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Flugrad ist Redakteur im quäldich-Team.
1521 Befahrungen von 1365 verschiedenen Auffahrten an 1242 verschiedenen Pässen.
Eck (Deilingen)
Nordauffahrt von der K 7135
1,7 km / 130 Hm Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Baden-Württemberg
26.02.2024, Flugrad:
Nimmt man sich eine alte topografische Karte aus den Endsechzigern als Grundlage, fahren wir auf der Hauptstraße aus Weilen hinaus und dann in den Wald... Heute dagegen müssen wir aufpassen, den Einstieg in unser ehemaliges Kreissträßchen nicht zu verpassen. Die K 7135 ist zwischen Weiler und Ratshausen inzwischen breit ausgebaut. Am höchsten Punkt, von Weiler her knapp ein Kilometer nach dem Ortsschild, muss man nach Süden abbiegen. Die abzweigende Straße ist nur an einem 6-Tonnen-Verbotsschild zu erkennen und an der für ein solches Sträßchen unsinnigen Breite samt langsam verblassenden Mittelstrichen, während man einen Wegweiser vergeblich sucht. Dafür kann man sich schon vom Abzweig an auf die weitgehend gleichbleibende Steigung von ca. acht Prozent einstellen. Linker Hand erhebt sich hinter den Häusern von Ratshausen die mächtige Wand des Plettenberges. Nach ca. zweihundert Metern erreichen wir den Waldrand, und die erste der insgesamt sechs Kehren führt uns in den Wald.
Buggenegg Schneiderspitze, Schneiderkopf
Südwestanfahrt von Schwarzach über Bildstein
7,2 km / 530 Hm Alpen, Bregenzerwaldgebirge, Vorarlberg
22.02.2024, Flugrad:
Von Dornbirn her kommend biegen wir im Ortszentrum von Schwarzach rechts ab in die - richtig: Bildsteinstraße. Ein LKW-Fahrverbot lässt schon mal frohlocken, und gleich nach dem Dorfplatz wird es steil... Der weitere Weg ist zwar nicht immer beschildert, wenn wir aber den satten Steigungsverläufen und den schön hergerichteten Bildstöcken am Wegesrand folgen können wir auch nicht vom rechten Weg abkommen. Richtig, das Bildsteinsträßchen ist gleichzeitig der Pilgerweg zur Wallfahrtskirche. Eine einzige kurze Erholung, noch innerhalb von Schwarzach, bietet die Brücke über die Minderach. Danach pedalieren wir, so gut es geht bei 10-14% Steigung, zwischen Obstwiesen, kurzen Waldstreifen, Villen und kleinen Höfen den Hang hinauf. Linkerhand lugen hoch über uns immer wieder die markanten Doppeltürme der Wallfahrtskirche Maria Bildstein hervor. Erst nach gut 1 1/2 km lässt die Steigung etwas nach, und in der folgenden Waldpassage wird es unvermittelt fast eben.
Santuario di Altino Santuario di Altino di Vallalta
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
04.02.2024, Flugrad:
Das Santuario di Altino bietet sich insbesondere für diejenigen an, die sich aus dem Val Seriana zum Passo del Colle Gallo zusätzlich quälen wollen - und als Gegenleistung, wie könnte es anders sein, mit einem nahezu verkehrsfreien Sträßchen und toller Aussicht belohnt werden. Die Wurzeln dieses Heiligtums fußen auf der wundersamen Entdeckung einer Quelle Ende des 15. Jh, mit der ein Vater seine Söhne und sich vor dem Verdursten gerettet hat - das könnte auch für uns Bergziegen durchaus von Nutzen sein... Für den Schutz vor Verdursten nützlich ist auch, dass die Steilrampe von Cene herauf überwiegend schattig im Wald verläuft - Aussicht hat man oben noch genügend.
Vom Colle Gallo her kann man dagegen neben der Verkehrsarmut noch ein paar hm dranhängen - der Belag der Abfahrt nach Cene ist zwar etwas rauh, aber in Ordnung.
Das Santuario selbst liegt ein paar m über der Passhöhe, es lohnt sich aber ein Abstecher zumindest bis zum Portal der Kiche, alleine der Aussicht wegen.
Sandbichlhof Gföllberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
29.01.2024, Flugrad:
Auf der Südflanke des Ahrntals im Bereich St. Johann ist dies ab Luttach die zweite für Rennradler mögliche Auffahrt. Wie beim benachbarten Obersteinerhof hat man prächtige Aussicht auf den gegenüberliegenden Zillertaler Hauptkamm, u.a. mit dem Schwarzenstein samt gleichnamiger markanter neuer Hütte und dem Großen Löffler. Garniert ist die Auffahrt mit prächtigen Höfen, und im Gegensatz zur Obersteiner-Auffahrt ist hier die Straße erst jüngst bis oben komplett erneuert worden - heißt: auf der Abfahrt kann man es unter Berücksichtigung der Kehren richtig laufen lassen.
Wie beim Obersteinerhof fehlt auch hier leider jegliche Gastronomie - es sei denn man gönnt sich vom Hochpunkt noch ca. 1 km und 120 hm Feinschotter bis zur Niederhoferalm.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Südauffahrt von Montemaggiore
4,6 km / 151 Hm Corse (Korsika)
25.01.2024, Flugrad:
Montemaggiore, der Startort der Auffahrt, ist ein kleines Bergdorf, dessen Ortskern auf einem Sporn hoch über dem Seccu-Tal liegt. Wer es bis hierher geschafft hat, dem stecken schon 200 - 350 Hm in den Knochen.
Am Dorfplatz orientieren wir uns von Calvi her kommend scharf links, von Calenzana her entsprechend scharf rechts. Nun geht es aus dem Dorf heraus auch gleich richtig zur Sache: bis zur ersten und einzigen Kehre erwarten uns knapp zweistellige Steigungswerte. Der geradeausführende Weg in der Kehre ist eine nach wenigen 100 m endende Sackgasse. Nach der Kehre flacht die hier noch relativ breit ausgebaute Straße zunächst etwas ab, um dann noch einmal heftiger anzusteigen. Dabei können wir schon die weiten Blicke über die breite Ebene Richtung Calvi sowie die begrenzende Bergwelt genießen. Das (falsche) Profil im TP täuscht dabei, denn den Löwenanteil der 150 Hm haben wir bereits auf den ersten 2 km vertilgt. Bald nach einem Startplatz für Paraglider haben wir den höchsten Punkt erreicht.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Ostauffahrt von San Cesario (Cateri)
2,6 km / 149 Hm Corse (Korsika)
23.01.2024, Flugrad:
Der Ausgangspunkt dieser Auffahrt ist die mitten im zu Cateri gehörenden Weiler gelegene Kreuzung der D 71 mit der D 151. Letztere kommt von Corbara hoch, während erstere auf direktem Weg Richtung Calvi führt.
Wir folgen der D 151 weiter in Richtung Montemaggiore. Unser nur gut einspuriges Sträßchen schlängelt sich bei gleichmäßiger Steigung bergwärts. Rechterhand ergeben sich trotz des vorherrschenden Begleitgrüns immer wieder Ausblicke Richtung Küste. Dieses Szenario ändert sich komplett mit dem Erreichen des Col de Salvi, an dem nach rechts ein Zufahrtspfad zur Antennenanlage abzweigt: ein Panorama vom Feinsten über die Bucht von Calvi erwartet uns hier.
Wie schon erwähnt: trotz der Kennzeichnung als Col (was er im Sinne einer Wasserscheide auch ist) steigt unser wellig verlaufendes Sträßchen noch ein paar m an ehe es in die deutlich breiter ausgebaute Abfahrt nach Montemaggiore übergeht. Bis zu diesem Ort dürfen wir nun auch weiterhin ausgiebig das beschriebene Prachtspanorama genießen.
Oberitalienische Seenplattenwallfahrt
Lago Maggiore (Langensee), Luganer Voralpen, Alpen, Laghi di Como e Lugano, Bergamasker Alpen, Brescia- und Gardasee-Voralpen, Lago di Garda (Gardasee), Lombardei, Tessin, Trentino - Südtirol
18.01.2024, Flugrad:
Wir schreiben das Jahr 2023, die Bergziegen sind ein Jahr älter geworden, und entsprechend vernünftig versuchte der Chronist die heurige Planung zu gestalten. Wenn er plant kommt meistens was mit Frankreich raus. Diesmal sollte es relativ entspannt an die Seen von Savoyen gehen, und wenn man ohnehin in der Gegend weilt wäre da auch noch eine Spur Vercors und Provence machbar.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Miragolo San Salvatore
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
13.01.2024, Flugrad:
Das markante Miragolo San Salvatore auf dem Höhenrücken des Monte Castello in den Bergamasker Alpen thront hoch über dem Tal der Ambria, diese mündet wiederum südlich von San Pellegrino in den Brembo. Somit stellt der von Zogno ausgehende Pass über das Miragolo in Kombination mit dem Selvino einen in der Rennradszene beliebten Übergang zwischen dem Val Brembana und dem Val Seriana dar. So beliebt, dass das Miragolo schon mehrfach auf einer Giro- oder Lombardei-Rundfahrtetappe als Bergwertung auftauchte. So auch 2023, als die 15. Etappe des Giro d'Italia von Seregno nach Bergamo über das Miragolo führte. Anno 2017 war das in umgekehrter Richtung der Fall. Für den 2023er-Giro anscheinend hat man der Westseite allerfeinsten Asphalt spendiert.
Der bei qd westlich hinterlegte Hochpunkt am Abzweig zum Miragolo San Marco liegt niedriger. Zwar führt die Hauptstraße tatsächlich weiter hinauf zu diesem Konkurrenz-Miragolo, allerdings als nicht so gekennzeichnete Sackgasse. Die direkte Fortsetzung auf der anderen Seite zunächst hinunter Richtung Selvino, die in älteren Karten auch noch als durchgehende Straße verzeichnet ist, mündet einige 100 m nach dem San Marco-Mirakel mirakulös in einem Wanderweg, der auf mindestens 1,5 km allenfalls MTB-tauglich zu sein scheint.
Obersteinerhof Herrenberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
05.01.2024, Flugrad:
Das Ahrntal als längstes der Seitentäler des Pustertal stellt mit dem Talschluss zugleich den nördlichsten Zipfel des heutigen Italiens dar. Die lange Talfahrt auf meist starkfrequentierter Straße ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, richtig attraktiv wird sie auch erst hinter Steinhaus bzw. ab St. Jakob. Allerdings kann man die Befahrung auflockern und deutlich herausfordernder gestalten, indem man sich unterwegs den diversen Steilwandauffahrten widmet, beginnend mit dem Weißenbachtal . Dieses ist ein Seitental mit Dorf, während die folgenden Auffahrten jeweils überwiegend am Talhang hoch zu diversen Höfen führen. Stichwort Höfe: Die liegen im Ahrntal meist abenteuerlich am Steilhang, sind meist mit modernisierten bzw. neu gebauten Ställen ausgestattet und zeugen von sehr gepflegter Bergbauerntradition. Das Ahrntal wendet sich ab Luttach in Richtung Ost-Nordost, weswegen die Nordhänge Richtung Zillertaler Hauptkamm deutlich sonnenverwöhnter sind und daher auch beliebtere Hofstandorte zu bieten haben.
Haut-Asco
Corse (Korsika)
30.12.2023, Flugrad:
Die Skistation Haut-Asco liegt im Norden Korsikas, unterhalb des Massiv des Monte Cinto, des mit 2706 m höchsten Punktes der Insel. Darunter darf man sich jedoch mitnichten ein Ski-Resort vom Ausmaß einer Alpe d'Huez oder dergleichen vorstellen; hier ist alles mehrere Nummern kleiner, und man muss mit einem einzigen Schlepplift Vorlieb nehmen. Nichtsdestotrotz ernmöglicht uns das Mini-Skigebiet eine der höchstgelegenen und auch höhenmeterreichsten Auffahrten Korsikas.
Die Sackgassen-Schlucht des Asco braucht sich keinesfalls verstecken hinter ihrem südöstlichen, wesentlich bekannteren und entsprechend überlaufenen Nachbarn Valle de la Restonica. Auf der ersten Hälfte glänzt sie mit einer grandiosen Felsenschlucht, hinter Asco dann, dem einzigen Dorf an der Strecke, kann man das Monte Cinto-Massiv ausgiebig bewundern. Straßenbelag und -breite lassen zudem Vorfreude auf eine flotte Abfahrt aufkommen. Asco ist ein nettes Dorf in Streckenmitte, in dem man sich im Bedarfsfall gut mit Speis und Trank versorgen kann.
Siblinger Randen
Hegau, Klettgau, Randen, Schaffhausen
14.12.2023, Flugrad:
Jedem Randen-Dorf gebührt sein eigener Randen - und hier ist nicht die rote Beete gemeint, sondern ein fast völlig bewaldeter Höhenzug im nördlichen Zipfel des Kantons Schaffhausen, welcher obendrein auch noch südbadische Gebiete mit einschließt. Unser Siblinger Randen hat mehrere Reize:
- oben, am Ende des feinen Asphaltes, gibt es eine Ausflugswirtschaft, deren Werbung als Tagungslokalität sich bisher zumindest nicht auf die Schweizer Durchschnittspreise ausgewirkt hat .
- etwas weiter unten, ca. 600 m vor dem Ziel, kann man einen kurzen Abstecher machen zum Siblinger Randenturm. Der ist neueren Datums und lässt dank seiner Höhe beeindruckende Rundblicke zu. Prädikat: lohnt sich, auch wenn der kurze Schotterabstecher viele Rennradler eher abschrecken wird.
- für Hitzetage: der Großteil der Auffahrt bietet netterweise Schatten
Noch ein Wort zur Sackgasse, bzw. Nordauffahrt von Hemmental: landschaftlich ein Traum. Dort, wo keine Bäume die Aussicht beeinträchtigen, fährt man auf einer richtigen Panoramastrecke, Bodenseeblick inklusive.
Buchelalpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
18.11.2023, Flugrad:
Die Buchelalpe bietet eigentlich alles, was man erwartet oder auch nicht erwartet von einer Alpe-Befahrung. Alsda wären: gute Tarnung (2,1 von 2,7 km für Allgäuer Alpsträßchen absolut harmlos, so gut wie nie deutlich über 15 % - dann aber, auf den letzten 600 m, machen wir es nicht unter 20%, gerne auch 25 %), gute Einkehr (hier sogar im Winter, man glaubt es kaum. Nur nicht montags), Prachtspanorama (hier exklusiv für den diese Gegend erkundenden Rennradler: Tannheimer Tal mit allen umliegenden Größen). Dazu ein sehr guter Belag (bis zur Alpe, und dann für Alpwege immer noch guter Belag bis fine asfalto). Zudem ist die Straße für den allgemeinen motorisierten Verkehr gesperrt (nur wenig Punkteabzug dafür, dass sie nur über die stark befahrene B 310 Wertach-Oberjoch zu erreichen ist, dieselbe ist jedoch breit ausgebaut und nur mäßig steil, siehe hier). Und schon sind wir bei den sonstigen Schätzchen der Gegend.
Riedle-Alpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
08.11.2023, Flugrad:
Die Riedle-Alpe gesellt sich zu ihren Nachbarn westlich wie östlich, am selben Hang. Alsda wären (von West nach Ost): das Bildstöckle (mit dem es sich die ersten 50 m der Auffahrt teilt), Gschwend, und wem das in seinem jugendlichen Übermut noch nicht reicht, die Klankhütte als würdigem Abschluss und Sahnehäubchen. Alle diese liegen am Südhang des Höhenzuges vom Illertal bis zum Spieser, hoch über dem Ostrachtal, mit fast identischen Prachts-Aussichten auf die südlich und westlich davon gelegene Bergwelt. Und alle weisen mehr oder weniger brutale Steilrampen auf, meist jenseits der 20 %. Insofern ist das Riedle nichts Besonderes in dieser Gegend. Oder doch? Bis auf das Bildstöckle hat es die besten Asphalt-Verhältnisse zu bieten. Und eine Zwischenhöhe im Weiler Riedle mit einem kleinen Ried - nomen est omen.
Für diejenigen, die von Hindelang bzw. Vorderhindelang kommen oder dorthin wollen: es gibt kurz unterhalb des Weilers Riedle auch eine asphaltierte wellige Querverbindung nach Vorderhindelang, für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Ruhsitz Ruhesitz
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
06.10.2023, Flugrad:
Der Ruhsitz (bzw. das Bergrestaurant Ruhesitz) liegt im Kanton Appenzel-Innerrhoden und reiht sich somit ein in die lange Reihe der meist sehr steilen Sackgassen im Umfeld des Kantonshauptortes Appenzell, wie das benachbarte Eggli, der Hohe Hirschberg, die Appenzeller Scheidegg oder die im anderen Halbkanton gelegene Hochalp. Allen diesen Sackgassen gemein ist die Begeisterung hervorrufende Aussicht, der obligate Säntisblick und natürlich das obligate sehr empfehlenswerte Berggasthaus.
Beim Ruhsitz kommt noch hinzu, dass man hier mit dem Rennrad von der Appenzeller Seite her dem Hohen Kasten am nächsten kommt. Sozusagen das Gegenstück zum Kamor auf der Rheintalseite. Der Aufstieg bietet keinerlei Schatten, dafür satte Steigungsprozente. Nicht zu vergessen: um nach Brülisau zu kommen hat man auf jeder der beiden Zufahrtsstraßen schon mal mehr als 100 hm zusätzlich in den Beinen. Doch wem das nicht reicht, der kann sich (nicht ganz legal) anschließend noch an diesem Nachbarn austoben...
Walzenhausen
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
26.09.2023, Flugrad:
Walzenhausen ist ein Bergdorf und Kurort, an der Nordostflanke des vom Kaien bis zum St. Margrethner Rheintal abfallenden Vorderländer Höhenzuges gelegen. Hoch über dem Bodensee gelegen und infolgedessen mit Panoramablick von Bregenz über die Lindauer Bucht bis weit in die Nordwestecke des Bodensees ausgestattet. Umgekehrt ist das Kurhotel Walzenhausens auch vom deutschen Seeufer als markante Landmarke zu erkennen. Somit wissen wir also schon von weitem, wohin es hinauf geht. Und wie im Streusiedlungsland Appenzell üblich gibt es gar etliche Wege aus dem Rheintal und vom Bodensee hinauf. Da Walzenhausen "nur" auf 680 m liegt, der Kamm des Höhenzuges aber bis knapp unter 1000 m geht, kann man per Rennvelo von diesem aussichtsreichen Ort aus auch problemlos noch höher klettern, um z.B. mittels eines steilen Schlenkers über Lachen ins nahegelegene Henry-Dunant-Dorf Heiden oder auf die Südseite via Oberegg nach Berneck ins Rheintal abfahren. Auch ein größerer Ausflug via Kaien Richtung Säntisvorland ist denkbar und ein landschaftlicher Hochgenuss.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Corse (Korsika)
18.09.2023, Flugrad:
Der Col de Salvi ist eine ruhige, sehr lohnenswerte Verbindungsvariante für Rennradler, die von (Nord)Osten her über den Col de San Colombano oder die Bocca di a Battaglia Calvi anpeilen.
Für diejenigen, die auch noch einen Abstecher zum Forêt Domaniale de Bonifatu einplanen oder die gedenken, an Calvi vorbei gleich Richtung Südwesten über den Col de Marsolino weiterzufahren, stellt er sogar eine Abkürzung über eine wunderschöne Hangstraße dar. Womit wir schon beim wichtigsten Punkt wären: das schönste Panorama über die Bucht von Calvi samt dem Kammgebirge Richtung Monte Cinto bietet sich wohl von der Straße über den Col de Salvi aus. Was zur Folge hat, dass auf der über den Pass führenden D 151 einem trotz des an sich sehr mäßigen Verkehrsaufkommens durchaus mal ein für das überwiegend nur eineinhalbspurig breite Sträßchen überdimensionierter Reisebus entgegenkommen kann.
Risi Schwellbrunn (968 m)
Alternative Nordostauffahrt über Hueb
7,9 km / 299 Hm Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
29.08.2023, Flugrad:
Normalerweise hegt der gemeine Rennradler ja eine gewisse Skepsis gegenüber ausgeschilderten Radrouten. In der Schweiz ist diese sicherlich weniger angebracht als z.B. in Deutschland. Und in diesem Fall kann man die Radroute nur wärmstens empfehlen als Alternative zur Hauptroute von Herisau bis Schwellbrunn. Konkret: wir ignorieren den Abzweig der Straße nach Schwellbrunn und folgen noch für ca. 200 m der Straße nach Degersheim. Als Radroutenbeschilderung taucht hier Schwellbrunn, Schachen und Bergli auf. Nun geht es links in die Huebstraße, mit Tonnagebeschränkung und trotz Klassifizierung ohne (Auto-)Wegweisung. Für uns nur von Vorteil, denn statt die (direkte) Huebstraße über den Berg sollen die Autler Richtung Schachen und Degersheim die Route "außenrum" nehmen. Wir haben also bereits auf den folgenden 1,6 km und fast 100 hm weitgehend unsere Ruhe, können rechterhand am Hang hoch Appenzeller Bauernhausarchitektur bewundern oder auch links zurück den Blick über die Appenzeller Metropole Herisau schweifen lassen.
Hödinger Berg Hödingen
Hegau, Baden-Württemberg
10.08.2023, Flugrad:
Hödingen ist ein Ortsteil von Überlingen, mit noch ausgeprägtem dörflichem Charakter. Obstbäume umgeben den Ort, der am steil abfallenden Rand des gleichnamigen Tobels liegt. Dieser Tobel gehört zur Überlinger-Sipplinger Molasselandschaft, geprägt von Steilwänden und tief eingeschnittenen Tobeln – zu letzteren gehört auch der benachbarte Spetzgarter Tobel. Dass in Hödingen noch Weinbau betrieben wird, sieht man nicht nur an Ortsgassen namens „Torkel“, sondern auch an den vielen Rebhängen.
Der Hödinger Berg liegt als Kuppe noch ein wenig höher, was der Aussicht zuträglich ist. Die beiden Auffahrten von Goldbach bieten sich als Einstieg an für ausgiebige Touren auf – trotz B 31 und B 31 n – ruhigen Wegen ins Hinterland des Linzgau. Vorteilhaft ist die mittlerweile vorhandene Beschilderung mit Radwegweisern, die fast schon den Standard der Eidgenossen auf der anderen Seeseite erreicht.
Wir danken Bodenseemann für die ursprüngliche Beschreibung.
Col de Sevi
Nordauffahrt von Cristinacce (Einmündung der D 24)
5,0 km / 313 Hm Corse (Korsika)
08.08.2023, Flugrad:
Wer beispielsweise in der Abfahrt vom Col de Vergio Richtung Südwestküste strebt, hat kurz hinter dem netten kleinen Gebirgsort Cristinacce an der Brücke über die Tavulella bereits das (vorläufige) Ende der Abfahrt erreicht. 300 m und 30 Hm weiter mündet in einer Linkskehre die D 24 von Marignana ein. Dieses winzige Sträßchen bietet damit eine direkte Zufahrtsvariante von Porto und damit der berühmten Calanche entlang der Gorges de Spelunca zum Col de Sevi.
An dieser Einmündung beginnt unsere offizielle Nordauffahrt. Die ersten beiden Kilometer führen durch lockere Wald-Weidelandschaft, Hoheitsgebiet der wilden Haus- oder zahmen Wildschweine. Wir durchfahren bei durchweg hohen einstelligen Prozenten drei Serpentinen. Danach bleiben wir überwiegend auf direktem Kurs Richtung Passhöhe und bewegen uns am Übergang zwischen Waldweide und Buschwerk – was wiederum der Aussicht förderlich ist. Etwa 500 m nach einem kurzen Flachstück, bei km 3,7, findet sich am linken Hang ein kleiner Bildstock samt Brunnen zwecks Auffüllen der Wasservorräte.
Kristberg Silberberg
Alpen, Rätische Alpen, Montafon, Vorarlberg
09.04.2023, Flugrad:
Im Montafon dominiert ganz klar der Tourismus, unübersehbar mit dem eindeutigen Schwerpunkt "Schi total". Und dementsprechend wuselig geht es auch überall zu. Überall? Nein, nicht ganz. Da gibt es noch das Silbertal, ein vom Hauptort Schruns in östliche Richtung abgehendes Seitental. Zwar hat es aus dem Dorf Silbertal mit der Kapellbahn sogar einen direkten Zubringer in den Hochjoch-Silvretta-Schizirkus, diese ist aber als Zweiersessel eher ein Relikt weniger massentouristischer Zeiten. Und im Dorf Silbertal ist auch Ende der Tal-Besiedlung, sprich: für den Talboden-Rennradler Schluss. Nicht aber für die Bergziege, denn ab Silbertal führt die sicherlich schönste der bei qd im Montafon hinterlegten Bergauffahrten hinauf auf den Kristberg, fein asphaltiert, nur Anwohnermotorisierten vorbehalten und mit zahlreichen Kehren gesegnet. Und wenn man mal Zeinisjoch und Silvretta-Hochalpenstraße außen vor lässt spielt diese Auffahrt auch in puncto sportlicher Herausforderung ganz vorne mit.
Der Kristberg ist ein wahrer Sonnenhang mit Aussicht vom Feinsten, im Gegensatz zum meist verschatteten Talboden.
Korsische Rôtisserie 2022
Monts toulonnais, Montagnes de la Sainte-Baume, Côte d'Azur, Chaînes Provençales, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Corse (Korsika)
06.02.2023, Flugrad:
Die Quäler-Tour 2022 sollte erstmals (weitgehend) auf einer Insel stattfinden. Nur: welche ist bergig und groß genug für eine zweiwöchige mehr oder weniger sinnige Unterhaltung der drei Bergziegen, und bietet dazu auch noch vielversprechende Küchenprodukte? Die Wahl gewann eindeutig Korsika, auch aufgrund der Asterixianischen Abenteuer.
Einigen Diskussionsbedarf gab es bezüglich der Anreise. Die Idee, Ligurien gleich mit zu erkunden, konnte dem Jungspund Jürgen mühevoll aber erfolgreich ausgeredet werden. Der entdeckte dafür einen velofreundlichen TGV, welcher uns von Mulhouse nach Toulon und wieder zurück befördern sollte, obendrein zu sehr günstigen Preisen. Gebucht. Hintergedanken des Chronisten: da könnte man ja auch noch unsere Stammkneipen Ueli-Bräu zu Basel und Henriette zu Mulhouse mit einbauen....
Passend zum TGV wurden auch gleich die Nachtfähren Toulon-Bastia und zurück gebucht.
Einigen Diskussionsbedarf gab es bezüglich der Anreise. Die Idee, Ligurien gleich mit zu erkunden, konnte dem Jungspund Jürgen mühevoll aber erfolgreich ausgeredet werden. Der entdeckte dafür einen velofreundlichen TGV, welcher uns von Mulhouse nach Toulon und wieder zurück befördern sollte, obendrein zu sehr günstigen Preisen. Gebucht. Hintergedanken des Chronisten: da könnte man ja auch noch unsere Stammkneipen Ueli-Bräu zu Basel und Henriette zu Mulhouse mit einbauen....
Passend zum TGV wurden auch gleich die Nachtfähren Toulon-Bastia und zurück gebucht.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Nordanfahrt von der Furcone-Brücke (Muline di Pede
3,5 km / 147 Hm Corse (Korsika)
21.12.2022, Flugrad:
Was nach Kackwelle aussieht, ist keine, denn bis zur Brücke hat man entweder auf der Zufahrt von der D 80 über das Bergdorf Conchiglio 2,5 km und 157 hm oder auf der gesamten Höhenstraße von Pino bzw. dem Abzweig von der Bocca di Santa Lucia-Anfahrt 10 km und 184 hm in den Beinen. Beide Varianten übrigens mit Panoramen erster Sahne, Panoramastraße halt. Die Brücke jedoch und auch der gesamte weitere Abschnitt, unsere definierte Nordanfahrt, bieten fast durchgehend wohltuenden Schatten, dank Korkeichen und anderem landestypischem Gewächs. Dieses Schattenvergnügen teilen wir uns mit freilaufenden Ziegenherden und den landestypischen winden Haus- bzw. zahmen Wildschweinen. Somit ein echter sommertauglicher Straßenabschnitt auf der Insel. Mit Erreichen der ersten Häuser von Canari und damit des südlichen Hochpunktes der Höhenstraße ist es dann allerdings vorbei mit Schatten.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Südanfahrt von der D 80 bei Canelle (Asbestmine)
3,6 km / 203 Hm Corse (Korsika)
19.12.2022, Flugrad:
Wer auf der D 80 von Süden her kommt, passiert zunächst die mächtigen Ruinen der Asbestmine, ehe er knapp einen Kilometer danach an einen sehr spitzwinkligen Abzweig auf die schmale D 33 nach Canari gelangt. Dies ist der Start der Auffahrt. Zunächst fahren wir bei 5-6 % Steigung wieder gen Süden, was uns noch einmal Blicke auf die Mine samt den deutlichen Spuren des Tagebaus darüber beschert. Nach ca. 300 m entschließt sich das winzige Sträßchen dann doch wieder, gen Norden zu führen.
Nun haben wir das Meer linkerhand schon recht tief unter uns. Die Straße flacht etwas ab, und nach insgesamt gut 1,5 km kommt von unten, d.h. vom Weiler Marcina an, die D 80 herauf, eine weitere Zufahrtsstraße. Wir fahren aber geradeaus und bergwärts weiter, begleitet von lockerem Wald und Buschwerk. Hoch über uns können wir schon den Kirchturm von Canari erspähen. Bereits im Dorf müssen wir noch einen kurzen steilen Abschnitt bewältigen bis zum fast schon am Dorfausgang gelegenen Hochpunkt.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Corse (Korsika)
12.12.2022, Flugrad:
Canari ist ein kleines schmuckes Bergdorf an der Westküste des Cap Corse. Dieses wird wie die benachbarten Bergdörfer durch die D 33 erschlossen, welche hoch über der heutigen Küstenstraße zwischen Pino im Norden und der Einmündung in die Küstenstraße D 80 südlich von Canari verläuft.
Die West - Ost - oder umgekehrt - Runde am Cap Corse gehört zu den Klassikprogrammen bei veloorientierten Inselbesuchen, aber eben nicht nur bei denen. Deshalb bietet sich als Alternative zumindest auf einem Teilstück die schmale Höhenstraße D 33 allen Genussradlern, Höhenmetersammlern und Freunden schattiger, nahezu verkehrsfreier Straßen an. Sie ist auch deutlich älter als die D 80, die erst im Zuge einer touristischen Erschließung entstanden ist. Die jeweiligen Bergdörfer sind mit der heutigen Hauptstraße aber auch durch kurze und steile Querstraßen verbunden, so dass die D 33 heute eine sehr reizvolle Höhenstraße mit vielen Varianten darstellt, analog als Miniausgabe zu Straßen wie die Pustertaler Höhenstraße, Pustertaler Sonnenstraße oder - etwas vermessen - der Zillertaler Höhenstraße.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Südauffahrt lang von Porto
32,5 km / 530 Hm Corse (Korsika)
08.12.2022, Flugrad:
Auch wenn das Länge/Hm-Verhältnis nicht unbedingt qd-konform erscheint ist eigentlich dieGesamtstrecke von Porto her eine zusammenhängende (wellige) Auffahrt, und bietet schonwegen der im Vergleich zur südlich benachbarten Calanche-Straße kaum wenigerspektakulären Felsformationen auf dem ersten Drittel, aber auch dem weiteren Verlauf alsspektakuläre Küstenstraße ein erstklassiges Erlebnis.Als Ausgangspunkt wählen wir gemäß letzte Kreuzung in Porto die Einmündung der D 524,Nebenabfahrt vom Col de Vergio herunter, auf unsere D 81 trifft. Unsere Straße Richtung Calviklettert gleich auf dem ersten Kilometer mit hohen einstelligen Hm-Werten den vor uns aufragendenFelswänden entgegen, bzw. weiter oben an ihnen entlang. Nach einer Rechtskehre sehen wirdann die volle Bescherung und werden auf dem nächsten, glücklicherweise flachen, Kilometer dieKamera nicht mehr aus der Hand geben. Zu spektakulär ist die nun einspurige Straßenführungin den rötlichen Fels geschlagen, den Calanche ebenbürtig.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Südauffahrt kurz ab der Fontaine de Chiaravalle
5,3 km / 171 Hm Corse (Korsika)
06.12.2022, Flugrad:
Der Ausgangspunkt dieser Auffahrt erscheint recht willkürlich gewählt, und ist es auch. Für denaus Porto her kommenden Radler beginnt hier aber nach einer 6,5 km langenZwischenabfahrt vom Col de la Croix mit immerhin 30 Hm Verlust der finale Anstieg zum Colde Palmarella.
Kurz vor Überqueren eines kleinen Rinnsals namens Tuara passieren wir dieFontaine de Chiaravalle. Auf der anderen Seite der Brücke schlängelt sich die gut ausgebauteStraße unangestrengt hoch bis zur Passhöhe, die weniger als 2 km Luftlinie von der Brückeentfernt liegt. Mangels allzu schweißtreibender Steigungsprozente kann man aber ausführlichdie sich ständig verändernden Ausblicke über die Bucht von Girolata genießen. Nach 3,5 kmkreuzt an einem kleinen Parkplatz der Wanderweg Tra Mare e Monti unsere Straße, auf demwir zum für die Bucht namensgebenden und ansonsten nur per Boot erreichbaren Dorf Girolatawandern können - vorausgesetzt, wir haben taugliches Schuhwerk dabei.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Nordauffahrt von le Fango
11,2 km / 381 Hm Corse (Korsika)
04.12.2022, Flugrad:
Im aus nur wenigen Häusern bestehenden, aber immerhin mit einem Restaurant ausgestattetenAusgangsort verlassen wir die breite und ursprüngliche Flussebene, die der namensgebendeGebirgsfluss ab hier bis zum Meer nutzt, sich endlich ausbreiten zu dürfen. Die geradeausweiterführende D 351 folgt dem sich nun verengenden Tal aufwärts ins Gebirge, endet aber imForêt du Fango als Sackgasse.Unsere Hauptstraße Richtung Porto wendet sich dagegen südwärts in ein Seitental, auf denersten 2 km weitgehend geradeaus führend. Dank einer eher mediterranen Buschlandschaft isthier kein Schatten zu erwarten. Rechterhand erhebt sich das Felsgebirge des Capu Tondu, mitimmerhin 839 m der höchste Gipfel der nicht durch Straßen erschlossenen Halbinsel, an derenWestspitze der von vulkanischen Felsformationen geprägte Naturpark La Scandola liegt. Nunwird die Straßenführung abwechslungsreicher. Zunächst geht es nach links, an Felswändenentlang für einen Kilometer flach in ein tief eingeschnittenes Seitental hinein, um das Ganze nacheiner Spitzkehre auf der anderen Talseite, eine Stufe höher, wieder zurückzufahren.Wir passieren ein ehemaliges Straßenwärterhaus und einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb, dieeinzig vorhandene Besiedlung bis zur Passhöhe.Diese erkennen wir nun schon gar nicht so weit vor bzw.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Corse (Korsika)
30.10.2022, Flugrad:
Wer an Korsikas Westküste unterwegs ist, zwischen der Balagne - der Region um Calvi - und Porto, für den führt kein Weg vorbei am Col de Palmarella. Von Norden her, aus der Balagne bzw. Calvi kommend, hat der Recke dabei die Auswahl: Passknödel sammelnd auf der Hauptstraße (D 81) über den Col de Marsolino fahren oder landschaftlich traumhaft die Küstenstraße wählen. Letztere Wahl allerdings hat neben einem Passjagd-Erfolgsverlust den Nachteil, dass es dem Recken wahrscheinlich einen Teil seines Amalgams aus dem Gebiss haut, denn (Stand 2022) der Belag ist auf mehreren Kilometern in derart üblem Zustand, dass man sich diese Variante gut überlegen sollte.
Von Süden her sammeln sich die Abfahrten vom Col de Lava (besser bekannt unter den prächtigen Calanche-Felsformationen) und dem Col de Vergio in Porto. Zwei Pässe, die eigentlich auf keiner Korsika-Reise fehlen dürfen.
Unser Pass umgeht vom Hinterland aus (aus Norden gesehen) die unter Naturschutz stehende und zum UNESCO-Welterbe zählende Halbinsel Scandola, die ausschließlich dem Wanderer oder Bootstouristen vorbehalten ist.
Col du Corps de Garde
Südauffahrt von Toulon (Vorort les Quatre Chemins)
6,1 km / 335 Hm Chaînes Provençales, Côte d'Azur, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Monts toulonnais, Provence-Alpes-Côte d'Azur
31.07.2022, Flugrad:
Als Ausgangspunkt dieser in der örtlichen (Renn-)Radszene offenbar sehr beliebten Auffahrt wählen wir das Zusammentreffen der drei Zufahrten aus Südwesten, Süden und dem Val d'Ardène, mitten im Stadtteil les Quatre Chemins. Bis hierher haben wir auf jeden Fall schon mindestens 40 Hm in den Beinen, egal aus welcher Richtung wir kommen. Es gibt hier auch nur eine Richtung, in der es weitergeht: bergwärts auf der D 62 (Avenue des Fils Marescot). Die Straße führt gleich mit hohen einstelligen Prozentwerten Richtung Gebirge, scheinbar geradeaus auf den Mont Caume zu. Nach gut 500 m durchfahren wir eine weite rechts-links-Doppelkehre samt Stadtbus-Wendeschleife in der Linkskehre - die auch das Ende der städtischen Siedlung markiert. Wir umrunden ein altes Fort und arbeiten uns bei mäßiger Steigung am locker bewaldeten Berghang entlang aufwärts. Die Straße ist kaum noch zweispurig, das Verkehrsaufkommen mäßig, die Asphaltqualität gut.
Bukumirsko Sedlo
Nordwestauffahrt von Verusa (Suvo Polje)
9,1 km / 376 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Aus dem Tara-Tal kommend biegen wir von der Nebenstraße, die Matesevo im Tara-Tal mit Bloce im Tal der Moraca und damit Podgorica verbindet, im zur Streusiedlung Verusa gehörenden Weiler Suvo Polje nach links ab, d. h. wir folgen weiter dem Tal der Verusa. Der gleichnamige Ort Verusa ist hier beschildert, ansonsten muss man sich nun mit hölzernen Wegweisern begnügen.
Unser Sträßchen ist zwar einspurig, aber von landesüblicher Asphaltqualität, sprich, wie schon bisher, muss man auf kleinere und manchmal größere Löcher im Asphalt achten. Noch gibt es auch kaum Steigungen zu verzeichnen. Wir passieren Ferienhäuschen und linker Hand einige kleinere landwirtschaftliche Anwesen, immer die 2000er des Komovi-Gebirges im Blick, dessen Ausläufer das Verusa- vom albanischen Zipfel des Vermosh-Tales trennen.
Nach knapp 3 km geht es endlich spürbar bergauf, leider verschlechtert sich auch die Asphaltqualität, bis dieser ausgerechnet bei Kilometer 3,9 an der ersten Steilrampe von schwierigem Grobschotter abgelöst wird.
Bukumirsko Sedlo
SW-Auffahrt von der Straße Podgorica–Orahovo
25,5 km / 1140 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Von der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica her kommend zweigt kurz vor Orahovo nach links unser kleines Sträßchen ab. Auf den ersten 11 km passieren wir die kleinen Dörfer Bezjovo, Gornja-Krzanja und das bereits auf über 1200 m Höhe gelegene Gornje Stravce. Der Straßenbelag ist für hiesige Verhältnisse sehr gut, das Profil unrhythmisch.
Ab Gornje Stravce beginnt die Einsamkeit. Zunächst steigt das nun nur noch knapp einspurige Sträßchen auf 5 km bis zum Erreichen einer Karst-Hochfläche auf ca. 1500 m am Rande des Zijovo-Gebirgszuges. Diese Hochfläche (die Bezeichnung Ebene verbietet sich angesichts der z. T. heftigen Steilrampen) wird weidewirtschaftlich genutzt, Ziegenherden, Ställe, aber auch Kartoffelanbau in Dolinen findet hier statt. Am Schluss durchqueren wir den Talkessel mit dem Bukumirsko jezero und haben noch eine gut einen Kilometer lange heftige finale Rampe zu bewältigen.
Der Autor hat diese Auffahrt als Abfahrt befahren. Vielleicht gibt es von einem quäldich-Mitglied irgendwann auch noch eine detailliertere Beschreibung.
Bukumirsko Sedlo
Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Dieser äußerst versteckte Passübergang am Rande des Komovi-Nationalparkes bietet sich für alle an, die zwischen der Ebene des westlichen Skutarisees bzw. der Landeshauptstadt Podgorica und dem Oberlauf der Tara unterwegs sind, Richtung Kolasin oder auch Andrijevica, und dabei bestmögliche Verkehrsarmut mit selbst für montenegrinische Verhältnisse grandioser Landschaft kombinieren wollen. Einziger Haken an der Sache: Auf der Nordseite gibt es, Stand 2021, zwischen Verusa und dem Hochtal von Mokro einen drei Kilometer langen Abschnitt, der die ganze Palette von abgehendem Asphalt über Feinschotter bis Grobschotter zu bieten hat. Da auf dem gesamten Rest der Strecke teilweise sogar neuwertiger Asphalt im Angebot ist, bleibt zu hoffen, dass auch der üble Rest einmal saniert wird, wenn man vom Autobahnbau-Wahnsinn im Taratal noch ein paar Gramm Asphalt übrig hat. Trotz dieses Mankos würde der Autor aufgrund der restlichen Umstände das Rennrad eher ein paar Meter schieben als auf das Erlebnis dieses Passes zu verzichten.
Šišovići
Südwestauffahrt von Podgor (Ovtocici)
5,7 km / 311 Hm Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Von der Poljice-Passauffahrt/M2 her orientieren wir uns hinter der Ortschaft Tomici an der folgenden Straßengabelung nach rechts (die links weiterführende Straße wäre übrigens eine sehr schöne nahezu verkehrsfreie Auffahrtsvariante zum Seostik). Unser genauso verkehrsarmes Sträßchen führt zunächst durch Ovtocici hinunter in den Ortsteil Podgor bis zur Brücke über die Velja rijeka.
Gleich hinter der Brücke beginnt die Auffahrt durch ein mit Felsen durchsetztes Kiefernwäldchen mit zwei Serpentinen und einer zwei Kilometer langen heftigen Rampe bis zum Abzweig zum schon erwähnten Öko-Weingut. Rampe Nummer zwei führt bis zum Bergdorf Gradani.
Hinter Gradani biegen wir auf schöner Streckenführung an den Rand eines Hochtals ein. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Straße einmal deutlich mehr Bedeutung gehabt hätte. Am Ende dieses Hochtals erwartet uns ein kurzer Tunnel. Zusammen mit der kargen Karst-Felsenlandschaft drumherum stellt sich fast schon Hochgebirgsfeeling ein.
Šišovići
Nordauffahrt von Rijeka Crnojevica
8,9 km / 245 Hm Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Die Nordauffahrt zweigt von der Auffahrt zum Dobrsko Selo, der alten Hauptstraße nach Cetinje, hinter der Kehrenkombination aus dem Talschluss der Crnojevica spitzwinklig ab. Nach 2,5 Kilometern bei sehr moderaten Steigungsprozenten haben wir eine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche erreicht, deren Felder von Steinriegeln eingefasst sind.
Flach geht es zwischen Steinriegeln weiter, bis wir nach insgesamt vier Kilometern den Abzweig nach Boguti erreichen. Diese Zufahrt führt eventuell durchgehend asphaltiert weiter zur Verbindung Tomici–Seostik, der Autor hat es nicht getestet. Wir nehmen die linke Straße, die nun fast geradlinig trassiert wieder ansteigt bis zur fünf Kilometer entfernten Passhöhe.
Landschaftlich sehr schön, sportlich kaum herausfordernd. Aber auf der gesamten Nordauffahrt ist das heute unbedeutende Sträßchen, wie auf der Südauffahrt nach dem Tunnel, aufwendig mit zweispurigem Unterbau versehen und überwiegend geradlinig trassiert, aber dem Verkehrsaufkommen angemessen mit nur einspurigem Oberbau ausgestattet.
Šišovići
Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Sisovici ist ein weitgehend verlassenes Dorf im Pastrovici-Küstengebirge, etwas abseits der Verbindungsstraße von Virpazar bzw. von der Küste über Tomici nach Cetinje. Unser Passübergang an der genannten Verbindungsstraße liegt in der Nähe des Dorfes, dieses dient somit mangels besserer Kenntnis als Pate für den Namen des Überganges. Dieser landschaftlich herrliche und praktisch verkehrsfreie Pass lässt sich hervorragend in Rundtouren in Verbindung mit dem Seostik oder dem Pojice, genausogut auch in Touren Richtung Skutari-See einbauen. Südlich der Passhöhe, im noch bewohnten Dorf Gradani, ebenso wie Sisovici zu Cetinje gehörend, findet sich eine Radlerkneipe mit Leihkrawatten(!), ferner ein sehr neu und edel aussehendes Öko-WeingutWährend die Südauffahrt einige Steilrampen und sogar einen kurzen Tunnel zu bieten hat, führt die Nordrampe wellig durch eher weite, mit Steinriegeln verzierte Weidelandschaft, die einen ganz eigenen Reiz hat.
Razvršje
Nordwestauffahrt von der Tara/Grenzbrücke
30,5 km / 1324 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Zwischen montenegrinischem Zoll und der Tara-Grenzbrücke zweigt unser unscheinbares Sträßchen ab. Wegweiser Richtung Crkvicko Polje, diversen Kanu-Verleihstationen und zum Kloster Zagradje weisen in unsere Richtung. Das einspurige Sträßchen führt am südlichen Hang der Taraschlucht flussaufwärts entlang, rasch an Höhe gewinnend. Nach 2 km zweigt spitzwinklig die Stichstraße zum Kloster Zagradje ab. Wir fahren weiter geradeaus und erreichen den ersten Absatz nach gut 3 km. Durchschnittlich 8 % Steigung, mit Spitzen bis 12 %, hat diese erste Rampe aufzuweisen.
Nun können wir uns auf einem Flachstück bis Kilometer 5,5 erholen. Nach links Richtung Tara hinunter geht es zu diversen Kanueinsatzorten und Zeltplätzen. Wir halten uns leicht rechts, über uns thront eine mächtige Felswand, und der Käs ist alles andere als gegessen. Für gut einen Kilometer geht es nun wieder knapp zweistellig am Talhang hoch bis zu einer unmittelbar an der mächtigen Felswand gelegenen Spitzkehre.
Razvršje
Südostauffahrt aus der Susica-Schlucht
11,4 km / 510 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Wer vom Stulac sedlo her über Crna Gora kommend auf steil abfallender Straße in der Susica-Schlucht gelandet ist, findet einen unter Umständen abhanden gekommenen See, ein auch unter Umständen geschlossenes Wirtshaus und eine weiterführende Straße vor, die an Steilheit der gerade erst beendeten Abfahrt nichts schuldig bleibt – nur halt bergauf!
Heißt: Gleich hinter dem schmalen Talboden geht es mittels sechs Kehren und Steigungsspitzen von 18 % wieder aus der Schlucht heraus auf die Hochebene von Nedajno. Oben sollte man sich einen Stopp am Schluchtrand gönnen, um die Dimensionen dieser oft wasserlosen Schlucht zu erfassen. Wir sind fast exakt auf gleicher Höhe wie die gegenüberliegende Hochfläche von Crna Gora.
Auf den folgenden welligen drei Kilometern durchqueren wir das auf der Hochfläche liegende 15-Einwohner-Dorf, das immerhin ein sehr gutes, sehr gastfreundliches Gasthaus/Pension zu bieten hat, das Guesthouse Nedajno. Hinter Nedajno, am Rand der Hochebene, erwartet uns ein etwa ein Kilometer langes Steilstück, zwischen Dolinenlöchern und Waldrand.
Razvršje
Südwestauffahrt von Trsa
2,8 km / 122 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Trsa hat, wie das benachbarte Nedajno, ein Gasthaus mit Pension zu bieten. Von der Westauffahrt zum Durmitor sedlo ab dem Piva-Stausee zweigt im Ort das Sträßchen ab, das von Süden über den von dieser Seite allenfalls Kackwellenqualität zu bieten hat, aber den Einstieg zur Stulac sedlo-Passstraße darstellt oder wieder in die Tara- und Piva-Schlucht hinunterführt.
Der erste Kilometer führt flach um die Kapelle des Dorfes herum, dann steigt die Straße doch noch bis zum Waldrand mit bis zu zehn Prozent an. Im Wald bleiben noch ca. fünfhundert Meter bis zur Passhöhe.
Razvršje
Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Der Passübergang am nordwestlichen Rand des Durmitormassivs bietet gleich zwei Auffahrten aus tiefen Schluchten, der Taraschlucht im Norden und der Susica-Schlucht im Osten. Diese beiden Auffahrten haben zudem auch Rampen von bis zu 15 % im Angebot. Doch nicht nur das. Der Pass lässt sich samt seiner drei Auffahrten hervorragend in unglaublich schöne Rundtouren einbinden, unter Einbeziehung der beiden Durmitor-Pässe Stulac Sedlo und Durmitor Sedlo, am besten noch kombiniert mit einer weiteren Schlucht- und Stauseepassage entlang des Pivsko jezero. Wünsche bleiben so kaum offen, und die dolinengespickte Karsthochfläche um Nedajno selbst bietet fantastische Landschaftsbilder. In der Susica-Schlucht, am Beginn der Ostauffahrt, kann man sich auch auf die Suche nach einem See machen, dem Susicko jezero. Der gehört allerdings zu den Karstseen, die vor allem im Sommer auf Urlaub sind, dann findet man statt der Wasser- eine Grünfläche vor. Einzig die Passhöhe selbst kann in Bezug auf landschaftliche Schönheit nicht ganz mithalten, denn sie liegt in einem kleinen Waldstück.In der Nähe der Passhöhe gibt es in Trsa und in Nedajno gastfreundliche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Slatina
Nordauffahrt aus dem Bukovica-Tal
5,7 km / 183 Hm Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Üblicherweise von Zabliak über die "Mongolische Hochebene" her kommend erreichen wir nach einer kurvenreichen Abfahrt von Norden her die ersten Häuser der Streusiedlung Donja Bukovica und den gleichnamigen Bach. Ein Wegweiser nach rechts zeigt unser Ziel Savnik an und weist uns zu einer hohen Brücke über die hier tief eingeschnitten fließende Bukovica.
Gleich dahinter beginnt die moderate einstellige Steigung durch ein kurzes Waldstück. Wer sich über das imposante Brückenbauwerk und die beinahe zweispurige Straße ohne Verkehr wundern sollte, dem sei ein Blick in montenegrinische Straßenkarten vor 2010 empfohlen: Das war bis dato die Hauptstraße Niksic–Savnik–Zabljak.
Nach der kurzen Waldpassage fahren wir an einigen Gehöften vorbei, nun etwas stärker ansteigend, und nach einer weiten Rechtskurve in das folgende Waldstück ein. Nach ca. 2,5 Kilometern gibt es eine Rechts-Links-Kurvenkombination, wo nicht so ganz klar ist, ob da einst eine Streckenbegradigung geplant war oder man einfach die Seitenschlucht als Mülldeponie aufgefüllt hat.
Slatina
Südwestauffahrt von Savnik (Abzweig von der R20)
11,1 km / 418 Hm Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Diese Auffahrt beginnt am Abzweig von der noch relativ neuen Hauptverbindungsstraße Savnik–Podgorica über den Semolj-Pass bzw. durch den einst begonnenen Tunnel drunter hindurch. Wer auf der kurvenreichen Strecke von Savnik heraufgekommen ist, hat hier schon gut 170 Höhenmeter auf dem Höhenmesser.
Wir verlassen stumpfwinklig nach links die einst geplante und dementsprechend breit ausgebaute Hauptstraße und widmen uns der einstigen und ebenso breit ausgebauten, aber praktisch kaum mehr befahrenen Hauptstraße. Auf den folgenden 6,3 Kilometern arbeiten wir uns durch Weidelandschaft und entlang verstreuter Gehöfte mittels vier Kehren mit ziemlich konstanten vier bis fünf Steigungsprozenten nach oben.
Auf den verbleibenden knapp fünf Kilometern können wir dann Schwäbische-Alb-Landschaft genießen: karge Felder, Kalkfelsen und weite Ausblicke gen Süden und Südwesten, eingestreut einzelne Bauernhöfe. Gegen Ende dieser Passage folgt noch ein kurzes steileres Stück, dann biegen wir nach links in das Hochtal ein, wo sich aufgrund des fünfhundert Meter langen Flachstückes nicht ganz eindeutig die Passhöhe orten lässt.
Slatina
Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Die heutige Hauptverbindung zwischen Savnik und Zabljak führt durch den 2010 eröffneten Ivica-Tunnel. Diese Route an den südlichen Ausläufern des Durmitor-Gebirgszuges ersetzt den früheren Weg über Gornja Bukovica. Unsere Passhöhe hatte also bis 2010 den Charakter einer Hauptstraße, was man heute noch an dem auf Abschnitten überdimensionert erscheinenden Straßenquerschnitt und vor allem von Savnik her großzügig ausgebauten Serpentinen bei gleichzeitig sehr maßvoller Steigung merkt. Richtige Dörfer passieren wir unterwegs nicht, lediglich kleine Siedlungen und Einzelgehöfte. Dafür haben wir so gut wie keinen Autoverkehr und können eine grandiose Landschaft genießen. Das Sträßchen lässt sich zudem hervorragend einbauen als Verbindung zwischen dem Krnovo und den Pässen des Durmitormassives, und erhält gleich noch als Dreingabe die Mongolische Hochebene. Was will man mehr?
Čakor
Westauffahrt von Murino
23,2 km / 1018 Hm Dinarisches Gebirge
14.02.2022, Flugrad:
Die Westauffahrt des ehemals bedeutenden Passüberganges zweigt im Zentrum des kleinen Dorfes Murino von der Hauptstraße Andrijevica–Plav ab. Zunächst verlieren wir ein paar Höhenmeter bis zur Brücke über den Lim, dann beginnt die sehr moderate Steigung – und ein Zeugnis hoher Straßenbaukunst: Schön gleichmäßig mit 4 bis 6 %, ganz selten etwas mehr, immer dem natürlichen Geländeverlauf folgend, können wir auf den folgenden 23 km die für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich breite Auffahrt genießen. Richtige Dörfer passieren wir keine mehr, lediglich nach 8 km klebt unter uns die Kirche von Velika am Abhang.
Von dort trifft auch die Nebenauffahrt auf unsere ehemalige Hauptstraße. Ab jetzt fahren wir jedes kleine Seitental aus, um nicht aus dem Takt zu geraten oder gar einen Gang zurückschalten zu müssen. Verstreute Höfe, kurze Waldstücke und fantastische Ausblicke auf die westlich liegenden Gebirgsstöcke, man kann sich nicht sattsehen – das ist es, was Renko treffend als Amphitheater beschreibt.
Čakor
Südwestauffahrt über Velika
22,0 km / 1010 Hm Dinarisches Gebirge
14.02.2022, Flugrad:
Diese Variante der Westauffahrt bietet sich für alle an, die aus Richtung Plav bzw. Albanien kommen. Man spart sich den Umweg über Murino, erkauft sich die Abkürzung auf den ersten 5 km allerdings mit einer üblen Rampe vom Fluss zum gleichnamigen kleinen Ort Velika hinauf.
Ab der Einmündung der vom Stadtzentrum von Plav herführenden Straße in die Hauptstraße müssen wir dieser Richtung Andrijevica noch ca. 5 km folgen. Dann zweigt unser kleines Sträßchen rechts ab und fällt gleich steil hinunter zur Brücke über den Lim. Genauso steil geht es auf der anderen Talseite wieder aufwärts, samt Spitzkehre. Dann folgt das einspurige Sträßchen auf 3 km der Velika rijeka talaufwärts, nur wenig an Höhe gewinnend. Wir passieren dabei ein paar stattliche Gehöfte.
Das böse Ende dieser Idylle kommt kurz nach dem Mini-Brückchen über den Bach: Eine knapp 400 m lange Rampe mit bis zu 20 % baut sich vor uns auf. Erst nach der großen Kirche des nur noch aus ein paar Häusern bestehenden Dorfes Velika flacht die Straße ab.
Mali Alan
Südauffahrt von Obrovac
23,0 km / 1039 Hm Dinarisches Gebirge, Velebit, Dalmatien, Lika-Senj, Zadar
05.02.2022, Flugrad:
Diese Auffahrt teilt sich je zur Hälfte in guten Asphalt und teils sehr ruppigen Schotter. Als Ausgangspunkt wählen wir in Obrovac die Brücke über die Zrmanja, jenen Fluss, der sich nicht so recht entscheiden kann, (Süßwasser-)Flußgewässer oder ein wenig eingesalzener Mittelmeerfjord sein zu wollen. Gleich hinter der Brücke biegen wir links ab und steil bergauf. Die ersten 2 km am "Fjord"hang hinauf sind auch gleich die steilsten, dann haben wir eine Hochfläche und ein größeres Industrieareal erreicht.
Einen Kilometer weiter folgt die Kreuzung mit der nun als Autobahnzubringer dienenden, breit ausgebauten ehemaligen Hauptstraße von Gracac her. Diese überqueren wir und sehen vor uns ein beeindruckendes Karstgebirge, den zu Naturpark-Ehren gekommenen südlichen Velebit. Da müssen wir hinauf. Unsere Straße ist immer noch breit ausgebaut, gut beschildert mit Wegweisern, und nichts deutet auf Schotter hin. Auch die nun wieder zunehmende Steigung hält sich sehr im Rahmen, man erkennt die hohe k.u.k.-Straßenbaukunst:
Les Bonudes
Zentralmassiv, Les Grands Causses, Causse Noir, Occitanie
17.01.2022, Flugrad:
Die Schluchten der Jonte im Norden, des Tarn im Westen und der Dourbie im Süden umgrenzen den Causse Noir, eine extrem dünn besiedelte Hochfläche im Naturpark der Grands Causses. Östlich reicht dieser Causse bis zum Mont Aigoual. Seinen Namen hat er wohl von der weitgehenden Bewaldung. Für uns Rennradler von Interesse sind die regional üblichen spektakulären Aufstiege aus den vorgenannten Schluchten – und die damit oft verbundenen ebenso spektakulären Schluchtenblicke. Wer z. B. von den bekannteren Auffahrten aus der Tarnschlucht auf den Causse Méjean in die Jonte-Schlucht abgefahren ist (beispielsweise von Hures-la-Parade oder Saint-Pierre-des-Tripiers) und auf dem Weg nach Süden nicht in der dort doch arg geschäftigen Tarnschlucht weiterradeln will (wobei man das auf der flussabwärts gesehen linken Talseite auf einer Nebenstrecke auch nahezu verkehrsfrei machen kann), dem bietet sich von Le Rozier an der Mündung der Jonte in den Tarn diese wunderbare Auffahrt an.
Les Bonudes
Nordauffahrt von Le Rozier
6,3 km / 364 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Causse Noir, Occitanie
17.01.2022, Flugrad:
Wir biegen mitten im Zentrum von Le Rozier von der Talstraße der Jonte-Schlucht nach Süden ab (Wegweisung Peyreleau). Nach einer kurzen Abfahrt zur Brücke über die Jonte erhebt sich am anderen Ufer das sich am Hang hochziehende Dorf Peyreleau. Kurz vor der Kirche, im Dorfzentrum, zweigt scharf rechts die D187 ab, welche die linksseitige, deutlich schwächer befahrene und schönere, dem Tarn folgende Alternative zur stark befahrenen Hauptstraße nach Millau ist.
Hinter der Kirche erhebt sich ein mächtiger Uhrenturm, der wohl auch als Herberge dient. Wir orientieren uns aber bergwärts, am Schloss vorbei aus dem Ort hinaus gut 500 m in ein kleines Seitental hinein. Nun folgt der schönste (und steilste) Abschnitt: Auf 3 km bei 7 bis 10 % steigt die Straße mittels vierer Spitzkehren den bewaldeten Abhang des Pic de Montaigu hinauf. Bei der zweiten und insbesondere bei der vierten Kehre ergeben sich schöne Blicke in die Jonte-Schlucht und die gegenüberliegenden beeindruckenden Felswände am Zusammenfluss von Jonte und Tarn.
Qafa Buni i Thorës Thores-Pass
Südwestauffahrt von Koplik (Umgehungsstraße)
41,0 km / 1650 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
01.01.2022, Flugrad:
Wir verlassen die Umgehungsstraße (SH 1 Shkodër-montenegrinische Grenze) am Kreisverkehr in Höhe von Koplik in Richtung Berge, der Beschilderung Dedaj-Theth folgend. Während die Ebene des östlichen Hinterlandes des Skutarisees entlang der Hauptstraße ein wenig schönes, wild zersiedeltes Bild zu bieten hatte, radeln wir nun auf schmaler, aber neu asphaltierter Straße durch noch landwirtschaftlich geprägtes Land, gewinnen aber kaum an Höhe. Nach 2 km passieren wir die erste Siedlung, einen Vorort von Koplik mit etlichen Geschäften und Werkstätten. Hinter diesem Vorort geht es für 6 km nur noch geradeaus, weiterhin mit sehr sanfter Steigung. Linker Hand rückt der erste kahle Gebirgszug langsam näher und wir haben immerhin so viel an Höhe gewonnen, dass beim Blick zurück die Wasserfläche des Skutarisees hinter den Häusern von Koplik zu sehen ist. Vor uns taucht rechts der Straße ein weißer flacher Gebäuderiegel auf, der sich weit in Richtung der Berge zieht. Was das ist, wird dann spätestens auf Höhe einer neuen, aber nicht betriebenen Tankstelle klar:
Qafa Buni i Thorës Thores-Pass
Dinarisches Gebirge, Prokletije
01.01.2022, Flugrad:
Dieser Passübergang ist erst seit Spätsommer 2021 vollständig auf beiden Seiten asphaltiert und dürfte daher einer der jüngsten für die Rennradgemeinde tauglichen Übergänge in Europa sein. Damit ist er auch der erste und einzige asphaltierte Straßenzugang nach Theth, einem äußerst abgelegenen Gebirgsdorf im gleichnamigen Nationalpark, in einem Talkessel nahe der Quellen der Shala in den albanischen Alpen. Zwar fließt die Shala nach Süden in Richtung Drin/Koman-Stausee, die Wege talabwärts sind jedoch allenfalls MTB-tauglich und auch für normale Straßenfahrzeuge nicht passierbar. Theth stellt also eine Sackgasse dar, dennoch hat unser Pass zwei Passauffahrten. Man sollte sich allerdings gründlich überlegen, ob man beide an einem Tag fahren will, denn von Theth zur Passhöhe zurück sind es noch einmal ca. 1000 Höhenmeter. Theth hat heute weniger als hundert Einwohner, zu Zeiten des Steinzeitdiktators Enver Hoxha waren es zehnmal so viele. Offenbar wusste man damals die Abgeschiedenheit und monatelange Abgeschnittenheit des einsam gelegenen Dorfes besser zu schätzen....
Krnovo Крново
Nordauffahrt von Šavnik
17,6 km / 705 Hm Dinarisches Gebirge
31.12.2021, Flugrad:
Startpunkt ist die Einmündung der vom Semolj bzw. Slatina herabführenden Straße in die Hauptstraße Žabljak–Nikšić mitten im Zentrum der kleinen Stadt. An einem größeren Hotelkomplex vorbei fahren wir insgesamt knapp 1 km zunächst bergab bis zur Brücke über die Bukovina, dann flach bis zur am Ortsausgang in einer scharfen Rechtskehre liegenden Brücke über die Bijela.
Nun beginnt der erste Teil des Anstieges. In neun weiten Kehren, auf 4,5 km verteilt, führt die breit ausgebaute Straße bei vorbildlich gleichmäßiger Steigung im mittleren einstelligen Prozentbereich hinauf in den Weiler Mokro. Bei den letzten Häusern des Ortes geht die Steigung sogar in mildes Gefälle über.
Bald danach lädt ein kleiner Parkplatz zu einem Fotostopp ein: Die Bukovica-Schlucht liegt tief unter uns. Insgesamt 3 km ist das Flach- bzw. leichte Gefällstück lang, ehe ein weiterer Weiler den zweiten Teil des Anstieges einläutet. Diesmal geht es etwas steiler entlang einer Felswand und durch ein Waldstück auf die nächste kleine Hochfläche hinauf.
Krnovo Крново
Südwestauffahrt von Nikšić
25,3 km / 920 Hm Dinarisches Gebirge
31.12.2021, Flugrad:
Die Südwestauffahrt auf der einstigen Hauptstraße Nikšić–Žabljak beginnt am östlichen Rand der Stahl- und Bauxit-Stadt. Nachdem wir vom Stadtzentrum her an den reichlich morbide wirkenden, riesigen Anlagen samt Förderturm vorbeigefahren sind, nehmen wir im Vorort Rubezi die nach links abzweigende Straße.
Die ersten 5 km geht es wellig gen Berge, dann gewinnen wir ab Lukovo deutlicher an Höhe. Hangpassagen mit schöner Aussicht wechseln mit kurzen Waldabschnitten. Die Trassierung des etwa 10 km langen gleichmäßig steigenden Abschnitts erinnert, genauso wie auf der Nordauffahrt, an die einstige Bedeutung der Straße.
Bei Kilometer 15 haben wir dann die eigentümliche, fast gar nicht besiedelte Karsthochfläche erreicht. Hier wird noch in größerem Umfang Weide- bzw. Alpwirtschaft betrieben. Entsprechend der nicht vorhandenen Besiedlung tendiert das motorisierte Verkehrsaufkommen gegen null. Bis zur Passhöhe haben wir auf 10 km noch drei mehr oder weniger ausgeprägte Geländestufen zu erklimmen, allesamt im unteren einstelligen Steigungsbereich.
Vražje jezero Teufelssee
Dinarisches Gebirge
05.12.2021, Flugrad:
Der Vrazje jezero oder Teufelssee liegt auf der Hochebene von Zabljak am Rande des Durmitor-Nationalparks. Er ist einer der insgesamt 18 Gletscherseen in diesem Gebiet und hat seinen Namen von einer Sage, nach der der Teufel am Seegrund ein Schloss aus Eiskristallen baute. Neben diesem See liegt der kleinere Riblje jezero, der Fischsee. Beide sind eingebettet in eine eigentümliche Steppenlandschaft, umringt von Bergketten, insbesondere des Durmitor-Gebirges im Westen. Eine geradezu mystische Landschaft, mit nur wenigen verstreut liegenden Bauernhöfen und etlichen Schafherden. Ein qd-Montenegrokenner hat diese einmalige Landschaft Montenegros Mongolische Hochebene getauft, nicht ganz zu unrecht.Diese Hochfläche überquert man auf einsamsten Sträßchen, beispielsweise wenn man über den Semolj-Pass oder von Savnik her auf dem Weg zum Durmitor ist. Man sollte allerdings darauf gefasst sein, dass nicht nur einige Schafherden, sondern auch der Einsatz des mitgeführten Fotos zu Verzögerungen führt.
Vražje jezero Teufelssee
Südauffahrt aus dem Tal der Tušinja
17,9 km / 458 Hm Dinarisches Gebirge
05.12.2021, Flugrad:
Wir verlassen die vom Semolj kommende und nach Šavnik führende Talstraße in der Streusiedlung/Ortschaft Tuina. Auf den folgenden 3 km hoch über der Bucovika-Schlucht haben wir mit einer Durchschnittssteigung von über 7 % gleich den steilsten Abschnitt der Auffahrt zu bewältigen. Hoch oben vor uns zeigt sich die kleine Kirche des Ortes. Einige Kurven später taucht linker Hand eine größere Kirche auf; diese gehört zum folgenden Ort Timar, liegt aber außerhalb dieser Siedlung.
Ab Timar flacht unser kleines Sträßchen merklich ab, auf einigen kurzen Abschnitten verlieren wir sogar ein paar Höhenmeter. Zur Rechten erhebt sich eine beeindruckende Felswand. Straße und Fluss nähern sich, bis wir den Talboden, bzw. dieser uns, in Donja Bukovica erreichen. Hier mündet von links eine weitere, allerdings höhenmeterreiche Zufahrtsmöglichkeit auf winziger Straße von Šavnik. Eine Beschilderung fehlt aus unserer Fahrtrichtung. Diese Straße war jedoch bis zur vollkommenen Neutrassierung samt Eröffnung des Ivica-Tunnels 2010 Bestandteil der Hauptverbindung Šavnik–Žabljak.
Semolj
Südostauffahrt ab Kreuzung an der E65 bei Okuka
25,2 km / 1167 Hm Dinarisches Gebirge
31.10.2021, Flugrad:
Die E 65 stellt immer noch die Straßen-Hauptverbindung Richtung Serbien dar und ist entsprechend stark verkehrsbelastet. Umso erholsamer ist es, auf die Straße Richtung Semolj abbiegen zu können. Plötzlich Ruhe! Nahezu Verkehrsfreiheit. Ein großes Schild beschränkt die Tonnage auf vier Tonnen, was zusätzlich vor Schwerverkehr bewahrt. Weshalb die Tonnagebeschränkung besteht, erschließt sich dem Pedaleur zunächst nicht, denn die Straße ist so breit ausgebaut wie die gerade verlassene Moračaschlucht-Hauptstraße.
Während die Hauptstraße am Abzweig die Schlucht verlässt, fahren wir weiter aufwärts – zunächst aber für 3 km am Hang wieder abwärts. Den Schluchtboden erreichen wir jedoch nicht, und mit wieder einsetzender Steigung öffnet sich die Schlucht langsam zu einem Trogtal mit landwirtschaftlicher Nutzung auch des Talbodens.
Unsere nach wie vor breit ausgebaute Straße zieht schier endlos am östlichen Talhang ziemlich gleichmäßig in Richtung des noch fernen Talendes.
Rutzhofen
Allgäu, Bayern
10.09.2021, Flugrad:
Wer aus dem württembergischen Allgäu, ob von Isny oder Wangen her, in Richtung Oberstaufen fahren will, kommt mit großer Wahrscheinlichkeit durch Grünenbach bzw. seinen Ortsteil Schönau. Schotteraffine können sich dann höhenmeterarm und landschaftlich schön über Harbatshofen ins Tal der ganz jungen Oberen Argen orientieren; leider eben mit einem Schotterabschnitt zwischen Oberthalhofen und der Weißenbachmühle. Alle anderen Wege führen "über den Berg". Der nach Meinung des Autors schönste ist das wahre Panoramasträßchen von Schönau über Heimhofen nach Rutzhofen und weiter entweder Richtung Simmerberg/Oberreute oder Stiefenhofen-Oberstaufen. Sozusagen ein USA-Weg (Unser Schönes Allgäu) vom Feinsten. Und dazu noch sehr verkehrsarm, kaum mopedverseucht, mit gleich zwei Abschnitten von mehr als zehn Steigungsprozenten auf der Nordrampe und einer stattlichen Linde zur Belohnung am höchsten Punkt.
Rutzhofen
Nordostauffahrt von Schönau
2,7 km / 133 Hm Allgäu, Bayern
10.09.2021, Flugrad:
Von Röthenbach her kommend biegen wir in Schönau an der ersten Möglichkeit nach rechts in Richtung Heimhofen ab, wenige Meter vor dem nach links führenden Abzweig der Straße nach Grünenbach-Isny. Auf den ersten fünfhundert Metern aus dem kleinen Ort heraus passiert noch nicht viel. Vor uns können wir aber bald schon den gesamten Aufstieg überblicken, bis zum Kamm, hinter dem sich Rutzhofen versteckt.
Und schon haben wir die erste 10 %-Rampe erreicht. Eine Kurvenkombination führt durch die schmale und niedrige Straßenunterführung unter der bayrischen Allgäubahn hindurch. Dieser Unterführung haben wir es auch zu verdanken, dass wir auf dieser Straße sicher sind vor 40-Tönnern mit und ohne Navi-Gerätekünstlern am Steuer.
Auf der anderen Seite der Bahn passieren wir eine stattliche Kapelle mitten in der Wiese auf der linken und eine ebenso stattliche Linde auf der rechten Straßenseite. Die Kapelle ist die Ortskapelle des folgenden Weilers Heimhofen, die man vor mehr als hundert Jahren aus dem Dorf ins freie Feld ausgelagert hat.
Eck (Deilingen)
Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Baden-Württemberg
02.09.2021, Flugrad:
Deilingen ist ein Dorf auf dem Heuberg, nicht unangebracht werbend mit den zehn Tausendern der Schwäbischen Alb. Von diesen knapp über der magischen Eintausend gelegenen Albgipfeln liegen nicht weniger als sechs in unmittelbarer Umgebung des stattlichen Dorfes. Wenn man also richtig hoch hinaus auf den großen Heuberg will, ist Deilingen ein guter Einstieg, z. B. über die Deilinger Kapelle ein steiles Stockwerk hinauf in die 900er-Ebene Richtung Obernheim. Doch wie nach Deilingen kommen? Von Westen aus Schörzingen bietet sich die Alte Steige/Hohenberg an. Kommt man aus Norden, von Schömberg oder Ratshausen, kann man die aus den 1970ern stammende Raserstrecke L 435 (Schömberg–Deilingen) nehmen. Diese ist weder attraktiv noch annähernd zumutbar aufgrund der dort gefahrenen überhöhten Geschwindigkeiten. Noch existiert jedoch die alte Straße von Weilen unter den Rinnen und Ratshausen. Gut ausgebaut und fast verkehrsfrei, dazu noch ein Kehrenwunder mit gleichmäßger Steigung nach Vorbild der Schweizer Alpenpässe, eine Seltenheit unter den Alb-Pässen.
Coll de la Serra Mas de la Serra
Nordauffahrt von der Schnellstraßenabfahrt
3,9 km / 207 Hm Pyrenäen, Serra de l'Albera, Occitanie
21.07.2021, Flugrad:
Als Startpunkt wählen wir die Anschlussstelle Collioure an der Schnellstraße D 914 am dortigen Kreisverkehr. Zu diesem Ausgangspunkt gelangt man entweder auf dem Zubringer von Collioure, aber auch von Argelès an der dortigen Auffahrt auf die Schnellstraße. Nach Überqueren der Schnellstraße orientieren wir uns auf der Westseite am dortigen Kreisel Nummer zwei einfach am Verlauf der Schnellstraße Richtung Süden.
Unser mit Asphalt und Beton garniertes Sträßchen ist wohl mit dem Bau der Schnellstraße entstanden und weist den dazugehörigen typischen Verlauf auf: Einschnitte werden am Begleitweg nicht einbezogen, sondern führen hochprozentig den Berg hoch und genauso wieder hinunter. Die Steilabfahrt Nr. 2 führt uns dann an die Einmündung in die von Collioure heraufkommende Straße.
Hier wählen wir die in Richtung Tour de Madeloc ausgeschilderte Straße. 500 m weiter verlassen wir die bisher noch begleitende Schnellstraße und umfahren den Puig Oriol.
Coll de la Serra Mas de la Serra
Pyrenäen, Serra de l'Albera, Occitanie
21.07.2021, Flugrad:
Der Coll de la Serra, dessen Passname sich nur im amtlichen topografischen Kartenwerk Frankreichs findet, wird auf der D 86 zwischen Argelès-sur-Mer und Port-Vendres bzw. Banyuls befahren. Wir befinden uns also in den östlichen Pyrenäenausläufern, an der Côte Vermeille, zu deren Küstenstädten die vorgenannten Orte zählen. Man könnte also auch einfach die Küstenstraße entlangpedalieren. Doch der Umweg lohnt sich für jede Bergziege, bietet er doch ein wunderschönes Sträßchen durch Weinberge mit herrlichsten Ausblicken auf die Küste zwischen Perpignan und dem spanischen Teil Kataloniens. Der eigentliche Coll de la Serra liegt wohl ein paar Dutzend Meter westlich der Straße auf dem Kamm. Man überquert hier also keine Wasserscheide, sondern bleibt auf der der Küste zugewandten Seite.Auch wenn es aufgrund des Landschaftsgenusses nicht so aussieht, ist auch dieses Sträßchen einst wohl aus militärischen Gründen entstanden, befinden wir uns doch im Grenzgebiet von Frankreich und Spanien, beidseits Katalonien und einst zum Königreich Aragon gehörend.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Der Hahnschenkel ist ein auf beiden Seiten steiler Übergang einer seit den Römern bekannten einst wichtigen Transportroute zwischen Immenstadt und dem Bodensee. Bekannt und gefürchtet, da die auf beiden Seiten bestehenden 12 bis 14 %-Rampen eine heftige und gefährliche Herausforderung für die vor allem mit Salz beladenen schweren Gespanne darstellten. Die Rampen sind noch die gleichen, der Belag allerdings vom Feinsten. Für Rennradler interessant ist der Hahnschenkel aber auch auf Touren zwischen dem Weiler-Scheidegg-Lindenberger Raum und Oberstaufen-Immenstadt als realtiv gradlinige aussichtsreiche Verbindung mit teilweise langen Abfahrten. Das gleicht den Umstand aus, dass der Hahnschenkel nicht zu den schwach befahrenen Straßen im Allgäu gehört – auch wenn sich das Verkehrsaufkommen meist in Grenzen hält. Ebenfalls auf der Habenseite: Auf der Westseite warten in Simmerberg und Weiler gleich zwei Brauereien. Dem kunstinteressierten Radler sei außerdem ein Stopp bei der Kirche/Kapelle Genhofen mit ihrem sehr sehenswerten gotischen Flügelaltar empfohlen.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Westauffahrt von Nagelshub/Abzweig LI14
2,4 km / 139 Hm Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Die Westauffahrt ist nicht nur deutlich breiter ausgebaut, sie wird auch von einem neuen Radweg in Fahrtrichtung Oberstaufen begleitet, der durchweg rennradtauglich ist. Sie beginnt kurz hinter Nagelshub am Abzweig der LI14 in Richtung Stiefenhofen. Wir fahren aus Richtung Simmerberg kommend geradeaus weiter durch die Talsenke mit wenig Höhenmetergewinn bis zum Weiler Burkatshofen.
Nun wird es ernst: Anders als bei der Ostauffahrt ist das Profil wellig, aber mit eingestreuten heftigen Rampen, die heftigste mit 15 % hinter dem folgenden Weiler Buch, kurz vor der Passhöhe. Hinter Genhofen kann man dann beispielsweise auf Verbindungssträßchen Richtung Stiefenhofen oder Oberstaufen abbiegen oder an der folgenden Kreuzung flott in Richtung Konstanzer Achtal weiterfahren.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Ostauffahrt von der St2005 (Siechenkapelle)
2,3 km / 121 Hm Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Wir starten an der zum Weiler Wolfsried gehörenden Siechenkapelle, am Abzweig unserer Kreisstraße nach Weiler-Simmerberg von der St 2005 Harbatshofen–Oberstaufen. Diese Kapelle steht den Straßenbauern sichtlich im Weg, sie haben sie bisher aber nicht angerührt. Unsere Straße führt zwischen Siechenhaus und Siechenkapelle hindurch sanft ansteigend Richtung Genhofen. Linker Hand sehen wir über das Quellmoos der Oberen Argen und Oberstaufen hinweg den allseits präsenten Hochgrat mit seiner unverwechselbaren Nordflanke.
Nach gut einem Kilometer haben wir den Weiler Genhofen erreicht. Kurz vorher mündet von links noch eine weitere Zufahrt aus dem selbsternannten „Urbanen Zentrum“ Oberstaufens ein. In Genhofen befindet sich unübersehbar linkerhand die von der Größe eigentlich mehr einer Kirche ähnelnde gotische Kapelle mit sehenswerten Fresken und Flügelaltar. Ihr Entstehen ist direkt in Bezug zu dem, was jetzt kommt: die bei den Salzfuhrleuten so gefürchtete Steige zum Hahnschenkel.
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Ravensburg, die Türmestadt im Schussental, ist die größte Stadt Oberschwabens, kaum zwanzig Kilometer nördlich des Bodensees gelegen. Die bergaffine Rennradlerszene orientiert sich aber eher west- oder ostwärts. Westlich geht es auf zahlreichen Varianten bis zum Höhenrücken des Höchsten und Gehrenberges, ostwärts lockt das Allgäu. Gerade diese Region besticht mit einem verkehrsarmen Straßennetz von unglaublicher Fülle - und dem zusätzlichen Vorteil, dieses in direkter Anfahrt aus der Stadt heraus zu erreichen. Und da spielt die L 325 Richtung Schlier mit ihren möglichen Varianten eine wichtige Rolle. Die L 325 selbst weist zwar zu den Berufsverkehrszeiten ein höheres Verkehrsaufkommen auf, doch für die Auffahrt stehen dann auf Teilabschnitten auch diverse verkehrsarme Varianten zur Verfügung. Die Passhöhe liegt am Waldrand an der Einmündung der K 7976 (Hinzistobler Straße). Hier hat man gleich ein mögliches nächstes Ziel im Auge: den Höhenrücken der Waldburg. Wobei wir gleich bei einem geografischem Phänomen wären:
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Westauffahrt von Ravensburg (L 325)
3,1 km / 147 Hm Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Der Start erfolgt etwa in der Mitte der Wilhelmstraße, der stark befahrenen Ausfallstraße Richtung Wangen. Wenn man aus einer der parallelen Altstadtstraßen kommt, überquert man die Wilhelmstraße in Richtung Schlier, an den Autowegweisern orientierend. An der folgenden 5-Straßen-Kreuzung muss man der scharf abknickenden Vorfahrt folgen.
Nun geht es für ca. einen Kilometer sanft mit vier bis fünf Steigungsprozenten bergan. Wir passieren das Kleintierzoo-Gelände und erreichen flott die erste und einzige Kehre. In der zweiten Etage haben wir bald nach der folgenden weiten Kurve bereits den Stadtrand und freies Feld erreicht.
Kurz nach dem Weiler Albertshofen, bei dem die Radrouten-Variante wieder einmündet, weist ein Wegweiser zum Lumper-Hof, einem Ausflugsrestaurant. Ab hier lohnt sich aber auch unbedingt immer wieder ein Blick nach links. Der Rest: weiter wellig, kurvig, mit einer kurzen neunprozentigen Rampe.
Beim Waldrand findet sich links ein weiteres Ausflugslokal, das Hirscheck.
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Westauffahrt von Ravensburg via Friedhofstraße
2,5 km / 139 Hm Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Beginn ist die 5-Sterne-Kreuzung kurz nach der Abzweigung von der Wilhelmstraße. An dieser etwas unübersichtlichen Kreuzung folgen wir nicht der ganz nach rechts führenden Straße nach Schlier, sondern der parallel darüber verlaufenden Friedhofsstraße, auf die auch die Radroutenbeschilderung Schlier verweist, allerdings etwas uneindeutig.
Nun können wir eigentlich nichts mehr falsch machen: immer geradeaus, bei 12 bis 14 %. Rechter Hand aufkreuzende Fahnen weisen auf die Brauerei Leibinger hin, die einzig verbliebene in Ravensburg. Was man von dieser Seite nicht auf Anhieb erkennt: Die Brauereigaststätte samt Biergarten ist über das Brauereigelände erreichbar und unbedingt empfehlenswert, schon wegen des Altstadtblicks im Biergarten.
Am Ende der Rampe biegt der Friedhofsweg links ab. Geradeaus versperrt ein ausgedehntes Quängelgitter den Weg, durch das wir hindurch müssen, um dahinter rechts weiterzufahren. Nun haben wir den Stadtrand erreicht, fahren noch knapp dreihundert Meter flach weiter, bis wir beim Weiler Albertshofen die Hauptauffahrt erreichen.
Leibertinger Steige
Hegau, Schwäbische Alb, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
10.06.2021, Flugrad:
Leibertingen ist ein Dorf auf der Albhochfläche südlich von Beuron, sprich dem Durchbruchstal der Oberen Donau. Ein Abstecher über den Ort ist für den Rennradler durchaus reizvoll, nicht nur wegen der beiden Wege, die aus dem Tal auf die Hochfläche führen - Kreenheinstetten (von Hausen im Tal) und Buchheimer Steige (von Beuron aus), sondern insbesondere auch, weil über Leibertingen die einzige asphaltierte Zufahrtsstraße zur Burg Wildenstein führt. Diese Burg, auf einem Felsen hoch über dem Donautal gelegen, ist eine komplett erhaltene mittelalterliche Festungsanlage, die seit mehr als 50 Jahren eine der schönsten, wenn nicht die schönste Jugendherberge in einer Burg beherbergt. Der Innenhof und einige Teile der Burg stehen auch als Ausflugsgaststätte zur Verfügung. Die Passhöhe selbst liegt am Waldrand, 1,2 Kilometer westlich von Leibertingen. Für den Radler, der aus dem Donautal kommt, bieten sich ab Leibertingen außerdem beispielsweise Richtung Süden und Osten gleich mehrere Varianten an, die an klaren Tagen zudem Alpensicht garantieren.
Leibertinger Steige
Nordwestauffahrt vom Kloster Beuron
4,6 km / 250 Hm Hegau, Schwäbische Alb, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
10.06.2021, Flugrad:
Dier ersten 2,2 Kilometer ab der Beuroner Donaubrücke sind identisch mit der Nordauffahrt vom Kloster nach Buchheim, am Osthang des Liebfrauentals hoch. Bei der folgenden Straßengabelung bleiben wir nicht auf der hier leicht abfallenden Hauptstraße nach Buchheim, sondern nehmen den Abzweig Richtung Leibertingen und Burg Wildenstein.
Dieses hier noch gut einspurige Sträßchen führt weiter hangaufwärts mit fünf bis sieben Steigungsprozenten, zunächst parallel zur bald deutlich tiefer liegenden Buchheimer Straße. Dann jedoch ändert sich der Straßenverlauf um einen Felshang herum in einer weiten Kehre um 180 Grad. Diese Kehre wurde inzwischen durch Hangabtragungen etwas übersichtlicher ausgebaut. Bei weiterhin unveränderter Steigung erreichen wir gut einen Kilometer nach dem Abzweig eine rechtwinklige Rechtskurve. Hier führt ein gut fahrbarer Forstweg geradeaus weiter.
Einschub: Dieser Weg lohnt durchaus einen Abstecher für schotteraffine Recken: Etwa vierhundert Meter flache Fahrt geradeaus, dann zeugt eine kleine rechteckige Lichtung vom Standort der ehemaligen Domäne Steighof, der in den 1960er-Jahren aufgegeben und bald darauf abgerissen wurde.
Coll de la Fueta
Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
31.05.2021, Flugrad:
Der Coll de la Fueta ist nur in detaillierten Karten als solcher verzeichnet und liegt in unmittelbarer Nähe des Mas de la Cadeneta. La Cadeneta ist eine Kleinsiedlung, die zum Dorf Mont-ral gehört, in der comarca (Landkreis) Alt Camp der katalonischen Provinz Tarragona gelegen. Wir sind mitten in den Muntanyes de Prades, einer bis zu 1200 Meter hohen Gebirgsregion mit herrlichen einsamen Sträßchen. Die "Hauptstraße" über den Pass ist die TV-7041, die aus der Tiefebene des Rio Francolí von Alcover nach Prades im Zentrum der gleichnamigen Muntanyes führt. Auf dieser nimmt man den Pass allerdings kaum wahr, liegt er doch auf dem welligen Abschnitt zwischen Mont-ral und Capafonts. Er ist auf dieser Verbindung also nicht mehr als ein unauffälliger Vorpass zum hinter Capafonts gelegenen Coll de Capafonts. Umso interessanter ist allerdings das ca. fünfhundert Meter östlich des Passes einmündende Sträßchen TV-7044, das von la Riba in der Francolí-Durchbruchsschlucht (Estret de la Riba) durch die Schluchten des Rio Brugent heraufführt.
Coll de la Fueta
Ostauffahrt von la Riba (Francolí)
16,7 km / 638 Hm Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
31.05.2021, Flugrad:
Die Auffahrt beginnt in la Riba, mitten im hier verkehrsgeplagten Francolí-Tal gelegen. Der Francolí zwängt sich zwischen Montblanc und Picamoixons zwischen zwei Gebirgszügen hindurch – leider nicht nur er, sondern auch die mittlerweile zu einer Schnellstraße ausgebaute C-14 Salou–Andorra; daneben auch die Bahnlinie Reus–Lleida und die weitgehend in Tunnels verlaufende Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid–Barcelona.
Aus Richtung Norden kann der LKW-scheue Pedaleur auf die alte Straße über Vilaverd ausweichen – mit etwas Spurensuche auch bereits ab Montblanc: Die alte Landstraße zwischen Montblanc und Vilaverd ist zwar seit Jahrzehnten wegen eines Hangrutsches gesperrt, aber nach wie vor auch für Rennradler passierbar – wenn man sie findet. Aus Süden wird es schwieriger. Hier gibt es mindestens zwischen Picamoixons und la Riba auf ca. 2 km keine Alternative zur Schnellstraße. Doch man kann auch zur Anreise die RENFE benutzen. La Riba hat einen Bahnhaltepunkt .
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Nordauffahrt von Saint-Saturnin-de-Lenne
8,0 km / 224 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Der Beginn der Auffahrt liegt an der Kreuzung mit der Talstraße D202/D45. Aus dem Ort heraus geht es noch weitgehend flach, dann jedoch gewinnen wir am östlichen Rand des Tales zügig an Höhe, auf den ersten zwei Kilometern mit fünf bis sechs Prozent.
Nach Durchqueren eines kurzen Waldstücks buchtet die Straße weit nach Osten aus – und das Tal verliert sein Bächlein. Karstgebiet halt. Wir sind in den Causses. Deutlich auch daran zu erkennen, dass hier die Rindviecher dominieren, meist noch auf großzügigen Weideflächen. Im Hitzesommer 2020 allerdings war das Gras überwiegend braun verbrannt.
Die nächsten 2,5 Kilometer verlaufen erstens weitgehend flach und zweitens weitgehend geradeaus. Die Landschaft des nunmehrigen Trockentales sorgt allerdings für den nötigen Genuss. Dann passieren wir einen rechter Hand abseits der Straße gelegenen einsamen Weiler, Combelongue. Dies ist der Beginn der zweiten Geländestufe.
Auf dem folgenden Kilometer haben wir es noch einmal mit ca.
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Der Col de Lagarde liegt im südlichen Teil der Causse de Sévérac und somit im Naturpark Les Grands Causses im Département Aveyron. Die D2, die über ihn führt, ist eine für den Radler sehr interessante Nord-Süd-Verbindung, z. B. zwischen den Monts d'Aubrac oder der Schlucht des Lot und der tief eingeschnittenen Tarn-Schlucht. Für den Radler wichtig heißt andererseits auch landestypisch verkehrsarm. Und der Col de Lagarde kann eine Besonderheit aufweisen: Er ist zugleich eine – auch dort angeschriebene – Passhöhe der berühmten Ligne des Causses, der Direktverbindung Paris–Béziers, über die bis zur Jahrtausendwende noch etliche Schnell- und Nachtzüge in dieser Relation gefahren sind und die infolge des fortschreitenden Ausbau des TGV-Hochgeschwindigkeitsnetzes zu einer einstellungsbedrohten Nahverkehrsstrecke degradiert wurde – ungeachtet der einmaligen Schönheit der Streckenführung samt dem wohl schönsten Viadukt Frankreichs, dem Viaduc de Garabit, einem Werk Gustave Eiffels.
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Südostauffahrt von Sévérac-le-Château
4,9 km / 132 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Ausgangspunkt ist der Abzweig aus dem Straßengewirr um die Anschlußstelle der N 88 Sévérac–Rodez. Und damit ist auch schon das Schlimmste beschrieben. Selbst diese N 88 ist nicht allzu stark befahren im Verhältnis zu den monumentalen Straßenbauwerken.
Wir jedoch folgen der D2 in Richtung Saint-Saturnin-de-Lenne, und gleich in die Steigung hinein. Wobei diese als Maximum knapp fünf Prozent zu bieten hat, meist jedoch deutlich darunter. Schöne Aussichten inklusive natürlich. So nähern wir uns der Ligne des Causses, überqueren diese kurz vor der Passhöhe und erreichen dieselbe zweihundert Meter hinter dem Abzweig zum Weiler Lagarde.
Lagarde (Lieutadès)
Nordwestauffahrt von der Pont de Tréboul
9,5 km / 316 Hm Zentralmassiv, Aubrac, Auvergne-Rhône-Alpes
06.05.2021, Flugrad:
Von den nördlich der Truyère-Schlucht gelegenen Hochflächen führen gleich drei Sträßchen hinunter in die Schlucht als Zufahrt zur Hängebrücke über den Stausee. Anno 2014 war hier nach Jahrzehnten wieder die ansonsten am Seegrund gelegene, aus dem 14. Jahrhundert stammende historische Zweibogenbrücke zu bewundern, im Zuge einer umfangreichen Revision der Staumauer.
Wir überqueren den Stausee auf der heutigen, auch schon über neunzig Jahre alten Hängebrücke. Auf der Südseite haben wir die Qual der Wahl: die Variante nach rechts über Liamontou oder diejenige nach links über Lieutadès und Lagarde. Beide Varianten führen auf die südlich des Lac du Barrage de Sarrans gelegenen Hochflächen und münden in die D 921, sind ähnlich lang, weisen ähnliche Höhenmeter auf und dürften ähnlich schön zu fahren sein. Wir wählen die linke über Lieutadès, weil man über sie auf direktem Weg und durchgehend verkehrsarm nach St-Urzice und in die Monts dAubrac fahren kann.
Lagarde (Lieutadès)
Zentralmassiv, Aubrac, Auvergne-Rhône-Alpes
06.05.2021, Flugrad:
Dieser Pass ist der höchste Punkt auf der D 65, die den Pont de Tréboul im Norden mit Jabrun, an der Hauptstraße D 921 St-Flour–Espalion gelegen, verbindet. Für Rennradler ist diese Straße vor allem interessant als kaum befahrene Verbindung zwischen der Truyère-Schlucht und den Monts d'Aubrac. Der Pont de Tréboul selbst ist eine beeindruckende, über 90 Jahre alte Hängebrücke über den 35 Kilometer langen Truyère-Stausee Lac du Barrage de Sarrans. Der höchste Punkt der vom Stausee in Richtung Jabrun führenden D 65 liegt am Abzweig zum ca. vierhundert Meter abseits der D 65 gelegenen kleinen Weiler Lagarde, einem Ortsteil von Lieutadès. In diesem heutigen Weiler, fast tausend Meter hoch gelegen, findet sich eine einstige Kommende der Tempelritter von Jerusalem. Ansonsten bietet die D 65 vom Stausee herauf nicht nur Einsamkeit und eine sehr schöne Streckenführung, sondern auch prächtige Aussichten u.
Col de l'Espinouse (Provence)
Provence, Alpen, Hochprovence-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.05.2021, Flugrad:
Unser Mini-Passübergang ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Pass im südlichen Zentralmassiv. Er befindet sich ganz am südwestlichen Rand der hochprovencalischen Alpen und am nordwestlichen Rand des Naturparks Verdon. Von den östlichen Durance-Zuflüssen Bléone, Asse und Verdon verbindet dieser versteckte Pass das geschäftige Tal der Bléone im Norden mit dem eher ruhigen Tal der Asse im Süden. Er kann daher hervorragend in Touren um den Verdon im Süden und die Durance im Norden eingebunden werden, und das unter weitestgehender Vermeidung stärker befahrener Straßen. Namensgeber ist das malerisch auf einem Felsvorsprung des Hochplateau gelegene, kaum noch besiedelte Espinouse, das über eine dreihundert Meter lange Stichstraße erreicht werden kann. Der Abstecher lohnt sich!
Col de l'Espinouse (Provence)
Nordwestauffahrt aus dem Bléone-Tal
6,2 km / 344 Hm Provence, Alpen, Hochprovence-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.05.2021, Flugrad:
Ob aus dem Durance-Tal kommend Richtung Digne-les-Bains oder in Gegenrichtung, statt der vielbefahrenen N 85 am Nordufer der Bléone empfiehlt es sich in jedem Fall, die D12/D8 auf der südlichen Talseite zu nehmen.
Genau auf halber Strecke zwischen Malijai an der Mündung der Bléone in die Durance und Le Chaffout-St-Jurson treffen wir auf den Abzweig nach Espinouse-Bras-dAsse. Dieses nahezu einspurige Sträßchen überrascht uns auf den ersten 1,5 Kilometern mit sechs Serpentinen. Am Ende dieses Abschnittes haben wir schon mal hundert Höhenmeter gutgemacht.
Nach diesem Kehrenabschnitt arbeiten wir uns mit weitgehend gleichbleibender Steigung am Felshang hinauf. Es folgt eine weite Linkskurve und daraufhin die letzte Kehre direkt unterhalb des weitgehend verlassenen Dorfes. Hier wird die Steigung zweistellig.
Nach insgesamt 4,5 Kilometern haben wir bei einem Bildstock den Abzweig nach Espinouse erreicht. Ein Abstecher ins Dorf hoch über dem Tal der Bléone lohnt sich.
Cascade du Cheix Rocher de l‘Aigle, Courbanges
Nordostauffahrt von Murol
7,5 km / 361 Hm Zentralmassiv, Monts Dore, Auvergne-Rhône-Alpes
29.04.2021, Flugrad:
Murol ist ein mittelalterliches Dorf mit einem markanten Vulkankegel, den eine ebenso markante Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert überragt. Gut einen Kilometer westwärts liegt das Maar/der Kratersee Lac Chambon. Damit sind bereits die wichtigsten Attraktionen benannt. Diese reichen, um diesen Ort zu einer lokalen Touristenhochburg zu machen. Entsprechend quirlig geht es hier zu. Ausgangspunkt unserer Auffahrt ist der am südlichen Ortsrand gelegene Abzweig der D 618 von von der D 5 (Murol–Besse) in Richtung Jassat. Gleich am Abzweig beginnt eine kurze aber heftige Rampe – nur um nach der Kuppe auf schnurgerader Straße wieder ein paar Höhenmeter zu verlieren. Wir befinden uns jetzt in einem Seitental, zwischen Ferienhausiedlungen und Campingplätzen. Dementsprechend breit ist unser Sträßchen noch. Nach einem Kilometer knickt die Straße nach rechts ab. Sie bleibt für knapp einen weiteren Kilometer flach.
Cascade du Cheix Rocher de l‘Aigle, Courbanges
Zentralmassiv, Monts Dore, Auvergne-Rhône-Alpes
29.04.2021, Flugrad:
Wir bewegen uns im Gebiet der Monts Dore, des höchsten Gebirgszuges des Zentralmassivs, mit dem höchsten Berg, dem 1885 m hohen Puy de Sancy. Die vulkanische Gebirgslandschaft der Auvergne zeichnet sich durch Einsamkeit aus, allerdings im Wechsel mit touristischen Zentren, zu denen neben dem etwas nördlicher gelegenen Puy de Dôme die Monts Dore gehören, und auch etliche der vielen eingestreuten Kraterseen. Über den Gebirgskamm hinweg führen vier Passstraßen. Unsere Passhöhe ist nicht dabei, sie bleibt auf der Ostseite des Gebirges. Dafür kann man die Ostflanke des Gebirgszuges aus der Nähe genießen, und das praktisch verkehrsfrei. Die Passhöhe stellt die Einmündung unseres Nebensträßchens in die D 36 dar, einer welligen Höhenstraße, auf der man zur Weiterfahrt alle der obengenannten Passübergänge kombinieren kann – oder einfach auf der Ostseite bleiben und diese wellige Landschaft genießen.
Madenburg Rothenberg (Eschbach)
Nordostauffahrt von Eschbach
2,9 km / 213 Hm Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
22.04.2021, Flugrad:
Start der Auffahrt ist die Ortsmitte von Eschbach, bei der Kirche. Von Norden her knickt hier die Weinstraße scharf links ab. Wir schlagen an dem kleinen Platz den Weg nach rechts ein, lassen uns vom Madenburgweg aber nicht irritieren. Schließlich wollen wir nicht hochwandern, sondern fahren. Also folgen wir dem Sträßchen namens Löwenthal in Richtung Sportplatz.
Nach den letzten Häusern des Dorfes hat unser einspuriges Sträßchen eine kurze 10 %-Rampe zwecks Überwindung einer Geländestufe im Angebot. Danach passieren wir linker Hand einen Parkplatz und den zugehörigen Sportplatz. Einige hundert Meter weiter haben wir das Ende des kleinen Tales erreicht. Unser Sträßchen führt nun in den Wald und gewinnt mittels einer Doppelkehre gleich ordentlich an Höhe. Mit bis zu 12 % ist dies der steilste Abschnitt der Auffahrt. Nun beschreibt die Straße einen weiten Linksbogen, immer noch bei 8 bis 10 % Steigung. Nach insgesamt 1,9 Kilometern erreichen wir den zur Burg gehörenden Wanderparkplatz.
Madenburg Rothenberg (Eschbach)
Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
22.04.2021, Flugrad:
Die Madenburg ist eine große Burgruine im Pfälzer Wald, am Rande des Wasgaus an der Ostflanke des Rothenberges gelegen. Je nach Quelle ist sie eine der größten oder sogar die größte Burganlage der Pfalz. Ihre Ursprünge gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Ihr Name hat nichts mit der gemeinen Made zu tun, er lässt sich in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Besitzer, dem Bistum Speyer, wohl auf die Jungfrau Maria zurückführen. Wie manche Burg, so hatte auch diese Immobilie viele Besitzerwechsel zu verkraften, bis sie schließlich im 17. Jahrhundert von den Franzosen endgültig zerstört wurde und fortan als Steinbruch diente. Mit Aufkommen der Burgenromantik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man die Reste der Gemäuer zu konservieren und den Verfall aufzuhalten. So blieben doch noch sehr beeindruckende Mauerreste erhalten. Und auch eine Burgschänke gibt es für durstige und hungrige Seelen.
Kreuzleshöhe
Westauffahrt von Krummen im Kreuzthal
4,1 km / 291 Hm Allgäu, Bayern
20.04.2021, Flugrad:
Beim Hof Krummen folgen wir der passenden Radwegbeschilderung zur Kreuzleshöhe und verlassen die Talstraße über ein Eschach-Brücklein – und damit auch Baden-Württemberg. Das war im Corona-und Schnee-Winter 2020/21 für den Betreiber des am Osthang des Tales befindenden Gohrersberg-Skilift auf fatale Art entscheidend: Während auf der Württemberger Seite Liftbetreiber ihren Lift stundenweise für 150 € zur Exklusivnutzung an Familien vermieten durften, war dem Kreuzthaler Liftbetreiber dies verboten – weil lediglich sein Parkplatz in Baden-Württemberg liegt, der Lift dummerweise aber in Bayern.
Wir lassen die Talstation des Liftes rechts liegen und fahren zunächst nach links, bis zur nächsten Kehre bei knapp zehn Steigungsprozenten. Wir befinden uns hier noch auf dem Glasmacherweg. Der nun schon deutlich unter uns liegende Hof Krummen auf der Württemberger Seite war der Standort der 1678 gegründeten ersten Glashütte im Tal, das Kapellchen am Hof stammt noch aus dieser Zeit.
Sackgassen, Balkone und verlassene Dörfer in den Muntanyes de Prades
Muntanyes de Prades, Serralada Prelitoral, Katalonien
16.04.2021, Flugrad:
Diese Tour durchquert die Muntanyes de Prades von Nordosten nach Südwesten, samt einigen ausufernden aber lohnenswerten Schlenkern. Die Muntanyes de Prades sind ein Gebirgszug der Serralada Prelitoral in der Provinz Tarragona.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig.
Rojals
Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
14.04.2021, Flugrad:
Rojals ist ein kleines Bergdorf ganz im Nordosten der Muntanyes de Prades, von Wäldern umgeben auf einer Bergkuppe gelegen inmitten noch landwirtschaftlich genutzter Felder. In der Umgebung gibt es einige Höhlen mit prähistorischen Malereien. Die Ursprünge des Dorfes reichen ins 12. Jahrhundert, die Kirche dürfte nur wenig jünger sein. Das Dorf hat (noch) ein Restaurant zu bieten, und dank der Lage natürlich auch ein beeindruckendes Panorama.Heute ist der nur noch ca. dreißig Bewohner zählende Ort Teilgemeinde der Stadt Montblanc, Hauptort der Comarca Conca de Barberà, tief unten im geschäftigen und von Verkehrsadern durchschnittenen Tal des Francolí. Auch diese Stadt hat ihre bedeutendsten Zeiten hinter sich, war einst sogar die siebtgrößte Stadt Kataloniens – wovon neben einem sehenswerten und gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit einem wehrhaften Mauerring auch die heute recht überdimensioniert wirkende gotische Kirche zeugt, die einer Kathedrale würdig wäre.Damit hätten wir schon mal einige Gründe für einen Abstecher auf die zudem sehr abwechsungsreiche Kehrenstraße nach Rojals.
Rojals
Ostauffahrt von Montblanc
12,5 km / 780 Hm Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
14.04.2021, Flugrad:
Als Ausgangspunkt der Auffahrt wählen wir die Placa de Sant Francesc. Wenn man von Norden kommend die mittelalterliche Altstadt auf der alten Hauptstraße durchquert hat, fährt man am Ende des Platzes mit der Kirche Sant Francesc einfach geradeaus weiter, der Beschilderung nach Rojals folgend. Aus der Stadt heraus verlieren wir dabei ein paar Höhenmeter auf breit ausgebauter Straße. Nach ca. 500 m müssen wir aufpassen: Die Straße gabelt sich am Beginn eines Gewerbegebietes. Nach schräg links führt eine breite Straße ohne Wegweiser. Diese sollte wir uns für die Rückfahrt merken, falls wir dann Richtung Vilaverd-la Riba weiterwollen. Sie ist die alte C-14 bzw. C-240z, auf einem Abschnitt von ca. 400 m von einem Hangrutsch vor Jahren schon z. T. verschüttet worden und teilweise abgerutscht. Man kann diesen Abschnitt jedoch auch mit dem Rennrad gut passieren, davor und dahinter wird sie noch als Zufahrt zu Feldern und Hütten genutzt. Vor allem kann man damit auch landschaftlich schön die heutige C-14, die fast schon Schnellstraßenstandard aufweist, umfahren.
Col de la Charme
Nordostauffahrt von St-Priest-la-Prugne (La Gare)
7,4 km / 334 Hm Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
12.04.2021, Flugrad:
Ausgangspunkt ist der Abzweig unserer D 51 von der für hiesige Verhältnisse als Hauptstraße einzustufenden D 495, die St-Just-en-Chevalet und Vichy miteinander verbindet. Etwas nördlich und etwas tiefer gelegen befindet sich der nette kleine Ort St-Priest-la-Prugne. Wir orientieren uns an der Wegweisung nach Arconsat.
Unsere Kreuzung liegt in der zu diesem Ort gehörenden Siedlung La Gare, und nur wenige Meter nach dem Abzweig kreuzen wir am linker Hand gelegenen alten Bahnhof auch die zugehörige ehemalige Schmalspurbahn, deren Trasse in diesem Abschnitt zu einem ganz gut zu fahrenden Radweg umgestaltet worden ist. Wie weit dieser so gut fahrbar bleibt, hat der Autor allerdings nicht erforscht.
Auf den folgenden 2,5 Kilometern durchqueren wir in weiten Bögen Weidelandschaft und gewinnen dabei bereits knapp 150 Höhenmeter. Etliche Gehöfte säumen unsere Straße. Wir sollten dabei auch die Aussicht auf die Landschaft östlich und südlich genießen, denn danach tauchen wir in ein Waldgebiet, die Bois Noirs, ein, das uns über die Passhöhe hinweg bis kurz vor Arconsat begleitet.
Col de la Charme
Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
12.04.2021, Flugrad:
Westlich der Monts de la Madeleine liegen die Bois Noirs, ein, wie der Name schon erahnen lässt, vollständig bewaldeter Gebirgszug, in dem einige Vulkankegel versteckt sind. Die Bois Noirs sind Teil der Monts du Forez, ihr höchster Berg, der Puy de Montoncel (1287 m) liegt nur unweit der Passhöhe des Col de la Charme. Die liebliche Landschaft um St-Priest-la-Prugne und die bewaldete Bergkette, ein Zentrum für Mountainbiking und Skilanglauf, leiden jedoch unter den Folgen des bis 1980 betriebenen Uranbergbaus. Abraumhalden wurden großzügig u. a. als Baustoffe und für den Wegebau recycelt, und das Grundwasser gilt teilweise als verseucht. Dementsprechend findet sich auch an unserem Passsträßchen das eine oder andere Protestplakat. Das soll uns aber keineswegs von der Befahrung dieses schönen und natürlich wenig befahrenen Passes abhalten. Auf der Passhöhe mitten im Wald finden sich ein Wanderparkplatz und die Skihütte eines Langlaufgebietes.
Castell monestir d'Escornalbou
Südostauffahrt von Vilanova d‘Escornalbou
6,0 km / 380 Hm Serralada Prelitoral, Katalonien
10.04.2021, Flugrad:
Jede der vier Auffahrtsvarianten hat ihren eigenen Reiz. Auf dieser hat man das Ziel wahrscheinlich am längsten im Auge. Allerdings hat man an heißen Tagen mangels allzu viel Schatten wohl auch am heftigsten mit der Hitze zu kämpfen.
Von Süden, von Mont-roig del Camp, erreichen wir Vilanova, ignorieren den Abzweig nach Riudecanyes am Ortseingang und fahren weiter bis zur Dorfkirche. Die erste und einzige Schwierigkeit dürfte sein, aus dem Ort heraus den richtigen Weg zu finden. Heißt: Am besten biegen wir vor der Kirche nach rechts in die Gasse Raval de lEsglèsia. Dann geht es immer geradeaus mittels einer kurzen scharfen Rampe aus dem Dorf hinaus.
Nun folgen vier abwechslungsreiche Kilometer durch gebüschdurchsetztes Land, mit Aussicht gen Meer, bei ebenso abwechslungsreichen Steigungsverhältnissen von null bis 18 %. Der letzte Kilometer ist dabei der kurvenreichste und erreicht auch kurz den 18 %-Spitzensteigungswert.
Am Ende der Rampe stößt von links die Variante aus LArgentera auf unsere Straße.
Castell monestir d'Escornalbou
Beton-Direttissima von Duesaigües
3,3 km / 325 Hm Serralada Prelitoral, Katalonien
10.04.2021, Flugrad:
Die Daten sagen einiges, bei den Schwierigkeitspunkten wäre im ortsüblichen Vergleich auch eine fünf möglich. Allerdings sind die Extremrampen meist nur kurz, und dazwischen gibt es dann unterschiedlich lange Abschnitte zur Erholung (bei dann nur um die 10 % Steigung). Doch von vorn: In Duesaigües beginnt die Auffahrt am Abzweig von der T-313 Duesaigües–L’Argentera zum Friedhof, d. h. am westlichen Ortsrand, bevor die T-313 in einer Schleife den Talboden vorübergehend verlässt. Wir bleiben also vorerst im Talboden, fahren auf den camí reial am Friedhof vorbei, überqueren den oft trockenen Flusslauf des Barranc de l’Argentera und biegen nach insgesamt dreihundert Metern nach links in ein steiles Seitental. Unser camí del Castell ist eine nicht allzu raue Betonpiste, die allerdings nach Regenfällen erheblich verschmutzt sein kann. Bald nach dem Abzweig kommt eine ca. zweihundert Meter lange Steilrampe, die in der abschließenden Links-Rechts-Kombination mit 12 % Steigung ihr Maximum erreicht.
La Lizolle
Südostauffahrt vom Abzweig Les Aygues (Arconsat)
8,9 km / 200 Hm Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
09.04.2021, Flugrad:
Wer aus dem Ortszentrum von Arconsat kommt, hat zunächst eine Abfahrt ins Tal der Grande Goutte vor sich. Gleich hinter der Brücke über das Rinnsal im Weiler Les Aygues beginnt in Richtung Les Cros der Anstieg. Unsere D 64 führt uns am Hang hoch über Laspiaux bis zu einem vorläufigen Hochpunkt am Waldrand.
Die schmale und fast verkehrsfreie Straße fährt nun ein erstes Tal aus, führt nach der Brücken-Kehre leicht an Höhe verlierend unterhalb des Weilers Les Cros entlang und beginnt dann wieder sanft zu steigen. Dabei bewegen wir uns immer am westlichen Abhang des Hauptkammes der Bois Noirs, unterhalb des Puy de Montoncel. Immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke gen Westen und Süden über das Durolle-Tal hinweg.
Kurz vor dem nächsten Weiler, Les Hommades, mündet von links eine direkte Zufahrtsstraße aus dem Durolle-Tal herauf in die D 64 ein. Kurz hinter Les Hommades wird es für etwa einen Kilometer wieder etwas steiler. Wir durchqueren in einigen Kehren ein Waldstück, ehe wir wieder Weideland erreichen.
La Lizolle
Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
09.04.2021, Flugrad:
La Lizolle ist ein kleiner Weiler an der Westflanke des Puy de Montoncel, Teil eines großen geschlossen bewaldeten Kammes, den Bois Noirs, in dem einige Puys versteckt sind. Die durch diesen Weiler führende D 64 ermöglicht dem geneigten Radler regionstypische Einsamkeit, überwiegend flottes Rollen bei mäßigen Steigungsprozenten, trotz längeren Waldabschnittten viel schönes Panorama westwärts, und vor allem kann man über La Lizolle wunderbar das geschäftige, von Nationalstraße und Autobahn verseuchte Tal der Durolle vermeiden.
Hausen ob Verena
Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Hausen ob Verena liegt an der Kreisstraße Spaichingen–Gunningen, auf der Kante des Steilabfalls der Baaralb ins Primtal. Dies beschert uns, neben einer veritablen Kehrenauffahrt von Spaichingen herauf, den wohl schönsten Blick auf die gegenüberliegende markante Felswand des Dreifaltigkeitsberges mit der Wallfahrtskirche obendrauf. Hausberg von Hausen ist der Hohenkrähen. Diesen haben wir auf den drei Auffahrten der Baaralb-Seite fest im Blick. Hausen als Übergang zwischen der Baaralb und dem Prim- bzw. Faulenbachtal bietet sich also für landschaftlich schöne, aussichtsreiche Touren. Die Kreisstraße zwischen Gunningen und Spaichingen ist, abgesehen von den Berufsverkehrszeiten, nicht stark befahren, auf der Baaralb-Seite gibt es jedoch von Seitingen herauf noch zwei äußerst verkehrsarme Varianten, westlich bzw. östlich am Hohenkrähen vorbei. Dieser hat nicht nur ein Naturschutzgebiet um den Gipfel herum zu bieten, sondern an der Südflanke auch ein Gasthaus mit Kunsthaus/Kunststiftung Hohenkarpfen.
Hausen ob Verena
Nordauffahrt von Spaichingen
3,1 km / 167 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
In Spaichingen verlassen wir die B 14-Ortsdurchfahrt bei der Stadtkirche zunächst in Richtung Schura. Etwa zweihundert Meter nach dem Abzweig verlassen wir diese Straße aber schon wieder und biegen links ab, der Wegweisung nach Hausen folgend. Dies ist auch der Ausgangspunkt der Auffahrt.
In einer Rechts-Links-Kombination überqueren wir in einer Rampe die Gäubahn Tuttlingen–Stuttgart und gelangen wenig später im Industriegebiet zu einem Kreisverkehr. Hier halten wir uns geradeaus. Der Höhengewinn ist bisher bescheiden, das soll sich mit dem endgültigen Verlassen des nicht sehr schönen Industrie- und Gewerbegebietes rasch ändern: Hoch über uns grüßen die Häuser von Hausen ob Verena, da müssen wir hin.
Bei noch einstelligen Steigungswerten passieren wir zur Linken die Verenamühle, möglicherweise der Grund für den Beinamen unseres Hausens – oder auch umgekehrt, genau weiß man es nicht. Kurz darauf folgt eine Linkskehre, und wir nähern uns zweistelligen Prozentwerten.
Hausen ob Verena
Südwestauffahrt von Gunningen
2,4 km / 106 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Vom westlich gelegenen Gunningen führt auf der gut ausgebauten Kreisstraße die kürzeste Auffahrt nach Hausen. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen: Wie die anderen Auffahrten ist auch diese hier unregelmäßig, einschließlich einer achthundert Meter langen10 %-Rampe im zweiten Viertel der Auffahrt.
Heißt: Nach dieser Rampe geht es wellig-flach weiter, sogar mit ein paar Höhenmeterverlusten, und natürlich in Hausen mit dem obligaten innerörtlichen Schlussanstieg. Die Aussichten nach Süden über die Baar und natürlich auf den Hohenkarpfen sind prächtig.
Hausen ob Verena
Südauffahrt von Seitingen via Hohenkarpfen
4,6 km / 152 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Ist die direkte Südauffahrt von Seitigen nach Hausen eher was für nahezu verkehrsfreie Sträßchen liebende Rollerfreunde und solche, die es eilig haben, so sollten Rampenfreunde eher diese Variante wählen. Obendrein bietet sie auch noch die schöneren Ausblicke.
Die ersten fünfhundert Meter dieser Variante sind identisch mit der direkten Südauffahrt von Seitingen. Wir biegen dann aber nach links in das Sträßchen auf die von weitem grüßende Rampe zum Gasthaus ein. Nach dem Abzweig bis zur Bachbrücke verlieren wir sogar noch wenige Höhenmeter, dann aber geht es zur Sache: Auf fast einem Kilometer zieht das Sträßchen schatten- und gnadenlos zweistellig dem Wirtshaus entgegen. 12 bis 14 % hat dieser Abschnitt zu bieten. Beim Wirtshaus befindet sich auch das Kunsthaus. Gipfelstürmer müssen aber ab hier zu Fuß gehen.
Unser Sträßchen umfährt den Gipfel auf seiner Westseite. Nachdem wir beim Wirtshaus bereits fast schon die Höhe der eigentlichen Passhöhe erreicht hatten, verlieren wir auf den folgenden zwei Kilometern bis zur Hauptstraße von Gunningen sogar rund zwanzig Höhenmeter.
Hausen ob Verena
Südauffahrt von Seitingen
3,9 km / 117 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Am Ortsausgang von Seitingen in Fahrtrichtung Gunningen zweigt hinter einem als Raserbremse dienenden Fahrbahnteiler unser schmales Verbindungssträßchen nach Hausen ab. Hausen ist jedoch lediglich als Radwegziel ausgeschildert, ansonsten weisen Wegweiser zum Gasthaus Hohenkarpfen zunächst in die richtige Richtung.
Das Sträßchen ist schon mal für LKW gesperrt. Beeindruckend vor uns ist nicht nur der markante Hohenkarpfen, einer der Zeugenberge der Baaralb, beeindruckend ist auch der Anblick des gnadenlos geradeaus am Hang des Karpfen hinaufziehenden Sträßchens.
Wir bleiben allerdings im Tal und fahren nach den ersten fünfhundert Metern am Abzweig der Rampenstraße einfach geradeaus weiter. Ab hier gibt es zumindest an Sonn- und Feiertagen ein Totalverbot für motorisierten Verkehr. Gut für uns. Gut auch, dass trotz weitgehend fehlender Kurven die Straße entlang eines kleinen Baches bis zum Ortsschild von Hausen stets unter fünf Prozent Steigung bleibt. Erst mit Erreichen der ersten Häuser von Hausen bis zur Einmündung in die Gunninger Kreisstraße zieht die Steigung an.
Pailherols
Westauffahrt von der D 59 (Le Pont de Gaye)
7,2 km / 270 Hm Zentralmassiv, Monts du Cantal, Auvergne-Rhône-Alpes
06.04.2021, Flugrad:
Auf der D 59 vom Col de Curebourse und aus dem Cère-Tal her kommend beendet die Brücke über den Goul im Weiler Pont de Gaye die flotte Abfahrt. Kurz hinter der Brücke zweigt unsere schöne Variante, die D 54 hinauf nach Pailherols, nach links ab. Auf den folgenden drei Kilometern gewinnen wir mit sechs bis acht Prozent Steigung recht rasch an Höhe. Nach Durchqueren eines kurzen Waldstücks zu Beginn können wir dabei schöne Ausblicke übers Land nach Süden und Westen genießen. Zwei Kehren im Bereich eines Gehöftes, dann haben wir die Hochebene schon fast erreicht.
Wir durchqueren den hübschen Ort Pailherols, dann folgen noch drei wellige Kilometer auf der prärieartigen Hochfläche, auf denen wir die fehlenden sechzig Höhenmeter erobern, mit einigen wenigen zu Pailherols gehörenden Gehöften und vielen Rindviechern links und rechts des Weges.
Pailherols
Zentralmassiv, Monts du Cantal, Auvergne-Rhône-Alpes
06.04.2021, Flugrad:
Zwischen den beiden Flusstälern und Schluchten der Cère und der Truyère mit dem riesigen verzweigten Stausee Lac du Barrage de Sarrans gibt es neben den relativ gut ausgebauten aber wenig befahrenen Hauptstraßen D 990 und D 59 auch die eine oder andere Möglichkeit eines Schlenkers über die präriehaften Hochebenen. Ein Schlenker führt aus Vic-sur-Cère bzw. vom benachbarten Col de Curebourse über Pailherols und führt uns auf eine dieser Hochflächen, südlicher Ausläufer des Plomb du Cantal, des höchsten Berges des Cantal und Bestandteil des Riesen-Stratovulkans, zu dem auch der Puy Mary gehört. Das bereits auf der Hochfläche gelegene Pailherols ist zudem ein hübscher Ort mit einem kleinen Hotel-Restaurant. Der eigentliche Hochpunkt, die Passhöhe, liegt gut drei Kilometer und zwanzig Höhenmeter östlich des Ortes auf der prärieartigen Hochebene, die den südlich gelegenen Causses gleicht.
Blutthalde
Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
05.04.2021, Flugrad:
Die Blutthalde stellt den Nordabhang des Sommerberges dar. Der Sommerberg ist ein bis zu 925 m hoher bewaldeter Bergzug der Baaralb, der Elta- und Krähenbachtal trennt. Sein unmittelbar nördlich gelegener Nachbar ist der Lupfen, der König der Baar. Für den Freund steiler Rampen wie gemacht führt das Verbindungssträßchen zwischen Talheim und Oberflacht über die Blutthalde. Die Passhöhe liegt zwar ohne Ausblicke mitten im Wald an einem Forstweg-Abzweig, dafür hat man von beiden Seiten bis zum Waldrand stets den König der Baar im Visier. Auf der Oberflachter Seite hat man zudem einen sehr schönen Blick auf den gleichfalls nur wenig nördlich gelegenen markanten Hohenkarpfen. Die Westauffahrt ist eher wellig und weniger steil, während die Ostauffahrt die Passhöhe mit bis zu 15 % ziemlich geradlinig auf kürzestem Weg anstrebt. Wer also von Weilheim her schon den Weilheimer Berg hinter sich gebracht hat, bleibt an der Blutthalde gleich in Übung und kann sich anschließend auf der Lupfen-Auffahrt fast wieder erholen.
Blutthalde
Nordostauffahrt von Oberflacht
1,6 km / 134 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
05.04.2021, Flugrad:
Oberflacht ist der im Schönbachtal gelegene Teil des Doppelortes Seitingen-Oberflacht. In der Ortsmitte, beim Rathaus, zweigt unser Sträßchen, die Mühlstraße, von der Hauptstraße Seitingen–Durchhausen ab. Ein Wegweiser Richtung Talheim findet sich aber erst an der folgenden Kreuzung. Der Mühlbach begleitet uns durchs Dorf, bei sehr moderater Steigung.
Bei den letzten Häusern wird es ein wenig steiler, doch dann taucht vor uns der Straßenverlauf bis zum Waldrand auf: kurvenarm den Hang hoch. Man kennt es gegebenenfalls vom benachbarten Weilheimer Berg. Ehe es aber richtig zur Sache geht, zweigt nach rechts ein Asphaltsträßchen in Richtung Lupfen ab. Dieses führt aber in einem weiten Bogen wieder zurück ins Dorf. Wir müssen uns also der nun folgenden neunhundert Meter langen Rampe mit durchgehend 13 bis 14 % Steigung widmen, etwa die Hälfte davon im Wald.
Die Passhöhe selbst liegt mitten im dichten Wald, doch bei der vergleichsweise sanften Abfahrt Richtung Talheim oder Lupfen haben wir bald auch wieder freies Feld erreicht.
Coll de Frare
Pyrenäen, Serra de l'Albera, Katalonien
26.03.2021, Flugrad:
Am östlichen Ende der Pyrenäen, dort, wo sie sich ins Mittelmeer stürzen, ist unser Küstenpass von Norden her der erste komplett in Spanien liegende. Während sein nördlicher Nachbar, der etwas niedrigere Grenzpass Col des Balistres, sich auf die französische Côte Vermeille und die spanische Costa Brava aufteilt, ist der Frare damit auch der nördlichste reine Costa Brava-Pass. Seit einigen Jahren könnte man ihn auch in einem Tunnel „unterfahren“, was uns aber um eine tolle Passstrecke mit ebensolchen Küstenpanoramen bringen würde. Weshalb dieser Tunnel gebaut wurde, erschließt sich dem gemeinen Radler nicht so ganz, denn seit fast der gesamte Straßen-Transit über den Col du Perthus geführt wird, ist es recht ruhig geworden auf der Küstenstraße N 260 – wie inzwischen auch auf den einst wichtigsten Umlade- und Spurwechselbahnhofszwillingen von Portbou und Cerbère, denn auch die neue Normalspur-Bahntrasse Perpignan–Barcelona führt über den Perthus bzw.