quäldich-Mitglied Flugrad kontaktieren
Flugrad ist Redakteur im quäldich-Team.
1521 Befahrungen von 1365 verschiedenen Auffahrten an 1242 verschiedenen Pässen.
Bonndorf (Schwarzwald)
Schwarzwald, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
15.05.2024, Flugrad:
Die Stadt Bonndorf liegt am östlichen Rand des Südschwarzwaldes. Dank der B 315 ist das Zentrum arg verkehrsbelastet, hat aber als Schwarzwälder Spezialität einen Japanischen Garten zu bieten. Die andere Spezialität ist der Original Schwarzwälder Schinken, dessen Teilelieferanten allerdings zu Lebzeiten überwiegend weiter entfernt beheimatet waren - mit ein Grund für die Verkehrsbelastung des Ortes. Für die Bergradelzunft interessant sind die beiden Auffahrten aus der Wutachschlucht, und zur Weiterfahrt Richtung Schluchsee die Straße über Dresselbach. Richtung Stühlingen oder Blumberg bieten sich einige asphaltierte Feldwege und Nebenstraßen für eine genussvolle Weiterfahrt an.
Der Hochpunkt liegt am Ostrand von Bonndorf, an der Einmündung der von Boll kommenden K 6516 in die L 171 (Ostauffahrt von der Wutachmühle).
Eck (Deilingen)
Nordauffahrt von der K 7135
1,7 km / 130 Hm Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Baden-Württemberg
26.02.2024, Flugrad:
Nimmt man sich eine alte topografische Karte aus den Endsechzigern als Grundlage, fahren wir auf der Hauptstraße aus Weilen hinaus und dann in den Wald... Heute dagegen müssen wir aufpassen, den Einstieg in unser ehemaliges Kreissträßchen nicht zu verpassen. Die K 7135 ist zwischen Weiler und Ratshausen inzwischen breit ausgebaut. Am höchsten Punkt, von Weiler her knapp ein Kilometer nach dem Ortsschild, muss man nach Süden abbiegen. Die abzweigende Straße ist nur an einem 6-Tonnen-Verbotsschild zu erkennen und an der für ein solches Sträßchen unsinnigen Breite samt langsam verblassenden Mittelstrichen, während man einen Wegweiser vergeblich sucht. Dafür kann man sich schon vom Abzweig an auf die weitgehend gleichbleibende Steigung von ca. acht Prozent einstellen. Linker Hand erhebt sich hinter den Häusern von Ratshausen die mächtige Wand des Plettenberges. Nach ca. zweihundert Metern erreichen wir den Waldrand, und die erste der insgesamt sechs Kehren führt uns in den Wald.
Buggenegg Schneiderspitze, Schneiderkopf
Südwestanfahrt von Schwarzach über Bildstein
7,2 km / 530 Hm Alpen, Bregenzerwaldgebirge, Vorarlberg
22.02.2024, Flugrad:
Von Dornbirn her kommend biegen wir im Ortszentrum von Schwarzach rechts ab in die - richtig: Bildsteinstraße. Ein LKW-Fahrverbot lässt schon mal frohlocken, und gleich nach dem Dorfplatz wird es steil... Der weitere Weg ist zwar nicht immer beschildert, wenn wir aber den satten Steigungsverläufen und den schön hergerichteten Bildstöcken am Wegesrand folgen können wir auch nicht vom rechten Weg abkommen. Richtig, das Bildsteinsträßchen ist gleichzeitig der Pilgerweg zur Wallfahrtskirche. Eine einzige kurze Erholung, noch innerhalb von Schwarzach, bietet die Brücke über die Minderach. Danach pedalieren wir, so gut es geht bei 10-14% Steigung, zwischen Obstwiesen, kurzen Waldstreifen, Villen und kleinen Höfen den Hang hinauf. Linkerhand lugen hoch über uns immer wieder die markanten Doppeltürme der Wallfahrtskirche Maria Bildstein hervor. Erst nach gut 1 1/2 km lässt die Steigung etwas nach, und in der folgenden Waldpassage wird es unvermittelt fast eben.
Santuario di Altino Santuario di Altino di Vallalta
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
04.02.2024, Flugrad:
Das Santuario di Altino bietet sich insbesondere für diejenigen an, die sich aus dem Val Seriana zum Passo del Colle Gallo zusätzlich quälen wollen - und als Gegenleistung, wie könnte es anders sein, mit einem nahezu verkehrsfreien Sträßchen und toller Aussicht belohnt werden. Die Wurzeln dieses Heiligtums fußen auf der wundersamen Entdeckung einer Quelle Ende des 15. Jh, mit der ein Vater seine Söhne und sich vor dem Verdursten gerettet hat - das könnte auch für uns Bergziegen durchaus von Nutzen sein... Für den Schutz vor Verdursten nützlich ist auch, dass die Steilrampe von Cene herauf überwiegend schattig im Wald verläuft - Aussicht hat man oben noch genügend.
Vom Colle Gallo her kann man dagegen neben der Verkehrsarmut noch ein paar hm dranhängen - der Belag der Abfahrt nach Cene ist zwar etwas rauh, aber in Ordnung.
Das Santuario selbst liegt ein paar m über der Passhöhe, es lohnt sich aber ein Abstecher zumindest bis zum Portal der Kiche, alleine der Aussicht wegen.
Sandbichlhof Gföllberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
29.01.2024, Flugrad:
Auf der Südflanke des Ahrntals im Bereich St. Johann ist dies ab Luttach die zweite für Rennradler mögliche Auffahrt. Wie beim benachbarten Obersteinerhof hat man prächtige Aussicht auf den gegenüberliegenden Zillertaler Hauptkamm, u.a. mit dem Schwarzenstein samt gleichnamiger markanter neuer Hütte und dem Großen Löffler. Garniert ist die Auffahrt mit prächtigen Höfen, und im Gegensatz zur Obersteiner-Auffahrt ist hier die Straße erst jüngst bis oben komplett erneuert worden - heißt: auf der Abfahrt kann man es unter Berücksichtigung der Kehren richtig laufen lassen.
Wie beim Obersteinerhof fehlt auch hier leider jegliche Gastronomie - es sei denn man gönnt sich vom Hochpunkt noch ca. 1 km und 120 hm Feinschotter bis zur Niederhoferalm.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Südauffahrt von Montemaggiore
4,6 km / 151 Hm Corse (Korsika)
25.01.2024, Flugrad:
Montemaggiore, der Startort der Auffahrt, ist ein kleines Bergdorf, dessen Ortskern auf einem Sporn hoch über dem Seccu-Tal liegt. Wer es bis hierher geschafft hat, dem stecken schon 200 - 350 Hm in den Knochen.
Am Dorfplatz orientieren wir uns von Calvi her kommend scharf links, von Calenzana her entsprechend scharf rechts. Nun geht es aus dem Dorf heraus auch gleich richtig zur Sache: bis zur ersten und einzigen Kehre erwarten uns knapp zweistellige Steigungswerte. Der geradeausführende Weg in der Kehre ist eine nach wenigen 100 m endende Sackgasse. Nach der Kehre flacht die hier noch relativ breit ausgebaute Straße zunächst etwas ab, um dann noch einmal heftiger anzusteigen. Dabei können wir schon die weiten Blicke über die breite Ebene Richtung Calvi sowie die begrenzende Bergwelt genießen. Das (falsche) Profil im TP täuscht dabei, denn den Löwenanteil der 150 Hm haben wir bereits auf den ersten 2 km vertilgt. Bald nach einem Startplatz für Paraglider haben wir den höchsten Punkt erreicht.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Ostauffahrt von San Cesario (Cateri)
2,6 km / 149 Hm Corse (Korsika)
23.01.2024, Flugrad:
Der Ausgangspunkt dieser Auffahrt ist die mitten im zu Cateri gehörenden Weiler gelegene Kreuzung der D 71 mit der D 151. Letztere kommt von Corbara hoch, während erstere auf direktem Weg Richtung Calvi führt.
Wir folgen der D 151 weiter in Richtung Montemaggiore. Unser nur gut einspuriges Sträßchen schlängelt sich bei gleichmäßiger Steigung bergwärts. Rechterhand ergeben sich trotz des vorherrschenden Begleitgrüns immer wieder Ausblicke Richtung Küste. Dieses Szenario ändert sich komplett mit dem Erreichen des Col de Salvi, an dem nach rechts ein Zufahrtspfad zur Antennenanlage abzweigt: ein Panorama vom Feinsten über die Bucht von Calvi erwartet uns hier.
Wie schon erwähnt: trotz der Kennzeichnung als Col (was er im Sinne einer Wasserscheide auch ist) steigt unser wellig verlaufendes Sträßchen noch ein paar m an ehe es in die deutlich breiter ausgebaute Abfahrt nach Montemaggiore übergeht. Bis zu diesem Ort dürfen wir nun auch weiterhin ausgiebig das beschriebene Prachtspanorama genießen.
Oberitalienische Seenplattenwallfahrt
Lago Maggiore (Langensee), Luganer Voralpen, Alpen, Laghi di Como e Lugano, Bergamasker Alpen, Brescia- und Gardasee-Voralpen, Lago di Garda (Gardasee), Lombardei, Tessin, Trentino - Südtirol
18.01.2024, Flugrad:
Wir schreiben das Jahr 2023, die Bergziegen sind ein Jahr älter geworden, und entsprechend vernünftig versuchte der Chronist die heurige Planung zu gestalten. Wenn er plant kommt meistens was mit Frankreich raus. Diesmal sollte es relativ entspannt an die Seen von Savoyen gehen, und wenn man ohnehin in der Gegend weilt wäre da auch noch eine Spur Vercors und Provence machbar.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Doch neben dem Dauer-Verbieger („das muss unbedingt auch noch rein“ – Jürgen) hatte ich die Rechnung ohne unseren Ludwigshäfler Berufs-Jugendlichen Peter gemacht, der diesmal wieder mit von der Partie war. Der fand die Idee mit dem Seengehüpfe gut, Savoyen aber Kindergeburtstag („das können wir dann in 10 Jahren mal machen, wir brauchen richtige Berge“). Jürgen hatte dazu noch Terminprobleme, so dass wir wieder in die zweite Maihälfte ausweichen mussten. Dieses wiederum hatte auch was Gutes: die ganz hohen Berge gingen da eher nicht. Peter schickte einen ersten Entwurf mit Bergamasker Alpen in die Runde.
Miragolo San Salvatore
Alpen, Bergamasker Alpen, Lombardei
13.01.2024, Flugrad:
Das markante Miragolo San Salvatore auf dem Höhenrücken des Monte Castello in den Bergamasker Alpen thront hoch über dem Tal der Ambria, diese mündet wiederum südlich von San Pellegrino in den Brembo. Somit stellt der von Zogno ausgehende Pass über das Miragolo in Kombination mit dem Selvino einen in der Rennradszene beliebten Übergang zwischen dem Val Brembana und dem Val Seriana dar. So beliebt, dass das Miragolo schon mehrfach auf einer Giro- oder Lombardei-Rundfahrtetappe als Bergwertung auftauchte. So auch 2023, als die 15. Etappe des Giro d'Italia von Seregno nach Bergamo über das Miragolo führte. Anno 2017 war das in umgekehrter Richtung der Fall. Für den 2023er-Giro anscheinend hat man der Westseite allerfeinsten Asphalt spendiert.
Der bei qd westlich hinterlegte Hochpunkt am Abzweig zum Miragolo San Marco liegt niedriger. Zwar führt die Hauptstraße tatsächlich weiter hinauf zu diesem Konkurrenz-Miragolo, allerdings als nicht so gekennzeichnete Sackgasse. Die direkte Fortsetzung auf der anderen Seite zunächst hinunter Richtung Selvino, die in älteren Karten auch noch als durchgehende Straße verzeichnet ist, mündet einige 100 m nach dem San Marco-Mirakel mirakulös in einem Wanderweg, der auf mindestens 1,5 km allenfalls MTB-tauglich zu sein scheint.
Obersteinerhof Herrenberg
Alpen, Hohe Tauern, Südtirol, Trentino - Südtirol
05.01.2024, Flugrad:
Das Ahrntal als längstes der Seitentäler des Pustertal stellt mit dem Talschluss zugleich den nördlichsten Zipfel des heutigen Italiens dar. Die lange Talfahrt auf meist starkfrequentierter Straße ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, richtig attraktiv wird sie auch erst hinter Steinhaus bzw. ab St. Jakob. Allerdings kann man die Befahrung auflockern und deutlich herausfordernder gestalten, indem man sich unterwegs den diversen Steilwandauffahrten widmet, beginnend mit dem Weißenbachtal . Dieses ist ein Seitental mit Dorf, während die folgenden Auffahrten jeweils überwiegend am Talhang hoch zu diversen Höfen führen. Stichwort Höfe: Die liegen im Ahrntal meist abenteuerlich am Steilhang, sind meist mit modernisierten bzw. neu gebauten Ställen ausgestattet und zeugen von sehr gepflegter Bergbauerntradition. Das Ahrntal wendet sich ab Luttach in Richtung Ost-Nordost, weswegen die Nordhänge Richtung Zillertaler Hauptkamm deutlich sonnenverwöhnter sind und daher auch beliebtere Hofstandorte zu bieten haben.
Haut-Asco
Corse (Korsika)
30.12.2023, Flugrad:
Die Skistation Haut-Asco liegt im Norden Korsikas, unterhalb des Massiv des Monte Cinto, des mit 2706 m höchsten Punktes der Insel. Darunter darf man sich jedoch mitnichten ein Ski-Resort vom Ausmaß einer Alpe d'Huez oder dergleichen vorstellen; hier ist alles mehrere Nummern kleiner, und man muss mit einem einzigen Schlepplift Vorlieb nehmen. Nichtsdestotrotz ernmöglicht uns das Mini-Skigebiet eine der höchstgelegenen und auch höhenmeterreichsten Auffahrten Korsikas.
Die Sackgassen-Schlucht des Asco braucht sich keinesfalls verstecken hinter ihrem südöstlichen, wesentlich bekannteren und entsprechend überlaufenen Nachbarn Valle de la Restonica. Auf der ersten Hälfte glänzt sie mit einer grandiosen Felsenschlucht, hinter Asco dann, dem einzigen Dorf an der Strecke, kann man das Monte Cinto-Massiv ausgiebig bewundern. Straßenbelag und -breite lassen zudem Vorfreude auf eine flotte Abfahrt aufkommen. Asco ist ein nettes Dorf in Streckenmitte, in dem man sich im Bedarfsfall gut mit Speis und Trank versorgen kann.
Siblinger Randen
Hegau, Klettgau, Randen, Schaffhausen
14.12.2023, Flugrad:
Jedem Randen-Dorf gebührt sein eigener Randen - und hier ist nicht die rote Beete gemeint, sondern ein fast völlig bewaldeter Höhenzug im nördlichen Zipfel des Kantons Schaffhausen, welcher obendrein auch noch südbadische Gebiete mit einschließt. Unser Siblinger Randen hat mehrere Reize:
- oben, am Ende des feinen Asphaltes, gibt es eine Ausflugswirtschaft, deren Werbung als Tagungslokalität sich bisher zumindest nicht auf die Schweizer Durchschnittspreise ausgewirkt hat .
- etwas weiter unten, ca. 600 m vor dem Ziel, kann man einen kurzen Abstecher machen zum Siblinger Randenturm. Der ist neueren Datums und lässt dank seiner Höhe beeindruckende Rundblicke zu. Prädikat: lohnt sich, auch wenn der kurze Schotterabstecher viele Rennradler eher abschrecken wird.
- für Hitzetage: der Großteil der Auffahrt bietet netterweise Schatten
Noch ein Wort zur Sackgasse, bzw. Nordauffahrt von Hemmental: landschaftlich ein Traum. Dort, wo keine Bäume die Aussicht beeinträchtigen, fährt man auf einer richtigen Panoramastrecke, Bodenseeblick inklusive.
Buchelalpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
18.11.2023, Flugrad:
Die Buchelalpe bietet eigentlich alles, was man erwartet oder auch nicht erwartet von einer Alpe-Befahrung. Alsda wären: gute Tarnung (2,1 von 2,7 km für Allgäuer Alpsträßchen absolut harmlos, so gut wie nie deutlich über 15 % - dann aber, auf den letzten 600 m, machen wir es nicht unter 20%, gerne auch 25 %), gute Einkehr (hier sogar im Winter, man glaubt es kaum. Nur nicht montags), Prachtspanorama (hier exklusiv für den diese Gegend erkundenden Rennradler: Tannheimer Tal mit allen umliegenden Größen). Dazu ein sehr guter Belag (bis zur Alpe, und dann für Alpwege immer noch guter Belag bis fine asfalto). Zudem ist die Straße für den allgemeinen motorisierten Verkehr gesperrt (nur wenig Punkteabzug dafür, dass sie nur über die stark befahrene B 310 Wertach-Oberjoch zu erreichen ist, dieselbe ist jedoch breit ausgebaut und nur mäßig steil, siehe hier). Und schon sind wir bei den sonstigen Schätzchen der Gegend.
Riedle-Alpe
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
08.11.2023, Flugrad:
Die Riedle-Alpe gesellt sich zu ihren Nachbarn westlich wie östlich, am selben Hang. Alsda wären (von West nach Ost): das Bildstöckle (mit dem es sich die ersten 50 m der Auffahrt teilt), Gschwend, und wem das in seinem jugendlichen Übermut noch nicht reicht, die Klankhütte als würdigem Abschluss und Sahnehäubchen. Alle diese liegen am Südhang des Höhenzuges vom Illertal bis zum Spieser, hoch über dem Ostrachtal, mit fast identischen Prachts-Aussichten auf die südlich und westlich davon gelegene Bergwelt. Und alle weisen mehr oder weniger brutale Steilrampen auf, meist jenseits der 20 %. Insofern ist das Riedle nichts Besonderes in dieser Gegend. Oder doch? Bis auf das Bildstöckle hat es die besten Asphalt-Verhältnisse zu bieten. Und eine Zwischenhöhe im Weiler Riedle mit einem kleinen Ried - nomen est omen.
Für diejenigen, die von Hindelang bzw. Vorderhindelang kommen oder dorthin wollen: es gibt kurz unterhalb des Weilers Riedle auch eine asphaltierte wellige Querverbindung nach Vorderhindelang, für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Ruhsitz Ruhesitz
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
06.10.2023, Flugrad:
Der Ruhsitz (bzw. das Bergrestaurant Ruhesitz) liegt im Kanton Appenzel-Innerrhoden und reiht sich somit ein in die lange Reihe der meist sehr steilen Sackgassen im Umfeld des Kantonshauptortes Appenzell, wie das benachbarte Eggli, der Hohe Hirschberg, die Appenzeller Scheidegg oder die im anderen Halbkanton gelegene Hochalp. Allen diesen Sackgassen gemein ist die Begeisterung hervorrufende Aussicht, der obligate Säntisblick und natürlich das obligate sehr empfehlenswerte Berggasthaus.
Beim Ruhsitz kommt noch hinzu, dass man hier mit dem Rennrad von der Appenzeller Seite her dem Hohen Kasten am nächsten kommt. Sozusagen das Gegenstück zum Kamor auf der Rheintalseite. Der Aufstieg bietet keinerlei Schatten, dafür satte Steigungsprozente. Nicht zu vergessen: um nach Brülisau zu kommen hat man auf jeder der beiden Zufahrtsstraßen schon mal mehr als 100 hm zusätzlich in den Beinen. Doch wem das nicht reicht, der kann sich (nicht ganz legal) anschließend noch an diesem Nachbarn austoben...
Walzenhausen
Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
26.09.2023, Flugrad:
Walzenhausen ist ein Bergdorf und Kurort, an der Nordostflanke des vom Kaien bis zum St. Margrethner Rheintal abfallenden Vorderländer Höhenzuges gelegen. Hoch über dem Bodensee gelegen und infolgedessen mit Panoramablick von Bregenz über die Lindauer Bucht bis weit in die Nordwestecke des Bodensees ausgestattet. Umgekehrt ist das Kurhotel Walzenhausens auch vom deutschen Seeufer als markante Landmarke zu erkennen. Somit wissen wir also schon von weitem, wohin es hinauf geht. Und wie im Streusiedlungsland Appenzell üblich gibt es gar etliche Wege aus dem Rheintal und vom Bodensee hinauf. Da Walzenhausen "nur" auf 680 m liegt, der Kamm des Höhenzuges aber bis knapp unter 1000 m geht, kann man per Rennvelo von diesem aussichtsreichen Ort aus auch problemlos noch höher klettern, um z.B. mittels eines steilen Schlenkers über Lachen ins nahegelegene Henry-Dunant-Dorf Heiden oder auf die Südseite via Oberegg nach Berneck ins Rheintal abfahren. Auch ein größerer Ausflug via Kaien Richtung Säntisvorland ist denkbar und ein landschaftlicher Hochgenuss.
Col de Salvi Bocca di Salvi
Corse (Korsika)
18.09.2023, Flugrad:
Der Col de Salvi ist eine ruhige, sehr lohnenswerte Verbindungsvariante für Rennradler, die von (Nord)Osten her über den Col de San Colombano oder die Bocca di a Battaglia Calvi anpeilen.
Für diejenigen, die auch noch einen Abstecher zum Forêt Domaniale de Bonifatu einplanen oder die gedenken, an Calvi vorbei gleich Richtung Südwesten über den Col de Marsolino weiterzufahren, stellt er sogar eine Abkürzung über eine wunderschöne Hangstraße dar. Womit wir schon beim wichtigsten Punkt wären: das schönste Panorama über die Bucht von Calvi samt dem Kammgebirge Richtung Monte Cinto bietet sich wohl von der Straße über den Col de Salvi aus. Was zur Folge hat, dass auf der über den Pass führenden D 151 einem trotz des an sich sehr mäßigen Verkehrsaufkommens durchaus mal ein für das überwiegend nur eineinhalbspurig breite Sträßchen überdimensionierter Reisebus entgegenkommen kann.
Risi Schwellbrunn (968 m)
Alternative Nordostauffahrt über Hueb
7,9 km / 299 Hm Alpen, Ostschweizer Voralpen, Appenzell
29.08.2023, Flugrad:
Normalerweise hegt der gemeine Rennradler ja eine gewisse Skepsis gegenüber ausgeschilderten Radrouten. In der Schweiz ist diese sicherlich weniger angebracht als z.B. in Deutschland. Und in diesem Fall kann man die Radroute nur wärmstens empfehlen als Alternative zur Hauptroute von Herisau bis Schwellbrunn. Konkret: wir ignorieren den Abzweig der Straße nach Schwellbrunn und folgen noch für ca. 200 m der Straße nach Degersheim. Als Radroutenbeschilderung taucht hier Schwellbrunn, Schachen und Bergli auf. Nun geht es links in die Huebstraße, mit Tonnagebeschränkung und trotz Klassifizierung ohne (Auto-)Wegweisung. Für uns nur von Vorteil, denn statt die (direkte) Huebstraße über den Berg sollen die Autler Richtung Schachen und Degersheim die Route "außenrum" nehmen. Wir haben also bereits auf den folgenden 1,6 km und fast 100 hm weitgehend unsere Ruhe, können rechterhand am Hang hoch Appenzeller Bauernhausarchitektur bewundern oder auch links zurück den Blick über die Appenzeller Metropole Herisau schweifen lassen.
Hödinger Berg Hödingen
Hegau, Baden-Württemberg
10.08.2023, Flugrad:
Hödingen ist ein Ortsteil von Überlingen, mit noch ausgeprägtem dörflichem Charakter. Obstbäume umgeben den Ort, der am steil abfallenden Rand des gleichnamigen Tobels liegt. Dieser Tobel gehört zur Überlinger-Sipplinger Molasselandschaft, geprägt von Steilwänden und tief eingeschnittenen Tobeln – zu letzteren gehört auch der benachbarte Spetzgarter Tobel. Dass in Hödingen noch Weinbau betrieben wird, sieht man nicht nur an Ortsgassen namens „Torkel“, sondern auch an den vielen Rebhängen.
Der Hödinger Berg liegt als Kuppe noch ein wenig höher, was der Aussicht zuträglich ist. Die beiden Auffahrten von Goldbach bieten sich als Einstieg an für ausgiebige Touren auf – trotz B 31 und B 31 n – ruhigen Wegen ins Hinterland des Linzgau. Vorteilhaft ist die mittlerweile vorhandene Beschilderung mit Radwegweisern, die fast schon den Standard der Eidgenossen auf der anderen Seeseite erreicht.
Wir danken Bodenseemann für die ursprüngliche Beschreibung.
Col de Sevi
Nordauffahrt von Cristinacce (Einmündung der D 24)
5,0 km / 313 Hm Corse (Korsika)
08.08.2023, Flugrad:
Wer beispielsweise in der Abfahrt vom Col de Vergio Richtung Südwestküste strebt, hat kurz hinter dem netten kleinen Gebirgsort Cristinacce an der Brücke über die Tavulella bereits das (vorläufige) Ende der Abfahrt erreicht. 300 m und 30 Hm weiter mündet in einer Linkskehre die D 24 von Marignana ein. Dieses winzige Sträßchen bietet damit eine direkte Zufahrtsvariante von Porto und damit der berühmten Calanche entlang der Gorges de Spelunca zum Col de Sevi.
An dieser Einmündung beginnt unsere offizielle Nordauffahrt. Die ersten beiden Kilometer führen durch lockere Wald-Weidelandschaft, Hoheitsgebiet der wilden Haus- oder zahmen Wildschweine. Wir durchfahren bei durchweg hohen einstelligen Prozenten drei Serpentinen. Danach bleiben wir überwiegend auf direktem Kurs Richtung Passhöhe und bewegen uns am Übergang zwischen Waldweide und Buschwerk – was wiederum der Aussicht förderlich ist. Etwa 500 m nach einem kurzen Flachstück, bei km 3,7, findet sich am linken Hang ein kleiner Bildstock samt Brunnen zwecks Auffüllen der Wasservorräte.
Kristberg Silberberg
Alpen, Rätische Alpen, Montafon, Vorarlberg
09.04.2023, Flugrad:
Im Montafon dominiert ganz klar der Tourismus, unübersehbar mit dem eindeutigen Schwerpunkt "Schi total". Und dementsprechend wuselig geht es auch überall zu. Überall? Nein, nicht ganz. Da gibt es noch das Silbertal, ein vom Hauptort Schruns in östliche Richtung abgehendes Seitental. Zwar hat es aus dem Dorf Silbertal mit der Kapellbahn sogar einen direkten Zubringer in den Hochjoch-Silvretta-Schizirkus, diese ist aber als Zweiersessel eher ein Relikt weniger massentouristischer Zeiten. Und im Dorf Silbertal ist auch Ende der Tal-Besiedlung, sprich: für den Talboden-Rennradler Schluss. Nicht aber für die Bergziege, denn ab Silbertal führt die sicherlich schönste der bei qd im Montafon hinterlegten Bergauffahrten hinauf auf den Kristberg, fein asphaltiert, nur Anwohnermotorisierten vorbehalten und mit zahlreichen Kehren gesegnet. Und wenn man mal Zeinisjoch und Silvretta-Hochalpenstraße außen vor lässt spielt diese Auffahrt auch in puncto sportlicher Herausforderung ganz vorne mit.
Der Kristberg ist ein wahrer Sonnenhang mit Aussicht vom Feinsten, im Gegensatz zum meist verschatteten Talboden.
Korsische Rôtisserie 2022
Monts toulonnais, Montagnes de la Sainte-Baume, Côte d'Azur, Chaînes Provençales, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Corse (Korsika)
06.02.2023, Flugrad:
Die Quäler-Tour 2022 sollte erstmals (weitgehend) auf einer Insel stattfinden. Nur: welche ist bergig und groß genug für eine zweiwöchige mehr oder weniger sinnige Unterhaltung der drei Bergziegen, und bietet dazu auch noch vielversprechende Küchenprodukte? Die Wahl gewann eindeutig Korsika, auch aufgrund der Asterixianischen Abenteuer.
Einigen Diskussionsbedarf gab es bezüglich der Anreise. Die Idee, Ligurien gleich mit zu erkunden, konnte dem Jungspund Jürgen mühevoll aber erfolgreich ausgeredet werden. Der entdeckte dafür einen velofreundlichen TGV, welcher uns von Mulhouse nach Toulon und wieder zurück befördern sollte, obendrein zu sehr günstigen Preisen. Gebucht. Hintergedanken des Chronisten: da könnte man ja auch noch unsere Stammkneipen Ueli-Bräu zu Basel und Henriette zu Mulhouse mit einbauen....
Passend zum TGV wurden auch gleich die Nachtfähren Toulon-Bastia und zurück gebucht.
Einigen Diskussionsbedarf gab es bezüglich der Anreise. Die Idee, Ligurien gleich mit zu erkunden, konnte dem Jungspund Jürgen mühevoll aber erfolgreich ausgeredet werden. Der entdeckte dafür einen velofreundlichen TGV, welcher uns von Mulhouse nach Toulon und wieder zurück befördern sollte, obendrein zu sehr günstigen Preisen. Gebucht. Hintergedanken des Chronisten: da könnte man ja auch noch unsere Stammkneipen Ueli-Bräu zu Basel und Henriette zu Mulhouse mit einbauen....
Passend zum TGV wurden auch gleich die Nachtfähren Toulon-Bastia und zurück gebucht.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Nordanfahrt von der Furcone-Brücke (Muline di Pede
3,5 km / 147 Hm Corse (Korsika)
21.12.2022, Flugrad:
Was nach Kackwelle aussieht, ist keine, denn bis zur Brücke hat man entweder auf der Zufahrt von der D 80 über das Bergdorf Conchiglio 2,5 km und 157 hm oder auf der gesamten Höhenstraße von Pino bzw. dem Abzweig von der Bocca di Santa Lucia-Anfahrt 10 km und 184 hm in den Beinen. Beide Varianten übrigens mit Panoramen erster Sahne, Panoramastraße halt. Die Brücke jedoch und auch der gesamte weitere Abschnitt, unsere definierte Nordanfahrt, bieten fast durchgehend wohltuenden Schatten, dank Korkeichen und anderem landestypischem Gewächs. Dieses Schattenvergnügen teilen wir uns mit freilaufenden Ziegenherden und den landestypischen winden Haus- bzw. zahmen Wildschweinen. Somit ein echter sommertauglicher Straßenabschnitt auf der Insel. Mit Erreichen der ersten Häuser von Canari und damit des südlichen Hochpunktes der Höhenstraße ist es dann allerdings vorbei mit Schatten.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Südanfahrt von der D 80 bei Canelle (Asbestmine)
3,6 km / 203 Hm Corse (Korsika)
19.12.2022, Flugrad:
Wer auf der D 80 von Süden her kommt, passiert zunächst die mächtigen Ruinen der Asbestmine, ehe er knapp einen Kilometer danach an einen sehr spitzwinkligen Abzweig auf die schmale D 33 nach Canari gelangt. Dies ist der Start der Auffahrt. Zunächst fahren wir bei 5-6 % Steigung wieder gen Süden, was uns noch einmal Blicke auf die Mine samt den deutlichen Spuren des Tagebaus darüber beschert. Nach ca. 300 m entschließt sich das winzige Sträßchen dann doch wieder, gen Norden zu führen.
Nun haben wir das Meer linkerhand schon recht tief unter uns. Die Straße flacht etwas ab, und nach insgesamt gut 1,5 km kommt von unten, d.h. vom Weiler Marcina an, die D 80 herauf, eine weitere Zufahrtsstraße. Wir fahren aber geradeaus und bergwärts weiter, begleitet von lockerem Wald und Buschwerk. Hoch über uns können wir schon den Kirchturm von Canari erspähen. Bereits im Dorf müssen wir noch einen kurzen steilen Abschnitt bewältigen bis zum fast schon am Dorfausgang gelegenen Hochpunkt.
Canari Vignale, Höhenstraße Cap Corse West
Corse (Korsika)
12.12.2022, Flugrad:
Canari ist ein kleines schmuckes Bergdorf an der Westküste des Cap Corse. Dieses wird wie die benachbarten Bergdörfer durch die D 33 erschlossen, welche hoch über der heutigen Küstenstraße zwischen Pino im Norden und der Einmündung in die Küstenstraße D 80 südlich von Canari verläuft.
Die West - Ost - oder umgekehrt - Runde am Cap Corse gehört zu den Klassikprogrammen bei veloorientierten Inselbesuchen, aber eben nicht nur bei denen. Deshalb bietet sich als Alternative zumindest auf einem Teilstück die schmale Höhenstraße D 33 allen Genussradlern, Höhenmetersammlern und Freunden schattiger, nahezu verkehrsfreier Straßen an. Sie ist auch deutlich älter als die D 80, die erst im Zuge einer touristischen Erschließung entstanden ist. Die jeweiligen Bergdörfer sind mit der heutigen Hauptstraße aber auch durch kurze und steile Querstraßen verbunden, so dass die D 33 heute eine sehr reizvolle Höhenstraße mit vielen Varianten darstellt, analog als Miniausgabe zu Straßen wie die Pustertaler Höhenstraße, Pustertaler Sonnenstraße oder - etwas vermessen - der Zillertaler Höhenstraße.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Südauffahrt lang von Porto
32,5 km / 530 Hm Corse (Korsika)
08.12.2022, Flugrad:
Auch wenn das Länge/Hm-Verhältnis nicht unbedingt qd-konform erscheint ist eigentlich dieGesamtstrecke von Porto her eine zusammenhängende (wellige) Auffahrt, und bietet schonwegen der im Vergleich zur südlich benachbarten Calanche-Straße kaum wenigerspektakulären Felsformationen auf dem ersten Drittel, aber auch dem weiteren Verlauf alsspektakuläre Küstenstraße ein erstklassiges Erlebnis.Als Ausgangspunkt wählen wir gemäß letzte Kreuzung in Porto die Einmündung der D 524,Nebenabfahrt vom Col de Vergio herunter, auf unsere D 81 trifft. Unsere Straße Richtung Calviklettert gleich auf dem ersten Kilometer mit hohen einstelligen Hm-Werten den vor uns aufragendenFelswänden entgegen, bzw. weiter oben an ihnen entlang. Nach einer Rechtskehre sehen wirdann die volle Bescherung und werden auf dem nächsten, glücklicherweise flachen, Kilometer dieKamera nicht mehr aus der Hand geben. Zu spektakulär ist die nun einspurige Straßenführungin den rötlichen Fels geschlagen, den Calanche ebenbürtig.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Südauffahrt kurz ab der Fontaine de Chiaravalle
5,3 km / 171 Hm Corse (Korsika)
06.12.2022, Flugrad:
Der Ausgangspunkt dieser Auffahrt erscheint recht willkürlich gewählt, und ist es auch. Für denaus Porto her kommenden Radler beginnt hier aber nach einer 6,5 km langenZwischenabfahrt vom Col de la Croix mit immerhin 30 Hm Verlust der finale Anstieg zum Colde Palmarella.
Kurz vor Überqueren eines kleinen Rinnsals namens Tuara passieren wir dieFontaine de Chiaravalle. Auf der anderen Seite der Brücke schlängelt sich die gut ausgebauteStraße unangestrengt hoch bis zur Passhöhe, die weniger als 2 km Luftlinie von der Brückeentfernt liegt. Mangels allzu schweißtreibender Steigungsprozente kann man aber ausführlichdie sich ständig verändernden Ausblicke über die Bucht von Girolata genießen. Nach 3,5 kmkreuzt an einem kleinen Parkplatz der Wanderweg Tra Mare e Monti unsere Straße, auf demwir zum für die Bucht namensgebenden und ansonsten nur per Boot erreichbaren Dorf Girolatawandern können - vorausgesetzt, wir haben taugliches Schuhwerk dabei.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Nordauffahrt von le Fango
11,2 km / 381 Hm Corse (Korsika)
04.12.2022, Flugrad:
Im aus nur wenigen Häusern bestehenden, aber immerhin mit einem Restaurant ausgestattetenAusgangsort verlassen wir die breite und ursprüngliche Flussebene, die der namensgebendeGebirgsfluss ab hier bis zum Meer nutzt, sich endlich ausbreiten zu dürfen. Die geradeausweiterführende D 351 folgt dem sich nun verengenden Tal aufwärts ins Gebirge, endet aber imForêt du Fango als Sackgasse.Unsere Hauptstraße Richtung Porto wendet sich dagegen südwärts in ein Seitental, auf denersten 2 km weitgehend geradeaus führend. Dank einer eher mediterranen Buschlandschaft isthier kein Schatten zu erwarten. Rechterhand erhebt sich das Felsgebirge des Capu Tondu, mitimmerhin 839 m der höchste Gipfel der nicht durch Straßen erschlossenen Halbinsel, an derenWestspitze der von vulkanischen Felsformationen geprägte Naturpark La Scandola liegt. Nunwird die Straßenführung abwechslungsreicher. Zunächst geht es nach links, an Felswändenentlang für einen Kilometer flach in ein tief eingeschnittenes Seitental hinein, um das Ganze nacheiner Spitzkehre auf der anderen Talseite, eine Stufe höher, wieder zurückzufahren.Wir passieren ein ehemaliges Straßenwärterhaus und einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb, dieeinzig vorhandene Besiedlung bis zur Passhöhe.Diese erkennen wir nun schon gar nicht so weit vor bzw.
Col de Palmarella Bocca di Palmarella
Corse (Korsika)
30.10.2022, Flugrad:
Wer an Korsikas Westküste unterwegs ist, zwischen der Balagne - der Region um Calvi - und Porto, für den führt kein Weg vorbei am Col de Palmarella. Von Norden her, aus der Balagne bzw. Calvi kommend, hat der Recke dabei die Auswahl: Passknödel sammelnd auf der Hauptstraße (D 81) über den Col de Marsolino fahren oder landschaftlich traumhaft die Küstenstraße wählen. Letztere Wahl allerdings hat neben einem Passjagd-Erfolgsverlust den Nachteil, dass es dem Recken wahrscheinlich einen Teil seines Amalgams aus dem Gebiss haut, denn (Stand 2022) der Belag ist auf mehreren Kilometern in derart üblem Zustand, dass man sich diese Variante gut überlegen sollte.
Von Süden her sammeln sich die Abfahrten vom Col de Lava (besser bekannt unter den prächtigen Calanche-Felsformationen) und dem Col de Vergio in Porto. Zwei Pässe, die eigentlich auf keiner Korsika-Reise fehlen dürfen.
Unser Pass umgeht vom Hinterland aus (aus Norden gesehen) die unter Naturschutz stehende und zum UNESCO-Welterbe zählende Halbinsel Scandola, die ausschließlich dem Wanderer oder Bootstouristen vorbehalten ist.
Col du Corps de Garde
Südauffahrt von Toulon (Vorort les Quatre Chemins)
6,1 km / 335 Hm Chaînes Provençales, Côte d'Azur, Provence, Montagnes de la Sainte-Baume, Monts toulonnais, Provence-Alpes-Côte d'Azur
31.07.2022, Flugrad:
Als Ausgangspunkt dieser in der örtlichen (Renn-)Radszene offenbar sehr beliebten Auffahrt wählen wir das Zusammentreffen der drei Zufahrten aus Südwesten, Süden und dem Val d'Ardène, mitten im Stadtteil les Quatre Chemins. Bis hierher haben wir auf jeden Fall schon mindestens 40 Hm in den Beinen, egal aus welcher Richtung wir kommen. Es gibt hier auch nur eine Richtung, in der es weitergeht: bergwärts auf der D 62 (Avenue des Fils Marescot). Die Straße führt gleich mit hohen einstelligen Prozentwerten Richtung Gebirge, scheinbar geradeaus auf den Mont Caume zu. Nach gut 500 m durchfahren wir eine weite rechts-links-Doppelkehre samt Stadtbus-Wendeschleife in der Linkskehre - die auch das Ende der städtischen Siedlung markiert. Wir umrunden ein altes Fort und arbeiten uns bei mäßiger Steigung am locker bewaldeten Berghang entlang aufwärts. Die Straße ist kaum noch zweispurig, das Verkehrsaufkommen mäßig, die Asphaltqualität gut.
Bukumirsko Sedlo
Nordwestauffahrt von Verusa (Suvo Polje)
9,1 km / 376 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Aus dem Tara-Tal kommend biegen wir von der Nebenstraße, die Matesevo im Tara-Tal mit Bloce im Tal der Moraca und damit Podgorica verbindet, im zur Streusiedlung Verusa gehörenden Weiler Suvo Polje nach links ab, d. h. wir folgen weiter dem Tal der Verusa. Der gleichnamige Ort Verusa ist hier beschildert, ansonsten muss man sich nun mit hölzernen Wegweisern begnügen.
Unser Sträßchen ist zwar einspurig, aber von landesüblicher Asphaltqualität, sprich, wie schon bisher, muss man auf kleinere und manchmal größere Löcher im Asphalt achten. Noch gibt es auch kaum Steigungen zu verzeichnen. Wir passieren Ferienhäuschen und linker Hand einige kleinere landwirtschaftliche Anwesen, immer die 2000er des Komovi-Gebirges im Blick, dessen Ausläufer das Verusa- vom albanischen Zipfel des Vermosh-Tales trennen.
Nach knapp 3 km geht es endlich spürbar bergauf, leider verschlechtert sich auch die Asphaltqualität, bis dieser ausgerechnet bei Kilometer 3,9 an der ersten Steilrampe von schwierigem Grobschotter abgelöst wird.
Bukumirsko Sedlo
SW-Auffahrt von der Straße Podgorica–Orahovo
25,5 km / 1140 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Von der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica her kommend zweigt kurz vor Orahovo nach links unser kleines Sträßchen ab. Auf den ersten 11 km passieren wir die kleinen Dörfer Bezjovo, Gornja-Krzanja und das bereits auf über 1200 m Höhe gelegene Gornje Stravce. Der Straßenbelag ist für hiesige Verhältnisse sehr gut, das Profil unrhythmisch.
Ab Gornje Stravce beginnt die Einsamkeit. Zunächst steigt das nun nur noch knapp einspurige Sträßchen auf 5 km bis zum Erreichen einer Karst-Hochfläche auf ca. 1500 m am Rande des Zijovo-Gebirgszuges. Diese Hochfläche (die Bezeichnung Ebene verbietet sich angesichts der z. T. heftigen Steilrampen) wird weidewirtschaftlich genutzt, Ziegenherden, Ställe, aber auch Kartoffelanbau in Dolinen findet hier statt. Am Schluss durchqueren wir den Talkessel mit dem Bukumirsko jezero und haben noch eine gut einen Kilometer lange heftige finale Rampe zu bewältigen.
Der Autor hat diese Auffahrt als Abfahrt befahren. Vielleicht gibt es von einem quäldich-Mitglied irgendwann auch noch eine detailliertere Beschreibung.
Bukumirsko Sedlo
Dinarisches Gebirge, Prokletije
28.03.2022, Flugrad:
Dieser äußerst versteckte Passübergang am Rande des Komovi-Nationalparkes bietet sich für alle an, die zwischen der Ebene des westlichen Skutarisees bzw. der Landeshauptstadt Podgorica und dem Oberlauf der Tara unterwegs sind, Richtung Kolasin oder auch Andrijevica, und dabei bestmögliche Verkehrsarmut mit selbst für montenegrinische Verhältnisse grandioser Landschaft kombinieren wollen. Einziger Haken an der Sache: Auf der Nordseite gibt es, Stand 2021, zwischen Verusa und dem Hochtal von Mokro einen drei Kilometer langen Abschnitt, der die ganze Palette von abgehendem Asphalt über Feinschotter bis Grobschotter zu bieten hat. Da auf dem gesamten Rest der Strecke teilweise sogar neuwertiger Asphalt im Angebot ist, bleibt zu hoffen, dass auch der üble Rest einmal saniert wird, wenn man vom Autobahnbau-Wahnsinn im Taratal noch ein paar Gramm Asphalt übrig hat. Trotz dieses Mankos würde der Autor aufgrund der restlichen Umstände das Rennrad eher ein paar Meter schieben als auf das Erlebnis dieses Passes zu verzichten.
Šišovići
Südwestauffahrt von Podgor (Ovtocici)
5,7 km / 311 Hm Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Von der Poljice-Passauffahrt/M2 her orientieren wir uns hinter der Ortschaft Tomici an der folgenden Straßengabelung nach rechts (die links weiterführende Straße wäre übrigens eine sehr schöne nahezu verkehrsfreie Auffahrtsvariante zum Seostik). Unser genauso verkehrsarmes Sträßchen führt zunächst durch Ovtocici hinunter in den Ortsteil Podgor bis zur Brücke über die Velja rijeka.
Gleich hinter der Brücke beginnt die Auffahrt durch ein mit Felsen durchsetztes Kiefernwäldchen mit zwei Serpentinen und einer zwei Kilometer langen heftigen Rampe bis zum Abzweig zum schon erwähnten Öko-Weingut. Rampe Nummer zwei führt bis zum Bergdorf Gradani.
Hinter Gradani biegen wir auf schöner Streckenführung an den Rand eines Hochtals ein. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Straße einmal deutlich mehr Bedeutung gehabt hätte. Am Ende dieses Hochtals erwartet uns ein kurzer Tunnel. Zusammen mit der kargen Karst-Felsenlandschaft drumherum stellt sich fast schon Hochgebirgsfeeling ein.
Šišovići
Nordauffahrt von Rijeka Crnojevica
8,9 km / 245 Hm Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Die Nordauffahrt zweigt von der Auffahrt zum Dobrsko Selo, der alten Hauptstraße nach Cetinje, hinter der Kehrenkombination aus dem Talschluss der Crnojevica spitzwinklig ab. Nach 2,5 Kilometern bei sehr moderaten Steigungsprozenten haben wir eine landwirtschaftlich genutzte Hochfläche erreicht, deren Felder von Steinriegeln eingefasst sind.
Flach geht es zwischen Steinriegeln weiter, bis wir nach insgesamt vier Kilometern den Abzweig nach Boguti erreichen. Diese Zufahrt führt eventuell durchgehend asphaltiert weiter zur Verbindung Tomici–Seostik, der Autor hat es nicht getestet. Wir nehmen die linke Straße, die nun fast geradlinig trassiert wieder ansteigt bis zur fünf Kilometer entfernten Passhöhe.
Landschaftlich sehr schön, sportlich kaum herausfordernd. Aber auf der gesamten Nordauffahrt ist das heute unbedeutende Sträßchen, wie auf der Südauffahrt nach dem Tunnel, aufwendig mit zweispurigem Unterbau versehen und überwiegend geradlinig trassiert, aber dem Verkehrsaufkommen angemessen mit nur einspurigem Oberbau ausgestattet.
Šišovići
Dinarisches Gebirge
25.03.2022, Flugrad:
Sisovici ist ein weitgehend verlassenes Dorf im Pastrovici-Küstengebirge, etwas abseits der Verbindungsstraße von Virpazar bzw. von der Küste über Tomici nach Cetinje. Unser Passübergang an der genannten Verbindungsstraße liegt in der Nähe des Dorfes, dieses dient somit mangels besserer Kenntnis als Pate für den Namen des Überganges. Dieser landschaftlich herrliche und praktisch verkehrsfreie Pass lässt sich hervorragend in Rundtouren in Verbindung mit dem Seostik oder dem Pojice, genausogut auch in Touren Richtung Skutari-See einbauen. Südlich der Passhöhe, im noch bewohnten Dorf Gradani, ebenso wie Sisovici zu Cetinje gehörend, findet sich eine Radlerkneipe mit Leihkrawatten(!), ferner ein sehr neu und edel aussehendes Öko-WeingutWährend die Südauffahrt einige Steilrampen und sogar einen kurzen Tunnel zu bieten hat, führt die Nordrampe wellig durch eher weite, mit Steinriegeln verzierte Weidelandschaft, die einen ganz eigenen Reiz hat.
Razvršje
Nordwestauffahrt von der Tara/Grenzbrücke
30,5 km / 1324 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Zwischen montenegrinischem Zoll und der Tara-Grenzbrücke zweigt unser unscheinbares Sträßchen ab. Wegweiser Richtung Crkvicko Polje, diversen Kanu-Verleihstationen und zum Kloster Zagradje weisen in unsere Richtung. Das einspurige Sträßchen führt am südlichen Hang der Taraschlucht flussaufwärts entlang, rasch an Höhe gewinnend. Nach 2 km zweigt spitzwinklig die Stichstraße zum Kloster Zagradje ab. Wir fahren weiter geradeaus und erreichen den ersten Absatz nach gut 3 km. Durchschnittlich 8 % Steigung, mit Spitzen bis 12 %, hat diese erste Rampe aufzuweisen.
Nun können wir uns auf einem Flachstück bis Kilometer 5,5 erholen. Nach links Richtung Tara hinunter geht es zu diversen Kanueinsatzorten und Zeltplätzen. Wir halten uns leicht rechts, über uns thront eine mächtige Felswand, und der Käs ist alles andere als gegessen. Für gut einen Kilometer geht es nun wieder knapp zweistellig am Talhang hoch bis zu einer unmittelbar an der mächtigen Felswand gelegenen Spitzkehre.
Razvršje
Südostauffahrt aus der Susica-Schlucht
11,4 km / 510 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Wer vom Stulac sedlo her über Crna Gora kommend auf steil abfallender Straße in der Susica-Schlucht gelandet ist, findet einen unter Umständen abhanden gekommenen See, ein auch unter Umständen geschlossenes Wirtshaus und eine weiterführende Straße vor, die an Steilheit der gerade erst beendeten Abfahrt nichts schuldig bleibt – nur halt bergauf!
Heißt: Gleich hinter dem schmalen Talboden geht es mittels sechs Kehren und Steigungsspitzen von 18 % wieder aus der Schlucht heraus auf die Hochebene von Nedajno. Oben sollte man sich einen Stopp am Schluchtrand gönnen, um die Dimensionen dieser oft wasserlosen Schlucht zu erfassen. Wir sind fast exakt auf gleicher Höhe wie die gegenüberliegende Hochfläche von Crna Gora.
Auf den folgenden welligen drei Kilometern durchqueren wir das auf der Hochfläche liegende 15-Einwohner-Dorf, das immerhin ein sehr gutes, sehr gastfreundliches Gasthaus/Pension zu bieten hat, das Guesthouse Nedajno. Hinter Nedajno, am Rand der Hochebene, erwartet uns ein etwa ein Kilometer langes Steilstück, zwischen Dolinenlöchern und Waldrand.
Razvršje
Südwestauffahrt von Trsa
2,8 km / 122 Hm Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Trsa hat, wie das benachbarte Nedajno, ein Gasthaus mit Pension zu bieten. Von der Westauffahrt zum Durmitor sedlo ab dem Piva-Stausee zweigt im Ort das Sträßchen ab, das von Süden über den von dieser Seite allenfalls Kackwellenqualität zu bieten hat, aber den Einstieg zur Stulac sedlo-Passstraße darstellt oder wieder in die Tara- und Piva-Schlucht hinunterführt.
Der erste Kilometer führt flach um die Kapelle des Dorfes herum, dann steigt die Straße doch noch bis zum Waldrand mit bis zu zehn Prozent an. Im Wald bleiben noch ca. fünfhundert Meter bis zur Passhöhe.
Razvršje
Dinarisches Gebirge
22.03.2022, Flugrad:
Der Passübergang am nordwestlichen Rand des Durmitormassivs bietet gleich zwei Auffahrten aus tiefen Schluchten, der Taraschlucht im Norden und der Susica-Schlucht im Osten. Diese beiden Auffahrten haben zudem auch Rampen von bis zu 15 % im Angebot. Doch nicht nur das. Der Pass lässt sich samt seiner drei Auffahrten hervorragend in unglaublich schöne Rundtouren einbinden, unter Einbeziehung der beiden Durmitor-Pässe Stulac Sedlo und Durmitor Sedlo, am besten noch kombiniert mit einer weiteren Schlucht- und Stauseepassage entlang des Pivsko jezero. Wünsche bleiben so kaum offen, und die dolinengespickte Karsthochfläche um Nedajno selbst bietet fantastische Landschaftsbilder. In der Susica-Schlucht, am Beginn der Ostauffahrt, kann man sich auch auf die Suche nach einem See machen, dem Susicko jezero. Der gehört allerdings zu den Karstseen, die vor allem im Sommer auf Urlaub sind, dann findet man statt der Wasser- eine Grünfläche vor. Einzig die Passhöhe selbst kann in Bezug auf landschaftliche Schönheit nicht ganz mithalten, denn sie liegt in einem kleinen Waldstück.In der Nähe der Passhöhe gibt es in Trsa und in Nedajno gastfreundliche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Slatina
Nordauffahrt aus dem Bukovica-Tal
5,7 km / 183 Hm Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Üblicherweise von Zabliak über die "Mongolische Hochebene" her kommend erreichen wir nach einer kurvenreichen Abfahrt von Norden her die ersten Häuser der Streusiedlung Donja Bukovica und den gleichnamigen Bach. Ein Wegweiser nach rechts zeigt unser Ziel Savnik an und weist uns zu einer hohen Brücke über die hier tief eingeschnitten fließende Bukovica.
Gleich dahinter beginnt die moderate einstellige Steigung durch ein kurzes Waldstück. Wer sich über das imposante Brückenbauwerk und die beinahe zweispurige Straße ohne Verkehr wundern sollte, dem sei ein Blick in montenegrinische Straßenkarten vor 2010 empfohlen: Das war bis dato die Hauptstraße Niksic–Savnik–Zabljak.
Nach der kurzen Waldpassage fahren wir an einigen Gehöften vorbei, nun etwas stärker ansteigend, und nach einer weiten Rechtskurve in das folgende Waldstück ein. Nach ca. 2,5 Kilometern gibt es eine Rechts-Links-Kurvenkombination, wo nicht so ganz klar ist, ob da einst eine Streckenbegradigung geplant war oder man einfach die Seitenschlucht als Mülldeponie aufgefüllt hat.
Slatina
Südwestauffahrt von Savnik (Abzweig von der R20)
11,1 km / 418 Hm Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Diese Auffahrt beginnt am Abzweig von der noch relativ neuen Hauptverbindungsstraße Savnik–Podgorica über den Semolj-Pass bzw. durch den einst begonnenen Tunnel drunter hindurch. Wer auf der kurvenreichen Strecke von Savnik heraufgekommen ist, hat hier schon gut 170 Höhenmeter auf dem Höhenmesser.
Wir verlassen stumpfwinklig nach links die einst geplante und dementsprechend breit ausgebaute Hauptstraße und widmen uns der einstigen und ebenso breit ausgebauten, aber praktisch kaum mehr befahrenen Hauptstraße. Auf den folgenden 6,3 Kilometern arbeiten wir uns durch Weidelandschaft und entlang verstreuter Gehöfte mittels vier Kehren mit ziemlich konstanten vier bis fünf Steigungsprozenten nach oben.
Auf den verbleibenden knapp fünf Kilometern können wir dann Schwäbische-Alb-Landschaft genießen: karge Felder, Kalkfelsen und weite Ausblicke gen Süden und Südwesten, eingestreut einzelne Bauernhöfe. Gegen Ende dieser Passage folgt noch ein kurzes steileres Stück, dann biegen wir nach links in das Hochtal ein, wo sich aufgrund des fünfhundert Meter langen Flachstückes nicht ganz eindeutig die Passhöhe orten lässt.
Slatina
Dinarisches Gebirge
20.03.2022, Flugrad:
Die heutige Hauptverbindung zwischen Savnik und Zabljak führt durch den 2010 eröffneten Ivica-Tunnel. Diese Route an den südlichen Ausläufern des Durmitor-Gebirgszuges ersetzt den früheren Weg über Gornja Bukovica. Unsere Passhöhe hatte also bis 2010 den Charakter einer Hauptstraße, was man heute noch an dem auf Abschnitten überdimensionert erscheinenden Straßenquerschnitt und vor allem von Savnik her großzügig ausgebauten Serpentinen bei gleichzeitig sehr maßvoller Steigung merkt. Richtige Dörfer passieren wir unterwegs nicht, lediglich kleine Siedlungen und Einzelgehöfte. Dafür haben wir so gut wie keinen Autoverkehr und können eine grandiose Landschaft genießen. Das Sträßchen lässt sich zudem hervorragend einbauen als Verbindung zwischen dem Krnovo und den Pässen des Durmitormassives, und erhält gleich noch als Dreingabe die Mongolische Hochebene. Was will man mehr?
Čakor
Westauffahrt von Murino
23,2 km / 1018 Hm Dinarisches Gebirge
14.02.2022, Flugrad:
Die Westauffahrt des ehemals bedeutenden Passüberganges zweigt im Zentrum des kleinen Dorfes Murino von der Hauptstraße Andrijevica–Plav ab. Zunächst verlieren wir ein paar Höhenmeter bis zur Brücke über den Lim, dann beginnt die sehr moderate Steigung – und ein Zeugnis hoher Straßenbaukunst: Schön gleichmäßig mit 4 bis 6 %, ganz selten etwas mehr, immer dem natürlichen Geländeverlauf folgend, können wir auf den folgenden 23 km die für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich breite Auffahrt genießen. Richtige Dörfer passieren wir keine mehr, lediglich nach 8 km klebt unter uns die Kirche von Velika am Abhang.
Von dort trifft auch die Nebenauffahrt auf unsere ehemalige Hauptstraße. Ab jetzt fahren wir jedes kleine Seitental aus, um nicht aus dem Takt zu geraten oder gar einen Gang zurückschalten zu müssen. Verstreute Höfe, kurze Waldstücke und fantastische Ausblicke auf die westlich liegenden Gebirgsstöcke, man kann sich nicht sattsehen – das ist es, was Renko treffend als Amphitheater beschreibt.
Čakor
Südwestauffahrt über Velika
22,0 km / 1010 Hm Dinarisches Gebirge
14.02.2022, Flugrad:
Diese Variante der Westauffahrt bietet sich für alle an, die aus Richtung Plav bzw. Albanien kommen. Man spart sich den Umweg über Murino, erkauft sich die Abkürzung auf den ersten 5 km allerdings mit einer üblen Rampe vom Fluss zum gleichnamigen kleinen Ort Velika hinauf.
Ab der Einmündung der vom Stadtzentrum von Plav herführenden Straße in die Hauptstraße müssen wir dieser Richtung Andrijevica noch ca. 5 km folgen. Dann zweigt unser kleines Sträßchen rechts ab und fällt gleich steil hinunter zur Brücke über den Lim. Genauso steil geht es auf der anderen Talseite wieder aufwärts, samt Spitzkehre. Dann folgt das einspurige Sträßchen auf 3 km der Velika rijeka talaufwärts, nur wenig an Höhe gewinnend. Wir passieren dabei ein paar stattliche Gehöfte.
Das böse Ende dieser Idylle kommt kurz nach dem Mini-Brückchen über den Bach: Eine knapp 400 m lange Rampe mit bis zu 20 % baut sich vor uns auf. Erst nach der großen Kirche des nur noch aus ein paar Häusern bestehenden Dorfes Velika flacht die Straße ab.
Mali Alan
Südauffahrt von Obrovac
23,0 km / 1039 Hm Dinarisches Gebirge, Velebit, Dalmatien, Lika-Senj, Zadar
05.02.2022, Flugrad:
Diese Auffahrt teilt sich je zur Hälfte in guten Asphalt und teils sehr ruppigen Schotter. Als Ausgangspunkt wählen wir in Obrovac die Brücke über die Zrmanja, jenen Fluss, der sich nicht so recht entscheiden kann, (Süßwasser-)Flußgewässer oder ein wenig eingesalzener Mittelmeerfjord sein zu wollen. Gleich hinter der Brücke biegen wir links ab und steil bergauf. Die ersten 2 km am "Fjord"hang hinauf sind auch gleich die steilsten, dann haben wir eine Hochfläche und ein größeres Industrieareal erreicht.
Einen Kilometer weiter folgt die Kreuzung mit der nun als Autobahnzubringer dienenden, breit ausgebauten ehemaligen Hauptstraße von Gracac her. Diese überqueren wir und sehen vor uns ein beeindruckendes Karstgebirge, den zu Naturpark-Ehren gekommenen südlichen Velebit. Da müssen wir hinauf. Unsere Straße ist immer noch breit ausgebaut, gut beschildert mit Wegweisern, und nichts deutet auf Schotter hin. Auch die nun wieder zunehmende Steigung hält sich sehr im Rahmen, man erkennt die hohe k.u.k.-Straßenbaukunst:
Les Bonudes
Zentralmassiv, Les Grands Causses, Causse Noir, Occitanie
17.01.2022, Flugrad:
Die Schluchten der Jonte im Norden, des Tarn im Westen und der Dourbie im Süden umgrenzen den Causse Noir, eine extrem dünn besiedelte Hochfläche im Naturpark der Grands Causses. Östlich reicht dieser Causse bis zum Mont Aigoual. Seinen Namen hat er wohl von der weitgehenden Bewaldung. Für uns Rennradler von Interesse sind die regional üblichen spektakulären Aufstiege aus den vorgenannten Schluchten – und die damit oft verbundenen ebenso spektakulären Schluchtenblicke. Wer z. B. von den bekannteren Auffahrten aus der Tarnschlucht auf den Causse Méjean in die Jonte-Schlucht abgefahren ist (beispielsweise von Hures-la-Parade oder Saint-Pierre-des-Tripiers) und auf dem Weg nach Süden nicht in der dort doch arg geschäftigen Tarnschlucht weiterradeln will (wobei man das auf der flussabwärts gesehen linken Talseite auf einer Nebenstrecke auch nahezu verkehrsfrei machen kann), dem bietet sich von Le Rozier an der Mündung der Jonte in den Tarn diese wunderbare Auffahrt an.
Les Bonudes
Nordauffahrt von Le Rozier
6,3 km / 364 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Causse Noir, Occitanie
17.01.2022, Flugrad:
Wir biegen mitten im Zentrum von Le Rozier von der Talstraße der Jonte-Schlucht nach Süden ab (Wegweisung Peyreleau). Nach einer kurzen Abfahrt zur Brücke über die Jonte erhebt sich am anderen Ufer das sich am Hang hochziehende Dorf Peyreleau. Kurz vor der Kirche, im Dorfzentrum, zweigt scharf rechts die D187 ab, welche die linksseitige, deutlich schwächer befahrene und schönere, dem Tarn folgende Alternative zur stark befahrenen Hauptstraße nach Millau ist.
Hinter der Kirche erhebt sich ein mächtiger Uhrenturm, der wohl auch als Herberge dient. Wir orientieren uns aber bergwärts, am Schloss vorbei aus dem Ort hinaus gut 500 m in ein kleines Seitental hinein. Nun folgt der schönste (und steilste) Abschnitt: Auf 3 km bei 7 bis 10 % steigt die Straße mittels vierer Spitzkehren den bewaldeten Abhang des Pic de Montaigu hinauf. Bei der zweiten und insbesondere bei der vierten Kehre ergeben sich schöne Blicke in die Jonte-Schlucht und die gegenüberliegenden beeindruckenden Felswände am Zusammenfluss von Jonte und Tarn.
Qafa Buni i Thorës Thores-Pass
Südwestauffahrt von Koplik (Umgehungsstraße)
41,0 km / 1650 Hm Dinarisches Gebirge, Prokletije
01.01.2022, Flugrad:
Wir verlassen die Umgehungsstraße (SH 1 Shkodër-montenegrinische Grenze) am Kreisverkehr in Höhe von Koplik in Richtung Berge, der Beschilderung Dedaj-Theth folgend. Während die Ebene des östlichen Hinterlandes des Skutarisees entlang der Hauptstraße ein wenig schönes, wild zersiedeltes Bild zu bieten hatte, radeln wir nun auf schmaler, aber neu asphaltierter Straße durch noch landwirtschaftlich geprägtes Land, gewinnen aber kaum an Höhe. Nach 2 km passieren wir die erste Siedlung, einen Vorort von Koplik mit etlichen Geschäften und Werkstätten. Hinter diesem Vorort geht es für 6 km nur noch geradeaus, weiterhin mit sehr sanfter Steigung. Linker Hand rückt der erste kahle Gebirgszug langsam näher und wir haben immerhin so viel an Höhe gewonnen, dass beim Blick zurück die Wasserfläche des Skutarisees hinter den Häusern von Koplik zu sehen ist. Vor uns taucht rechts der Straße ein weißer flacher Gebäuderiegel auf, der sich weit in Richtung der Berge zieht. Was das ist, wird dann spätestens auf Höhe einer neuen, aber nicht betriebenen Tankstelle klar:
Qafa Buni i Thorës Thores-Pass
Dinarisches Gebirge, Prokletije
01.01.2022, Flugrad:
Dieser Passübergang ist erst seit Spätsommer 2021 vollständig auf beiden Seiten asphaltiert und dürfte daher einer der jüngsten für die Rennradgemeinde tauglichen Übergänge in Europa sein. Damit ist er auch der erste und einzige asphaltierte Straßenzugang nach Theth, einem äußerst abgelegenen Gebirgsdorf im gleichnamigen Nationalpark, in einem Talkessel nahe der Quellen der Shala in den albanischen Alpen. Zwar fließt die Shala nach Süden in Richtung Drin/Koman-Stausee, die Wege talabwärts sind jedoch allenfalls MTB-tauglich und auch für normale Straßenfahrzeuge nicht passierbar. Theth stellt also eine Sackgasse dar, dennoch hat unser Pass zwei Passauffahrten. Man sollte sich allerdings gründlich überlegen, ob man beide an einem Tag fahren will, denn von Theth zur Passhöhe zurück sind es noch einmal ca. 1000 Höhenmeter. Theth hat heute weniger als hundert Einwohner, zu Zeiten des Steinzeitdiktators Enver Hoxha waren es zehnmal so viele. Offenbar wusste man damals die Abgeschiedenheit und monatelange Abgeschnittenheit des einsam gelegenen Dorfes besser zu schätzen....
Krnovo Крново
Nordauffahrt von Šavnik
17,6 km / 705 Hm Dinarisches Gebirge
31.12.2021, Flugrad:
Startpunkt ist die Einmündung der vom Semolj bzw. Slatina herabführenden Straße in die Hauptstraße Žabljak–Nikšić mitten im Zentrum der kleinen Stadt. An einem größeren Hotelkomplex vorbei fahren wir insgesamt knapp 1 km zunächst bergab bis zur Brücke über die Bukovina, dann flach bis zur am Ortsausgang in einer scharfen Rechtskehre liegenden Brücke über die Bijela.
Nun beginnt der erste Teil des Anstieges. In neun weiten Kehren, auf 4,5 km verteilt, führt die breit ausgebaute Straße bei vorbildlich gleichmäßiger Steigung im mittleren einstelligen Prozentbereich hinauf in den Weiler Mokro. Bei den letzten Häusern des Ortes geht die Steigung sogar in mildes Gefälle über.
Bald danach lädt ein kleiner Parkplatz zu einem Fotostopp ein: Die Bukovica-Schlucht liegt tief unter uns. Insgesamt 3 km ist das Flach- bzw. leichte Gefällstück lang, ehe ein weiterer Weiler den zweiten Teil des Anstieges einläutet. Diesmal geht es etwas steiler entlang einer Felswand und durch ein Waldstück auf die nächste kleine Hochfläche hinauf.
Krnovo Крново
Südwestauffahrt von Nikšić
25,3 km / 920 Hm Dinarisches Gebirge
31.12.2021, Flugrad:
Die Südwestauffahrt auf der einstigen Hauptstraße Nikšić–Žabljak beginnt am östlichen Rand der Stahl- und Bauxit-Stadt. Nachdem wir vom Stadtzentrum her an den reichlich morbide wirkenden, riesigen Anlagen samt Förderturm vorbeigefahren sind, nehmen wir im Vorort Rubezi die nach links abzweigende Straße.
Die ersten 5 km geht es wellig gen Berge, dann gewinnen wir ab Lukovo deutlicher an Höhe. Hangpassagen mit schöner Aussicht wechseln mit kurzen Waldabschnitten. Die Trassierung des etwa 10 km langen gleichmäßig steigenden Abschnitts erinnert, genauso wie auf der Nordauffahrt, an die einstige Bedeutung der Straße.
Bei Kilometer 15 haben wir dann die eigentümliche, fast gar nicht besiedelte Karsthochfläche erreicht. Hier wird noch in größerem Umfang Weide- bzw. Alpwirtschaft betrieben. Entsprechend der nicht vorhandenen Besiedlung tendiert das motorisierte Verkehrsaufkommen gegen null. Bis zur Passhöhe haben wir auf 10 km noch drei mehr oder weniger ausgeprägte Geländestufen zu erklimmen, allesamt im unteren einstelligen Steigungsbereich.
Vražje jezero Teufelssee
Dinarisches Gebirge
05.12.2021, Flugrad:
Der Vrazje jezero oder Teufelssee liegt auf der Hochebene von Zabljak am Rande des Durmitor-Nationalparks. Er ist einer der insgesamt 18 Gletscherseen in diesem Gebiet und hat seinen Namen von einer Sage, nach der der Teufel am Seegrund ein Schloss aus Eiskristallen baute. Neben diesem See liegt der kleinere Riblje jezero, der Fischsee. Beide sind eingebettet in eine eigentümliche Steppenlandschaft, umringt von Bergketten, insbesondere des Durmitor-Gebirges im Westen. Eine geradezu mystische Landschaft, mit nur wenigen verstreut liegenden Bauernhöfen und etlichen Schafherden. Ein qd-Montenegrokenner hat diese einmalige Landschaft Montenegros Mongolische Hochebene getauft, nicht ganz zu unrecht.Diese Hochfläche überquert man auf einsamsten Sträßchen, beispielsweise wenn man über den Semolj-Pass oder von Savnik her auf dem Weg zum Durmitor ist. Man sollte allerdings darauf gefasst sein, dass nicht nur einige Schafherden, sondern auch der Einsatz des mitgeführten Fotos zu Verzögerungen führt.
Vražje jezero Teufelssee
Südauffahrt aus dem Tal der Tušinja
17,9 km / 458 Hm Dinarisches Gebirge
05.12.2021, Flugrad:
Wir verlassen die vom Semolj kommende und nach Šavnik führende Talstraße in der Streusiedlung/Ortschaft Tuina. Auf den folgenden 3 km hoch über der Bucovika-Schlucht haben wir mit einer Durchschnittssteigung von über 7 % gleich den steilsten Abschnitt der Auffahrt zu bewältigen. Hoch oben vor uns zeigt sich die kleine Kirche des Ortes. Einige Kurven später taucht linker Hand eine größere Kirche auf; diese gehört zum folgenden Ort Timar, liegt aber außerhalb dieser Siedlung.
Ab Timar flacht unser kleines Sträßchen merklich ab, auf einigen kurzen Abschnitten verlieren wir sogar ein paar Höhenmeter. Zur Rechten erhebt sich eine beeindruckende Felswand. Straße und Fluss nähern sich, bis wir den Talboden, bzw. dieser uns, in Donja Bukovica erreichen. Hier mündet von links eine weitere, allerdings höhenmeterreiche Zufahrtsmöglichkeit auf winziger Straße von Šavnik. Eine Beschilderung fehlt aus unserer Fahrtrichtung. Diese Straße war jedoch bis zur vollkommenen Neutrassierung samt Eröffnung des Ivica-Tunnels 2010 Bestandteil der Hauptverbindung Šavnik–Žabljak.
Semolj
Südostauffahrt ab Kreuzung an der E65 bei Okuka
25,2 km / 1167 Hm Dinarisches Gebirge
31.10.2021, Flugrad:
Die E 65 stellt immer noch die Straßen-Hauptverbindung Richtung Serbien dar und ist entsprechend stark verkehrsbelastet. Umso erholsamer ist es, auf die Straße Richtung Semolj abbiegen zu können. Plötzlich Ruhe! Nahezu Verkehrsfreiheit. Ein großes Schild beschränkt die Tonnage auf vier Tonnen, was zusätzlich vor Schwerverkehr bewahrt. Weshalb die Tonnagebeschränkung besteht, erschließt sich dem Pedaleur zunächst nicht, denn die Straße ist so breit ausgebaut wie die gerade verlassene Moračaschlucht-Hauptstraße.
Während die Hauptstraße am Abzweig die Schlucht verlässt, fahren wir weiter aufwärts – zunächst aber für 3 km am Hang wieder abwärts. Den Schluchtboden erreichen wir jedoch nicht, und mit wieder einsetzender Steigung öffnet sich die Schlucht langsam zu einem Trogtal mit landwirtschaftlicher Nutzung auch des Talbodens.
Unsere nach wie vor breit ausgebaute Straße zieht schier endlos am östlichen Talhang ziemlich gleichmäßig in Richtung des noch fernen Talendes.
Rutzhofen
Allgäu, Bayern
10.09.2021, Flugrad:
Wer aus dem württembergischen Allgäu, ob von Isny oder Wangen her, in Richtung Oberstaufen fahren will, kommt mit großer Wahrscheinlichkeit durch Grünenbach bzw. seinen Ortsteil Schönau. Schotteraffine können sich dann höhenmeterarm und landschaftlich schön über Harbatshofen ins Tal der ganz jungen Oberen Argen orientieren; leider eben mit einem Schotterabschnitt zwischen Oberthalhofen und der Weißenbachmühle. Alle anderen Wege führen "über den Berg". Der nach Meinung des Autors schönste ist das wahre Panoramasträßchen von Schönau über Heimhofen nach Rutzhofen und weiter entweder Richtung Simmerberg/Oberreute oder Stiefenhofen-Oberstaufen. Sozusagen ein USA-Weg (Unser Schönes Allgäu) vom Feinsten. Und dazu noch sehr verkehrsarm, kaum mopedverseucht, mit gleich zwei Abschnitten von mehr als zehn Steigungsprozenten auf der Nordrampe und einer stattlichen Linde zur Belohnung am höchsten Punkt.
Rutzhofen
Nordostauffahrt von Schönau
2,7 km / 133 Hm Allgäu, Bayern
10.09.2021, Flugrad:
Von Röthenbach her kommend biegen wir in Schönau an der ersten Möglichkeit nach rechts in Richtung Heimhofen ab, wenige Meter vor dem nach links führenden Abzweig der Straße nach Grünenbach-Isny. Auf den ersten fünfhundert Metern aus dem kleinen Ort heraus passiert noch nicht viel. Vor uns können wir aber bald schon den gesamten Aufstieg überblicken, bis zum Kamm, hinter dem sich Rutzhofen versteckt.
Und schon haben wir die erste 10 %-Rampe erreicht. Eine Kurvenkombination führt durch die schmale und niedrige Straßenunterführung unter der bayrischen Allgäubahn hindurch. Dieser Unterführung haben wir es auch zu verdanken, dass wir auf dieser Straße sicher sind vor 40-Tönnern mit und ohne Navi-Gerätekünstlern am Steuer.
Auf der anderen Seite der Bahn passieren wir eine stattliche Kapelle mitten in der Wiese auf der linken und eine ebenso stattliche Linde auf der rechten Straßenseite. Die Kapelle ist die Ortskapelle des folgenden Weilers Heimhofen, die man vor mehr als hundert Jahren aus dem Dorf ins freie Feld ausgelagert hat.
Eck (Deilingen)
Schwäbische Alb, Großer Heuberg, Baden-Württemberg
02.09.2021, Flugrad:
Deilingen ist ein Dorf auf dem Heuberg, nicht unangebracht werbend mit den zehn Tausendern der Schwäbischen Alb. Von diesen knapp über der magischen Eintausend gelegenen Albgipfeln liegen nicht weniger als sechs in unmittelbarer Umgebung des stattlichen Dorfes. Wenn man also richtig hoch hinaus auf den großen Heuberg will, ist Deilingen ein guter Einstieg, z. B. über die Deilinger Kapelle ein steiles Stockwerk hinauf in die 900er-Ebene Richtung Obernheim. Doch wie nach Deilingen kommen? Von Westen aus Schörzingen bietet sich die Alte Steige/Hohenberg an. Kommt man aus Norden, von Schömberg oder Ratshausen, kann man die aus den 1970ern stammende Raserstrecke L 435 (Schömberg–Deilingen) nehmen. Diese ist weder attraktiv noch annähernd zumutbar aufgrund der dort gefahrenen überhöhten Geschwindigkeiten. Noch existiert jedoch die alte Straße von Weilen unter den Rinnen und Ratshausen. Gut ausgebaut und fast verkehrsfrei, dazu noch ein Kehrenwunder mit gleichmäßger Steigung nach Vorbild der Schweizer Alpenpässe, eine Seltenheit unter den Alb-Pässen.
Coll de la Serra Mas de la Serra
Nordauffahrt von der Schnellstraßenabfahrt
3,9 km / 207 Hm Pyrenäen, Serra de l'Albera, Occitanie
21.07.2021, Flugrad:
Als Startpunkt wählen wir die Anschlussstelle Collioure an der Schnellstraße D 914 am dortigen Kreisverkehr. Zu diesem Ausgangspunkt gelangt man entweder auf dem Zubringer von Collioure, aber auch von Argelès an der dortigen Auffahrt auf die Schnellstraße. Nach Überqueren der Schnellstraße orientieren wir uns auf der Westseite am dortigen Kreisel Nummer zwei einfach am Verlauf der Schnellstraße Richtung Süden.
Unser mit Asphalt und Beton garniertes Sträßchen ist wohl mit dem Bau der Schnellstraße entstanden und weist den dazugehörigen typischen Verlauf auf: Einschnitte werden am Begleitweg nicht einbezogen, sondern führen hochprozentig den Berg hoch und genauso wieder hinunter. Die Steilabfahrt Nr. 2 führt uns dann an die Einmündung in die von Collioure heraufkommende Straße.
Hier wählen wir die in Richtung Tour de Madeloc ausgeschilderte Straße. 500 m weiter verlassen wir die bisher noch begleitende Schnellstraße und umfahren den Puig Oriol.
Coll de la Serra Mas de la Serra
Pyrenäen, Serra de l'Albera, Occitanie
21.07.2021, Flugrad:
Der Coll de la Serra, dessen Passname sich nur im amtlichen topografischen Kartenwerk Frankreichs findet, wird auf der D 86 zwischen Argelès-sur-Mer und Port-Vendres bzw. Banyuls befahren. Wir befinden uns also in den östlichen Pyrenäenausläufern, an der Côte Vermeille, zu deren Küstenstädten die vorgenannten Orte zählen. Man könnte also auch einfach die Küstenstraße entlangpedalieren. Doch der Umweg lohnt sich für jede Bergziege, bietet er doch ein wunderschönes Sträßchen durch Weinberge mit herrlichsten Ausblicken auf die Küste zwischen Perpignan und dem spanischen Teil Kataloniens. Der eigentliche Coll de la Serra liegt wohl ein paar Dutzend Meter westlich der Straße auf dem Kamm. Man überquert hier also keine Wasserscheide, sondern bleibt auf der der Küste zugewandten Seite.Auch wenn es aufgrund des Landschaftsgenusses nicht so aussieht, ist auch dieses Sträßchen einst wohl aus militärischen Gründen entstanden, befinden wir uns doch im Grenzgebiet von Frankreich und Spanien, beidseits Katalonien und einst zum Königreich Aragon gehörend.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Der Hahnschenkel ist ein auf beiden Seiten steiler Übergang einer seit den Römern bekannten einst wichtigen Transportroute zwischen Immenstadt und dem Bodensee. Bekannt und gefürchtet, da die auf beiden Seiten bestehenden 12 bis 14 %-Rampen eine heftige und gefährliche Herausforderung für die vor allem mit Salz beladenen schweren Gespanne darstellten. Die Rampen sind noch die gleichen, der Belag allerdings vom Feinsten. Für Rennradler interessant ist der Hahnschenkel aber auch auf Touren zwischen dem Weiler-Scheidegg-Lindenberger Raum und Oberstaufen-Immenstadt als realtiv gradlinige aussichtsreiche Verbindung mit teilweise langen Abfahrten. Das gleicht den Umstand aus, dass der Hahnschenkel nicht zu den schwach befahrenen Straßen im Allgäu gehört – auch wenn sich das Verkehrsaufkommen meist in Grenzen hält. Ebenfalls auf der Habenseite: Auf der Westseite warten in Simmerberg und Weiler gleich zwei Brauereien. Dem kunstinteressierten Radler sei außerdem ein Stopp bei der Kirche/Kapelle Genhofen mit ihrem sehr sehenswerten gotischen Flügelaltar empfohlen.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Westauffahrt von Nagelshub/Abzweig LI14
2,4 km / 139 Hm Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Die Westauffahrt ist nicht nur deutlich breiter ausgebaut, sie wird auch von einem neuen Radweg in Fahrtrichtung Oberstaufen begleitet, der durchweg rennradtauglich ist. Sie beginnt kurz hinter Nagelshub am Abzweig der LI14 in Richtung Stiefenhofen. Wir fahren aus Richtung Simmerberg kommend geradeaus weiter durch die Talsenke mit wenig Höhenmetergewinn bis zum Weiler Burkatshofen.
Nun wird es ernst: Anders als bei der Ostauffahrt ist das Profil wellig, aber mit eingestreuten heftigen Rampen, die heftigste mit 15 % hinter dem folgenden Weiler Buch, kurz vor der Passhöhe. Hinter Genhofen kann man dann beispielsweise auf Verbindungssträßchen Richtung Stiefenhofen oder Oberstaufen abbiegen oder an der folgenden Kreuzung flott in Richtung Konstanzer Achtal weiterfahren.
Hahnschenkel Genhofer Salzsteige
Ostauffahrt von der St2005 (Siechenkapelle)
2,3 km / 121 Hm Allgäu, Alpen, Allgäuer Alpen, Bayern
08.07.2021, Flugrad:
Wir starten an der zum Weiler Wolfsried gehörenden Siechenkapelle, am Abzweig unserer Kreisstraße nach Weiler-Simmerberg von der St 2005 Harbatshofen–Oberstaufen. Diese Kapelle steht den Straßenbauern sichtlich im Weg, sie haben sie bisher aber nicht angerührt. Unsere Straße führt zwischen Siechenhaus und Siechenkapelle hindurch sanft ansteigend Richtung Genhofen. Linker Hand sehen wir über das Quellmoos der Oberen Argen und Oberstaufen hinweg den allseits präsenten Hochgrat mit seiner unverwechselbaren Nordflanke.
Nach gut einem Kilometer haben wir den Weiler Genhofen erreicht. Kurz vorher mündet von links noch eine weitere Zufahrt aus dem selbsternannten „Urbanen Zentrum“ Oberstaufens ein. In Genhofen befindet sich unübersehbar linkerhand die von der Größe eigentlich mehr einer Kirche ähnelnde gotische Kapelle mit sehenswerten Fresken und Flügelaltar. Ihr Entstehen ist direkt in Bezug zu dem, was jetzt kommt: die bei den Salzfuhrleuten so gefürchtete Steige zum Hahnschenkel.
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Ravensburg, die Türmestadt im Schussental, ist die größte Stadt Oberschwabens, kaum zwanzig Kilometer nördlich des Bodensees gelegen. Die bergaffine Rennradlerszene orientiert sich aber eher west- oder ostwärts. Westlich geht es auf zahlreichen Varianten bis zum Höhenrücken des Höchsten und Gehrenberges, ostwärts lockt das Allgäu. Gerade diese Region besticht mit einem verkehrsarmen Straßennetz von unglaublicher Fülle - und dem zusätzlichen Vorteil, dieses in direkter Anfahrt aus der Stadt heraus zu erreichen. Und da spielt die L 325 Richtung Schlier mit ihren möglichen Varianten eine wichtige Rolle. Die L 325 selbst weist zwar zu den Berufsverkehrszeiten ein höheres Verkehrsaufkommen auf, doch für die Auffahrt stehen dann auf Teilabschnitten auch diverse verkehrsarme Varianten zur Verfügung. Die Passhöhe liegt am Waldrand an der Einmündung der K 7976 (Hinzistobler Straße). Hier hat man gleich ein mögliches nächstes Ziel im Auge: den Höhenrücken der Waldburg. Wobei wir gleich bei einem geografischem Phänomen wären:
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Westauffahrt von Ravensburg (L 325)
3,1 km / 147 Hm Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Der Start erfolgt etwa in der Mitte der Wilhelmstraße, der stark befahrenen Ausfallstraße Richtung Wangen. Wenn man aus einer der parallelen Altstadtstraßen kommt, überquert man die Wilhelmstraße in Richtung Schlier, an den Autowegweisern orientierend. An der folgenden 5-Straßen-Kreuzung muss man der scharf abknickenden Vorfahrt folgen.
Nun geht es für ca. einen Kilometer sanft mit vier bis fünf Steigungsprozenten bergan. Wir passieren das Kleintierzoo-Gelände und erreichen flott die erste und einzige Kehre. In der zweiten Etage haben wir bald nach der folgenden weiten Kurve bereits den Stadtrand und freies Feld erreicht.
Kurz nach dem Weiler Albertshofen, bei dem die Radrouten-Variante wieder einmündet, weist ein Wegweiser zum Lumper-Hof, einem Ausflugsrestaurant. Ab hier lohnt sich aber auch unbedingt immer wieder ein Blick nach links. Der Rest: weiter wellig, kurvig, mit einer kurzen neunprozentigen Rampe.
Beim Waldrand findet sich links ein weiteres Ausflugslokal, das Hirscheck.
Hinzistobel Waldsportpfad Haus Senn
Westauffahrt von Ravensburg via Friedhofstraße
2,5 km / 139 Hm Oberschwaben, Baden-Württemberg
12.06.2021, Flugrad:
Beginn ist die 5-Sterne-Kreuzung kurz nach der Abzweigung von der Wilhelmstraße. An dieser etwas unübersichtlichen Kreuzung folgen wir nicht der ganz nach rechts führenden Straße nach Schlier, sondern der parallel darüber verlaufenden Friedhofsstraße, auf die auch die Radroutenbeschilderung Schlier verweist, allerdings etwas uneindeutig.
Nun können wir eigentlich nichts mehr falsch machen: immer geradeaus, bei 12 bis 14 %. Rechter Hand aufkreuzende Fahnen weisen auf die Brauerei Leibinger hin, die einzig verbliebene in Ravensburg. Was man von dieser Seite nicht auf Anhieb erkennt: Die Brauereigaststätte samt Biergarten ist über das Brauereigelände erreichbar und unbedingt empfehlenswert, schon wegen des Altstadtblicks im Biergarten.
Am Ende der Rampe biegt der Friedhofsweg links ab. Geradeaus versperrt ein ausgedehntes Quängelgitter den Weg, durch das wir hindurch müssen, um dahinter rechts weiterzufahren. Nun haben wir den Stadtrand erreicht, fahren noch knapp dreihundert Meter flach weiter, bis wir beim Weiler Albertshofen die Hauptauffahrt erreichen.
Leibertinger Steige
Hegau, Schwäbische Alb, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
10.06.2021, Flugrad:
Leibertingen ist ein Dorf auf der Albhochfläche südlich von Beuron, sprich dem Durchbruchstal der Oberen Donau. Ein Abstecher über den Ort ist für den Rennradler durchaus reizvoll, nicht nur wegen der beiden Wege, die aus dem Tal auf die Hochfläche führen - Kreenheinstetten (von Hausen im Tal) und Buchheimer Steige (von Beuron aus), sondern insbesondere auch, weil über Leibertingen die einzige asphaltierte Zufahrtsstraße zur Burg Wildenstein führt. Diese Burg, auf einem Felsen hoch über dem Donautal gelegen, ist eine komplett erhaltene mittelalterliche Festungsanlage, die seit mehr als 50 Jahren eine der schönsten, wenn nicht die schönste Jugendherberge in einer Burg beherbergt. Der Innenhof und einige Teile der Burg stehen auch als Ausflugsgaststätte zur Verfügung. Die Passhöhe selbst liegt am Waldrand, 1,2 Kilometer westlich von Leibertingen. Für den Radler, der aus dem Donautal kommt, bieten sich ab Leibertingen außerdem beispielsweise Richtung Süden und Osten gleich mehrere Varianten an, die an klaren Tagen zudem Alpensicht garantieren.
Leibertinger Steige
Nordwestauffahrt vom Kloster Beuron
4,6 km / 250 Hm Hegau, Schwäbische Alb, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
10.06.2021, Flugrad:
Dier ersten 2,2 Kilometer ab der Beuroner Donaubrücke sind identisch mit der Nordauffahrt vom Kloster nach Buchheim, am Osthang des Liebfrauentals hoch. Bei der folgenden Straßengabelung bleiben wir nicht auf der hier leicht abfallenden Hauptstraße nach Buchheim, sondern nehmen den Abzweig Richtung Leibertingen und Burg Wildenstein.
Dieses hier noch gut einspurige Sträßchen führt weiter hangaufwärts mit fünf bis sieben Steigungsprozenten, zunächst parallel zur bald deutlich tiefer liegenden Buchheimer Straße. Dann jedoch ändert sich der Straßenverlauf um einen Felshang herum in einer weiten Kehre um 180 Grad. Diese Kehre wurde inzwischen durch Hangabtragungen etwas übersichtlicher ausgebaut. Bei weiterhin unveränderter Steigung erreichen wir gut einen Kilometer nach dem Abzweig eine rechtwinklige Rechtskurve. Hier führt ein gut fahrbarer Forstweg geradeaus weiter.
Einschub: Dieser Weg lohnt durchaus einen Abstecher für schotteraffine Recken: Etwa vierhundert Meter flache Fahrt geradeaus, dann zeugt eine kleine rechteckige Lichtung vom Standort der ehemaligen Domäne Steighof, der in den 1960er-Jahren aufgegeben und bald darauf abgerissen wurde.
Coll de la Fueta
Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
31.05.2021, Flugrad:
Der Coll de la Fueta ist nur in detaillierten Karten als solcher verzeichnet und liegt in unmittelbarer Nähe des Mas de la Cadeneta. La Cadeneta ist eine Kleinsiedlung, die zum Dorf Mont-ral gehört, in der comarca (Landkreis) Alt Camp der katalonischen Provinz Tarragona gelegen. Wir sind mitten in den Muntanyes de Prades, einer bis zu 1200 Meter hohen Gebirgsregion mit herrlichen einsamen Sträßchen. Die "Hauptstraße" über den Pass ist die TV-7041, die aus der Tiefebene des Rio Francolí von Alcover nach Prades im Zentrum der gleichnamigen Muntanyes führt. Auf dieser nimmt man den Pass allerdings kaum wahr, liegt er doch auf dem welligen Abschnitt zwischen Mont-ral und Capafonts. Er ist auf dieser Verbindung also nicht mehr als ein unauffälliger Vorpass zum hinter Capafonts gelegenen Coll de Capafonts. Umso interessanter ist allerdings das ca. fünfhundert Meter östlich des Passes einmündende Sträßchen TV-7044, das von la Riba in der Francolí-Durchbruchsschlucht (Estret de la Riba) durch die Schluchten des Rio Brugent heraufführt.
Coll de la Fueta
Ostauffahrt von la Riba (Francolí)
16,7 km / 638 Hm Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
31.05.2021, Flugrad:
Die Auffahrt beginnt in la Riba, mitten im hier verkehrsgeplagten Francolí-Tal gelegen. Der Francolí zwängt sich zwischen Montblanc und Picamoixons zwischen zwei Gebirgszügen hindurch – leider nicht nur er, sondern auch die mittlerweile zu einer Schnellstraße ausgebaute C-14 Salou–Andorra; daneben auch die Bahnlinie Reus–Lleida und die weitgehend in Tunnels verlaufende Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid–Barcelona.
Aus Richtung Norden kann der LKW-scheue Pedaleur auf die alte Straße über Vilaverd ausweichen – mit etwas Spurensuche auch bereits ab Montblanc: Die alte Landstraße zwischen Montblanc und Vilaverd ist zwar seit Jahrzehnten wegen eines Hangrutsches gesperrt, aber nach wie vor auch für Rennradler passierbar – wenn man sie findet. Aus Süden wird es schwieriger. Hier gibt es mindestens zwischen Picamoixons und la Riba auf ca. 2 km keine Alternative zur Schnellstraße. Doch man kann auch zur Anreise die RENFE benutzen. La Riba hat einen Bahnhaltepunkt .
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Nordauffahrt von Saint-Saturnin-de-Lenne
8,0 km / 224 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Der Beginn der Auffahrt liegt an der Kreuzung mit der Talstraße D202/D45. Aus dem Ort heraus geht es noch weitgehend flach, dann jedoch gewinnen wir am östlichen Rand des Tales zügig an Höhe, auf den ersten zwei Kilometern mit fünf bis sechs Prozent.
Nach Durchqueren eines kurzen Waldstücks buchtet die Straße weit nach Osten aus – und das Tal verliert sein Bächlein. Karstgebiet halt. Wir sind in den Causses. Deutlich auch daran zu erkennen, dass hier die Rindviecher dominieren, meist noch auf großzügigen Weideflächen. Im Hitzesommer 2020 allerdings war das Gras überwiegend braun verbrannt.
Die nächsten 2,5 Kilometer verlaufen erstens weitgehend flach und zweitens weitgehend geradeaus. Die Landschaft des nunmehrigen Trockentales sorgt allerdings für den nötigen Genuss. Dann passieren wir einen rechter Hand abseits der Straße gelegenen einsamen Weiler, Combelongue. Dies ist der Beginn der zweiten Geländestufe.
Auf dem folgenden Kilometer haben wir es noch einmal mit ca.
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Der Col de Lagarde liegt im südlichen Teil der Causse de Sévérac und somit im Naturpark Les Grands Causses im Département Aveyron. Die D2, die über ihn führt, ist eine für den Radler sehr interessante Nord-Süd-Verbindung, z. B. zwischen den Monts d'Aubrac oder der Schlucht des Lot und der tief eingeschnittenen Tarn-Schlucht. Für den Radler wichtig heißt andererseits auch landestypisch verkehrsarm. Und der Col de Lagarde kann eine Besonderheit aufweisen: Er ist zugleich eine – auch dort angeschriebene – Passhöhe der berühmten Ligne des Causses, der Direktverbindung Paris–Béziers, über die bis zur Jahrtausendwende noch etliche Schnell- und Nachtzüge in dieser Relation gefahren sind und die infolge des fortschreitenden Ausbau des TGV-Hochgeschwindigkeitsnetzes zu einer einstellungsbedrohten Nahverkehrsstrecke degradiert wurde – ungeachtet der einmaligen Schönheit der Streckenführung samt dem wohl schönsten Viadukt Frankreichs, dem Viaduc de Garabit, einem Werk Gustave Eiffels.
Col de Lagarde (Sévérac d'Aveyron)
Südostauffahrt von Sévérac-le-Château
4,9 km / 132 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
09.05.2021, Flugrad:
Ausgangspunkt ist der Abzweig aus dem Straßengewirr um die Anschlußstelle der N 88 Sévérac–Rodez. Und damit ist auch schon das Schlimmste beschrieben. Selbst diese N 88 ist nicht allzu stark befahren im Verhältnis zu den monumentalen Straßenbauwerken.
Wir jedoch folgen der D2 in Richtung Saint-Saturnin-de-Lenne, und gleich in die Steigung hinein. Wobei diese als Maximum knapp fünf Prozent zu bieten hat, meist jedoch deutlich darunter. Schöne Aussichten inklusive natürlich. So nähern wir uns der Ligne des Causses, überqueren diese kurz vor der Passhöhe und erreichen dieselbe zweihundert Meter hinter dem Abzweig zum Weiler Lagarde.
Lagarde (Lieutadès)
Nordwestauffahrt von der Pont de Tréboul
9,5 km / 316 Hm Zentralmassiv, Aubrac, Auvergne-Rhône-Alpes
06.05.2021, Flugrad:
Von den nördlich der Truyère-Schlucht gelegenen Hochflächen führen gleich drei Sträßchen hinunter in die Schlucht als Zufahrt zur Hängebrücke über den Stausee. Anno 2014 war hier nach Jahrzehnten wieder die ansonsten am Seegrund gelegene, aus dem 14. Jahrhundert stammende historische Zweibogenbrücke zu bewundern, im Zuge einer umfangreichen Revision der Staumauer.
Wir überqueren den Stausee auf der heutigen, auch schon über neunzig Jahre alten Hängebrücke. Auf der Südseite haben wir die Qual der Wahl: die Variante nach rechts über Liamontou oder diejenige nach links über Lieutadès und Lagarde. Beide Varianten führen auf die südlich des Lac du Barrage de Sarrans gelegenen Hochflächen und münden in die D 921, sind ähnlich lang, weisen ähnliche Höhenmeter auf und dürften ähnlich schön zu fahren sein. Wir wählen die linke über Lieutadès, weil man über sie auf direktem Weg und durchgehend verkehrsarm nach St-Urzice und in die Monts dAubrac fahren kann.
Lagarde (Lieutadès)
Zentralmassiv, Aubrac, Auvergne-Rhône-Alpes
06.05.2021, Flugrad:
Dieser Pass ist der höchste Punkt auf der D 65, die den Pont de Tréboul im Norden mit Jabrun, an der Hauptstraße D 921 St-Flour–Espalion gelegen, verbindet. Für Rennradler ist diese Straße vor allem interessant als kaum befahrene Verbindung zwischen der Truyère-Schlucht und den Monts d'Aubrac. Der Pont de Tréboul selbst ist eine beeindruckende, über 90 Jahre alte Hängebrücke über den 35 Kilometer langen Truyère-Stausee Lac du Barrage de Sarrans. Der höchste Punkt der vom Stausee in Richtung Jabrun führenden D 65 liegt am Abzweig zum ca. vierhundert Meter abseits der D 65 gelegenen kleinen Weiler Lagarde, einem Ortsteil von Lieutadès. In diesem heutigen Weiler, fast tausend Meter hoch gelegen, findet sich eine einstige Kommende der Tempelritter von Jerusalem. Ansonsten bietet die D 65 vom Stausee herauf nicht nur Einsamkeit und eine sehr schöne Streckenführung, sondern auch prächtige Aussichten u.
Col de l'Espinouse (Provence)
Provence, Alpen, Hochprovence-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.05.2021, Flugrad:
Unser Mini-Passübergang ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Pass im südlichen Zentralmassiv. Er befindet sich ganz am südwestlichen Rand der hochprovencalischen Alpen und am nordwestlichen Rand des Naturparks Verdon. Von den östlichen Durance-Zuflüssen Bléone, Asse und Verdon verbindet dieser versteckte Pass das geschäftige Tal der Bléone im Norden mit dem eher ruhigen Tal der Asse im Süden. Er kann daher hervorragend in Touren um den Verdon im Süden und die Durance im Norden eingebunden werden, und das unter weitestgehender Vermeidung stärker befahrener Straßen. Namensgeber ist das malerisch auf einem Felsvorsprung des Hochplateau gelegene, kaum noch besiedelte Espinouse, das über eine dreihundert Meter lange Stichstraße erreicht werden kann. Der Abstecher lohnt sich!
Col de l'Espinouse (Provence)
Nordwestauffahrt aus dem Bléone-Tal
6,2 km / 344 Hm Provence, Alpen, Hochprovence-Alpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur
03.05.2021, Flugrad:
Ob aus dem Durance-Tal kommend Richtung Digne-les-Bains oder in Gegenrichtung, statt der vielbefahrenen N 85 am Nordufer der Bléone empfiehlt es sich in jedem Fall, die D12/D8 auf der südlichen Talseite zu nehmen.
Genau auf halber Strecke zwischen Malijai an der Mündung der Bléone in die Durance und Le Chaffout-St-Jurson treffen wir auf den Abzweig nach Espinouse-Bras-dAsse. Dieses nahezu einspurige Sträßchen überrascht uns auf den ersten 1,5 Kilometern mit sechs Serpentinen. Am Ende dieses Abschnittes haben wir schon mal hundert Höhenmeter gutgemacht.
Nach diesem Kehrenabschnitt arbeiten wir uns mit weitgehend gleichbleibender Steigung am Felshang hinauf. Es folgt eine weite Linkskurve und daraufhin die letzte Kehre direkt unterhalb des weitgehend verlassenen Dorfes. Hier wird die Steigung zweistellig.
Nach insgesamt 4,5 Kilometern haben wir bei einem Bildstock den Abzweig nach Espinouse erreicht. Ein Abstecher ins Dorf hoch über dem Tal der Bléone lohnt sich.
Cascade du Cheix Rocher de l‘Aigle, Courbanges
Nordostauffahrt von Murol
7,5 km / 361 Hm Zentralmassiv, Monts Dore, Auvergne-Rhône-Alpes
29.04.2021, Flugrad:
Murol ist ein mittelalterliches Dorf mit einem markanten Vulkankegel, den eine ebenso markante Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert überragt. Gut einen Kilometer westwärts liegt das Maar/der Kratersee Lac Chambon. Damit sind bereits die wichtigsten Attraktionen benannt. Diese reichen, um diesen Ort zu einer lokalen Touristenhochburg zu machen. Entsprechend quirlig geht es hier zu. Ausgangspunkt unserer Auffahrt ist der am südlichen Ortsrand gelegene Abzweig der D 618 von von der D 5 (Murol–Besse) in Richtung Jassat. Gleich am Abzweig beginnt eine kurze aber heftige Rampe – nur um nach der Kuppe auf schnurgerader Straße wieder ein paar Höhenmeter zu verlieren. Wir befinden uns jetzt in einem Seitental, zwischen Ferienhausiedlungen und Campingplätzen. Dementsprechend breit ist unser Sträßchen noch. Nach einem Kilometer knickt die Straße nach rechts ab. Sie bleibt für knapp einen weiteren Kilometer flach.
Cascade du Cheix Rocher de l‘Aigle, Courbanges
Zentralmassiv, Monts Dore, Auvergne-Rhône-Alpes
29.04.2021, Flugrad:
Wir bewegen uns im Gebiet der Monts Dore, des höchsten Gebirgszuges des Zentralmassivs, mit dem höchsten Berg, dem 1885 m hohen Puy de Sancy. Die vulkanische Gebirgslandschaft der Auvergne zeichnet sich durch Einsamkeit aus, allerdings im Wechsel mit touristischen Zentren, zu denen neben dem etwas nördlicher gelegenen Puy de Dôme die Monts Dore gehören, und auch etliche der vielen eingestreuten Kraterseen. Über den Gebirgskamm hinweg führen vier Passstraßen. Unsere Passhöhe ist nicht dabei, sie bleibt auf der Ostseite des Gebirges. Dafür kann man die Ostflanke des Gebirgszuges aus der Nähe genießen, und das praktisch verkehrsfrei. Die Passhöhe stellt die Einmündung unseres Nebensträßchens in die D 36 dar, einer welligen Höhenstraße, auf der man zur Weiterfahrt alle der obengenannten Passübergänge kombinieren kann – oder einfach auf der Ostseite bleiben und diese wellige Landschaft genießen.
Madenburg Rothenberg (Eschbach)
Nordostauffahrt von Eschbach
2,9 km / 213 Hm Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
22.04.2021, Flugrad:
Start der Auffahrt ist die Ortsmitte von Eschbach, bei der Kirche. Von Norden her knickt hier die Weinstraße scharf links ab. Wir schlagen an dem kleinen Platz den Weg nach rechts ein, lassen uns vom Madenburgweg aber nicht irritieren. Schließlich wollen wir nicht hochwandern, sondern fahren. Also folgen wir dem Sträßchen namens Löwenthal in Richtung Sportplatz.
Nach den letzten Häusern des Dorfes hat unser einspuriges Sträßchen eine kurze 10 %-Rampe zwecks Überwindung einer Geländestufe im Angebot. Danach passieren wir linker Hand einen Parkplatz und den zugehörigen Sportplatz. Einige hundert Meter weiter haben wir das Ende des kleinen Tales erreicht. Unser Sträßchen führt nun in den Wald und gewinnt mittels einer Doppelkehre gleich ordentlich an Höhe. Mit bis zu 12 % ist dies der steilste Abschnitt der Auffahrt. Nun beschreibt die Straße einen weiten Linksbogen, immer noch bei 8 bis 10 % Steigung. Nach insgesamt 1,9 Kilometern erreichen wir den zur Burg gehörenden Wanderparkplatz.
Madenburg Rothenberg (Eschbach)
Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
22.04.2021, Flugrad:
Die Madenburg ist eine große Burgruine im Pfälzer Wald, am Rande des Wasgaus an der Ostflanke des Rothenberges gelegen. Je nach Quelle ist sie eine der größten oder sogar die größte Burganlage der Pfalz. Ihre Ursprünge gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Ihr Name hat nichts mit der gemeinen Made zu tun, er lässt sich in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Besitzer, dem Bistum Speyer, wohl auf die Jungfrau Maria zurückführen. Wie manche Burg, so hatte auch diese Immobilie viele Besitzerwechsel zu verkraften, bis sie schließlich im 17. Jahrhundert von den Franzosen endgültig zerstört wurde und fortan als Steinbruch diente. Mit Aufkommen der Burgenromantik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man die Reste der Gemäuer zu konservieren und den Verfall aufzuhalten. So blieben doch noch sehr beeindruckende Mauerreste erhalten. Und auch eine Burgschänke gibt es für durstige und hungrige Seelen.
Kreuzleshöhe
Westauffahrt von Krummen im Kreuzthal
4,1 km / 291 Hm Allgäu, Bayern
20.04.2021, Flugrad:
Beim Hof Krummen folgen wir der passenden Radwegbeschilderung zur Kreuzleshöhe und verlassen die Talstraße über ein Eschach-Brücklein – und damit auch Baden-Württemberg. Das war im Corona-und Schnee-Winter 2020/21 für den Betreiber des am Osthang des Tales befindenden Gohrersberg-Skilift auf fatale Art entscheidend: Während auf der Württemberger Seite Liftbetreiber ihren Lift stundenweise für 150 € zur Exklusivnutzung an Familien vermieten durften, war dem Kreuzthaler Liftbetreiber dies verboten – weil lediglich sein Parkplatz in Baden-Württemberg liegt, der Lift dummerweise aber in Bayern.
Wir lassen die Talstation des Liftes rechts liegen und fahren zunächst nach links, bis zur nächsten Kehre bei knapp zehn Steigungsprozenten. Wir befinden uns hier noch auf dem Glasmacherweg. Der nun schon deutlich unter uns liegende Hof Krummen auf der Württemberger Seite war der Standort der 1678 gegründeten ersten Glashütte im Tal, das Kapellchen am Hof stammt noch aus dieser Zeit.
Sackgassen, Balkone und verlassene Dörfer in den Muntanyes de Prades
Muntanyes de Prades, Serralada Prelitoral, Katalonien
16.04.2021, Flugrad:
Diese Tour durchquert die Muntanyes de Prades von Nordosten nach Südwesten, samt einigen ausufernden aber lohnenswerten Schlenkern. Die Muntanyes de Prades sind ein Gebirgszug der Serralada Prelitoral in der Provinz Tarragona.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig.
Da die Rojals-Sackgasse noch nicht getrackt ist fehlen ein paar hm/km, tatsächliche Tourdaten: 123 km und 2790 hm
Schon Tradition im Tarragona-Urlaub: um dem Strandleben zu entfliehen leihe ich mir für ein paar Tage ein Rennrad, und ab geht es in die Berge. Die Pyrenäen liegen etwas zu weit weg von Tarragona, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch so nahe liegt - und das ist beispielsweise die landschaftlich und radsportlich wunderbare Bergwelt um Prades. Einziges Manko: dazwischen liegt die Industrie- und Chemiewüste der Francoli-Ebene zwischen Tarragona und Reus. Doch es gibt die RENFE, und deren Regionalexpress-Züge befördern Räder obendrein noch gratis. Einzig die Fahrpläne sollte man genauer studieren, denn gerade Richtung Lleida sind die zur Verfügung stehenden Verbindungen nicht gerade üppig.
Rojals
Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
14.04.2021, Flugrad:
Rojals ist ein kleines Bergdorf ganz im Nordosten der Muntanyes de Prades, von Wäldern umgeben auf einer Bergkuppe gelegen inmitten noch landwirtschaftlich genutzter Felder. In der Umgebung gibt es einige Höhlen mit prähistorischen Malereien. Die Ursprünge des Dorfes reichen ins 12. Jahrhundert, die Kirche dürfte nur wenig jünger sein. Das Dorf hat (noch) ein Restaurant zu bieten, und dank der Lage natürlich auch ein beeindruckendes Panorama.Heute ist der nur noch ca. dreißig Bewohner zählende Ort Teilgemeinde der Stadt Montblanc, Hauptort der Comarca Conca de Barberà, tief unten im geschäftigen und von Verkehrsadern durchschnittenen Tal des Francolí. Auch diese Stadt hat ihre bedeutendsten Zeiten hinter sich, war einst sogar die siebtgrößte Stadt Kataloniens – wovon neben einem sehenswerten und gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit einem wehrhaften Mauerring auch die heute recht überdimensioniert wirkende gotische Kirche zeugt, die einer Kathedrale würdig wäre.Damit hätten wir schon mal einige Gründe für einen Abstecher auf die zudem sehr abwechsungsreiche Kehrenstraße nach Rojals.
Rojals
Ostauffahrt von Montblanc
12,5 km / 780 Hm Serralada Prelitoral, Muntanyes de Prades, Katalonien
14.04.2021, Flugrad:
Als Ausgangspunkt der Auffahrt wählen wir die Placa de Sant Francesc. Wenn man von Norden kommend die mittelalterliche Altstadt auf der alten Hauptstraße durchquert hat, fährt man am Ende des Platzes mit der Kirche Sant Francesc einfach geradeaus weiter, der Beschilderung nach Rojals folgend. Aus der Stadt heraus verlieren wir dabei ein paar Höhenmeter auf breit ausgebauter Straße. Nach ca. 500 m müssen wir aufpassen: Die Straße gabelt sich am Beginn eines Gewerbegebietes. Nach schräg links führt eine breite Straße ohne Wegweiser. Diese sollte wir uns für die Rückfahrt merken, falls wir dann Richtung Vilaverd-la Riba weiterwollen. Sie ist die alte C-14 bzw. C-240z, auf einem Abschnitt von ca. 400 m von einem Hangrutsch vor Jahren schon z. T. verschüttet worden und teilweise abgerutscht. Man kann diesen Abschnitt jedoch auch mit dem Rennrad gut passieren, davor und dahinter wird sie noch als Zufahrt zu Feldern und Hütten genutzt. Vor allem kann man damit auch landschaftlich schön die heutige C-14, die fast schon Schnellstraßenstandard aufweist, umfahren.
Col de la Charme
Nordostauffahrt von St-Priest-la-Prugne (La Gare)
7,4 km / 334 Hm Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
12.04.2021, Flugrad:
Ausgangspunkt ist der Abzweig unserer D 51 von der für hiesige Verhältnisse als Hauptstraße einzustufenden D 495, die St-Just-en-Chevalet und Vichy miteinander verbindet. Etwas nördlich und etwas tiefer gelegen befindet sich der nette kleine Ort St-Priest-la-Prugne. Wir orientieren uns an der Wegweisung nach Arconsat.
Unsere Kreuzung liegt in der zu diesem Ort gehörenden Siedlung La Gare, und nur wenige Meter nach dem Abzweig kreuzen wir am linker Hand gelegenen alten Bahnhof auch die zugehörige ehemalige Schmalspurbahn, deren Trasse in diesem Abschnitt zu einem ganz gut zu fahrenden Radweg umgestaltet worden ist. Wie weit dieser so gut fahrbar bleibt, hat der Autor allerdings nicht erforscht.
Auf den folgenden 2,5 Kilometern durchqueren wir in weiten Bögen Weidelandschaft und gewinnen dabei bereits knapp 150 Höhenmeter. Etliche Gehöfte säumen unsere Straße. Wir sollten dabei auch die Aussicht auf die Landschaft östlich und südlich genießen, denn danach tauchen wir in ein Waldgebiet, die Bois Noirs, ein, das uns über die Passhöhe hinweg bis kurz vor Arconsat begleitet.
Col de la Charme
Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
12.04.2021, Flugrad:
Westlich der Monts de la Madeleine liegen die Bois Noirs, ein, wie der Name schon erahnen lässt, vollständig bewaldeter Gebirgszug, in dem einige Vulkankegel versteckt sind. Die Bois Noirs sind Teil der Monts du Forez, ihr höchster Berg, der Puy de Montoncel (1287 m) liegt nur unweit der Passhöhe des Col de la Charme. Die liebliche Landschaft um St-Priest-la-Prugne und die bewaldete Bergkette, ein Zentrum für Mountainbiking und Skilanglauf, leiden jedoch unter den Folgen des bis 1980 betriebenen Uranbergbaus. Abraumhalden wurden großzügig u. a. als Baustoffe und für den Wegebau recycelt, und das Grundwasser gilt teilweise als verseucht. Dementsprechend findet sich auch an unserem Passsträßchen das eine oder andere Protestplakat. Das soll uns aber keineswegs von der Befahrung dieses schönen und natürlich wenig befahrenen Passes abhalten. Auf der Passhöhe mitten im Wald finden sich ein Wanderparkplatz und die Skihütte eines Langlaufgebietes.
Castell monestir d'Escornalbou
Südostauffahrt von Vilanova d‘Escornalbou
6,0 km / 380 Hm Serralada Prelitoral, Katalonien
10.04.2021, Flugrad:
Jede der vier Auffahrtsvarianten hat ihren eigenen Reiz. Auf dieser hat man das Ziel wahrscheinlich am längsten im Auge. Allerdings hat man an heißen Tagen mangels allzu viel Schatten wohl auch am heftigsten mit der Hitze zu kämpfen.
Von Süden, von Mont-roig del Camp, erreichen wir Vilanova, ignorieren den Abzweig nach Riudecanyes am Ortseingang und fahren weiter bis zur Dorfkirche. Die erste und einzige Schwierigkeit dürfte sein, aus dem Ort heraus den richtigen Weg zu finden. Heißt: Am besten biegen wir vor der Kirche nach rechts in die Gasse Raval de lEsglèsia. Dann geht es immer geradeaus mittels einer kurzen scharfen Rampe aus dem Dorf hinaus.
Nun folgen vier abwechslungsreiche Kilometer durch gebüschdurchsetztes Land, mit Aussicht gen Meer, bei ebenso abwechslungsreichen Steigungsverhältnissen von null bis 18 %. Der letzte Kilometer ist dabei der kurvenreichste und erreicht auch kurz den 18 %-Spitzensteigungswert.
Am Ende der Rampe stößt von links die Variante aus LArgentera auf unsere Straße.
Castell monestir d'Escornalbou
Beton-Direttissima von Duesaigües
3,3 km / 325 Hm Serralada Prelitoral, Katalonien
10.04.2021, Flugrad:
Die Daten sagen einiges, bei den Schwierigkeitspunkten wäre im ortsüblichen Vergleich auch eine fünf möglich. Allerdings sind die Extremrampen meist nur kurz, und dazwischen gibt es dann unterschiedlich lange Abschnitte zur Erholung (bei dann nur um die 10 % Steigung). Doch von vorn: In Duesaigües beginnt die Auffahrt am Abzweig von der T-313 Duesaigües–L’Argentera zum Friedhof, d. h. am westlichen Ortsrand, bevor die T-313 in einer Schleife den Talboden vorübergehend verlässt. Wir bleiben also vorerst im Talboden, fahren auf den camí reial am Friedhof vorbei, überqueren den oft trockenen Flusslauf des Barranc de l’Argentera und biegen nach insgesamt dreihundert Metern nach links in ein steiles Seitental. Unser camí del Castell ist eine nicht allzu raue Betonpiste, die allerdings nach Regenfällen erheblich verschmutzt sein kann. Bald nach dem Abzweig kommt eine ca. zweihundert Meter lange Steilrampe, die in der abschließenden Links-Rechts-Kombination mit 12 % Steigung ihr Maximum erreicht.
La Lizolle
Südostauffahrt vom Abzweig Les Aygues (Arconsat)
8,9 km / 200 Hm Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
09.04.2021, Flugrad:
Wer aus dem Ortszentrum von Arconsat kommt, hat zunächst eine Abfahrt ins Tal der Grande Goutte vor sich. Gleich hinter der Brücke über das Rinnsal im Weiler Les Aygues beginnt in Richtung Les Cros der Anstieg. Unsere D 64 führt uns am Hang hoch über Laspiaux bis zu einem vorläufigen Hochpunkt am Waldrand.
Die schmale und fast verkehrsfreie Straße fährt nun ein erstes Tal aus, führt nach der Brücken-Kehre leicht an Höhe verlierend unterhalb des Weilers Les Cros entlang und beginnt dann wieder sanft zu steigen. Dabei bewegen wir uns immer am westlichen Abhang des Hauptkammes der Bois Noirs, unterhalb des Puy de Montoncel. Immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke gen Westen und Süden über das Durolle-Tal hinweg.
Kurz vor dem nächsten Weiler, Les Hommades, mündet von links eine direkte Zufahrtsstraße aus dem Durolle-Tal herauf in die D 64 ein. Kurz hinter Les Hommades wird es für etwa einen Kilometer wieder etwas steiler. Wir durchqueren in einigen Kehren ein Waldstück, ehe wir wieder Weideland erreichen.
La Lizolle
Zentralmassiv, Monts du Forez, Auvergne-Rhône-Alpes
09.04.2021, Flugrad:
La Lizolle ist ein kleiner Weiler an der Westflanke des Puy de Montoncel, Teil eines großen geschlossen bewaldeten Kammes, den Bois Noirs, in dem einige Puys versteckt sind. Die durch diesen Weiler führende D 64 ermöglicht dem geneigten Radler regionstypische Einsamkeit, überwiegend flottes Rollen bei mäßigen Steigungsprozenten, trotz längeren Waldabschnittten viel schönes Panorama westwärts, und vor allem kann man über La Lizolle wunderbar das geschäftige, von Nationalstraße und Autobahn verseuchte Tal der Durolle vermeiden.
Hausen ob Verena
Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Hausen ob Verena liegt an der Kreisstraße Spaichingen–Gunningen, auf der Kante des Steilabfalls der Baaralb ins Primtal. Dies beschert uns, neben einer veritablen Kehrenauffahrt von Spaichingen herauf, den wohl schönsten Blick auf die gegenüberliegende markante Felswand des Dreifaltigkeitsberges mit der Wallfahrtskirche obendrauf. Hausberg von Hausen ist der Hohenkrähen. Diesen haben wir auf den drei Auffahrten der Baaralb-Seite fest im Blick. Hausen als Übergang zwischen der Baaralb und dem Prim- bzw. Faulenbachtal bietet sich also für landschaftlich schöne, aussichtsreiche Touren. Die Kreisstraße zwischen Gunningen und Spaichingen ist, abgesehen von den Berufsverkehrszeiten, nicht stark befahren, auf der Baaralb-Seite gibt es jedoch von Seitingen herauf noch zwei äußerst verkehrsarme Varianten, westlich bzw. östlich am Hohenkrähen vorbei. Dieser hat nicht nur ein Naturschutzgebiet um den Gipfel herum zu bieten, sondern an der Südflanke auch ein Gasthaus mit Kunsthaus/Kunststiftung Hohenkarpfen.
Hausen ob Verena
Nordauffahrt von Spaichingen
3,1 km / 167 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
In Spaichingen verlassen wir die B 14-Ortsdurchfahrt bei der Stadtkirche zunächst in Richtung Schura. Etwa zweihundert Meter nach dem Abzweig verlassen wir diese Straße aber schon wieder und biegen links ab, der Wegweisung nach Hausen folgend. Dies ist auch der Ausgangspunkt der Auffahrt.
In einer Rechts-Links-Kombination überqueren wir in einer Rampe die Gäubahn Tuttlingen–Stuttgart und gelangen wenig später im Industriegebiet zu einem Kreisverkehr. Hier halten wir uns geradeaus. Der Höhengewinn ist bisher bescheiden, das soll sich mit dem endgültigen Verlassen des nicht sehr schönen Industrie- und Gewerbegebietes rasch ändern: Hoch über uns grüßen die Häuser von Hausen ob Verena, da müssen wir hin.
Bei noch einstelligen Steigungswerten passieren wir zur Linken die Verenamühle, möglicherweise der Grund für den Beinamen unseres Hausens – oder auch umgekehrt, genau weiß man es nicht. Kurz darauf folgt eine Linkskehre, und wir nähern uns zweistelligen Prozentwerten.
Hausen ob Verena
Südwestauffahrt von Gunningen
2,4 km / 106 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Vom westlich gelegenen Gunningen führt auf der gut ausgebauten Kreisstraße die kürzeste Auffahrt nach Hausen. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen: Wie die anderen Auffahrten ist auch diese hier unregelmäßig, einschließlich einer achthundert Meter langen10 %-Rampe im zweiten Viertel der Auffahrt.
Heißt: Nach dieser Rampe geht es wellig-flach weiter, sogar mit ein paar Höhenmeterverlusten, und natürlich in Hausen mit dem obligaten innerörtlichen Schlussanstieg. Die Aussichten nach Süden über die Baar und natürlich auf den Hohenkarpfen sind prächtig.
Hausen ob Verena
Südauffahrt von Seitingen via Hohenkarpfen
4,6 km / 152 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Ist die direkte Südauffahrt von Seitigen nach Hausen eher was für nahezu verkehrsfreie Sträßchen liebende Rollerfreunde und solche, die es eilig haben, so sollten Rampenfreunde eher diese Variante wählen. Obendrein bietet sie auch noch die schöneren Ausblicke.
Die ersten fünfhundert Meter dieser Variante sind identisch mit der direkten Südauffahrt von Seitingen. Wir biegen dann aber nach links in das Sträßchen auf die von weitem grüßende Rampe zum Gasthaus ein. Nach dem Abzweig bis zur Bachbrücke verlieren wir sogar noch wenige Höhenmeter, dann aber geht es zur Sache: Auf fast einem Kilometer zieht das Sträßchen schatten- und gnadenlos zweistellig dem Wirtshaus entgegen. 12 bis 14 % hat dieser Abschnitt zu bieten. Beim Wirtshaus befindet sich auch das Kunsthaus. Gipfelstürmer müssen aber ab hier zu Fuß gehen.
Unser Sträßchen umfährt den Gipfel auf seiner Westseite. Nachdem wir beim Wirtshaus bereits fast schon die Höhe der eigentlichen Passhöhe erreicht hatten, verlieren wir auf den folgenden zwei Kilometern bis zur Hauptstraße von Gunningen sogar rund zwanzig Höhenmeter.
Hausen ob Verena
Südauffahrt von Seitingen
3,9 km / 117 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
08.04.2021, Flugrad:
Am Ortsausgang von Seitingen in Fahrtrichtung Gunningen zweigt hinter einem als Raserbremse dienenden Fahrbahnteiler unser schmales Verbindungssträßchen nach Hausen ab. Hausen ist jedoch lediglich als Radwegziel ausgeschildert, ansonsten weisen Wegweiser zum Gasthaus Hohenkarpfen zunächst in die richtige Richtung.
Das Sträßchen ist schon mal für LKW gesperrt. Beeindruckend vor uns ist nicht nur der markante Hohenkarpfen, einer der Zeugenberge der Baaralb, beeindruckend ist auch der Anblick des gnadenlos geradeaus am Hang des Karpfen hinaufziehenden Sträßchens.
Wir bleiben allerdings im Tal und fahren nach den ersten fünfhundert Metern am Abzweig der Rampenstraße einfach geradeaus weiter. Ab hier gibt es zumindest an Sonn- und Feiertagen ein Totalverbot für motorisierten Verkehr. Gut für uns. Gut auch, dass trotz weitgehend fehlender Kurven die Straße entlang eines kleinen Baches bis zum Ortsschild von Hausen stets unter fünf Prozent Steigung bleibt. Erst mit Erreichen der ersten Häuser von Hausen bis zur Einmündung in die Gunninger Kreisstraße zieht die Steigung an.
Pailherols
Westauffahrt von der D 59 (Le Pont de Gaye)
7,2 km / 270 Hm Zentralmassiv, Monts du Cantal, Auvergne-Rhône-Alpes
06.04.2021, Flugrad:
Auf der D 59 vom Col de Curebourse und aus dem Cère-Tal her kommend beendet die Brücke über den Goul im Weiler Pont de Gaye die flotte Abfahrt. Kurz hinter der Brücke zweigt unsere schöne Variante, die D 54 hinauf nach Pailherols, nach links ab. Auf den folgenden drei Kilometern gewinnen wir mit sechs bis acht Prozent Steigung recht rasch an Höhe. Nach Durchqueren eines kurzen Waldstücks zu Beginn können wir dabei schöne Ausblicke übers Land nach Süden und Westen genießen. Zwei Kehren im Bereich eines Gehöftes, dann haben wir die Hochebene schon fast erreicht.
Wir durchqueren den hübschen Ort Pailherols, dann folgen noch drei wellige Kilometer auf der prärieartigen Hochfläche, auf denen wir die fehlenden sechzig Höhenmeter erobern, mit einigen wenigen zu Pailherols gehörenden Gehöften und vielen Rindviechern links und rechts des Weges.
Pailherols
Zentralmassiv, Monts du Cantal, Auvergne-Rhône-Alpes
06.04.2021, Flugrad:
Zwischen den beiden Flusstälern und Schluchten der Cère und der Truyère mit dem riesigen verzweigten Stausee Lac du Barrage de Sarrans gibt es neben den relativ gut ausgebauten aber wenig befahrenen Hauptstraßen D 990 und D 59 auch die eine oder andere Möglichkeit eines Schlenkers über die präriehaften Hochebenen. Ein Schlenker führt aus Vic-sur-Cère bzw. vom benachbarten Col de Curebourse über Pailherols und führt uns auf eine dieser Hochflächen, südlicher Ausläufer des Plomb du Cantal, des höchsten Berges des Cantal und Bestandteil des Riesen-Stratovulkans, zu dem auch der Puy Mary gehört. Das bereits auf der Hochfläche gelegene Pailherols ist zudem ein hübscher Ort mit einem kleinen Hotel-Restaurant. Der eigentliche Hochpunkt, die Passhöhe, liegt gut drei Kilometer und zwanzig Höhenmeter östlich des Ortes auf der prärieartigen Hochebene, die den südlich gelegenen Causses gleicht.
Blutthalde
Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
05.04.2021, Flugrad:
Die Blutthalde stellt den Nordabhang des Sommerberges dar. Der Sommerberg ist ein bis zu 925 m hoher bewaldeter Bergzug der Baaralb, der Elta- und Krähenbachtal trennt. Sein unmittelbar nördlich gelegener Nachbar ist der Lupfen, der König der Baar. Für den Freund steiler Rampen wie gemacht führt das Verbindungssträßchen zwischen Talheim und Oberflacht über die Blutthalde. Die Passhöhe liegt zwar ohne Ausblicke mitten im Wald an einem Forstweg-Abzweig, dafür hat man von beiden Seiten bis zum Waldrand stets den König der Baar im Visier. Auf der Oberflachter Seite hat man zudem einen sehr schönen Blick auf den gleichfalls nur wenig nördlich gelegenen markanten Hohenkarpfen. Die Westauffahrt ist eher wellig und weniger steil, während die Ostauffahrt die Passhöhe mit bis zu 15 % ziemlich geradlinig auf kürzestem Weg anstrebt. Wer also von Weilheim her schon den Weilheimer Berg hinter sich gebracht hat, bleibt an der Blutthalde gleich in Übung und kann sich anschließend auf der Lupfen-Auffahrt fast wieder erholen.
Blutthalde
Nordostauffahrt von Oberflacht
1,6 km / 134 Hm Baar, Schwäbische Alb, Baaralb, Baden-Württemberg
05.04.2021, Flugrad:
Oberflacht ist der im Schönbachtal gelegene Teil des Doppelortes Seitingen-Oberflacht. In der Ortsmitte, beim Rathaus, zweigt unser Sträßchen, die Mühlstraße, von der Hauptstraße Seitingen–Durchhausen ab. Ein Wegweiser Richtung Talheim findet sich aber erst an der folgenden Kreuzung. Der Mühlbach begleitet uns durchs Dorf, bei sehr moderater Steigung.
Bei den letzten Häusern wird es ein wenig steiler, doch dann taucht vor uns der Straßenverlauf bis zum Waldrand auf: kurvenarm den Hang hoch. Man kennt es gegebenenfalls vom benachbarten Weilheimer Berg. Ehe es aber richtig zur Sache geht, zweigt nach rechts ein Asphaltsträßchen in Richtung Lupfen ab. Dieses führt aber in einem weiten Bogen wieder zurück ins Dorf. Wir müssen uns also der nun folgenden neunhundert Meter langen Rampe mit durchgehend 13 bis 14 % Steigung widmen, etwa die Hälfte davon im Wald.
Die Passhöhe selbst liegt mitten im dichten Wald, doch bei der vergleichsweise sanften Abfahrt Richtung Talheim oder Lupfen haben wir bald auch wieder freies Feld erreicht.
Coll de Frare
Pyrenäen, Serra de l'Albera, Katalonien
26.03.2021, Flugrad:
Am östlichen Ende der Pyrenäen, dort, wo sie sich ins Mittelmeer stürzen, ist unser Küstenpass von Norden her der erste komplett in Spanien liegende. Während sein nördlicher Nachbar, der etwas niedrigere Grenzpass Col des Balistres, sich auf die französische Côte Vermeille und die spanische Costa Brava aufteilt, ist der Frare damit auch der nördlichste reine Costa Brava-Pass. Seit einigen Jahren könnte man ihn auch in einem Tunnel „unterfahren“, was uns aber um eine tolle Passstrecke mit ebensolchen Küstenpanoramen bringen würde. Weshalb dieser Tunnel gebaut wurde, erschließt sich dem gemeinen Radler nicht so ganz, denn seit fast der gesamte Straßen-Transit über den Col du Perthus geführt wird, ist es recht ruhig geworden auf der Küstenstraße N 260 – wie inzwischen auch auf den einst wichtigsten Umlade- und Spurwechselbahnhofszwillingen von Portbou und Cerbère, denn auch die neue Normalspur-Bahntrasse Perpignan–Barcelona führt über den Perthus bzw.
La Capelle-Bonance
Nordwestauffahrt von St-Geniez-d‘Olt
5,7 km / 264 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
21.03.2021, Flugrad:
Beginn der Auffahrt ist die Kreuzung der D2 mit der D 988 am südlichen Stadtrand von St-Geniez-dOlt. Olt ist der occitanische Name des Lot. Wenn man aus dem Altstadtkern von St-Geniez kommt, fährt man an der Kreuzung geradeaus weiter, der Wegweisung Richtung St-Saturnin-de-Lenne folgend.
Aus der Stadt heraus geht es auf dem ersten Kilometer noch mit kaum merkbarer Steigung, auf den folgenden 3,5 Kilometern arbeiten wir uns dann bei recht gleichmäßiger Steigung von fünf bis sieben Prozent am östlichen Talhang zunächst des Auronne, dann des Charlotte-Tales hinauf auf die Hochfläche. Dieser Abschnitt bietet dank des lichten Waldes zumindest vormittags schönen Schatten – und schöne Ausblicke. Zahlreiche Kurven sorgen für Abwechslung.
Nach insgesamt fünf Kilometern haben wir die Hochfläche erreicht, die letzten fünfhundert Meter verlaufen nahezu eben bis zum namenlosen höchsten Punkt am Abzweig zum kleinen Dorf La Capelle-Bonance, das einen halben Kilometer östlich von unserer Straße liegt.
La Capelle-Bonance
Südostauffahrt von St-Saturnin-de-Lenne
2,3 km / 71 Hm Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
21.03.2021, Flugrad:
Der Anstieg beginnt gleich an der Kreuzung mit der Talstraße D202/D45. Er ist zweigeteilt: Auf den ersten 1,5 Kilometern im Ort und weiter bis zum Waldrand haben wir es mit durchschnittlich knapp fünf Prozent Steigung zu tun. Dann ist das Gröbste auch schon geschafft.
La Capelle-Bonance
Zentralmassiv, Les Grands Causses, Occitanie
21.03.2021, Flugrad:
Wir befinden uns im Département Aveyron. Die D2 stellt eine zwar für hiesige Verhältnisse breit ausgebaute aber verkehrsarme und sehr schöne Verbindung her zwischen dem malerischen Schluchtental des Lot und Sévérac-le-Château und somit beispielsweise auch zwischen den Monts d'Aubrac und dem Causse de Sévérac. Die Passhöhe samt dem daneben liegenden kleinen Dorf La Capelle-Bonance liegt bereits im Naturpark Les Grands Causses. Womit wir auch schon bei der Landschaftsbeschreibung wären: Wir sind im Lande der Causses, jener eigenartigen menschenleeren und (rind)viehreichen Hochflächen, die von tief eingeschnittenen Flusstälern begrenzt werden - in diesem Falle im Norden vom Lot. Beide Ausgangspunkte der Auffahrten bieten jedoch für den Radler Infrastruktur, eher eingeschränkt im Süden St-Saturnin-de-Lenne, umfangreich das malerisch am Lot gelegene touristische Städtchen St-Geniez-d'Olt, Hauptort des Pays d'Olt.
Durchs Hinterland von Tarragona: Priorat und Muntanyes de Prades
Muntanyes de Prades, Serralada Prelitoral, Serra de Montsant, Katalonien
18.03.2021, Flugrad:
Beim Stichwort Spanien denkt eine teutonische velobestückte Bergziege meist an Mallorca. Allenfalls die Pyrenäen werden noch erklettert, in jüngerer Zeit auch die Sierra Nevada. Ein unverdientes Schattendasein führt dagegen immer noch das Küstenhinterland Kataloniens zwischen den Mittelmeerstränden und der Pyrenäenbergwelt, namentlich die Berge der Serralada Litoral und Serralada Prelitoral.
Die beschriebene Runde war sozusagen der bonustrack der 2008er Pyrenäendurchquerung zusammen mit Bergziegenmutant Jürgen. Sie führte uns von unserem Standort Tarragona durch das Priorat mit den bis zu 1200 m hohen Gebirgszügen der Serra de Montsant und der Muntanyes de Prades: einsamste kurvige Sträßchen, dank EU-Hilfe weitestgehend perfekt asphaltiert, verschlafene kleine Dörfer und reichlich Klosterkultur in der Cartoixa d'Escala Dei (Ruine des größten Kartäuserklosters Spaniens) und in Poblet (Zisterzienserkloster, eines der "Königsklöster" Kataloniens).
Tarragona, die alte Hafenstadt der Römer ("Tarraco"), eignet sich als Standort nicht nur aufgrund ihrer reichhaltigen Vergangenheit (u.a.
Die beschriebene Runde war sozusagen der bonustrack der 2008er Pyrenäendurchquerung zusammen mit Bergziegenmutant Jürgen. Sie führte uns von unserem Standort Tarragona durch das Priorat mit den bis zu 1200 m hohen Gebirgszügen der Serra de Montsant und der Muntanyes de Prades: einsamste kurvige Sträßchen, dank EU-Hilfe weitestgehend perfekt asphaltiert, verschlafene kleine Dörfer und reichlich Klosterkultur in der Cartoixa d'Escala Dei (Ruine des größten Kartäuserklosters Spaniens) und in Poblet (Zisterzienserkloster, eines der "Königsklöster" Kataloniens).
Tarragona, die alte Hafenstadt der Römer ("Tarraco"), eignet sich als Standort nicht nur aufgrund ihrer reichhaltigen Vergangenheit (u.a.
Col du Fût d'Avenas
Ostauffahrt vom Col de Durbize
3,8 km / 212 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
26.02.2021, Flugrad:
Wenn man sich schon bis auf den Col de Durbize gequält hat, sollte man sich, selbst wenn man eigentlich nach Beaujeu möchte, die Variante über den Col du Fût d'Avenas gönnen. Höhenmeter, Landschaftseindrücke und die wunderschöne Abfahrt vom Col du Fût über die D 136 lohnen diesen Schlenker allemal.
Dazu müssen wir aber erst einmal zählen: Von Vauxrenard her kommend dürfen wir nicht ganz bis zur Hauptstraße fahren, sondern müssen wenige Meter vorher schon rechts abbiegen auf ein Sträßchen mit der sehr unscheinbaren Beschilderung les Saignes. Dies ist die D18E1. Unmittelbar nach der Passhöhe ist der Asphalt verbesserungsfähig, erreicht aber bald wieder französischen Standard. Auf den ersten 600 m bewältigen wir mit gut 5 % Durchschnittssteigung schon nahezu die Endhöhe dieses Verbindungssträßchens. Der Rest läuft dann fast von selbst, und wir können uns ganz auf das Panorama zur Linken konzentrieren.
Nach insgesamt 1,7 km und 70 Hm haben wir den winzigen Weiler Les Saignes erreicht.
Col du Fût d'Avenas
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
26.02.2021, Flugrad:
Über den Col du Fût d'Avenas führt eine der spärlichen Hauptstraßen in dieser Gegend des Beaujolais: Die D 18 verbindet das an der Saône gelegene Industrie- und Weinbaustädtchen Belleville mit dem Tal der Grosne Orientale. "Hauptstraße" ist hierzulande aber ein relativer Begriff. In diesem Falle heißt das: Die D 18 besitzt immerhin pro Richtung eine vollwertige Fahrspur. Ansonsten dient sie hauptsächlich dem lokalen und Ausflugsverkehr. Heißt: Man muss damit rechnen, bei der Auffahrt von zehn statt einem Fahrzeug überholt zu werden. Daneben gibt es aber auch Varianten der ersteren Kategorie, die zum Pass führen. Vor allem auf den südlichen und östlichen Auffahrten nebst der dazugehörigen Variationsmöglichkeiten kann man etliche grüne Sterne genießen. Die Passhöhe selbst ist zwar eher unscheinbar und ohne Restauration, dafür findet man eine solche auf der Ostseite ca. einen Kilometer weiter.
Col du Pavillon
Nordostauffahrt aus dem Reinstal über Thel
5,5 km / 171 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
23.02.2021, Flugrad:
Wer von Süden her ins Reinstal fährt, wird Richtung Col du Pavillon eher die Auffahrt über St-Vincent-de-Reins wählen. Die hier beschriebene Auffahrt wird also eher von Ranchal her infrage kommen. Heißt wiederum für den Radler: Aufpassen! 1,5 Kilometer hinter Ranchal heißt es die flotte Abfahrt auf der D 10 zu unterbrechen und den beinahe 180°-Abzweig in Richtung Thel zu nehmen. Kurz können wir die Talfahrt noch bis zur Brücke über den noch jungen Reins fortsetzen.
Nun steigt unsere überraschend breit ausgebaute Straße im Wald zunächst mit bis zu sieben, acht Prozent, dann in einer weiten Kurve mit fünf Prozent wieder aus diesem heraus und weiter abflachend bis in die Ortsmitte von Thel. Auf dem folgenden Kilometer verlieren wir wieder ein paar Höhenmeter, ehe es wieder sanft ansteigend dem Pass entgegen geht.
Nach einem größeren holzverarbeitenden Betrieb tauchen wir für die letzten fünfhundert Meter wieder in ein Waldgebiet ein. Hier haben wir die Höhe des Passes schon beinahe erreicht.
Col du Pavillon
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
23.02.2021, Flugrad:
Dieser Pass liegt ganz am westlichen Rand der Monts du Beaujolais und stellt, wie hierzulande vielfach üblich, eine fünfstrahlige Straßenkreuzung dar, wobei zwei Auffahrten vom östlich gelegenen Tal des Reins heraufführen, die anderen aus dem westlich Richtung Loire gelegenen Tal der Trambouze. Man kann ihn also bestens in etliche Tourenvarianten einbauen. Ebenfalls liegt die Passhöhe auf einem in Frankreich wichtigen Jakobsweg. Und im Gegensatz zu vielen Pässen der Gegend hat er eine feine Passherberge zu bieten, in der man nicht nur sehr gut essen kann, sondern auch sehr freundlich beherbergt wird. Einziges Manko: Auch bei den Moped-Fetischisten ist er nicht ganz unbekannt, allerdings waren die wenigen Mopedisten, die wir erlebt haben, eher französisch gelassen unterwegs und somit nicht sehr störend.
Col des Écorbans
Nordostauffahrt vom Col des Aillets
2,2 km / 137 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
20.02.2021, Flugrad:
Vom Kreisverkehrs-Pass und Straßenknotenpunkt orientieren wir uns zunächst an der Ausfahrt der D 385 Richtung Lamure-sur-Azergues. Doch nur zweihundert Meter nach dem Kreisverkehr zweigt am Waldrand rechts die schmale D 10 in Richtung Ranchal ab. Auf den folgenden 1,5 Kilometern fahren wir einsam und flach durch ein Waldstück. Dann erreichen wir ein auf dem Bergkamm gelegenes Stück Weideland, wo von links und rechts zwei kleine Sträßchen einmünden. Ab hier erinnert sich unsere D 10 doch noch, dass sie auf eine Passhöhe zu führt und der kurze Anstieg beginnt. Erst ganz sanft geht es nun bergauf, bis wir auf der nächsten Viehweide den Col des Aillets (715 m) erreichen, wieder auf dem Kamm des Bergrückens gelegen. Hier beginnt die eigentliche Auffahrt zu unserer Passhöhe. Nur kurz dürfen wir die Aussichten auf der Kammstraße genießen, dann geht es in ein größeres Waldgebiet, mit merklicher Steigung von durchschnittlich sechs bis sieben Prozent.
Col des Écorbans
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
20.02.2021, Flugrad:
Der Pass liegt auf der Grenze der Départements Loire und Rhône, am westlichen Rand der Monts du Beaujolais, auf dem Kamm des Westseite des Azergues-Tales. Die Passhöhe selbst liegt im Wald, dem Bois du Favret. Hauptzweck der Straße über den Pass ist die Verbindung zwischen dem hübschen Bergdorf Ranchal auf der Westseite mit dem Verkehrsknoten Col des Écharmeaux. Dementsprechend ist dieses Sträßchen äußerst schwach befahren. Zwar gibt es keine Aussicht am Pass, dafür auf den Wegen dorthin. Und obwohl die Passhöhe ausnahmsweise keine mehrstrahlige Kreuzung darstellt, gibt es zwei Seitensträßchen von den westlichen und östlichen Tälern herauf, die allerdings am Vorpass Col des Aillets auf die Hauptverbindung treffen.
Col des Écharmeaux
Ostauffahrt von Beaujeu-Les Dépôts
11,6 km / 390 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
17.02.2021, Flugrad:
Wir wählen als Startort Beaujeu, ein ins schon recht enge Tal gebautes Städtchen, Namensgeberin des Beaujolais, das allerdings auch schon bessere Tage gesehen hat. Die Umgehungsstraße am südlichen Talhang ersparen wir uns und fahren auf der schmalen alten Landstraße mitten durch den langgezogenen Ort.
Im Vorort Les Guérins treffen wir wieder auf die breite Hauptstraße. Kurz darauf beginnt in Les Dépôts der eigentliche Anstieg, den auch Daten und Profil abbilden. In der Folge zieht sich die durchgehend breit ausgebaute, aber entgegen der Befürchtung nicht sehr stark befahrene Straße in weiten Bögen am Hang hinauf. Rechter Hand kann man immer wieder schöne Landschaftspanoramen genießen. Nach links zweigen im Verlauf zwei kleine Sträßchen ab bzw. den Hang hinauf, die sich am Col de la Casse Froide treffen, dem Passübergang nach Lamure-sur-Azergues.
Auf diesem sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen les Dépôts und Chénelette werden knapp fünf Prozent Durchschnittssteigung erreicht.
Col des Écharmeaux
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
17.02.2021, Flugrad:
Einen stattlichen Kreisverkehr als Passhöhe samt Passschild findet man nicht alle Tage. Das soll aber nicht der einzige Grund sein, diesen Col in eine Tour einzubauen. Die wichtigste Straße über den Kreisverkehr ist die D 385/985, die den Großraum Lyon mit Paray-le-Monial verbindet. Von Süden her kommt sie das schöne Azergues-Tal herauf. Allerdings ist sie auch die am stärksten befahrene Straße über den Pass, mit nicht unerheblichem Schwerverkehr. Zumindest ab Lamure gibt es mehrere Parallelstraßen als Alternativen.
Sicherlich die zweitwichtigste Verbindung kommmt von Belleville an der Saône über Beaujeu zum Pass herauf. Auch diese Straße ist gut ausgebaut, allerdings nicht so stark befahren. Daneben gibt es noch eine Reihe sympathisch kleiner Nebensträßchen. Und auch aus den nördlichen Richtungen gibt es eine Anzahl von Alternativsträßchen zur D 385/985. Somit lassen sich doch einige Gründe finden, sich dem für die Gegend ungewöhnlich starken Verkehr auf einer der Hauptauffahrten auszusetzen.
Col de Durbize
Nordostauffahrt von Émeringes via Vauxrenard
5,3 km / 263 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
12.02.2021, Flugrad:
Alternativ zur Hauptauffahrt von Juliénas bietet sich diese äußerst verkehrsarme und steigungsreiche Strecke über Vauxrenard hoch am westlichen Talhang der Mauvaise an. Nicht nur wegen der teils erheblichen Rampen bis maximal 15 % in der ersten Hälfte, sondern vor allem auch wegen des deutlich schöneren Panoramas.
Als Ausgangsort haben wir Émeringes gewählt, ein größeres Dorf, von dem es aber erst einmal kräftig bergab ins Changy-Tal zur Einmündung in die von der Hauptauffahrt abzweigenden D 164 geht. Wer von Juliénas her kommt, kann zweihundert Meter weiter unten ebenfalls auf diese Straße abbiegen und die hier beschriebene Alternativauffahrt nehmen.
Wir folgen dem Wegweiser nach Vauxrenard. Gleich hinter der Bachbrücke zeigt unser Sträßchen, dass es auch ohne wesentliche Kurven geradeaus am Hang nach oben führen kann. Auf diese Art und Weise schaffen wir gleich auf dem ersten Kilometer gut achtzig Höhenmeter, bis wir bei ein paar Häusern die gleichfalls von der D 26 herkommende, nach Ouroux führende und etwas stärker befahrene D 36 erreichen.
Col de Durbize
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Auvergne-Rhône-Alpes
12.02.2021, Flugrad:
Der Col de Durbize stellt eine fünfsternige Kreuzung auf einem Kamm dar mit entsprechend phantastischen Ausblicken in alle Richtungen, wobei vier der fünf Straßen und Sträßchen Auffahrten darstellen. Wie der Regionalname des Gebietes naheliegt, pedaliert man überwiegend durch sehr abwechslungsreiche Reblandschaft. Als Hauptstraße dient dabei die D 26, die den Col auf dem Weg von Juliénas nach Beaujeu überquert, dem Namensgeber-Städtchen des Beaujolais. Unter anderem auf ihr kann der Pedalritter von der Saône verkehrsarm pedalieren, bis zum Pass begleitet von der Mauvaise(!) – wobei man keinesfalls von diesem eigenartigen Flußnamen (zu deutsch etwa vergleichbar mit der Argen im Allgäu) auf die durchquerte Landschaft schließen sollte. Alle anderen Sträßchen sind noch weniger befahren.
Die einzige vom Col weiter bergauf führende Mini-D 18E1 stellt eine Abkürzung zum Col du Fût dAvenas und weiter ins kleine Pässegewirr um Avenas und Monsols dar.
La Grange du Bois
Osttauffahrt von Fuissé
6,6 km / 312 Hm Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Bourgogne-Franche-Comté
09.02.2021, Flugrad:
Der von uns gewählte Startort Fuissé liegt mitten in der Reblandschaft des Weißwein-Anbaugebietes Pouilly-Fuissé im Mâconnais. Von der namensgebenden Stadt Mâcon gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, nach Fuissé zu pedalieren, vom außerhalb gelegenen TGV-Bahnhof der Stadt sind es gar nur wenige Kilometer, allerdings über einen kleinen Bergzug. Wir durchqueren Fuissé zunächst in Richtung des Nachbarortes Pouilly. Etwas außerhalb des Ortskerns steht von Reben umgeben die reichlich überdimensioniert erscheinende neugotische neue Pfarrkirche. Bei den folgenden Häusern müssen wir aufpassen: Nur unscheinbar beschildert zweigt die schmale D 172 in Richtung Chasselas spitzwinklig nach links ab. Bald schon sind wir eine Geländestufe höher und ergattern einen hübschen Blick über den Ort, umrunden ihn dabei. Dann geht es in den Wald. Es folgt eine Serpentine, in der wir die Fahrtrichtung schon wieder ändern. Nach einem Kilometer verlassen wir den Wald. Wir sind nun eine weitere Gelände- oder besser Weinbergstufe höher.
La Grange du Bois
Zentralmassiv, Monts du Beaujolais, Bourgogne-Franche-Comté
09.02.2021, Flugrad:
La Grange du Bois ist ein kleiner Weiler hart an der Grenze der Regionen Bourgogne-Franche-Comté und Auvergne-Rhône-Alpes bzw. dem Mâconnais und Beaujolais und gleichzeitig die Passhöhe auf der D 31, die das Saônetal mit Serrières im Grosne-Tal verbindet. Die Straße ist zwar recht breit ausgebaut, aber dennoch verkehrsarm. Eine sehr schöne Variante zur Hauptauffahrt führt von Mâcon über den Nobel-Weinort Fuissé zur Passhöhe. Und wem die Höhenmeter und Aussichten der Auffahrten noch nicht reichen, dem sei wärmstens empfohlen, auf der Passhöhe auf die schmale D 627 abzubiegen. Diese wunderschöne Höhen- oder Kammstraße führt nach Süden ins Beaujolais mit wunderschönen Panoramen ins Saônetal bzw. westwärts ins Zentralmassiv. Ein standesgemäßes Passschild haben wir vergeblich gesucht, der Ortsname muss es ersetzen.
Berge statt Strand: unterwegs im Südzipfel Kataloniens
Sistema Ibérico, Serralada Prelitoral, Ports de Tortosa-Beseit, Katalonien
07.02.2021, Flugrad:
Fast schon unendlich ferne Zeiten: im September 2019 weilten wir mal wieder in Tarragona, der Hauptstadt der südlichsten Provinz Kataloniens, der uralten Stadt zwischen Goldstrand und Petrochemie. Diesmal residierten wir ausnahmsweise nicht bei der Verwandtschaft, sondern in einer winzigen 2-Zimmer-Ferienwohnung im 4. Stock mitten in der engen Altstadt. Das war beabsichtigt, denn wo lebt man zentraler in einem unglaublichen Krawall, genannt "Santa Tecla". Gefeiert wird eine Woche lang Tag und Nacht, mit Pyrotechnik, den berühmten "Castells" und musikalischen Darbietungen an allen Ecken der verwinkelten Gassen.
Dennoch gibt es auch noch anderes, was nach draußen lockt. Neben den feinsandigen endlosen Stränden im Norden der Stadt (eine Hälfte der diesmal nur zweiköpfigen Reisegruppe) die Bergwelt des gebirgigen Hinterlandes im Südwesten Tarragonas (die zweite Hälfte).
Dennoch gibt es auch noch anderes, was nach draußen lockt. Neben den feinsandigen endlosen Stränden im Norden der Stadt (eine Hälfte der diesmal nur zweiköpfigen Reisegruppe) die Bergwelt des gebirgigen Hinterlandes im Südwesten Tarragonas (die zweite Hälfte).
Lizine Les Hautagnes, Puits des Ânes
Jura, Bourgogne-Franche-Comté
04.12.2020, Flugrad:
Dieser Pass hat zwar keinen Namen und kein Passschild aufzuweisen, eine Seltenheit in Frankreich, dafür zwei recht schöne Auffahrten aus den Schluchten des Lison bzw. der Loue. Letztere ist ein Begriff bei Kanuten, aber auch der Rennradfahrer hat in der Gegend viel Vergnügen und viele juratypische Sträßchen zur Auswahl, von denen die meisten obendrein nahezu verkehrsfrei sind.
Vom benachbarten Amondans kann man beispielsweise über Lizine zu den Pässen By und Col de Coda pedalieren, noch schöner allerdings aus dem Tal der Loue von der Mündung des Lison hinauf nach Lizine und weiter bis zum im Wald gelegenen Hochpunkt. Lizine selbst ist ein kleines hübsch hergerichtetes Bauerndorf mit gleich zwei stattlichen Brunnen/Waschhäusern.
Ruine Gräfenstein Parkplatz Ruine Gräfenstein
Südauffahrt von Hinterweidenthal
9,0 km / 163 Hm Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
23.11.2020, Flugrad:
Die Südauffahrt führt von Hinterweidenthal der Wieslauter entlang durch das idyllische, stille Zieglertal. Diese Route ist als Radweg ausgeschildert.
Wenn wir auf dem gut fahrbaren Wieslauter-Radweg vom Dahner Felsenland her kurz vor dem Bahnübergang der Bundenthaler Touristikbahn die B 427 erreichen, folgen wir dieser über die Gleise in nördliche Richtung. Etwa zweihundert Meter weiter treffen wir an einer Ampelkreuzung auf die alte B 10. Hier biegen wir rechts ab. Nach weiteren hundert Metern biegen wir der Radwegbeschilderung folgend links ab ins Zieglertal, der Wieslauter entlang unter der neuen B 10-Schnellstraße sowie der Queichtalbahn hindurch. Dieser Abschnitt ist meist auch bei trockenem Wetter feucht aufgrund der Doppelunterführung zusammen mit der Wieslauter.
Gleich nach der Bahnunterführung befinden wir uns in einer vollkommen anderen Welt: vom Schnell- und sonstigen Bundesstraßenlabyrinth hinein in ein absolut stilles verlassenes Wiesental.
Ruine Gräfenstein Parkplatz Ruine Gräfenstein
Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
23.11.2020, Flugrad:
Für alle, die sich im herrlichen menschenleeren Pfälzerwald austoben wollen, bietet sich dieser Pass an, z.B. als praktisch verkehrsfreie Transferstrecke vom Dahner Felsenland Richtung Johanniskreuz und Kaiserslautern oder Eschkopf und Elmsteiner Tal. Gleichfalls lassen sich über diese Anhöhe Rundkurse kombinieren.
Ein weiterer Anreiz ist für Burgen- und Aussichtsliebhaber natürlich auch die Ruine Gräfenstein selbst, deren Eroberung man sich keinesfalls verkneifen sollte. Die Burgenerbauer konnten nicht auf acht zählen und sechs war ihnen zu trivial. Folglich haben sie den einzigen siebeneckigen Bergfried in teutschen Landen errichtet. Aber nicht nur deshalb sollte man den Bergfried erklimmen: Von oben bietet sich ein beeindruckendes Panorama über den Pfälzerwald und die Nordvogesen.
Das einzige, was eventuell gegen eine Befahrung spricht, ist der sehr bescheidene abgängige Aspaltbelag im unteren Viertel des Wieslautertals ab Hinterweidenthal.
Herbstfinale coronasolistisch urheimatlich: Schwäbische Alb-Passjägerei zweigeteilt
Blaubeurer Alb, Schwäbische Alb, Lutherische Berge, Münsinger Alb, Zwiefalter Alb, Ulmer Alb, Schmiechtal, Oberschwaben, Großes Lautertal, Kleiner Heuberg, Baden-Württemberg
18.11.2020, Flugrad:
Was macht man in diesem verrückten Jahr mit dem obligaten Saisonfinale-Traditional? Helvetische für die bevorstehende Wintersperre bereits leitplankenbefreite Alpenpässe? Fehlanzeige, genauso wie das geliebte Appenzell. Südtirol? Sonst gerne auch mal um Wiehnachten herum auf 2000 m, heuer eher nicht. Montafon und/oder Tirol? Pustekuchen. Also Heimat, dieser leider vielfach - u.a. durch den derzeitigen und diverse frühere weißgebläute Möchtegernherrscher - missbrauchte Begriff.
Heimat oder Ur-Heimat ist für mich die Schwäbische Alb, und die Jahreszeit passt zu diesem karstigen, nicht garstigen, Mittelgebirge auch noch optimal. Und da gibt es auch noch einen gewissen stb72er der beinahe jeden möglichen herrlichen Weg aus denTälern auf die meist einsamen Höhen dieser Alb beschrieben hat.
Womit wir schon bei einem weiteren Vorteil dieser Landschaft wären: dank der stb-lerischen Vorarbeit ist sie geradezu ideales Terrain für die derzeit grassierende quäldich-Seuche Passjägerei.
Heimat oder Ur-Heimat ist für mich die Schwäbische Alb, und die Jahreszeit passt zu diesem karstigen, nicht garstigen, Mittelgebirge auch noch optimal. Und da gibt es auch noch einen gewissen stb72er der beinahe jeden möglichen herrlichen Weg aus denTälern auf die meist einsamen Höhen dieser Alb beschrieben hat.
Womit wir schon bei einem weiteren Vorteil dieser Landschaft wären: dank der stb-lerischen Vorarbeit ist sie geradezu ideales Terrain für die derzeit grassierende quäldich-Seuche Passjägerei.
Saint Nizier du Moucherotte
Alpen, Dauphiné, Vercors, Auvergne-Rhône-Alpes
15.09.2020, Flugrad:
Auf dem Weg ins Innere des Vercors bietet sich von Grenoble aus statt der Hauptstraße durch die Gorges d’Engins der Übergang über St. Nizier an. Diese Straße beeindruckt vor allem mit den imposanten Ausblicken über den Talkessel von Grenoble mit den begrenzenden Bergen. Sie ist gut ausgebaut, aber trotzdem verkehrsarm, und ein echter Passübergang, auch wenn die Westanfahrt nur 160 Hm aufzuweisen hat. Leider hat der Pass keinen Namen (Passhöhe und westliches Ende des Ortes sind identisch). Der Ort St. Nizier bezeichnet sich als Zentrum der Résistance, womit wir gleich bei der blutigen Geschichte des deutschen Faschismus sind, auf dessen Spuren wir im Vercors an allen Ecken stoßen.
Terenten Terento, Pustertaler Sonnenstraße
Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Pustertal, Trentino - Südtirol
29.05.2019, Flugrad:
Die Pustertaler Sonnenstraße stellt eine sehr lohnende Variante zum Radweg im Pustertal bzw. zur stark befahrenen Pustertalstraße dar. Wer also pustertalauf- bzw. abwärts pedaliert, dem kann diese bucklige Alternative nur empfohlen werden – vorausgesetzt natürlich er scheut keine zusätzlichen Höhenmeter. Belohnt wird der durchreisende Recke dafür mit prachtvollen Panoramen von der Geislerspitze über den Kronplatz bis ins Hochpustertal und die Sextner Dolomiten. Auffahrten gibt es mehrere, wobei vor allem die in Ost-West-Richtung passend zu den meisten Touren gelegenen Ausgangspunkte Vintl bzw. St. Georgen bei Bruneck zu empfehlen sind. Der Hochpunkt liegt ca. 1500 Meter östlich von Terenten und ist wie hierzulande üblich nicht mit einem Passschild oder einer sonstigen Markierung gekennzeichnet.. Auf dieser Hochfläche bieten sich zur Stillung der Höhenmetersucht auch noch zahlreiche Stichsträßchen zu höhergelegenen Höfen und Siedlungen an.
Orton Prádis di Sopra
Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
18.04.2019, Flugrad:
In den südlichen Karnischen Alpen gibt es zwischen den Tälern des Piave und des Tagliamento in Ost-West-Richtung einige Möglichkeiten, auf kaum befahrenen Nebenstraßen einen Abstieg ins Vorland zu vermeiden. In Nord-Süd-Richtung kann man erst weiter östlich vom oberen Tagliamento über die Forcella di Monte Rest oder die parallel gelegenen Sella Chiampón bzw. Sella Chianzután alpin pedalieren.
Als Querverbindung zwischen dem Meduna-Tal und dem zu den beiden Sellas führenden Arzino-Tal kann in Kombination mit dem Pass Piani di Clauzetto der Pass Orton dienen. Man könnte ihn daher auch als Vor- oder Nachpass bezeichnen, aber seine Auffahrten von Prádis di Sotto und vor allem die Ostauffahrt aus dem Arzinotal weisen ihn als eigenständigen Passübergang aus. Die Passhöhe stellt eine Kreuzung am Ortsrand des zu Prádis di Sopra gehörenden kleinen Weilers Orton dar.
Orton Prádis di Sopra
Nordostauffahrt aus dem Arzinotal über Pielungo
7,6 km / 420 Hm Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
18.04.2019, Flugrad:
Wer von einer der beiden Sellas (Chiampón oder Chianzután) kommend das Arzinotal herunterrollt, muss aufpassen: Gut 1,5 km hinter dem Mini-Weiler Reonis wechselt die Straße erstmals von der östlichen Flußseite des Torrente Arzino auf die westliche. Wenige 100 Meter nach der Brücke erreichen wir die aus dieser Richtung unscheinbare Abzweigung unserer Anfahrt.
In spitzem Winkel zweigt das Sträßchen nach Pielungo ab. Sogar Tramonti ist angeschrieben – man könnte tatsächlich eine bedeutende Verbindungsstraße erwarten. Ist sie aber nicht, was schon nach der ersten Kurve klar wird: Es ist ein schmales, hier schon fast einspuriges Sträßchen. Hoch über dem Abzweig, kaum im locker bewaldeten Hang auszumachen, thronen die wenigen Häuser von Cerdevol, die über eine Sackgasse zu erreichen sind.
Wir bleiben auf der Hauptstraße, die mit 6 bis 8 % Steigung durch einen lockeren, fast parkartigen Laubwald dem 1,5 km entfernten Pielungo entgegenführt. Dabei durchfahren wir mehrere Kehren, ehe wir den Ort hoch über uns erblicken.
Orton Prádis di Sopra
Südwestauffahrt von Prádis di Sotto
2,8 km / 163 Hm Alpen, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien
18.04.2019, Flugrad:
In der Ortsmitte von Prádis di Sotto, in einer Rechtskurve, zweigt von der über die Piani di Clauzetto kommenden Straße unser Weg nach links ab. Bis zur Kirche verläuft das Sträßchen noch flach, dann beginnt sie noch im Dorf zu steigen, wobei selten mehr als 5 % erreicht werden.
Am Ortsausgang passieren wir eine Doppelkehre. Nach einem Kilometer folgt dann im Wald die nächste, etwas auseinandergezogene Doppelkehre. Und auf dem letzten Kilometer zieht unser Sträßchen, nun überwiegend aussichtsreich, am Hang hoch bis zur Einmündung in die Straße von Pielungo am Ortsrand von Orton. Die Verkehrsbedeutung entspricht derjenigen der Nordostauffahrt, d. h. sie tendiert gegen null, und wir haben unsere Ruhe.
Rund um Sterzing oder: Vom Brenner über den Kaiserjäger zur Isar
Oberschwaben, Allgäu, Stubaier Alpen, Südtirol, Alpen, Dolomiten, Karnische Alpen, Osttirol, Hohe Tauern, Zillertal, Zillertaler Alpen, Tuxer Alpen, Bayern, Trentino - Südtirol, Venetien, Friaul - Julisch Venetien, Kärnten, Tirol
27.10.2017, Flugrad:
Nachdem die drei ergrauten Herren Michael, "Bergziegenmutant" Jürgen und "Flugrad" Ulrich sich im vergangenen Jahr eher bescheiden und altersangepasst in gemäßigten Lagen der Vogesen herumgetrieben hatten, sollte es anno 2017 im Juli wieder so richtig hoch hinaus gehen. Möglichst auf Lagen über 2000 m und mit möglichst satten Steigungsprozenten, das war die Wunschliste unsres Jungspundes Jürgen. Und diese Vorgaben sprachen mal wieder für eine Alpentour. Bisher noch weitgehend unbekanntes Gelände fand sich insbesondere in den südlichen und östlichen Dolomitenausläufern, und da des Seniors Töchterlein mit Familie praktischerweise im Ahrntal residiert, bot sich dieses als Zwischenziel für die obligate "Erholungspause" an. Mir diesen Eckdaten wurde also geplant. Es entstand ein Tourentwurf, der neben viel Steilheit auch einige Schotterexperimente beinhaltete. Und dieser Entwurf wurde von Jürgen wie üblich beinahe im Wochentakt ergänzt durch Sonderwünsche nach dem Motto "das müssen wir aber unbedingt auch noch einbauen".
Terenten Terento, Pustertaler Sonnenstraße
Westauffahrt von Niedervintl/Pustertal
8,3 km / 559 Hm Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Pustertal, Trentino - Südtirol
14.10.2017, Flugrad:
Die Westauffahrt (SP 40, Sonnenstraße) zweigt kurz nach dem Bahnhof Vintl der Pustertalbahn von der Talstraße (alte Pustertalerstraße) nach Norden ab. Alternativ gibt es insbesondere für aus dem Pfunderer Tal kommende Radler auch die Möglichkeit, bereits im Ortskern nach links in die Wiedenhofeggstraße abzubiegen.
Unsere Sonnenstraße ist breit ausgebaut, trotzdem eher verkehrsarm und gewinnt auf den ersten zwei Kilometern im Wald ziemlich konstant mit 8 bis 10 % Steigung kurvenfrei an Höhe. Dieser Anfangsteil ist daher eher ein Abfahrtsvergnügen. Dann folgen zwei Serpentinen, ein kurzes Flachstück und nach weiteren zwei Kilometern mit den schon gewohnten Steigungsprozenten eine weitere Doppelserpentine.
Nun verlassen wir endgültig den Wald und erblicken über uns den Ortskern von Terenten, den wir nach zwei weiteren recht unrhythmischen Kilometern erreichen. Von hier zweigen einige Sträßchen in noch höher gelegene Ortsteile bzw. Streusiedlungen ab, für die Dünnpneufraktion allesamt Sackgassen und vom Autor nicht getestet.
Terenten Terento, Pustertaler Sonnenstraße
Ostauffahrt von St. Georgen über Pfalzen
12,9 km / 501 Hm Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Pustertal, Trentino - Südtirol
14.10.2017, Flugrad:
Von Osten führen zumindest auf den ersten Kilometern zwei Varianten über die Sonnenstraße nach Terenten. Die Hauptstraße von Bruneck und die viel schönere und aussichtsreichere Nebenauffahrt von St. Georgen am Beginn des Tauferer Tals. Beide treffen sich in Pfalzen.
Hier ist die Nebenstrecke beschrieben, die neben den Radlern, die aus dem Ahrntal kommen auch für Pedaleure aus Richtung Bruneck zu empfehlen ist – aus den oben genannten Gründen. Ausgangspunkt ist die Kirche von St. Georgen im alten Zentrum des nach Bruneck eingemeindeten Dorfes. Wir passieren den Kirchhof und überqueren die Ahr. Danach geht es beschilderungslos über Gißstraße und Talackerweg westwärts aus dem Dorf hinaus. Wenn wir ein Teilzeit-Sackgassenschild (Sackgasse nur an Sonntagen) entdecken, sind wir richtig.
Nach den letzten Häusern beginnt unser nun einspuriges Sträßchen zu steigen, wobei die höchsten Werte entlang des Waldrandes deutlich unter 10 % bleiben. Richtung Osten und Südosten öffnen sich bereits Ausblicke auf die Sextner Dolomiten und natürlich den Kronplatz, noch weiter im Rücken liegt die Rieserfernergruppe.
Sella Ciampigotto
Alpen, Karnische Alpen, Venetien
18.09.2017, Flugrad:
Im Passkonglomerat um die Casera di Razzo gibt es mehrere Passhöhen. Die Hauptverbindung zwischen dem Piavetal (Pelos) und Comeglians im Deganotal (laut Renko: Andermatt für Spinner) führt über die Sella Ciampigotto. Die Westrampe ist zweispurig und gut ausgebaut, während die Ostrampe schmal ist und immer wieder von Muren unterbrochen wird. Die in der Nähe befindliche Forcella Lavardet verursacht zusätzliche Verwirrungen. Sie war einst ein Hauptübergang (Strada Statale), ist aber auf ihrer Nordrampe weitgehend zur Forststraße degradiert, wohingegen die Straßenbeschilderungen von der Südseite die Verkehrsteilnehmer nach wie vor in die Irre bzw. in den Schotter führen. Die Sella Caiampigotto kann man jedoch auch in Kombination mit der Sella di Razzo als Verbindung zum zimbrischsprachigen Sauris nutzen. Auch diese Straße verläuft z.T. abenteuerlich und bietet sich für etliche Touren mit mehr oder wengier Abenteuer an.
Sella Ciampigotto
Westauffahrt von Pelos di Cadore
16,2 km / 1021 Hm Alpen, Karnische Alpen, Venetien
18.09.2017, Flugrad:
Diese Auffahrt ist lang, teilt sich in drei unterschiedlich charakterisierte Abschnitte und beeindruckt vor allem im oberen Teil mit genialen Kehrenkombinationen und kühner Trassierung.
Ausgangsort ist Pelos di Cadore, am Abzweig der SP 619 von der Staatsstraße 53, welche das obere Piavetal über den Passo di Mauria mit dem Tagliamento-Tal verbindet.
Von dieser Staatsstraße gibt es zwei Abzweige: Wer von Westen kommt, biegt gleich am Ortseingang links ab auf die alte Straße durch den Dorfkern; umgekehrt nimmt der Radler von Lorenzago her den ersten Abzweig ins Dorf hinauf. In der Dorfmitte geht es dann weiter westwärts auf der SP 619 über Vigo di Cadore und mit einer kurzen Zwischenabfahrt nach Laggio di Cadore, das man nach insgesamt drei Kilometern erreicht.
Halt! Das geht aber noch kürzer und nahezu verkehrsfrei:
Die dritte Variante ist ein unscheinbarer Abzweig von der Staatsstraße unmittelbar vor dem Ortsende von Pelos in Richtung Lorenzago, bei Kilometer 75.
Sella Ciampigotto
Nordostauffahrt von der Forcella Lavardet
6,6 km / 246 Hm Alpen, Karnische Alpen, Venetien
18.09.2017, Flugrad:
Diese Auffahrt ist eigentlich die logische Fortsetzung der Südostauffahrt von Comegliàns zur Forcella Lavardet. Somit müssten diese 23 Kilometer und 1020 Höhenmeter noch dazugerechnet werden. Wir befinden uns jedoch im undurchschaubaren Schilder-Dschungel entlang der Provinzgrenzen zwischen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. So ist von Westen her lediglich die Forcella Lavardet ausgeschildert, nicht aber Comegliàns, und umgekehrt.
Wenn wir also aus Richtung Comegliàns bis zur Forcella Lavardet vorgestoßen sind, sollten wir die SP 465 nach links verlassen und auf die SP 619 wechseln, sonst landen wir, zwar vorfahrtsberechtigt, aber im Schotter. Diese SP 619 zieht im Wald wechselnd steil hoch, ehe wir nach 3,5 Kilometern die Einmündung des Sträßchens von Sauris erreichen. Das meiste ist nun geschafft.
Flach bis maximal vier Prozent ansteigend geht es durch die von Erosion geprägte Felsen- und Almenlandschaft die restlichen drei Kilometer bis zur Passhöhe.
Rifugio Panarotta
Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
14.09.2017, Flugrad:
Im oberen Valsugana um die Seen Caldonazzo und Lévico gibt es neben der mittlerweile doch recht bekannte Kaiserjägerstraße noch etliche weitere Herausforderungen, darunter auf der gegenüberliegenden Talseite die Auffahrten von Lévico Terme und Pergine Valsugana zum Passo del Compet. Üblicherweise kann man von dort sogar eine Runde zurück nach Lévico Terme fahren, über Vetriolo. Doch es geht auch noch höher: Vom Passo del Compet führt eine Stichstraße hinauf in ein Skigebiet an der Westflanke des Monte Panarotta. Diese ist natürlicherweise zu Rennrad-Saisonzeiten nicht allzusehr befahren. In Kombination mit den Talauffahrten lassen sich obendrein durchaus ca. 1200 Höhenmeter auf ca. 15 Kilometern erradeln. Nicht schlecht also. Und auch die Aussicht am Schluss passt. Dazu gibt es auch im Sommer eine Gastronomie am Ende des Asphaltes. Das Rifugio war schon mehrfach Ziel einer Etappe des Giro dItalia.
Rifugio Panarotta
Südwestauffahrt vom Passo del Compet
4,8 km / 383 Hm Alpen, Dolomiten, Trentino - Südtirol
14.09.2017, Flugrad:
Wer eine der beiden Auffahrten zum Passo del Compet schon in den Beinen hat und noch nicht ausgelastet ist, der folgt auf der Passhöhe einfach der Beschilderung Panarotta. Die zunächst breit ausgebaute Straße tritt schon nach wenigen Metern in ein Waldgebiet ein und schlängelt sich, nun schmaler werdend, auf den ersten 1,5 Kilometern bei 8 bis 11 % Steigung am Hang entlang nach oben. Dabei passieren wir eine Quelle mit offensichtlich trinkbarem Wasser, jedenfalls standen bei des Autors Befahrung zwei PKW davor, und es wurden etliche Kanister befüllt.
Nach zwei Kilometern erreichen wir eine kleine Lichtung mit einigen Hütten bzw. Ferienhäuschen. Am Ende der Lichtung ändert das Sträßchen seine Richtung von Nord nach Ost und erreicht kurz darauf seine Maximalsteigung von 12 %.
Bei Kilometer 3,5 zweigt nach links ein Asphaltsträßchen ab, das hinunter zur Malga Montagna Grande führt, der Talstation eines Skiliftes. Theoretisch führt dieses Sträßchen noch weiter über den Weiler Tingherla bis nach Vrunt-Roveda und somit zur SP 233, die über Frassilongo nach Pergine/Fersen hinunter führt.
Wachbühl
Südwestauffahrt von Diepoldshofen über Bergkönig
4,3 km / 156 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
30.06.2017, Flugrad:
Die südlichen Auffahrten weisen allesamt aus dem Tal der Wurzacher Ach heraus satte Steigungswerte auf. Unser Sträßchen, das am Ortsausgang Diepoldshofens in Richtung Bauhofen von der L 7918 nach rechts abzweigt, ist noch das harmloseste von allen. Doch auch dieser Weg führt ab dem Ortsende (Neubaugebiet) durch eine hohle, 8 bis 10 % steile Gasse.
Am Ende erreichen wir wieder allgäutypisches Grünland und passieren auf einem Flachstück das Gehöft Bergkönig. Nun schlängelt sich der Weg weiter aufwärts. Beim Abzweig zum Hof Bodenhaus steht neben einem Arma-Christi-Kreuz eine Besenkapelle. Wer an einer Hautkrankheit leidet, sollte einen Besen mitbringen und in der Kapelle abstellen... so der Brauch.
Am folgenden Transformatorenhaus treffen wir auf das von rechts kommende Sträßchen von Reichenhofen über den Hinterberg. Für die nächsten 1,5 Kilometer radeln wir nahezu eben über den Höhenzug und genießen die Ausblicke westwärts und Richtung Säntis. Dann haben wir das erste Starkenhofener Gehöft erreicht und stoßen auf den Weg von Bauhofen und Gospoldshofen.
Wachbühl
Südauffahrt von Reichenhofen über Vorderberg
3,7 km / 168 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
30.06.2017, Flugrad:
Der Einstieg ist nicht ganz einfach zu finden. Sowohl von Diepoldshofen als auch von Herlazhofen her bleibt man nördlich der Wurzacher Ach (Radwegbeschilderung). Im Reichenhofener Neubaugebiet gibt es dann nur einen Weg, der den Berg hinaufführt. Und das gleich heftig: Kurz nach dem Ortsschild folgt ein ca. ein Kilometer langer Abschnitt mit durchschnittlich 10 %, wobei im Wald schon mal 18 % erreicht werden. Die von oben beschilderten 23 % sind jedoch leicht übertrieben.
Nachdem wir aber den letzten Hof auf der Rodung Vorderberg passiert haben, lässt die Steigung nach. Beinahe flach kurbeln wir durch das nun folgende längere Waldstück. Nach Verlassen des Waldes weist uns ein für unser Sträßchen etwas überdimensionierter Wegweiser nach rechts in Richtung des Schlosses Zeil.
Wir fahren aber geradeaus und sehen vor uns bereits unser Ziel. Unser Weg zieht zunächst noch leicht links abknickend den Hang hinauf bis zur Fünf-Wege-Kreuzung bei einer Holzkapelle.
Wachbühl
Nordwestauffahrt von Gospoldshofen über Bergjock
3,0 km / 166 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
30.06.2017, Flugrad:
Wer auf der K 7919 von Bad Wurzach her kommt, fährt in Gospoldshofen an der Kreuzung mit der K 7918 einfach geradeaus weiter, sprich ohne Wegweisung bergwärts. Kurz hinter der Kreuzung ist an der Ortstafel mit der Beschilderung Starkenhofen zu erkennen, dass wir richtig sind. Das Sträßchen führt nun mit 10 bis 12 % Steigung durch Wiesen zum schmalen Waldsaum.
An dessen Ende haben wir dann auch schon das Ende der ersten Rampe erreicht und passieren auf der Waldlichtung das Schild Bergjock. Bald biegt unser Sträßchen nach links wieder in den Wald ein und führt uns in die Zwischenabfahrt. Wir erreichen in einer Linkskurve den Talgrund und dürfen nahtlos auf der folgenden zweiten Rampe wieder mit 10 % nach Starkenhofen hinaufklettern.
Hier biegen wir bei den ersten Höfen rechts ab und treffen gleich darauf bei der Bushaltestelle auf die von rechts kommende Westauffahrt von Bauhofen, mit der wir, links haltend, gemeinsam die noch fehlenden 600 Meter bis zum Parkplatz Wachbühl zurücklegen.
Wachbühl
NW-Auffahrt von Gospoldshofen via Gospoldsh. Berg
3,3 km / 146 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
30.06.2017, Flugrad:
Diese Variante beginnt bei der Sennerei Gospoldshofen am Ortseingang aus Richtung Bauhofen. Sie ist im Gegensatz zu der direkten Auffahrt über Bergjock sogar mit Radwegweiser nach Leutkirch beschildert, vermutlich weil sie einige Höhenmeter und Steigungsprozente weniger aufzuweisen hat. Auch aussichtstechnisch hat sie mehr zu bieten.
Gleich nach dem Abzweig von der K 7918 führt unser Sträßchen zielstrebig mit 9 bis 11 % bergwärts. Auf diesen 900 Metern können wir die Aussicht über das weite Tal der Wurzacher Ach und über Arnach hinweg ins Oberschwäbische genießen. Nun haben wir die Höfe der Streusiedlung Gospoldshofer Berg und den ersten Höhepunkt erreicht.
Am Waldrand entlang pedalieren wir noch flache 600 Meter weiter, dann treffen wir auf die von rechts kommende Bauhofer Auffahrt. In diese biegen wir wegweiserlos nach links ein, gleich in deren Zwischenabfahrt am Allgäu-Hof vorbei. Der weitere Verlauf ist identisch mit der Bauhofer Westauffahrt.
Wachbühl
Westauffahrt von Bauhofen
3,4 km / 171 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
30.06.2017, Flugrad:
Die Auffahrt startet in Bauhofen, wo sich die Zufahrten von Diepoldshofen, Arnach-Riedlings und Gospoldshofen treffen. An der Kapelle fahren wir rechts vorbei und gleich geradeaus bergwärts durch Wiesengelände bis zur Streusiedlung Einöden und weiter bis zu den Bauhofer-Höfen, wo wir nach 1,4 Kilometern die erste 6 bis 10 % steile Rampe erfolgreich bewältigt haben.
Wenig später trifft die Auffahrt von Gospoldshofen über den gleichnamigen Berg auf unser Sträßchen, und wir verlieren auf einer Zwischenabfahrt am Allgäu-Hof vorbei. ca. 20 Höhenmeter. Nun geht es wieder aufwärts bis zur Bushaltestelle am westlichen Rand von Starkenhofen. Hier halten wir uns an einer etwas unübersichtlichen Straßenführung rechts bergwärts. Wir nehmen die andere Gospoldshofer Auffahrt auf, und kurze Zeit später mündet beim letzten Starkenhofer Hof von rechts die Auffahrt von Diepoldshofen/Reichenhofen-Hinterberg ein.
Schließlich treffen wir bei einer Fünf-Wege-Kreuzung auf die steile Reichertshofer Auffahrt und orientieren uns für die letzten 300 Meter am Wegweiser Parkplatz Wachbühl.
Siggener Höhe
Nordostauffahrt von Unterstaig (Untere Argen)
5,1 km / 110 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
13.04.2017, Flugrad:
Aus dem Raum Leutkirch/Merazhofen/Waltershofen gibt es vom Tal der Unteren Argen und der hier verkaufenden L 265 u. a. die Möglichkeit, in Unterstaig von dieser recht stark befahrenen Landstraße abzuzweigen (bzw. diese aus Baldenhofen kommend zu queren) und dann den Talhang hinauf nach Bliderazhofen zu fahren. Schon kurz nach dem Abzweig folgt eine beindruckend aussehende Rampe, angeblich mit 15 %. Das ist jedoch etwas übertrieben.
Hinter Bliderazhofen fahren wir nicht weiter auf dem Weg Richtung Christazhofen, sondern biegen rechts auf ein unscheinbares Sträßchen nach Göttlishofen ab. Hier stoßen wir auf die breit ausgebaute Verbindungsstraße zwischen Ratzenried und Christazhofen, die wir in Richtung Siggen überqueren. Am Gewerbegebiet Göttlishofen entlang steigt diese Straße nun noch leicht an.
Die ...hofen-Zone haben wir hiermit verlassen und wir verlieren einige Höhenmeter bis zum Ortseingang von Siggen. Hier müssen wir aufpassen: Alternativ zur Hauptstraße gibt es ein schönes Sträßchen, das den Schlossweiher auf seiner Nordseite umfährt.
Siggener Höhe
Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
13.04.2017, Flugrad:
Die Siggener Höhe ist eine in Ost-West-Richtung verlaufende, nach Süden steil abfallende Moränenkante. Dank des Tourismus-Marketing ist sie in weitem Umkreis bekannt als DER Aussichtspunkt im Allgäuer Hügelland zwischen Wangen und Isny. Nun ja, man kann sich darüber streiten. Ein harter Konkurrent ist beispielsweise das benachbarte Kögelegg. Die Siggener Höhe hat halt den unschlagbaren Vorteil, an einer Kreisstraße zu liegen, mit einem Parkplatz, einer Panoramatafel und reichlich Ruhe- und Rastmöbel versehen zu sein. Und das mit dem Panorama stimmt ja auch, zumindest in Richtung Allgäuer Alpen, Nagelfluhkette und Bregenzerwald.
In mehr oder weniger Abstand zur Moränenkante verläuft die K 8012. Sie ist die Verbindungsstraße zwischen den beiden Argenbühler Ortsteilen Ratzenried und Siggen, von Ratzenried her eher sanft-wellig, von Siggen her rampig und deutlich steiler.
Siggener Höhe
Südwestauffahrt von Deuchelried (Wangen)
8,2 km / 190 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
13.04.2017, Flugrad:
Ausgangspunkt dieser Auffahrt ist der Dorfplatz in Deuchelried, garniert mit zwei stattlichen Wirtschaften und der Dorfkirche. Hier treffen sich auch je zwei Zufahrten von Wangen und von Oflings. Bereits am Ortsausgang müssen wir uns entscheiden: rechts ab bzw. steil hinauf Richtung Watt (das wäre z.B. eine Variante über Zimmerberg, Kögelegg und Ratzenried) oder geradeaus zunächst flach in Richtung Zurwies-Ratzenried. Wir wählen den Weg über Zurwies.
Schon kurz nach den letzten Häusern von Deuchelried entdecken wir am rechten Straßenrand ein liebevoll gepflegtes schmiedeeisernes Arma-Christi-Wegkreuz. Es gehört zum Riedhof, den wir im Anschluss durchqueren. Diese Kreuze, auf denen die Leidenswerkzeuge Christi dargestellt werden, sind hierzulande verbreitet, und fast am Schluss unserer Auffahrt passieren wir ein weiteres.
Hinter dem Riedhof tritt die Straße in ein kurzes Waldstück ein. Einen Kilometer und 60 Höhenmeter weiter erreichen wir auf dem Moränenkamm die Käserei Zurwies.
Siggener Höhe
Südwestauffahrt von Gießen (Gießbachtal)
6,3 km / 160 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
13.04.2017, Flugrad:
Ausgangspunkt unserer Auffahrt ist Gießen, das Zentrum des Gießbachtales und Kreuzungspunkt der beiden Achsen Eglofs–Ratzenried und Wangen/Epplings–Siggen. Unser Ort hatte bis vor etlichen Jahren sogar eine weitbekannte Kneipe vorzuweisen, doch das sind vergangene Zeiten. Und auch die beiden sich hier kreuzenden Achsen werden hauptsächlich von landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren. Verkehrsarmut ist also garantiert.
Wer von Wangen/Epplings das malerische Gießbachtal heraufkommt, orientiert sich einfach weiter am Talboden Richtung Siggen. Unser Sträßchen, bis vor wenigen Jahren sogar mit L-Ehren gekennzeichnet, tritt bald hinter dem Fünf-Häuser-Ort in den Gießenwald ein. Vom begleitenden Bach ist nichts mehr zu sehen. Wir gewinnen rampig Höhe am bewaldeten Talhang.
Nach zwei Kilometern verlassen wir wieder den Wald und sehen links oben an der Hangkante schon unser Ziel. An der folgenden Kreuzung fahren wir geradeaus (rechts ab würde es wieder zum Gießbach gehen) und verlieren bis Albris einige Höhenmeter.
Kögelegg
Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
09.04.2017, Flugrad:
Die Allgäuer Voralpen-Hügellandschaft ist geradezu unübersichtlich reich an kleinen und kleinsten Sträßchen, welche die Streusiedlungen und Einzelgehöfte verbinden. Somit lassen sich unzählige Touren mit stattlichen Höhenmeterzahlen zusammenstellen. Schwieriger wird es schon, lohnende Passauffahrten zu beschreiben. Im Umfeld von Wangen bietet sich das Kögelegg an. Dies ist einer der landschaftsformenden Drumline, vom Gletscher geformte Hügel, die oft von einem Bauernhof, einer Kapelle oder zumindest einem markanten Baum gekrönt sind.
Unser Kögelegg hat einem Baum und ein schmiedeeisernes Kreuz zu bieten... und eine phantastische Aussicht, einen 360°-Rundblick von den Allgäuer Alpen über das Säntismassiv bis nach Oberschwaben. Der zugehörige Hof Kögelegg liegt allerdings an seinem Westrand. Daher muss der Pedaleur noch knapp 20 Höhenmeter zu Fuß über eine Wiese aufsteigen, um das vollständige Panorama zu genießen, welches das der benachbarten und weitbekannten Siggener Höhe in den Schatten stellt.
Kögelegg
Südwestauffahrt von Epplings (Wangen)
5,2 km / 193 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
09.04.2017, Flugrad:
Von den beschriebenen Wegen zum Kögelegg dürfte dieser der sportlichste sein, wobei die Sportlichkeit hauptsächlich schon auf dem ersten Kilometer abgearbeitet wird. Als Startpunkt nehmen wir den Abzweig von der L 321 am Ortsausgang von Wangen in Richtung Isny. Die Wegbeschilderung nach Gießen gilt uns dabei als Orientierung nur zur Überquerung der folgenden, Nepomuk-beschützten Argenbrücke. Wir fahren auch nach Passieren der Argenbrücke geradeaus weiter und streifen den Wangener Stadtteil Epplings. Watt und Windhäusern lautet nun unsere Beschilderung.
Unmittelbar nach Passieren des letzten Hauses rechts des Sträßchens zeigt dieses, dass es nicht spaßen will: Auf den folgenden 800 Metern bis zur Hälfte des kurzen Waldstücks bietet es uns ein Angebot zwischen 10 und 14 %. Dann flacht es ab, und nach einer Links-Rechts-Kurvenkombination und einem kleinen Wupper gibt es auch schon einen typischen Allgäuer Kitschblick: Wiese mit Baum vor Nagelfluhkette.
Wir passieren den Weiler Windhäusern (der seinen Namen nicht zu unrecht trägt) und verlieren wenige Höhenmeter bis zum folgenden Weiler Watt.
Kögelegg
Südauffahrt von Gießen (Gießbachtal)
3,2 km / 137 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
09.04.2017, Flugrad:
Die Südauffahrt bietet sich für alle an, die aus Richtung Isny/Eglofs durch die Allgäuer Lande hoppen. Start ist die Metropole des Gießbachtals, Gießen. Im gebäudelosen Ortszentrum zweigt von der sehr schmalen Hauptstraße des Tales nach Norden die Kreisstraße nach Ratzenried ab. Man staunt ein bisschen über die für hiesige Verhältnisse zunächst ungewohnt breite Straße, die uns da gleich deutlich und recht kurvenarm den offenen Hang hinaufführt. Befahren ist sie genauso spärlich, wahrscheinlich hatte irgendein Straßenbauamt mal zu viel Geld.
Aber keine Angst: Schon nach 500 Metern, mit Erreichen der malerisch am Hang gelegenen Höfe des Weilers Gerazreute, wird die Straße auf das hier übliche Maß zurechtgestutzt. Und in Gerazreute haben wir auch den mit 9 bis 12 % steilsten Abschnitt schon hinter uns gelassen.
Ab Gerazreute bleibt es zwar wellig-steil, aber nicht mehr zweistellig. Der nächste Hof, Brenner, war eine der früher so zahlreichen Emmentaler-Kleinkäsereien, die in den 1960er-Jahren vor den Großmolkereien kapitulierten.
Kögelegg
Westauffahrt von Oflings
5,9 km / 157 Hm Allgäu, Oberschwaben, Baden-Württemberg
09.04.2017, Flugrad:
Diese Variante bietet sich für von Norden kommende Pedaleure an, und für solche, die sich auf dem Anstieg nicht immer umblicken wollen, um Säntis oder Nagelfluh zu bestaunen. Als Startort wählen wir den zwei Kilometer nordwestlich von Wangen gelegenen größeren Weiler Oflings, brutal durchschnitten von der überbreit ausgebauten ehemaligen B 18. Auf der Westseite der B 18 (heute L 320) findet sich mit dem Gasthof Rössle eine gute Einkehrmöglichkeit, auf der Ostseite erhebt sich der vorbildlich restaurierte und bewohnte Wohnturm der Burg Oflings, der von innen leider nicht besichtigt werden kann.
Wir fahren auf dem östlich der L 320 verlaufenden Radweg am Wohnturm vorbei in Richtung Leutkirch aus dem Ort hinaus. Nur wenige Meter weiter zweigt schräg rechts ein kleines Sträßchen ab. Diesem folgen wir über Köhlberg hinauf nach Zurwies. Das Sträßchen schlängelt sich auf den folgenden 1,5 Kilometern in weiten Kehren durch Weidelandschaft an großen Hofanlagen vorbei.
Feichtenberghof (St. Peter im Ahrntal)
Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Trentino - Südtirol
23.01.2017, Flugrad:
Von der Hauptstraße, die am Talboden die verschiedenen Gemeinden im Ahrntal verbindet, zweigen zur Erschließung der hoch oben an den Hängen gelegenen Höfe etliche schmale und meist sehr steile, asphaltierte Sträßchen ab. Eine dieser Straßen ist der Weg von St. Peter-Grieser bis zum Feichtenberghof. Wer ihn sich antut, bekommt neben dem Höhengefühl und vielen Kehren vor allem herrliche Panoramen übers Tal geboten. Einkehrmöglichkeiten gibt es dagegen keine.
Der Feichtenberghof ist nicht ausgeschildert. Im Zweifelsfall nimmt man an Abzweigungen die steilere Variante. Vom Ende des Asphalts am Waldrand führt der Weg geschottert weiter über die Taser Alm zur Feichtenberghütte auf über 1900 m Höhe, allerdings aufgrund des groben Schotters und der zum Teil extremen Steilheit klar eine MTB-Angelegenheit.
Feichtenberghof (St. Peter im Ahrntal)
Südauffahrt von St. Peter-Grieser
3,0 km / 335 Hm Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Trentino - Südtirol
23.01.2017, Flugrad:
Auf der Ahrntalstraße SS 621 dem Talschluss entgegen pedalierend passiert man kurz nach den zu St. Peter gehörenden Ortsteilen Kordiler und In der Marche eine Klamm. Kurz darauf erreicht man den Ortsteil Grieser, und dort beginnt unser Bergsträßchen links abzweigend. Wer beeindruckende Panoramen liebt, für den lohnt es sich allemal, drei extra Kilometer einzulegen, für Wirtschaftswissenschaftler eher weniger, denn es gibt dort oben leider keine Einkehrmöglichkeit. Ab jetzt sind wir auf unser Gefühl angewiesen, denn für uns nutzbare Wegweiser gibt es nicht mehr. Ein Anhaltspunkt: Immer die steilere Variante wählen. Nach ca. 200 Metern erreichen wir ein schmales Waldstück und bleiben im wesentlichen auch darin. Etliche Kehren machen die Auffahrt sehr abwechslungsreich. Bald kommt ein Abzweig mit dem Hinweis zum Winklerhof. Dem folgen wir nicht, es ist eine kurze Sackgasse. Wir orientieren uns nach wie vor bergauf, und das unrhythmisch steil mit Spitzenwerten um 20 %.
Hollenzerberg Ebner Ebnerhof
Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Trentino - Südtirol
21.01.2017, Flugrad:
Wer per velo das wunderschöne Ahrntal bereist, wird mit der Talstraße möglicherweise nicht ganz zufrieden sein. Man hat zwar etliche Dreitausender im Blickfeld, aber doch auch eine recht stark befahrene Talstraße unterm Rad mit großteils laschen Steigungen. Da könnte eventuell Langeweile aufkommen. Doch dagegen gibt es Abhilfe: Hoch droben an den steilen Hängen erkennt man zum Teil stattliche Bauernhöfe, und diese sind inzwischen fast alle durch (steile) Sträßchen erschlossen. Der geneigte Quäler kann sich also austoben. Eine davon führt von der Talstraße über St. Jakob zu einem Wanderparkplatz (Weiterfahrt für Schottertolerante nicht ausgeschlossen).
Hollenzerberg Ebner Ebnerhof
Südauffahrt von St. Jakob-Gisse
3,7 km / 395 Hm Alpen, Zillertaler Alpen, Südtirol, Trentino - Südtirol
21.01.2017, Flugrad:
Auf der Ahrntalstraße SS 621 passieren wir mehrere Ortsteile mit dem Namen Gisse, was im einheimischen Idiom auf Murenabgänge hinweist. Einer dieser Ortsteile ist das zu St. Jakob gehörende Gisse, das wir vom Hauptort Steinhaus her nach Überwindung einer Geländestufe erreicht haben. Die Talstraße biegt hier rechts ab, um mit gleichmäßiger, eher sanfter Steigung eine Klamm zu durchqueren und damit den Kirchberg und das Ortszentrum von St. Jakob zu umfahren. Wir jedoch fahren beim Kreuzwirt geradeaus in Richtung des Kirchbergs. Dieses Sträßchen kann übrigens auch der Recke nehmen, der Richtung Prettau-Kasern weiterfahren will. Er trifft nach Erklimmen des Kirchbergs in St- Peter-Kordiler wieder auf die Hauptstraße und hat sich neben einigen teilweise verlorenen Höhenmetern einen 16 %-Stich, weniger Verkehr sowie schönere und sonnige Aussichten gegönnt. In einem weitem Rechtsbogen pedalieren wir dem hoch über uns liegenden markanten Kirchlein entgegen, zunächst noch fast eben.
Oberreute (Westallgäu) Irsengrund
Südostauffahrt von Aach Grenze über Bröger
6,5 km / 294 Hm Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern, Vorarlberg
28.11.2016, Flugrad:
Diese Auffahrt eignet sich besonders für Touren, die den Hagspiel oder die Staufner Stichstraßen einbeziehen.
Kurz nach Überqueren der Grenze in Aach verlassen wir die Vorarlberger L 205 (Weißachtalstraße) am Abzweig zum Golfplatz und folgen den Wegweisern nach Sulzberg. Dies ist auch der Beginn der Südostrampe nach Sulzberg. Unser einspuriges Sträßchen verliert bis zur Brücke über die Weißach noch einige Höhenmeter, nur um sich auf der anderen Talseite gleich mit einer 15 %-Rampe dafür zu revanchieren.
Nach insgesamt 1,5 km (vom Abzweig der L 205 gerechnet) weist der Wegweiser scharf links nach Sulzberg. Wir aber folgen geradeaus dem wegweiserlosen Asphaltsträßchen. Ab jetzt können wir uns nur noch nach Wanderwegweisern (Irsengrund) orientieren.
Nun kommt auch gleich der schönste Abschnitt: Unser Güterweg (so die Bezeichnung für Feld- und Erschließungswege hierzulande) folgt dem Eibelebach, der gleichzeitig Grenzbach nach Bayern ist. Dieser erfreut uns im kurzen Waldstück mit einem schönen Wasserfall.
Oberreute (Westallgäu) Irsengrund
Südauffahrt von Riefensberg-Meierhof via Brunnenau
9,3 km / 418 Hm Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern, Vorarlberg
28.11.2016, Flugrad:
Wer vom Hochhäderich, von Hittisau oder vom Hochlitten kommt, dem bietet sich dieses sehr versteckte Sträßchen an. Man muss es nur finden. Und man kann auf diesem Weg auch sehr schön und anspruchsvoll nach Sulzberg fahren. Der Einstieg findet sich an der L 205 (Weißachtalstraße Oberstaufen–Krumbach) am Meierhof, Abzweig nach Riefensberg Ort hinauf. Wir wählen an dieser Kreuzung jedoch den unscheinbar westlich abzweigenden Weg zu den Höfen Riebinger und Hasen, und verlieren auf den ersten zwei Kilometern bis zur Weißachbrücke fast 100 Höhenmeter. Bei den Höfen Hasen geht es in einer Kehre hinunter zur Weißach – gegenüber grüßt malerisch und respekteinflößend Sulzberg auf dem Höhenzug. Nach Überquerung der Weißachbrücke geht es richtig zur Sache: 2 km, 210 Hm bis Simlisgschwend. Dort erreichen wir die Hangstraße von Doren her an einem Hähnchenmastbetrieb.
Oberreute (Westallgäu) Irsengrund
Nordwestauffahrt von Weiler über Simmerberg
5,6 km / 248 Hm Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern, Vorarlberg
28.11.2016, Flugrad:
Ausgangspunkt ist das Zentrum des Marktes Weiler mit seinen stattlichen Häusern, der markanten Kirche, wo auch die Abfahrt von Sulzberg einmündet, und natürlich einer stattlichen Brauerei, der Post Brauerei.
Zunächst folgen wir der B 32 in Richtung Heimenkirch. Nach 600 flachen Metern erreichen wir den Abzweig der Straße nach Simmerberg. Diese ist übrigens Teil der alten Salz-Handelsstraße, und der Salzhandel mitverantwortlich für die stattlichen Häuser in Weiler.
Unser Sträßchen zeigt jetzt schon vor dem Ortsausgang, dass der zweite Teil des Doppelortes Weiler-Simmerberg 120 m höher liegt. Bis zur Kreuzung mit der Deutschen Alpenstraße B 308 geht es ziemlich direkt den Hang hoch, mit bis zu 10 %. Neben der Straße findet sich ein Radweg, der ausnahmsweise sogar zu empfehlen ist.
Die Kreuzung mit der B 308 war einst ein Unfallschwerpunkt. Inzwischen ist dieser durch einen schön gestalteten Kreisverkehr vollkommen entschärft und mit einer überdimensionalen Metallskulptur eines Salzfuhrwerkes verschönert.
Oberreute (Westallgäu) Irsengrund
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern, Vorarlberg
28.11.2016, Flugrad:
Nordöstlich von Sulzberg ist Oberreute das nächstgelegene bayrische Dorf. Neben dem ähnlichen Zwiebelturm der Kirche bietet auch dieses Dorf ordentliche Panoramablicke, nicht so beeindruckend über den Bregenzerwald, dafür weit übers mehr oder weniger sanft hügelige Westallgäu mit seinen Streusiedlungen und Einzelhoflagen. Was für uns auch bedeutet, dass wir von Oberreute ins Westallgäu auf nahezu unüberschaubar vielen asphaltierten Klein- und Kleinstwegen pedalieren können. Da sind wir nun wirklich nicht auf die am Nordrand vorbeiführende B 308 (Deutsche Alpenstraße) angewiesen.
Neben den vielen nördlich zuführenden welligen Wegen gibt es auch eine kaum bekannte Zufahrt vom Vorarlberger Weißachtal, durchaus anspruchsvoll und noch nicht allzulange grenzüberschreitend asphaltiert. Damit lässt sich Oberreute auch hervorragend in höhenmetersammelnde Rampenrunden durch den Bregenzerwald einbinden und mit Dreiländerblick, Hochhäderich, Hochlitten, den Sulzberger Auffahrten u.
Kreenheinstetten
Schwäbische Alb, Hegau, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
13.09.2016, Flugrad:
Kreenheinstetten, südlich des Donaudurchbruchstals, stellt quasi das Gegenstück zu Schwenningen, nördlich gelegen, dar. Der Fußpunkt ist also der gleiche, der Ort Hausen im Tal, inzwischen Ortsteil von Beuron bzw. eigentlich der Hauptort, vulgo Rathaussitz. Die allermeisten Radtouristen, ob mit oder ohne Strom, bevölkern die Wege im Durchbruchstal der jungen Donau zwischen Tuttlingen und Sigmaringen. Bergziegen und auch Landschaftsgenießer werden bisweilen aber nicht nur den Blick nach oben zu den Schluchträndern des schwäbischen Canyon richten. Sie freuen sich auch an den meist kleinen und wenig befahrenen Sträßchen hinauf auf die Höhen der Alb. Etliche sind hier schon beschrieben, u.a. Buchheim oder Schwenningen. Ein sehr schönes Sträßchen führt auch von Hausen im Tal südlich hinauf nach Kreenheinstetten, dem Geburtsort von Abraham a Santa Clara, einem der bedeutendsten katholischen Mönche und Prediger der Barockzeit. Nur wenige Kilometer entfernt liegen Langenhart und Buchheim. Beide sind schon beschriebene Hochpunkte von Gutenstein bzw. Beuron auf die südlich der Donau gelegenen Ausläufer der Schwäbischen Alb. Man kann von Kreenheinstetten also ohne Probleme auf anderen Wegen wieder ins Donautal abfahren. Gleichfalls bieten sich etliche asphaltierte Wirtschaftswege und kleine Straßen zur Weiterfahrt in Richtung Meßkirch und weiter zum Bodensee an. Daneben gelangt man von Hausen aus über Kreenheinstetten bzw. den kurz vorher gelegenen Abzweig nach Lengenfeld-Leibertingen zum einzigen asphaltierten Zufahrtsweg zur mittelalterlichen Musterburg Wildenstein, gleichzeitig Jugendherberge und Schauplatz eines mittelalterlichen Kulturfestes, hoch über dem Donautal gelegen. Kreenheinstetten gehört übrigens erst seit 1972 zum Kreis Sigmaringen und damit zu Preußisch-Baden-Württemberg, vulgo Hohenzollern. Bis zur Kreisreform war es über Jahrhunderte badisch.
Kreenheinstetten
Nordauffahrt von Hausen im Tal
3,8 km / 182 Hm Schwäbische Alb, Hegau, Naturpark Obere Donau, Hegaualb, Baden-Württemberg
13.09.2016, Flugrad:
Als Ausgangspunkt wählen wir am Westausgang von Hausen den Abzweig unserer L 196 in Richtung Meßkirch von der Donau-Talstraße L 277. Wer von Schwenningen kommt, muss also links abbiegen und hat freie Aussicht auf die Burg Werenwag, den wohl bekanntesten Burgenblick im Donautal. Wer aus Beuron, vom Bahnhof Hausen im Tal oder vom Staudenbühl kommt, biegt rechts ab und hat den Werenwag-Blick (aus anderer Perspektiven) schon hinter sich. Im Bahnhof Hausen im Tal halten seit wenigen Jahren neben dem Naturpark-Express auch wieder (fast) alle Regionalexpress-Züge zwischen Ulm und Neustadt, sodass auch einer Bahnanreise nichts im Wege steht.
Wir überqueren unmittelbar nach dem Abzweig die Gleise der Donautalbahn und auf einer dem Heiligen Nepomuk gewidmeten Brücke die Donau. Nun biegt von links der Donautal-Radweg aus Sigmaringen in unsere Straße ein. Kurzzeitig geht es an geschäftigen Wochenenden mit schönem Wetter fast schon großstädtisch zu:
Col de la Lusette
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
26.07.2016, Flugrad:
Dieser Pass liegt auf dem Höhenzug der Montagne de lEspérou und taucht in einer groben Beschreibung schon von Le Vigan als eine der vielen Anfahrtsvarianten zum Mont Aigoual auf. Da er aber von Süden her auch ohne den Aigoual für die Cevennen nicht nur ungewöhnlich viele Höhenmeter, sondern auch vor allem im oberen Abschnitt ungewöhnlich viele Steigungsprozente im Angebot hat, gebührt ihm meiner Einschätzung nach eine zusätzliche Würdigung in Form einer separaten Beschreibung. Besonders schön ist die Kombination mit dem Col des Vieilles als Auffahrt vom oberen Hérault-Tal. Von Norden, vom Bergdorf lEspérou her kann man ihn jedoch nur eingeschränkt als Pass bezeichnen, eher als Kackwelle.
Col de la Lusette
Südauffahrt von Le Vigan
20,6 km / 1181 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
26.07.2016, Flugrad:
Diese Auffahrt entspricht der Südauffahrt von Le Vigan über Mandagout zum Mont Aigoual und bis zum Abzweig der D 323 nach Le Mazel der Südwestauffahrt zum Col des Vieilles. Ab diesem Abzweig auf 670 m Höhe beim Weiler Les Vieilles steigt unsere D 329 zunächst im offenen Gelände mit 10 % an, ehe es ein kurzes Stück flacher über einen Sattel geht.
Im folgenden Waldabschnitt mit drei Kehren landen wir aber schon wieder bei 11 bis 12 % Steigung. Nun müssen wir uns bei unveränderter Steigung geradeaus am Hang hocharbeiten. Dabei genießt, wer kann, die schönen Panoramaausblicke gen Süden und Westen. Es folgen drei Kehren, in denen wir schon mal sehen, wie steil es wenig später am offenen Hang weitergeht.
Wir halten uns bei den nun schon gewohnten 10 bis 12 % und sollten die folgende Passage nicht unbedingt in größter Mittagshitze in Angriff nehmen. Zwar kommt danach wieder ein Waldgebiet, allerdings gleich zu Beginn mit 15 % auch der steilste Abschnitt.
Col de Freydaparet
Nordostauffahrt aus dem Aygueneyre-Tal
6,7 km / 400 Hm Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
24.07.2016, Flugrad:
Die Auffahrt folgt der D 214; sie beginnt unmittelbar nach der Abfahrt von Rochepaule an der Brücke über den Bach Aygueneyre (okzitanisch) bzw. Eau Noire (französisch). Unmittelbar nach der Brücke steigt die Straße im Wald mit 5 % an. Im Bereich der folgenden Spitzkehre sind es mehr. Wir umrunden einen Berg, was uns schöne Ausblicke übers Aygueneyre-Tal hinweg nach Rochepaule beschert.
Dann durchqueren wir den Weiler Malleval; wir haben es mit Steigungen von 5 bis 8 % zu tun. Nach einer Waldpassage umrunden wir einen Hof, danach flacht das Sträßchen ab. Wir haben nun noch einen Kilometer bis zur Passhöhe zurückzulegen. Das Passhöhenschild steht am Ausgang des Waldes, unmittelbar vor einer Kreuzung. Namensgeber ist der kurz darauffolgende Weiler. Gut 600 Meter nach dem Hochpunkt mündet unser Sträßchen in die stärker befahrene Höhenstraße D 9.
Col de la Croix de Boutières
Südostauffahrt von der Kreuzung D410/D400
2,9 km / 189 Hm Zentralmassiv, Monts du Velay, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
19.07.2016, Flugrad:
An der Abzweigung von der D 410 wähen wir die D 400 in Richtung Mont Mézenc und Les Estables. 2,9 Kilometer und knapp 200 Höhenmeter liegen am Rande des Cirque des Boutières noch vor uns. Herrliche Ausblicke ins Vivarais erwarten uns, im Sommer aber auch ein brütend heißer Kessel. Vor uns thront immer der Klotz des Mont Mézenc. Zum Schluss folgt noch eine einzige Kehre an der Kante des Bergkammes, dann haben wir die am Waldrand liegende Passhöhe erreicht.
Hengst Maison forestière du Hengst
Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
11.07.2016, Flugrad:
Der Hengst ist mit 888 Metern der höchste Punkt und somit Passübergang eines der vielen Forststräßchen in den unendlichen Wäldern der mittleren Vogesen zwischen Abreschwiller und dem Unterelsass. Das darüber führende Forststräßchen ist durchgehend asphaltiert, wobei der Belag sogar meist besser ist als auf vielen klassifizierten D-Straßen. Wer keine Angst vor 30 Kilometern Waldeinsamkeit hat, munter sprudelnde Bäche – die Mossig im Osten und die Zorn Jaune auf einem Teil der Westseite – als Begleiter liebt, der ist hier genau richtig. Überflüssig zu erwähnen, dass man hier auf fast völlig verkehrsfreien Sträßchen unterwegs ist.
Dieser Passübergang lässt sich hervorragend in Runden über den Col du Donon und Col des Pandours oder den Col de Valsberg einbinden. Von Lothringer Seite gibt es gleich drei verschiedenen Anfahrtsvarianten von Abreschwiller, Walscheid und Schaeferhof, deren Anfangsrouten teilweise bereits unter dem Col de Breschpunkt beschrieben sind, der somit aus Abreschwiller (Grand Soldat) und Walscheid als Vorpass fungiert, in Ost-West-Richtung aber eher als kurzer Zwischenhügel.
Hengst Maison forestière du Hengst
Nordostauffahrt von Steigenbach
9,8 km / 525 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
11.07.2016, Flugrad:
Wir wählen als Ausgangspunkt den Weiler Steigenbach an der D 224 (Mossig-Talstraße), wo nach links die D 218 zum Col des Pandours über den Hauptort Wangenthal abzweigt.
Wir bleiben aber im Mossig-Tal, wechseln auf die nördliche Talseite und erreichen den nächsten Abzweig: Die D 218 führt aus dem Tal heraus nach Obersteigen bzw. Saverne. Dies wäre die Route über den Col de Valsberg. Da es sich hierbei um den letzten Abzweig handelt, ist dies der eigentliche Startpunkt der Nordostauffahrt
Wir folgen der D 224 geradeaus weiter mossigaufwärts durch Engenthal-le-Bas. Am Ortsausgang der Streusiedlung, nachdem wir wieder auf die Südseite der Mossig gewechselt haben, kommt ein kleines Sträßchen von schräg links herunter. Das ist eine Abkürzung von Wangenbourg/Engenthal-le-Haut herunter. Wer vom Col des Pandours her kommt, kann sich so ca. 40 Höhenmeter sparen, sofern er den Einstieg in diesen sehr schmalen Weg findet.
Ab jetzt gibt es kein Verfahren mehr:
Hengst Maison forestière du Hengst
Nordwestauffahrt von Schaeferhof über Petersmuehl
20,5 km / 653 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
11.07.2016, Flugrad:
Auf den ersten sechs Kilometern in dieser Weg identisch mit der Auffahrt von Schaeferhof zum Col de Breschpunkt. Wer sich einige verlorene Höhenmeter sparen will, bleibt aber dann im Vallée de la Zorn (Zorn Jaune) anstatt über Beimbach zu fahren. An der ehemaligen Petersmuehl vereinigt sich dieser Weg mit den beiden folgenden Auffahrten. Auf den nun folgenden fünf Kilometern bewältigt man der Zorn aufwärts folgend schon mehr als 300 Höhenmeter. Die restlichen drei Kilometer verlaufen dann kaum noch ansteigend bis zum Hengst.
Hengst Maison forestière du Hengst
NW-Auffahrt von Walscheid via Col de Breschpunkt
17,3 km / 671 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
11.07.2016, Flugrad:
Identisch mit der Nordauffahrt von Walscheid zum Col de Breschpunkt. Nach der Zwischenabfahrt erreicht man am Zusammentreffen mit der Nordauffahrt von Schaeferhof die Zorn Jaune und folgt ihr aufwärts.
Hengst Maison forestière du Hengst
Nordwestauffahrt von Grand Soldat via Breschpunkt
16,1 km / 692 Hm Alsace (Elsaß), Vogesen, Grand Est
11.07.2016, Flugrad:
Ebenfalls über den Col de Breschpunkt führt diese Variante und ist auch dort beschrieben. Ab dieser Passhöhe identisch mit der Nordwestauffahrt von Walscheid zum Hengst.
Col de l'Homme Mort (Cevennen)
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
04.07.2016, Flugrad:
Unser Pass ist einer von mehreren Cols ähnlichen Namens in Frankreich. Verkehrlich hat er absolut keine Bedeutung und leider ist auch seine Südauffahrt vom Col de la Barrière auf 13 Kilometern Länge nicht asphaltiert, zumindest für die Talfahrt nur dickpneutauglich und selbst für die Bergfahrt allenfalls für Renko noch grenzwertig rennradkompatibel.
Die Nordwestauffahrt aus dem Tal der Dourbie ist jedoch ein Genuss ersten Ranges und mit gutem Asphalt belegt. Wer diesen nicht aus statistischen Gründen bis zur leider ohne Aussicht im Wald liegenden Passhöhe genießen will, verzichtet auf die letzten 1,2 Kilometer und 45 Höhenmeter, und biegt auf ein gleichfalls herrliches Forststräßchen mit bestem Asphalt ab, das den Recken nach 9,5 weiteren, flachen Kilometern auf den Col du Minier bringt.
Somit gibt es auch für den Rennradrecken einen durchaus vernünftigen Grund, diesen Homme Mort anzufahren: Er ist eine interessante, verkehrsfreie Querverbindung von den Gorges de la Dourbie zum Col du Minier und weiter in Richtung Le Vigan.
Col de l'Homme Mort (Cevennen)
Nordwestauffahrt von Dourbies
13,0 km / 450 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
04.07.2016, Flugrad:
Startort ist Dourbies, auch wenn der eigentliche Abzweig zum Col de lHomme Mort 1,5 Kilometer und 100 Höhenmeter weiter an der D 151 in Richtung lEspérou liegt. An diesem Abzweig folgen wir der D 151C in Richtung Prunaret. Zunächst überrascht uns eine Talfahrt zur Dourbie, doch danach geht es gleich zur Sache: Mit 8 % Steigung pedalieren wir Prunaret entgegen, einem netten kleinen Weiler mit Auberge.
Ab jetzt wechseln sowohl Steigungsprozente als auch Richtung und Ausblicke der kleinen Straße. Überwiegend durchfahren wir offenes Weideland, unterbrochen durch kurze Waldstücke. Vor dem nächsten Weiler, Le Montet, biegen wir spitzwinklig links ab. Unsere D 151C endet in diesem Weiler, ab jetzt sind wir auf einer Forststraße unterwegs, gleichwohl mit nahezu makellosem Asphaltbelag. Wegweiser gibt es ab jetzt vorerst nicht mehr.
Weitere 1,5 Kilometer schrauben wir uns bei ca. 5 % mittels zweier Kehren den Hang hoch, dann fahren wir in einen Buchenwald hinein.
Col des Vieilles
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
02.07.2016, Flugrad:
Der Col des Vieilles ist ein Nebenpass im Tal des jungen Hérault, welcher durch ein Seitental nach Westen schwenkt.
Er empfiehlt sich zum einen als fast verkehrsfreie Transferroute hinüber nach Le Vigan (wer will schon flach auf der D 986 fahren). Zum anderen kann er auch z.B. vom Col de la Tribale kommend in Kombination mit dem Col de Côte und dem Col de la Lusette als anspruchsvolle Anfahrtsvariante zum Mont Aigoual dienen. Diese meidet nicht nur die doch relativ stark befahrene D 986 im Hérault-Tal, sondern bietet auch mit einer herrlich zu fahrenden Serpentinenstrecke und ebensolchen Kammstraße über die Montagne de lEspérou einen landschaftlichen Leckerbissen mit hierzulande ungewohnten Steigungsprozenten.
Col des Vieilles
Ostauffahrt von Le Mazel im Hérault-Tal
9,4 km / 540 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
02.07.2016, Flugrad:
Wir verlassen die Straße im Hérault-Tal (D 986) unterhalb von Le Mazel und wechseln auf die unscheinbare D 323 in Richtung Taleyrac und zum Col des Vieilles. Einer kleinen Rampe bis Le Mazel folgen drei unrhythmische Kilometer bis Taleyrac. Wir sind im Land der Zwiebeln, und folglich begleiten uns am mehr oder weniger engen Talboden Terrassenfelder mit eben jenem geruchsintensiven Gewächs.
Hinter Taleyrac verlieren wir bis zur Einmündung eines Seitentales einige Höhenmeter, dann folgen bis zum Weiler La Valette zwei nur mäßig steile Kilometer. Irgendwann muss es aber aufwärts gehen und man kann die Trassierung erahnen. Nach Durchqueren des Weilers folgen drei kehrenreiche Kilometer mit 10 bis 13 % Steigung. Abwechslung verschaffen uns die schönen Blicke zurück ins Tal und auf den mächtigen Pic de Barette, der sich vor uns erhebt.
Nach der vierten Kehre erreichen wir ein kleines Plateau mit einem Passschild, das auf den Col de Peyrefiche (714 m) hinweist.
Col des Vieilles
Südwestauffahrt von Le Vigan
13,6 km / 611 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
02.07.2016, Flugrad:
Diese Auffahrt entspricht der Südauffahrt von Le Vigan über Mandagout zum Mont Aigoual bis zum Abzweig der D 323 von der D 329 beim Weiler Les Vieilles. Von diesem Abzweig sind es noch zwei Kilometer, fünf Kehren im Wald und 110 Höhenmeter bis zur Passhöhe.
Col de la Baraque
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
30.06.2016, Flugrad:
Dieser Col de la Baraque befindet sich auf den ausgedehnten bewaldeten Höhe südlich des Tals des Gardon dAlès. Aus diesem Tal, von der N106 abgehend, gibt es alleine drei Auffahrtsvarianten, die sich jedoch schon vor der Passhöhe vereinigen. Die westliche Zufahrt vom Col de Pendedis ist eine Höhenstraße und trifft von oben auf den Pass. Die südliche Auffahrt von La Baume bietet im unteren Abschnitt ebenfalls mehrere Varianten, zieht sich aber arg in die Länge. Sie ist eher etwas für die Abfahrt. Der Col de la Baraque bietet sich daher als Transferpass an, z.B. in Richtung Col dUglas oder um weiter nach Westen über den Col de Pendédis zu fahren. Ferner kann er in Richtung Alès oder in die Gegenrichtung als Alternative zu den eher hässlichen Straßen im von alter Bergbauindustrie geprägten Gardon-Tal dienen.
Col de la Baraque
Nordost-Nebenauffahrt von Les Taillades
7,5 km / 440 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
30.06.2016, Flugrad:
In Les Taillades den Abzweig unserer D361 von der N106 zu finden, ist gar nicht so einfach, weil er nicht beschildert ist. Beim Ortseingang aus Richtung Alès fahren wir schräg links nach oben in Richtung des Ortskerns. Als Orientierung dient uns der Wegweiser zum Friedhof (Cimetière). In der Ortsmitte geht es zunächst scharf links, kurz danach wieder scharf rechts. Immer ist nur der Friedhof angeschrieben (Rue du Cimetière). Dann können wir den Weg nicht mehr verfehlen. Durch ein Siedlungsgebiet am Hang geht es mit 11 % bergauf. Das Ortsschild bestätigt uns, dass wir auf der D361 sind.
Nach einem kurzen Waldabschnitt umrunden wir den Friedhof, die erste Flachstelle. Doch nur kurz, dann sind wir wieder bei den auf diesem Abschnitt üblichen 11 %. Nach Verlassen des Waldes sieht es schon so aus, als ob wir eine Passhöhe erreicht haben. Zunächst fast eben, dann leicht bergab geht es durch ein Villensiedlungsgebiet. 800 Meter weiter treffen wir auf die von links kommende D154, der Hauptauffahrt von La Grand-Combe über Branoux.
Schwarzwald, Vogesen und eine Spur Belchen 2016 oder: Spielabbruch beim Stand von 7:1
Südschwarzwald, Schwarzwald, Markgräfler Hügelland, Vogesen, Alsace (Elsaß), Baden-Württemberg, Grand Est, Bourgogne-Franche-Comté
27.06.2016, Flugrad:
Geplant hatte das Herren-Trio ursprünglich eine 3-Belchen-Tour Schwarzwald-Vogesen-Schweizer Jura, dann eine Lothringen-Erweiterung zu einem 5-Belchen-Trip. Am Schluss kam eine 2,5 Belchen-Tour raus mit Regen-Spielabbruch, wobei wir das Regen-Flucht-Spiel grandios mit 7:1 gewinnen konnten.
Kennengelernt haben wir im Hotzenwald und zwischen den Wiesentälern idyllische winzige Kreissträßchen, wie man sie hierzulande kaum noch für möglich halten würde. Ferner trotz wetterbedingt fehlender Fernsicht beeindruckende Panoramen von den waldlosen Vogesenkappen, sowie dortige Forststräßchen, auf denen man 30 km durch endlose Waldgebiete pedalieren kann, ohne einer Menschenseele zu begegnen (abgesehen natürlich von Holländern). Kitschig-schöne Elsässer Storchenstädtchen und eine etwas heruntergewirtschaftete Lothringer Kneipe, in der es Sigmaringer Zollerhof-Heimatbier gab.
Neben den wieder einmal vielfältigen Herbergserfahrungen dürfen wir uns auch bei den Freunden bedanken, die uns an den ersten beiden Tagen in Liel, Grunern und Breisach Quartier und reiche Bewirtung boten.
Kennengelernt haben wir im Hotzenwald und zwischen den Wiesentälern idyllische winzige Kreissträßchen, wie man sie hierzulande kaum noch für möglich halten würde. Ferner trotz wetterbedingt fehlender Fernsicht beeindruckende Panoramen von den waldlosen Vogesenkappen, sowie dortige Forststräßchen, auf denen man 30 km durch endlose Waldgebiete pedalieren kann, ohne einer Menschenseele zu begegnen (abgesehen natürlich von Holländern). Kitschig-schöne Elsässer Storchenstädtchen und eine etwas heruntergewirtschaftete Lothringer Kneipe, in der es Sigmaringer Zollerhof-Heimatbier gab.
Neben den wieder einmal vielfältigen Herbergserfahrungen dürfen wir uns auch bei den Freunden bedanken, die uns an den ersten beiden Tagen in Liel, Grunern und Breisach Quartier und reiche Bewirtung boten.
Moosnalm Ahornach (Südtirol)
Alpen, Hohe Tauern, Trentino - Südtirol
18.06.2016, Flugrad:
Ahornach in Südtirol ist ein Bergdorf, das zu Sand in Taufers im Ahrntal gehört, und nicht zu verwechseln ist mit Ahornach am Pfänder in Vorarlberg. Der Dorfkern mit der Kirche liegt auf 1340 m Höhe und somit 470 m über dem Tal- und Hauptort Sand. Doch die Straße führt – sehr schmal – noch weiter aufwärts durch eine weitläufige Hof- und Weidelandschaft bis zum Asphaltende auf 1670 m Höhe. Dabei klettert man am Sonnenhang fast ohne Wald mit grandiosen Ausblicken auf das untere Ahrntal und die umliegende steil aufragende Bergwelt. Alleine schon deswegen ist es sicherlich eine der lohnendsten Auffahrten im Ahrntal. Wer dann ein kurzes Stück gut fahrbaren Schotter nicht scheut, landet bei der Berghütte Moosnalm und hat sich seine Vesper samt Panoramablick wohl verdient. Sand in Taufers ist ebenso Ausgangspunkt der Auffahrten zum Neves-Stausee, dem Oberpursteinhof und dem Michlreishof.
Moosnalm Ahornach (Südtirol)
Westauffahrt von Sand in Taufers
10,3 km / 840 Hm Alpen, Hohe Tauern, Trentino - Südtirol
18.06.2016, Flugrad:
Vorweg: Hitzeempfindliche Radler sollten sich diese Auffahrt bei hochsommerlichen Temperaturen eher frühmorgens oder spätnachmittags gönnen, da man ab Kilometer 2,5 fast schattenfrei unterwegs ist.
Die ersten 2,5 km der Auffahrt sind identisch mit der von stb72 beschriebenen Auffahrt nach Rein in Taufers. Nach Passieren des Gasthofes, an dem der Wanderweg zu den Reinbachfällen abgeht, haben wir schon bald den Abzweig nach Ahornach erreicht. Und damit bereits einen gehörigen Höhengewinn, denn der Abzweig liegt auf 1100 m Höhe, nach nur 2,5 km ab Sand (875 m).
Wir biegen also scharf links von der Reintaler Straße ab. Bis Ahornach sind drei Kilometer ausgeschildert. Von nun an können wir uns auf gut ausgebauter Straße bei mäßigen Steigungsprozenten für ca. zwei Kilometer bis zur ersten Kehre erholen. Wir kreuzen dabei den steilen Wiesenhang und können schon mal erste Tiefblicke ins Tauferer Ahrntal genießen.
Col de Burdincurucheta
Westauffahrt von St-Jean-le-Vieux
18,9 km / 970 Hm Pyrenäen, Nouvelle Aquitaine
03.06.2016, Flugrad:
Ausgangspunkt ist Saint-Jean-le-Vieux, 4 km östlich der Pilgerstadt Saint-Jean-Pied-de-Port. Der Ortskern ist seit einiger Zeit durch eine Umgehungsstraße vom Hauptverkehr der Verbindung zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port und der Autobahn entlastet.
Bei der Kirche biegen wir von Westen kommend rechts ab auf die D18 Richtung Bastida.
Auf den ersten sieben leicht welligen Kilometern bis zu diesem kleinen Ort gewinnen wir gerade mal 70 Hm. Dort zweigt links die winzige Straße über den Col Burdin Olatze nach Tardets-Sorholus ab.
Wir fahren geradeaus weiter. Das Laurhibar-Tal verengt sich auf den folgenden 3 km, und ab der Brücke über den Bach geht es allmählich zur Sache. 3 km, 400 Hm und vier Serpentinen weiter erreichen wir ein knapp ein Kilometer kurzes Flachstück, etwas übertrieben als Col dHaltza bezeichnet. Wenn nicht gerade wolkenverhangen, bietet sich auf diesem Abschnitt mit zunehmender Höhe ein phantastischer Ausblick über die Pyrenäenausläufer bis zur Biscaya.
Col de Burdincurucheta
Pyrenäen, Nouvelle Aquitaine
03.06.2016, Flugrad:
Der Col de Burdincurucheta, in der Nähe der Jakobswegs-Hochburg Saint-Jean-Pied-de-Port gelegen, ist ein sehr einsamer, landschaftlich unheimlich schöner „Einstiegspass” in die Bergwelt der baskischen Pyrenäen. Seine Westrampe ist ansatzweise bereits Teil der Beschreibung des nachfolgenden Col de Bagargui, über den man nach Larrau in Richtung der hohen Pyrenäenklassiker weiterfahren kann.
Aber auch als Rundkurs für Liebhaber absoluter Einsamkeit und gepflegt-knackiger Steigungsprozente kann man ihn einbauen, wenn man beispielsweise statt Richtung Bagargui beim Iraty-See die D301 über Estérençuby nach Saint-Jean-Pied-de-Port wählt, oder über den Bagargui und den Col Burdin Olatze (bzw. Col de Landerre) nach Saint-Jean-le-Vieux weiterfährt.
(Wir danken ritchie für die ursprüngliche, inzwischen überarbeitete Beschreibung.)
Anmerkung QD-Redaktion:
Der Col de Burdincurucheta war bis jetzt als Zwischenpass auf der Westanfahrt des Bagargui aufgeführt.
Col des Roustans Col des Guillens, Col du Portail, Col de Vache
Nordauffahrt von St.-Nazaire-le-Désert
15,5 km / 620 Hm Alpen, Dauphiné, Diois, Auvergne-Rhône-Alpes
30.05.2016, Flugrad:
Kurioserweise hat die nördliche Anfahrt nicht weniger als drei Vorpässe zu bieten, deren Existenz der Michelin-Karte allerdings nicht erwähnenswert sind – dem Radler sind zumindest zwei davon spürbar. Und man kommt zu vielen Passfotos, denn alle drei Vorpässe haben auch ordentliche Passschilder.
Nach Durchqueren der kleinen Gassen von Saint-Nazaire-le-Désert stehen wir vor der Qual der Wahl: geradeaus über die Roanne-Brücke (D335) oder links hoch über den Col des Roustans (D135) nach La Motte. Beide Wegweiser zeigen 25 km an.
Wir wählen den Col und erklimmen auf den folgenden 4 km mit zwei Serpentinen bei abwechslungsreichem Panorama übers Roanne-Tal schon mal 250 Hm. Auf diesem Stück liegen auch die steilsten Abschnitte der gesamten Auffahrt mit 8–10 %. Zur Belohnung gibt es auch ein Passschild: Col des Guillens (802 m).
Die D135 verläuft am Hang entlang, während ein schönes Serpentinensträßchen hinunter zum Talboden und als Sackgasse (zumindest auf Asphalt) weiter bis Brette führt.
Col de Pierre Levée Col de la Pierre Plantée
Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
05.02.2016, Flugrad:
Dieser Pass ist einer der vielen versteckten kleinen Cols der Cevennen, der sehr schön zu fahren ist. Gelegen ist er am Rand, wo sich eine Vielzahl dieser kleineren Cols mit vielen Kombinationsmöglichkeiten ansammeln. Von „draußen”, sprich von Saint-Hippolyte kommend, kann man beispielsweise aber auch über den Col de la Tribale direkt zum Mont Aigoual gelangen für beachtliche Höhenmeterzahlen.
Von den mehreren Möglichkeiten, den Pass zu erreichen, ist die Nordrampe aus dem Rieutord-Tal, beispielsweise vom Col de la Tribale kommend, die anspruchsvollste.
Der höchste Punkt befindet sich auf ca. 686 m Höhe, welcher ohne Passschild auskommen muss. Etwas tiefer auf der Nordrampe wird man dafür mit dem Schild des Col de la Pierre Plantée entschädigt, welches neben einem Menhir und mit einer mutmaßlich zu tiefen Höhenangabe von 660 Metern liegt. In den topografischen Karten und den meisten Internetseiten wird für diesen Pass dagegen die Bezeichnung Col de Pierre Levée favorisiert, welchen wir somit als Hauptnamen wählen.
Col de Pierre Levée Col de la Pierre Plantée
Südostauffahrt von Saint-Hippolyte-du-Fort
14,5 km / 527 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Occitanie
05.02.2016, Flugrad:
Auch wenn die ersten 5,5 km weitgehend flach verlaufen, wählen wir als Startpunkt der Beschreibung Saint-Hippolyte. Noch vor der Brücke über den Vidourle, unmittelbar am nordöstlichen Rand der Altstadt, verlassen wir die nach Lasalle führende D 39 und folgen der links abzweigenden D 169 Richtung Cros.
Wir unterqueren das alte Eisenbahnviadukt der 1992 stillgelegten Strecke Nîmes–Le Vigan. Auch weiterhin verläuft unser schmales Sträßchen am Westufer des Vidourle. Nach 3 km erreichen wir den Abzweig der D 347 nach lEglise de Cros-Sauzet. Dieses Sträßchen bietet eine alternative Auffahrt zur Höhenstraße D 153 mit einigen zusätzlichen Höhenmetern.
Wir bleiben jedoch für weitere 2,5 km auf der westlichen Flußseite im Tal, passieren den zu Cros gehörenden Weiler La Combe und wechseln dann doch auf einer schmalen Brücke die Talseite.
Jetzt beginnt die eigentliche Passauffahrt. Auf den nun folgenden 4 km schlängelt sich unser Sträßchen sehr malerisch durch lichtes Waldgebiet um insgesamt 230 Hm nach oben.
Ahornach (Vorarlberg) Hirschberg
Südostauffahrt von Langen (bei Bregenz)
3,4 km / 294 Hm Alpen, Allgäuer Alpen, Vorarlberg
26.01.2016, Flugrad:
In Langen (bei Bregenz) verlassen wir aus Richtung Weiler/Krumbach kommend die L2 (Umgehungsstraße) am Ende der langgezogenen Steigung nach rechts, dem Wegweiser zum Gasthof Stollen folgend. Die ersten (steilen) 500 Meter sind identisch mit der Auffahrt zum Geserberg.
Nach der Passage eines kurzen Waldstreifens zweigt unser Alpsträßchen von der Straße zum Stollen scharf rechts ab (Wegweiser Feßlerberg/Ahornach). Ab hier ist die Auffahrt nur für Anrainer freigegeben, entsprechend haben wir praktisch keinen motorisierten Verkehr zu befürchten.
Auf dem folgenden Kilometer schlängelt sich das Sträßchen mit fast immer mehr als 10 % durch Wiesen bergwärts. Wir passieren zwei Höfe, dann geht es in ein Wäldchen. In diesem Wald überwinden wir eine Hangstufe ins nächste „Stockwerk“. Über uns entdecken wir eine mächtige Hofanlage, den Feßlerberg. Weit ausholend erreichen wir nach einer Linkskehre die Hofgebäude. Auch die folgende kleinere Geländestufe ist mit einem schmalen Waldstreifen bedeckt.
Ahornach (Vorarlberg) Hirschberg
Alpen, Allgäuer Alpen, Vorarlberg
26.01.2016, Flugrad:
Ahornach ist ein kleiner Weiler aus heute noch zwei Höfen unterhalb des Hirschberggipfels. Asphaltrecken kommen über das Stichsträßchen von Langen herauf dem Hirschberg mit der bewirtschafteten Hirschbergalm am nächsten. Wer Turnschuhe mit im Gepäck hat, der kann auf relativ bequemem Wanderweg ab Ahornach knapp einen Kilometer zum Hirschberg wandern. In Ahornach selbst gibt es leider keine Einkehrmöglichkeit, jedoch lassen sich seltene vom Aussterben bedrohte Haustierrassen (Hühner, Schafe und Ziegen) bewundern, und deren Besitzer verkauft auch sehr guten Honig. Die ersten 500 Meter der Auffahrt ab Langen sind identisch mit der Auffahrt zum Geserberg, sodass man auf einer Bregenzerwaldrunde beide Stichstraßen als Abstecher einbauen kann. Die Ahornacher Auffahrt ist im Vergleich zum Geserberg zudem nahezu verkehrsfrei. Man passiert auf dem sehr abwechslungsreich trassierten Weg lediglich vier Bauernhöfe.
Geserberg
Ostauffahrt von Langen (bei Bregenz)
3,6 km / 238 Hm Alpen, Allgäuer Alpen, Vorarlberg
25.01.2016, Flugrad:
In Langen (bei Bregenz) verlassen wir aus Richtung Weiler/Krumbach kommend die L2 (Umgehungsstraße) am Ende der langgezogenen Steigung nach rechts, dem Wegweiser zum Gasthof Stollen folgend. Die Auffahrt kann man in zwei Abschnitte von völlig unterschiedlichem Charakter aufteilen.
Auf den ersten 2,4 Kilometern schlängelt sich das Sträßchen mit wechselnden Steigungsprozenten den Hang hoch, begleitet von einigen Villen. Die ersten 500 Meter sind identisch mit der Auffahrt nach Ahornach. Linker Hand bieten sich, wo Villen bzw. Bewaldung es zulassen, einige Ausblicke in den Bregenzerwald. Kurz vor dem Gasthof Stollen (diese Lokalität mit ihrem Bregenzerwald-Panorama-Gastgarten merken wir uns für die Rückfahrt) gilt es dabei eine 14 % steile Rampe zu bewältigen. .
Geradeaus führt nach dem Gasthof eine Schotterstraße zwischen der Fatima-Kapelle und der älteren Holzkapelle hindurch in Richtung Wirtatobel weiter, die nach steil abfallenden1,5 Kilometern auf die Fluhstraße nach Bregenz stößt.
Geserberg
Alpen, Allgäuer Alpen, Vorarlberg
25.01.2016, Flugrad:
Bei der beschriebenen Auffahrt handelt es sich um eine Stichstraße am Südwestausläufer des Hirschberges. Zwar ist die Aussicht oben am Ende des Asphaltes nicht umwerfend, dennoch hat es seinen Reiz, diese Straße auf einer Tour durch den Bregenzerwald einzubauen, nicht zuletzt aufgrund des sehr schön trassierten zweiten Teils, der bis 19 % steil ist, und des Gasthauses Stollen auf halbem Weg. Dort gibt es nicht weniger als zwei Wallfahrtskapellen, einen wunderschönen Gastgarten samt Panoramablick über den Bregenzerwald und natürlich ein sehr gutes einheimisches Speisenangebot. Dieses Gasthaus heißt nicht nur Stollen, dort wurde auch bis nach dem Zweiten Weltkrieg Braunkohle untertage abgebaut, die per Lorenbahn nach Bregenz gebracht wurde. Die ersten 500 Meter der Auffahrt sind identisch mit der Stichstraße nach Ahornach.
Col des Sept Frères
Südostauffahrt aus der Rebentyschlucht (D 20/D920)
10,5 km / 430 Hm Pyrenäen, Occitanie
15.01.2016, Flugrad:
Diese Auffahrt beginnt in der Rebenty-Schlucht. Wer auf der D 107 talaufwärts unterwegs ist, erreicht den Abzweig der D 20 knapp 500 Meter hinter dem Dorf Niort-de-Sault. Für die Velo-Recken, die vom Col du Pradel kommen, heißt es knapp einen Kilometer nach Passieren des schönen Ortes Mérial gut aufzupassen: Unscheinbar und versteckt zweigt links die D 920 ab, ein winziges Sträßchen, gleich zur Begrüßung mit 10 % Steigung. Dies ist jedoch bereits der steilste Abschnitt der Auffahrt.
Schon nach 300 Metern erreichen wir, auf eine Kehre zufahrend, die oben erwähnte von Niort heraufkommende D 20. Nun geht es in drei Kehren durch freies Gelände, unterbrochen von kurzen Waldpassagen, bis auf gut 1100 m Höhe. Dabei lohnt sich immer wieder ein Blick zurück: Unter uns liegt das Rebentytal mit den Bergen der Pyrenäenausläufer.
Nach der letzten Kehre ändert sich das Bild. Wir fahren an einer Felspartie entlang, dann öffnet sich ein waldbegrenztes Hochtal mit schönen Blumenwiesen.
Col des Sept Frères
Westauffahrt D613 von der Moulin de Milieu
2,0 km / 50 Hm Pyrenäen, Occitanie
15.01.2016, Flugrad:
Für sich alleine betrachtet stellt die West”rampe” sicherlich keine ernsthafte Auffahrt dar. Etwas anders sieht es aus, wenn man die Gesamtstrecke z.B. von Luzenac im Ariègetal auf der D 20 über den Col de Marmare betrachtet. Dann sind es 825 Höhenmeter auf 25 Kilometern.
Col des Sept Frères
Pyrenäen, Occitanie
15.01.2016, Flugrad:
Der Col des Sept Frères liegt an der Verbindungsstraße D 613 zwischen Ax-les-Thermes im Ariègetal und dem Audetal (Quillan) über das Plateau de Sault. Dementsprechend breit ist diese D 613 ausgebaut (für Pyrenäenverhältnisse). Dennoch ist das Verkehrsaufkommen eher mäßig. Aus dem Ariege-Tal passiert man von Ax zunächst die höher gelegenen Cols de Chioula und Marmare, sodass der Sieben-Brüder-Pass mit nur 50 Höhenmetern auf zwei Kilometern sicherlich keine eigenständige Anfahrt darstellt.
Anders sieht es aus, wenn man die Gesamthöhenmeter aus dem Ariègetal zusammenrechnet. Dabei lässt sich aus dem Ariègetal der Siebenbrüderpass perfekt auch mit der Route des Corniches von Luzenac oder Tarascon über den Col de Marmare kombinieren.
Richtung Osten ins Audetal stehen gleich drei (Teil-)Varianten zur Verfügung, wobei die Hauptstraße über das Plateau de Sault nach Quillan führt. Somit lässt sich der Col von Axat oder Quillan aus auch in eine landschaftlich beeindruckende Nachmittagsrunde einbauen, oder man fährt beispielsweise eine wunderschöne Zickzack-Tour Pailhères-Pradel-Rebentyschlucht-Sept Frères-Corniche-Tarascon.
Einmal Erdpyramiden und retour
Hohe Tauern, Südtirol, Alpen, Trentino - Südtirol
09.12.2015, Flugrad:
Mal wieder auf Enkelel im Ahrntal. Sonntagsausflug steht an und es ist Dezember. Schnee: Fehlanzeige. Wetter: prächtig, nachts tiefer Frost - tags strahlender Sonnenschein. Der Familienausflug soll zu den Erdpyramiden führen.
Gattin, Tochter, Schwiegersohn und Enkelin machen sich per Automobil auf den Weg, der störrische Opa per Velo. Es geht zwar schon auf 11 Uhr zu, die Sonne scheint, doch der Radweg von Sand nach Bruneck führt überwiegend auf der Schattenseite am Ostufer der Ahr entlang. Also trägt man Handschuhe und Langes. Zumindest bis Dietenheim.
Dann pedaliert man endgültig in der wärmenden Sonne. Geradezu vermessen für den Nikolaustag, aber den rasant steigenden Temperaturen angemessen schäle ich mich nun in kurz-kurz. Schon hinter Dietenheim auf dem "Wiesenweg" beginnt der Steigungsabschnitt, der nach 0,5 km Pustertaler Staatsstraße dann endgültig auf die schweißtriebende Auffahrt nach Oberwielenbach wechselt.
Da wir Sonntag und zudem verlängertes Wochenende (Mariä Empfängnis) haben, ist der Begleitverkehr erheblich und leider auch PS-stark raserlastig.
Gattin, Tochter, Schwiegersohn und Enkelin machen sich per Automobil auf den Weg, der störrische Opa per Velo. Es geht zwar schon auf 11 Uhr zu, die Sonne scheint, doch der Radweg von Sand nach Bruneck führt überwiegend auf der Schattenseite am Ostufer der Ahr entlang. Also trägt man Handschuhe und Langes. Zumindest bis Dietenheim.
Dann pedaliert man endgültig in der wärmenden Sonne. Geradezu vermessen für den Nikolaustag, aber den rasant steigenden Temperaturen angemessen schäle ich mich nun in kurz-kurz. Schon hinter Dietenheim auf dem "Wiesenweg" beginnt der Steigungsabschnitt, der nach 0,5 km Pustertaler Staatsstraße dann endgültig auf die schweißtriebende Auffahrt nach Oberwielenbach wechselt.
Da wir Sonntag und zudem verlängertes Wochenende (Mariä Empfängnis) haben, ist der Begleitverkehr erheblich und leider auch PS-stark raserlastig.
Blandas Gorges de la Vis, Cirque des Navacelles, Cirque de Vissec
Zentralmassiv, Cevennen, Les Grands Causses, Occitanie
02.12.2015, Flugrad:
Blandas ist ein kleiner Ort an der nördlichen Kante der beeindruckenden Gorges de la Vis. 200 bis 400 Meter tief hat sich dieses kleine Flüsschen in die Karstlandschaft der Cevennen eingegraben... und teilweise noch tiefer: Beim Talort Vissec versickert das Wasser der Vis im durchlässigen Gebirge meist vollständig. Es gibt in dieser Region um Le Vigan eine Vielzahl kleiner verkehrsarmer Sträßchen, sodass sich die beiden beschriebenen Auffahrten aus der Schlucht hervorragend in Tages- und Halbtagestouren einbinden lassen. Die Vis mündet übrigens in den Hérault, der am Mont Aigoual entspringt und weiter südlich ebenfalls eine imposante Schluchtlandschaft zu bieten hat.
Blandas Gorges de la Vis, Cirque des Navacelles, Cirque de Vissec
Südwestauffahrt von Vissec (Cirque de Vissec)
7,0 km / 255 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Les Grands Causses, Occitanie
02.12.2015, Flugrad:
Vissec liegt in dem Teil der Schlucht, in der etliche Versickerungsstellen die Vis oft komplett austrocknen lassen nomen est omen. Start der Auffahrt ist die Brücke über die Vis am südlichen Orteingang von Vissec. Hier trifft die von Alzon der Vis entlang herunterkommende D 814 auf die D 113, die von der südlich der Schlucht gelegenen Hochfläche herunterkommt. Wir durchqueren nach der Brücke das winzige Dorf, das einen weitgehend verlassenen Eindruck macht. Nun zieht das Sträßchen in weitem Bogen am nördlichen Abhang der Schlucht nach oben. Die Straßenführung ist nicht sehr abwechslungsreich, umso mehr aber das beeindruckende Panorama rechter Hand. Wir arbeiten uns gleichmäßig steigend bergwärts und erreichen bereits nach 3,5 Kilometern auf 670 Metern Höhe die Schluchtkante und damit den Causse de Blandas, eine jener für die karstigen Cevennen so typischen einsamen Hochflächen. Es lohnt sich, am kleinen Parkplatz nochmals einen Blick in die Schlucht zu werfen.
Blandas Gorges de la Vis, Cirque des Navacelles, Cirque de Vissec
Südauffahrt von Navacelles (Cirque de Navacelles)
7,0 km / 318 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Les Grands Causses, Occitanie
02.12.2015, Flugrad:
Das winzige Dorf Navacelles, unser Startort, liegt in einer Sackgasse am Cirque de Navacelles. Dieser ist ein Umlaufberg, von der Vis geschaffen und gekrönt von einer Marienstatue. Hier gibt es auch ein Restaurant. Auf den ersten 500 Meter bis zur die Schlucht querenden, von Blandas nach St. Maurice-Navacelles führenden Straße (D 130) haben wir schon einige Höhenmeter auf dem Konto. Wir fahren geradeaus in Richtung Blandas und verlieren die angesammelten Höhenmeter wieder bis zur Brücke über die Vis. Dann ist es vorbei mit Erholung: Zunächst verlassen wir den Talboden in weiten Schleifen gen Westen. Nach einer Kehre schlagen wir für zwei Kilometer die östliche Richtung ein. Unser Weg zieht sich gleichmäßig am Hang hoch. Wir sind inzwischen wieder auf der Höhe von Navacelles, das weit unter uns liegt. Nun folgen vier Serpentinen, ehe wir ziemlich umfangreiche Parkplätze und Touri-Lenkungsanlagen erreichen. Wir haben knapp fünf Kilometer zurückgelegt und sind auf der Hochebene angelangt.
La Baume Auriol Cirque de Navacelles
Nordauffahrt von Navacelles / Cirque de Navacelles
3,6 km / 300 Hm Zentralmassiv, Cevennen, Les Grands Causses, Causse du Larzac, Occitanie
01.12.2015, Flugrad:
Ausgangspunkt ist das Dorf Navacelles. Wir starten im Dorf (Sackgasse) und erreichen mit einigen verlorenen Höhenmetern den Abzweig der D 130 nach Süden. Wer von Norden die Schlucht durchquert und sich den Abstecher zum Cirque bzw. Dorf sparen will, trifft dort direkt wieder auf die Auffahrt nach Süden aus der Schlucht heraus. Wir bleiben also südlich der Vis und arbeiten uns auf kurzer, wilder Strecke hoch. 2,5 Kilometer weit geht es an imposanten Kalkfelsgebilden entlang, immer mit freiem Blick in den Cirque unter uns. Fast schon am Rand der Hochfläche erwartet uns noch die einzige Kehre, dann können wir bei mäßiger Steigung zum Besucherinformationszentrum La Baume Auriol ausrollen. Hier gibt es eine Aussichtsplattform. Die Straße hat nun die Hochfläche erreicht, und nach weiteren leicht welligen sechs Kilometern erreichen wir mit minimalem Höhenverlust St-Maurice-de-Navacelles. Dort können wir wiederum die D 25 nach Norden nehmen, die weiter unterhalb in die Schlucht der Vis führt.
La Baume Auriol Cirque de Navacelles
Zentralmassiv, Cevennen, Les Grands Causses, Causse du Larzac, Occitanie
01.12.2015, Flugrad:
La Baume Auriol erreicht man, wenn man den (genüsslichen) Höhepunkt schon hinter sich gelassen hat. Es ist der Hochpunkt an der Kante der Schlucht der Vis, die sich hier über 300 Meter ins weiche Gestein der Cevennen eingegraben hat. Somit ist der Charakter der möglichen Touren über La Baume schon beschrieben: Es sind die vielen Möglichkeiten, in den sündlichen Cevennen Schluchten zu durchqueren, die den Canyons der USA in nichts nachstehen, außer dem Dasein eines eher spärichen Tourismus. Nördlich der Vis-Schluchten reizen die zahlreichen recht einsamen Sträßchen der höheren Cevennen, südlich ist es nicht mehr gar so weit bis zum Meer. Hinzu kommt, dass sowohl bei Mopedterror-Piloten, als auch bei germanischen Touristen diese einmalige Schluchtlandschaft nahezu unbekannt ist. Was will man mehr. Auf jeden Fall sei das Tal der Vis mit den verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten auf die Höhen allen Reckenwämstens empfohlen.
Großkinderei da capo al fine
Lechtaler Alpen, Alpen, Stubaier Alpen, Südtirol, Ötztaler Alpen, Allgäuer Alpen, Allgäu, Oberschwaben, Dolomiten, Hohe Tauern, Tirol, Trentino - Südtirol, Bayern, Baden-Württemberg
02.09.2015, Flugrad:
Anno 2013 entschwand das Töchterlein aus dem schönen Allgäu ins Puster- bzw. Ahrntal. Damals fasste der ältere, sich bisweilen überschätzende Herr Vater den Entschluss, es mit einer Eintages-Radtour von Wangen zum neuen Heim des Kindes zu versuchen. Natürlich auf direktem Wege über diverse Joche. Im selben Jahr wurde also der erste Versuch http://www.quaeldich.de/touren/wangen-meran-hochzeitsreise-der-anderen-art/ unternommen, damals kläglich gescheitert am entgegen der Wettervorhersage eiskalt-regennassen Timmelsjoch. Damals siegte die Restvernunft: statt zum Jaufen bog man ab nach Meran zum dortigen Bahnhof und holte sich Hilfe von der Trenitalia bis Bruneck.
Das Vorhaben harrte jedoch im Hinter- und Dickkopf der Vollendung. 2014 fehlte mal die Zeit, mal das passende Wetter usw. 2015. war es dann soweit: am 27.8. schien alles zu passen. Inzwischen war der Herr obendrein stolzer Opa, ein zusätzlicher Antrieb für das arg vermessene Vorhaben.
Aufgrund der Erfahrung der letzten Tour wurde der Start in Wangen von 1:30 Uhr auf 0:15 Uhr vorverlegt, man wollte die traute Jungfamilie ja nicht zu allzuspäter Stunde stören.
Das Vorhaben harrte jedoch im Hinter- und Dickkopf der Vollendung. 2014 fehlte mal die Zeit, mal das passende Wetter usw. 2015. war es dann soweit: am 27.8. schien alles zu passen. Inzwischen war der Herr obendrein stolzer Opa, ein zusätzlicher Antrieb für das arg vermessene Vorhaben.
Aufgrund der Erfahrung der letzten Tour wurde der Start in Wangen von 1:30 Uhr auf 0:15 Uhr vorverlegt, man wollte die traute Jungfamilie ja nicht zu allzuspäter Stunde stören.
Col de la Charousse
Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
25.08.2015, Flugrad:
Der Col de la Charousse stellt eine kaum befahrene Ost-West-Verbindung zwischen Annonay im Tal der Cance und Riotord im Tal der Dunières dar. Von Les Sétoux, dem ersten Ort auf der Westseite, gibt es auch eine Verbindung Richtung Saint-Bonnet-le-Froid, womit man die stärker befahrene D 121 von Annonay über den Col des Baraques fast verkehrsfrei umfahren kann.
Große Teile der Strecke verlaufen im Wald, was einerseits schattenspendend ist, andererseits leider auch nicht sehr aussichtsreich. Allerdings gibt es auch immer wieder Lücken für den Blick ins Land. Die Passhöhe liegt im Wald ohne Ausblicke, mit einem Wanderparkplatz und einem schmiedeeisernen Kreuz.
Col de la Charousse
Ostauffahrt von Vanosc
9,6 km / 603 Hm Zentralmassiv, Monts du Vivarais, Auvergne-Rhône-Alpes
25.08.2015, Flugrad:
Die Beschreibung der Ostauffahrt beginnen wir im kleinen Dorf Vanosc an der Einmündung der Straße von Burdignes. Wer aus Richtung Villevocance kommt, darf sich noch zusätzliche 3,5 km und 200 Hm gutschreiben.
Von Bourg-Argental über Burdignes kommend fahren wir an der Einmündung der Straße von Villevocance rechts auf der D 570A in den kleinen Ort Vanosc hinein. In der Ortsmitte fehlt eine Beschilderung, wir bleiben auf der leicht ansteigenden Straße. Nun folgen 3 km, auf denen die Straße offen am Hang entlang einiger Gehöfte verläuft.
Am Talende umrunden wir ein Sägewerk und fahren in den Wald mit den ortstypischen vielen Edelkastanien hinein. Das Sträßchen windet sich ab jetzt überwiegend durch den Wald, unterbrochen von zwei Hofstellen mit Wiesenflächen.
Die ersten 7 km steigen recht gleichmäßig mit 5 bis 7 % an, danach flacht das Sträßchen bis zur Passhöhe auf 3 bis 4 % ab – ein angenehm zu fahrender Rollerpass.
Alpe Obere Kalle
Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
30.07.2015, Flugrad:
Allgäuer Giftzwerge gibt es gar viele, und immer wieder kann man einen neuen entdecken. Charakteristisch für diese Giftzwerge sind die meist deutliche Überschreitung der 20 %-Marke, oft mittelprächtiger Asphalt und dafür als Entschädigung meist gigantische Talblicke und Aussichtspanoramen.
All dies kann unser hier zu beschreibender Giftzwerg aufweisen. Und er reiht sich bestens ein in seine Nachbarn Salmaser Höhe und Hohenschwandalpe auf der Nordseite des Konstanzer Tals, sowie Untere Klammalpe und Im Riemle auf der Südseite. Zu Letzterer besteht für hartgesottene Tragequäler sogar eine knapp einen Kilometer lange Wanderwegverbindung.
Um eine Tour mit 2000 Höhenmetern auf weniger als 40 Kilometern zu veranstalten, braucht man also das Konstanzer Tal mit seinen steilen Hängen nicht zu verlassen. Man pendelt einfach mit etwas Schwung fünfmal von einem Talhang zum anderen…
Auf unsere Oberen Kalle hat man dabei die höhenmeterreichste Auffahrt zu bewältigen.
Alpe Obere Kalle
Nordauffahrt von Ratholz
3,1 km / 465 Hm Alpen, Allgäu, Allgäuer Alpen, Bayern
30.07.2015, Flugrad:
Der Ausgangspunkt der Auffahrt befindet sich an der stark befahrenen Queralpenstraße B 308 in Ratholz unmittelbar beim Zieleinlauf der Sommerrodelbahn. Für den Radler steht jedoch der gut beschilderte Radweg Immenstadt–Oberstaufen auf der Nordseite des Konstanzer Tals bzw. des Alpsees zur Verfügung, von dem zwei ebenfalls beschilderte Abzweige über die Schienen der Allgäubahn zur Alpsee Bergwelt führen, sodass man nur noch die B 308 überqueren muss, ehe es losgeht. Unser eher unscheinbares Sträßchen ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, mit einer Reklametafel für die Alpe Obere Kalle versehen und führt unter der Sommerrodelbahn und dem zugehörigen Sessellift hindurch gleich heftig bergwärts. Nach ca. 300 Metern endet der Asphalt. Davon sollte sich der geneigte Quäler keinesfalls abschrecken lassen, denn hier fällt auch die Steigung deutlich unter die 20 %-Marke, und nach 40 Metern erreichen wir wieder Asphalt.