ein Fakt, der im 12. Jahrhundert einen entscheidenden Standortvorteil darstellte.
Die Höhlen sind mittlerweile natürlich touristisch erschlossen. Mit Kombitickets kann man nicht nur sie besuchen, sondern darf u.a.
Cheddar Gorge
Westauffahrt von Cheddar durch die Schlucht
5,4 km / 195 Hm Mendip Hills, Somerset
16.04.2016, Reinhard:
Die Eckdaten der Auffahrt durch die Schlucht sind wenig beeindruckend und auch die Steigung ist, abgesehen von einem 100 Meter langen 14 %-Abschnitt alles andere als furchteinflößend. Trotzdem – oder gerade deswegen? – handelt es sich bei einheimischen Rennradlern um eine der beliebtesten Straßenanstiege Südenglands. Die Szenerie leistet natürlich einen entscheidenden Beitrag.
Der Beginn der Auffahrt befindet sich im Zentrum von Cheddar, wo sich Tweentown und Cliff Street in einem Kreisel treffen. Reges Leben dürfte bei entsprechendem Wetter hier den Straßenrand säumen, wo wir die Gebäude der Cheddar Gorge Cheese Company, diverse Cafés und zahllose Shops passieren. Mit Erreichen der Schlucht finden wir in der Nähe der Höhleneingänge die größten Menschenmassen vor, bevor in der Folge nur noch zu den Seiten ein- und ausparkende Autos an etlichen Parkplätzen und -buchten unser Vorankommen behindern.
Die steilste Stelle, an der wir dann vielleicht doch einmal kurz aus dem Sattel müssen, ereilt uns in einer Kehrenfolge nach 1,5 Kilometern.
Haytor Haytor Vale
Dartmoor, Devon
06.04.2016, Reinhard:
Das Straßennetz im Dartmoor-Nationalpark im Südwesten Englands bietet etliche knackige Anstiege auf die Moor- und Heidelandschaft zwischen 300 und 500 m Höhe. Die Hügel, deren Granitkuppen häufig durch Verwitterung freigelegt worden sind, werden mit dem keltischen Wort Tor bezeichnet. Der Haytor ist der vielleicht bekannteste unter ihnen und wird gern von den nahegelegenen Parkplätzen aus bewandert. Während der Fels selbst bei 457 m gipfelt, kulminiert die vorbeiführende Straße rund 60 m unterhalb. Aufgrund seiner Lage am Ostrand des Dartmoor geht es nach Westen eine Weile nur leicht wellig weiter. Der Aufstieg von Osten aus Bovey Tracey ist dafür umso höhenmeterreicher.
In manchen Auflistungen findet man diesen Anstieg unter der Bezeichnung Haytor Vale, dem östlich des Gipfels auf etwa 300 m gelegenen Dorf.
Haytor Haytor Vale
Ostauffahrt von Bovey Tracey
6,0 km / 362 Hm Dartmoor, Devon
06.04.2016, Reinhard:
Beginn der Auffahrt ist der Kreisel an der A382 am Westrand von Bovey Tracey, von dem aus die B3387 Richtung Haytor und Widecombe führt. Nach 600 m gabelt sich die Straße, wobei nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, warum wir die Vorfahrtsstraße nach links verlassen müssen, um auf der B3387 zu bleiben. 600 weitere Meter später erreichen wir die Grenze des Nationalparks und begegnen nun wiederholt Steigungswerten jenseits der 10 %. Die Straße ist, typisch britisch, viel von Hecken gesäumt, verläuft abschnittsweise auch in bewaldetem Gebiet und lässt doch ab und an auch etwas weitere Blicke über saftig grüne Wiesen und die flacheren Landstriche im Osten zu.
In die Heidelandschaft tauchen wir auf ca. 240 m Höhe ein. Mit Passieren von Haytor Vale auf einem flachen Kilometer rückt die Felsformation des Haytor in den Blick. Ein kurzer Schlussanstieg in mittlerweile komplett offener Heidelandschaft führt schließlich zum Parkplatz unterhalb des Haytor, zu dem es hier nur noch knapp 400 m in Wanderstiefeln sind.
Great Dun Fell
Pennines, North Pennines, Cumbria
03.04.2016, Reinhard:
Das ist sie. Die höchste asphaltierte Straße Großbritanniens. Der Umstand, dass es sich nur um eine zu einer Radarstation führende und am Gipfel endende Privatstraße handelt, sollte einen nicht davon abhalten, diesen wahren Leckerbissen im Norden Englands zu erfahren. Das die private Zone einleitende Hinweisschild befindet sich keine 100 Höhenmeter nach dem Beginn der Auffahrt, sodass für den Großteil der Strecke Schafe die eifrigsten Mitbewerber um das schmale Sträßchen sind.
Allen Rekordjägern sei gesagt, dass hier leider nur der zweithöchste Berg der Pennines erreicht wird. Der höchste ist der Cross Fell (893 m) drei Kilometer weiter nordwestlich.
Great Dun Fell
Südwestauffahrt von Knock
7,5 km / 631 Hm Pennines, North Pennines, Cumbria
03.04.2016, Reinhard:
Die höchste Straße Großbritanniens beginnt auf gut 200 m Höhe im Ort Knock, wo die Sackstraße zum Knock Christian Centre abzweigt. Zunächst noch flach, geht es geradewegs auf die Pennine Hills zu. Die letzten Bäume am Straßenrand sind schon bald passiert und das leicht zu übersehende Holzschild der Private Road nach 1,7 Kilometern erreicht.
Die Straße führt weiter hinauf durch Weidehänge, durch ein zu öffnendes Weidetor und schmiegt sich im sechsten Kilometer an den Wasserlauf des Knock Ore Gill. Nach einem steileren Kilometer bei 10 bis 15 % ist der Gebirgskamm zwar erreicht; es sind aber noch etwa 100 weitere Höhenmeter bis zum Gipfel, d.h. der Absperrung um die Radarkuppel, zu überwinden.
Dunkery Beacon
Exmoor, Somerset
01.01.2016, Reinhard:
Der Dunkery Hill ist mit seinen 520 Metern die höchste Erhebung des Exmoor-Nationalparks und der Grafschaft Somerset. Aufgrund der früheren Nutzung des Berges für Leuchtfeuer ist er auch oder vor allem als Dunkery Beacon bekannt. Die östlich passierende Straße findet ihren höchsten Punkt rund 70 Meter tiefer an einem kleinen Parkplatz, der als Ausgangspunkt für einen kurzen Spaziergang zum Gipfel geeignet ist.
Die zum Bristolkanal hin gelegene Nordseite beginnt auf rund 120 Metern Höhe und sucht sich zudem einen ziemlich direkten Weg nach oben, was sie im Gegensatz zur von Südwesten bei Blagdon Cross (290 m) im Herzen des Exmoor heraufführenden Strecke zu einer der herausforderndsten Auffahrten Südenglands macht.
Dunkery Beacon
Nordauffahrt von Luccombe
3,3 km / 330 Hm Exmoor, Somerset
01.01.2016, Reinhard:
Den Beginn der Auffahrt finden wir an einer unscheinbaren Kreuzung zwischen den Siedlungen Horner und Luccombe südöstlich von Porlock. Bei zunächst rund 17 % entfällt jegliche Einrollphase auf dem ersten Kilometer durch dichten, urigen Wald. An einem Viehgitter ist besondere Konzentration und Geradlinigkeit gefragt.
Diesem ersten schweren Abschnitt folgt eine kurze Flachpassage mit einer Gabelung, deren linker Hauptader wir weiter folgen. Zum Ausgang des Waldes ist es nicht mehr weit. Dort tauchen wir ein in herrliche Heidelandschaft und folgen dem leicht kurvigen Sträßchen bei inzwischen wieder heftigeren Steigungen zwischen 10 und 20 %. Das Gros der 330 Gesamthöhenmeter wird in diesem äußerst reizvollen Streckenteil erkämpft und gleichzeitig genossen. Erst auf den letzten 600 Metern flacht die Auffahrt schließlich so sehr ab, dass man auch mal einen sicheren Blick zurück auf den Bristolkanal werfen kann.
Alto da Fonte do Bispo
Nordauffahrt von Porto Moniz
16,1 km / 1214 Hm Madeira
18.11.2015, Reinhard:
Traumhafte Aussichten stehen uns bei der Befahrung dieses Passes bevor. Nach obligatorischem Bad in den natürlichen Lavapools von Porto Moniz beginnt der Anstieg direkt am Hauptkreisel dieses überschaubaren Ortes, wo die Küstenstraße von São Vicente aus Südosten eintrifft. Die aus dem Ort herausführenden Kehren sind bereits am Fuße der Auffahrt gut am Hang auszumachen. Folgerichtig liefern die ersten Kilometer schöne Rückblicke auf Porto Moniz und die umgebende Küstenlinie. Alle stehen Spalier, während die im Mittel gut 10 % Steigung die entsprechende Gegenleistung einfordern.
Zwischen 400 und 500 m Höhe erwartet uns mit den Ortschaften Levada Grande und Santa Maria Madalena wieder eine belebtere Gegend, die augenscheinlich aber weniger vom Touristen- und Geldzustrom Madeiras abbekommt. Die Ortschaften verlassend, zieht die zwischenzeitlich auf Null zurückgefallene Steigung wieder deutlich an und bald wird die Einmündung der ER101 aus Südwesten von Ponta do Pargo und Achadas da Cruz erreicht, wo es links weiter zum Alto da Fonte do Bispo geht.
Eira do Serrado
Madeira
12.11.2015, Reinhard:
Eira do Serrado ist ein Aussichtspunkt über dem Dorf Curral das Freiras, das in einem unzugänglichen Bergkessel nördlich von Funchal liegt. Ein bisschen östlich des Aussichtspunkts hat man einen Tunnel gebohrt, durch den der Bergkessel mit der Außenwelt verbunden ist. Der Tunnel ersetzt den oberen Teil der alten Passstraße, die, ebenfalls durch einen Tunnel unter dem Eira do Serrado verlaufend, auf der nördlichen, sprich der Bergkessel-Seite, gesperrt ist. Wegen Steinschlags und abrutschenden Hängen ist ihre Benutzung mittlerweile zu gefährlich geworden.
Der Bergkessel ist so etwas wie eine Insel inmitten einer Insel und war zu Beginn der Besiedlung Madeiras Zufluchtsort von ehemaligen Sklaven, die sich entweder selbst befreit hatten oder in Freiheit entlassen worden waren. Gleichzeitig entdeckten Hirten das Tal für ihre Tiere, woher der Name curral, also (umzäunte) Viehweide, entstammt. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Bergkessel, aus welchen Gründen auch immer, dem Convento de Santa Clara gestiftet.
Eira do Serrado
Südostauffahrt von Funchal
12,3 km / 1007 Hm Madeira
12.11.2015, Reinhard:
Den Startpunkt einer Auffahrt zu benennen, die in einem großen, städtischen Gebiet beginnt, ist keine eindeutige Angelegenheit. Man kann von Funchals Uferpromenade durchaus kontinuierlich aufwärts zum Eira do Serrado fahren, von einer kleinen Senke kurz vorm Ziel einmal abgesehen. Wir wählen als Startpunkt aber den Beginn des Caminho de Santo António auf 100 Metern Höhe, der an der Rua das Maravilhas (ER 119) westlich des Stadtzentrums beginnt. Von hier aus geht es praktisch ohne Abbiegen zum Ziel.
2,5 Kilometer bei ungleichmäßiger Steigung mit 15 %-Spitzen sind es auf dem Caminho de Santo António ins Zentrum der gleichnamigen Gemeinde, die sich nahtlos ins städtische Gebiet Funchals eingliedert. Wie Monte besitzt sie eine von Weitem gut sichtbare Kirche, die einem auch bei der Einfahrt nach Funchal nicht entgangen sein wird. Von dort geht es nun zunehmend in die städtische Peripherie. Die Straßenführung wird abwechslungsreicher: Es kommen mehrere Kehren und die Fahrt setzt sich im Wald fort.
Paul da Serra
Ostauffahrt vom Boca da Encumeada
7,4 km / 569 Hm Madeira
08.11.2015, Reinhard:
Dies ist vielleicht die schönste Art, die trostlose Hochebene Madeiras zu erreichen. Hin uns wieder ist es auch die einsamste und gefährlichste, denn die Straße zwischen der Passhöhe des Boca da Encumeada und der Paul da Serra ist nicht selten wegen Steinschlags gesperrt. So war es zumindest Ende 2014 und es sah ganz und gar nicht nach eiligen Bestrebungen, die Straße wieder öffnen zu können aus, doch sieben Jahre später können wir berichten, dass der wilden Natur wieder die Alleinherrschaft entzogen und die Straße für den Verkehr freigegeben wurde.
Die Gesteinsbrocken, die damals im fast freien Fall auf den Asphalt gedonnert waren, verursachten jedenfalls gehörigen Respekt und beschleunigten die Fahrt in offenem Gelände zwischen den insgesamt drei, selbstverständlich unbeleuchteten, aber relativ kurzen Tunneln deutlich. Mit – bei entsprechender Wetterlage – Sicht bis zur Küste umkurvt die Strecke das höchste Gebiet der Hochfläche südlich, um schließlich auf ziemlich direktem Weg zum Kulminationspunkt der Straße zu gelangen.
Paul da Serra
Westanfahrt über Hochfläche (ab Parkplatz Rabaçal)
9,3 km / 311 Hm Madeira
08.11.2015, Reinhard:
Die Westanfahrt ist reichlich unspektakulär. Das liegt allerdings daran, dass wir den Startpunkt erst an der Stelle des Parkplatz Rabaçal wählen. Dort hat man üblicherweise ja schon deutlich über 1000 Höhenmeter in den Beinen.
Auf der kargen Hochfläche gelangen wir nach 1,2 moderat ansteigenden Kilometern zur Einmündung der Auffahrt von Arco da Calheta. Wie es von dort weitergeht, sollte irgendwann in obiger Auffahrtsbeschreibung stehen.
Monte
Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Passcharakter ist an und für sich das Letzte, was man dem bekannten Vorort Funchals nachweisen könnte. Auch liegt Monte nicht, wie der Ortsname vermuten lässt, auf der Kuppe eines Berges, sondern schlicht an einem Hang, der erst am Paso do Poiso auf 1412 Metern Höhe ein wohl definiertes Ende findet. Insofern wäre es durchaus berechtigt, Monte nicht als eigenständigen Pass zu führen. Andererseits handelt es sich aber um ein beliebtes touristisches Ziel und besitzt eine Auffahrtsmöglichkeit, die in ihrer Geradlinigkeit und unverschämten Steilheit auf dieser Länge weltweit in der obersten Liga mitspielen dürfte, wenn nicht gar einzigartig ist.
Doch zunächst noch einige touristische Hinweise zum Ort: Größter Anziehungspunkt und gleichzeitig natürlich ein ungeheurer Touristennepp sind die Korbschlittenfahrten, die hier ihren Ausgangspunkt finden. Waren sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts noch die ersten öffentlichen Verkehrsmittel der Insel, so dienen sie mittlerweile nur noch der Urlauberbespaßung und schaffen es nicht einmal hinunter bis nach Funchal, sondern enden auf halber Strecke und Höhe.
Monte
Schnurgerade: Rua do Comboio / Caminho de Ferro
2,8 km / 535 Hm Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Ohne Rücksichtnahme auf die Topographie begibt sich die Rua do Comboio, die nach einer Kreuzung als Caminho de Ferro (portugiesisch für Eisenbahn; zwischen 1893 und 1939 verkehrte hier nämlich eine Zahnradbahn zwischen Funchal und Monte) nahtlos fortgeführt wird, auf weniger als drei Kilometern praktisch geradlinig aus dem Zentrum Funchals in die Bergwelt hinauf zum über 500 Meter höher gelegenen Monte. Da es keine räumliche Trennung zwischen den fließend ineinander übergehenden Städten bzw. Orten dieses größten madeirischen Ballungsgebietes gibt, mutet die Straße etwas an wie die berühmten Steilstraßen von San Francisco – mit dem wesentlichen Unterschied, dass es hier kein Auf und Ab, sondern nur ein kontinuierliches Auf gibt.
Der Startpunkt ist identisch mit dem Beginn der Rua do Comboio an der großen Rua 31 de Janeiro, die vom großen Kreisel östlich des Hafens hoch zur Autobahn und nach São Roque führt. Da die Rua do Comboio nicht sofort in die Vollen geht, wird der Abschnitt zwischen Kilometer 1,0 und 2,5 umso verschärfter. Dort gibt es dann tatsächlich nur noch über 20 % Steigung mit Spitzen von über 25 % im hinteren Bereich, wenn die Beine schon längst nicht mehr wollen. Dass die letzten 200 m vor dem Ziel am Dorfplatz Largo da Fonte dann noch über Kopfsteinpflaster führen, ist aufgrund der dort wieder gemäßigten Steigungswerte nur eine Randnotiz wert.
Diesen Anstieg mit einer Rennradübersetzung anzugehen, ist nicht vernünftig. Da die Straße aber in einem brauchbaren Zustand und äußerst schwach befahren ist, so dass man problemlos Schlangenlinien fahren oder einfach mal seitlich umkippen kann, wollen wir auch nicht explizit davon abraten. Der Autor musste mit einer Übersetzung von 30/25 am Leihrennrad nach etwa 300 Höhenmetern das erste Mal pausieren (an Kreuzungen ist es kurz flach) und kam später im steilsten Abschnitt nicht mehr um eine kurze Schiebepassage herum. Wer diesen Anstieg fahrend meistert, braucht auf Madeiras Straßen nichts mehr zu fürchten.
Monte
Ganz westlich: ER109 / Estrada dos Marmeleiros
6,8 km / 573 Hm Madeira
04.11.2015, Reinhard:
Was die Steigungen betrifft, ist dies die entspannteste Variante, um zügig von Funchal nach Monte zu gelangen. Verkehrstechnisch ist sie aber leider die bedeutsamste und findet entsprechend auf den größten Straßen statt.
Wir wählen denselben Ausgangspunkt am Abzweig der Rua do Comboio, aber bleiben auf der Rua 31 de Janeiro in Richtung São Roque. Nach Unterquerung der Autobahn (Kilometer 1,5) wird es immerhin wesentlich ruhiger und wir gelangen bald zu einem Kreisel, von dem aus man nach Westen weiter in Richtung Eira do Serrado fahren könnte oder nach Osten, um Monte zu erreichen. Zwei Zwischenabfahrten später münden wir in die Estrada dos Marmeleiros ein, um noch gut zwei Kilometer in mittlerweile ganz ansehnlicher Wohngegend bei anspruchsvollen 10 bis 15 % zum Largo da Fonte in Monte zu rollen.
Paso do Poiso
Westauffahrt von der Eira-do-Serrado-Straße
13,3 km / 821 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Wer den Aussichtspunkt Eira do Serrado nordwestlich von Funchal besucht hat, kann in der Folge die einmal erreichte Höhe von rund 1000 m nutzen, um eine relativ neue und sehr einsame Straße hinüber zum Pico do Arieiro zu befahren. Genau genommen, trifft diese Straße zwischen dem Poiso und dem Arieiro in 1580 m Höhe auf deren Verbindungsstrecke, sodass man – wie zum Beispiel der Autor wegen extremen Windes – von dort auch direkt zum Poiso weiterrollen kann, ohne dem Arieiro einen Besuch abzustatten.
Details zu dieser reizvollen Auffahrt finden sich in der Beschreibung des Pico do Arieiro.
Von Funchal aus sind es über diese Variante zum Poiso 24 Kilometer mit über 1700 Höhenmetern.
Paso do Poiso
Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Da der Paso do Poiso einer der wenigen Orte auf Madeira ist, der überhaupt als Pass bezeichnet wird, möchten wir ihm auch einen Eintrag ins QD-Pässelexikon gönnen, obwohl er für die meisten, die auf Madeira Rad fahren, doch eher nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Pico do Arieiro ist. Tatsächlich biegt die Stichstraße zum Gipfel vom Poiso ab.
Das u.a. dank EU-Geldern großzügig ausgebaute Straßennetz im Südosten der Insel macht es möglich, den Poiso auf verschiedensten Varianten zu erreichen. Die eigentliche Passstraße verläuft zwischen Funchal an der Südküste und Faial an der Nordostküste. Obwohl man von Meereshöhe bis auf 1400 m klettert, machte die Straße bestimmt Sinn, bevor die teils schnellstraßenmäßig ausgebaute Inselumrundung fertiggestellt wurde, denn auf der alten Küstenstraße ist es ein ziemliches Rodeo über Machico bis in den Nordosten. Zudem muss man auf der alten Straße zwischen Machico und Porto da Cruz ebenfalls einen Pass überqueren, den etwa 700 m hohen Paso da Portela.
Paso do Poiso
Ostauffahrt von Ribeiro João Gonçalves
7,7 km / 669 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Die Siedlung Ribeiro João Gonçalves (man findet den Namen kaum) liegt bereits auf 760 m Höhe knapp acht Straßenkilometer östlich des Poiso. Es gibt verschiedenste Varianten zum Startpunkt zu gelangen: zum Beispiel von Norden aus Richtung Paso da Portela, vom Südosten aus dem Küstenort Santa Cruz oder von Süden auf welliger Strecke aus Camacha.
Gemeinsamer Startpunkt zum Paso do Poiso ist die Kreuzung an der Bushaltestelle Quatro Estradas. Die Fahrt zum Pass führt sehr einsam durch den Wald. Über mögliche Ausblicke muss sich der Autor ausschweigen, kann dafür aber von triefenden Wolken berichten. Wäre es nicht auf den ersten Kilometern im Mittel über 10 % steil, würde es sich um eine echte Genussstrecke handeln. Etwas lebhafter wird es erst wieder mit Erreichen der bedeutsameren Passstraße in Nord-Süd-Richtung an der Passkreuzung.
Paso do Poiso
Südostauffahrt von Camacha
7,2 km / 676 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Zwar kann man von Camacha auch über Ribeiro João Gonçalves zum Poiso (siehe oben), es gibt aber auch eine direkte Verbindung zum Pass, die kurz vorm Ende in die Südauffahrten aus Monte/Funchal einmündet. Die Umgebung (im Wesentlichen Wald) ist recht unspektakulär, die Straße ruppig (als Abfahrt eigentlich nicht zu empfehlen, auch wenn der Autor die Strecke nur zwei mal abwärts (incl. einem Platten), aber nicht aufwärts fuhr) und Aussichten sind nicht vorhanden. Dafür handelt es sich auch hierbei um eine sehr verkehrsarme Variante.
Paso do Poiso
Teil-Südauffahrt von Monte
8,3 km / 834 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Den städtischen Großraum von Funchal verlässt man auf dem Weg zum Poiso bzw. zum Pico do Arieiro hinter Monte. Bis dorthin gibt es verschiedene Möglichkeiten der Anfahrt. Durchaus legitim sollte auch sein, sich den städtischen Tumult mit dem Rad zu ersparen und die Radauffahrt überhaupt erst in Monte beginnen zu lassen. Dann hat man sich allerdings schon um die ersten gut 550 Höhenmeter Aufstieg vom Meer betrogen.
Wer tapfer in Funchal oder einem anderen Küstenort gestartet ist, hat zwar mit Monte am Largo da Fonte (der zentrale Platz mit Brunnen unterhalb der weithin sichtbaren Kirche Nossa Senhora do Monte) ein erstes schönes Zwischenziel erreicht, kann sich aber keineswegs zurücklehnen, denn es geht munter weiter mit schmerzhaften 10 bis 14 % auf den nächsten vier Kilometern. Bereits nach 2,5 Kilometern erreicht man allerdings den letzten Ausstiegspunkt. Nach rechts zweigt die ER201 ab, die leicht abfallend den Hang entlang Richtung Osten führt.
Paso do Poiso
Lange Südauffahrt von Funchal
13,6 km / 1369 Hm Madeira
23.10.2015, Reinhard:
Der Teil-Südanfahrt von Monte stellen wir hier noch eine der bequemeren Auffahrten von Funchal über die ER103 voran.
Paso do Poiso
Kurze Südauffahrt über die Rua do Comboio
11,1 km / 1369 Hm MadeiraPico do Arieiro
Hardcore-Südauffahrt von Funchal über Rua Comboio
18,0 km / 1784 Hm Madeira
10.08.2015, Reinhard:
Diese Auffahrt von der Küstenstadt Funchal über den Hangvorort Monte und den Paso do Poiso zum Arieiro ist vermutlich das Verschärfteste, was man als Rennradler in Europa fahren kann: Sie ist sowohl lang als auch steil als auch mit reichlich Höhengewinn gesegnet!
Details zum garstigen Steilstück am Anfang finden sich in der Beschreibung von Monte, der Rest ist identisch mit der obigen Teil-Südauffahrt von Monte. Dass die Summe einer kontinuierlich extrem steilen (>20 %) Auffahrt und einer sich unmittelbar anschließenden ausgewachsenen und immer noch überdurchschnittlich steilen Bergstraße das Nonplusultra für alle Selbstquäler darstellt, dürfte einleuchten.
Pico do Arieiro
Südwestauffahrt von der Eira-do-Serrado-Straße
11,9 km / 1053 Hm Madeira
10.08.2015, Reinhard:
Erst im Oktober 2012 wurde diese neue Straße zwischen dem Eira do Serrado und dem Pico do Arieiro für den Verkehr geöffnet. Sie bietet nach Meinung des Autors die schönste Möglichkeit zum Arieiro oder auch zum Paso do Poiso zu gelangen, wenngleich die eigene Befahrung – bzw. Begehung – im November 2014 durch kräftigen Sturm vielmehr gefährlich und wenig genüsslich ablief. Die Straße verläuft fast vollständig oberhalb der Baumgrenze und liegt nur knapp südlich des Gebirgskammes, sodass der Wind nahezu unbehindert über sie hinweg wüten kann.
Bei Start in Funchal ergeben sich rund 23 Kilometer mit knapp 2000 Höhenmetern bis zum Arieiro. Wir wählen als Startpunkt dieser Auffahrt jedoch erst den ausgeschilderten Abzweig zum Arieiro keine zwei Kilometer vor dem Ende der Auffahrt zum Eira do Serrado. War es bis dorthin noch verhältnismäßig flach, so zeigen bereits die ersten Meter nach dem Abzweig, dass man auch bei neu angelegten Straßen auf Madeira nicht auf unzumutbare Steigungen verzichten möchte.
Großer Beerberg Schneekopf, Schmücke
Thüringer Wald, Thüringen
07.07.2015, Reinhard:
Der Große Beerberg ist mit 983 m der höchste Berg des Thüringer Waldes. Zwar führt kein asphaltierter Weg bis auf den Gipfel, jedoch verläuft die Straße L1129, die am Rondell bei Oberhof beginnt und an der Schmücke vorbei bis zur Rennsteig-Kreuzung bei Schmiedefeld entlang des Rennsteig-Wanderweges führt, nur 350 m nordöstlich an diesem höchsten Punkt ganz Thüringens vorbei. Der höchste Punkt der Straße wird durch ein Schild 942 m ü.NN markiert und muss uns Rennradfahrern als Zielankunft genügen. Leider hat man aufgrund der Bewaldung von der Straße aus weder auf den Großen Beerberg noch auf den auf der anderen Seite nordöstlich gelegenen Schneekopf (978 m) freie Sicht. Wer sich trotzdem nicht die phantastische Aussicht von diesen beiden Bergesspitzen nehmen lassen möchte, muss auf die Rennrad-untauglichen Wanderwege ausweichen, die von der Straße abzweigen.
Großer Beerberg Schneekopf, Schmücke
Südostauffahrt von der Kreuzung Rennsteig
8,3 km / 225 Hm Thüringer Wald, Thüringen
07.07.2015, Reinhard:
Der Vollständigkeit halber soll auch die dritte Anfahrtsvariante zur höchsten Straße Thüringens beschrieben sein, zumal sie geringfügig anspruchsvoller als die Nordwestauffahrt ist. An der Rennsteig-Kreuzung zwischen den an Nord- und Südhang gelegenen Orten Stützerbach und Schmiedefeld am Rennsteig beginnt diese wellige Auffahrt auf 758 m.
Der Rennsteigwanderweg befindet sich die meiste Zeit in unmittelbarer Nähe zur Straße, zunächst rechterhand. Doch auch er verläuft nur in Kammnähe und lässt insbesondere den nördlich gelegenen Großen Finsterberg (944 m) aus, der dank seiner Aussichtsplattform für Wanderer und Mountainbiker in jedem Fall eine Empfehlung wert ist. Eine deutliche Senke in dieser Auffahrt bildet die Wiese am Mordfleck, wo der Rennsteig auf die linke Seite wechselt. Ab hier geht es kontinuierlich, wenn auch weiterhin sehr gemächlich aufwärts. An der Schmücke bleibt man auf der Vorfahrtsstraße Richtung Oberhof und erreicht einen halben Kilometer später das Passschild.
quäldich-Reise quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt 2015
Ein Tag Deutschland-Rundfahrt in allen Gruppen
Thüringer Becken, Thüringer Wald, Hainleite, Dün, Harz, Thüringen, Niedersachsen
06.07.2015, Reinhard:
Die heutige Etappe führt uns von Bad Sachsa nach Oberhof. Somit befahren wir heute nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt das fünfte Bundesland auf unserem Weg von Flensburg nach Garmisch.
Einer alten Tradition folgend verbringe ich heute die Etappen in allen Gruppen: der Start erfolgt in Gruppe 6, die als erstes losfährt, um nicht schon am Start 25 Minuten Rückstand zu haben.
Das gestrige Gewitter hat für ordentlich Abkühlung gesorgt, und so frösteln wir leicht, als wir uns vor dem Vitalhotel in Bad Sachsa zum Start versammeln. Ein Sommertag, wie wir ihn nur wünschen können, liegt vor uns, und dazu die mit 140 km und 1600 Höhenmetern kürzeste Etappe der Rundfahrt. Entsprechend super ist die Stimmung in Gruppe 6, die von Otto und Ingo in ruhiger Manier geführt wird. Bald jedoch muss ich die Gruppe verlassen, da Gruppe 1 von hinten heranjagt, der ich mich bis zur ersten Getränkeverpflegung anschließe. Bald schon stehen wir am Straßenrand, um eine Trinkflasche aufzulesen.
Einer alten Tradition folgend verbringe ich heute die Etappen in allen Gruppen: der Start erfolgt in Gruppe 6, die als erstes losfährt, um nicht schon am Start 25 Minuten Rückstand zu haben.
Das gestrige Gewitter hat für ordentlich Abkühlung gesorgt, und so frösteln wir leicht, als wir uns vor dem Vitalhotel in Bad Sachsa zum Start versammeln. Ein Sommertag, wie wir ihn nur wünschen können, liegt vor uns, und dazu die mit 140 km und 1600 Höhenmetern kürzeste Etappe der Rundfahrt. Entsprechend super ist die Stimmung in Gruppe 6, die von Otto und Ingo in ruhiger Manier geführt wird. Bald jedoch muss ich die Gruppe verlassen, da Gruppe 1 von hinten heranjagt, der ich mich bis zur ersten Getränkeverpflegung anschließe. Bald schon stehen wir am Straßenrand, um eine Trinkflasche aufzulesen.
Paso da Portela
Südostauffahrt von Machico
9,3 km / 655 Hm Madeira
14.06.2015, Reinhard:
Dies stellt die wesentlich entspanntere Variante dar, den Pass zu erreichen, wenn man mal von der Anfahrt über den Kamm aus Richtung Camacha absieht.
Machico ist der älteste Ort Madeiras; hier begann nach der Entdeckung 1419 die Erkundung und Besiedelung der Insel. Den feinen Sandstrand, für den Machico heute unter anderem bekannt ist, fanden die Pioniere der damaligen Zeit noch nicht vor. Er wurde erst 2009 künstlich angelegt.
Ein perfekter Startpunkt zur Auffahrt nach Portela lässt sich nicht definieren. Er hängt davon ab, ob man Machico von Süden auf der Küstenstraße erreicht hat oder die Passbefahrung einer lohnenswerten Erkundung des Ostkaps (Ponta de São Lourenço) hinter Caniçal anschließt. So oder so wird man beim Verlassen von Machico zunächst nicht um Abschnitte mit über 10 % Steigung herumkommen. Der Rest der Strecke ist aber tatsächlich Madeira-untypisch flach. Kurvig verläuft er durch mehr oder weniger dicht besiedeltes Gebiet, ohne besondere Glanzpunkte oder atemberaubende Ausblicke zu bieten.
Paso da Portela
Nordauffahrt von Porto da Cruz
5,2 km / 630 Hm Madeira
14.06.2015, Reinhard:
Die Auffahrt von Porto da Cruz wird den madeirischen Erwartungen schon eher gerecht. Ihr Startpunkt ist etwas versteckt, seitdem die frühere Verbindungsstraße von Porto da Cruz nach Portela schon wenig oberhalb von Porto da Cruz gesperrt ist (Stand November 2014). Die Alternativstrecke ist aber ordentlich ausgeschildert und verläuft auf den ersten 1,5 km etwas östlich auf schmaleren Straßen. Gleich auf dem ersten Kilometer beinhaltet sie zwei fiese Rampen mit über 20 % Steigung, bevor es mit leichtem Gefälle zurück auf die Hauptstraße geht.
Hier beginnt nun der kontinuierliche Anstieg, der sich hartnäckig zwischen 10 und 15 % hält, also permanent oberhalb einer als angenehm empfindbaren Steigung. Lange Zeit behält man eine gute Sicht auf Porto da Cruz und vor allem den markanten Adlerfelsen, der ja auch am Ende der Auffahrt wieder sichtbar wird. Bis dahin heißt es aber “Zähne zusammenbeißen” bei der Fahrt über ruppigen Asphalt mit schmerzenden Knien.
Paso da Portela
Madeira
14.06.2015, Reinhard:
Über den „Türchenpass” im Osten Madeiras führt die Verbindungsstraße ER108 zwischen Machico und Porto da Cruz, deren verkehrstechnische Bedeutung seit dem Ausbau der östlichen Inselumrundung ein wenig gelitten hat. Da es im Südosten der Insel zwischen Caniçal und Porto da Cruz keine Straße direkt an der Küste entlang gibt (auch die neue Inselumrundung spart diese Ecke aus), war die Straße über Portela früher eine Notwendigkeit, wollte man den wilden Osten besuchen.
Heutzutage ist Portela bekannt für den Miradouro da Portela, einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf Porto da Cruz und der über dem Ort aufragenden Penha dAguia, dem Adlerfelsen, hat. Ebenso wie beim großen Bruder Paso do Poiso steht an der Passhöhe ein Restaurant.
Zum Portela, oder besser nach Portela, denn den Weiler an der Passhöhe nennt man auch so, kommt man nicht nur über die ER108, sondern auch über eine Nebenstraße von Machico hoch, die im oberen Abschnitt Caminho do Lameirão heißt, und über die ER102 von Camacha her.
Sognefjellsveien Sognefjellet
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet, Vestland, Østlandet
06.12.2014, Reinhard:
Das Prädikat „höchster Pass Nordeuropas” darf sich die Straße übers Sognefjell auf halber Strecke zwischen Bergen und Trondheim auf die Fahnen schreiben. Damit ist klar, dass sie auch bei einer Radreise in Norwegen ganz oben auf die Liste gehört, zumal von ihrer Nordostseite mit der Auffahrt zur Juvasshytta (1841 m) auch gleich noch die höchste asphaltierte Straße Nordeuropas abzweigt und somit in einem Aufwasch mit erledigt werden kann – die physischen Erfordernisse vorausgesetzt. Auf seinem Weg vom Lustrafjord, einem Seitenarm des 200 km langen Sognefjords, nach Lom im Ottadal führt der Pass über das Jotunheimen-Gebirge, in dem mit dem 2469 m hohen Galdhøpiggen auch der höchste Berg Skandinaviens liegt. Das Heim der Riesen, wie das Gebirge übersetzt heißt, weiß also gleich mit mehreren Superlativen zu glänzen, zu denen wir noch eine radsportliche ergänzen können:
Sognefjellsveien Sognefjellet
Südwestauffahrt von Skjolden
33,0 km / 1583 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Innlandet, Vestland, Østlandet
06.12.2014, Reinhard:
Es sind vor allem zwei Eigenschaften, die diese Auffahrt zu einer der härtesten Norwegens macht. Die offensichtliche ist die zu überwindende Höhendifferenz von Meeresniveau zum höchsten Pass des Landes. Die zweite ergibt sich aus dem langen, welligen Profil oberhalb 1200 m, wenn man glaubt, schon so gut wie am Pass zu sein, aber immer wieder einige Höhenmeter abgeben muss. Dass es selbst im Sommer hier oben kalt bis frostig sein kann, ist der individuellen Leistungsfähigkeit zudem in der Regel nicht zuträglich.
Der Start liegt also in Skjolden am Ende des Lustrafjords, wo sich die Straßen von beiden Uferseiten vereinen. Bis Fortun bei Kilometer 5 wird fast keine Höhe gewonnen, aber es kommen auch keine Abzweige in nicht-sackartige Straßen mehr. Der Ort setzt den Startpunkt für den auf den ersten 15 km recht gleichmäßigen Anstieg. Auf 870 m zweigt in Turtagrø der Tindevegen als Seitenpass nach Øvre Årdal ab. Es schmerzt ein wenig, diese besonders abgeschiedene, schmale Straße rechts liegen lassen zu müssen.
Stalheimskleiva
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland
04.11.2014, Reinhard:
Wilhelm II. muss eine ganz ordentliche Anreise zu seinem Urlaubsquartier gehabt haben. Ganze 25 mal soll der letzte deutsche Kaiser im Stalheim-Hotel und dessen malerischer Umgebung den Sommer verbracht haben. Der Gegend scheint durchaus noch eine große Portion Nostalgie anzuhaften, denn historische Automobile finden sich gehäuft, während sie die engen Kehren der Stalheimskleiva bedächtig hinabrollen. Die in den 1840er Jahren erbaute Straße bildete einen Teil der wichtigen Route zwischen Oslo und Bergen und überwindet eine Stufe von rund 200 Hm aus dem Nærøydalen heraus. Entsprechend finden sich in unmittelbarer Nähe der Straße mehrere Wasserfälle, die der aufregend steilen Streckenführung den passenden landschaftlichen Hintergrund verleihen. Die E16 durchs Tal führt allerdings nicht mehr über diese historische Strecke, sondern kommt mithilfe zweier geschwungener Tunnel vergleichsweise steigungsarm aus. Die Abfahrt über die Stalheimskleiva ist weiterhin generell erlaubt, die Auffahrt bleibt hingegen Radfahrern vorbehalten, die sich an einer Durchschnittssteigung von über 15 % auf einem Kilometer die Zähne ausbeißen dürfen.
Stalheimskleiva
Nordostauffahrt via Stalheimskleiva
2,1 km / 224 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland
04.11.2014, Reinhard:
Von Gudvangen am Nærøyfjord kommend, sind es auf der E16 bereits knapp 10 km mit 150 Hm Anstieg bis zum Abzweig der Stalheimskleiva, von dem aus das knallrote Stalheim-Hotel bereits in dominanter Lage zu sehen ist. Verglichen mit dem, was auf den folgenden 2 km kommt, können wir diese Strecke aber getrost unter den Tisch fallen lassen.
Nach 200 m und der Flussquerung beginnt der steile und kurvenreiche Abschnitt. 13 Kehren werden insgesamt überwunden, während jeder Radler selbst entscheiden muss, ob er sich angesichts der 15-20 % lieber auf sich und die Straße vor ihm oder doch auf die reizvolle Landschaft mit ihren Wasserfällen ringsherum konzentriert. Straße und Natur sind immerhin so kurzweilig, dass auch viele Fußgänger diesen Abschnitt bewandern.
Nach 1,5 km ist die letzte Kehre durchfahren und die Geländestufe so gut wie überwunden. Nach einem welligen, geradlinigen Abschnitt von 400 m Länge folgt nur noch eine Kurve, und das das Ende der Auffahrt markierende Hotel ist schon wieder in Sicht gekommen.
Stalheimskleiva
Südanfahrt
1,3 km / 83 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland
04.11.2014, Reinhard:
Nur der Vollständigkeit halber sei auch die Anfahrt zum Stalheim-Hotel von Süden aus erwähnt. Kurz bevor sich die E16 Richtung Gudvangen und Oslo in die Tunnel nach unten begibt, zweigt die Straße zur Stalheimskleiva gut ausgeschildert nach links ab.
Schwach ansteigend sind ein paar unspektakuläre Höhenmeter zu überwinden, bevor das Hotel und dahinter die steile Abfahrt, die in dieser Richtung auch für Kraftfahrzeuge zugänglich ist, erreicht sind.
Hardangervidda Dyranut
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Østlandet, Buskerud
02.10.2014, Reinhard:
Die Hardangervidda, größte Hochebene Europas, ist ein Ergebnis eiszeitlicher Erosion und bis heute vom Menschen nahezu unangetastet. In erster Linie ist sie deshalb ein Ski- und Wandergebiet, das auf etwa der halben Fläche durch den Hardangervidda-Nationalpark in besonderer Weise geschützt wird. In diesem Bereich führt auch keine Straße über das rund 1000 bis maximal 1719 m hohe Plateau. Etwas nördlich des Nationalparks und südlich des Gletschers Hardangerjøkulen kreuzt mit dem Riksvei 7 zwischen Eidfjord und dem Wintersportort Geilo die einzige Straße diese wilde Hochgebirgslandschaft. Das soll uns das Recht geben, auch den Pass schlicht Hardangervidda zu nennen. Den Kulminationspunkt der Passstraße auszumachen, ist nicht ganz einfach, da sie einige Kilometer auf rund 1250 m Höhe verweilt. Wir wählen die Häusergruppe Dyranut, die insbesondere aus der leuchtend gelben Dyranut Turisthytta und der dunkelroten Dyranut Fjellstova besteht und von sich behauptet, am höchsten Punkt des Rv 7 zu liegen.
Hardangervidda Dyranut
Westauffahrt von Eidfjord
35,2 km / 1256 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Østlandet, Buskerud
02.10.2014, Reinhard:
Wir legen als Startpunkt der Westauffahrt den Ort Eidfjord am Eidfjord fest, auch wenn auf den ersten 7 km bis Øvre Eidfjord nur ein minimaler Höhengewinn erreicht wird. Das liegt insbesondere daran, dass flussaufwärts vom Fjord aus mit dem Eidfjordvatnet schon bald ein größerer See erreicht wird, an dessen südlicher Felswand die Straße zunächst nicht weiter ansteigen muss. Während Autofahrer die meiste Zeit in Tunneln verbringen müssen, dürfen wir die eindrucksvolle Umgebung größtenteils bei Tageslicht und dem Blick auf den See erleben.
Am Ende des Sees führt der Radweg zurück auf die Straße und erreicht mit Øvre Eidfjord die letzte Ortschaft vorm Wasserfall. Der Ort lässt sich auf der Hauptstraße oder der parallel geführten Radstrecke durchfahren. Es folgt die Erklimmung des Måbødalen (der Fluss heißt aber offenbar Bjoreio), das am Vøringsfossen endet. Nach Überquerung des Bjoreio sind zunächst 4 km auf der Straße zurückzulegen, die nun zunehmend steiler wird.
Lysevegen Lyseveien, Lysebotn Road
Skandinavisches Gebirge / Skanden, Sørlandet, Rogaland, Agder
25.08.2014, Reinhard:
Der Lysefjord ist einer der südlichsten Fjorde Norwegens und zählt wohl zu den bekanntesten. Zwei besonders eindrucksvolle Naturkunstwerke, die entsprechend starke Magnete für wanderndes Publikum darstellen und sich millionenfach auf Fotos von Norwegen wiederfinden, sind der Preikestolen (Predigtsuhl) auf der Nordseite und der Kjeragbolten an der Südwand. Etwas weniger bekannt ist, dass sich auch eine baulich und landschaftlich beeindruckende Bergstraße vom Ende des Fjordes aus der Ortschaft Lysebotn bis auf über 900 m Höhe erhebt, um eine Verbindung zum Binnenland nach Sinnes und Richtung Rysstad herzustellen. Sie wurde erst 1984 für den Bau des Wasserkraftwerks Tjodan in Lysebotn angelegt und ist auch jetzt witterungsbedingt nur im Sommer, üblicherweise von Mai bis Oktober befahrbar. Wer nicht die Sackgasse hinunter nach Lysebotn fahren möchte, um anschließend den Pass wieder hinaufzufahren, kann Lysebotn auch per Schnellfähre zum Beispiel von Lauvvik erreichen.
Lysevegen Lyseveien, Lysebotn Road
Westauffahrt von Lysebotn
14,4 km / 1015 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Sørlandet, Rogaland, Agder
25.08.2014, Reinhard:
Ein kurzer Blick auf die Karte genügt, um zu wissen, dass diese Straße zwingend unter die Räder genommen werden muss. Das bauliche Highlight und Kuriosum der Kartendarstellung der je nach Zählweise rund 30 Kehren, mit denen die Auffahrt beginnt, ist der 1,1 km lange Wendetunnel geradewegs ins Bergmassiv und wieder zurück. Er wird bereits 500 m respektive zwei Kehren nach Beginn der Auffahrt erreicht, der sich wiederum 1,4 fast flache Kilometer vom Fähranleger entfernt an der Brücke über den Lyseelvi, den Hauptzufluss des Fjordes, befindet. Wer der Straße an dieser Stelle geradeaus folgt, statt den Fluss zu queren, kann eine Auffahrt Richtung Norden starten, die im späteren Verlauf für den Kraftverkehr gesperrt ist. Den Karten nach scheint es sich dabei allerdings um eine Sackgasse zu handeln.
Zurück zum Tunnel, der größtenteils einspurig mit seinen ca.
Saisonhighlight Thüringen-Tour 2014
Thüringer Wald, Schwarzatal, Thüringer Schiefergebirge, Saalfelder Höhe, Thüringen
13.08.2014, Reinhard:
In guter Tradition fanden sich auch 2014 wieder eine Handvoll Teilnehmer für die jährliche gemeinsame Höhenmetersammelaktion im Thüringer Wald. Als Initiator ist einmal mehr Rüdiger hervorzuheben, der per online-Umfrage den 10. August als Termin ermittelte. Schließlich fanden sich noch Julia, Manu, Tobias und Reinhard am Startpunkt Bahnhof Ilmenau bei trocknenden Straßen und aufklarendem Himmel ein.
Der Start am Bahnhof, zeitlich passend zum Eintreffen eines Zuges aus Erfurt 9:45 Uhr gewählt, lockte leider keinerlei weitere Teilnehmer an. Während Tobias aufgrund größerer Entfernung per Auto anreisen musste, hatte Rüdiger schon einige Hügel von Arnstadt kommend überwunden, und Julia, Manu und Reinhard durften sich bereits ihre erste Rennsteig-Querung des Tages gutschreiben und dabei zumindest ihre Füße vorkühlen.
Der Start am Bahnhof, zeitlich passend zum Eintreffen eines Zuges aus Erfurt 9:45 Uhr gewählt, lockte leider keinerlei weitere Teilnehmer an. Während Tobias aufgrund größerer Entfernung per Auto anreisen musste, hatte Rüdiger schon einige Hügel von Arnstadt kommend überwunden, und Julia, Manu und Reinhard durften sich bereits ihre erste Rennsteig-Querung des Tages gutschreiben und dabei zumindest ihre Füße vorkühlen.
Giljastølen Frafjord-Pass
Skandinavisches Gebirge / Skanden, , Rogaland
13.08.2014, Reinhard:
Der Giljastølen (Gilja-Stuhl) ist vor allem ein Skigebiet zwischen 300 und 485 m Höhe südöstlich des Frafjords im Süden Norwegens, knapp 40 km von Stavanger ins Landesinnere. Dank des Sees Giljastølsvatnet ist das Gebiet insbesondere für Angler, aber ebenso für Wanderer auch im Sommer interessant.
Bis 1999 war die Straße über den Giljastølen zudem die einzige Zufahrt zum am Ende des gleichnamigen Fjords gelegenen Örtchen Frafjord sowie den weiter hinten im Tal gelgenenen Ansiedlungen. Durch den Bau des knapp 4 km langen Tunnels von Gilja am Südende nach Frafjord wurde der Pass für den Radfahrer nur interessanter. Einerseits sank dadurch natürlich die Verkehrsbelastung des Passes. Andererseits hat man sich entschieden, die steile Nordseite zum Frafjord für den Kraftverkehr zu sperren und nicht mehr instandzuhalten, weshalb dort jetzt der natürliche Verfall für eine zunehmend abenteuerlichere Strecke sorgt. Diese hat man dafür ganz für sich allein, während man Ästen, Felsbrocken, Straßenabbrüchen und die komplette Straßenbreite bedeckenden Steinlawinen ausweicht.
Giljastølen Frafjord-Pass
Nordauffahrt von Frafjord
5,8 km / 454 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, , Rogaland
13.08.2014, Reinhard:
Achtung Abenteuer! möchte man diese etwas außergewöhnlichen Passfahrt überschreiben. Groß war die Vorfreude unseres Autors nach Entdeckung der Straße auf der Karte und – so viel sei vorweggenommen – sie wurde nicht enttäuscht.
Vom Ort Frafjord kommend sind es nur wenige hundert Meter, bis sich der südliche Steilhang des Fjords vor uns aufbaut. Direkt vor dem Frafjordtunnelen müssen wir uns zwischen einer 3,8 km langen kühlen und dunklen Strecke und dem nach rechts abzweigenden Weg, der nur noch durch einen schmalen Durchlass in der Leitplanke zu erreichen ist, entscheiden. Die Entscheidung fällt angesichts des zu erwartenden Blickes auf den Frafjord leicht. Wenige Meter später erreicht der Weg auch wieder Straßenbreite, doch als wir gerade bei knapp 10 % schön in Schwung kommen, versperrt plötzlich ein Gatter die Weiterfahrt! Ein handgeschriebenes Schild informiert: „Lukk grinda. Sauer beiter.“ Der sich auf die Wörter Takk und Hei beschränkende norwegische Wortschatz lässt nur eine logische Übersetzung zu:
Giljastølen Frafjord-Pass
Südauffahrt von Gilja
5,3 km / 401 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, , Rogaland
13.08.2014, Reinhard:
Weit unspektakulärer verhält sich die in Gilja startende Auffahrt, die unweit der Reichsstraße 45 zwischen Sandnes und Sinnes beginnt. Auch diese Variante zweigt unmittelbar vor der Tunneleinfahrt nach rechts ab. Der Giljastølen ist ausgeschildert.
Zwischen Weideflächen und zahlreichen Wohnhäusern hindurch wird ebenfalls über drei (weniger scharfe) Kehren die Hochfläche am Giljastølsvatnet erreicht. Die Steigung dorthin ist im Mittel geringfügig kleiner als die der Nordseite, der Hang selbst aber wesentlich flacher, und vor allem vermisst der Kenner der Nordseite deren Abgeschiedenheit und den gelegentlichen Blick herunter auf den Frafjord.
Aurlandsvegen Snøvegen, Aurlandsfjellet
Westanfahrt von Aurland
16,5 km / 1308 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Vestland
08.08.2014, Reinhard:
Die Westauffahrt des Aurlandsvegen dürfte eine der schönsten Passfahrten des sonst schon nicht mit landschaftlichen Reizen geizenden Norwegens sein. Sie nimmt ihren Anfang im unter anderem per Fähre erreichbaren Örtchen Aurland an der Ostseite des Aurlandsfjords, einem südlichen Seitenarm des großen Sognefjords.
Der erste Teil der Auffahrt, der mitten im Ort beginnt und recht gleichmäßig bei angenehmen 8 % Steigung bleibt, ist geprägt vom Blick auf den strahlendblauen Fjord und von sieben Kehren, die sich zunächst durch saftig grüne Wiesen, später dann durch bewaldetes Gelände ziehen, wobei natürlich der Fjordblick teilweise eingeschränkt wird. Wenn plötzlich Menschenmassen auf die Straße drängen und zahllose Busse am Straßenrand einen Stellplatz suchen, ist mit dem Stegastein auf 640 m Höhe ein markanter Zwischenpunkt erreicht. Es handelt sich um einen dieser schwer in Mode gekommenen Skywalks, mit denen versucht wird, schöne Landschaft noch spektakulärer in Szene zu setzen.
Trollstigen Stigrøra
Nordauffahrt vom Trollstigen Camping (Åndalsnes)
12,2 km / 837 Hm Skandinavisches Gebirge / Skanden, Møre og Romsdal
05.08.2014, Reinhard:
Die Nordanfahrt zum Pass, die über den eigentlichen Trollstigen führt, kann an verschiedenen Abzweigen von der E136 südöstlich von Åndalsnes beginnen. Vom Abzweig der Reichsstraße 63 beginnend, sind es 2 km bis zum Zusammenschluss mit einer kleineren, direkt aus Åndalsnes kommenden Straße. Die folgenden knapp 4 km geht es sogar wieder leicht bergab, so dass wir erst am dortigen Trollstigen Camping-Platz die Auffahrt beginnen lassen. Dank einiger ordentlich eingerichteter Hütten eignet sich dieser durchaus auch für komfortliebende Reisende als Übernachtungsquartier.
1,5 km bleibt die Anfahrt von da an noch flach und führt linksseits des Flusses kurvenarm in Richtung Talende, an dessen Hängen man permanent auf der Suche nach der berühmten Kehrenfolge ist. Die versteckt sich aber recht lange im engen Tal und wird erst nach Durchfahren zweier vorgelagerter Kehren, die bereits dem Trollstigen zugeordnet werden, sichtbar.
Böhlscheibener Höhe Silberberg
Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
12.01.2014, Reinhard:
Die zur Stadt Bad Blankenburg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) gehörenden Orte Cordobang und Böhlscheiben liegen auf einem etwa 250 m höher gelegenen Plateau nördlich des Schwarzatals. Zu erreichen sind sie aber nur aus Norden von der B88 zwischen Bad Blankenburg und Rottenbach. Genauer gesagt, führt eine gut versteckte Straße von Bad Blankenburg auf die Höhe bei Böhlscheiben, weiter durch Cordobang und schließlich abwärts durch Fröbitz nach Quittelsdorf, wo die B88 wieder erreicht wird. Das ist auch der Grund, weshalb die Orte bzw. den Pass kaum jemand kennen dürfte, denn die Schleife erscheint einem dann doch verhältnismäßig nutzlos, zumindest um von A nach B zu kommen. Hinzu kommt, dass die Auffahrt von Bad Blankenburg nach Böhlscheiben eine ganz fürchterliche Betonplattenpiste ist, die man an und für sich gar keinem Rennradfahrer – weder auf-, noch abwärts – nahelegen möchte.
Dass sich hier überhaupt Menschen angesiedelt haben, ist wohl vor allem dem Abbau von Schiefer zuzuschreiben, der noch bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts stattfand.
Böhlscheibener Höhe Silberberg
Nordostauffahrt von Bad Blankenburg
3,9 km / 272 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
12.01.2014, Reinhard:
Diese Auffahrt ist ein regelrechter Knaller in der Region, was schließlich auch den Anlass zur Beschreibung gab. Auf 1,3 km Länge liegt die Steigung über 10 %, auf der Hälfte davon sogar bei 15 %. Weil Steigung allein nicht wehtut, besteht die Straße in diesem Abschnitt aus alten Betonplatten mit entsprechenden Plattenübergängen, zum Teil erleichtern einem sporadische Bitumenüberzüge die Auffahrt.
Den Startpunkt findet man in Bad Blankenburg 700 m westlich des Abzweiges ins Schwarzatal und nach Schwarzburg. Die Griesbachstraße zweigt dort nach Süden von der B88 ab, überquert nach gut 100 m Eisenbahngleise, und direkt im Anschluss führt rechts der Böhlscheibener Weg zunächst parallel zu den Gleisen und noch sehr flach in Richtung Ziel. Erst nach einem Kilometer beginnen erste Steigungen, wenn es in Richtung Wald geht und schon bald die oben beschriebenen Gemeinheiten ihren Lauf nehmen. Richtig schön ist es hier nicht, der Ärger über den Zustand der Straße überwiegt.
Lichtentanne
Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
14.11.2013, Reinhard:
Lichtentanne im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt liegt auf einem kleinen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Höhenzug im Thüringer Schiefergebirge, 2 km von der bayerischen Landesgrenze entfernt.
Die Hauptstraße vom nördlich gelegenen Großgeschwenda durch Lichtentanne zum südlich gelegenen Schmiedebach weist folglich kaum Steigungen auf. Aus Westen lässt sich der Ort von Steinbach an der Haide in Bayern durch eine Senke an der Landesgrenze über einen schmalen, asphaltierten Forstweg erreichen, dessen spärlicher Ausbau sicher noch durch die deutsche Teilung bis 1989 zu erklären ist. Die schwierigste Auffahrt erfolgt aus Osten, von einem Abzweig südlich des Bahnhofs Lichtentanne, dessen Bezeichnung ein Hohn für all diejenigen sein muss, die per Zug nach Lichtentanne reisen wollen und dann plötzlich noch 270 m kraxeln müssen.
Lichtentanne
Ostauffahrt von der L1097
2,4 km / 225 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
14.11.2013, Reinhard:
Am Bahnhof Lichtentanne beim Weiler Grünau zweigt die L1097 (Richtung Lehesten) von der B90 (Leutenberg – Wurzbach) nach Süden ab. Bei sanfter Steigung wird auf Ersterer 1 km später der Abzweig der noch kleineren Straße nach Lichtentanne erreicht. Erst hier lassen wir die Auffahrt offiziell beginnen.
Die ersten 2 km bieten, größtenteils im Wald gelegen, eine sehr gleichmäßige Steigung von knapp über 10 % und lassen diesen Anstieg damit zu den steileren im Thüringer Wald und Schiefergebirge gehören. Mit Verlassen des Waldes sind es nur noch einige flachere hundert Meter zum Ortseingang und der Einmündung in die Hauptstraße (L2376) am Dorfbrunnen, der allerdings kein Wasser mehr bietet.
Großer Winterberg
Südwestauffahrt von Schmilka
5,5 km / 435 Hm Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz, Sachsen
13.10.2013, Reinhard:
Die Auffahrt zum Großen Winterberg beginnt an der B 172 in Schmilka und führt zunächst über Kopfsteinpflaster auf dem Mühlweg bereits ansteigend durch den kleinen Ortskern. Zwischen den letzten Häusern wird es bereits richtig steil, und die nächsten 300 bis 400 m weisen ungelogen eine Steigung von rund 20 % auf. Da die hier als Wurzelweg bezeichnete Strecke auch den Zugang zu beliebten Steigen, Stiegen und Kletterfelsen der Schramm- und Affensteine bietet, ist dieser Abschnitt in der Regel noch mit zahlreichen Wanderern und Kletterern übersäht.
Nach etwa 1 km, wenn auch die Steigung schon wieder in den einstelligen Prozentbereich gefallen ist, sollten die meisten von ihnen jedoch abgebogen sein. Ab hier ist nun auch hin und wieder mit einem Wegfall des Asphalts zu rechnen, was die ruhige Auffahrt durch den Wald aber kaum unattraktiver macht. Teils verlieren wir sogar wieder leicht an Höhe, bis 2 km vor dem Auffahrtsende eine (asphaltierte) fünffache Kehrenabfolge den zweiten schwierigeren Streckenabschnitt bei immerhin nochmals über 10 % Durchschnittssteigung auf 1 km Länge darstellt.
Großer Winterberg
Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz, Sachsen
13.10.2013, Reinhard:
Achtung – aktueller Hinweis: (ergänzt im Oktober 2015)
Entgegen untiger Beschreibung ist die Straße auf den Großen Winterberg inzwischen eindeutig als für Radfahrer gesperrt gekennzeichnet. Wir belassen die Beschreibung trotzdem hier und hoffen auf eine baldige Freigabe der Straße von Seiten der Nationalparkverwaltung. Warum solche breiten Wege/Straßen in einer Gegend, die für Wanderer unzählige herrliche, schmale Alternativwege bereithält, für den praktisch zerstörungs- und emissionsfreien sowie geräuscharmen Fahrradverkehr gesperrt wird, ist dem Autor schleierhaft.
Zugegeben, so schön die Sächsische Schweiz auch ist, so wenig ist Radfahren die beste Möglichkeit, sich von ihrer Schönheit zu überzeugen. Viele Waldwege im Nationalpark sind für Radfahrer gesperrt und die charakteristischen Sandsteinsäulen und Felsformationen, welche die eigentlichen Highlights darstellen, sowieso nicht für eine Befahrung geeignet.
Saisonabschluss Thüringer Wald und Schiefergebirge 2013
Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Schwarzatal, Frankenwald, Thüringen, Bayern
02.10.2013, Reinhard:
Von Marios langer Hand schon im November 2012 geplant, sollte die große QD-Thüringen-Tour 2013 eigentlich schon im Juli stattfinden. Kurzfristig musste die Tour leider abgesagt werden, aber wer weiß, ob es so schön geworden wäre, wie es dann letztlich am neuen Termin, dem 28. September 2013, geworden ist, als schon fast keiner mehr daran glauben wollte. Ein Dankeschön deshalb vorweg an Mario für seine unnachgiebige Planung!
Eine ganz neue Fahrerkonstellation traf sich im samstäglichen Jenaer Morgennebel 8 Uhr am Paradiesbahnhof, komplett in Winterklamotten eingehüllt und zum Teil noch mit zugekniffenen Augen und zum Gähnen aufgerissenen Mündern. Bekannt und als Radfahrteam eingespielt waren wir uns nur paarweise kettenartig: Robert (etwa immer noch ohne QD-Account?) als ein Bekannter von Mario. Mario war mit mir schon mal unterwegs gewesen.
Eine ganz neue Fahrerkonstellation traf sich im samstäglichen Jenaer Morgennebel 8 Uhr am Paradiesbahnhof, komplett in Winterklamotten eingehüllt und zum Teil noch mit zugekniffenen Augen und zum Gähnen aufgerissenen Mündern. Bekannt und als Radfahrteam eingespielt waren wir uns nur paarweise kettenartig: Robert (etwa immer noch ohne QD-Account?) als ein Bekannter von Mario. Mario war mit mir schon mal unterwegs gewesen.
Dante's View
Great Basin, Amargosa Range, California
20.09.2013, Reinhard:
Geht es um seine Höhenlage, ist der Death Valley National Park insbesondere für seinen tiefsten Punkt im Badwater Basin bekannt, denn tiefer als 86 m unter den Meeresspiegel kommt man auf dem nordamerikanischen Festland nirgends. Rund um die Salzablagerungen im Tal des Todes türmen sich andererseits hohe Berge. Westlich des Tales verläuft das Panamint Range, dessen Telescope Peak mit 3368 m das andere Höhenextrem im Nationalpark darstellt. Östlich befindet sich das Amargosa Range, dessen höchster Berg der Grapevine Peak mit 2663 m ist.
Die höchste asphaltierte Straße im Nationalpark dürfte die vom Wildrose Campground Richtung Telescope Peak führende Charcoal Kiln Road sein, wo der feste Untergrund irgendwo unter 1800 m endet. Ein lohnenderes Ziel, finden wir, ist Dantes View, nur 4 km östlich von Badwater gelegen. Der Aussichtspunkt auf dem Kamm des Amargosa Range erlaubt einen weiten Blick über das Death Valley und auf die umgebenden Gebirge.
Dante's View
Nordostauffahrt von der California State Route 190
21,2 km / 1069 Hm Great Basin, Amargosa Range, California
20.09.2013, Reinhard:
Dantes View lässt sich nur von Nordosten erreichen. Die Sackstraße beginnt an der CA-190 zwischen Death Valley Junction (Richtung Las Vegas) und Furnace Creek bzw. dem Zabriskie Point auf etwa 610 m.
Die Landschaft ist auch hier im Paralleltal zum Tal des Todes weitgehend tot. Von den trockenen Sträuchern, die den nahezu einzigen Hinweis auf Leben geben, braucht man sich für die gesamte Auffahrt keinen Schatten zu erhoffen. Plant man seinen Aufenthalt außerhalb der Sommermonate, kann die Fahrt zu Dantes View aber auch auf dem Rad und selbst in der Mittagssonne ganz eträglich werden. Mit etwas Glück bläst einen der Nordwind die ersten zwölf, im Mittel 3 % steilen Kilometer förmlich das Greenwater Valley hinauf. Abseits der Strecke sind die Überbleibsel der letzten Mine des Parks zu sehen. 2005 endete hier der Abbau von Borax in der Billie Mine.
Die folgenden 9 km und 700 Hm nach einem Knick in Richtung Südwesten gestalten sich folgerichtig wesentlich anstrengender.
7 Ausflüge in den Wilden Westen
Wasatch Range, Rocky Mountains, High Plateaus Section, Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Amargosa Range, Great Basin, Marin Hills, Utah, California
18.09.2013, Reinhard:
Nein, es geht hier nicht ums Race Across America. Es geht nicht einmal um eine zweimonatige Heldentour mit Tourenrad, Zelt und Bärentöter durchs Land. Wer das sucht, sollte schnell den Zurück-Button betätigen, denn hier geht es nur um Autofahren, Urlaub, Familie, Elternzeit und zwischendurch auch mal Radfahren – das dann aber an den best spots, die an der Strecke lagen; ausgewählte Leckerbissen sozusagen.
Unserem Gesetzgeber sei Dank, ist so ein Kind eine tolle Möglichkeit, seinen bescheidenen Jahresurlaub etwas aufzupeppeln und mit der Familie die Welt zu entdecken. Während unsere im Juni 2012 geborene Tochter ihren vierten Lebensmonat mit Mama und Papa eine Woche in der Schweiz und 10 Tage auf Korsika verleben durfte, sollte es im 11. Monat etwas Größeres werden: Als Anstifter ist die Oma festzustellen, deren erklärter Lebenstraum es war, den Wilden Westen ihrer Jugend einmal höchstselbst zu durchstreifen.
Unserem Gesetzgeber sei Dank, ist so ein Kind eine tolle Möglichkeit, seinen bescheidenen Jahresurlaub etwas aufzupeppeln und mit der Familie die Welt zu entdecken. Während unsere im Juni 2012 geborene Tochter ihren vierten Lebensmonat mit Mama und Papa eine Woche in der Schweiz und 10 Tage auf Korsika verleben durfte, sollte es im 11. Monat etwas Größeres werden: Als Anstifter ist die Oma festzustellen, deren erklärter Lebenstraum es war, den Wilden Westen ihrer Jugend einmal höchstselbst zu durchstreifen.
Zion – Mount Carmel Highway
Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
17.09.2013, Reinhard:
Der Zion-Nationalpark im äußersten Südwesten Utahs ist mit Sicherheit eines der schönsten Wander- und Klettertourengebiete der USA. Hunderte Nationalpark-Besucher besteigen täglich den ausgesetzten Felsrücken Angels Landing oder bewerben sich um eine Genehmigung für das Durchwaten der Narrows, dem ausgehöhlten Verlauf des Virgin River. Zwar ist der Park auch auf Radfahrer gut eingestellt, wie Radwege abseits der (wenigen) Straßen und Fahrradhalter an den Busfronten beweisen; auf größere Radtouren muss man sich hier aber nicht einstellen. Sicher ganz hübsch zu fahren und, abgesehen von den Nationalparkbussen, frei von motorisiertem Verkehr ist der 10 km lange Zion Canyon, das Herzstück des Parks, von der Canyon Junction bis zur Wendeschleife am Temple of Sinawava. Der Höhengewinn ist dabei aber marginal, und die eigentlichen Highlights sind nur über die Trails abseits der Straße zu erreichen. Durchquert werden kann der Park auf der Utah State Route 9, die von der Interstate 15 im Westen über die Zion Canyon Junction nach Osten zur Mount Carmel Junction an der US-89 führt.
Zion – Mount Carmel Highway
Westauffahrt von Zion Canyon Junction
21,2 km / 557 Hm Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
17.09.2013, Reinhard:
Der Beginn dieser reizvollen Auffahrt und Ausfahrt aus dem Zion-Nationalpark ist der Abzweig in den Zion Canyon (1239 m). Statt diesen in nördlicher Richtung zu befahren, geht es auf der UT-9 über sechs Kehren sukzessive auf den besagten Tunnel zu. Auf diesem ersten und steilsten Abschnitt von 5 km Länge werden etwa 240 Hm überwunden, die aufgrund der sensationellen Ausblicke auf die umgebenden, orange leuchtenden Felswände kein bisschen wehtun.
Am Zion – Mount Carmel Tunnel heißt es dann spätestens absteigen und nach dem Begleitfahrzeug oder einem mitnahmewilligen Pick-up Ausschau halten. Ein illegales Durchfahren per Rad wird nicht gelingen, da der Tunnel beidseitig von Park Rangern bewacht wird, die einem aber sicher auch weiterhelfen können und sich nicht zum ersten Mal mit Radfahrern konfrontiert sehen. Mit der Beförderung durch den Tunnel, der aus Sicherheitsgründen bei Durchfahrt größerer Fahrzeuge nur in einer Richtung geöffnet wird, entgehen uns knapp 2 km und 100 Hm, um deren Auslassen man angesichts der völligen Dunkelheit nicht allzu böse sein wird.
Zion – Mount Carmel Highway
Ostauffahrt von Mt Carmel Junction
13,6 km / 316 Hm Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
17.09.2013, Reinhard:
Verhältnismäßig unspektakulär gestaltet sich die Ostauffahrt, die an der US-89 ihren Ausgangspunkt findet. Der Abzweig besteht im Wesentlichen aus Tankstellen, einem Golfplatz und einem (übrigens sehr empfehlenswerten) Motel der weltweit größten Hotelkooperation.
Ohne große Schnörkel, aber auch ohne nennenswerte Steigung führt die Straße durch menschenleere Prärie und verfolgt dabei einzig und allein das Ziel, den Zion-Nationalpark auf möglichst direkter Strecke zu erreichen. Wer hier hochradelt, tut es nicht der Auffahrt wegen, sondern um auf der langen Abfahrt genussvoll nach Zion einzurollen.
Boulder Mountain Pass Utah State Route 12 Summit
Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
14.09.2013, Reinhard:
Auf einer gewöhnlichen Landkarte wird man den Boulder Mountain Pass lange suchen können. Der Grund hierfür ist recht einfach: Es handelt sich schlichtweg nicht um einen Pass im klassischen Sinne, sondern lediglich um eine Straße, die am östlichen Hang des Boulder Mountains (3449 m) im Süden Utahs ihren Kulminationspunkt findet.
Dass es hier aber nicht um irgendeine Straße geht, soll umgehend klargestellt werden. Der Boulder Mountain Highway, wie der 30 Meilen lange Abschnitt zwischen Grover im Norden und Boulder im Süden auch genannt wird, ist nämlich Teil der Utah State Route 12, die, etwas pompöser ausgedrückt, auch als „Highway 12 – A Journey Through Time Scenic Byway“ bezeichnet wird. Die offizielle Aufwertung zu einer „All American Road“ im Jahr 2002 bescheinigt ihr gar, für sich allein genommen schon eine Reise wert zu sein.
Wer eine grobe Ahnung von den landschaftlichen Reizen Utahs hat, wird leicht erahnen, was ihn auf dem Highway 12 erwartet:
Boulder Mountain Pass Utah State Route 12 Summit
Nordauffahrt von der UT-24 bei Torrey
36,0 km / 1123 Hm Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
14.09.2013, Reinhard:
Man mag darüber streiten können, ob die Nordauffahrt bereits bei Torrey am nordöstlichen Ende der UT-12 oder erst knapp 8 km und 150 Hm später bei der Einmündung der von Teasdale aus Nordwesten kommenden Nebenstraße beginnt. Am Gesamtcharakter der Auffahrt wird das nur wenig ändern.
Die Eckdaten zeigen, dass wir es mit einer eher gemütlichen Auffahrt zu tun haben. Andererseits bewirken die Länge des Anstiegs, die permanente Höhenluft oberhalb 2000 m und etliche, in der Summe 280 Hm ergebende Gegenanstiege eine gewisse Entkräftung und je nach psychischer Verfassung auch Demoralisierung. Vielleicht kann letzterer durch den Hinweis, dass trotz der Starthöhe von 2080 m eben deutlich über 1000 Hm zu überwinden sind, ein wenig entgegengewirkt werden.
Machen wir den Pass aber mal nicht schlechter als er ist, denn landschaftlich und verkehrstechnisch ist er ein Traum. So kann es durchaus passieren, dass man auf den ersten 10 km von keinem einzigen Auto überholt wird, was aus mitteleuropäischer Sicht an ein ausgewachsenes Wunder grenzt, bedenkt man außerdem, dass die UT-12 für ein gigantisch großes Areal alternativlos ist.
Boulder Mountain Pass Utah State Route 12 Summit
Südauffahrt vom Escalante River
43,0 km / 1533 Hm Colorado Plateau, High Plateaus Section, Utah
14.09.2013, Reinhard:
Da die UT-12 zwischen Blues Pass und Boulder Mountain Pass keine wesentlichen Abzweige, aber einige kürzere An- und Abstiege besitzt, ist der Startpunkt von Süden nicht ganz eindeutig auszumachen. Wir wählen die Überquerung des Escalante River und damit den tiefsten Punkt (1596 m) zwischen den zwei Pässen, wo es aber abgesehen von Fluss, Brücke und rötlichen Felsen zu beiden Seiten nichts weiter gibt. Trotz des schicken kleinen Canyons, in dem der Escalante River beheimatet ist, hat man es hier doch eher mit einem plätschernden Bach zu tun.
Nach 2 km entlang des Calf Creek, einem noch unscheinbareren Seitenarm, schwingt sich die Straße rechts gut 200 m hoch auf den Hogback (Schildberg), womit der vielleicht beeindruckendste und schönste Streckenabschnitt erreicht ist. In sanften Kurven geht es über den schmalen Grat zwischen den Schluchten von Calf Creek im Westen und Boulder Creek im Osten.
Leider schon viel zu früh wird aus dem Hogback ein breiteres Plateau, auf dem es für einige Kilometer gilt, der fast schnurgeraden und wenig abwechslungsreichen Straße zu folgen.
The Blues Pass Powell Point Overlook
Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Utah
11.09.2013, Reinhard:
In puncto Schönheit und Härte bleibt der Blues Pass leider deutlich hinter seinem großen Nachbarn, dem Boulder Mountain Pass (2926 m), zurück. Mit seiner Lage als mittlerem Abschnitt der Utah State Route 12, der in den Augen Mancher landschaftlich reizvollsten Straße der Vereinigten Staaten, und als grob nördliche Berandung des Grand Staircase-Ecalante National Monument gibt es dennoch hinreichend Gründe für eine Befahrung.
Dass der Pass hier vielleicht zu unrecht etwas schlecht wegkommt, mag auch an der zum Zeitpunkt der Befahrung bereits abklingenden Tagesform unseres Autors liegen, der am Morgen am Beginn der UT-12 in Torrey nördlich des Boulder Mountain Pass startete und Anfang April nach über 100 km und 2000 Hm bei abschnittsweise erheblichem Gegenwind einfach nicht mehr den Sinn für das Schöne gehabt haben mag.
The Blues Pass Powell Point Overlook
Nordostanfahrt von Escalante
30,0 km / 608 Hm Colorado Plateau, Canyon Lands Section, Utah
11.09.2013, Reinhard:
Wie schon bei der Südauffahrt des großen Nachbarpasses ist die Festlegung des Startpunktes nicht ganz trivial. Man könnte auch hier den tiefsten Punkt am Escalante River wählen und käme auf 53 km und 1043 Hm als Eckdaten. Mehrere Zwischenabfahrten und lange Flachpassagen würden das Passbefahrungserlebnis aber derart verwässern, dass wir uns lieber für den Ort Escalante – mit seinen 800 Einwohnern das mit Abstand größte Städtchen im Umkreis von 100 km – als Startpunkt entscheiden, von wo aus es fast kontinuierlich aufwärts geht.
Die ersten Kilometer sind bestimmt von scheinbar endloser Prärie, die im weiteren Verlauf durch das enger werdende, trostlose Tal der ausgetrockneten, oberen Flusslauffortsetzung des Escalante River verdrängt wird, welcher übrigens nordöstlich von Lake Powell in den Colorado River mündet. Die an und für sich lächerlichen 600 Hm können bei der zermürbend niedrigen Durchschnittssteigung regelrecht zur Qual werden, insbesondere, wenn der Wind durch das Tal in nordöstlicher Richtung weht.
Brighton Big Cottonwood Canyon Road
Rocky Mountains, Wasatch Range, Utah
08.09.2013, Reinhard:
Wintersport ist eine prima Sache. Man benötigt dafür Hänge, die findet man in den Bergen. Man benötigt Schnee, den gibt es ebenfalls in den Bergen; ganz weit oben. Und man benötigt – denn die meisten Wintersportler haben sich das Motto „Hauptsache bergab“ zu eigen gemacht – eine gut ausgebaute und weitgehend geräumte Straße, um möglichst faul erst einmal nach oben zu gelangen (bevor es in der Regel per Lift noch weiter hinauf geht). Genau an dieser Stelle setzen wir ein und freuen uns als Radler über eine neue Herausforderung, die uns der Wintersport geschaffen hat. So verhält es sich auch mit Brighton, einem eher lokal bekannten und beliebten Skigebiet inmitten des Wasatch Range, einem westlichen Höhenzug der Rocky Mountains. Auf etwa 2670 m endet sowohl für die Freunde des weißen Pulvers als auch für die der dünnen Reifen der Spaß. Während das Skigebiet aber nur 530 Hm Abfahrtsspaß bietet, dürfen wir uns auf über 1200 Hm Auffahrt duch den Big Cottonwood Canyon freuen.
Brighton Big Cottonwood Canyon Road
Westauffahrt von Cottonwood Heights
23,0 km / 1222 Hm Rocky Mountains, Wasatch Range, Utah
08.09.2013, Reinhard:
Etwa 20 km sind es aus dem Zentrum von Salt Lake City zum Beginn dieser Auffahrt und des Big Cottonwood Canyon. Die nur 3 km weiter nordwestlich an der Interstate 215 beginnende Utah State Route 190 knickt an einer großen Ampelkreuzung in Cottonwood Heights nach links ab. Wer mit dem Auto bis hierher anreisen möchte, findet direkt an dieser Kreuzung einen großen Parkplatz.
23 km mit einer lässigen Durchschnittssteigung knapp über 5 % gilt es ab hier zu bewältigen. Freundliches Wetter vorausgesetzt, sollte trotz der kurzen Spitzensteigung von etwa 13 % stets die Möglichkeit bestehen, die größtenteils bewaldete Schlucht genießen zu können. Die erste Siedlung wird erst nach 20 km erreicht: Bei Solitude (deutsch: Einöde, Einsamkeit) handelt es sich wenig überraschend ebenfalls um ein Skigebiet mit der dafür erforderlichen Infrastruktur. Wenig später folgt der Abzweig zum Guardsman Pass, der als die eigentliche Fortführung der Big Cottonwood Canyon Road angesehen werden muss.
Col de Lava
Nordostauffahrt von Porto
11,9 km / 492 Hm Corse (Korsika)
01.07.2013, Reinhard:
Im Golf von Porto zweigt die D84 von der D81 an der Brücke über die Spelunca ab, klettert eine Weile an den Südhängen der Spelunca-Schlucht hinauf und führt längerfristig (33 km) auf den Col de Vergio (1477 m), seines Zeichens höchster Pass Korsikas.
Gemütlicher, doch ähnlich schön geht es von dieser Kreuzung in Richtung Westen auf den Col de Lava. Nach 600 m kann man sich noch kurzfristig für einen Abstecher zum Strand nach Porto entscheiden; ansonsten geht es kurvig ansteigend durch den Wald und immer wieder mit Blick auf hübsche Küstenabschnitte auf die Calanches zu. Dort reihen sich dann zwischen den Felsen komplett belegte Parkplätze und Parkbuchten aneinander und nicht selten verspürt man auch selbst das Verlangen nach einem kurzen Stopp, um die farbenfrohe Szenerie in Bildern festzuhalten. Wenn der schönste Abschnitt vorbei ist, dauert es nicht mehr lange, bis Piana (440 m) erreicht ist. Hält man sich im Ort links auf der Hauptstraße, wird 800 m später die absolut unauffällige und nicht besonders gekennzeichnete Passhöhe erreicht.
Ein Wochenende im Thüringer Wald (Zella-Mehlis)
Thüringer Wald, Schwarzatal, Thüringer Schiefergebirge, ThüringenPoggio-Mezzana
Corse (Korsika)
27.04.2013, Reinhard:
Vier Sträßchen treffen sich auf dem Platz vor der Kirche von Poggio-Mezzana auf einem östlichen Ausläufer des Schiefergebirges im Nordosten Korsikas in 330 m Höhe.
Wer sein Quartier an der Ostküste Korsikas in der Nähe dieses Ortes aufgeschlagen hat, findet mit der dreiecksförmigen Runde Figareto – D9 – Poggio-Mezzana – D109 – Santa-Lucia-di-Moriani – N198 – Figareto, wahlweise auch in entgegengesetzter Richtung, eine hübsche Minitour (16 km, 350 Hm), um zwischen Faulenzen am Pool und Sonnenbaden am Mittelmeerstrand etwas für sein Gewissen tun zu können. In dieser Variante gefahren, fühlt sich Poggio-Mezzana tatsächlich wie ein kleiner Pass an, ansonsten ist es eher der kaum erwähnenswerte Einstieg in eine kurven- und hügelreiche Mittelgebirgstour bzw. der Startpunkt zur letzten Abfahrt an die Küste.
Poggio-Mezzana
Nordostauffahrt von Figareto
6,4 km / 324 Hm Corse (Korsika)
27.04.2013, Reinhard:
Der einzig nennenswerte Abzweig von der Küstenstraße in Figareto führt sacht hinauf nach Poggio-Mezzana. Trotz vieler Schatten spendender Bäume eröffnet sich immer wieder der Blick hinab zum Mittelmeer und hinüber zur Insel Elba. Wenn es gerade nichts zu sehen gibt, sorgen die zahlreichen Kurven für Abwechslung auf der nie 7 % Steigung überschreitenden Strecke.
Col de St. Antoine
Corse (Korsika)
24.04.2013, Reinhard:
Eine großflächige Kreuzung mit vier Zufahrten, die von der Santanton-Kirche bewacht wird, bildet den verkehrstechnisch marginalen Pass inmitten des den Nordosten Korsikas dominierenden Mittelgebirges.
Das verästelte Straßennetz in dieser Gegend macht eine Festlegung möglicher Auffahrten nicht ganz einfach. Mittelfristig gibt es, vom Pass aus gesehen, zwei Richtungen, in denen man signifikant an Höhe verliert. Nach Norden ist dies die Abfahrt auf der D15 nach Barchetta ins Tal des Golo zur verkehrstechnisch bedeutsamen N193, die Bastia über Corte mit Ajaccio verbindet. In süd(öst)licher Richtung verliert man am schnellsten auf der D505 und später D205 über Casabianca an Höhe.
Landschaftlich nicht weniger empfehlenswert sind aber auch die flachen Anfahrten, so zum Beispiel diejenige vom östlich gelegenen Col de St. Agostino, von dem aus der Antoine auf 8 km mit nur 94 Hm entlang eines nicht mit lohnenden Ausblicken geizenden Südhangs erreicht werden kann.
Col de St. Antoine
Südauffahrt von der D205 über Casabianca
4,7 km / 309 Hm Corse (Korsika)
24.04.2013, Reinhard:
Mutig die „drittletzte-Kreuzung-Regel“ anwendend, könnte man diese Auffahrt bereits am Abzweig der D306 von der D205 dort beginnen lassen, wo auch die Südauffahrt zum Col de St. Agostino ihren Ausgangspunkt findet, und damit die hier beschriebene Auffahrt um zusätzliche 4,4 km respektive 162 Hm bereichern. Wir verzichten an dieser Stelle aber auf die 3,7 %-ige, unspektakuläre Einrollphase und starten stattdessen mit dem Abzweig der D505, in die wir sogleich einbiegen – wahlweise auch aus Südwesten von La Porta hinabkommend.
Als willkommene Abwechslung zu den sich ansonsten beliebig und motivationslos die Hänge entlangschlängelnden Sträßchen der näheren Umgebung weiß uns diese Auffahrt mit einer Abfolge von acht Kehren zu verblüffen. Wurde auf diese Weise schnell Höhe gewonnen, geht es im Folgenden umso zielstrebiger auf den Pass zu, wobei wir den kleinen Ort Casabianca im Wesentlichen rechts umfahren. Die Hanglage macht es möglich, dass wir trotzdem einen ganz guten Blick zumindest auf die Dächer des Ortes erhaschen können.
Col de St. Agostino Silvareccio
Corse (Korsika)
19.04.2013, Reinhard:
Eine Vielzahl von Straßen führt von der korsischen Ostküste in das mittelgebirgsartige Schiefergebirge, das den Osten Korsikas dominiert. Die Pässe sind entsprechend niedriger als die großen Pässe über den Hochgebirgskamm im Westen der Insel. Die Verbindungen vieler kleiner, historisch anmutender Orte bilden nun die fast unübeschaubare Anzahl von Möglichkeiten, diesen Teil der Insel zu erkunden.
So kommt es, dass man den Col de St. Agostino am ehesten in einer guten Landkarte überhaupt als Pass entdecken kann. Da kein Passschild vorhanden ist, muss der Abzweig der D6 von der D237 als Hinweis vor Ort ausreichen. Die Sicht zum Mittelmeer wird nicht durch Bäume versperrt, ist aber sicher auch nicht der grandioseste Ausblick Korsikas. Die gewundenen Straßen hier hoch sind äußerst schwach frequentiert, eine echte Wohltat im Vergleich zur Nationalstraße (N198) entlang der Küste. Eine „letzte-Kreuzung-Regel“ auf diesen Pass anwenden zu wollen, würde den möglichen Auffahrten nicht gerecht werden.
Col de St. Agostino Silvareccio
Ostauffahrt über Castellare-di-Casinca
12,6 km / 627 Hm Corse (Korsika)
19.04.2013, Reinhard:
Diese Auffahrtsvariante ist die direkteste Möglichkeit, von der Ostküste auf den Pass zu gelangen. Die Küstenstraße hat hier am Abzweig nach Castellare-di-Casinca eine Höhe von gut 50 m, eine Zwischenabfahrt wird uns nicht überraschen. Sofort lassen wir jeglichen Lärm hinter uns und starten in die kurvige Auffahrt, die mit ihren zwei Ortsdurchfahrten für Kurzweil sorgt. Auf ca. 160 m ist mit Castellare-di-Casinca der erste Ort erreicht und Penta-di-Casinca an prominenter Stelle weiter oben (380 m) bereits im Blick. Bevor wir dorthin gelangen, ignorieren wir den Abzweig nach rechts zum nördlicher gelegenen Ort Sorbo. In Penta-di-Casinca schließlich halten wir uns links, um nicht versehentlich ins Ortszentrum zu gelangen, oder nutzen die Gelegenheit für eine kleine kulturelle Erholungspause zwischen den Gemäuern des Ortes. Die ohnehin schon nicht breite Straße wird hinter dem Ort nun wirklich schmal und verbleibt bis zur Einmündung in die D237 bestenfalls eineinhalbspurig.
Col de Vergio Bocca di Verghju
verkürzte Ostauffahrt von Calacuccia
24,0 km / 707 Hm Corse (Korsika)
31.03.2013, Reinhard:
Calacuccia als Startort der Ostauffahrt zu wählen, ist recht beliebig. Die letzte, nicht zwangsläufig auf den Pass zurückführende oder in einer Sackgasse endende Abzweigung an der Ostseite des Passes befindet sich in Pont de Castirla, 15 km vor und fast 500 Hm tiefer als Calacuccia.
Eine Streckenbeschreibung enthält die obige Auffahrtsvariante.
Col de Vergio Bocca di Verghju
Ostauffahrt von der Pont de Castirla
38,6 km / 1185 Hm Corse (Korsika)
31.03.2013, Reinhard:
Die Überquerung des höchsten Passes Korsikas von Osten beginnt im Inselinneren bei Pont de Castirla (345 m), der Brücke über den Golo-Fluss, dessen tiefe Schlucht uns auf dem ersten Wegabschnitt bis zum Calacuccia-Stausee den Weg weist. So führt die Auffahrt am rechten bzw. nördlichen Steilhang die ersten 15 km spektakulär und entsprechend kurzweilig durch die zerklüfteten Berge.
Erst mit Erreichen des Stausees, der im Spätsommer zu einem Großteil ausgetrocknet und daher nur wenig einladend wirken kann, ist im Ort Calacuccia wieder mit nennenswerten Menschenansammlungen zu rechnen. Logischerweise trägt das nördliche Umfahren des Sees kaum zum weiteren Höhengewinn, der sich bisher auf etwa 500 Hm beläuft, bei.
Durch zunächst noch spärlicher bewachsene Gegend steuert die D84 hinter Albertacce kurvenreich und nun wieder an Höhe gewinnend auf den Forêt de Valdu-Niellu zu, den man eigentlich als schönen, Schatten spendenden Wald schätzen sollte. Bei durchschnittlich nur 3 % Steigung und einer verbleibenden Höhendifferenz von etwa 600 Hm wird die Fahrt über den rauen Asphalt dann aber doch zur Geduldsprobe – ja, fast schon zur Qual.
5of8 – Eilends durch die Highlands
Grampian Mountains, Highlands
13.02.2013, Reinhard:
16 Tage durch Bali zu flittern war uns 2011 einfach noch nicht genug, und die verbleibende Woche Resturlaub sollte doch irgendwie noch sinnvoll zu nutzen sein? Der Wunsch nach viel Freiheit, viel Natur und am besten einem "neuen" Land ließen uns schon bald den Finger auf der Landkarte über Schottland verweilen. Noch bevor die Fähren gebucht waren, hatte ich alle Internetquellen seziert, die mir Hinweise auf hohe und schöne Passstraßen geben konnten. Mit meinem Hang zur Bevorzugung von Quantität wurde insbesondere die Wikipedia-Liste der höchsten Straßen Schottlands analysiert, die Top10 in einer Karte eingetragen und umgehend die Quintessenz daraus in Form einer GPS-Datei auf meinen Garmin geladen, die auch tatsächlich zwei Monate später genauso von mir nachgefahren wurde: 5of8.tcx
Die 5of8 – das sind fünf der achthöchsten (öffentlichen, wie sich später herausstellen sollte) asphaltierten Straßen Schottlands, ganz konkret die Plätze 1, 2, 3, 6 und 8, wobei der Cairnwell Pass mit seinen 670 m Höhe den Spitzenplatz einnimmt.
Die 5of8 – das sind fünf der achthöchsten (öffentlichen, wie sich später herausstellen sollte) asphaltierten Straßen Schottlands, ganz konkret die Plätze 1, 2, 3, 6 und 8, wobei der Cairnwell Pass mit seinen 670 m Höhe den Spitzenplatz einnimmt.
Cairngorm Ski Centre
Highlands, Grampian Mountains
21.01.2013, Reinhard:
Sieht man von der Privatstraße zur Radarstation auf dem Lowther Hill (725 m) in Südschottland ab, handelt es sich bei der Auffahrt zum Cairngorm Ski Centre um die höchste Sackstraße Schottlands. Das Skigebiet liegt am Nordhang des Ben Macdhui (1309 m), dem höchsten Berg im Cairngorms National Park. Selbst in den Sommermonaten ist hier noch allerhand los, eignet sich die Gegend doch auch wunderbar zum Wandern und Mountainbiken.
Cairngorm Ski Centre
Nordwestauffahrt von Coylumbridge
13,1 km / 406 Hm Highlands, Grampian Mountains
21.01.2013, Reinhard:
In Coylumbridge zweigt die Straße nach Cairngorm von der B970 ab. 400 Hm auf acht Meilen lassen erahnen, dass es hier nicht ständig steil bergauf gehen kann. Landschaftlich wie topographisch liegt eine Dreiteilung vor. Recht unspektakulär ist der gemächliche Anstieg durch den Wald auf den ersten 4 km. Sobald rechterhand die Wasseroberfläche von Loch Morlich, einem äußerst pittoresken Gebirgssee, durch die Bäume hindurchschimmert, befindet man sich auf dem ebenso langen, aber praktisch flachen zweiten Teilstück. Der See wird nördlich umfahren und der Glenmore Campsite (mit Zugang zum hübschen Sandstrand) passiert. Kurz darauf geht es für die letzten 5 km endlich richtig in die Berge, wobei sich bei schwankenden Steigungswerten zwischen 0 und 12 % kein richtiger Rhythmus einstellen kann. Die Straße wird zwischenzeitlich im Einbahnstraßenbetrieb zweigeteilt. Das Linksfahrgebot zwingt uns für die Auffahrt die längere, linke Variante auf, an der noch ein großer Parkplatz angeschlossen ist.
Alp Natons
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
29.12.2012, Reinhard:
Wer braucht Beschreibungen von geschotterten Sackgassen zu eher unbekannten Almen, wenn die großen Pässe gleich um die Ecke sind? Sicherlich trifft diese Auffahrt nicht den Geschmack eines jeden Rennradlers, aber andererseits ist der kleine Abstecher zur Alp Natons vom Marmorerasee an der Julierstraße eine wunderschöne Abwechslung zur ansonsten drögen und verkehrsreichen Auffahrt zum Pass. Interessant kann die Einbindung in eine kleinere Tour auch dann sein, wenn einem in dieser Gegend gerade nicht nach einer großen Pässerundtour von über 100 km ist.
Wer die Strecke zur Alp Natons bewältigt, kann sich jedenfalls eines hübschen Blickes zurück ins Tal und auf den Marmorerasee sicher sein und bei Bedarf eine Stärkung an der bewirtschafteten Hütte zu sich nehmen.
Alp Natons
Westauffahrt von Marmorera
2,1 km / 256 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
29.12.2012, Reinhard:
Die Auffahrt beginnt an der östlich des Marmorerasees vorbeiführenden Julierstraße mit der Durchfahrt durch den Ort Marmorera. Fünf kurz aufeinanderfolgende Kehren müssen auf den ersten 600 m bis zum Ortsausgang durchfahren werden, an dem der Asphalt endet und ein einigermaßen befahrbarbarer Schotterweg beginnt. 300 m später zeigt ein Wegweiser die Optionen der Weiterfahrt auf: Rechts führt der Weg weitgehend eben weiter nach Bivio (3&nbp;km), was sich auf dem Rückweg von der Alp als geeignet zur Weiterfahrt zum Julierpass erweisen kann, ohne unnötig viele Höhenmeter zu verlieren. Links geht es weiter zur Alp Natons und zur Alp Flix, letzteres aber nicht auf dem Rennrad. Drei Kehren und eine langgezogene Kurve, in der ein Bach überquert wird, folgen auf den nächsten 1,2 km bis zur Alp Natons, in denen bei bis zu 17 % Steigung auf dem Schotter teils ordentliche Fahrkünste abverlangt werden. Unter Umständen sind zwei oder drei Viehabsperrungen beim Durchqueren kurzzeitig auszuhängen.
Alp Flix Tgalucas
Frühere Westauffahrt von Furnatsch (vor 2015)
3,4 km / 432 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
26.12.2012, Reinhard:
Seit etwa 2015 gehört diese Auffahrtsvariante (teilweise) der Vergangenheit an. Wir belassen sie aus historischen Gründen noch hier.
Die einzige Auffahrt zur Alp Flix beginnt in Furnatsch (1538 m) auf etwa halber Strecke und Höhe der Nord(west)auffahrt zum Julierpass von Tiefencastel. Mit fast 13 % Durchschnittssteigung dürfte klar sein, dass die Befahrung dieser Sackgasse eher mit erholten Beinen zu empfehlen ist und nicht unbedingt in eine große Pässetour eingebaut werden muss.
Die Durchfahrung der Gemeinde Sur, der auch die Alp angehört, stellt den Beginn der Auffahrt dar. Teils durch Wald klettert die Straße anschließend zügig in ein paar Kehren bis zu einer Abzweigung am unteren Ende der Alp hinauf. Der Straßenbelag dorthin ist dabei im Sommer 2012 auf kurzen Abschnitten als rudimentär asphaltiert zu bezeichnen – ein Nachteil des touristisch weniger erschlossenen Gebietes. Von der Abzweigung sind es nur noch etwa 50 Hm auf dem linken Weg zum Ende des Asphalts, wo linkerhand ein paar Gehöfte inklusive eines Berggasthofs stehen.
Septimerpass Pass da Sett
Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
26.11.2012, Reinhard:
Die Zeit ist im Wandel. Vor allem am Septimerpass. Doch während der Fortschritt in der Welt sonst alles höher, schneller und weiter zu machen scheint, drehen sich die Uhren am Septimer eher rückwärts. In der Römerzeit war der Übergang vom Oberhalbstein ins Bergell einer der wichtigsten Wege über die Alpen und wurde aufgrund seiner günstigen Topographie geschätzt. Wer jetzt den Pass quert – sei es zu Fuß oder auf dem Rad – tut das inzwischen vermutlich, weil er die sportliche Herausforderung sucht. Bequemer und schneller käme man einige Kilometer östlich mit dem Auto von Bivio über den Julierpass ins Engadin und weiter den Malojapass ein paar Kehren herunter nach Casaccia, wo die Via Sett ihr südliches Ende findet. Leider haben die Römer aufgrund der politischen Umstrukturierung Europas auch vor knapp 2000 Jahren die Wartungsarbeiten an der Straße eingestellt, so dass sich die Frage stellt, wie man außer mit Wanderschuhen den Pass noch bewältigen kann.
Septimerpass Pass da Sett
Nordseite von Bivio
6,6 km / 536 Hm Alpen, Rätische Alpen, Graubünden
26.11.2012, Reinhard:
Man darf misstrauisch werden. Die Beschreibung des Val Tgaoretga scheint endgültig. Wir degradieren sie an dieser Stelle aber zum leichten Anfangsteil der Septimernordseite. Die ersten 2,6 km ab Bivio (1779 m) sind also identisch und ab dem Asphaltende laut Renko bereits „etwas für die hartgesottenen Radfahrer”.
Weiter heißt es: „An einer Brücke auf zirka 1960 m Höhe ist die Auffahrt für Rennradler definitiv beendet“. Vielleicht lag es an der siebenstündigen Autofahrt nach Bivio und den völlig unterforderten Beinen, vielleicht war mein Flachlandgehirn noch nicht an die plötzliche Höhenluft angepasst. In jedem Fall war ein gehöriges Maß an Respektlosigkeit erforderlich, um Schotterkönig Renkos Ausführungen zu ignorieren und den kurzen Abendausflug ins Val Tgaoretga in Richtung Septimerpass zu verlängern.
An der Brücke war also noch nicht Schluss!
The Lecht
Highlands, Grampian Mountains
26.10.2012, Reinhard:
Just another Highland Pass? Mitnichten. Einerseits handelt es sich bei diesem Übergang im nordöstlichen Teil des Cairngorms National Park um die dritthöchste befestigte Straße Schottlands (Die höchste führt auf den Lowther Hill (725 m) in Südschottland. Die zweithöchste liegt mit dem Cairnwell Pass (670 m) etwa 50 km südwestlich.), andererseits bietet die Südauffahrt einen im Vergleich zu anderen schottischen Pässen wirklich steilen Streckenabschnitt.
Vielleicht weniger außergewöhnlich in diesen Höhenlagen ist die Existenz eines Skiresorts in der Nähe der Passhöhe.
The Lecht
Südauffahrt von Cock Bridge
3,2 km / 265 Hm Highlands, Grampian Mountains
26.10.2012, Reinhard:
Definitiv handelt es sich hier um einen der schwierigeren Highland-Anstiege. Das 20 %-Schild am Fuß der Auffahrt bei Cock Bridge, wo der River Don überquert wird, mit dem Hinweis, einen niedrigen Gang einzulegen, sollten auch Radfahrer ernst nehmen, denn ihm folgen 150 Hm, mit Steigungen nicht unter 10 %, aber weit darüber. So schafft es die schlagartig ansteigende Straße auch leicht vom weiß strahlenden Corgarff Castle abzulenken, das sich südwestlich des Starts in Sichtweite befindet.
Sind die ersten 150 Hm erst einmal absolviert, befindet man sich auf dem Hill of Allargue (550 m), an den sich folgerichtig eine Senke anschließt, bevor es durchs typisch schottische Hochland weiter aufwärts geht. Die Passhöhe wird bereits 1 km vor dem Lecht Ski Centre erreicht.
Tom Dubh
Highlands, Grampian Mountains
19.09.2012, Reinhard:
Tom Dubh ist gleichermaßen der Name eines 918 m hohen Berges in den südwestlichen Cairngorm Mountains wie auch der Name einer kleinen Insel in Loch Insh, durch den die Spey nordwestlich selbiger Berge fließt. Mit der Passstraße zwischen Gairnshiel Lodge und Colnabaichin als Teil der A939 kommt Tom Dubh eine dritte Bedeutung im östlichen Teil des Cairngorms National Park zu. Dass diese Aufzählung längst nicht vollständig ist, beweisen weitere schottische Hügel mit selbem Namen. Welche ursprüngliche Bedeutung ihm zukommt, lässt sich leider nicht so schnell klären. Tom ist aber offenbar eine gebräuchliche gälische Bezeichnung für diverse Hügel.
Der Pass selbst gestaltet sich als einer dieser typischen Highland-Übergänge mit wechselhaften Steigungen, fast baumlosen Ausblicken und erfreulich wenig Verkehr, so dass der Kulminationspunkt nach dem Geschmack des begnadeten Pässefahrers dann doch leider wieder viel zu früh erreicht ist.
Tom Dubh
Südauffahrt von Gairnshiel Lodge
5,9 km / 248 Hm Highlands, Grampian Mountains
19.09.2012, Reinhard:
Der Abzweig der B976 von der A939 bildet sowohl den Startpunkt für die Nordostauffahrt zu The Strone auf der Nebenstraße als auch den südlichen Startpunkt zu Tom Dubh.
Eine hübsche Steinbogenbrücke führt über den River Gairn, hinter dem in einem noch locker bewaldeten ersten Abschnitt fast keine Höhe gewonnen wird. Mit Eintritt in die vegetationsarme Mondlandschaft treten auch mal Steigungen knapp über 10 % auf, gefolgt von einem kurzen Zwischengefälle. Bei weiter wechselhafter Steigung im einstelligen Prozentbereich und umso montonerem Landschaftsbild wird 3 km später die Passhöhe – oder, besser gesagt, der vollkommen unauffällige Kulminationspunkt – erreicht.
The Strone
Highlands, Grampian Mountains
16.09.2012, Reinhard:
Dieser eher unbedeutende Pass bietet bei einer Querung des Cairngorms National Park in Nord- oder Südrichtung eine sinnvolle Abkürzung unter Nutzung der besonders schwach befahrenen B976. Wie es sich für Schottland gehört, handelt es sich um eine Single Track Road mit regelmäßigen Ausweichstellen. Für Radfahrer ist das weniger wichtig, zumal hier wirklich fast keine Menschenseele unterwegs ist und der Schwerpunkt auf dem Genuss der welligen Heidekrautlandschaft liegt.
Die Bezeichnung dieses Passes ist verschiedenen, übereinstimmenden Internetquellen entnommen. Das Wort strone hat seine Herkunft offenbar im Schottisch-Gälischen und kann Nase oder Ellbogen bedeuten. Der Zusammenhang zur Passstraße erschließt sich vielleicht dem nächsten Befahrenden.
10 km in südwestlicher Richtung schließt sich ab Braemar mit dem Cairnwell Pass (670 m) der höchste Pass Großbritanniens an.
The Strone
Südauffahrt von Crathie
4,2 km / 197 Hm Highlands, Grampian Mountains
16.09.2012, Reinhard:
Nur der Fluss Dee trennt die A93 mit ihrem Abzweig zu The Strone bei Crathie von der Parkanlage rund um Balmoral Castle, der Sommerresidenz von Königin Elisabeth II. Auch von der gegenüberliegenden Flussseite lässt sich gelegentlich ein Blick zwischen den Bäumen hindurch auf das Schloss erhaschen. Mit Beginn der zunächst von Bäumen umgebenen Auffahrt entfällt diese Ablenkung sofort. Zwischenzeitlich geht es auch zwischen grünem Weideland hindurch, während die Steigungswerte nie Sorgen bereiten. Wenn auf 400 m die lokale Baumgrenze erreicht wird, eröffnet sich einem – sicher nicht zum ersten Mal – das typische Landschaftsbild der Highlands mit nichts als Gräsern, Heidekraut und Hügeln. Nach einer kurzen Zwischensenke und dem steilen Schlussanstieg wird bei einem Steinhaufen am linken Straßenrand die ansonsten unscheinbare Passhöhe erreicht.
Cairnwell Pass Devil's Elbow
Südauffahrt von Spittal of Glenshee
8,4 km / 354 Hm Highlands, Grampian Mountains
10.09.2012, Reinhard:
Wo man die Südauffahrt zum Cairnwell Pass am besten starten lässt, ist nicht ganz eindeutig. Der letzte, nicht in eine Sackgasse führende Abzweig befindet sich in Lair, 8 km vor Spittal of Glenshee, aber nicht einmal 20 m tiefer. Zweifellos eine schöne Strecke, aber wellig und eben kaum an Höhe gewinnend. Auch die ersten 4,5 km ab Spittal of Glenshee steigen im Mittel nur mit gut 1 % an, aber mangels weiterer Abzweige oder Ortschaften zählen wir sie bereits zur Südauffahrt des Passes.
Das raue schottische Klima sorgt dafür, dass wir uns nur zwischen Gräsern und Heidekraut hindurchbewegen und so das aufsteigende Tal, sofern es die Topographie zulässt, stets gut im Blick haben. Die ersten 6 km sind, wie angedeutet, noch sehr flach, erst die folgenden 2 km bringen dann einen kräftigen Höhengewinn von 200 m. In diesem Bereich darf man sich vorstellen, wie sich hier noch bis in die 1960er Jahre Fahrzeuge durch die one-in-three-Kehren kämpfen mussten.
Cairnwell Pass Devil's Elbow
Highlands, Grampian Mountains
10.09.2012, Reinhard:
Fangen wir mit dem Superlativ an: Bei diesem Pass im Mittleren Osten Schottlands handelt es sich nach bestem Wissen und ausführlichen Recherchen des Autors um die höchste asphaltierte Passstraße des Landes.* Wo, wenn nicht in den Highlands, hätte man sie auch erwarten sollen? Die Passhöhe bildet eine südliche Grenze des Cairngorms National Park, dem größten Nationalpark des Vereinigten Königreiches.
Bekanntheit hat die Straße, welche Spittal of Glenshee im Süden mit Braemar im Norden verbindet, darüber hinaus durch den sogenannten Devils Elbow erlangt: eine Doppelkehre mit Steigungswerten um 30 % – oder one in three, wie die Einheimischen sagen würden. Leider ist dieser Leckerbissen dem Fortschritt des Straßenbaus zum Opfer gefallen, denn inzwischen wird diese Schlüsselstelle von einer gleichmäßiger ansteigenden und weniger kurvigen Straße umgangen. Die alte Straße ist zwar noch vorhanden, fällt dem Passbefahrer aber nur bei expliziter Suche und einem Blick über die Leitplanke ins Auge.
Lonely Applecross
Northwest Highlands, Highlands
01.06.2012, Reinhard:
Einsam. Das Motto dieser Tour ist mit nahezu jeder beliebigen Tour durch die schottischen Highlands erfüllt. Ist man einmal nördlich des urbanisierten Gürtels zwischen Glasgow und Edinburgh, kann man hinsichtlich der Straßenwahl gar nichts mehr verkehrt machen. Für diese Tour begeben wir uns trotzdem in einen der hintersten Zipfel Schottlands auf die Halbinsel Applecross im Nordwesten des Landes, wo Abgeschiedenheit zum naturbedingten Lebensstil wird.
Für den wahrscheinlichen Fall, sich nicht per Fähre zum Ausgangsort Applecross zu begeben, bleiben zwei Zufahrten, die Teil dieser Tour sind. Wer das Highlight nicht vorwegnehmen möchte, kommt aus dem Norden von Shieldaig. Einfacher ist es aber von Kishorn über den Bealach na Bà, zu gut englisch Cattle Pass. Der Grund, den an und für sich beliebigen Startpunkt dieser Rundtour an dieses abgelegene Fleckchen Schottlands zu legen, ist der Campingplatz von Applecross, der eine sichere Anlaufstelle zur Übernachtung vor oder nach der Radfahrt sein kann.
Für den wahrscheinlichen Fall, sich nicht per Fähre zum Ausgangsort Applecross zu begeben, bleiben zwei Zufahrten, die Teil dieser Tour sind. Wer das Highlight nicht vorwegnehmen möchte, kommt aus dem Norden von Shieldaig. Einfacher ist es aber von Kishorn über den Bealach na Bà, zu gut englisch Cattle Pass. Der Grund, den an und für sich beliebigen Startpunkt dieser Rundtour an dieses abgelegene Fleckchen Schottlands zu legen, ist der Campingplatz von Applecross, der eine sichere Anlaufstelle zur Übernachtung vor oder nach der Radfahrt sein kann.
Bealach na Bà Cattle Pass, Applecross Road
Ostauffahrt von Tornapress/Kishorn
9,6 km / 618 Hm Highlands, Northwest Highlands
06.05.2012, Reinhard:
Die Anfahrt zum Pass in Richtung Applecross beginnt an einem Abzweig von der A896 zwischen Lochcarron und Shieldaig. Tornapress ist vermutlich nicht viel mehr als die Bezeichnung für diesen Abzweig selbst; die Siedlungen südlich davon werden, wie schon oben erwähnt, als Kishorn zusammengefasst. Der Abzweig selbst ist nicht zu verpassen, deuten doch große Hinweisschilder auf die Road to Applecross hin und warnen gleichzeitig vor schwierigen Fahrbedingungen.
Als Radfahrer hat man keinen Grund, sich davon abschrecken zu lassen und durchquert schnell die Talsenke des in das gleichnamige Loch führenden River Kishorn. Der Pass meint es anschließend weiterhin gut und gönnt dem Radfahrer einige Eingewöhnungszeit, während er zunehmend ansteigend nach Querung des Baches Russel Burn in das zum Pass hinaufführende Tal leitet. Dabei wendet sich der Blick bald ab von der Seezunge, und das Hochgebirgsgefühl kann sich ungetrübt einstellen. Typisch schottisch handelt es sich natürlich beim ganzen Pass um eine Single Track Road mit Ausweichstellen in regelmäßigen Abständen, die auch mal eine sichere Pause zum Fotografieren oder Verschnaufen ermöglichen.
Bealach na Bà Cattle Pass, Applecross Road
Highlands, Northwest Highlands
06.05.2012, Reinhard:
Oberflächliche Recherchen können schnell dazu führen, dass man glaubt, es handele sich beim Bealach na Bà um die höchste Passstraße Schottlands und auch Großbritanniens. Tatsächlich kann dies aber nur der Cairnwell Pass mit seinen 670 m Höhe für sich beanspruchen, während die hier beschriebene Straße nach Applecross auf der gleichnamigen Halbinsel nur Rang 3 der höchsten Passstraßen bzw. Rang 5 der höchsten Straßen Schottlands belegt. Das macht sie jedoch nicht weniger berühmt, denn die Rankings für Schönheit, Straßenführung und Abgeschiedenheit kann sie klar für sich entscheiden.
Die Geschichte des Passes beginnt allerdings einige Zeit bevor Menschen sich Gedanken zu überflüssigen Rankings machten: Der kleine Ort Applecross an der Westküste der zu den Northwest Highlands gehörenden Halbinsel wurde erst 1822 durch eine Schotterstraße mit Kishorn, den Ortschaften an der Spitze des Loch Kishorn, verbunden, welche jedoch nur schwer zu räumen und schlecht befahrbar war.
Penelokan
Nordostauffahrt aus dem Vulkankrater von Kedisan
3,1 km / 304 Hm Bali
09.01.2012, Reinhard:
Unweit des Seeufers (etwa 1040 m Höhe) weist ein Schild den Weg nach Penelokan und Kintamani, der schon wenige hundert Meter später immer wieder mit Steigungen im zweistelligen Prozentbereich von den schönen Rückblicken auf Mount (Gunung) und Lake (Danau) Batur abzulenken vermag. Die Straße ist erträglich befahren, aber auch nicht besonders breit, so dass man manchmal lieber freiwillig die kaum schnelleren Lkws und andere Verkehrsteilnehmer passieren lässt. Ein paar Kehren bringen zusätzliche Abwechslung, bevor die Gebäude Penlokans ins Sichtfeld rücken und die Einmündung in die lebhafte Kammstraße bereits nach gut 3 km Auffahrt erreicht wird.
Penelokan
Bali
09.01.2012, Reinhard:
Penelokan ist ein Ort auf der äußeren Caldera des Gunung Batur (1717 m). Die höchste Erhebung des ovalen, durchschnittlich 10 km Durchmesser besitzenden Kraterrandes befindet sich mit dem Gunung Abang (2159 m) im Südosten. Im Nordwesten liegt der Bukit Penulisan (Bergspitze bei 1745 m), zu dem die wahrscheinlich höchstgelegene Straße Balis führt. Quasi dazwischen, südwestlich des Batur, liegt nun also Penelokan als eher flacher Übergang vom Inneren des bewohnten Kraters zur Außenwelt Balis.
Aus Richtung Denpasar oder Ubud (ca. 30 km) kommend, führen verschiedene Straßen nach Penelokan. Auf der anderen Seite führt eine Straße hinab nach Kedisan an den pittoresken Kratersee Danau Batur, die sich in umgekehrter Richtung als schweißtreibende Auffahrt anbietet.
Bukit Penulisan Gunung Penulisan, Pura Puncak Penulisan, Pura Tegeh Koripan, il più alto Santuario di Bali
Bali
21.12.2011, Reinhard:
Auf Bali gibt es zwei Berge mit herausragendem Bekanntheitsgrad: die beiden Vulkane Gunung Agung (3142 m, übersetzt „hoher Berg“ – der höchste Berg Balis und zugleich der heilige Berg auf der Insel der Götter) und Gunung Batur (1717 m). Der Batur besitzt dabei eine ovale, äußere Caldera von ca. 10 km Durchmesser, deren Südost- und Nordwestseite den inneren Kegel noch überragen. Im Südosten befindet sich der 2159 m hohe Gunung Abang, im Nordwesten der Bukit („Hügel“) oder auch Gunung Penulisan (1745 m). Besonderen Reiz hat der Danau Batur, ein etwa ein Drittel der Caldera einnehmender See östlich des Batur.
Zunächst scheint der hier beschriebene Berg also mehr ein Schattendasein neben den höheren und bekannteren Vulkanen der Insel fristen zu müssen, und auch Reiseführer werden nicht allzu viele Zeilen an ihn verschwenden.
Bukit Penulisan Gunung Penulisan, Pura Puncak Penulisan, Pura Tegeh Koripan, il più alto Santuario di Bali
Zufahrt über den Kraterrand von Süden
9,8 km / 373 Hm Bali
21.12.2011, Reinhard:
Wir beginnen diese Auffahrt von einem der tiefsten Punkte (1344 m) des südlichen Batur-Kraterrandes: der Einmündung der von Ubud hinaufführenden Jala Raya Pujung in die Kammstraße; 1,5 km westlich von Penelokan. Von Anfang an bietet sich der grandiose Blick ins Innere der Caldera auf den zentralen Batur-Kegel, wo tatsächlich an mehreren Hotspots Dämpfe aufsteigen (aus dieser Entfernung noch schlecht zu sehen), die von lokalen Guides beim Vulkanaufstieg gern zum Braten von Eiern für die Touristen verwendet werden. Rechts daneben liegt der Batur-See und rechts von diesem mit dem Gunung Abang der höchste Teil des ganzen Vulkan-Komplexes. Beim Befahren des großen Viertelkreises auf dem Weg zum Penulisan verschiebt sich diese Perspektive, bis der See letzten Endes hinter dem Gunung Batur liegt.
Dieser Blick verleitet etliche Male zum Anhalten und Fotografieren, doch aufgepasst: In dieser Gegend wird man dem Touristen-Nepp permanent ausgesetzt, wenn man nicht in Bewegung bleibt.
Tista
Südwestauffahrt von Pekutatan
17,1 km / 722 Hm Bali
07.12.2011, Reinhard:
Die wohl typischste und deswegen auch meist befahrenste Auffahrt nach Tista startet im Küstenort Pekutatan. „Meist befahren“ ist dabei relativ zu verstehen, denn so störend ist der im Wesentlichen aus Mopeds und kleinen Nutzfahrzeugen bestehende Verkehr dann auch nicht. Mehr zu schaffen macht mit Sicherheit die Hitze, wegen der man ja aber vermutlich nach Bali gekommen ist. So bringen einen bereits die meist deutlich unter 10 % Steigung ganz gut ins Schwitzen.
Entlang der kompletten Strecke stehen immer wieder Häuser, die sich aber vom Ortsfremden keiner konkreten Ortschaft zuordnen lassen. Dahinter befinden sich diverse Plantagen, vor allem zum Anbau von Bananen.
Der Höhepunkt im nicht-topographischen Sinne befindet sich auf halber Strecke mit dem heiligen Bunut-Bolong-Baum. Bunut steht wohl für eine Art Feigenbaum und Bolong bedeutet schlicht Loch, wobei es sich bei dem Loch um eine Öffnung am Boden handelt, die groß genug ist, dass die zweispurige Straße durch den Baum geführt werden konnte.
Tista
Bali
07.12.2011, Reinhard:
Entscheidend für die Frage, wo man auf Bali Fahrrad oder gar Pässe fährt, sind viel weniger landschaftliche oder die Verkehrswege betreffende Belange als die Verfügbarkeit halbwegs tauglicher Fahrräder. Wer also nicht sein eigenes Fahrrad im Gepäck hat und auf den Verleih von Fahrrädern (nach bicycles, nicht nach bikes fragen, sonst bekommt man nur Zündschlüssel und Motorradhelm ausgehändigt) angewiesen ist, fährt dort, wo er die besten Räder bekommen kann.
Eine sicherlich positive Ausnahme bilden die Puri Dajuma Cottages in Pekutatan an der Südwestküste nahe dem Medewi Beach, wo mehrere sehr gut gewartete MTBs bereitgehalten werden. Allein diese begünstigte Situation erklärt die Beschreibung des kleinen Ortes Tista als ersten QD-Pass auf Bali.
Im Gegensatz zum Großteil der balinesischen Gebirge handelt es sich bei dem sich im Westen der Insel auf bis zu knapp 1600 m erhebenden Gebirge nicht um eins vulkanischen Ursprungs. So gibt es auch keine markanten Kegel, deren Hänge man möglichst hoch erkunden könnte, sondern eine kompliziertere Gebirgsstruktur, in der auch die Festlegung von Pass- und Hochpunktsmarken nicht ganz eindeutig ist.
Tista
Südsüdwestliches Rampeninferno
12,6 km / 819 Hm Bali
07.12.2011, Reinhard:
Hinweise auf Tista darf man am völlig unauffälligen Startpunkt dieser Auffahrt an der Küstenhauptstraße östlich von Pekutatan nicht erwarten. Wahrscheinlich ist es auch besser so, denn diese Straße hat schon etwas abenteuerlichen Charakter. Dass sie hier zu finden ist, verdanken wir einmal mehr dem Google-Maps-Datenpfleger, der es für sinnvoll hielt, die Straße in den Datenbestand aufzunehmen.
Doch eins nach dem anderen. Harmlos fängt sie an und führt schon bald in schwächer besiedelte Gegend, zwischen Palmen und Plantagen hindurch, wobei sie immer wieder schöne Blicke auf die Hänge der Umgebung bietet. Von Beginn an ist sie das, was für europäische Verhältnisse als einspurig bezeichnet werden würde. Der Asphalt ist nicht immer in bestem Zustand, das gilt vor allem, je weiter wir uns von der Küste entfernen. Es dauert nicht lange, bis sich die erste kurze, aber weit in den zweistelligen Steigungsbereich führende Rampe in unseren Weg stellt.
Pico del Veleta: Heiß auf die Spitze
Sierra Nevada (Spanien), Cordilleras Béticas, Andalusien
04.12.2011, Reinhard:
Dass die höchste – wenigstens rudimentär – asphaltierte Straße Europas eine magische Anziehungskraft auf Rennradfahrer des ganzen Kontintents besitzt, dürfte selbsterklärend sein. Der Reiz, den der Pico del Veleta mit seinen 3396 m Höhe ausmacht, wird durch den großen Höhenunterschied von 2700 m, den man auf überschaubarer Strecke von Granada aus zu überwinden hat, noch verstärkt. Granada hat mit der maurischen Festungsanlage Alhambra zudem eine kulturelle Attraktivität, die einen zusätzlichen Anreiz für den Besuch der Region darstellt.
Bis auf über 2000 m Höhe führen verschiedene Straßen in Richtung Gipfel, so dass ein abwechslungsreicher Rundkurs gefahren werden kann. Wir wählen für die Auffahrt die etwas längere Strecke über Cenes de la Vega und Pinos Genil, wo nach 8 km der Anstieg endlich richtig beginnt und der motorisierte Verkehr stark nachlässt. Das nächste Zwischenziel ist der Stausee Embalse de Canales auf etwa 1000 m Höhe, den wir nördlich umfahren.
Bis auf über 2000 m Höhe führen verschiedene Straßen in Richtung Gipfel, so dass ein abwechslungsreicher Rundkurs gefahren werden kann. Wir wählen für die Auffahrt die etwas längere Strecke über Cenes de la Vega und Pinos Genil, wo nach 8 km der Anstieg endlich richtig beginnt und der motorisierte Verkehr stark nachlässt. Das nächste Zwischenziel ist der Stausee Embalse de Canales auf etwa 1000 m Höhe, den wir nördlich umfahren.
Wegspinne I-Linie
Thüringer Wald, Thüringen
08.11.2011, Reinhard:
Eins vorweg: Über die Wegspinne führt kein geheimes Sträßchen, das die Orte Schleusingerneundorf im Nahetal und Breitenbach bei Schleusingen im Vessertal verbindet. Es handelt sich auf den ersten Blick nur um eine ganz normale Kreuzung von Waldwegen, wie es sie zu hunderten im Thüringer Wald gibt. Wir wollen der Wegspinne zu Gute halten, dass sie als höchster Punkt eines Übergangs zwischen den schon genannten Tälern des Thüringer-Wald-Südhangs tatsächlich Passcharakter besitzt. Zudem handelt es sich um einen Sattelpunkt auf dem Höhenwanderweg I-Linie zwischen dem südlich gelegenen Brunnhügel (704 m, fälschlicherweise meist als Brunnenhügel bezeichnet) und einem ähnlich hohen, namenlosen Berg.
Sportlich interessant macht die Wegspinne, dass sie Ziel des mehrfach vom SV 08 Engertal Schleusingerneundorf e.V. ausgetragenen Bergzeitfahrens ist. Dass sich bei der vierten Durchführung im Jahr 2011 ein Rennradfahrer gegen die Mountainbike-Konkurrenz auf dem Waldweg durchsetzen konnte, soll Anlass genug sein, die Wegspinne nun auch auf quaeldich.de als Pass zu führen.
Wegspinne I-Linie
Ostauffahrt von Schleusingerneundorf
3,7 km / 171 Hm Thüringer Wald, Thüringen
08.11.2011, Reinhard:
Am besten erreicht man den Startpunkt, der auf dem Weg westlich des Vereinsheims des SV 08 Engertal liegt, über den Abzweig von der Neuen Hauptstraße 200 m südlich des Sportplatzes. Die Auffahrt, die sich problemlos mit einem Pkw fahren ließe, ist komplett fein geschottert, wobei sich links und rechts gut fahrbare, das heißt steinarme Bereiche befinden. Die erste, nördlich führende Hälfte stellt mit Abschnitten um 10 % den schwereren Teil dar. Nach der Spitzkehre, in der Mountainbikes sicher ein paar Sekunden gut machen können, bleibt die Steigung unter 5 %, so dass es flott dem Ziel entgegen geht, das beim Bergzeitfahren erst knapp 100 m nach der eigentlichen Kreuzung Wegspinne entlang der I-Linie Richtung Brunnhügel liegt.
Junggesellenabschied im Thüringer Wald
Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Schwarzatal, Thüringen
27.05.2011, Reinhard:
Was wird erwartet von der letzten Radtour eines jungen Gesellen, der gedenkt, sich ins aufregende Eheleben zu stürzen? Ein paar Kriterien sollen die geographischen Eckpunkte der hier vorgestellten Strecke erläutern:
Allem vorangestellt ist natürlich der landschaftliche Reiz, für dessen Auswahl es keiner Sekunde Bedenkzeit bedarf. Hier kommt per se nur die Heimat der Braut, das Lieblingsnaherholungsgebiet des Bräutigams in Frage. Alternativ wäre aus logistischen Gründen die Umgebung der Hochzeitsfeier geeignet, die aber mit derselben Begründung mit obigem Naturraum zusammenfällt. Damit ist wohl hinreichend dargelegt, dass es sich bei dieser Junggesellenabschiedsveranstaltung um eine Tour durch den mittleren Thüringer Wald handeln muss.
Ein geeigneter Ausgangs- und Endpunkt ist mit dem Goldenen Hirsch in Suhl, wo tags darauf die Feierlichkeiten stattfinden sollen, schnell gefunden.
Bevor weitere, konkrete Eckpunkte in die Planung mit einbezogen werden können, ist der sportliche Leistungsanspruch der radfahrenden Junggesellengesellschaft zu prüfen, und hier wird schnell klar, dass man mit einer Dolce-Vita-Runde über 100 horizontale und 2 vertikale Kilometer dem Gros der Carbon-Gladiatoren bestenfalls ein müdes Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag.
Allem vorangestellt ist natürlich der landschaftliche Reiz, für dessen Auswahl es keiner Sekunde Bedenkzeit bedarf. Hier kommt per se nur die Heimat der Braut, das Lieblingsnaherholungsgebiet des Bräutigams in Frage. Alternativ wäre aus logistischen Gründen die Umgebung der Hochzeitsfeier geeignet, die aber mit derselben Begründung mit obigem Naturraum zusammenfällt. Damit ist wohl hinreichend dargelegt, dass es sich bei dieser Junggesellenabschiedsveranstaltung um eine Tour durch den mittleren Thüringer Wald handeln muss.
Ein geeigneter Ausgangs- und Endpunkt ist mit dem Goldenen Hirsch in Suhl, wo tags darauf die Feierlichkeiten stattfinden sollen, schnell gefunden.
Bevor weitere, konkrete Eckpunkte in die Planung mit einbezogen werden können, ist der sportliche Leistungsanspruch der radfahrenden Junggesellengesellschaft zu prüfen, und hier wird schnell klar, dass man mit einer Dolce-Vita-Runde über 100 horizontale und 2 vertikale Kilometer dem Gros der Carbon-Gladiatoren bestenfalls ein müdes Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag.
Upper Rock Affenfelsen
Cordilleras Béticas, Cordillera Penibética
26.12.2010, Reinhard:
In einem Land, das im Wesentlichen aus einem einzigen Berg besteht, fällt die Auswahl für ein geeignetes Ausflugsziel recht leicht. Egal, auf welche Art man Gibraltar erreicht – ob per Flugzeug oder auf dem Landweg über die schmale Landzunge – ist der vor allem auf der Ostseite steil aus dem Mittelmeer aufragende Kalksteinfelsen nicht zu übersehen und verlangt geradezu nach einer Erstürmung per Fahrrad.
Die Spitze des Felsens befindet sich auf 426 m Höhe und liegt am Südende des Kammes im militärischen Gebiet von OHaras Battery. Am Nordende gibt es bei der Rock Gun Battery mit 411 m einen weiteren Hochpunkt, der aber dem gemeinen Volk nicht zugänglich ist. Man sollte sich nicht irritieren lassen von verschiedenen Quellen, die über die angeblich zum Top of the Rock auf 430 m führende Kabinenseilbahn berichten. Die endet nämlich ziemlich genau auf der Mitte des Kamms, von wo aus man noch wenige Meter höher einer Sackgassenstraße folgen kann, deren Endpunkt der Autor bzw.
Upper Rock Affenfelsen
Südauffahrt vom Europa Point
4,5 km / 351 Hm Cordilleras Béticas, Cordillera Penibética
26.12.2010, Reinhard:
Wir starten am Europa Point, dem südlichsten Zipfel der Halbinsel und damit nur rund 30 m über Meeresniveau. Selbstverständlich sehen wir von hier aus bereits die dreieckige Kontur des Upper Rock, an dessen linken/westlichen Hang wir uns gleich erproben werden, und schauen direkt auf OHaras Battery. Den Blick fängt hier aber auch die 1997 eröffnete Ibrahim al Ibrahim Moschee ein, die südlichste Europas. Wir passieren sie rechts und biegen anschließend nicht nach links ab, wo wir durch einen langen Tunnel flach die Stadt erreichen könnten, sondern biegen erst im darauffolgenden Kreisel nach links ab. Bei unter 7 % gewinnen wir spielend die ersten Höhenmeter der Europa Road folgend durch offensichtlich recht noble Wohngegenden.
Nach 1,6 km biegen wir dem Hinweisschild zum Upper Rock folgend nach rechts auf die Windmill Hill Road ab, die uns mit Steigungen bis 15 % zu erfreuen weiß. Es dauert nicht lange, bis wir auf den Beginn der Mautstraße hingewiesen werden, die auch für Fußgänger und Radfahrer £0.50 verlangt.
Torre
Nordwestauffahrt von Seia
28,4 km / 1609 Hm Sistema Central, Serra da Estrela, Centro
09.12.2010, Reinhard:
In Seia beginnt die Nordwestauffahrt auf etwa 530 m Höhe. Die zum Torre führende N339 ist die Hauptstraße durch diesen Ort. Von Beginn an klettert man mit 6–10 % aus der Stadt heraus, auf die man zunächst noch einige Blicke werfen kann. Angesichts der bevorstehenden 1600 Hm kann einem der forsche Start auch nur Recht sein. 8 km nach Start verliert man auf der Zwischenabfahrt nach Sabugueiro wieder knapp 100 Hm, bevor es gleichmäßig weiter Richtung Gipfel geht. Geprägt wird die ansonsten eher trockene und nur von flachen Pflanzen bewachsene Landschaft auf der weiteren Strecke von zwei Stauseen, von denen vor allem der zweite mit seiner gewaltigen Staumauer auffällt, auf die man ein Stück weit direkt zufährt. Die Steigung wird ab hier sehr unregelmäßig. Auf den letzten 12,5 km werden nur noch 500 m Höhe gewonnen; ein paar Zwischenabfahrten verstehen sich inklusive. Erst auf etwa 1800 m rückt erstmals der Gipfel mit seiner Radaranlage ins Blickfeld.
Torre
Südostauffahrt von Covilhã
20,2 km / 1346 Hm Sistema Central, Serra da Estrela, Centro
09.12.2010, Reinhard:
Der Autor ist diese Strecke nur bergab gefahren und kann von ebenso schöner Landschaft und Fernsichten sowie einer tollen Serpentinenkombination im unteren Bereich berichten.
Wer den Weg zum Torre von Covilhã aus gewählt hat und uns detaillierter berichten kann, sei hiermit ermutigt, diese Beschreibung durch seine ersetzen zu lassen.
Torre
Sistema Central, Serra da Estrela, Centro
09.12.2010, Reinhard:
Erfreulicherweise führt eine Straße auf den mit 1993 m höchsten Berg des portugiesischen Festlands. Zwar kommt man in Portugal theoretisch noch höher, nämlich auf den Vulkanberg Pico (2351 m) der gleichnamigen Azoreninsel, doch existiert dort keine Zufahrt zur Kraterkrone. Die Passstraße (N339), von der die nur 750 m lange Stichstraße zum Torre (deutsch: „Turm“) abzweigt, überquert die Serra da Estrela zwischen den Orten Seia im Nordwesten und Covilhã im Südosten auf einer Höhe von maximal 1942 m. Beide Anstiege sind kaum von Bäumen bewachsen, so dass man sich in den Sommermonaten auf eine heiße, sonnige Befahrung einzustellen hat. Oben findet man außer der zwei schon von Weitem erkennbaren Radarkuppeln ein Restaurant, ein Souvenirlädchen (inklusive Verkauf lokaler Käsespezialitäten) und eine Skistation, die aber nur eine kurze Wintersaison bedienen dürfte.
Steile Wand von Meerane
Sachsen
11.11.2010, Reinhard:
Bei dieser berühmten Wand handelt es sich um eine 250 m lange, durchschnittlich 12 % steile Pflasterstraße in der westsächsischen Stadt Meerane. Sie wurde in den 1950er Jahren bei der Friedensfahrt bekannt und von Reportern entsprechend getauft. Auch heutzutage wird sie immer wieder bei Radrennen als Scharfrichter eingebaut.
Die Straße hieß ursprünglich Bergstraße, wurde jedoch 1960 zur 13. Internationalen Friedensfahrt in „An der Steilen Wand“ umbenannt. Aufgrund ihrer Geradlinigkeit und dem sprunghaft wechselnden Anstieg zu Beginn und am Ende ist eine Assoziation mit dem Straßenbild San Franciscos durchaus möglich.
Steile Wand von Meerane
Die Wand
0,2 km / 30 Hm Sachsen
11.11.2010, Reinhard:
Die Steigung beginnt schlagartig am Promenadenweg und bleibt dann recht konstant bei 12 %. Zwischen den drei- bis viergeschossigen Häusern geht es hindurch, bis 250 m später von links die Achterbahn und von rechts die Robert-Baum-Straße einmünden und gleichzeitig der Anstieg auf 2–3 % zurückgeht und der Straßenbelag zu Asphalt wechselt. Die Schwierigkeiten sind hier also bewältigt, weswegen an dieser Stelle die Wand definitionsgemäß endet, auch wenn die Straße bis zur Einmündung in die Chemnitzer Straße noch weitere 5 Hm ansteigt.
Saisonabschluss Thüringer Wald 2010
Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Schwarzatal, Thüringen
26.10.2010, Reinhard:
Diese Tour ist gleichzeitig ein Tipp zum Nachfahren und ein kurzer Erlebnisbericht zum im Forum ausgerufenen Saisonabschluss 2010 im Thüringer Wald. Leider fanden sich letztendlich mit Mario und mir am Samstag, den 23. Oktober 2010, bei Temperaturen um die 0°C nur zwei Personen am Start in Ilmenau ein, was einer schönen und erfolgreichen Tour aber keinen Abbruch tat. Fairerweise ist zu erwähnen, dass sich auch Rüdiger kurzentschlossen auf den Weg nach Ilmenau begab, aber wenige Minuten zu spät eintraf und uns wegen unerwarteter Streckenführung auch nicht abfangen konnte.
Die geringe Anzahl an Fotos ist den Temperaturen bei der Befahrung geschuldet, welche die Benutzung von Winterhandschuhen erforderte und somit das Fotografieren erschwerte.
Doch nun endlich zur Strecke:
Der Start befindet sich nahe dem Bahnhof Ilmenau, von wo aus wir in südwestlicher Richtung über Langewiesen und Gehren den Nordhang des Thüringer-Wald-Hauptkammes erreichten und zur Hohen Tanne hinauffuhren.
Die geringe Anzahl an Fotos ist den Temperaturen bei der Befahrung geschuldet, welche die Benutzung von Winterhandschuhen erforderte und somit das Fotografieren erschwerte.
Doch nun endlich zur Strecke:
Der Start befindet sich nahe dem Bahnhof Ilmenau, von wo aus wir in südwestlicher Richtung über Langewiesen und Gehren den Nordhang des Thüringer-Wald-Hauptkammes erreichten und zur Hohen Tanne hinauffuhren.
Fünfarmiger Wegweiser Frauenwald
Thüringer Wald, Thüringen
23.10.2010, Reinhard:
Mitnichten handelt es sich hier um den einzigen fünfarmigen Wegweiser im Thüringer Wald, und es ist auch nicht der einzige Punkt, der unter diesem Namen in seiner Region bekannt ist. Es ist aber an der aus dem Schleusetal von Waldau über Steinbach nach Frauenwald führenden Straße nach Erreichen der Zielhöhe der erste markante Punkt. Er liegt etwa auf halber Strecke zwischen dem Abzweig der K519 von der L2637 bei Waldau und dem bekannten Erholungsort Frauenwald, aber eben schon etwa auf derselben Höhe wie Frauenwald, so dass es dorthin nur noch wellig für 5 km weitergeht. Bei den anderen drei Wegen, die zum Fünfarmigen Wegweiser führen, handelt es sich um nichtasphaltierte Wanderwege, die zum Sommerberg sowie nach Schleusingerneundorf und Schönbrunn führen.
Fünfarmiger Wegweiser Frauenwald
Südauffahrt von Waldau
5,2 km / 320 Hm Thüringer Wald, Thüringen
23.10.2010, Reinhard:
Zwischen Waldau und Lichtenau zweigt die K519 Richtung Steinbach und Frauenwald Richtung Norden ab (429 m Höhe) und führt zweispurig durch den Wald bis Steinbach, das nach knapp 3 km erreicht wird. Zum Ortsende hin wird mit ca. 11 % der steilste Abschnitt der Auffahrt erreicht. Hinter Steinbach gibt es dank etwas Weidefläche und der bereits gewonnenen Höhe schöne Ausblicke auf die bewaldeten Berge im Süden. Nach Wiedereintritt in den Wald wird in einer langen Linkskurve der höchste Punkt (749 m) der Auffahrt erreicht, die aber per definitionem erst nach einer kurzen, flachen Abfahrt am Fünfarmigen Wegweiser beendet ist.
Danach geht es noch die besagten 5 km leicht wellig weiter nach Frauenwald, zunächst durch den Wald, dann auf offener Fläche und insgesamt sehr schön.
Gibraltar
28.08.2010, Reinhard:
Gibraltar ist eine britische Kronkolonie im Süden der Iberischen Halbinsel. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße von Spanien, die direkt über die Rollbahn des Fughafens führt. Die Halbinsel wird dominiert vom Upper Rock (426 m), an dessen Westhang mehrere Straßen sowie eine Kabinenseilbahn auf den Kamm führen und von wo aus man einen Überblick über ganz Gibraltar hat. Nach Westen blickt man zudem auf die Bucht von Algeciras, und im Süden wirkt hinter der Straße von Gibraltar der afrikanische Kontinent mit dem Atlasgebirge in Marokko zum Greifen nah. Die engste Stelle der Straße von Gibraltar (14 km) wird jedoch weiter südwestlich bei der spanischen Stadt Tarifa, die zugleich die südlichste Stadt des europäischen Festlands ist, erreicht.
Näheres zur überaus interessanten Historie Gibraltar gibt's wie immer bei Wikipedia und den weiterführenden links.
Steinheid
Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
07.08.2010, Reinhard:
Der Ort Steinheid (ca. 1200 Einwohner) liegt an der B281 südwestlich von Neuhaus am Rennweg ebenfalls auf dem Kamm des Thüringer Waldes. Während man von Neuhaus quasi flach nach Steinheid gelangt, sind aus der anderen Richtung von Limbach kommend (keine 2 km) immerhin 3–5 % Steigung zu überwinden. Eine nennenswerte Auffahrt nach Steinheid gibt es dennoch: Von Südosten zweigt eine schwach befahrene Straße zwischen Lauscha und Steinach nach Steinheid ab, auf der immerhin knapp 280 Hm bei bis zu 8 % zu bewältigen sind.
Bei ihrer Querung des Thüringer Waldes nahm die 2. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt 2010 auf der dritten Etappe von Jena nach Coburg genau diesen Anstieg mit. Nachdem bei der Streckenplanung noch genügend Spielraum bezüglich der angestrebten Etappenlänge von 160 km verblieb, entschlossen sich die verantwortlichen Etappenplaner Marc und Reinhard dafür, nach Erreichen von Neuhaus nicht die einfache Variante über den Kamm nach Steinheid zu wählen (6,3 km, 51 Hm), sondern das Peloton in die Abfahrt durch Lauscha zu schicken, um es danach erneut die Höhen des Thüringen Waldes erklimmen zu lassen (15,5 km, 286 Hm).
Steinheid
Südostauffahrt von der Göritzmühle
7,0 km / 278 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
07.08.2010, Reinhard:
Die Auffahrt beginnt an der Göritzmühle, 1 km nördlich von Steinach, wo die bei Steinheid entspringende Göritz in die Steinach mündet. In Aufwärtsrichtung links des Flusses führt die Straße durch das tief eingeschnittene Tal. Bis kurz vor Steinheid hält der umgebende Wald die Straße schattig. Dabei beginnt der Anstieg ganz harmlos, und erst nach 2 km werden 5 % Steigung erreicht und überschritten. Bei fast keinem Verkehr und gutem Straßenbelag kann man leicht sein Tempo finden und die eher unspektakuläre, trotzdem schöne Auffahrt hinter sich bringen. Am Ortseingang nach gut 5 km wird es flach, und während der Ortsdurchfahrt verliert man sogar wieder einige Höhenmeter, bis das Ziel an der Einmündung in die B281 erreicht ist.
Maria Waldrast
Alpen, Stubaier Alpen, Tirol
05.08.2010, Reinhard:
„Höchster Wallfahrtsort Tirols“ darf sich das Kloster Maria Waldrast an der Westseite des von Innsbruck zum Brennerpass führenden Wipptals nennen. Eingeweiht wurde die Wallfahrtskirche 1465 an der Stelle, wo der Sage nach 1407 zwei Hirtenjungen eine Mariengestalt aus einem Baumstamm wachsen sahen. Das Wasser, dessen man sich hier an einem Brunnen bedienen kann, soll eine besondere, heilende Wirkung haben. Erfrischend ist es, so wie das ebenfalls zur Verfügung stehende Kneippbad für Arme und Beine, auf jeden Fall – davon hat sich der Autor überzeugt. Das Kloster samt angeschlossenem Gasthof kann über eine schmale Mautstraße von Matrei am Brenner aus erreicht werden. Für den Rennradfahrer gibt es an dieser Stelle nichts weiter zu erkunden. Wer sich jedoch auf eine anspruchsvolle Bergwanderung begeben möchte, kann Fahrrad oder Auto bei Maria Waldrast stehenlassen und beispielsweise die Serles (2718 m; auch Waldrastspitze genannt) erklimmen.
Maria Waldrast
Ostauffahrt von Matrei am Brenner
6,2 km / 651 Hm Alpen, Stubaier Alpen, Tirol
05.08.2010, Reinhard:
Die Auffahrt und mit ihr auch die recht gleichmäßige Steigung von etwa 10 % beginnt an der Brennerstraße in Matrei am Brenner auf 990 m Höhe. Eine Ausschilderung zum Wallfahrtsort ist vorhanden. Der Ort wird schnell verlassen, jedoch gelangt man nach Unterquerung einer der zahlreichen Brenner-Autobahn-Brücken in die Siedlung Mützens, wo zwei Doppelkehren bereits Freude auf den weiteren Anstieg machen. Nach Verlassen des Ortes ist es nicht mehr weit bis zur Mautstelle (Pkw bezahlen 5 Euro, Radfahrer natürlich nichts) und dem gleichzeitigen Eintritt in den Wald, der auch erst an den saftig grünen Hängen bei Maria Waldrast wieder richtig verlassen wird. Auf dem Weg dorthin ist die Begegnung mit Kühen recht wahrscheinlich, weshalb außerhalb der Mauteinnahmezeiten das große Tor an der Mautstelle verschlossen ist und man durch das nebenstehende Fußgängertor die Straße betreten muss. Mit einigen Blicken ins Tal geht es bei meist über 10 % kurvig auf der schmalen Straße durch den Wald weiter bergauf, bis man zwischen den Bäumen hindurch an einer großen Wiesenfläche den Klostergasthof und die Kirche erspäht, die dann auch schon bald erreicht sind.
3. quaeldich.de-dopingfrei-Tour Thüringen 2010
Thüringer Schiefergebirge, Schwarzatal, Thüringer Wald, Thüringen
16.07.2010, Reinhard:
Im gut per Bahn zu erreichenden Ilmenau könnte unsere bergige Erkundung des Thüringer Waldes starten.
Zunächst noch ohne größere Berge fahren wir die ersten Kilometer am Rand des Mittelgebirges in nordwestlicher Richtung, um bei Kilometer 13 in Gräfenroda auf die Strecke der ersten Etappe der ersten quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt zu stoßen und sie durch das Tal der Wilden Gera einige Kilometer in gute Erinnerung zu rufen. Diesmal geht es aber nicht weiter hinauf zur Schmücke und am Großen Beerberg vorbei, sondern über ein kleines, weithin unbekanntes Sträßchen direkt nach rechts weg hinauf nach Oberhof, wo wir wieder auf die Deutschland-Rundfahrt-Strecke stoßen. Über den Grenzadler nehmen wir die Abfahrt Richtung Steinbach-Hallenberg und wechseln aber noch währenddessen nach links in den kurzen Anstieg zum Ruppberg. Von dort schießen wir hinab nach Zella-Mehlis und erreichen über Suhl mit dem Ringbergpass den nächsten längeren Anstieg.
Zunächst noch ohne größere Berge fahren wir die ersten Kilometer am Rand des Mittelgebirges in nordwestlicher Richtung, um bei Kilometer 13 in Gräfenroda auf die Strecke der ersten Etappe der ersten quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt zu stoßen und sie durch das Tal der Wilden Gera einige Kilometer in gute Erinnerung zu rufen. Diesmal geht es aber nicht weiter hinauf zur Schmücke und am Großen Beerberg vorbei, sondern über ein kleines, weithin unbekanntes Sträßchen direkt nach rechts weg hinauf nach Oberhof, wo wir wieder auf die Deutschland-Rundfahrt-Strecke stoßen. Über den Grenzadler nehmen wir die Abfahrt Richtung Steinbach-Hallenberg und wechseln aber noch währenddessen nach links in den kurzen Anstieg zum Ruppberg. Von dort schießen wir hinab nach Zella-Mehlis und erreichen über Suhl mit dem Ringbergpass den nächsten längeren Anstieg.
Kohlberg (Thüringer Wald)
Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
01.01.2010, Reinhard:
Der Kohlberg (718 m) ist ein eher unscheinbarer Nebengipfel des Simmersberges (781 m) bei Schnett (Gemeinde Masserberg). Die hier beschriebene Passstraße, welche die Orte Schönbrunn (453 m) und Schnett (697 m, also nur wenige Meter unterhalb der Passhöhe) verbindet, verläuft zwischen den beiden Gipfeln und findet ihren höchsten Punkt bei einer Baumgruppe mit einer Bank und einem fantastischen Rundblick. Dass der Pass nicht primär nach dem bekannteren Simmersberg benannt ist, liegt darin begründet, dass auf diesen noch eine kurze Stichstraße von Schnett aus führt und wir eine Verwechslungsgefahr vermeiden wollen. Dem kritischen Leser wird auffallen, dass die angegebene Passhöhe 2 m über der angegebenen Höhe des Kohlbergs liegt. Tatsächlich findet man in mehreren Quellen und so auch in einer topographischen Karte die Höhe des Kohlbergs mit 718 m angegeben, während die Höhenlinien in derselben Karte darauf schließen lassen, dass die Straße bis auf ca.
Kohlberg (Thüringer Wald)
Nordauffahrt von Schönbrunn
5,0 km / 276 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
01.01.2010, Reinhard:
Beginn dieser Auffahrt ist in der Ortsmitte von Schönbrunn am Abzweig der Schnetter Straße, der wir in zwei Kurven aus dem Ort heraus folgen. Der Taleinschnitt, den wir zunächst auf der rechten Seite hinaufklettern, ist im unteren Teil wegen seiner großen Weidefläche gut von der Straße aus einzusehen. Auch der weitere Verlauf der Straße zeichnet sich bereits sichtbar am Gegenhang ab, so dass die erste Kehre, nach der wir wieder den Blick auf Schönbrunn erlangen, nicht unbedingt überraschend kommt. Gleichmäßig geht es auf der äußerst schwach befahrenen Straße weiter bergauf, während wir nach der zweiten Kehre in den kühlenden Wald eintauchen, der den größten Teil der Strecke dominiert. Es folgt noch eine schärfere Rechtskurve, bevor wir nach einer langgezogenen Linkskurve allmählich den Wald verlassen, und der Blick auf die umliegende Berglandschaft frei wird.
Da uns keine wirkliche Abfahrt nach Schnett erwartet, können wir getrost die Idylle hier oben genießen und mal vom Rad absteigen, um den ein oder anderen Gipfel des Thüringer Waldes zu identifizieren.
Waffenrod
Südauffahrt vom Abzweig nach Crock
4,3 km / 190 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
30.12.2009, Reinhard:
Die Südauffahrt nach Waffenrod beginnt quasi an der B281 zwischen Eisfeld und Hirschendorf. Allerdings mündet 200 m nach diesem Abzweig noch die von Westen aus Crock kommende Kreisstraße ein, so dass wir erst hier offiziell starten.
Felder und Weideflächen bestimmen zunächst unsere Umgebung, während vor uns der bewaldete Hang die südliche Grenze des Thüringer Waldes kennzeichnet. Bevor es in Gradientenrichtung zu steil wird, knickt die Straße nach links ab, um auf der folgenden, leicht kurvigen Strecke durch den Wald bei weiterhin erträglicher Steigung Höhe zu gewinnen.
Mit Erreichen der Weideflächen nach gut der halben Strecke ist die Endhöhe schon fast erreicht (ca. 670 m) und Blicke auf die benachbarten Hügel werden frei. Vorwiegend rechter Hand liegt Hinterrod in einer Senke, was fast fließend in das im linksseitigen Tal gelegene Waffenrod übergeht. Die höchste Stelle (695 m) befindet sich erst hinter diesen Orten nach 2 km lockerer Fahrt über die Hochfläche.
Riechheimer Berg
Thüringer Becken, Ilm-Saale-Platte, Thüringen
20.12.2009, Reinhard:
Keine 20 km von der auf rund 200 m Höhe liegenden Landeshauptstadt Erfurt entfernt befindet sich im Südosten der Riechheimer Berg, der deutlich über seine Umgebung herausragt. Diesem Umstand verdankt der Berg, vor allem im beginnenden Winter, wenn es 300 m weiter unten nur nass, kalt und grau ist, einen regen Besucherzustrom, dessen Herkunft den Kfz-Kennzeichen auf den zwei Parkplätzen zufolge seinen Schwerpunkt in Erfurt hat. Die Wanderer im Sommer und Rodler im Winter machen dann auch gern Gebrauch von der Gaststätte auf dem Gipfel.
Eine Straße führt von Riechheim bis zum Gipfel; im Jahr 2009 wurden auch die letzten Meter noch asphaltiert. Hinter der Gaststätte befinden sich der charakteristische, nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Turm, der wohl vorwiegend als Sendemast und zur Wetterbeobachtung dient, und ein 1907 errichtetes Bismarckdenkmal. Wer auf breiteren Reifen unterwegs ist, kann sich auf dieser Seite auf eine anspruchsvolle Abfahrt freuen.
Riechheimer Berg
Westauffahrt von Riechheim
1,5 km / 119 Hm Thüringer Becken, Ilm-Saale-Platte, Thüringen
20.12.2009, Reinhard:
Die Sackstraßenauffahrt beginnt in Riechheim an der Bushaltestelle, wo auch ein Schild zum Riechheimer Berg weist. Nach ein paar Metern aus dem Ort heraus hat man sich freie Sicht über das Umland bis hin zum Thüringer Wald erkämpft und nähert sich nicht viel später dem Parkplatz links der Straße. Vorher folgt man aber bereits dem Wegweiser nach rechts zur Gaststätte. Die geradeaus weiterführende Straße wandelt sich auch schon nach 600 m in einen Waldweg, so dass die Erforschung per Rennrad wenig Sinn hat. Rechts also geht es durch Kiefernwald weiter bergan, bis sich bereits wenig später der Blick auf den bebauten Gipfel eröffnet. In der darauffolgenden Senke kann man noch etwas Schwung holen für die letzten wenigen steilen Meter.
Skiarena Silbersattel Fellberg
Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
08.12.2009, Reinhard:
Es ist – vor allem in den schneefreien Jahreszeiten – nicht gerade die auffälligste Bergstraße, die sich rasch ansteigend von Steinach zur Skiarena Silbersattel schlängelt. Es ist vielleicht mehr die Assoziation mit diversen alpinen Skizentren und den dorthin führenden Sackstraßen, welche die Neugier im bergesüchtigen Rennradler zu wecken vermag. Auch wenn dieses Sträßchen nur verhältnismäßig kurz ist, stellt es mit seinem für derartige Skigebietsanfahrten typischen Flair von Einsamkeit, Steilheit und Gottverlassenheit des Zielpunktes doch mal eine willkommene Abwechslung zu den anderen Anstiegen im Thüringer Wald dar.
Die Skiarena wirbt für sich selbst als „Thüringens größtes und schneesicherstes Skigebiet”. Der große Parkplatz, zu dem die hier beschriebene Auffahrt führt, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Mittelstation (690 m) der Liftanlagen, welche weiter unten mit einem Schlepplift auf 590 m Höhe beginnen und auf dem Fellberg (842 m) mit einem Sessellift bei 840 m Höhe enden.
Skiarena Silbersattel Fellberg
Nordostrampe von Steinach
2,1 km / 148 Hm Thüringer Schiefergebirge, Thüringen
08.12.2009, Reinhard:
Der Einstieg in diese Stichstraße könnte gar nicht leichter zu finden sein: Aus dem Norden, von Lauscha oder dem Abzweig Steinheid kommend, beginnt der Anstieg unmittelbar nach dem Ortseingangsschild von Steinach am deutlich ausgewiesenen Abzweig nach rechts. Da die Straße kaum einen anderen Zweck als die Zufahrt zur Skiarena hat, wurde nicht an Steigungsprozenten gespart. So werden also die ersten Höhenmeter durch den Wald bei Steigungen bis zu 10 % gewonnen. Nach der spitzen Rechtskurve bei Kilometer 0,5 geht es fast flach weiter durch eine Kleingartensiedlung in einem lichten Taleinschnitt. Dieser wird mit einer scharfen Linkskurve nach weiteren 500 m überbrückt und verlassen, so dass es im Stile des ersten Abschnitts weiter hinauf gehen kann. Einer langgezogenen Rechtskurve folgt dann auch schon die schnurgerade Fahrt durch den länglichen Parkplatz, an dessen Ende auch diese Auffahrt beendet ist und sich der Sportgasthof Am Fellberg befindet.